Dr. Izzeddin Musa
06.05.2005
Frau Prof. Dr. Johanna Wanka Präsidentin der KMK
Sehr geehrte Frau Professor Wanka,
als Deutscher palästinensischer Herkunft bin ich zutiefst besorgt
über Meldungen, nach der in deutschen Schulen ein Israel-Tag
eingeführt werden soll.
Ohne die besonderen Beziehungen Deutschlands und Israels in Frage zu
stellen, frage ich mich, was an einem solchen Israel-Tag vermittelt
werden soll. Das Land ist seit fast 38 Besatzungsmacht, knebelt mein
Volk und zerstört dessen Lebensgrundlagen, missachtet seit seiner
Gründung das Völkerrecht und verstößt permanent gegen die
Menschenrechte.
Glauben Sie ernsthaft, Sie könnten dies alles durch Ihre
Nazi-Verbrechen rechtfertigen? Welche a-historische
Geschichtsauffassung liegt einem solchen Anliegen zugrunde?
Was glauben Sie, wie sich die Millionen von Muslimischen Schülern und
Schülerinnen fühlen müssen, wenn ihnen beigebracht werden soll, wie
ihre Glaubensbrüder versklavt werden dürfen, nur weil Deutschland in
seiner Vergangenheit meinte, das europäische Judentum ausrotten zu
müssen.
Durch diese Maßnahme tragen Sie nicht nur zur Spaltung der
Gesellschaft bei, sondern treiben Sie die Deutschen muslimischen
Glaubens in die Radikalität. Wir sind schon die Opfer der Opfer. Wir
wollen nicht noch zum zweiten Mal Opfer der Deutschen Vergangenheit
werden.
Wenn das Motto stimmt, unter dem dieser Tag laufen soll: „Tell them
the truth“, dann kann ich nur sagen, dass unter diesem Slogan die
Lüge zur Wahrheit gemacht werden soll. Völlig unverständlich ist für
mich, dass die Deutschen sich dafür missbrauchen lassen. Die
Verdrehung der Tatsachen findet schon seit Jahren in Deutschland
zugunsten Israels statt.
Ein Blick in die Publikationen z. B. der Bundeszentrale für politische
Bildung gibt Aufschluss darüber, wie Propaganda Einzug in das
Bewusstein von Schülern und Schülerinnen, Bürgern und Bürgerinnen
hält. Bitte lesen Sie das Israel-Heft in der Reihe „Informationen
zur politischen Bildung“ und die Beilage „Aus Politik und
Zeitgeschichte“ Nr. 15/2005. Beide Publikationen haben nichts mit
der historischen Wahrheit zu tun.
Insbesondere unter dem Präsidenten der Bundeszentrale, Thomas Krüger,
hat m. E. diese Desinformation Ausmaße erreicht, die nicht mehr
hinnehmbar sind. Die KMK hat eine Sorgfaltspflicht und Verantwortung
gegenüber den Schülern und Schülerinnen. Ich will es nicht länger
hinnehmen, dass meine Kinder mit dieser einseitigen
Israel-Propaganda einer Gehirnwäsche unterzogen werden. Wie es in
früheren Jahren Nazi-Propaganda gab, soll diese jetzt durch
Israel-Propaganda ersetzt werden.
Ein Israel-Tag ergibt keinen Sinn ohne einen Palästina-Tag. Israel
wurde auf den Trümmern des palästinensischen Volkes gegründet. Hier
trifft palästinensische Wahrheit auf israelische Lüge. Deutschland
wird zunehmend wegen des Holocaust verpresst. Die Israellobby wird
immer schamloser, und die Deutschen haben immer mehr Angst, nicht
als antijüdisch verunglimpft zu werden. Ich finde dies als
Deutsch-Palästinenser erbärmlich.
Dass dieser Propaganda-Tag auch noch von einer zionistischen
Teilorganisation der Jewish Agency gestaltet werden soll, zeigt,
dass die deutschen Schulbehörden schon keine Eigenständigkeit mehr
haben.
