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2. Februar 2006 - Ein Schreiben aus dem Innenministerium gibt der Jagdaktion gegen Dr. Watzal ein eindeutige Absage.
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Ein Artikel, gefunden bei Anis Hamadeh - Man sollte das Schlusszitat von CDU-Politikerin Köhler genau lesen und sich fragen, ob Ludwig Watzal nicht mehr als irgendjemand anderes diesen Auftrag erfüllt: "Die Bundeszentrale für politische Bildung hat als Leitbild aufgetragen bekommen, das demokratische Bewußtsein in der Bevölkerung zu fördern. Es ist nicht der Ort, um falsche Ideologien zu verbreiten", sagte sie der WELT. - Eine Medienkritik von Anis Hamadeh |
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Stellungnahme des Wissenschaftlichen Beirates der Bundeszentrale für politische Bildung
Damit kann man zur Recht HC unterstellen, das sie folgende Aussagen des Beirates ablehnen:
Ich denke, hier hat Honestly Concerned sich wieder einmal selber demaskiert.... |
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Lese auch: Thomas Krüger - Verletzungen der Fürsorgepflicht. |
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Deutscher Freidenker-Verband e.V. Sitz Dortmund × Mitglied der Weltunion der Freidenker, Sitz ParisVerbandsvorstand
Hass und Kampagnen Sehr geehrter Herr Krüger!
Wir möchten nicht den Eindruck erwecken, Sie hinsichtlich Ihrer eigenen öffentlichen Reaktionen belehren zu wollen. Trotzdem bitten wir Sie, uns einige Anmerkungen zur jüngsten Auseinandersetzung um Herrn Dr. Ludwig Watzal zu gestatten. Der Deutsche Freidenker-Verband als atheistische Weltanschauungsgemeinschaft ist der Aufklärung, der Toleranz und tätiger Humanität verpflichtet. Wir fühlen uns zu diesen Äußerungen legitimiert, da unser Verband 1933 noch vor den Gewerkschaften verboten und aufgelöst und von den deutschen Faschisten verfolgt wurde. Unser Vorsitzender, der Sozialdemokrat und Widerstandskämpfer Max Sievers wurde im Januar 1944 nach einem Hochverratsurteil des Freislerschen „Volksgerichtshofs“ im Zuchthaus Brandenburg-Görden mit dem Fallbeil ermordet. Schon vor diesem Hintergrund fühlen wir uns antifaschistischem Engagement verpflichtet und treten für strikte Nichtdiskriminierung, für gleiche Rechte für alle Menschen ein. Die Angriffe auf Dr. Watzal zielen darauf, dass er hier nicht äußern darf, was in den USA die New York Times druckt. Sie zielen auf den Kern der Meinungsfreiheit. Der Vorwurf des Antisemitismus ist absurd und wird durch die Veröffentlichungen von Dr. Watzal widerlegt. Hier geht es unter dem Vorwand des Kampfes gegen Antisemitismus um den Kampf gegen missliebige Meinungen, und zwar mit gesinnungspolizeilichen Mitteln. Der ständige Hinweis auf die Beschäftigungsstelle des Delinquenten nimmt nicht nur in Kauf, sondern intendiert geradewegs seine existenzielle Bedrohung. Allein diese Methode sollte Warnung genug sein, auf solche Anwürfe überhaupt zu reagieren, geschweige denn, sie durch vorsichtig-distanzierendes Entgegenkommen besänftigen zu wollen. Dass solches Bemühen vergeblich ist und nur der Eskalation der Unverschämtheit Vorschub leistet, beweisen die Urheber der Kampagne: Nachdem die Bundeszentrale als „Stätte zur Verbreitung von Hass“ entlarvt wurde, steigert man sich: „Sind Juden ein Teil dieses Deutschland? Thomas Krüger weiss vermutlich die Antwort“ oder „Empfohlen ist auch die Einladung von Al Kaeda nahestehenden Judenhassern“. Für die Distanzierung „dankt“ man mit Texten wie „Biographie-SPD-Ossi Thomas Krüger leitet die Bundeszentrale für pol. Bildung und duldet Antisemitismus in der Freizeit“. Erkennbar sollen also Sie als Leiter der Institution als nächster an den Pranger gestellt und abgeschossen werden, das steckbriefmäßige Foto liefern die Jäger mit. Es handelt sich um eine organisierte Kampagnentätigkeit, die über das Internet gelenkt wird, von einem relativ kleinen Personenkreis, der als pressure group auf die Beeinflussung von „Multiplikatoren“ abzielt, und hierbei auf das Ausschalten missliebiger Meinungen aus der öffentlichen Diskussion. Die Methoden der Kampagnen illustrieren sie selbst mit Aufforderungen wie „Die Sendung wurde leider bereits am … ausgestrahlt...!!!!!!! Trotzdem UNBEDINGT Briefe an den NDR schicken!!!!!