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Texte von Arn Strohmeyer

Gaza mit der Erinnerung an den Holocaust rechtfertigen
Michael - Lueders - Krieg -ohne - Ende
Die Israel-Verteidiger in der Klemme:
Über 100 Jahre Widerstand gegen Zionismus
Getreu der zionistischen Weltanschauung
Partnerschaft zwischen Südafrika + Israel
Brief an den  Dr. Nils Minkmar - SZ
Antwort auf Aleida Assmanns Versuch - Judenhass
Habeck - Apostel der doppelten Moral
Die israelische Tragödie
Tamar Amar-Dahl - "Siegeszug des Neozionismus"
Weltbild von Mathias Döpfner
Gerechtigkeit für Roger Waters!
Israel-Politik radikal überdenken
Andenken an Toten des Holocaust missbraucht
Omri Boehm ein antisemitisches Buch?
Zionistenschreiben vor, wie an Holocaust zu erinnern.
Tragödie des Zionismus
Palästinenser dürfen in Erinnerungspolitik nicht vorkommen
Genozid wäre besser gewesen
Deutsche Erinnerungspolitik ohne Palästinenser
Plädoyer Ungleichheit der Menschen
Deutschland eine Bananenrepublik?
Situation derPalaestinenser unter zionistischer Besatzung
Ist Banksy ein Antisemit?
Israel ein Apartheidstaat wie Südafrika?
Streit um die Kasseler Documenta
Rezension - Abraham Melzer-  Ich bin (k)ein Antisemit!
Afghanische Sanndalentraeger besiegten USA
Gemeinsame Werte mit einem Apartheidstaat?
Der Welt droht ein neuer Kalter Krieg
Die Antideutschen
Chefs des Springer-Konzerns Mathias Döpfner
„Apeirogon“ des irischen Autors Colum McCann
Lapid - Imagpflege, neue Einsichten?
„1984“ - israelische Cyber-Software“
BDS -  Hoffnung der Palästinenser“
Das Ende einer Illusion
Kampf gegen Windmühlenflügel
Die grüne Kanzlerkandidatin
Palästina in israelischen Schulbüchern
Die Nakba soll zu Ende gebracht werden
Westliche Propaganda - Aufteilung der Welt in Gut+ Böse
Die Jerusalemer Erklärung - Antwort auf die IHRA
Werder Bremen übernimmt die IHRA-Definition
Joseph Melzer - Ich habe neun Leben gelebt.
Holocaustgedenktag 2021
Inhalt der BDS-Resolution nicht erwähnen
Bücher - Positionen zum israelbezogenen Antisemitismus
Kariere von Sawsan Chebli
Martialisches Erinnern
Das zynische Angebot
Omri Boehms - liberaler und humaner Zionismus!
Omri Bohm - Israel - eine Utopie
Darstellung des Zionismus  für Israels Politik Problem
Zionismus untergräbt Werte des Judentums
Gaza ist Überall!
Israel und das Apartheid-Südafrika
Fall Achille Mbembe kein Einzelfall
Eine deutsche Debatte im Jahr 2020
Achille Mbembe - Eigentor von Felix Klein
Was trägt Israel  zum Judenhass bei?
Antideutsche - Antisemitismus und Nahostkonflikt
Nirit Sommerfeld - Stimme des anderen Israel
Symbol für den Freiheitskampf
Krieg gegen das palästinensische Volk
Treueschwüre für einen Besatzerstaat
Zur Kriegsgefahr im Nahen Osten
Der  ideologische Blick auf Israels Geschichte
Kein Friedensstern über Bethlehem
G. Hanloser - Abgesang auf die Antideutschen
Bundesregierung will Hisbollah verbieten
Jürgen Todenhöfer - Die große Heuchelei
Spiegel - zu Israel-kritischer Positionen kein Wort
Gegenwärtige Hexenjagd auf „Antisemiten“
Hungert sie aus!
Das Beispiel Dr. Dr. Marcus Ermler
Hans-Jürgen Abromeit sagt die Wahrheit
Israel zieht belastende Dokumente aus dem Verkehr
Definiert Israels Regierung was Antisemitismus ist
Der Kushner-Plan -Totgeburt
Israels Politik -  zynisch, autoritär und reaktionär
Bremen verweigert Kritik an Israel
Wahlen ohne Opposition und Alternative…
Man unterscheidet zwischen "guten" und "bösen" Juden
BDS-Aktivisten auf „Krawall“ reduziert
Israel Siedlungen auf dem Mond?
Die Mauer als Symbol des Scheiterns
Wider den Mainstream
Triumph des moralischen Nihilismus
Mythos - Vertreibung der Juden aus arabischen Ländern
Frieden auf Erden“ –  nicht in Palästina
Zensur der evangelischen Kirche
Lehrer nach Yad Vashem
Evangelische Kirche und Israels Unrechtspolitik
Hysterie bis zur Paranoia
Klassischer Fall von Geschichtsfälschung
Bremer Innensenator Mäurer hat Recht
Die „Israelisierung der Welt“
Trumps "Deal" Verrat an Palästina