Warum laden Sie nicht jüdische Israelis wie Felicia Langer, Amira
Haas, Uri Avnery, Gideon Levy und andere ein, damit die Schüler
einen realistischen Einblick in ein Land gewinnen, dass seit 38
Jahren ein brutales Unterdrückungsregime aufrechterhält?
Wenn man glaubt, durch diesen Propaganda-Tag das schlechte Image
Israels in Europa aufbessern zu können, verkennt man das natürliche
menschliche Empfinden gegenüber Ungerechtigkeit und
Rechtswidrigkeit: Dass Israel nach EU-Umfragen die größte Gefahr für
den Weltfrieden darstellt, ist auf die Unterdrückungspolitik Israels
und dieses menschliche Empfinden zurückzuführen. Sie wissen
bestimmt, dass man einen Teil der Bevölkerung belügen kann, aber
niemals die ganze Bevölkerung dauerhaft.
Bitte diskutieren Sie diese Problematik mit Ihren Kollegen in der KMK,
behalten Sie einen kühlen Kopf und lassen Sie sich nicht durch die
Israellobby unter Druck setzen.
Mit freundlichen Grüßen Dr. Izzeddin Musa
Sehr geehrte Frau Professor Dr. Wanka,
aus
Pressemeldungen entnehme ich, dass an deutschen Schulen ein
"Israel-Tag" eingeführt werden soll. Erlauben Sie mir bitte dazu
einige Bemerkungen.
Es besteht
Konsens: die Schuld unseres Volkes an den Juden Europas ist den
nachfolgenden Generationen eine dauerhafte Verpflichtung. Was ist
nun gemeint mit "Verpflichtung"? Es ist eine Verpflichtung sowohl
gegenüber den Überlebenden des Judeozids als auch gegenüber allen
Menschen, welcher Rasse, Religion oder Weltanschauung sie auch
angehören mögen, niemals mehr zu schweigen bei Unrecht aus Gründen
der Zugehörigkeit, einer ethnischen Gruppe, einer Religion oder
Glaubensrichtung. Deutschland ist verplichtet, alle in seiner Kraft
stehende zu unternehmen, damit schwere Verstöße gegen Menschen- und
Völkerrecht in Zukunft verhindert werden.
Dies ist
die Legacy des 20. Jahrhunderts. Es verpflichtet die Deutschen zum
Schutze von Überlebenden der Schoah, wo immer sie sich befinden. Zu
dieser Verpflichtung steht nicht nicht nur die überwältigende
Mehrheit der Bevölkerung Deutschlands sondern auch die Regierung.
Nicht umsonst nennt der Deutschlandfunk eine seiner wöchentlichen
Sendungen "Jüdisches Leben in Deutschland". Ja, hier in Deutschland.
So ist es gemeint - und auch richtig. Niemand wird dann auch nur im
Geringsten an jüdischem Leben in Israel oder irgendwo in der Welt
etwas auszusetzen haben. Dies versteht sich von selbst.
Die
halachischen Regeln bestimmen keinen Juden zu Menschenverachtung, zu
Landnahme, zu Verbrechen. Ganz im Gegenteil! Landnahme und
Unterdrückung, darum handelt es sich beim Staate Israel seit
Jahrzehnten, darf nicht "im Namen der Torah" * geschehen. (*siehe
Yakov Rabkin "Au Nom de la Torah - Une histoire de l'opposition
juive au Sionisme", 2004, Les Presses de l'Université Laval,
hoffentlich bald in dt. Sprache! )
Die
Kultusministerkonferenz jedoch denkt nicht an einen Tag: Jüdisches
Leben in Deutschland. Dies wäre auch garnicht sinnvoll, geht doch
bereits aus dem GG der Bundesrepublik Glaubensfreiheit und Schutz
der Menschenrechte hervor und, wie viele weitere Tage für "Leben in
Deutschland" wären dann an Schulen wohl einzurichten?
