Wie von Israel US-Bürger ausspioniert werden
Eine nie veröffentlichte Al
Jazeera-Dokumentation über die pro-Israel Lobby in
den USA enthüllt mögliches illegales israelisches
Ausspionieren amerikanischer Bürger und die
Befürchtung, dass die politische Einstellung sich
ändern könnte.
(die Videos können sie weiter unten sehen)
Alain Gresh - 31. August 2018
Ein investigativer Dokumentarfilm des katarischen
Senders Al Jazeera, dessen Ausstrahlung zu Beginn
dieses Jahres geplant war, sollte eine Sensation
darstellen. Seine 50-minütigen Episoden fokussierten
auf dem jungen und sympathischen James Anthony
Kleinfeld, britisch, jüdisch, ein Oxford-Absolvent,
der sechs Sprachen spricht, darunter Holländisch und
Jiddisch, und der bestens über die Konflikte im
Nahen Osten informiert ist —scheinbar ein
Naturtalent als Außenminister des Westens oder für
einen großen Thinktank.
Übersetzt von Charles Goulden - Dieser Artikel setzt
unsere exklusive Zusammenarbeit mit Le Monde
Diplomatique fort, monatliche gemeinsam in Auftrag
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Die Dokumentation zeigt, dass Kleinfeld aufgrund
seiner Fähigkeiten von TIP („Das Israel-Projekt“)
begeistert rekrutiert wurde, das Israels Image in
den Medien verteidigt und mit Seniormitgliedern von
Organisationen assoziiert ist, die Israel
bedingungslos unterstützen, besonders das „American
Israel Public Affairs Committee“ (die AIPAC), die
mächtige amerikanische Lobbygruppe. Fünf Monate lang
mischte er sich unter sie auf Cocktailpartys,
Kongressen, Konventionen und Übungskursen. Er gewann
ihr Vertrauen, und sie öffneten sich ihm gegenüber,
indem sie die Zwischenzeilen und offiziellen Grenzen
fallen ließen. Wie, fragte er sie, gehen sie vor, um
den US-Kongress zu beeinflussen? „Kongressmänner tun
nichts, ohne dass man Druck auf sie ausübt, und der
einzige Weg, dies zu tun, ist mit Geld.” „Wie können
Sie den Aktivisten für die Rechte der Palästinenser
auf den Universitätscampus entgegenwirken?“
„Bezüglich der Anti-Israel-Menschen, ist das, was am
wirksamsten ist, was wir zumindest im letzten Jahr
herausfanden, oppositionelle Forschung zu betreiben,
eine anonyme Webseite zu erstellen und dann gezielte
Facebook-Anzeigen zu schalten.”
Kleinfelds Kontakte berichteten ihm, sie spionierten
US-Bürger aus mithilfe von Israels im Jahre 2006
gegründeten Ministerium für Strategieangelegenheiten,
das direkt an Premierminister Benjamin Netanyahu
berichtet. Ein Beamter sagte: “Wir sind eine andere
Regierung, die auf fremden Boden arbeitet, [deshalb]
müssen wir sehr vorsichtig sein.” Und in der Tat
könnten einige der Dinge, die sie tun, gemäß dem
US-Gesetz strafrechtlich verfolgt werden.