“, und Selbstkritik (nach versehentlicher Enttarnung einer Kampagne) klingt: „Was wir daraus lernen müssen, ist vor allem eines: So lange es eine Protestmail ist, kann man es krachen lassen. In dem Augenblick, wo mehrere mails losgehen, muß das Vorgehen koordiniert werden, sonst geht der Schuß nach hinten los und alle Verschwörungstheoretiker wittern eine konzertierte Aktion........." Hier sind Verschwörungspraktiker am Werk, deren Demokratie- und Kulturverständnis auch an ihrer aktuellen Kampagne gegen die Arabische Welt als Ehrengast der diesjährigen Frankfurter Buchmesse offenbar wird: Unter dem Motto „Regimechange statt kritischer Dialog“ wird offen für neue völkerrechtswidrige Angriffskriege mobil gemacht. Die Methoden dieser Kräfte sind jenen der Nazipresse in der Weimarer Republik nicht unähnlich. Hoffnungen auf Dialog oder Besänftigung gehen fehl. Um der Demokratie und der Kultur willen darf es keinen Fußbreit des Zurückweichens vor solchen Provokationen geben. Das Tragischste an diesen Umtrieben ist, dass sie dem dringend notwendigen Kampf gegen Neofaschismus und Rassismus, ja selbst ihrem vorgeblichen Ziel des Kampfes gegen Antisemitismus einen Bärendienst leisten, indem sie die bedingungslose Unterstützung der israelischen Politik zu ihrem einzigen Anliegen machen. Dies ist kein antifaschistisches Engagement. Die Wirkung ist objektiv profaschistisch.
In der Hoffnung auf Ihr Verständnis und
mit freundlichen Grüßen URL: www.freidenker.de |
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Lieber Herr Watzal! Mit Bedauern höre ich hier von den unglaublichen Auswüchsen der deutschen Verklemmtheit, was Israelkritik anbelangt. Ich möchte Ihnen hiermit meine Unterstützung ausdrücken gegen die hässlichen Attacken vermeintlicher “Besorgter”. In meiner israelischen Identitätskarte steht, dass ich Jude bin. Wenn schon, müsste ich der Besorgte sein. Aber diese „Besorgten“ verstehen nicht, dass ich – als Israeli - von Anderem besorgt bin. Sie schreiben in ihrem Buch „Frieden ohne Gerechtigkeit?“: Die Schere im Kopf schneidet schon während des Schreibens die kritischen Stellen aus dem Text. Vor ein paar Tagen schlugen ein paar Sicherheitsbeamte in Tel Aviv zwei Journalisten brutal zusammen, die eine Demonstration filmten. Ein ohne Zweifel antisemitischer Vorfall, der deswegen aufs Schärfste zu verurteilen ist. Die Frage ist nur: Wer war da der Antisemit? Der, der von der (antisemitischen?) Demonstration berichtete, oder der, der zwei Juden spitalreif schlug? Schwer zu beurteilen, es waren zu viele Juden dabei. Zum Glück gibt es noch ein paar Menschen auf dieser Welt, wie Sie, Herr Watzal, die was Anderes als eine Schere im Kopf haben, und vor allem kein Herz aus Stein. Ich möchte Sie in diesen traurigen Tagen auf eine Kleinigkeit aufmerksam machen, die ich geschrieben habe: Alles Gute! Uri shani |
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Mit
der freundlichen Bitte um Vorlage bei Herrn Dr. Thomas Krüger. Herzlichen
Dank. |
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Leserbrief zu „Rassismus-Vorwurf gegen Deutschlandradio Berlin - Kommentar löst Proteste auch in Israel aus“ von Benedict Maria Mülder vom 30.09.2004 in DIE WELT mit der Bitte um Veröffentlichung
sehr geehrte damen und herren,
da Ludwig Watzal als seriöser nahost-experte und erstklassiger referent zu nahost-themen bekannt ist, habe ich die textversion des dradio-beitrags nochmals akribisch durchgelesen und wundere mich über den rassismusvorwurf. Entweder hat Mülder den beitrag nicht richtig gelesen, oder er hat die aussagen verfälscht.