Die
Kultusministerkonferenz hingegen will, sollten die Meldungen
stimmen, eine hervorragende Stelle an einem Tag im Unterricht an
Schulen einem Staat geben, der nicht nur seit vielen Jahrzehnten
einen beachtlichen Teil der eigenen Bevölkerung unterdrückt, ihr
gleiche Bürgerrechte verwehrt, sondern ein fast 40 Jahre lang
andauerndes unmenschliches und brutales Besatzungsregime
aufrechterhält, mit Landraub, Unterdrückung, fortgesetzter und
vorsetzlicher Körperverletzung, Entzug und Behinderung von
Bildungsmöglichkeiten, Entwürdigung, Massenverarmung und dem
andauernden Versuch der "sanften" Vertreibung, der Erzwingung von
"freiwilliger" Aufgabe, dem Verlassen der Heimat.
Das ist,
sehr geehrte Frau Minister, leider nicht alles: Der Staat Israel
wurde gegründet nach Brandschatzen hunderter Dörfer und Ortschaften,
Ermordung zahlreicher Menschen mit der Folge der Massenflucht der
Bewohner. Das Ganze war mitnichten Folge der Attrocitäten deutscher
Faschisten (wie auch, die waren besiegt und ihre Fratze war der Welt
sichtbar) nein, dies war , in seiner "sanfteren Form" bereits
vorgdedacht im Jahre 1895, nachzulesen in den Tagebüchern Theodor
Herzls.... Ich zitiere wörtlich: Theodor Herzl am 12. 06. 1895 in
seinem Tagebuch: "Die arme Bevölkerung trachten wir unbemerkt über
die Grenze zu schaffen, indem wir in den Durchzugsländern Arbeit
beschaffen, aber in unserem eigenen Land jederlei Arbeit verweigern.
Die besitzende Bevölkerung wird zu uns übergehen. Das
Expropriationswerk muß ebenso wie die Fortschaffung der Armen mit
Zartheit und Behutsamkeit erfolgen. Die Immobilienbesitzer sollen
glauben, uns zu pressen. uns über dem Wert zu verkaufen. Aber
zurückverkauft wird nichts"
Sehr
geehrte Frau Minister, Ihnen als Wissenschaftlerin muss niemand
erklären, wie mit historischer Wahrheit umzugehen ist. Ich fordere
Sie und Ihre Kolleginnen und Kollegen der Kultusministerkonferenz
auf, abzulassen von einem Vorhaben eines "Israel-Tages" an Schulen
in Deutschland. Ich möchte Ihnen, da ich seit einem halben
Menschenleben in Frankreich wohne, hingegen sagen, wie Mitglieder
eines Vereines hier in Straßburg, dem ich angehöre, mit der "offenen
Wunde Nahost" umgehen: Zwei Vereinsmitglieder, ein frz. Jude/Jüdin
und ein frz. Muslem/Muslima gehen gemeinsam in Schulklassen um dort
Friedensarbeit durch Information zu leisten. Schülerinnen, Schüler
sind wissensdurstig, frühere Vorurteile (in den Stadtgemeinden
Frankreichs leben nicht nur zahlreiche Schüler/Schülerinnen
maghrebinischer Herkunft, Straßburg ist auch der Wohnort der größten
jüdischen Gemeinde Frankreichs) werden überwunden. Friedensarbeit,
keine Propaganda für einen Staat!