Wikipedia ist der Manipulation überführt
Klassischer Fall von Geschichtsfälschung
Juden und Muslime in Auschwitz
Israels Sanktionen - Iran
Zum Tod von Felicia Langer
„WerteInitiative“  - Schlag gegen Bettina Marx
Stopp gegen Antisemitismus-Hysterie
Palästina - Realität wird zum Tabu
Tom Segevs Ben Gurion-Biographie
Deutschland, Israel + der Antisemitismus:
Präsident Abbas‘ missverständliche Rede
Unterstützung Arbeit Antisemitismus-Beauftragten
Die inszenierte Hysterie
Entstehung Israels als Heldenepos
70 Jahre Israel – 70 Jahre Siedlerkolonialismus
Skandalöse Geschichtsklitterung
Heiko Maas  in Israel
Was für ein Staat!
Heiko Maas - Kniefall nach Israel
Meinungsfreiheit für Palästinenser in Bremen
Rolf Verleger - Hundert Jahre Heimat_Land
Israel hat den Frieden nie gewollt.
Weihnachten 2017
Gefängnisstrafen und Sippenhaft
Nimmt der Antisemitismus zu?
Stramm hinter Trump
Hermann Kuhn demonstriert  Nichtwissen
Deutsche Kampfflieger über Israel
„Sie weichen den wirklichen Problemen aus“
Rezension - Abraham Melzer: Die Antisemiten-Macher
Rezension - Abraham Melzer: Mit Feuer und Blut
Die kopernikanische Wende
Martin Schulz Kotau vor der Israel-Lobby
„1984“ auf israelisch
Rückfall in die Vormoderne
Michael Wolffsohn hat sich disqualifiziert
Rezension - M. Peled - Der Sohn des Generals
Analysen des antizionistischen Isaac Deutscher
Film - Der Hass auf Juden in Europa
14. Dokumenta - Ahlam Shibli
Michael Lüders Buch „Die den Sturm ernten“
Jenseits aller Wirklichkeit
„Im Gefängnis, weil  Palästinenser“
Das Lehrbeispiel BDS
DIG Aufruf gegen Kritiker
Broder - BDS + die Endlösung
Zwischen „Lügen- “ und „Lückenpresse“
Frieden auf Erden... nicht im Heiligen Land
Ist Deutschland eine Bananenrepublik?
Hat Jakob Augstein der Mut verlassen?
Israel-Berichterstattung - doppelte Standards
Propaganda-Lügen gegen den Frieden
Antisemitismus – „Missverständnis der Geschichte“?
Wann ist Kritik an Israels antisemitisch
Die Lobby schlägt zu
Geheimsache Heron TP
Claude Lanzmann -  Palästina-Konflikt
Die Israel-Lobby und die HAWK
Ein Humanist?
„Die Hamas ist an allem schuld“
Ein Krieger und Verächter des Völkerrechts
Proteste und Demonstrationen nicht Antisemitisch
Der Streit um Israels „Existenzrecht“
„Journalismus“ á la Benjamin Weinthal
„Methodisch betriebener Wahnsinn“
Dank an Benjamin Weinthal
Albert Einstein muß als Zeuge herhalten
Wenn Weinthal wieder einmal zuschlägt ...
Rezension von  Kurt O. Wyss
Noch mehr Israel-Kritiker geschafft
Interview mit Abdallah Frangi
Benjamin Weinthal verhindert Vortrag Arn Strohmeyer
„Lügenpresse“ oder kritikloser Philosemitismus?
Ein Weihnachtswunsch
Abraham Melzers Buch „Israel vor Gericht“
Rezension - Petra Wild: Die Krise des Zionismus
Gipfel der Absurdität
Daniel Killy diffamierte seinen früheren Arbeitgeber
Rezension - Die Hölle von Gaza - Spiewak
Rote Karte für Israel!
Der Antisemitismus-Vorwurf als Rufmord
Ist Israel ein verrückter Staat?
„Oslo war ein Kapitulationsabkommen“
Rezension - Ilan Pappe -  „Die Idee Israel"
Wenn eine Jüdin den Zionismus kritisiert...
Leseprobe 3 - Antisemitismus – Philosemitismus
Leseprobe 2 - Antisemitismus – Philosemitismus
Leseprobe 1 - Antisemitismus – Philosemitismus
Inhalt - Antisemitismus – Philosemitismus
Buch - Antisemitismus – Philosemitismus
Kontrolle über Israels Atomwaffen?
Rezension - Sven Severin: Shalom ist nicht Frieden.
Werte der USA und Europas Doppelmoral
Antwort auf Uri Avnerys Artikel Die wirkliche Nakba
Rezension - Israel – Im permanenten Kriegszustand
Zwischen Doppelmoral und Lebenslügen
Die Herren über Leben und Tod
Dauerbrenner Antisemitismus
Weglassen, vertuschen und manipulieren
Napoleoni - Die Rückkehr des Kalifats.
Presseboykott gegen  Nakba-Ausstellung Bremen?
Der Streit um die historische Wahrheit
Am besten das Völkerrecht abschaffen.
Anschläge Paris - Stunde der Heuchler
Die Legenden von den vertriebenen Juden
Linkspartei und die Verletzer der Völkerrechte
Für Israel Frieden unmöglich.
