Heute, am 4. 9. 2018 kommt um 22.35 Uhr bei ARTE die
Dokumentation “Die Oslo-Tagebücher”.
Der Dokumentarfilm dokumentiert zum ersten Mal, was wirklich
bei den geheimen israelisch-palästinensischen
Friedensverhandlungen in Norwegen 1992/93 geschah. Er
erzählt exklusiv aus der Sicht der wichtigsten Akteure, wie
es zum Friedensabkommen von Oslo kam, und fragt nach den
Ursachen für das Scheitern der anschließenden Verhandlungen.
Die internationale Koproduktion dokumentiert zum ersten Mal,
was wirklich bei den geheimen israelisch-palästinensischen
Friedensverhandlungen in Norwegen 1992/93 geschah. Die
Dokumentation erzählt exklusiv aus der Sicht der wichtigsten
Akteure, wie es zum Friedensabkommen von Oslo kam, und fragt
nach den Ursachen für das Scheitern der anschließenden
Verhandlungen. Ein packender Politthriller, für den Mor
Loushy und Daniel Sivan die persönlichen Aufzeichnungen der
damals Beteiligten nutzen konnten. Zudem arbeiteten sie wie
in ihrem letzten preisgekrönten Film „Censored Voices“
(2015) mit noch nie gezeigtem Archivmaterial.
Im September 1993 schien Frieden möglich: Israels
Ministerpräsident Izchak Rabin und Jassir Arafat, Chef der
palästinensischen Befreiungsbewegung, gaben sich auf dem
Rasen des Weißen Hauses die Hände. Eine historische Geste
der Versöhnung: Zwei erbitterte Feinde präsentierten sich
als Partner. In einem Grundsatzabkommen, den sogenannten
Oslo-Verträgen, hatten sie sich verpflichtet, gemeinsam eine
Lösung des Konflikts zu finden. Unter strikter Geheimhaltung
war es in Norwegen ausgehandelt worden. Die ehemals
erbitterten Feinde einte die Überzeugung, dass das
Blutvergießen auf beiden Seiten endlich gestoppt werden
müsse. Die Dokumentationen erzählt die wahre Geschichte
jener Akteure, die damals versuchten, Frieden zu schaffen.
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Vorzüge des Antisemitismus - Raz Segal und Amos Goldberg
- 12.08.2018 - Die Entscheidung der Labour Party in Großbritannien,
einige der Beispiele abzulehnen, die mit der Definition des
"Antisemitismus", wie sie vom Internationalen Holocaust-Gedenken-Bündnis
formuliert wurden, verbunden waren, riefen starke Reaktionen
hervor. Die
IHRA ist die weltweit führende internationale Organisation,
die sich der Erinnerung an den Holocaust verschrieben hat. Die
Definition ist das Ergebnis einer Diskussion, die im Mai 2016
in Bukarest, Rumänien, stattfand.
Die Festlegung einer Definition für ein bedeutendes historisches
Phänomen ist immer etwas sehr problematisches. Aus diesem Grund
waren Historiker und andere Gelehrte bei der Definition des
Begriffs "Antisemitismus" gespalten. Einer der wichtigsten Historiker
des modernen Judentums, Professor David Engel von der New York
University, rief 2009 sogar in einem berühmten Artikel dazu
auf, dieses Konzept nicht mehr zu verwenden, da es mehr vage
ist als es klarmacht. Was ist überhaupt das Gemeinsame zwischen
unangenehmen Witzen über Juden, der Zerstörung von Grabsteinen
durch eine neonazistische Gruppe in Europa, der Gesetzgebung
gegen Juden in den 1930er Jahren, der Hassrhetorik muslimischer
Einwanderer und den Gaskammern in Auschwitz verbunden Diese
Phänomene unterscheiden sich so sehr voneinander, dass ihre
Subsumierung unter einem konzeptionellen Dach ein intellektueller
Fehler ist. Die Definition des Antisemitismus ist jedoch nicht
nur ein historisches Problem für Gelehrte, sondern auch ein
politisches Problem, das, wie im Fall der Definition der IHRA,
seinen Nutzen oft beschädigt hat.