So sieht
es aus, ein "Gegenprojekt" gegen einen furchterregenden und
keinesfalls zielführenden "Israel-Tag". Sie werden, nachdem Sie dies
gelesen haben, sehr verehrte Frau Professor Dr. Wanka, verstehen,
warum ich entsetzt reagiere bei der Meldung Ihres, oder Ihrer
KollegInnen, Vorhabens... Der Nahe Osten hat anderes verdient als
die blinde Unterstützung eines Staates, der die elementarsten Regeln
des Zusammenlebens der Menschen missachtet, der zahlreiche
Resolutionen der Vereinten Nationen negiert, der nie das geringste
Zeichen einer Schuldanerkenntnis gegenüber seinen zahlreichen Opfern
(ich denke mit Hochachtung und Dank an den Kniefall Willy Brands in
Warschau!!) erkennen ließ. Propaganda, schließlich, so sehr sie auch
gewünscht wird von einem interessierten Staat, gehört nicht in
Schulen. Nicht in Schulen Europas, nicht in Schulen in deutschen
Bundesländern. Ein guter Geschichtsunterricht, Unterricht in
Staatsbürgerkunde, geleitet von Wahrheit und Gerechtigkeit, dem
Artikel 1 des GG verpflichtet, tut es. Ich rufe Sie auf: lassen Sie
ab von der unseligen Übernahme staatlicher Propaganda. Belassen Sie
den Schulen den Auftrag, der ihrer und unseres Landes würdig ist:
Erziehung zu unabhängigen, wissenden und verantwortungsbewussten
jungen Menschen hochachtungsvoll Günter Schenk 5, rue des cigognes
F-67930 Beinheim - - Mitglied im "Collectif Judeo-arab et citoyen
pour la Paix" Straßburg - Sprecher des "Aktionsbündnis für einen
gerechten Frieden in Palästina"
OFFENER BRIEF / 16.März 2005
via email
An die
Präsidentin der KMK
Frau
Prof.Dr.Johanna Wanka
Werte Frau Prof.Dr.Wanka,
verschiedenen Veröffentlichungen ( siehe unten beigefügt) entnahmen
wir , daß zum einen, an deutschen Schulen ein sogenannter
"Israel-Tag" installiert werden soll, außerdem durch Mitglieder
des Bundes jüdischer Studenten in Deutschland ein Unterricht
besonderer Art an Schulen stattfinden soll -- unter dem Motto:
"Tell them the truth". Wir fragen uns nun
sehr besorgt, was beinhaltet diese "Wahrheit"? Ist es mehr
zionistische Propaganda, was , liest man den Artikel aus der
Jerusalem Post, nicht auszuschließen ist. Anscheinend wird hier
versucht, z.B. UN-Resolutionen bezüglich Jerusalem, völlig zu
ignorieren. Mag Israel 1980 auch "ganz" Jerusalem zu seiner ewigen
Haupstadt erklärt haben, die Internationale Gemeinschaft hat diese
Einverleibung bis heute nicht akzeptiert und anerkannt. Tel Aviv
gilt als Hauptstadt Israels. Dies Beispiel zeigt, daß wir gar nicht
genug kritisch einer Unterrichtung der Schüler durch die Aktivisten
des BJSDs gegenüberstehen können. Die Sorgfaltspflicht gegenüber den
Schülern erfordert eine genaue Prüfung der auf sie einwirkenden
"Unterrichtung". Die Erfüllung dieser Sorgfaltspflicht obliegt auch
Ihnen.
Was solche "Education" soll, was sie an den Schulen zu suchen hat, ist
überhaupt die Frage aller Fragen
.Am 12.5.05 findet bundesweit ein, von diversen zionistischen,
jüdischen und sympathisierenden Gruppen initiierter, TAG FÜR ISRAEL
statt, Motto: I like Israel. Soweit, so gut. Warum dann in Schulen
ein Israel -Tag stattfinden soll, auf Dauer angelegt, entzieht sich
unserem Verständnis.
Wenn schon diese Art von speziellem "Unterricht" an den Schulen,
müßte es dann,statt "Israel-Tag ", nicht einen "PALÄSTINA-TAG"
geben? Denn die Geschichte Israels beginnt mit dem Leid des
palästinensischen Volkes, die israelische Staatsgründung fand in
Palästina statt.
Vielleicht wenden Sie nun ein, daß der Grund der Unterstützung für die
Idee eines Israel-Tages an den Schulen in einer besonderen deutschen
Verantwortung gegenüber der "jüdischen Heimstatt" zu finden ist.
