(Wöchentliches Update vom 27.
April – 03. Mai 2023)
Verletzungen des
Rechts auf Leben und auf körperliche
Unversehrtheit:
4
Palästinenser wurden getötet, drei von ihnen in
der Westbank, darunter 2 Kinder, und der vierte
erlag seiner Verletzung, die er im Gazastreifen
durch einen israelischen Luftangriff erlitten
hatte. In der Zwischenzeit erlag ein
palästinensischer Häftling dem Hungerstreik in
israelischen Gefängnissen. Außerdem wurden 23
Palästinenser verletzt, darunter 5 Kinder, 3
Frauen und ein Fotojournalist, und dutzende
andere erlitten Erstickungsanfälle bei
IOF-Angriffen in der Westbank, darunter
Ostjerusalem. Einzelheiten, wie folgt:
Am 27. April 2023
wurde Ahmad Ya’qoub Taha (39) von
israelischen Besatzungsstreitkräften (IOF)
erschossen, nachdem er in der Nähe des
Kreisverkehrs des nahegelegenen Dorf Haris in
Salfit aus seinem Auto gestiegen war. Ein
Augenzeuge berichtete dem Mitarbeiter von PCHR,
dass das Fahrzeug gegen einen Betonblock an der
nahegelegenen Kreuzung gekracht sei, an der sich
ein israelischer Militärkontrollpunkt befand.
Die Folge davon war, dass eine Gruppe
israelischer Soldaten auf ihn zukam und ihn
aufforderte, sein Fahrzeug zu verlassen und
seine Hände hoch zu heben. Plötzlich hätte sie
das Feuer auf ihn eröffnet und ihn durch mehrere
Kugeln verletzt, die zu seinem Tode führten.
Dieses Verbrechen fällt unter eine
ungerechtfertigte Exekution vor Ort, Zwar
behauptete die IOF, er habe ein Messer bei sich
getragen, aber das ist nicht bestätigt.
Am 28. April 2023
wurde Mustafa ‘Amer Sabbah (16) bei
Zusammenstößen mit der IOF in der Stadt Tuqu’ in
Bethlehem mit einer scharfen Kugel in die Brust
geschossen. Wie Augenzeugen berichten und
Videobilder zeigen, feuerte die IOF aus einer
Entfernung von 200 Metern auf das Kind und als
es zu Boden gefallen sei, hätten sich die
IOF-Soldaten genähert und seine Verletzung
untersucht, ihn dann liegen lassen und sich
Hunderte von Metern zurückgezogen. Danach sei es
den Demonstranten gelungen hinzugelangen und ihn
in ein Gesundheitszentrum in der Stadt zu
bringen, wo man ihn sofort für tot erklärt habe.
Am 01. Mai 2023
wurde Mohammad Sa’eed Kamal (17) getötet
und 3 andere, darunter eine Frau, von scharfen
Kugeln und Schrapnell der IOF verletzt, nachdem
diese in das ‘Aqaba Jaber-Flüchtlingslager in
Jericho eingedrungen war. PCHRs Ermittlungen
zufolge wurde Kamal von einer scharfen Kugel der
IOF am Kopf getroffen, nachdem er sich 50 Meter
näher an ein Wohngebäude begeben hatte, das die
IOF gerade durchsuchte und in dem israelische
Scharfschützen stationiert waren.
Zwischenzeitlich brachen Zusammenstöße und
Proteste mit Steinewerfen in dem Gebiet aus.
Drei junge Männer versuchten, zu dem Kind zu
gelangen und ihm zu helfen, aber die
IOF-Soldaten feuerten auf sie und verletzten
zwei von ihnen. Kamal fiel zu Boden und blutete
10 Minuten lang, bis er von einem Krankenwagen
ins Ariha Staatskrankenhaus gebracht wurde, wo
man ihn für tot erklärte. Was die Frau angeht,
so wurde sie durch Schrapnell am Fuß getroffen,
als die IOF die Tür ihres Hauses aufsprengte,
bevor sie es durchsuchte und in eine
Scharfschützenunterkunft verwandelte.
Am 02. Mai 2023
wurde der Tod des Gefangenen Khader
‘Adnan, der in einen 87-tägigen Hungerstreik als
Protest gegen die Administrativhaft der
israelischen Besatzungsstreitkräfte (IOF)
getreten war, verkündet. Im Morgengrauen wurde
‘Adnan bewusstlos in seiner Zelle aufgefunden,
bevor sein Tod später erklärt wurde, nachdem er
ins Krankenhaus gebracht worden war.
(Einzelheiten sind in der Presseerklärung von
PCHR verfügbar:
press release).
Am 02. Mai 2023
wurde Hashel Mubarak Mubarak (58) von
einem großen Stein an seiner Brust getroffen
aufgrund von umherfliegenden Trümmern, nachdem
die Bomber der IOF ein Gelände der bewaffneten
palästinensischen Gruppen, im Südwesten von
Jablia, im Norden des Gazastreifens bombardiert
hatten. Mubarak wurde in seinem Wellblechhaus
getroffen, 100 Meter entfernt von dem
Zielgelände. Die Bombardierung verursachte an
einer Reihe von Häusern und an einer Schule
Schäden.
Außerdem
wurden 5 Zivilpersonen, darunter 3 Kinder und 2
Frauen, durch Schrapnell einer Rakete verletzt,
die auf die Al-Masryeen Straße in Beit Hanoun,
im Norden des Gazastreifens fiel.
Am Abend
desselben Tages und im Morgengrauen des
folgenden Tages starteten IOF-Kampfbomber
mehrere Raketen, von denen die meisten auf
Gelände der bewaffneten palästinensischen
Gruppen und auf landwirtschaftliche Gebiete
zielten, aber keine Verletzten wurden
verzeichnet, nachdem die palästinensischen
Fraktionen Raketen auf israelische Versammlungen
wegen des Todes des Gefangenen Khader ‘Adnan
abgefeuert hatten.
Die
Verletzten waren Opfer der exzessiven
Gewaltanwendungen, die die IOF Überfälle auf
Städte und Dörfer sowie die Niederschlagung der
von palästinensischen Zivilpersonen
organisierten Demonstrationen begleiteten, und
zwar wie folgt:
Am 28. April 2023
wurden 3 Palästinenser bei
Auseinandersetzungen mit der IOF nach deren
Eindringen in das Jenin-Flüchtlingslager
verletzt. Vor ihrem Rückzug verhaftete die IOF
einen Palästinenser, nachdem sie in sein Haus
eingebrochen war, zerstörte den Inhalt des Cafés
sowie die Billiardtische seines Bruders; auch
ein Krankenwagen wurde bei den Zusammenstößen
beschädigt.
Am selben
Tag wurden 5 Palästinenser, darunter ein
Fotojournalist, durch Metallkugeln bei der
Niederschlagung des wöchentlichen Protestes von
Kafr Qaddoum im Norden von Qalqilya verletzt.
Am 30. April 2023
wurde ein palästinensisches Kind am
rechten Fuß bei den Zusammenstößen mit der IOF
am Eingang zum Al- ‘Arroub-Lager in Hebron
verletzt, wo die IOF einen
Militärbeobachtungspunkt errichtet hatte.
Am 01. Mai 2023
wurde ein Palästinenser von zwei scharfen Kugeln
an Hand und Rücken bei den Auseinandersetzungen
mit der IOF verletzt, nachdem sie die Stadt
Beit Jala in Bethlehem gestürmt hatte,
und sein Zustand war kritisch. Die IOF drang in
den Hof des Beit Jala Staatskrankenhaus ein,
feuerte scharfe Munition und Tränengaskanister
ab, indem sie behauptete, Demonstranten zu
verfolgen. Das führte dazu, dass zahlreiche
Patienten und ihre Besucher Erstickungsanfälle
erlitten. Vor ihrem Rückzug verhaftete die IOF
einen Älteren.
Am
02. Mai 2023 wurde
ein Palästinenser bei Zusammenstößen mit der IOF
am Eingang zum Al-‘ Arroup-Lager in Hebron von
einer scharfen Kugel am rechten Knie verletzt.
Am 03. Mai 2023
wurde ein Palästinenser schwer verletzt, nachdem
die IOF 6 scharfe Kugeln auf ihn abgeschossen
hatte, unter dem Vorwand, er habe versucht,
einen Soldaten anzugreifen. Die Kugeln hatten
sein Becken und den unteren Bereich seines
Körpers getroffen, als er einen temporären
Militärkontrollpunkt passierte, den die IOF an
der ‘Aqbat Hasna-Kreuzung errichtet
hatte, die zum westlichen Umland von Bethlehem
führt. Der Verletzte wurde zur Behandlung in das
Krankenhaus der Arabischen Gesellschaft in Beit
Jala gebracht.
Am 1. Mai 2023
wurden im Gazastreifen 2 Palästinenser von
Stahlkugeln verletzt, als die IOF Stahlkugeln
auf mehrere Boote vor (der Küste) des nördlichen
Gazastreifens abfeuerte. Die IOF feuerte
mindestens 8 Kugeln auf landwirtschaftliche
Gebiete und 7 Kugeln auf Boote der Fischer im
Osten und Westen des Gazastreifens.
Bis heute
in 2023 wurden durch Angriffe der IOF: 103
Palästinenser getötet, darunter 55
Zivilpersonen; 18 von ihnen waren Kinder, eine
Frau und die restlichen waren Mitglieder
bewaffneter palästinensischer Gruppen, darunter
2 Kinder; 7 Siedler wurden getötet und zwei
starben in israelischen Gefängnissen. 479
Palästinenser, darunter 65 Kinder, 6 Frauen und
12 Journalisten wurden verletzt.
Landverwüstungen,
Zerstörungen und Bescheide
Die IOF riss
ein 6-stöckiges Wohngebäude mit 16 Wohnungen ab,
schloss eine Schreinerei und beschlagnahmte
einen Wassertankwagen in der Westbank,
einschließlich Ostjerusalems. Einzelheiten, wie
folgt:
Am 27. April 2023
führte die IOF eine Razzia in einer Schreinerei
in der Altstadt von Hebron durch und kündigte
dem Eigentümer mündlich deren Schließung an. Die
Schreinerei befindet sich im 2. Stock eines
alten Gebäudes am Altstadtplatz mit Blick auf
das gesperrte Gebiet der Al-Shuhada Straße und
des Außenpostens von Beit Hadassah.