Die Definition, die von vielen Organisationen und Regierungen
als eine Art ethischer Kodex zur Bekämpfung des Antisemitismus
angenommen wird, ist leider eine a-historische Definition, die
den Antisemitismus von jeglichen anderen Verfolgungen und Ausgrenzungen
abgrenzt und auf einen Bezug zu Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit
und Rassismus verzichtet. Auf der anderen Seite und nicht weniger
problematisch ist, dass die Definition als zentrales Instrument
im Kampf gegen die Kritik an nationalistischen Tendenzen und
Menschenrechtsverletzungen in Israel dient.
Der Teil der Beispiele in der Definition, von denen das britische
Labour-Dokument einige nicht enthielt, begann mit einem direkten
Hinweis auf die Kritik an Israel, und sein Name erscheint neun
Mal. Das Konzept des Rassismus erscheint dagegen nur einmal,
und zwar im Zusammenhang mit dem Argument, dass die Behandlung
Israels als rassistisches Projekt eine Form des Antisemitismus
sei. Indem Israel diese Komponente der Definition annimmt, ist
es immun gegen die Beschuldigungen, die vielen, zum Beispiel
(aber nicht nur) anderen Kolonialstaaten gemacht wird. So wird
beispielsweise ein gegenüber den USA, Kanada und Australien
legitimer und zumutbarer Diskurs gegenüber Israel als Antisemitismus
verurteilt - und ist damit tabu.
Ein anderer Abschnitt erlaubt Kritik an Israel, fügt jedoch
den Vorbehalt hinzu, dass diese Kritik nur solange legitim ist,
als sie "der Kritik ähnelt, die an irgendein anderes Land gerichtet
wird". Das Dokument übt somit eine falsche Darstellung, wonach
es in der öffentlichen und internationalen Arena eine permanente
Kritik gäbe, von der nur die Antisemiten abweichen. Wurde die
öffentliche Kritik gegen Südafrika während der Apartheid, gegen
Iran seit der Islamischen Revolution, gegen die Sowjetunion
während des Kalten Krieges ("Reich des Bösen"), gegen die Vereinigten
Staaten während des Vietnamkriegs und der Trump-Periode, gegen
Nordkorea seit es begann, nukleare Waffen zu entwickeln und
gegen Frankreich während des Algerischen Unabhängigkeitskriegs
etc. bei der Ausarbeitung der Definition berücksichtigt Denn
die Kritik an Israel ist nicht größer als die, die gegen jene
erhoben wurde oder wird.
Es ist klar, dass die Definition Israels anhaltende Besatzung
normalisiert und zu einem moderaten Problem macht, dessen Kritik
nicht zu "extrem" sein sollte; Im Gegenteil, die Definition
verwandelt im Ergebnis die legitime Kritik gegenüber anderen
Ländern in Verbote gegenüber Israel. Da Kritik an Israel als
antisemitisch wahrgenommen werden kann, schafft die Definition
einen Effekt der Abkühlung, der in keinem anderen kritischen
politischen Diskurs vorhanden ist, wodurch Israel Privilegien
bei der Unterdrückung von Menschen- und Bürgerrechten gewährt
werden, die anderen Ländern in der internationalen Arena nicht
eingeräumt werden.
Wie der Politologe Neve Gordon in seiner Diskussion der Ihrz-Definition
feststellte, schafft der Schwerpunkt auf Israel in den Beispielen
die die Definition begleiten, eine Situation, in der der Kampf
gegen den Antisemitismus heute den Nationalstaat, in diesem
Fall Israel, aufgrund der Etikettierung einer bestimmten Kritik
als Antisemitismus, schützt, wohingegen sich der Kampf gegen
Antisemitismus vom Ende des 19. Jahrhunderts bis zur Gründung
Israels auf die Verteidigung einer Gruppe, die von den Staaten
diskriminiert und verfolgt wurde, konzentrierte. Die schwächste
Gruppe im israelischen Falle sind die Palästinenser, insbesondere
diejenigen, die in der Westbank, im Gazastreifen und in Ost-Jerusalem
unter Besatzung und ohne politische Rechte leben. Die Definition
von Antisemitismus in der IHRA trägt dazu bei, israelische Gewalt
gegen Palästinenser kleinzureden und sogar zu leugnen. Sie ist
daher eine ironische Umkehrung einer der Lehren des Holocausts:
Akzeptanz und Schutz des "Anderen", d.h. der geschwächten und
angegriffenen Minderheit.