Gerade aus dieser Verantwortung heraus müßte dann
selbstverständlich auch die Geschichte des palästinensischen Volkes
dargestellt werden. Die Palästinenser sind die letzten Opfer in der
Reihe der Nazi-Diktatur-Opfer.
Wie wir dem Artikel aus der Jerusalem Post weiter entnehmen, soll das
moderne Israel an die Schüler vermittelt werden.Um eine harmlose
Touristik-Kampagne kann es sich dabei nicht handeln.Liegen Ihnen
Unterlagen zu der Schulung der Schüler vor?
Ob dabei auch die Menschenrechtsverletzungen, an das Ignorieren
jeglicher UN-SR-Resolutionen, an die nun jahrzehntelange
Besatzung, an die Annexionen, an die Häuserzerstörungen, an den
Mauerbau, an die Verstöße gegen die IV.Genfer Konvention..und so
weiter, des israelischen Staates zum Thema werden? Dies kann in
Zweifel gezogen werden.
Eine "geschönte" Geschichte Israels verfängt eher bei Schülern und
Erwachsenen , die entweder völlig unbedarft ( wenig informiert) mit
dem Thema konfrontiert werden, oder mit eingeschränktem Blick schon
ihr Urteil fällten.
Die Informierung der Bevölkerung mittels Medien ( z.B.
Nachrichten-Sendungen, Zeitungsartikel; in-u.ausländische) über den
sogenannten Nahost-Konflikt ist gewährleistet. ein Tal der
Ahnungslosen gibt es heutzutage nicht mehr!
Ihnen möchten wir die , am Ende des Briefes, angefügten
HAARETZ-Artikel:
1)".Using the Holocaust to ward off criticism"
von Amira Hass, 16.3.05
2.) "Zionism as an illegal outpost"
, von Nadav Shragai; 15.3.05
3.) "The Jewish Agency's time has passed", von
Gideon Levy,13.3.05 (informiert Sie
über Aufgaben und Ziele der JA)
offerieren.
Ausblendungen, Verdrängungen, Ignoranz, gar feiges Schweigen
sollte eben NICHT die Lehre aus der jüngsten deutschen Geschichte
für uns sein... und für unsere Jugendlichen erst recht nicht.
Das Gewissen, die Scham, vielleicht auch ein unterschwellig
vorhandenes Schuldgefühl gegenüber den in Israel lebenden Juden
sollte und darf nicht dazu verleiten, wegzuschauen, wenn von diesen,
ihren politischen Führungen u.Anhängern, Menschenrechte auf übelste
Art und Weise verletzt werden.
Auf Kosten anderer ein Gut-Mensch sein zu wollen,ist niederträchtig.
Der politische Gebrauch des Holocausts ist leider Tatsache..eine
Instrumentalisierung der Opfer, zum Teil reicht es an eine
Verhöhnung ran. Es schmerzt, nicht allein Amira Hass und die
Menschen in Israel, die das "Andere Israel" ausmachen.
Wir appellieren inständig an Sie, Frau Präsidentin Prof.Dr.
Wanka, die beabsichtigte Installierung eines "Israel-Tages" zu
überdenken und ebenso die besondere Unterrichtung an Schulen durch
Mitglieder des BJSDs, unterstützt von der Jewish Agency.
Auch wenn es Sie schmerzen sollte, Ihr bisheriges Bild vom Staat
Israel etwas korrigieren zu müssen, lesen Sie die beigefügten
Artikel. Danach verfängt jedoch die Aussage: Ich wußte von nichts,
nicht mehr.
In diesem Sinne!