Zionismus vor seinem historischen Ende?
Antisemitismus-Gefahr als politische Waffe
Eine genau kalkulierte Kampagne
„Ein Massaker schlimmsten Ausmaßes!“
Dieter Graumann und die westlichen Werte
Willkommener Anlass
Die EU als zahnloser Papiertiger
Antisemiten überall
Uri Avnery relativiert die Nakba
H. Baumgarten - Kampf um Palästina
Ein bedeutender Schritt zur Versöhnung
Bremer Evangelische Kirche -  Frieden Nah Ost
„Warum provoziert Ihr Israel immer so?“
Interview mit  Reuven Moskowitz
Israels große Propagandainszenierung
Unkritische Unterstützung Israels.
Tumulte in der Knesset
Rezension - Israel kontrovers
Ariel Sharons brutale Gewaltpolitik
Neuerscheinung Ilan Pappes Buch?
Ilan Pappe - „Eethnische Säuberung Palästinas
Schweigen der Christen im Nahen Osten
Feldmans Film „The Lab“
Mythos - Vertreibung der Juden
Rezension - Viktoria Waltz -  „Monopoly“
Shlomo Sand - Ich steige aus.
Palästinenser Testpersonen für Rüstungsindustrie
Israel steht unter Verdacht
Rezension - Buch Ekkehart Drost
3. Israelkongress in Berlin
Die Angst vor der Wahrheit
Was kommt nach dem Zionismus?
Führt Obama Israels Krieg?
Haben nur Palästinenser „Blut an den Händen“?
Ein Bantustan-Staat für die Palästinenser?
Zionismus + arabischer Antisemitismus
Ethnische Säuberungen
Juden unerwünscht?
Wenn Israel fällt, fällt auch der Westen!“
Nachruf auf Stéphane Hessel
Streit um Augsteins „Antisemitismus“ geht weiter
Zerstört Israel sich selbst?
Broders taktischer Rückzieher
Solidarität mit Jakob Augstein!
Sollen Patriot-Raketen Israel schützen?
Von der Macht der Denunzianten
Rezension Rudolph Bauer - Wer rettet Israel
Netanjau in Berlin zum völlig falschen Zeitpunkt
Mit der UNO auf Kriegsfuß
Generalangriff auf die Mythen des Zionismus
Gaza - Schweigen die Waffen?
"Sicht der Armee  kein ethisches Problem“
Erwiderung auf Charlotte Knobloch
Atmosphäre der Angst
Keine Chance für die Vernunft?
These vom Mord an Arafat
„Hier wird Israel pauschal diffamiert“
D. Barenboim:„Nur ein Psychiater kann  helfen!“
In Nibelungentreue an Israels Seite?
Merkels abenteuerlicher Kriegskurs
Der Dichter, Israel und die Denkverbote
Genug der Heuchelei! - Günther Grass
Auf Mythen keinen Frieden aufbauen
Brief an Ralph Giordano
Ilan Pappe -  Wissenschaft als Herrschaftsdienst
Nazi-Analogien in Israel
Interview mit Abdallah Frangi
Abdallah Frangi - Der Gesandte
Israeltag 2011 - Bremer Schulen
Ein Akt historischer Gerechtigkeit
Israel-Propaganda an deutschen Schulen ?
„Boykott ist eine absolute Notwendigkeit“
Rezension - Finkelstein „Israels Invasion in Gaza“
Die Partei „Die Linke“ + das Existenzrechts Israels
„Wir wollen die ganze Region befreien“
Ergänzung - Brief Bürgermeister Jens Böhrnsen
Offener Brief - Bürgermeister Jens Böhrnsen
Helmut Schmidt + R. von Weizsäcker Antisemiten?
Sind Boykottaktionen antisemitisch?
Boykott gegen Früchte aus Israel
Stéphane Hessel - Empört Euch!
Todenhöfer - Warum tötest Du, Zaid?
Arabische Aufstände düpieren den Westen + Israel
Verzweifeln an Israel
In der Falle der Stammesideologie
Wer glaubt an Friedensbotschaften
Kotau vor Merkels Nahost-Politik
Wie man Antisemiten produziert
Im Gleichschritt mit Israel?
Was ist Antisemitismus
Gibt es  "neuen" Antisemitismus? - Klug Brian
Was sind "jüdische Gene"? - Thilo Sarrazin
Zionistischer Angriff auf Wikipedia
Moshe Zimmermann: Angst vor Frieden
Verwirrung der Begriffe?
Offener Brief  Weser-Kurier-Artikel - 16. 06. 2010
Iris Hefets gewann Prozess gegen Lala Süsskind
Mordaktion nach Piratenmanier
Israel will keinen Frieden
Solidarität mit Iris Hefets!
Sieg der Spermien und Gebärmütter
Hajo Meyer - Radikale Kritik am Zionismus
Interview mit Norman G. Finkelstein
Gespräch mit Yehuda Shaul
Interview mit Yahav Zohar
Broder - Aufklärung + Untergang
„Israel streut der Welt Sand in die Augen“
„Hitler besiegen“
Interview mit Moshe Zuckermann
Bethlehem 2008
Volk ohne Hoffnung
Brief Präsidium J. G. Bremen
Interview Felicia Langer