anscheinend darf man, was in der New York Times über Haim Saban zu lesen ist, in deutschland nicht sagen, ohne des antisemitismus bezichtigt zu werden! „Ich bin ein Mensch mit einem Anliegen, und dieses ist Israel“ bedeutet schlicht und einfach, dass Saban als besitzer des mediums pro 7 mit sicherheit keine israel-kritischen berichte durchlassen wird. dafür hat er den sender schließlich gekauft. dies geschah mit unterstützung der bundesregierung, die ja auch verzweifelt versucht, der besatzungsmacht israel das demokratie-mäntelchen umzuhängen, um die menschenrechtsverletzungen in palästina zu verdecken. „Dieses Maß an Besitz würde in den Vereinigten Staaten niemals gestattet“ freut sich da Saban über das entgegenkommen der bundesregierung zu dieser machtkonzentration.
„hollywood-reif“ ist allerdings, dass die handy-nachricht im KZ laut aussage von saban „... sehr interessant (ist), dass der Zeitpunkt und die Geographie in dieser Weise zusammenkamen“. brauchen Sie einen weiteren beleg dafür, „wie symbiotisch das Verhältnis von Macht und Geld ist“ ?
Deshalb ist dies keine „Spekulation Watzals“, wie uns Mülder suggerieren will, sondern die angestrebte kontrolle über die medien ist eine tatsache. Watzals kritischer dradio-beitrag hat also mitnichten etwas mit rassismus zu tun und schon gar nicht mit antisemitismus, wie juliane wetzel in ihrer krankhaften an den haaren herbeigezogenen interpretation des interviews darlegt. nicht watzal „bedient die typischen Klischees vom jüdischen Kapital und jüdischer Macht“, sondern wetzel selber, wenn man das dradio-interview liest !
im übrigen finde ich Mülders verweis auf watzals arbeitgeber erbärmlich und ein weiterer versuch der friedensfeinde, einen kritiker zum schweigen zu bringen.
Hochachtungsvoll Claudia Karas
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Sehr geehrter Herr Dr. Schäuble, der Vorgang ist nicht unerheblich: es handelt sich um einen Maulkorb für eine angesehenen Wissenschaftler in der Bundeszentrale für politische Bildung. Der in der WELT von gestern wiedergegebene Vorgang ist zwar nicht ganz neu, es gibt eine bedauerliche Vorgeschichte, sie scheint nun aber, aufgrund von obskuren Verleumdungen, auf einen Höhepunkt zuzutreiben. Ein angesehener Politwissenschafter, Herr Dr. Watzal, seit vielen Jahren in Zeitungsbeitägen und in Veröffentlichungen auch der BpB als unbestechlicher Analytiker wie auch als Förderer gegenseitigen Verständnisses in der festgefahrenen Israel-Palästina-Frage bekannt (vor wenigen Tagen erst veröffentlichte die angesehene NZZ eine umfangreiche Analyse aus der Feder Dr. Watzals (http://buecher.nzz.ch/books/nzzbooks/0/list/$D954P$T.html) wird, anstelle der selbstverständlichen Fürsorgepflicht seines Arbeitgebers und Vorgesetzten, Herrn Krüger folgend, von diesem selbst desavouiert. Das ist für die politische Meinungsbildung