Inge Soder
76646 Bruchsal
zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit
des
Friedenswerk Naher Osten
Bereich Baden-Württemberg-Elsaß-Schweiz
Bitte schreiben Sie auch an:
Frau Prof. Dr. Johanna Wanka - Präsidentin der KMK -
johanna.wanka(at)mwfk.brandenburg.de
Der Bericht über den Israel Tag
http://www.kmk.org/aktuell/home.htm
„Deutsch-israelischer Schüleraustausch soll ausgebaut werden“
Am 11.03.2005
empfing die Kultusministerkonferenz den israelischen Botschafter
S.E. Shimon Stein im Jüdischen Museum Berlin zu einem
Meinungsaustausch
Beide Seiten messen dem 40. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer
Beziehungen zwischen Israel und der Bundesrepublik Deutschland am
12.05.2005 eine besondere Bedeutung für die weitere Intensivierung
der bildungs- und kulturpolitischen Beziehungen bei. Sie begrüßen
die für dieses Jahr geplante Unterzeichnung des deutsch-israelischen
Kulturabkommens, das die Beziehungen zwischen beiden Seiten im
Bildungsbereich auf eine rechtliche Grundlage stellen wird. Sie
erhoffen sich hiervon positive Impulse und eine weitere
Intensivierung der bilateralen Zusammenarbeit.
Die
Kultusministerinnen und Kultusminister der Länder erklärten ihre
Bereitschaft, anlässlich des Jahrestages in den Schulen zahlreiche
Aktivitäten und Projekte den deutsch-israelischen Beziehungen zu
widmen. Beide Seiten sprachen sich zudem für die Einführung eines
„Deutsch-Israelischen Tages“ insbesondere an Schulen aus, in dessen
Rahmen durch vielfältige Aktivitäten die deutsch-israelische
Freundschaft gefördert und der Kultur und Geschichte des jeweiligen
Partnerlandes besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden soll.
Die
Kultusministerkonferenz und der israelische Botschafter haben auch
die Gefahr des zunehmenden Rechtsextremismus erörtert. Die
Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Prof. Dr. Johanna Wanka,
erklärte: „Die Länder sind sich bewusst, dass die Schulen über die
Gestaltung von einzelnen Gedenktagen, wie der Befreiung des
Vernichtungslagers Auschwitz am 27. Januar, hinaus eine besondere
Verantwortung in Hinblick auf das Bewahren der Erinnerung an die vom
nationalsozialistischen Regime an den Juden verübten Verbrechen
tragen.“ Der Holocaust, eingebettet in den Unterricht über Ursachen,
Strukturen und Funktionsmechanismen der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft, ist fester Bestandteil in den Lehrplänen aller
Schularten.
Trotz vielfältigem Engagements, das zu Demokratie und Toleranz
erziehen und die Gefahr des Rechtsextremismus deutlich machen soll,
häufen sich Meldungen von wachsendem Antisemitismus. Es ist daher
ein Anliegen der Bundesländer, dieser Entwicklung entschieden
entgegenzutreten und rechtsextremistischer Gesinnung vorzubeugen.
Dabei darf die Auseinandersetzung mit dem Judentum nicht auf die
Vergangenheit beschränkt werden, sondern muss auch sämtliche
politischen, religiösen und kulturellen Aspekte der Gegenwart
umfassen. Wünschenswert ist ein unmittelbarer Austausch mit den hier
lebenden jüdischen Bürgern sowie mit den Bürgern des Staates Israel.
Beide Seiten haben daher erklärt, dass dem deutsch-israelischen
Schüleraustausch eine große Bedeutung im Hinblick auf einen
lebendigen Austausch der jungen Generation aus beiden Staaten
zukommt. Vor dem Hintergrund des Jubiläum kam man überein, dem Thema
„40 Jahre deutsch-israelischer Schüleraustausch“ besondere
Aufmerksamkeit zu widmen. Bürokratische Hemmnisse sollen abgebaut
werden, um die Zahl der Austauschschüler weiter zu erhöhen.
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Bitte schreiben Sie auch an:
Frau Prof. Dr. Johanna Wanka - Präsidentin der KMK -
johanna.wanka(at)mwfk.brandenburg.de
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