Am Ende von Kleinfelds Zeit bei TIP, war sein Chef,
Eric Gallagher, so begeistert über seine Leistung,
dass er “Tony” auf Dauer beschäftigen wollte: “Ich
würde mich freuen, wenn Sie für mich arbeiten
würden. Ich brauche jemanden, der ein Teamplayer
ist, der hart arbeitet, begeistert,
leidenschaftlich, neugierig, vielseitig,
sprachgewandt, belesen ist. Sie verkörpern all
dies.” Kleinfeld lehnte den Job ab. Seine
Qualifikationen waren genial, aber er war
selbstverständlich ein verdeckter Reporter, der im
Auftrag von Al Jazeera, Ermittlungen über die
pro-Israel Lobby durchführen sollte. Er filmte
Gespräche mithilfe einer versteckten Kamera und
stellte später als Teil des Al
Jazeera-Ermittlungsteams unter der Führung des
Produktionsleiters Phil Rees eine spektakuläre
Dokumentation zusammen. Seine bevorstehende Sendung
erzeugte umso mehr Aufregung, weil ein - 2017 Al
Jazeera report - Bericht über die pro-Israel-Lobby
in dem Vereinigten Königreich Israels Einmischung in
Großbritanniens innere Angelegenheiten enthüllt
hatte und seine Versuche, den stellvertretenden
Außenminister Alan Duncan, den es als allzu
pro-palästinensisch erachtete, abzusetzen. Dies
hatte zu einer öffentlichen Entschuldigung des
israelischen Botschafters in London geführt und
dazu, dass ein hochrangiger Diplomat nach Tel Aviv
zurückbeordert wurde.
Die Dokumentation sollte eine Mediensensation sein,
die wütende Dementis und heftige Kontroversen
brächte. Aber dann wurde die Sendung verschoben,
ohne jegliche offizielle Erklärung. Eventuell
enthüllten Artikel in den amerikanischen jüdischen
Medien, dass diese nie gezeigt werden würde. Clayton
Swisher, Al Jazeeras Direktor des investigativen
Journalismus, drückte sein Bedauern über die
Entscheidung in einem veröffentlichten Artikel aus
und kündigte an, einen Langzeiturlaub anzutreten.
Die Dokumentation wurde dem erbitterten Kampf
zwischen Katar auf der einen Seite und Saudi Arabien
und den Vereinigten Arabischen Emiraten auf der
anderen um die US-Unterstützung in der Fehde, die im
Juni 2017 begann, geopfert. Welchen besseren Weg
gibt es hierzu, als die Gunst der pro-Israel-Lobby
zu gewinnen, die bekannt für ihren Einfluss auf die
US-Politik im Nahen Osten ist?
Das Projekt begraben - Katar „verschob“ die
Ausstrahlung, um die Bilanz zu seinen Gunsten zu
verändern und die Kampagne gegen Doha durch einen
Teil des rechten Flügels einer bereits rechts
gerichteten Lobby zu unterbinden. Morton Klein,
Präsident der Zionisten-Organisation Amerikas (ZOA)
und ein enger Freund von Donald Trumps ehemaligen
Berater, Steve Bannon, flog nach Doha und sagte, er
sei erfreut, zu sehen, dass die Dokumentation
begraben wurde. Die Tatsache, dass Gruppen wie die
ZOA, die nicht lange zuvor Katar beschuldigt hatte,
Hamas und den Terrorismus zu finanzieren, die Seiten
als Gegenleistung zur Unterbindung der Ausstrahlung
der Dokumentation wechseln, sagt eine Menge über
deren explosive Enthüllungen aus.
Aber eine Arbeit, die über ein Jahr in Anspruch
nahm, zu begraben, verursachte Aufruhr bei Al
Jazeera. Einige wollten unbedingt verhindern, dass
die Enthüllungen im Treibsand eines geopolitischen
Kompromisses versinken. So konnte ich, dank eines
Freundes im Golf, alle vier Dokumentationen in ihrer
beinahe endgültigen Version ansehen.
Was auffallend war, war die fieberhafte Stimmung der
pro-Israel-Lobby in den letzten Jahren aus blinder
Furcht, ihren Einfluss zu verlieren. Wie kann das
sein, wenn die Unterstützung für Israel so massiv in
den Vereinigten Staaten ist und sowohl Republikaner
als auch Demokraten es ausnahmslos unterstützen,
unabhängig davon, was für Aktivitäten es durchführt?
Und wenn seit Trumps Wahl, Washington nicht
weiterhin als “unfairer” Vermittler in dem
israelisch-arabischen Konflikt agieren will und sich
auf die Seite von Israels rechtsgerichteter
Regierung denn je gestellt hat? Trotz dieses
offensichtlich günstigen Klimas verfolgt ein
Gespenst die Lobby: die Boykott- Desinvestitionen-
und Sanktionen-Bewegung (BDS).