 


„Primitiv, unterwürfig, abartig, kriminell, blutrünstig und böse“ –
„ein Problem, dessen man sich entledigen muss“

Wie israelische Schulbücher Palästinenser beschreiben /
Die Analyse von Nuri Peled-Elhanan liegt jetzt auch in deutscher Übersetzung vor

Arn Strohmeyer - 20.05.2021

Peled-Elhanan, Nurit
Palästina in israelischen Schulbüchern
Verlag Stiftung Hirschler, Otterstadt 2020, ISBN 978-3-9818916-7-6,  28 Euro

Eine wissenschaftliche Analyse von Schulbüchern wird in erster Linie Pädagogen ansprechen, Leute eben, die beruflich mit dem Thema zu tun haben. Im Fall Israel ist das anders. Denn Israel ist ein Weltanschauungsstaat und in seinen Schulbüchern wird vor allem die zionistische Ideologie vermittelt. Da diese Vermittlung von der Staatsgründung 1948 an mit höchster Intensität betrieben wurde, verwundert es nicht, dass die Gleichschaltung in diesem Staat so gut wie vollständig gelungen ist und entsprechende politische Folgen zeitigte.

Der Beleg für diese These: Alle politischen Parteien in Israel (abgesehen von den arabischen Listen) bekennen sich ohne Vorbehalte zur zionistischen Ideologie und ihrem Ziel, dass ausschließlich die Juden ein historisches Recht auf das Land Israel/ Palästina (Erez Israel) haben und dass der jüdische Staat auf diesem Territorium möglichst „araberfrei“ sein soll. Keine dieser Parteien setzt sich für eine friedliche Lösung auf gleichberechtigter Basis mit den Palästinensern ein. Und da das zionistische Projekt im Einklang mit dem Völkerrecht und den Menschenrechten nicht durchzusetzen ist, hat der Zionismus seine eigene Moral und Gesetzlichkeit geschaffen, die all das rechtfertigen und legitimieren, was der Umsetzung des ideologischen Ziels dient – und dazu gehören auch extreme Gewalt, also auch Vertreibung und Massaker.