Diese Verkehrung nahm vor kurzem die Gestalt eines absurden
Schauspiels an, als die ungarische Regierung den jüdischen Milliardär
und Holocaust-Überlebenden George Soros in den Fokus eines politischen
Angriffs verwandelte, der sich auf Bilder konzentriert, die
eindeutig der Antisemitismus-Definition der IHRA entsprechen,
in welcher Ungarn Mitglied ist. In den letzten Jahren kritisiert
Soros die nationalistische und antidemokratische Politik in
Ungarn und anderen Ländern und unterstützt Organisationen, die
gegen diese Trends arbeiten. Im Sommer 2017 veröffentlichte
die Regierungspartei in Ungarn Hunderte von Plakaten, in denen
sie die Öffentlichkeit aufforderte, Soros nicht zu erlauben,
zuletzt zu lachen, indem sie ein klassisch antisemitisches Bild
der angeblich von den Juden gehaltenen internationalen Macht
verwendete.
Kein Wunder also, dass es solche gab, die die Plakate mit explizit
antisemitischen Graffitis versahen, wie etwa "dreckiger Jude".
Die Ergebnisse der letzten Wahlen in Ungarn im April 2018, in
denen Victor Urbans Partei einen umfassenden Sieg errungen hat
beweisen, dass viele Ungarn positiv auf politische antisemitische
Propaganda reagieren. Ungarn ist jedoch weiterhin Mitglied der
IHRA, einer Organisation, die den Antisemitismus bekämpfen will,
aber eine gemäß den eigenen Definitionen antisemitische Regierung
legitimiert.
Die Labour Party tat gut daran, einige Beispiele für die IHRA-Definition
zurückzuweisen. Es ist jedoch offenbar, dass es im öffentlichen
Diskurs keinen Platz für eine Definition von "Antisemitismus"
geben sollte, die mehr darauf abzielt, Israel gegen legitime
Kritik zu verteidigen, als Juden auf der ganzen Welt zu schützen.
Dr. Segal lehrt an der Universität von Stockton in Philadelphia
- Dr. Goldberg lehrt am Institut für zeitgenössisches Judentum
an der Hebräischen Universität in Jerusalem übersetzt
von Clemens Messerschmid
Quelle
First ever: 40+ Jewish groups
worldwide oppose equating antisemitism with criticism of
Israel - 17. 7. 2018 - Jewish Voice for Peace proud
to stand in global solidarity against harmful definition of
antisemitism and with human rights and freedom to protest
From South Africa to Sweden, New Zealand to Germany to
Brazil, for the first time ever over thirty Jewish
organizations across the globecame together in a statement
condemning attempts to stifle criticism of Israel.
The statement warns of a growing trend of legislative
campaigns to target organizations that support Palestinian
rights, particularly the nonviolent Boycott, Divestment and
Sanctions (BDS) movement.
“From our own histories we are all too aware of the dangers
of increasingly fascistic and openly racist governments and
political parties,” the global letter states. “The rise in
antisemitic discourse and attacks worldwide is part of that
broader trend. At times like this, it is more important than
ever to distinguish between the hostility to or prejudice
against Jews on the one hand and legitimate critiques of
Israeli policies and system of injustice on the other.”
The United States has witnessed increasing legislative
efforts to criminalize the boycott of illegal Israeli
settlements and repress advocacy for Palestinian human
rights by defining such acts as antisemitic, with two bills
currently under discussion in US Congress. Such efforts are
mirrored at the state level, where more than 25 state
legislatures have considered or enacted various forms of
targeting advocacy for Palestinian rights.
Of particular concern is the usage of the International
Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) definition of
antisemitism, intentionally worded such that it equates
legitimate criticisms of Israel and advocacy for Palestinian
rights with antisemitism, as a means to suppress the former.
A similar approach is being employed across Europe. In
France and Germany, the bank accounts of BDS groups were
closed and campaigns promoting the boycott of goods from
illegal Israeli settlements were convicted of incitement to
hatred. The UK has witnessed an ongoing battle about the
legality of local government boycotts against Israeli
settlements.
The state of Israel has waged its own campaign against
advocates of BDS. In >>>
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