In 2005 gegründet, zielt BDS darauf ab, die
gewaltfreien Mittel anzuwenden, die sich in
Südafrika unter der Apartheid als wirksam erwiesen
haben. Die Bewegung gewinnt auf den US-Kampus an
Popularität, aber David Brog, Direktor für
Strategische Angelegenheiten der Vereinten Christen
für Israel und Exekutivdirektor der Maccabee Task
Force, einer Gruppe, die BDS bekämpft, fragt, ob sie
wirklich ein Alarmgrund ist. Er sagte: “Israel
boomt. Es ist die Start-up-Nation. Venture-Kapital
fließt heute nach Israel, mehr als jemals zuvor in
der Geschichte. Also, weshalb beruhigen wir uns
nicht wieder, realisieren, dass BDS wertlos ist,
verlieren wird und ignorieren sie? Ich glaube nicht,
dass BDS jemals Kollegen dazu bewegen sollte, ihr
Geld aus Israel abzuziehen. Also, wenn wir uns auf
die Dollar konzentrieren, können wir uns richtig gut
fühlen. Wenn wir auf der Tatsache fokussieren, dass
eine Maßnahme getroffen wurde, um uns, die wir
Israel lieben, von der aufwachsenden Generation zu
entfernen, so meine ich, dass wir uns sorgen
sollten. Wenn Sie zur neuen Generation und Studenten
gehen, ist es eine schlechte Situation. Und sie
erreicht jetzt den Punkt, wo die Mehrheit mehr auf
Seiten der Palästinenser als auf der der Israelis
ist.” Jacob Baime, Exekutivdirektor von „Israel on
Campus Coalition“, einer Gruppe von Organisationen,
die BDS in Universitäten bekämpft, ist ebenfalls
beunruhigt: „Das einzige, das jedes Kongressmitglied
und jeder Präsident, Botschafter und
Zeitungsverleger miteinander gemeinsam hat, ist im
Großen und Ganzen, dass sie ein wenig Zeit auf dem
Kampus verbracht haben und wahrscheinlich waren das
die prägenden Jahre.“
Es gibt etwas Anderes, das die Lobby beunruhigt:
Unterstützung für Israel hat traditionell die Kluft
zwischen den Republikanern und Demokraten überwunden
und wenige Monate vor dem Ende seiner
Präsidentschaft billigte Barack Obama ohne Bedingung
$38 Milliarden Hilfe für Israel für 10 Jahre, obwohl
seine Verbindungen mit Netanyahu schrecklich waren.
Aber die politische Landschaft verändert sich und
die bedingungslose Unterstützung der Lobby für Trump
schränkt seine Basis auf die republikanische Partei
und die evangelische Rechte ein.
“Das größere Problem” - David Hazony, Gründer
und Verleger des Magazins „The Tower“ (Der Turm) und
ein einflussreiches Mitglied von TIP, sagte in der
Dokumentation: “Das spezifische Potential eines
sofortigen Boykotts, das ist nicht das Problem. Was
ein größeres Problem darstellt, ist die
Demokratische Partei, die Leute von Bernie Sanders,
die all die anti-israelischen Menschen in die
Demokratische Partei bringen. Dann wird pro-Israel
zu sein weniger zu einer parteiübergreifenden Frage,
und immer, wenn sich das Weiße Haus ändert, ändert
sich die Politik im Hinblick auf Israel. Das wird
gefährlich für Israel. Zur Zeit findet auf den
Kampus ein bedeutender Kampf statt.” John
Mearsheimer, Mitautor eines sehr bekannten Buchs
über die Lobby, bestätigte das in seinen häufigen
Kommentaren in der Dokumentation. Er sagte, dass die
Unterstützung für Israel nun unter den Republikanern
wächst und bei den Demokraten nachlässt: „Es gibt
einen erheblichen Unterschied im Hinblick auf die
Unterstützung für Israel bei den beiden Parteien.”