Die israelische Erziehungswissenschaftlerin Nurit Peled-Elhanan hat eine Studie über die Ideologie in den Schulbüchern ihres Landes vorgelegt, die jetzt auch in deutscher Sprache erschienen ist. Der Titel Palästina in israelischen Schulbüchern weist auf das Schwergewicht ihrer Analyse hin. Was die israelische Wissenschaftlerin da berichtet, ist so ungeheuerlich, dass es dem Leser bei der Lektüre buchstäblich die Sprache verschlägt und dass er sein bisheriges Bild von diesem Staat (der „einzigen Demokratie im Nahen Osten“), auch wenn es bisher schon sehr kritisch war, noch einmal gründlich revidieren muss. Denn man lernt bei Nurit Peled Elhanan, wie jungen Israelis der rassistisch begründete Hass auf die Palästinenser regelrecht eingetrichtert wird. Man wundert sich dann nicht mehr über die brutalen Praktiken der Besatzer gegenüber den von ihnen Besetzten und Kolonisierten oder die gnadenlose Kriegführung, die Israel gegen dieses Volk praktiziert.

Hier einige Zitate, wie Palästinenser in israelischen Schulbüchern diffamiert und voller Verachtung dargestellt werden: Sie werden da als „schmutzige Massen aufgeputschter Menschen“ mit „Terrorismus, Primitivität, Frauenunterdrückung, Überbevölkerung und Fundamentalismus“ in Verbindung gebracht. (S. 44) Und: „Palästinenser sind primitiv, unterwürfig, abartig, kriminell und böse.“ Sie sind „ein Problem, das gelöst werden muss.“ (S. 75) Und: Die Palästinenser sind „marginale, rückständige, feindselige und störende Elemente.“ (S. 80) Und: „Sie sind alle ähnlich und existieren nur in Herden oder Massen wie Rinder.“ (S. 84) Im Zusammenhang mit der zweiten Intifada werden die Palästinenser als „teuflische Mörder und Terroristen“ bezeichnet. (S. 116) Palästinensische Frauen gelten als so unattraktiv, dass jüdische Israelis nicht einmal sexuelle Phantasien ihnen gegenüber entwickeln können. (S. 45) Auf Bildern in den Schulbüchern werden Palästinenser meistens als Kameltreiber und Bauern, die noch mit Ochsen pflügen, abgebildet. Angehörige dieses Volkes in der modernen Lebens- und Arbeitswelt kommen bildlich nicht vor.

Palästinenser sind in israelischen Schulbüchern keine Individuen und Persönlichkeiten, sondern „Unpersönlichkeiten“, „Probleme“ und „Bedrohungen“, sie sind „primitiv, parasitär und abstoßend“ und werden als „Gesetzesbrecher und Diebe“ dargestellt. (S.127f.) Und: „…dass die Palästinenser als nichts anderes betrachtet werden können als ein Hindernis oder eine Bedrohung, die überwunden und eliminiert werden muss.“ (S. 260) Und: Palästinenser sind gewalttätige, primitive und unvernünftige Bauern.“ (S. 263) Und: „Sie sind blutrünstige Desperados, die sich nach Rache sehnen.“ (S. 270) Sie sind eben „Arabush“, ein Schimpfwort, das in den USA und England der Beleidigung „Nigger“ entspricht. (S. 44) Und: Sie sind „Schläger und die Israelis die Opfer.“ (S. 259)

Das ist die Sprache des Unmenschen, man stelle sich vor, irgendjemand würde irgendwo auf der Welt öffentlich mit einer solchen Hass-Sprache Juden diffamieren! Frei nach der alten Volksweisheit „Wer im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen werfen“, stellt sich die Frage, wie jüdische Israelis oder auch Juden in der Diaspora angesichts eines solchen massiven Gebrauchs von rassistischen Stereotypen, die Chuzpe haben können, andere noch des Rassismus beschuldigen zu können. Man sollte erst einmal gründlich vor der eigenen Haustür kehren. Es bleibt in den Schulbüchern aber nicht bei schlimmen rassistischen Entgleisungen, sondern es wird aus der Minderwertigkeit der „Anderen“ abgeleitet, dass die Landkonfiszierungen, Diskriminierung, Marginalisierung, Teilung, Vertreibung und Vernichtung der palästinensischen Araber legitim sind, die durch den Sicherheitsanspruch [der Juden] gerechtfertigt und gepriesen werden als Verwirklichung der biblischen Prophezeiung und als das zionistische Ideal von der Erlösung des Landes.