so wichtige Einrichtung wie die Bundeszentrale für politische Bildung ein unerträglicher Vorgang. Offensichtlich ist Herr Krüger seiner hervorragenden Aufgabe nicht gewachsen. Es wäre angesichts haltloser Anschuldigungen von irgenwelchen sehr obskuren Grüppchen und Gruppierungen, sekundiert offensichtlich (falls dies denn stimmen sollte, was ich so nicht glauben mag) vom Zentrum für Antisemitsmusforschung der TU Berlin (siehe Artikel DIE WELT) die vornehmste Aufgabe eines Dienstvorgesetzten, seinen wissenschaftlichen Mitarbeiter von der durch seine Veröffentlichungen vielfach nachgewiesenen Integrität des Herrn Dr. Watzal, dessen Veröffentlichungen ich seit Jahren mit Interesse verfolge, zu schützen, sich vor diesen zu stellen. Ich weiß nicht, welche Rolle in Fragen der Statuten der Bundeszentrale deren Wissenschaftlichen Beirat zukommt, aber sicher scheint dieser, soweit ich dies erkennen kann, entweder seiner Rolle nicht gerecht zu werden, bzw. sie zu verkennen. Darum bitte ich um sorgfältiger Prüfung der zutage getretenen möglichen Unregelmäßigkeiten, sofern es sich um solche handelt, in der Frage des Herrn Dr. Krüger. Ich bitte Sie dringend, Herrn Dr. Thomas Krüger aufgrund seines offen zutage getretenen Fehlverhaltens - in Form der Verletzung seiner Fürsorgepflicht - zu entlassen. Einen anderen Weg kann ich nicht erkennen, die zu Unrecht verletzte wissenschaftliche wie politische Integrität des Herrn Dr. Ludwig Watzals wiederherzustellen. Ich bin mir der Tragweite dieser Bitte bewusst, aber, sie ist wesentlich weniger schwerwiegend als die Pflichtverletzung des Präsidenten, Herrn Dr. Krüger. Herr Dr. Watzal hat sich nachweislich in seinen Schriften um eine friedliche Lösung des Nahost-Konfliktes, einem Gebiet auf dem er großen Respekt erworben hat, verdient gemacht. Seine Veröffentlichungen geniessen bei zahlreichen meiner Freundinnen und Freunde, gerade auch in Israel, aber auch jüdischen und arabischen Freunden bei uns, großes Ansehen. Dies kann auch Ihnen, sehr geehrter Herr Dr. Schäuble, so lange mit Fragen der Außenpolitik betraut, nicht unbekannt geblieben sein. Hochachtungsvoll Günter Schenk 5, rue des cigognes F-67930 Beinheim Tel. +33-388 862 665 - Sprecher des Aktionsbündnis für einen gerechten Frieden für Palästina - membre du "collectif judéo-arabe et citoyen pour la Paix", Strasbourg - coordination de l'Appel de Strasbourg pour une Paix Juste au Proche Orient" - membre fondateur de l'Association FARRAH-France - membre fondateur de l'AIPPP, Association Internationale pour la Préservation du Patrimoine Palestinien |
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Leserbrief zum
Artikel in "DIE WELT" von Benedict Maria Mülder vom 30. September 2004:
Rassismus-Vorwurf gegen Deutschlandradio Berlin - Kommentar löst Proteste auch
in Israel aus. Mit der Bitte um Veröffentlichung.