“Die Foschungsarbeit ist hochtechnisch. Als ich vor
ein paar Jahren hierher kam, war das Budget $3,000.
Heutzutage sind es 1,5 Millionen oder mehr.” —Jacob
Baime
Wie diesen Trend stoppen? Es wäre schwer, dies durch
eine politische Debatte zu tun. Seit dem Scheitern
der Oslo-Abkommen 1993 wurde Israel von ganz rechten
Parteien geführt, die jede diplomatische Lösung
ablehnen. Keine Diskussion, die das Schicksal der
Palästinenser, die Zukunft der Siedlungen oder die
Tragödie in Gaza hinterfragt. Und die Unterstützung
der Lobby für Netanyahu and Trump erzeugt sicherlich
nicht mehr Begeisterung unter den US-Studenten.
Journalist Max Blumenthal weist darauf hin, dass die
Lobby einen ähnlichen Ansatz bei der Dokumentation
verfolgte, indem sie eine Diskussion verweigert und
investigativen Journalismus mit Spionage vergleicht;
indem sie Al Jazeera diskreditiert, indem sie es als
Katars Marionette hinstellt und darauf besteht, dass
das Thema der Dokumentation “Die Jüdische Lobby” und
nicht die Unterstützung für Israel ist (Twitter, 15.
Februar 2018). Auf die Art konnte sie jegliche
Diskussion über Einzelheiten der Enthüllungen der
Dokumentation vermeiden.
Noah Pollak, der Exekutivdirektor des
Notfallkomitees für Israel, sagte zu versammelten
pro-Israel-Studenten: “Sie diskreditieren den Boten
als Mittel, um die Botschaft zu diskreditieren. Wenn
Sie über... BDS sprechen, sprechen Sie über sie als
Hassgruppe, eine Bewegung, die Gewalt gegen
Zivilpersonen befürwortet...aka terrorism”—und
selbstverständlich antisemitisch. Pollak nannte die
Jüdische Stimme für Frieden (eine amerikanische
linke Organisation, die auf dem
israelisch-palästinensischen Konflikt fokussiert)
“Jüdische Stimme für Hamas.” Er sagte Kleinfeld:
“Die Mehrheit der Amerikaner ist pro-Israel.
Wohingegen, wenn Sie eine Umfrage über Israel im
Vereinigten Königreich machen, ist es purer Hass auf
Israel. Ihr Land ließ die Hälfte des verdammten
Pakistans einwandern. Deshalb haben Sie ein anderes
Problem als wir es hier haben.”
Um den Überbringer der Information zu
diskreditieren, hat die pro-Israel-Lobby, wie die
Dokumentation beweist, ein Spionagenetzwerk in den
letzten Jahren aufgebaut, um Informationen über
Gegner zu sammeln, über deren Privatleben, Karieren
und politische Überzeugungen. Baime sagte: “Die
Forschungsoperation ist hoch-technisch. Als ich
hierher kam vor ein paar Jahren, war das Budget
$3,000. Heute sind es anderthalb Millionen und mehr.
Wahrscheinlich zu diesem Zeitpunkt 2 Millionen. Ich
weiß es noch nicht, es ist riesig. Es ist ein
gewaltiges Budget.” Er und seine Kollegen sind
darauf bedacht, unsichtbar zu bleiben: “Wir tun das
sicher und anonym. Das ist der Schlüssel.”