Im Rahmen traditioneller und kultureller (das heißt: zionistischer) Normen und Werte ist die Anwendung extremer und völlig unverhältnismäßiger Gewalt – also Vertreibungsaktionen und sogar Massaker – a priori gerechtfertigt und legitimiert, sie werden üblicherweise verharmlosend als „Operationen“ bezeichnet. Solch brutales Vorgehen, das von einer universalistischen Moral aus überhaupt nicht gerechtfertigt werden kann, erfährt in Israel seine Legitimation durch die Kriterien der Nützlichkeit und des Erfolges für den Staat Israel. Auch die schlimmsten und unmenschlichsten Gewalttaten sind aus zionistischer Sicht vertretbar, wenn sie für den Staat vorteilhaft sind, also seine Sicherheit und Moral stärken sowie (bei Vergeltungsaktionen) die „Würde der Armee“ wiederherstellen. Anders formuliert: Aus völkerrechtlicher Sicht eindeutige Kriegsverbrechen können nach zionistischem Verständnis durchaus den Normen und Werten dieser Ideologie entsprechen.

In diesem Sinne des Nutzens und Vorteils für den Staat Israel werden auch die furchtbaren während der Nakba und später verübten Massaker wie etwa das in dem palästinensischen Dorf Deir Yassin (über 200 Tote) rechtfertigend beurteilt: Sie waren gut für das Entstehen des israelischen Staates, weil sie die Palästinenser zur Flucht aus ihren Dörfern getrieben und so die Ansiedlung einer jüdischen Mehrheit ermöglicht haben. Der damalige Terrorist und spätere israelische Ministerpräsident Menachem Begin, der selbst als Anführer an dem Morden dort beteiligt war, hat es so formuliert: „Ohne das Massaker von Deir Yassin würde es den Staat Israel nicht geben.“ Schuldgefühle für solche Untaten, ja Empathie mit den Leiden, die die Zionisten den Palästinensern bis heute zugefügt haben und weiter zufügen, gibt es nicht. So etwas kommt in den Schulbüchern nicht vor.

Dass das Leben von Palästinensern in der „zionistischen Moral“ keine Rolle spielt, ergibt sich aus dem Gesagten von selbst. Und auch: dass kollektive Bestrafungen und Tötungen (Liquidierungen) von Palästinensern ohne Gerichtsurteile zionistischen Normen und Werten entsprechen. Die Israelin Nurit Elhanan-Peled fasst die israelische Position so zusammen: „Die zionistisch-israelische Ideologie, die die jüdischen historischen Rechte auf das Land Israel/ Palästina, die arabische Bedrohung und die Notwendigkeit, die Politik der Trennung für die Sicherheit der Juden beizubehalten, zur Maxime erklärt, legitimiert die ethnische Ungleichheit und Herrschaft der Juden in Israel, welche die Grundlage bildet für die Legitimation von Vertreibung und Massakern.“ Jüdischen Israelis ist eben „alles erlaubt“, wenn es ihren Interessen nützt. Der Sicherheit der Juden wird alles untergeordnet, ihre Sicherheit rechtfertigt es sogar, „sich der ‚Anderen‘ zu entledigen“. (S.271)

Man kann diese Ideologie, die in israelischen Schulbüchern vertreten wird, nur als inhuman, wenn nicht als barbarisch bezeichnen. Die Zionisten empfinden sich aber in bester kolonialistischer Manier den Palästinensern haushoch überlegen, sie sind die „Vertreter und Repräsentanten des Westens und daher des Fortschritts, während die Nicht-Juden oder Araber den Orient und damit den Rückstand darstellen.“