Am 28. April 2023
beschlagnahmte die IOF einen Wassertank
im Dorf von Humsa al-Fawqa, im Norden des
Jordantals, östlich von Tubas.
Am 30. April 2023
beschlagnahmte die IOF einen 60 qm-großen
Wohnwagen in Qasr Hisham, in Jericho.
Am 03. Mai 2023
zerstörte die IOF unter dem Vorwand einer
nicht genehmigten Baumaßnahme ein 6-stöckiges
Wohngebäude, das 16 Wohnungen beinhaltete,
darunter 2 unbewohnte Apartments im Gebiet von
Dahiyat al-Salam in der Stadt ‘Anata, in
Ostjerusalem, wodurch 11 Bewohner, darunter 4
Kinder, vertrieben wurden. Die IOF verprügelte
bei dem Abrissprozess zahlreiche Bewohner.
Seit
Anfang 2023 machte die IOF 67 Familien
obdachlos, insgesamt 430 Personen, darunter 48
und 187 Kinder. Das war das Ergebnis der
Zerstörung von 70 Häusern durch die IOF; 16
wurden von ihren Eigentümern selbst zerstört und
8 wurden im Rahmen der Kollektivstrafe zerstört.
Die IOF zerstörte auch noch 64 weitere zivile
Objekte, verwüstete weiteres Eigentum und
stellte Dutzende von Abriss-, Baustopp- und
Evakuierungsbescheiden in der Westbank,
einschließlich Ostjerusalems, aus.
Zerstörungen im
Rahmen der kollektiven Bestrafung
Am 03. Mai 2023
zerstörte die IOF zwei Häuser im Dorf Haris, im
Norden von Salfit und im Dorf Hajjah, im Osten
von Qalqilya im Rahmen ihrer
Kollektivbestrafungspolitik gegen
palästinensische Familien, die beschuldigt
werden, Widerstandsaktionen gegen sie oder gegen
Siedler zu verüben.
In dem Dorf
Haris zerstörte die IOF ein Haus der Familie
eines Palästinenser, der am 15. November 2022
getötet worden war, nachdem er eine Messer- und
Ramm-Attacke verübt hatte, die 3 Siedler getötet
hatte. Die Zerstörung wurde ausgeführt, indem
das 3-stöckige Haus von 100 qm nach der
Evakuierung der 8-köpfigen Familie gesprengt
wurde, wodurch an zahlreichen benachbarten
Häusern Schäden entstanden.
In dem Dorf
Hajjah zerstörte die IOF das Haus des
Gefangenen, der beschuldigt wurde, am 15.
Oktober 2022 eine Messerattacke gegen einen
Siedler verübt zu haben. Die Zerstörung wurde
mit Bulldozern ausgeführt und führte zur
vollkommenen Zerstörung des zweistöckigen Hauses
von 250 qm sowie eines Anbaus, wodurch eine
5-köpfige Familie vertrieben wurde.
Siedlerangriffe
Siedler
trugen 10 Angriffe gegen Palästinenser und ihr
Eigentum in der Westbank aus, verletzten viele
Palästinenser und rissen Hunderte von Bäumen in
der Westbank aus. Einzelheiten sind wie folgt:
Am 27. April 2023,
rissen Dutzende von Oliven- und Traubensetzlinge
aus, zerstörten landwirtschaftliche Ernten und
ein Bewässerungsnetzwerk auf den
landwirtschaftlichen Gebieten der Dorfbewohner
von Husan in Bethlehem.
Am selben
Tag griffen Siedler landwirtschaftliche Gebiete
im Osten der Stadt Qaryut in Nablus an und
fällten 42 Olivenbäume.
Am 28. April 2023
verprügelten Siedler brutal 3
Palästinenser, Brüder, in dem Dorf Deir Jarir,
im Osten von Ramallah, und warfen Steine auf den
Krankenwagen, der zur Hilfe eilte, und
zerschmetterten dessen Fensterscheiben.
Am 29. April 2023
drangen Siedler aus dem im Dorf
Al-Zuwaidin, im Süden von Hebron errichteten
Siedlungsaußenposten mit ihrem Vieh auf die
Ländereien der Dorfbewohner vor, die mit
Wintergetreide bepflanzt war. Als die
Dorfbewohner im Gebiet ankamen, um die Siedler
zum Entfernen ihres Viehs zu zwingen, kamen
große Einheiten der israelischen Armee und
stellten sich gegen die Bewohner und verhafteten
4 von ihnen.
Am 30. April 2023
griffen Siedler palästinensische Gebiete
im Westen der Stadt Deir Sharaf in Nablus an,
und zerstörten 261 Oliven-, Mandel-, Feigen- und
Johannesbrotbäume sowie Kiefern und Keniabäume
und den 125 Meter langen und 1,5 Meter hohen
Zaun des 47 Dunum großen Gebietes.
Am selben
Tag wurden zwei Palästinenser verletzt infolge
von Stockschlägen, die eine Gruppe von Siedlern
ihnen im Dorf Burqa in Nablus zugefügt hatten.
Am Abend griffen Siedler Ländereien der Bewohner
im Osten der Stadt ‘Aqraba in Nablus an,
überfielen einen Bauern und stahlen 14 Schafe,
bevor sie in Richtung der nahegelegenen “Jetit”-Siedlung
davonrannten.
Am 30. April 2023
fielen Siedler in ein
landwirtschaftliches Gebiet im Osten des Dorfes
Deir Jarir, im Osten von Ramallah ein,
eröffneten das Feuer auf die Bewohner,
verprügelten zwei, bearbeiteten sie und
beschlagnahmten deren Fahrzeug, als diese ihr
Land bearbeiteten.
Am 01. May 2023
griffen Siedler Ländereien im Osten der
Stadt Qaryut in Nablus an und fällten 12
Olivenbäume.
Am selben
Tag wurde ein Palästinenser von einer scharfen
Kugel in die linke Schulter getroffen, die
Siedler abgeschossen hatten, als ihn überfielen,
während er ein Gebäude in Jabal Qbeibat, im
Süden von Jenin bewachte.
Am 03. Mai 2023,
rissen Siedler 820 Aprikosen- und
Jarnakbäume aus, zerstörten ein Wassernetzwerk
und rissen ein Zelt auf landwirtschaftlichen
Gebieten im Dorf Burqa und der Stadt Sebastia in
Nablus ab.
Seit Beginn des
Jahres haben Siedler mindestens 190 Angriffe
gegen palästinensische Zivilpersonen und ihr
Eigentum ausgeführt. Das Ergebnis: 7
Palästinenser wurden getötet und dutzende
weitere verletzt; die meisten von ihnen, nachdem
sie geprügelt und mit Steinen beworfen worden
waren. Außerdem wurden Dutzende von Häusern,
Fahrzeugen und zivilen Einrichtungen in Brand
gesetzt.
IOF-Übergriffe und
Verhaftungen palästinensischer Zivilpersonen:
Die IOF
verübte 207 Übergriffe auf die Westbank,
darunter auch das besetzte Ostjerusalem. Diese
Übergriffe beinhalteten Razzien und
Durchsuchungen in zivilen Häusern und
Einrichtungen sowie die Errichtung von
Kontrollpunkten. Bei diesen Übergriffen wurden
96
Palästinenser verhaftet, darunter 10 Kinder. Im
Gazastreifen verhaftete die IOF
7
Palästinenser; 5 hatten versucht, durch den Zaun
zu gelangen, 4 von ihnen im Osten von Khan Yunis
am 01. - 02. Mai 2023, und der Fünfte im Osten
von Beit Hanoun am 27. April 2023, sowie 2
Fischer vor der Küste im Norden des
Gazastreifens. Die IOF führte außerdem einen
limitierten Übergriff auf den Osten von Khan
Yunis am 01. Mai 2023 aus.
Bis heute
in 2023 verübte die IOF 3.499 Übergriffe
auf die Westbank, darunter auch das besetzte
Ostjerusalem, bei denen 2.107 Palästinenser
verhaftet wurden, darunter auch 25 Frauen und
252 Kinder. Außerdem verhaftete die IOF 34
Palästinenser aus dem Gazastreifen; 12 waren
Fischer und 19 hatten versucht, in Israel
einzudringen, sowie 3 Reisende am Erez-Übergang.
Die IOF führte auch 11 Übergriffe aus.
Israelische
Absperrungen und Beschränkungen der
Bewegungsfreiheit:
Die
israelische Besatzung hält ihre 16-jährige
Blockade des Gazastreifens aufrecht.
Einzelheiten sind in PCHRs monatlichem Update
über die Gazaübergänge verfügbar:
monthly-update.
In der
Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem,
verhängt die IOF auch weiterhin Einschränkungen
der Bewegungsfreiheit. Zusätzlich zu ihren 110
permanenten Kontrollpunkten errichtete die IOF
125 temporäre Militärkontrollpunkte in der
Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem,
und verhaftete 21 Palästinenser an diesen
Kontrollpunkten.
Seit dem 22.
April 2023 verhängt die IOF weiterhin einen
umfassenden Hausarrest über die Stadt Jericho,
indem sie seine Nord- und Südeingang und den
Haupteingang zu ihr und ihren Camps sperrt. Die
IOF errichtete mehrere Militärkontrollpunkte und
Straßensperren, Betonblöcke und Erdwälle auf den
Straßen, wo die Soldaten stationiert sind, und
führt ständige Kontrollen durch. Am 01. Mai 2023
installierte die IOF 3 Militär-Eisentore an den
Haupteingängen der Stadt, im Norden, Süden und
Osten. Bis heute errichtet die IOF weiterhin
temporäre Militärkontrollpunkte an den
Haupteingängen und -ausgängen der Stadt. Die IOF
sperrte auch die Haupt- und Nebenstraßen in
Richtung Jordantal und errichtete Tore und
Betonblöcke an allen Kreuzungen des Jordantals.
Diese Woche schloss die IOF
die Kontrollpunkte in Ostjerusalem und Bethlehem
mehrere Male, was Verkehrsbehinderungen
verursachte.
Bis heute in 2023
errichtete die IOF 2083
temporäre Militärkontrollpunkte und verhaftete
109 Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.
Quelle
(übersetzt von
Inga Gelsdorf)
(Wöchentliches Update 13.
-26. April 2023[1])
[1] Dieser Bericht umfasst 2 Wochen
aufgrund des ‘Eid al-Fitr Festes.