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Sophia Deeg hat es in einem
Kommentar zur ersten "Anhörung
zum Antisemitismus" im Deutschen
Bundestag vom Der eigentliche Skandal jedoch ist das Verhalten von „höchsten Stellen“ der Bundesrepublik, von Parlamentariern wie in diesem Fall Professor Weisskirchen. Skandalös ist die sträfliche Leichtfertigkeit, mit der das Thema Antisemitismus verhandelt wird, wenn man diesen „Experten“ in Gremien, die sich vorgeblich dem Kampf gegen den Antisemitismus verschrieben haben, ein Forum bietet. Wie kann es sein, dass in einem solchen Gremium ein Jörg Rensmann unwidersprochen haltlos und verhetzend herumschwadroniert: „Wir haben es wie z.B. in Frankreich mit dem Phänomen zu tun, dass sowohl islamischer als auch arabischer Antisemitismus in gewisser Weise nach Europa zurücktransportiert wird...und hier vor allem von linken Basisbewegungen aufgegriffen wird.“ – Tendenziöse, suggestive Äußerungen, die keiner Überprüfung allein schon der darin verwendeten Begrifflichkeiten und postulierten Zusammenhänge standhalten. Ein Phänomen, das genuin europäischer Provenienz und Prägung ist, soll „islamisch“ oder „arabisch“ sein und nach Europa „zurücktransportiert“ werden? Falls es, selten belegt, in Frankreich, Deutschland oder anderswo Übergriffe auf jüdische Einrichtungen oder Menschen und anti-jüdische Äußerungen durch arabischstämmige Europäer oder – was wiederum deutlich abzugrenzen wäre - aufgrund religiöser (muslimischer) Motive gegeben hat, wäre dies, wissenschaftliche Redlichkeit vorausgesetzt, nicht unbesehen mit dem Begriff des Antisemitismus (christlich-europäischer Tradition) zu belegen. Dass irgendwelche „linken Basisbewegungen“ diesen von Rensmann behaupteten „arabischen“ oder „islamischen Antisemitismus“ „aufgreifen“ würden, wird auch durch wiederholte Behauptung nicht wahr. Die Ausführungen zweier der geladenen Experten, beide nicht in Deutschland lebend, atmeten allerdings einen anderen Geist – die von Alfred Grosser (Frankreich) und von Brian Klug (U.S.A. bzw. GB). Während Experten und Diskutanten immer wieder für klare Definitionen und Kriterien als Grundlage einer Bekämpfung des Antisemitismus plädierten, jedoch mit ungeklärten Begriffen und unbelegten Behauptungen hantierten, war es vor allem Brian Klug, der tatsächlich einen konstruktiven Beitrag zur Klärung leistete, indem er den häufig diffus verwendeten Begriff vom „Existenzrecht Israels“ auf seine verschiedenen möglichen Bedeutungen hin abklopfte und auf dieser Grundlage der Frage nachging, ob es antisemitisch sei, das Recht Israels auf Existenz zu verneinen. Jörg Rensmann antworte, Professor Klug verkenne den Vernichtungswillen der Hamas. Mit dieser Antwort offenbarte er sein schlichtes Unvermögen, eine Begriffsklärung von einer Aussage über real existierende politische Akteure zu unterscheiden. Alfred Grosser sprach als erster Experte und wurde in erschreckender Weise von fast allen, die sich im Laufe der Diskussion zu Wort meldeten, ins Abseits gestellt und vom Vorsitzenden nicht in Schutz genommen. Vielmehr distanzierte sich dieser sofort, nachdem Grosser gesprochen hatte. Ralf Schröder (ebenso wie Jörg Rensmann von „die Jüdische“, Berlin) zeigte sich „befremdet“, dass eine Position wie die Grossers „tatsächlich ernsthaft und relevant in diesem Hause diskutiert wird“. Was hatte Herr Grosser Ungeheuerliches geäußert, das derart inkompatibel mit den Einstellungen der anderen TeilnehmerInnen der Runde war, dass sie nicht einmal darüber reden wollten? Er hatte aus seiner Sicht die Frage beantwortet, was es heiße, Israel zu kritisieren, da die Abgrenzung von Israelkritik und Antisemitismus eine der Aufgaben der Gesprächsrunde war. Es gehe, so Grosser, nicht nur um die Politik Israels, es gehe um Verbrechen. Damit sprach er etwas aus, was auch viele Israelis, selbst führende Vertreter des israelischen Establishments inzwischen glauben aussprechen zu müssen, gerade weil