Der israelische Historiker Tom Segev, den Nurit Peled-Elhanan zitiert, hat es so formuliert: „Dies ist die grundlegend Annahme des zionistischen Projekts seit Beginn: Wir sind die Repräsentanten der Aufklärung und des Fortschritt, der rationalen Kultiviertheit und Moral, und die Araber sind ein primitiver Pöbel, stürmisch und gewalttätig, ignorante Jungs, die gezähmt und durch unsere Weisheit ausgebildet werden sollten – und dies, ohne Frage mit der ‚Stock-Karotten-Methode‘, die vom Eselstreiber angewandt wird, um seine Esel anzutreiben.“ Das ist noch vorsichtig und zurückhaltend ausgedrückt, denn in israelischen Schulbüchern werden sehr oft auch die Begriffe „vertreiben“, „eliminieren“, „sich entledigen“ und sogar „vernichten“ gebraucht.

Die israelischen Schulbücher kennen keinen offenen Diskurs, sie hinterfragen die unhaltbaren Zustände nicht, warum sie so sind, wie sie sind, und welches der kausale Anteil ist, den Israels inhumane Politik an ihrer Entstehung hat. Es gibt in diesen Werken nur eine Wahrheit: die zionistische. Das palästinensische Narrativ kommt so gut wie nicht vor, und wenn doch, denn völlig verzerrt. Israels Schulbücher dienen der Legitimation der Handlungen des Staates, und ihre Botschaft ist die Sprache der herrschenden Macht. Weicht ein Schulbuchautor einmal von den vorgebebenen zionistischen Dogmen ab, dann schreitet die „Wahrheitspolizei“ ein und zieht solche Bücher aus dem Verkehr bzw. zwingt die Autoren zu Änderungen. Nirit Peled-Elhanan nennt mehrere Beispiele für solche Eingriffe der Zensur. Diese Bücher spiegeln also genau die politischen und gesellschaftlichen Umstände wider, die sie produzieren.

Die Bilanz der Autorin ist angesichts solcher Fakten denn auch ziemlich düster. Denn, schreibt sie, nirgendwo in diesen Büchern habe sie einen Hinweis gefunden auf eine Möglichkeit, Absicht oder einen Wunschgedanken, um die Situation zu verbessern, den palästinensischen Bürgern gleiche demokratische Rechte zuzugestehen oder den Druck aus den palästinensischen Gebieten zu nehmen, um Frieden zu schaffen, wie man von einem demokratischen Staat erwarten könnte.“ Frieden ist in diesen Büchern kein Thema, und wenn das Wort doch einmal erwähnt wird, dann bedeutet es Aufgabe, Verlust und eine erzwungene Lösung, nie aber ein gedeihliches Zusammenleben mit den Palästinensern.

Auf Grund einer solchen ideologischen Indoktrinierung, so die Autorin, werden die jungen Israelis zur regelrechten Ignoranz über die wirkliche politische und soziale Realität ihres Landes erzogen, das heißt: vor allem zur Feindseligkeit und Verachtung gegenüber ihren unmittelbaren Nachbarn und ihrer Umgebung sowie gegenüber internationalen Übereinkünften und Gesetzen. Von der großen jüdischen Philosophin Hannah Arendt stammt der Satz: „Wir können es uns nicht aussuchen, mit wem wir auf dieser Welt zusammenleben.“ Wenn man dennoch anfängt zu selektieren, mit wem man zusammenleben will, dann wird es brandgefährlich – im wahrsten Sinne des Wortes.

Von dem universalistischen Gedankengut einer Hannah Arendt oder anderer großer universalistischer jüdischer Denker findet sich in den israelischen Schulbüchern keine Spur. Ganz im Gegenteil, dort wird blanker nationalistischer Hass gepredigt. Die Autorin weist immer wieder darauf hin, dass die jungen Israelis direkt nach der Indoktrinierung in den Schulen mit solchem ideologischen Gift in den Köpfen zum Militär gehen und dann das Gelernte in den besetzten Gebieten oder in Israels Kriegen in die Tat umsetzen. Die grausamen Folgen sind bekannt.

Vor allem deutschen Lesern ist das Buch von Nurit Peled-Elhanan wärmstens zu empfehlen, weil es einen wichtigen Beitrag dazu leistet, unser durch die historische Schuld verzerrtes Bild vom Staat Israel zu korrigieren. Denn hierzulande gilt immer noch der Mythos von den israelischen Juden als den Opfern der bösen Araber. Dass es genau umgekehrt ist, belegt dieses Buch.
 

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