Verletzung des
Rechts auf Leben und auf körperliche
Unversehrtheit:
Zwei
Palästinenser wurden getötet und 23 weitere
verletzt, darunter 4 Kinder, eine Frau und ein
Sanitäter, während dutzende andere bei Angriffen
der israelischen Besatzungsstreitkräfte in der
Westbank, einschließlich des besetzten
Ostjerusalems, Atemnot und Prellungen erlitten.
Im Gazastreifen wurden durch israelische
Luftangriffe Materialschäden an mehreren Häusern
und Einrichtungen verursacht. Einzelheiten, wie
folgt:
Am 24. April
2023 erlag Suliman ‘Ayish ‘Owaid (22) nur
Stunden nach der Verhaftung seinen
Verletzungen. ‘Owaid und 3 andere Palästinenser
wurden von einer israelischen Sondereinheit
verletzt, als diese in das ‘Aqabat
Jaber-Flüchtlingslager in Jericho eingedrungen
ist. Ermittlungen des Palästinensischen Zentrums
für Menschenrechte (PCHR) zufolge fuhr eine
israelische Sondereinheit um circa 15:14 Uhr mit
einem Lastwagen und einem Volkswagen Caravelle
in das Lager und eröffnete das Feuer auf eine
Gruppe junger Palästinenser, die vor einem Haus
standen, und verletzte vier von ihnen. Den
jungen Männer gelang es, zwei der Verletzten ins
Jericho-Krankenhaus zu transportieren,
wohingegen die beiden anderen vor Ort blieben.
Die Sondereinheit zog sie in ein leeres
Warenlager in dem Gebiet, wo man ihnen die
Kleidung auszog, sie verhaftete und nach 40
Minuten abtransportierte. Um ca. 20:30 Uhr
erklärte die IOF den Tod von einem von ihnen,
sein Name war Suliman ‘Owaid. Seinen Leichnam
behielt sie ein.
Am selben
Tag wurde Hatem As’ad Abu Najma (39) aus dem
Dorf Safafa im besetzten Ostjerusalem getötet,
nachdem mehrere scharfe Kugeln von einem
israelischen Siedler, der behauptete, er habe
einen Anschlag an der Agribous-Kreuzung in der
Nähe des Machaneh Yehudah Marktes im Zentrum von
West Jerusalem verübt, auf ihn abgefeuert worden
waren.
Die
Verletzten waren Opfer der exzessiven
Gewaltanwendung, die die Übergriffe der IOF auf
palästinensische Städte und Dörfer oder deren
Niederschlagung friedlicher von
palästinensischen Zivilpersonen organisierten
Proteste begleitete, und zwar, wie folgt:
Am 14. April
2023 wurden gummi-ummantelte Stahlkugeln auf 3
Palästinenser, darunter ein Kind, bei der
Niederschlagung des wöchentlichen Protestes von
Kafr Qaddoum im Norden von Qalqilya abgefeuert,
die ihre Gliedmaßen trafen.
Am 17. April
2023 wurde ein Palästinenser im Neve
Ya’akov-Viertel im besetzten Ostjerusalem mit
einer scharfen Kugel in seinen Bauch geschossen.
Laut einer Stellungnahme der israelischen
Polizei, unter dem Vorwand, er habe ein
israelisches Fahrzeug in dem Gebiet in Brand
gesetzt.
Am 18. April
2023 wurde ein Kind mit einer scharfen Kugel bei
Auseinandersetzungen mit der IOF in den Fuß
geschossen, nachdem Letztere in das Dorf Beit
Ummar in Hebron eingedrungen war. Vor ihrem
Rückzug verhaftete die IOF 3 Palästinenser,
darunter ein Kind.
Am selben
Tag wurden 8 Palästinenser durch das Feuer der
IOF bei Zusammenstößen während des Überfalls auf
das Jenin-Flüchtlingslager verletzt. Bei den
Schießereien der IOF wurde der
Haupttransformator im Lager beschädigt, was zu
einem Stromausfall führte. Außerdem trafen die
Kugeln die Wände der UNRWA-Klinik im Lager und
verursachten Schäden an dem Gebäude und an einer
Ambulanz, die versuchte, die Verletzten zu
evakuieren. Vor ihrem Rückzug verhaftete die IOF
3 Palästinenser und beschlagnahmte das Auto von
einem der Verhafteten.
Außerdem
wurde eine palästinensische Frau durch 2 scharfe
Kugeln an der Schulter und am Bein verletzt,
nachdem die IOF das Feuer auf sie eröffnet
hatte. Die IOF behauptete, sie habe einen
Messerangriff verübt, bei dem ein israelischer
Siedler in der Nähe der Gush
Etzion-Siedlungs-Kreuzung im Süden von Bethlehem
verletzt wurde. Die verletzte inhaftierte Frau
wurde zur Behandlung in das Medizinische Shaare
Zedek Zentrum in Westjerusalem transportiert.
Außerdem
erlitt ein Palästinenser Prellungen, nachdem er
von der IOF, die sein Fahrzeug an einem
Kontrollpunkt am nördlichen Eingang von Jericho
angehalten hatte, brutal geschlagen worden war.
Am 21. April
2023 wurden 3 Palästinenser mit
gummi-ummantelten Stahlkugeln angeschossen.
Andere litten bei Zusammenstößen mit der IOF
unter Atemnot, nachdem diese in das Dorf Beta,
im Südosten von Nablus, am ersten Tag von Eid
al-Fitr eingedrungen waren.
Am 24. April
2023 wurden 3 Palästinenser, darunter 2 Kinder
und ein Sanitäter, mit gummi-ummantelten
Stahlkugeln angeschossen und von einer
Blendgranate der IOF bei deren Unterdrückung der
Palästinenser getroffen, als sie versuchten, die
Beschlagnahmung eines Fahrzeuges im Dorf Qarawat
Bani Hassan, im Westen von Salfit, zu
verhindern.
Im
Gazastreifen wurden mindestens 11 Schießereien
der IOF auf landwirtschaftliche Gebiete im Osten
des Gazastreifens verzeichnet, sowie 9
Schießereien auf Fischerboote vor der Westküste
von Gaza.
Bis heute in 2023 töteten die Angriffe der IOF
99 Palästinenser, darunter 51 Zivilpersonen;
16 von ihnen waren Kinder sowie 1 Frau, und der
Rest waren Mitglieder bewaffneter
palästinensischer Gruppen, darunter 2 Kinder, 7
wurden von Siedlern getötet, und einer starb in
israelischen Gefängnissen. Mittlerweile wurden
456 Palästinenser, darunter 60 Kinder, 3
Frauen und 11 Journalisten verletzt.
Landeinebnungen,
Zerstörungen und Bescheide
Die IOF
verwüstete 6 Läden, beschlagnahmte Grundstücke
und Fahrzeuge und stellte Dutzende von
Baustoppbescheiden in der Westbank aus.
Einzelheiten, wie folgt:
Am 16. April
2023 beschlagnahmte die IOF einen Tucson SUV in
der Nähe des al-Jalama-Militärkontrollpunktes im
Norden von Jenin.
Am 18. April
2023 zerstörte die IOF 6 geschlossene Läden
mit einem JCB-Bagger auf dem alten Markt in
Hebrons Altstadt. Es ist erwähnenswert, dass die
israelischen Behörden erklärt hatten, dass das
Gebiet im Jahre 2002 als Militärsperrzone
deklariert worden war, und zwangen die
Ladeneigentümer zur völligen Schließung, Circa
30 Läden gab es auf dem Markt.
Am 19. April
2023 stellte die IOF 3 Baustopp-Bescheide für 3
Wohngebäude im Dorf Ni’lin, im Westen von
Ramallah aus, unter dem Vorwand nicht
genehmigter Baumaßnahmen.
Am selben
Tag stellte die IOF einen Militärbefehl aus, um
53 Dunum zu Militärzwecken im Dorf Sanniriya im
Süden von Qalqilya zu beschlagnahmen. Gemäß dem
Befehl wird die Beschlagnahmung bis Ende 2027 in
Kraft sein und könnte ähnlich wie vorherige
Befehle, verlängert werden.
Am 20. April
2023 stellte die Israelische Zivilbehörde eine
Verordnung aus, um ein Dunum an Land zu
beschlagnahmen, um eine Siedlungsstraße im Dorf
Al-Khader im Südwesten von Bethlehem zu
erweitern.
Am selben
Tag beschlagnahmte die IOF eine im Dorf Kaft
ad-Dik arbeitende Planierraupe, unter dem
Vorwand, sie arbeite im Gebiet C.
Außerdem
beschlagnahmte die IOF einen Traktor im Dorf
Deir Ballut, im Westen von Salfit, unter dem
Vorwand, er befände sich im Gebiet C.
Am 24. April
2023 hinderte die IOF einen Palästinenser an der
Planierung seines Landes mit einem Bulldozer, um
einen Parkplatz in der Nähe einer Straße
anzulegen, die das Dorf Nabi Ilyas mit dem Dorf
Jayyous im Osten von Qalqilya verbindet, unter
dem Vorwand, er arbeite im Gebiet C.
Am 25 April
2023 stellte die IOF 23 Baustopp-Bescheide für
unbewohnte Häuser, für weitere im Bau
befindliche und für eine Moschee im Dorf
Az-Zawiya, im Westen von Salfit, aus.
Seit Anfang 2023
machte die IOF 64 Familien zu Obdachlosen,
insgesamt 406 Personen, darunter 81 Frauen
und 183 Kinder. Das war das Ergebnis der
Zerstörung von 67 Häusern durch die IOF; 16
wurden zwangsweise von ihren Eigentümern selbst
zerstört und 6 im Rahmen der kollektiven
Bestrafung zerstört. Die IOF zerstörte außerdem
64 weitere zivile Objekte, verwüstete weiteres
Eigentum und stellte Dutzende von Abriss- und
Baustopp-Bescheiden in der Westbank,
einschließlich Ostjerusalems, aus.
Siedlerangriffe
gegen palästinensische Zivilpersonen und ihr
Eigentum:
Israelische
Siedler beschlagnahmten ein Haus und griffen
Palästinenser und ihre Fahrzeuge bei 4
Anschlägen in der Westbank an. Einzelheiten, wie
folgt:
Am 13. April
2023 beschlagnahmten israelische Siedler ein
Landwirtschaftshaus in der Nähe eines Lagers der
IOF, im Süden des Dorfes von Al-Mazra’a al-
Gharbiyia, im Norden von Ramallah. Die Siedler
befestigten eine israelische Flagge auf dem
Haus, stellten ein Zelt im Hof aus, beharrten im
Innern und hinderten dessen Eigentümer am
Betreten desselben.