“Wenn Sie ein Rassist sind, sollte die Welt das
wissen” - Eine von Aktivisten für die Rechte der
Palästinenser am meisten gefürchtete Gruppe ist
Canary Mission, deren Finanzierung, Mitglieder und
Methoden geheim gehalten werden. Ein Journalist, der
in enger Verbindung zur Lobby steht, sagte:
“Menschen, die sie hassen, Menschen, die von ihr ins
Visier genommen werden, nennen es eine Schwarze
Liste. Sie haben hier Namen, die auf dieser
Datenbank auftauchen. Studenten und Professoren,
Fakultät, Sprecher, Organisationen, die Verbindungen
zum Terrorismus, oder direkte Verbindungen zu
Terroristen, die zur Zerstörung des jüdischen
Staates aufgerufen, haben.” Die Website von Canary
Mission gibt an, ihr Ziel sei, “sicher zu stellen,
dass die heutigen Radikalen nicht die Mitarbeiter
von morgen sind.” Über der Biographie von jedem
Opfer steht der Slogan: “Wenn Sie ein Rassist sind,
sollte die Welt das wissen.”
Kleinfeld gelang es, mit dem Gründer der Canary
Mission und ihrem Geldgeber, Adam Milstein,
Vorsitzender des israelisch-amerikanischen Rates (IAC),
zu sprechen. Milstein wurde kurze Zeit wegen des
Steuerbetrugs in 2009 inhaftiert, aber das hinderte
ihn nicht daran, seine Aktivitäten aus dem Gefängnis
heraus zu tätigen. Er erklärte seine Philosophie
Kleinfeld: “Zuallererst einmal herausfinden, wer sie
(die pro-palästinensischen Aktivisten) sind. Was ist
ihre Agenda? Sie hacken auf den Juden herum, weil es
einfach ist, weil es populär ist. Wir müssen zeigen,
was sie in Wahrheit sind. Und wir müssen zeigen,
dass sie gegen alles sind, woran wir glauben. Und
wir müssen sie vertreiben. Wir tun dies, indem wir
zeigen, wer sie sind, was sie sind, die Tatsache,
dass sie Rassisten sind, die Tatsache, dass sie
Fanatiker sind, dass sie anti-demokratisch sind.”
Studenten berichteten nochmals in der Dokumentation
ganz genau, mit was sie konfrontiert wurden. Summer
Awad, die an einer Kampagne für die Rechte der
Palästinenser in Knoxville, Tennessee, teilgenommen
hatte, wurde über Twitter belästigt, und man postete
über sie Informationen online, einige lagen ein
Jahrzehnt zurück: “Sie graben und graben. Jemand
kontaktierte meinen Arbeitgeber und bat ihn, mich zu
entlassen. Wenn sie mich weiterhin beschäftigen,
werden sie als Antisemiten diskriminieren.” Die
Denunzierung kann Karrieren beenden oder es
Studenten erschweren, eine Anstellung nach dem
Abschluss zu finden. Um ihre Namen von der Schwarzen
Liste zu bekommen, schreiben einige Opfer
Botschaften der „Reue“, was Canary Mission auf
seiner Website postet. Diese anonymen Geständnisse,
deren Schreiber erklären, dass sie „getäuscht“
wurden, ähneln jenen von mutmaßlichen
kommunistischen Sympathisanten unter McCarthyismus
in den Vereinigten Staaten in den 1950ern, oder
Opfer von autoritären Regimen heute. Baime sagte:
“Es ist psychologische Kriegsführung. Es macht sie
verrückt. Entweder sie schweigen oder sie verbringen
die Zeit, indem sie (die Anschuldigungen gegen sie)
prüfen, anstatt Israel anzugreifen. Das ist äußerst
wirksam.” Ein anderer erzählte Kleinfeld: „Ich denke
Antisemitismus als eine Verleumdung ist nicht, was
es vorher einmal war.”
Diese Kampagnen, die auf persönlichen Informationen
von US-Bürgern basieren, wären nicht möglich ohne
die Ressourcen von Israels Ministerium für
Strategieangelegenheiten. Dessen Generaldirektor,
Sima Vaknin-Gil, sagte in einem Gespräch während der
IAC- Jahreskonferenz, die in der Dokumentation
gezeigt wird: “Die Tatsache, dass die israelische
Regierung beschloss, ein Keyplayer zu sein, bedeutet
eine Menge, weil wir Dinge bringen können, dass die
NGOs oder zivile Entitäten, die darin involviert
sind (nicht haben)… Wir haben das Budget bekommen.