ihnen ihr Land, ihre Gesellschaft am Herzen liegt und sie deren Absturz nicht ruhig mit ansehen können. Alfred Grosser begründete sein kritisches Engagement im Zusammenhang mit Israel mit seiner jüdischen Identität, so wie er sein kritisches Engagement in Bezug auf den Algerienkrieg mit seiner französischen Identität begründete und sein kritisches Engagement in Bezug auf das Nachkriegsdeutschland mit seiner deutschen Herkunft und seinen republikanischen Überzeugungen, die ihm geboten sich einzumischen, wenn ihm die Bundesrepublik von grundlegenden demokratischen Prinzipien abzuweichen drohte (so seinerzeit im Zusammenhang mit den Berufsverboten). Des weiteren warf Grosser die Frage auf, was Juden gegen Antisemitismus tun könnten und kam zu dem Schluss: „Es ist Antisemitismus fördernd, wenn man nicht zugleich (mit dem Kampf gegen Antisemitismus) andere Rassismen bekämpft.“ Dies sei Aufgabe von Juden und jüdischen Organisationen. Mit dieser Auffassung steht er unter französischen Juden durchaus nicht allein. Die Union Juive Francaise pour la Paix beispielsweise arbeitet eng mit der Association des Travailleurs Maghrebin de France zusammen und ist wie diese selbstverständlich Teil verschiedener antirassistischer Bündnisse, weil sie den Kampf gegen Antisemitismus und andere Formen von Rassismus und Diskriminierung als ein gemeinsames Anliegen von Juden, Arabern/Muslimen und anderen BürgerInnen der Republik verstehen. Grossers Argumentation, die man als humanistisch und republikanisch beschreiben könnte, ein politisches Selbstverständnis jenseits partikularer Interessen oder Ambitionen war für die Teilnehmer einer Gesprächsrunde bundesrepublikanischer Parlamentarier und Experten in Sachen „Antisemitismus“ unerträglich - sie sprechen eine g r u n d s ä t z l i c h andere Sprache. Eine wahrlich gespenstische Situation, vor allem für den mit wenigen dämonisierenden Worten als Gesprächpartner Ausgeschlossenen. Immerhin durchbrachen zwei Abgeordnete das menschlich vollkommen inakzeptable Verhalten der Runde einschließlich ihres Vorsitzenden; Frau Pfeiffer und Frau Philipp, beide CDU/CSU, gestanden Grosser das Recht zu, eine abweichende Auffassung zu äußern und bedauerten, dass sich niemand argumentativ mit ihm auseinandergesetzt hatte. Auch die Grünen-Abgeordnete Claudia Roth wies die unflätigen Einlassungen von Ralf Schröder („Die Jüdische“) zurück. Es bleibt die Frage: Wie kommt es in der Bundesrepublik und in einem solchen für ihre politische Kultur einigermaßen repräsentativen Gremium zu einer derart monolithischen, geradezu totalitär verfestigten Ideologie zum Thema Antisemitismus und Israel (denn es handelt sich um Ideologie - im Marx’schen Sinne: falsches Bewusstsein - und nicht um rational begründbare Einschätzungen oder Standpunkte)?" mehr >>> |
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Links und Bücher zu und von Dr. Ludwig Watzal
Eine Ludwig Watzal Seite - Palästina Portal
Bücher von Dr. Ludwig Watzal zum Downloaden |
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Dr. Ludwig Watzal
Friedensfeinde.
Das Buch im PDF-Format Vorspann (Download PDF: 2 MB) 1. Zur Geschichte Palästinas und Israels (Download PDF: 17 MB) 2. Der Friedensprozeß in Israel und Palästina (Download PDF: 30 MB) 3. Die Menschenrechte der Palästinenser unter israelischer Besatzung und palästinensischer Autonomie (Download PDF: 14 MB) 4. Die Rolle Israels im internationalen System und im Nahen Osten (Download PDF: 10 MB) 5. Israel zwischen westlicher Demokratie und religiösem Fundamentalismus (Download PDF: 14 MB) 6. Ausblick: Friede in Nahost ist möglich (Download PDF: 5 MB) Quelle |
Dr. Ludwig Watzal An einer Vielzahl von aktuellen Beispielen macht Ludwig Watzal deutlich, dass es einen dauerhaften Frieden erst geben wird, wenn Israel dem palästinensischen Volk Gerechtigkeit auf allen Ebenen widerfahren lässt und seine Menschenrechte achtet. |
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