Am 14. April
2023 warfen israelische Siedler Steine auf
palästinensische Schafhirten, die sich auf dem
Weideland im Osten von Yatta in Hebron befanden
und versuchten, diese mit Stöcken zu schlagen.
Die IOF kam daraufhin, nahm die Schafhirten fest
und befahl ihnen dann, sich zu entfernen.
Am 15. April
2023 warfen israelische Siedler, die sich in der
Nähe des östlichen Eingangs zum Dorf Jab’a in
Bethlehem versammelt hatten, Steine auf die
Palästinenser und ihre Fahrzeuge, zerbrachen die
Scheiben eines Fahrzeugs und verletzten dessen
Fahrer mit einem Stein am Kopf.
Am 18. April
2023 drangen israelische Siedler in
landwirtschaftliche Gebiete im Dorf Al-Khader in
Bethlehem ein, griffen zahlreiche Palästinenser
an und verletzten einen von ihnen.
Am 19. April
2023 drangen israelische Siedler in
palästinensische Gebiete im Dorf Kisan, im Osten
von Bethlehem ein, beschädigten sein Eigentum
und stahlen 3 Schafe.
Am 22. April
2023 durchstachen israelische Siedler die Reifen
eines landwirtschaftlichen Traktors im Dorf
Turmus Ayya, im Osten von Ramallah, nachdem sie
Nägel auf der Straße, die die Bauern und andere
Palästinenser benutzen, befestigten.
Seit Anfang des
Jahres führten Siedler mindestens 180 Angriffe
gegen palästinensische Zivilpersonen und ihr
Eigentum durch. Das Ergebnis war, dass 7
Palästinenser getötet und dutzende weitere
verletzt wurden; die meisten von ihnen, nachdem
sie geschlagen und mit Steinen beworfen worden
waren. Außerdem wurden Dutzende von Häusern,
Fahrzeugen und zivilen Einrichtungen in Brand
gesetzt.
Verletzungen der
Glaubensfreiheit
Am 15. April
2023 intensivierte die IOF ihre Stationierung in
der besetzten Altstadt Ostjerusalems und deren
Gassen, schloss ihre Tore mit Eisenstangen und
machte sie zu einer Militärbaracke. Sie
behinderten den Zugang von Tausenden von
christlichen Gläubigen zur Grabeskirche in der
Altstadt, die an den Feierlichkeiten des
Heiligen Samstags teilnehmen wollten, der Ostern
vorausgeht.
Des Weiteren
unterdrückte die IOF Hunderte der Gläubigen, die
an den Feierlichkeiten teilnahmen, stießen und
schlugen sie in mehreren Bereichen, nachdem sie
versucht hatten, durch die Eisenzäune, die die
israelische Polizei an allen Straßen des
besetzten Ostjerusalems errichtet hatte, zu
gelangen. Um circa 13:00 Uhr, als die
Feierlichkeiten der drei orthodoxen Kirchen am
Heiligen Samstag in der Grabeskirche begannen,
wurden Tausende von Christen daran gehindert,
durch diese Absperrungen zu gelangen. Das
erzeugte eine Massenpanik, bei der die IOF
einige der Protestierenden im Außenhof der
Kirche angegriffen hat, darunter auch
ausländische Pilger.
Am 24. April
2023 verbot die IOF den Ruf zum Isha-Gebet „adhan“
in der Al-Aqsa Moschee und hinderte den Muezzin
„einen Offiziellen, der zum Gebet aufruft“
daran, den Aufruf zu vollenden, unter dem
Vorwand von Siedlerfeierlichkeiten an der
Westmauer der al-Aqsa Moschee.
Am 25. April
2023 unterdrückte die IOF Dutzende von
palästinensischen Gläubigen in der Nähe des Bab
al-Rahma (Goldenes Tor) an der al-Aqsa Moschee
im besetzten Ostjerusalem, griff sie brutal an,
stieß und schlug sie und trieb sie gewaltsam
auseinander. Sie verhaftete auch eine türkische
Touristin, die unter den Gläubigen war und griff
sie brutal an. Es sollte angemerkt werden, dass
die IOF seit dem 22. April 2023 ihre Angriffe
auf die Bab al-Rahma Moschee fortgesetzt hat, in
die sie mit Stiefeln mehrere Male eingedrungen
ist. Die IOF verhinderte den Aufruf zum Gebet in
der al-Rahma Moschee, beschädigte die
Stromnetzwerke, Lautsprecher und Beleuchtungen,
entnahm ihr Inventar, vertrieb die Gläubigen und
beschlagnahmte ihre Ausweise.
Übergriffe und
Verhaftungen palästinensischer Zivilpersonen
durch die IOF:
Die IOF
führte 294
Übergriffe auf die Westbank aus, einschließlich
des besetzten Ostjerusalems. Diese
Überfälle beinhalteten Razzien und
Durchsuchungen ziviler Häuser und Einrichtungen
sowie die Errichtung von Kontrollpunkten. Bei
diesen Übergriffen wurden mindestens
158
Palästinenser verhaftet, darunter 10 Kinder und
2 Frauen. Im Gazastreifen verhaftet die IOF am
16. April 2023 vier Fischer und beschlagnahmte
ihr Fischerboot, nachdem sie es abgefangen
hatte, als es sich innerhalb 8 Seemeilen vor
Rafahs Küste befand. Drei der Fischer wurden am
nächsten Tag wieder entlassen, während der
vierte eine Woche später entlassen wurde.
Außerdem führte die IOF am 23. April 2023 einen
begrenzten Übergriff auf den Osten von Rafah
durch.
Bis heute in 2023
verübte die IOF 3292 Überfälle auf die
Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem,
aus, bei denen 2011 Palästinenser verhaftet
wurden, darunter 25 Frauen und 242 Kinder.
Außerdem verhaftete die IOF 27 Palästinenser
aus dem Gazastreifen, darunter 10 Fischer und
14, die in Israel eingedrungen waren sowie drei,
die den Erez-Übergang passierten. Die IOF
verübte 10 Überfälle.
Israelische
Absperrung und Einschränkungen der
Bewegungsfreiheit sowie kollektive
Bestrafungspolitik:
Die
israelische Besatzung hält ihre illegale und
unmenschliche 16-jährige Blockade des
Gazastreifens aufrecht. Einzelheiten sind im
monatlichen Update von PCHR über die
Gazaübergänge verfügbar:
monthly-update.
Die IOF gab
eine umfassende Absperrung der Westbank bekannt
und schloss alle Übergange nach Gaza vom 24. bis
25. April 2023, unter dem Vorwand des
„Unabhängigkeitstages“ in Israel und dem
Gedenken an die toten israelischen Soldaten.
In der
Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem
verhängte die IOF auch weiterhin Einschränkungen
der Bewegungsfreiheit. Zusätzlich zu ihren 110
permanten Kontrollpunkten errichtete die IOF
155 temporäre Militärkontrollpunkte in der
Westbank, einschließlich des besetzten
Ostjerusalems, an denen sie 14 Palästinenser
verhaftete.
In der
fünften Woche in Folge hat die IOF die
Verhängung einer Absperrung des Dorfes, Huwara,
im Südosten von Nablus, fortgesetzt, nachdem sie
es zur „militärischen Sperrzone“ am 25. März
2023 erklärt hatte und einen Kordon über sie
verhängt hatte. Sie sperrte auch die
internationalen Straßen mit Sandbermen,
errichtete noch mehr Militärkontrollpunkte und
stellte Zementblöcke auf die Hauptstraße des
Dorfes im Rahmen einer kollektiven
Bestrafungspolitik infolge des Angriffs gegen
die IOF mit Schusswaffen in dem Dorf.
Diese Woche
sperrte die IOF die Militärkontrollpunkte
mehrere Male im besetzten Ostjerusalem und
Bethlehem und blockierte den Verkehr.
Bis heute in 2023
errichtete die
IOF 1958
temporäre Militärkontrollpunkte und verhaftete
88 Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.
Quelle
(übersetzt von
Inga Gelsdorf)
(Wöchentliches
Update vom 06. -12. April 2023)
Verstoß gegen
das Recht auf Leben und auf körperliche
Unversehrtheit:
Vier
Palästinenser wurden getötet, darunter 2
Zivilpersonen, eine war ein Kind, und 19 weitere
Palästinenser verletzt, während dutzende Weitere
bei Angriffen der israelischen Besatzungskräfte
(IOF) in der Westbank, einschließlich des
besetzten Ostjerusalems, unter
Erstickungsanfällen litten. Im Gazastreifen
wurden mehrere Häuser und Einrichtungen durch
israelische Luftangriffe beschädigt.
Einzelheiten, wie folgt:
Am 08. April
2023 wurde ‘Aaed ‘Azzam Saleem (20) getötet,
nachdem drei scharfe Kugeln auf seine Brust und
seinen Bauch aus einer Entfernung von 50 Metern
bei dem Überfall auf das Dorf `Azzun im Osten
von Qalqilya von der IOF abgefeuert worden
waren, während sie eine Gruppe junger Männer,
unter dem Vorwand verfolgte, sie hätten Steine
und selbstgefertigte Rohrbomben auf einen im
Norden am Eingang des Dorfes errichteten
Militärkontrollpunkt der IOF geworfen.
Am 10. April
2023 wurde Mohammed Fayiz ‘Awidat (17) getötet,
und 3 weitere Zivilpersonen wurden durch das
Feuer der IOF bei den Zusammenstößen verletzt,
die ausbrachen, nachdem die IOF in das ‘Aqabat
Jaber-Flüchtlingslager in Jericho eingedrungen
war. (Einzelheiten sind in der PCHRs
Presseerklärung verfügbar:
press release.)
Am 11. April
2023 wurden Sa’oud ‘Abdullah al-Titi (38) und
Mohammed Ghazi Abu Theraa’ (35), beide
Mitglieder bewaffneter palästinensischer Gruppen
aus dem Balata-Lager, getötet und ein weiterer
Palästinenser wurde verletzt, nachdem sie von
scharfen Kugeln bei einem Schusswechsel mit der
IOF in der Nähe der “Elon Moreh”-Siedlung,
im Nordosten von Nablus getroffen worden waren.