Wir können Dinge auf den Tisch bringen, die ganz
anders sind. Alle da draußen...., die irgendetwas
mit BDS zu tun haben, sollte sich zweimal fragen:
Sollte ich auf dieser Seite stehen oder will ich auf
der anderen Seite sein?”
“Eine destabilisierende Kraft” - Vaknin-Gil gab
zu, um Informationen zu bekommen, „haben wir FDD.
Wir haben andere, die daran bearbeiten.” Die
Foundation for Defense of Democracies (FDD)
(Stiftung zur Verteidigung der Demokratien) ist ein
konservativer Thinktank, der eine bedeutende Rolle
in der kürzlichen Annäherung zwischen den Vereinten
Arabischen Emiraten (VAE) und Israel spielte. Sie
beteiligte sich an der Kampagne von 2017 gegen Katar
und Al Jazeera, das beschuldigt wurde, eine
destabilisierende Kraft in der Region zu sein. Gemäß
dem amerikanischen Recht müssen sich Organisationen
und Einzelpersonen, die für fremde Regierungen
arbeiten, beim Justizministerium registrieren
lassen. Würde der DOJ es wagen, aufgrund der
Nichtregistrierung die FDD vor Gericht zu bringen?
Wie Ali Abunimah, Mitbegründer der Website The
Electronic Intifada, sagt: “Wenn Sie auf dem Band
eine Erklärung eines höheren Beamten aus Russland
oder dem Iran oder sogar Kanada haben, der sagt,
dass sie verdeckte Operationen ausführen, um die
Amerikaner auszuspionieren und eine Organisation wie
die „Foundation for Defense of Democracies“ als
Front nutzen…wäre es eine Bombe.” Diese Art von
Kooperation ist nicht auf die FDD beschränkt, und
viele der Menschen, mit denen Kleinfeld sprach,
darunter auch Baime, sagten ihm das im Vertrauen,
obwohl sie nicht auf ein so sensibles Thema eingehen
wollten.
(Übersetzt von Inga Gelsdorf)
Die Teile 1 und 2 der
zensierten Al Jazeera-Dokumentation über die
israelische Lobby in den USA
Die Teile 1 und 2 (von 4) der zensierten Al
Jazeera-Dokumentation über die israelische Lobby
in den USA sind endlich verfügbar.
Der Dokumentarfilm wurde von Al Jazeera nie
gesendet, aufgrund des Drucks einiger jüdischer
Gruppen und Einzelpersonen.
Siee war
schließlich zu einigen Gruppen durchgesickert,
die einige kurze Clips veröffentlichten (weitere
Informationen hier)
.
Am 2. November standen die ersten beiden Teile
der Öffentlichkeit zur Verfügung.
Die Videos sind auch auf Französisch und
Arabisch auf
OrientXXI verfügbar.
Dort finden Sie weitere Informationen.
Die Gruppe sagt, dass der Rest der Dokumentation
in den kommenden Wochen verfügbar sein wird.
Ein Film über die israelische Lobby in
Großbritannien, der ebenfalls von Clayton
Swisher produziert wurde, wurde
2017 von Al Jazeera gesendet.
Alle vier Teile sind online verfügbar.
Ein früherer Film über die israelische Lobby in
England wurde 2009 von der britischen Sendung
Dispatches auf BBC Channel 4 ausgestrahlt:
Ein Film über die israelische Lobby in den USA
wurde 2007 im niederländischen Fernsehen
ausgestrahlt:
Es scheint, dass keines davon im amerikanischen
Fernsehen übertragen wurde.
Informationen zum pro-israelischen Einfluss auf
Kandidaten des US-Kongresses
finden Sie hier .
Eine vollständige Liste der Israel-Lobby in den
USA
finden Sie hier
Quelle