Die IOF hielt die Leichen der beiden Getöteten
ein, während der verletzte Palästinenser ins
staatliche Rafidia-Krankenhaus in Nablus
gebracht wurde.
Die
Verletzten waren die Opfer exzessiver
Gewaltanwendung, die die Überfälle der IOF auf
palästinensische Dörfer und Städte oder die
Niederschlagung friedlicher von
palästinensischen Zivilpersonen organisierten
Proteste und Zusammenkünfte begleitete, und
zwar, wie folgt:
Am 06. April
2023 wurde ein Palästinenser bei Zusammenstößen
mit der IOF am Osteingang zum Dorf Husan, im
Westen von Bethlehem, von einer scharfen Kugel
am Oberschenkel getroffen.
Am selben
Tag wurde ein Palästinenser mit einer scharfen
Kugel bei Zusammenstößen mit der IOF am Eingang
des Al-Arroub-Flüchtlingslagers, im Norden von
Hebron, wo die IOF einen
Militär-Beobachtungspunkt errichtete, in den Fuß
geschossen.
Am 07. April
2023 wurden 6 Palästinenser bei der
Niederschlagung des wöchentlichen Protestes von
Kafr Qaddoum durch die IOF mit gummi-ummantelten
Stahlkugeln in die Gliedmaßen geschossen.
Am selben
Tag wurde ein Palästinenser von einer scharfen
Kugel der IOF in seiner rechten Schulter
getroffen, als er sich in einem Fahrzeug dem
Kontrollpunkt näherte, den die IOF an der
Nablus-Tubas-Hauptstraße nach ihrem Überfall auf
das Dorf Wadi al-Far’ah in Tubas errichtete,
wobei es zu Zusammenstößen mit der IOF kam. Vor
ihrem Rückzug verhaftete die IOF einen
Palästinenser.
Also
erlitten zwei Mitglieder der palästinensischen
bewaffneten Gruppen Verletzungen, nachdem die
IOF das Feuer auf ein Fahrzeug, das sie in
Kufeirit und Burqin, im Westen von Jenin
verfolgte, eröffnet hatte.
Am 08. April
2023 wurden zwei Palästinenser von zwei scharfen
Kugeln in ihre Glieder bei Zusammenstößen mit
der IOF am Eingang zum Dorf Beit Ummar, im
Norden von Hebron geschossen, wo die IOF einen
Militär-Beobachtungspunkt errichtete.
Am 09. April
2023 wurde ‘Abed al-Rahman Hassan (35), ein
Bildjournalist, mit einer gummi-ummantelten
Stahlkugel in den Fuß geschossen, als er über
die Zusammenstöße mit der IOF nach dem
gemeinsamen Überfall der Letzteren mit
israelischen Siedlern auf das Jabal Um
Rokba-Gebiet im Süden des Dorfes al-Khader in
Bethlehem berichtete. Die Zusammenstöße
entstanden nach Angriffen der israelischen
Siedlern, einschließlich Hausdurchsuchungen und
Steineschleudern sowie dem Prügeln von
Palästinensern mit Stöcken und Steinen, das bei
einem von ihnen Verletzungen verursachte.
Am selben
Tag wurde ein Palästinenser mit einer
gummi-ummantelten Stahlkugel bei
Auseinandersetzungen mit der IOF am Eingang des
Dorfes Deir Ballut, im Westen von Salfit,
angeschossen, nachdem israelische Siedler
mehrere Häuser in dem Dorf angegriffen hatten.
Das Ergebnis war, dass ein Palästinenser von
einem Stein der Siedler am Kopf getroffen wurde.
Diese Woche
gab es wiederholte Zusammenstöße mit der IOF in
den Vierteln Hebrons, bei denen die IOF
Tränengaskanister abfeuerte, was zu
Erstickungsanfällen bei Dutzenden von
Palästinensern führte.
Im
Gazastreifen starteten israelische
Kampfflugzeuge mehrere Luftangriffe auf 5 Ziele,
darunter Militäranlagen bewaffneter
palästinensischer Gruppen und unbewohnte Gebiete
im Zentrum des Gazastreifens, Rafah, Beit Hanoun
und Gaza Stadt. Einer dieser Luftangriffe, der
ein unbewohntes Gebiet im Osten des
al-Zayytoun-Viertels in Gaza Stadt anpeilte,
verursachte einen materiellen Schaden an 3
Häusern und einer Fabrik für Tierarzneimittel
und schwere Zerstörungen an einer Geflügelfarm.
Das Ergebnis war, dass eine 700 qm-Baracke
zerstört wurde und ungefähr 8000 Legehennen
getötet wurden.
Des Weiteren
starteten die israelischen Kampfflugzeuge am 07.
April 2023 mehrere Luftangriffe gegen 5 Ziele,
darunter Militäranlagen bewaffneter
palästinensischer Gruppen und
landwirtschaftliche Gebiete in Khan Yunis, Beit
Hanoun, Gaza Stadt und Dir al-Balah. Einer
dieser Luftangriffe, die das al-Tuffah-Viertel
in Gaza Stadt zum Ziel hatte, verursachte
Schäden an einem Haus, einem Auto und einen
geringen Schaden am al-Dorra-Kinderkrankenhaus,
was Panik bei den Insassen verursachte. Ein
weiterer Luftangriff im Westen von Khan Yunis
verursachte einen Schaden an der Allgemeinen
Khan Younis-Klinik der Militärischen
Medizinischen Dienste, zerbrach deren Fenster
und erzeugte Risse in den Wänden.
Außerdem
wurden 2 Schüsse der IOF auf landwirtschaftliche
Gebiete im Osten des Gazastreifens sowie 3
Schüsse auf Fischerboote vor Gazas Westküste
verzeichnet.
Bis
heute in 2023 töteten die Angriffe der IOF 97
Palästinenser, darunter 49 Zivilpersonen; 16
von ihnen waren Kinder, eine Frau und der Rest
waren Mitglieder bewaffneter palästinensischer
Gruppen, darunter 2 Kinder; 6 wurden von
Siedlern getötet, und einer starb in
israelischen Gefängnissen. Mittlerweile wurden
433 Palästinenser, darunter 56 Kinder, 2 Frauen
und 11 Journalisten verletzt.
Landeinebnungen,
Zerstörungen und Bescheide
Diese Woche wurden weder
Zerstörungen noch Bescheide dokumentiert.
Seit
Anfang 2023 machte die
IOF 64 Familien, insgesamt 406
Personen zu Obdachlosen, darunter 81 Frauen und
183 Kinder. Das war das Ergebnis der Zerstörung
von 67 Häusern; 16 wurden von ihren Eigentümern
selbst zerstört und 6 im Rahmen der kollektiven
Bestrafung. Die IOF zerstörte 58 weitere zivile
Objekte, verwüstete weiteres Eigentum und
stellte Dutzende von Abriss- und
Baustopp-Bescheiden in der Westbank,
einschließlich Ostjerusalems, aus.
Angriffe von
Siedlern und Vergeltungsakte:
Ein Kind
wurde mit einer scharfen Kugel angeschossen und
andere Palästinenser erlitten Prellungen und
Verletzungen bei 6 Angriffen der Siedler gegen
Palästinenser und ihr Eigentum in der Westbank.
Einzelheiten, wie folgt:
Am 06. April
2023 wurde ein 15-jähriges Kind mit einer
scharfen Kugel in die rechte Hand geschossen und
erlitt Verletzungen hinter seinem Ohr und am
Hals, nachdem ein israelischer Siedler 2 scharfe
Kugeln auf ihn in der Nähe seines Hauses im
Zentrum von Ostjerusalems Altstadt abgefeuert
hatte. Das Kind wurde zur Behandlung ins
al-Maqassed-Krankenhaus im al-Tur-Viertel
gebracht.
Am 07. April
2023 rissen israelische Siedler 40 Olivenbäume
aus, nachdem sie in ein Feld im Dorf Jab’ah im
Süden von Bethlehem eingedrungen waren.
Am 08. April
2023 warfen israelische Siedler Steine auf
palästinensische Fahrzeuge, die auf der Straße
60, die Ramallah mit Nablus verbindet, fuhren,
in der Nähe des Eingangs zum Dorf Sinjil in
Ramallah. Das Ergebnis war, dass sie Scheiben
der beiden Autos zerschmettert wurden.
Am 10. April
2023 griffen israelische Siedler aus dem “Esh
Kodash”-Siedlungsaußenposten, der auf
palästinensischen Ländereien im Süden von Nablus
errichtet wurde, Ländereien im Dorf Qusra an und
zerstörten die östlichen und nördlichen Wände
eines Landwirtschaftsraumes von 48 qm.
Seit
Anfang des Jahres führten die Siedler
mindestens 174 Angriffe gegen palästinensische
Zivilpersonen und ihr Eigentum. Das Ergebnis
war, dass 6 Palästinenser getötet wurden, und
dutzende Weitere verletzt wurden; die meisten
von ihnen, nachdem sie verprügelt und mit
Steinen beworfen worden waren. Außerdem wurden
Dutzende von Häusern, Fahrzeugen und zivilen
Einrichtungen in Brand gesetzt.
IOF-Überfälle und
Verhaftungen palästinensischer Zivilpersonen:
Die IOF
verübte 192
Überfälle auf die Westbank, darunter das
besetzte Ostjerusalem. Diese Überfälle
beinhalteten Razzien und Fahndungen in zivilen
Häusern und Einrichtungen sowie die Errichtung
von Kontrollpunkten. Bei diesen Überfällen
wurden mindestens
63 Palästinenser verhaftet, darunter 5
Kinder.
Bis
heute in 2023 führte die
IOF 2.998 Überfälle in der
Westbank aus, darunter das besetzte
Ostjerusalem, bei denen 1.853 Palästinenser
verhaftet wurden, darunter 23 Frauen und 232
Kinder. Im Gazastreifen führte die IOF 9
Überfälle durch und verhaftete 23 Palästinenser:
6 Fischer und 14 Infiltratoren sowie 3 Reisende
an dem Erez-Übergang.
Israelische
Absperrungen, Einschränkungen der
Bewegungsfreiheit und kollektive Bestrafung:
Die israelische
Besatzung hält ihre illegale und unmenschliche
16-jährige Blockade des Gazastreifens aufrecht.
Einzelheiten sind im monatlichen Update von PCHR
über die Gaza-Übergänge verfügbar:
monthly-update.
Am 09. April 2023
verlängerte die IOF die seit 05. April
2023 bestehende umfangreiche Absperrung der
Westbank und des Gazastreifens, die eigentlich
am 8. April unter dem Vorwand des jüdischen
Pessach-Festes enden sollte.
In der Westbank,
darunter das besetzte Ostjerusalem, verhängte
die IOF weiterhin Einschränkungen der
Bewegungsfreiheit. Zusätzlich zu ihren
110 permanenten Kontrollpunkten
errichtete die IOF
121 temporäre Militärkontrollpunkte in
der Westbank, auch im besetzten Ostjerusalem, an
denen sie 4 Palästinenser verhaftete.
Diese Woche
schloss die IOF mehrere Male im besetzten
Ostjerusalem und Bethlehem und blockierte den
Verkehr.
Am 07. April
2023 verhängte die IOF einen strengen Kordon
über das zentrale Jordantal und isolierte es von
den Tubas-Dörfern im Rahmen der kollektiven
Bestrafungspolitik nach einer Schussattacke, die
israelische Siedler in dem Gebiet tötete. Um die
Trennung und Absperrung zu verankern, grub die
IOF einen neuen Graben in al-Buqi’a Plain,
errichtete ein Metall-Detektor-Tor an der
Straße, die in das Ras al-Hamar-Gebiet führt und
schloss es. Außerdem schloss sie die Straße, die
Kherbet Ibziq und das Dorf Bardala verbindet,
mit Betonklötzen und brachte weitere Betonklötze
zum al-Tayasser-Kontrollpunkt und schloss ihn.
Zusätzlich sperrte die IOF den
al-Hamara-Militärkontrollpunkt vollkommen und
hinderte die in Hamsa al-Buqi’a, al-Hadidiya,
Makhoul und Samara Komplexen lebenden
Palästinenser daran, ihren Familien und ihrem
Vieh Wasser aus den Wasserquellen zu bringen und
zwang sie aufgrund des Wassermangels unter
extremen Bedingungen zu leben.
Am 08. April
2023 erklärte die IOF, ihre Maßnahmen im
besetzten Ostjerusalem und seiner Umgebung zu
verschärfen, besonders auf den Straßen, die nach
Bab al-Asbat (zum Löwentor) und Bab al-Maghareba
(zum Dung-Tor) führten, auf der al-Sultan
Suliman-Straße, auf der Rockefeller-
Museum-Kreuzung, und im Wadi Hilweh-Gebiet in
Silwan. Die verschärften Maßnahmen der IOF
wurden bis 4:00 am nächsten Tag fortgesetzt.
In der
dritten Woche infolge verhängt die IOF eine
Abriegelung des Dorfes Huwara, im Südosten von
Nablus, nachdem sie es zu einer „gesperrten
Militärzone“ am 25. März 2023 erklärt hatten und
einen Kordon verhängten. Sie sperrten die
Straßen darin mit Sandbermen, errichteten mehr
Militärkontrollpunkte und stellten im Rahmen
einer kollektiven Bestrafungspolitik nach der
Schussattacke gegen die IOF in dem Dorf
Betonklötze auf den Hauptstraßen des Dorfes auf.
Die Einschränkungen wurden auf Nablus
ausgeweitet, indem sie sämtliche
Militärkontrollpunkte, die ins Dorf führten,
sperrte, so dass ein Betreten des Dorfes fast
unmöglich wurde.
Am 06. April
2023 sperrte die IOF die Einfahrt nach Qusra,
die südöstlich von Nablus von der Za’tara-
Jericho-Straße abzweigt, mit Sandbermen und
stellte Betonklötze in die Einfahrt, um das
Betreten des Dorfes zu verhindern.
Bis
heute in 2023 errichtete die IOF 1.803
temporäre Militärkontrollpunkte und verhaftete
74 Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.
Quelle (übersetzt
von Inga Gelsdorf)
(Wöchentliches Update 30.
März – 05. April 2023)
Verletzung des
Rechts auf Leben und körperliche Unversehrtheit:
4
Palästinenser, einer von ihnen aus dem Negev,
wurde getötet, und 16 weitere wurden verletzt,
darunter zwei Kinder, während Dutzende andere
bei den Angriffen der israelischen
Besatzungstruppen (IOF) in den besetzten
Gebieten darunter auch Ostjerusalem, unter
Erstickungsanfällen litten. Einzelheiten, wie
folgt:
Am 01. April 2023
wurde Mohammad Rateb Baradhiya (23)
getötet, nachdem die IOF das Feuer auf ihn und
sein Fahrzeug, das er steuerte, eröffnet hatten.
Sein Auto krachte in ein parkendes Militärauto
der IOF an der Seite der Umgehungsstraße (60) in
der Nähe des Eingang nach Beit Ummar in Hebron.
Die IOF verkündete, dass sie das Feuer auf einen
Palästinenser eröffnet habe, der einen
Ramm-Angriff verübte, wobei er zwei Soldaten
verletzt habe. Die IOF behielt den Leichnam von
Baradhiya und nahm in mit.
Am 31. März 2023
wurde Mohammad Khaled Al-‘Osaibi (26), ein Arzt
aus dem Dorf Houra in Negev in Israel, von
mehreren scharfen Kugeln, die von der IOF aus
einer Entfernung von einem Meter abgefeuert
wurden, getötet, nachdem ein Streit zwischen ihm
und einem israelischen Polizeioffizier bei der
Befragung am Kettentor ausgebrochen war, das zur
Al-Aqsa-Moschee führt. Er wurde zu der Zeit
festgenommen, als die IOF das Gebiet nach den
Tarawih-Gebeten räumte. Die IOF behauptete,
Al-‘Osaibi habe eine Waffe des Polizeibeamten
ergriffen und sie genutzt, um das Feuer zu
eröffnen. Die Folge davon war, dass der
Polizeibeamte sofort mehrere Kugeln auf ihn
abfeuerte und ihn erschoss. Während die IOF das
Gebiet räumte, griff sie Ladenbesitzer und
Palästinenser an, indem sie sie schlug und
stieß, Sachen aus einigen Läden zerstörte und
einen Palästinenser im Zentrum des
Qattanin-Marktes verhaftete, nachdem sie ihn
brutal geschlagen hatte.
Am 03. April 2023
wurden Mohammad Naser Sa’eed (21) und Mohammad
Mustafa ‘Ali Abu Baker (42), aus Nablus, beide
Mitglieder bewaffneter palästinensischer
Gruppen, durch das Feuer der IOF bei
Zusammenstößen nach dem Überfall des
Al-Makhfiyya-Viertels getötet und ein Haus wurde
verriegelt. Bei dem Überfall brach die IOF in
mehrere Wohnungen ein, verhörte die Bewohner und
hetzte einen Spürhund auf einen
Universitätsstudenten, der Hund biss ihn ins
linke Bein, während sein Kollege ihn verhört
wurde. Vor dem Rückzug verhaftete die IOF zwei
Palästinenser mit der Behauptung, sie stünden
auf der Fahndungsliste.
Diejenigen,
die verletzt wurden, waren dem Einsatz
übermäßiger Gewalt zum Opfer gefallen, die die
Überfälle der IOF in Städten und Dörfern und bei
der Niederschlagung friedlicher Proteste, die
palästinensische Zivilpersonen organisiert
hatten, begleitete, und zwar wie folgt:
Am 30. März 2023
wurden 2 Palästinenser bei Zusammenstößen
mit der IOF nach dem Überfall der Letzteren auf
Qabatiya in Jenin verletzt. Vor ihrem Rückzug
verhaftete die IOF die Palästinenser.
Am selben
Tag erlitten dutzende Beteiligte und Zuschauer
Erstickungsanfälle und wurden durch das
eingeatmete Tränengas bewusstlos, nachdem die
IOF das Faisal Al-Hussini Stadion im Dorf Al-Ram
im besetzten Ostjerusalem unter schweren
Beschuss mit Tränengaskanistern setzte. Der
Vorfall fand statt, während der türkische
Botschafter sich in dem Stadium befand, um mit
Jibril Rajoub, dem Präsidenten des
Palästinensischen Fußballverbandes (PFA), dem
Spiel beizuwohnen.
Am 31. März 2023
wurden 3 Palästinenser, darunter zwei
Kinder, bei der Niederschlagung des
wöchentlichen Protestes von Kafr Qaddoum im
Norden von Qalqilya verletzt.
Am 02. April 2023
wurde ein Palästinenser von einer
gummi-ummantelten Stahlkugel bei Zusammenstößen
mit der IOF in der Stadt Beit Ummar in Hebron in
der Brust verletzt.
Am 04. April 2023
wurden 3 Palästinenser verletzt; einer
von ihnen lebensbedrohlich, nachdem ihn bei
Zusammenstößen mit der IOF eine scharfe Kugel im
Magen getroffen hatte, nachdem die Letztere in
das Dheisheh-Flüchtlingslager in Bethlehem
eingedrungen war. Vor ihrem Rückzug drang die
IOF in dutzende Wohnhäuser ein und verhaftete 7
Palästinenser, darunter eine Frau.
Am selben
Tag eröffnete eine israelische
Undercover-Einheit, die wie palästinensische
Zivilpersonen gekleidet war, das Feuer auf ‘Omar
Ibrahim Abu Mayyalah (15), mit der Behauptung,
er habe versucht, einen Molotow-Cocktail in ein
Fahrzeug der Wächter der Außenpostensiedlung
aufgrund der Auseinandersetzungen mit der IOF in
Silwan, Ostjerusalem, zu werfen. Das Ergebnis
war, dass Abu Mayyalah von einer scharfen Kugel
verletzt wurde, und während Menschen versuchten,
ihm Erste Hilfe zu leisten und ihn mit einem
Privatauto ins Al-Makassed Krankenhaus im
Al-Tur-Viertel zu bringen, jagte die IOF sie,
sperrte die Straßen, durchsuchte das
Krankenhaus, verhaftete das Kind und brachte es
ins Hadassah Al-Issawiya-Krankenhaus. Außerdem
verhaftete die IOF 6 Palästinenser, nachdem sie
die jungen Männer und Jungen gejagt und mehrere
Häuser durchsucht hatte.
In dieser Woche kam es
wiederholt zu Konfrontationen mit der IOF, wobei
Tränengaskanister abgefeuert wurden. Das
Ergebnis war, dass Dutzende bei den Razzien der
IOF in den Vierteln von Hebron unter
Erstickungsanfällen litten.
Im Gazastreifen
wurden 5 Palästinenser mit scharfen
Kugeln verletzt und andere litten unter
Erstickungsanfällen, nachdem die IOF entlang des
Sicherheitszauns im Osten von Gaza Stellung
bezogen, das Feuer auf sie eröffnet und
Tränengaskanister auf die Jugendlichen
abgefeuert hatte, die im Malka-Gebiet, im Osten
des Al-Zaytoun-Viertels zusammengekommen waren,
um dem Tag der Erde am 30. März 2023 zu
gedenken. Außerdem wurden 6 Schießereien der IOF
auf landwirtschaftliche Gebiete im Osten von
Gaza und 8 Schießereien auf Fischerboote vor den
Westküsten von Gaza verzeichnet. Die IOF führte
mehrere Luftangriffe sowie Artilleriebeschuss im
Morgengrauen des 5. Aprils 2023 durch, wobei
Schäden verursacht wurden, jedoch gab es keine
Verletzte. Ihr Ziel waren zwei Standorte
bewaffneter palästinensischer Gruppen und
Grenzkontrollpunkte, im Osten des Gazastreifens.
Bis heute in 2023
töteten Angriffe der IOF 93 Palästinenser,
darunter 47 Zivilpersonen; 15 von ihnen waren
Kinder, eine Frau, und der Rest waren Mitglieder
der bewaffneten palästinensischen Gruppen,
darunter 2 Kinder, 6 wurden von Siedlern
getötet, und einer starb in israelischen
Gefängnissen. In der Zwischenzeit wurden 414
Palästinenser, darunter 56 Kinder, 2 Frauen und
10 Journalisten, verletzt.
Überfall auf die
Al-Aqsa Moschee
Am Abend des
04. April 2023 fiel die IOF in die al-Aqsa
Moschee und deren Gebetshallen ein, griff brutal
palästinensische Gläubige in der Moschee und
deren Höfen an und feuerte bis zum Morgengrauen
des folgenden Tages Blendgranaten und
gummi-ummantelte Stahlkugeln auf sie. Die IOF
verhaftete außerdem mehr als 400 Palästinenser,
darunter 65 Kinder, nachdem sie die al-Qibli
Moschee verriegelt hatte. Sie griff die
Gläubigen an und prügelte sie mit Stöcken und
Helmen. Dutzende von ihnen erlitten Prellungen
und andere Verletzungen. Danach entließ die IOF
397 der Verhafteten unter der Bedingung, sie von
der Al-Aqsa und der Altstadt zu deportieren,
nachdem sie vor Ort Ermittlungen durchgeführt
hatte, und behielt die restlichen in Haft.
(Einzelheiten sind in der Presseerklärung von
PCHR verfügbar:
press release).
Am 05. April 2023
verhaftete die IOF den Journalist Wahbi
Kamel Makiya (39), als er versuchte, über die
Razzia in der Al-Aqsa Moschee zu berichten und
die Angriffe der IOF gegen die Gläubigen zu
dokumentieren, indem sie die Überfälle der
Siedler am ersten Tag des jüdischen Pessachs
absicherte.
Am Abend stürmte die IOF wieder die Al-Aqsa
Moschee und griff Gläubige mit Blendgranaten,
Tränengaskanistern und gummi-ummantelte
Stahlkugeln an. Nach dem Tarawih-Gebet umstellte
die IOF die Al-Qibli Moschee, griff Gläubige an,
zwang sie aus der Gebetshalle und erlaubte
nicht, das Witr-Gebet, das üblicherweise nach
dem Tarawih zelebriert wird. Die IOF drängte
dann alle Anwesenden vor die Tore der Moschee
und schlug sie heftig mit Stöcken. Minuten
später überfielen die schwerbewaffneten Truppen
die al-Qibli Moschee unter schwerem Beschuss mit
gummi-ummantelten Stahlkugeln, griffen die
Gläubiger in der Moschee an, während sie das
Witr-Gebet zelebrierten, schlug heftig mit
Stöcken auf sie ein und feuerte gummi-ummantelte
Stahlkugeln und Blendgranaten ins Innere, um sie
zum sofortigen Verlassen (der Moschee) zu
zwingen. Sobald die Gläubigen die Al-Qibli
Moschee verließen, wurden sie von israelischen
Spezialtruppen in den Höfen der Moschee gejagt
und durch die Tore der Al-Aqsa gedrängt. Sie
jagten sie auch noch außerhalb der Tore,
schlugen sie mit Stöcken und schubsten sie,
insbesondere am Al-Asbat-Tor (Löwentor),
Hitta-Tor (Erlass-Tor) und Chain-Tor(Kettentor).
Man sollte beachten, dass
die IOF seit Beginn des Ramadan Palästinenser
daran hindert, die I’tikaaf-Gebete zu
zelebrieren und nach den Tarawih-Gebeten in der
Al-Aqsa-Moschee zu bleiben. Sie zwang sie, die
Moschee zu verlassen und hinderte sie am
Betreten bis zum Morgengebet.
Landeinebnung,
Zerstörungen und Bescheide
Am 30. März 2023
zerstörte die IOF ein Haus von 170 qm
und 30 qm-Baracken bei dem Überfall der
Letzteren auf das Dorf Al-Nuwaimeh in Jericho,
unter dem Vorwand nicht genehmigter
Baumaßnahmen. Dabei ist zu erwähnen, dass der
Hauseigentümer eine Frau und 7 Kinder hat.
Seit Anfang 2023
machte die IOF 64 Familien zu Obdachlosen,
insgesamt 406 Personen, darunter 81 Frauen und
183 Kinder. Das war das Ergebnis der Zerstörung
von 67 Häusern durch die IOF; 16 wurden
zwangsweise von ihren Eigentümern selbst
zerstört und 6 wurden im Rahmen der kollektiven
Bestrafung zerstört. Die IOF zerstörte
außerdem 58 weitere zivile Objekte, verwüstete
weiteres Eigentum und stellte Dutzende von
Abriss- und Baustopp-Bescheiden in der Westbank,
darunter auch Ostjerusalem, aus.
Siedlerangriffe und
Vergeltungsakte
Siedler
trugen 6 Angriffe gegen Palästinenser und ihr
Eigentum in der Westbank aus, darunter das
Ausreißen und Niederbrennen von Bäumen und die
Verletzung einer palästinensischen Frau, die mit
Steinen angegriffen wurde. Einzelheiten, wie
folgt:
Während des
Morgengebets am 31. März 2023 rissen
Siedler 400 Oliven- und Traubensetzlinge auf den
landwirtschaftlichen Gebieten im Dorf Al-Khader,
im Südwesten von Bethlehem, aus. Am 03. April
2023 brachen Siedler erneut in das Gebiet ein
und rissen weitere 40 Olivenbäume aus und
stahlen sie.
Am 01. April 2023
rissen Siedler Zweige von 20 Olivenbäumen im
Dorf Khalayel Al-Luz, im Süden von
Bethlehem ab.
Am 02. April 2023
griffen Siedler, geschützt von der IOF,
Ländereien und Häuser von Bürgern im Gebiet
Sha’ab Al-Sir in Hebron an, setzten 20 Jahre
alte Olivenbäume in Brand und griffen die
Palästinenser mit Steinen an. Die Folge war,
dass eine Frau eine Bauchverletzung durch einen
Stein erlitten hat. Als die Dorfbewohner
versuchten, sich gegen sie zu stellen, griff die
IOF ein und feuerte Tränengaskanister auf sie.
Später zogen sich die Siedler wieder zurück,
aber kehrten in den darauffolgenden 2 Tagen
zuück und griffen das Haus von Palästinensern
an.
Seit Jahresbeginn
haben die Siedler mindestens 168 Angriffe gegen
palästinensische Zivilpersonen und ihr Eigentum
verübt. Die Folge davon ist, 6 Palästinenser
wurden getötet und dutzende weitere verletzt;
die meisten von ihnen, nachdem man sie
geschlagen und Steine auf sie geworfen hatte.
Außerdem wurden Dutzende von Häusern, Fahrzeugen
und zivilen Einrichtungen in Brand gesetzt.
Übergriffe der IOF
und Verhaftungen palästinensischer
Zivilpersonen:
Die IOF
verübte 229
Übergriffe auf die Westbank, darunter das
besetzte Ostjerusalem. Diese Übergriffe
schlossen Razzien und Fahndungen in zivilen
Häusern und Einrichtungen sowie die Errichtung
von Kontrollpunkten ein. Bei diesen Übergriffen
wurden 547
Palästinenser verhaftet, darunter 69 Kinder, 2
Frauen und ein Journalist. Die meisten
Verhaftungen wurden in der Stadt Jerusalem
vorgenommen, die umfassendste war eine
Verhaftungskampagne, die auf Hunderte von
Palästinensern zielte, nachdem sie in der
Al-Qibli Moschee in der al-Aqsa Moschee beim
Morgengrauen am 05. April 2023 angegriffen
worden waren.
Bis heute in 2023
führte die IOF 2.806 Übergriffe auf die
Westbank aus, darunter das besetzte
Ostjerusalem, bei denen 1.790 Palästinenser
verhaftet wurden, darunter 23 Frauen und 227
Kinder. Außerdem verhaftete die IOF 23
Palästinenser aus dem Gazastreifen; 6 waren
Fischer und 14 versuchten, nach Israel zu
gelangen und 3 Reisende am Erez-Übergang. Die
IOF führte außerdem 9 Übergriffe aus.
Israelische
Absperrung, Einschränkungen der
Bewegungsfreiheit und kollektive Bestrafung
Die
israelische Besatzung hält ihre illegale und
unmenschliche 16-jährige Blockade des
Gazastreifens aufrecht. Einzelheiten sind im
monatlichen Update über die Gaza-Übergänge
verfügbar:
monthly-update.
Am 05. April 2023
verhängte die IOF am Abend eine umfangreiche
Absperrung der Westbank und schloss die
Übergänge zum Gazastreifen, um sie danach am 08.
April 2023 unter dem Vorwand des jüdischen
Pessach-Feiertags wieder zu öffnen.
In der
Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem,
verhängt die IOF weiterhin Einschränkungen der
Bewegungsfreiheit. Zusätzlich zu ihren 110
permanenten Kontrollpunkten errichtete die IOF
124 temporäre Militär-Kontrollpunkte in der
Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem,
und verhaftete 7 Palästinenser an diesen
Kontrollpunkten.
Die zweite
Woche in Folge verhängte die IOF auch weiterhin
eine Absperrung auf das Dorf Huwara, im
Südosten von Nablus, nachdem sie es am 25. März
2023 als „militärische Sperrzone“ ausgewiesen
und einen Kordon dagegen verhängt hat. Sie
sperrte die inneren Straßen mit Sandbermen,
errichtete mehr Kontrollpunkte und stellte
Betonblöcke auf die Hauptstraße des Dorfes im
Rahmen der kollektiven Bestrafungspolitik
aufgrund der Schussattacke gegen die IOF in dem
Dorf. Die ausgeweiteten Einschränkungen der IOF
betrafen das gesamte Nablus, da sie sämtliche
Militärkontrollpunkte schloss, die zu dem Dorf
führten, was das Betreten der Stadt fast
unmöglich machte.
Am 03. April 2023
verschloss die IOF den Eingang zum Dorf
Beita, das an das Dorf Huwara angrenzt, im
Südosten von Nablus mit Bermen, Betonblöcken und
einem elektronischen Detektor-Tor und verbot das
Betreten der Stadt.
Bis heute in 2023
errichtete die IOF 1.682 temporäre
Militärkontrollpunkte und verhaftete 70
Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.
Quelle
(übersetzt von
Inga Gelsdorf)
(Wöchentliches Update 23. -
29. März 2023)
Verletzung des
Rechts auf Leben und auf körperliche
Unversehrtheit:
Zwei Palästinenser wurden getötet und 7 andere,
darunter 3 Kinder, verletzt, während dutzende
andere aufgrund der Angriffe der israelischen
Besatzungskräfte (IOF) in der Westbank, auch im
besetzten Ostjerusalem, unter
Erstickungsanfällen litten. Einzelheiten, wie
folgt:
Am 23. März 2023 wurde Ameer ‘Emad Abu Khadijah
(25), ein Mitglied bewaffneter palästinensischer
Gruppen, durch das Feuer der IOF getötet,
nachdem diese ein Haus verriegelt hatte, in dem
sich Abu Khadijah verschanzt hatte.
Untersuchungen zufolge, die das Palästinensische
Zentrum für Menschenrechte (PCHR) durchgeführt
hat, war die IOF in das Dorf Izbat Shufa, im
Südosten von Tulkarm eingedrungen und hatte ein
Haus verriegelt, in dem Abu Khadijah sich
verschanzt hatte. Ein Schusswechsel fand statt,
bevor die IOF ein Projektil auf ihn abfeuerte.
Circa eine halbe Stunde später zog sich die IOF
nach der Verhaftung des Hauseigentümers zurück.
Nach dem Rückzug der IOF fanden die Dorfbewohner
Abu Khadijahs von Blut bedeckten Leichnam in
einem der Räume des Hauses. Mehrere scharfe
Kugeln waen auf seinen Kopf und seine unteren
Gliedmaßen abgefeuert worden. Außerdem gab es
Spuren von Kugeln, die massiv auf die Wände des
Raumes abgefeuert worden waren.
Am 28. März 2023 erklärten medizinische Quellen
am An-Najah-Krankenhaus in Nablus den Tod von
‘Ameer Mohammed Lolah (28), einem Mitglied
palästinensischer bewaffneter Gruppen, nachdem
dieser eine Bauchverletzung durch eine scharfe
Kugel, die die IOF bei Zusammenstößen am 22.
Februar 2023, als sie ein Haus in Nablus
umstellte, abgefeuert hatte. Zur besagten Zeit
führten diese Zusammenstöße dazu, dass 11
Palästinenser, darunter 4 Zivilpersonen, getötet
sowie 10 weitere verletzt, 9 von ihnen
lebensbedrohlich, .
Diejenigen, die verletzt wurden, waren Opfer
exzessiver Gewaltanwendung, die die Überfälle
der IOF auf palästinensische Städte und Dörfer
oder die Niederschlagung friedlicher von
palästinensischen Zivilpersonen organisierten
Proteste begleiteten, und zwar wie folgt:
Am 23. März 2023 wurde ein Kind in der Nähe
seiner Schule von der IOF mit einer
gummi-ummantelten Stahlkugel nach ihrem Überfall
auf das Dorf al-Ram im besetzten Ostjerusalem in
den Fuß geschossen. Vor ihrem Rückzug verhaftete
die IOF zwei Palästinenser in ihren Häusern.
Am 25. März 2023 erlitt ein Palästinenser
kleinere Wunden und zehn weitere litten bei
Zusammenstößen mit der IOF bei derem Überfall
auf das Dorf al-Khader in Bethlehem an
Erstickungsfällen.
Am 27. März 2023 verhaftete die IOF ein Kind,
nachdem es bei Zusammenstößen, die den Überfall
der IOF auf das Dorf al-Khader in Bethlehem
begleitete, mit einer gummi-ummantelten
Stahlkugel in seinen Fuß geschossen wurde.
Am selben Tag nachmittags wurden 4 Palästinenser
durch das Feuer der IOF beim Eindringen in das
Aqabat Jaber-Lager in Jericho verletzt, darunter
ein Kind, dessen Bein amputiert wurde. Vor ihrem
Rückzug verhaftete die IOF einen Palästinenser.
Zwei seiner Söhne wurden zuvor von der IOF am
06. Februar 2023 erschossen.
Diese Woche gab es wiederholte Zusammenstöße mit
der IOF in den Vierteln des besetzten
Ostjerusalems und Bethlehems, wobei die IOF
Tränengaskanister abfeuerte, was
Erstickungsanfälle bei Dutzenden von
Palästinensern verursachte.
Im Gazastreifen wurden 3 Schießereien der IOF
auf landwirtschaftliche Gebiete im Osten des
Gazastreifens und 2 auf Fischerboote vor der
Westküste Gazas verzeichnet.
Bis heute in 2023 töteten
Angriffe der IOF 89 Palästinenser, darunter 45
Zivilpersonen; 15 von ihnen waren Kinder und
eine Frau, und der Rest waren Mitglieder
bewaffneter palästinensischer Gruppen, darunter
2 Kinder, sowie 6 von Siedlern getötete, und
einer starb in israelischen Gefängnissen.
Inzwischen wurden 398 Palästinenser,
darunter 54 Kinder, 2 Frauen und 10
Journalisten, wurden verletzt.
Landeinebnungen,
Zerstörungen und Bescheide
Die IOF zerstörte eine kommerzielle Einrichtung
und stellte Abrissbescheide für ein Haus, eine
Einrichtung, eine Moschee sowie 7 Grabstellen
aus. Sie beschlagnahmte außerdem ein Müllwagen
in der Westbank. Einzelheiten, wie folgt:
Am 24. März 2023 beschlagnahmte die IOF einen
Müllwagen der Stadtverwaltung von Biddya bei
ihrem Eindringen in das Dorf Qarawat Bani
Hassan, im Westen von Salfit. Das war der dritte
Müllwagen, den die IOF innerhalb eines Monats in
Salfit mit dem Vorwand beschlagnahmte, er sei im
Gebiet C eingesetzt.
Am selben Tag verhängte die IOF zwei
Abrissbefehle für ein 160 qm Betonhaus, das von
einer 12-köpfigen Familie bewohnt werden sollte,
darunter 3 Kinder, und eine aus Weißblech
erbaute landwirtschaftliche Einrichtung von 200
qm, die zur Aufzucht von Vieh im Dorf Al-Burj in
Hebron diente.
Außerdem stellte die IOF auf die
Militärverodnung (Nr.1797) hin den
Abrissbescheid für 7 räber auf dem Abu
al-Tuq-Friedhof im Dorf Al-Burj aus. Diese
Gräber liegen auf 140 Dunum Land, das der
Abteilung der islamischen Stiftung (Awqaf)
gehört: 35 Dunum blieben unter der Kontrolle der
israelischen Stiftung, wobei der Rest aufgrund
des Baus der Annexionsmauer beschlagnahmt wurde.
Am 27. März 2023 gab die IOF unter dem Vorwand
einer nicht genehmigten Baumaßnahme die
Zerstörung der Belal Ibn Rabah-Moschee bekannt,
die auf einem Gebiet von 150 qm im Dorf
Khashem-Daraj in Hebron stand.
Am 28. März 2023 zerstörte die IOF eine
kommerzielle Einrichtung von 350 qm im Dorf Dayr
Balut, im Westen von Salfit, unter dem Vorwand,
sie befände sich zu nahe an der Annexionsmauer.
Bei der Zerstörung feuerte die IOF
Tränengaskanister auf die Dorfbewohner ab, um
sie davon abzuhalten, sich gegen die Zerstörung
zu stellen. Das Ergebnis war, dass viele der
Dorfbewohner unter Erstickungsanfällen litten.
Seit Anfang 2023 machte die IOF
64 Familien obdachlos, insgesamt 406 Personen,
darunter 81 Frauen und 183 Kinder. Das war das
Ergebnis der Zerstörung von 66 Häusern durch
die IOF; 16 wurden zwangsweise von ihren
Eigentümern selbst zerstört und 6 aus Gründen
der kollektiven Bestrafung. Die IOF zerstörte
außerdem 56 weitere zivile Objekte, verwüstete
weiteres Eigentum und lieferte dutzende von
Abriss- und Baustopp-Bescheiden in der Westbank
aus, einschließlich Ostjerusalems.
Siedler-Angriffe
und Vergeltungsakte:
Die Siedler verübten 5 Angriffe gegen
Palästinenser und ihr Eigentum in der Westbank,
vor allem setzten sie ein Haus und 2 Fahrzeuge
in der Westbank in Brand und griffen 2
Palästinenser an. Einzelheiten, wie folgt:
Am 24. März 2023 brachten israelische Siedler
ihre Schafe zum Abweiden der
landwirtschaftlichen Kulturen in der Umgebung
des Dorfes al-Zowaiden im südlichen Hebron. Das
Ergebnis war, dass ein Teil der Ernte beschädigt
wurde. Eine Anzahl der Dorfbewohner kam und
versuchte sich gegen die Siedler zu stellen und
zwang sie, ihre Ländereien zu verlassen.
Daraufhin kam ein großes Aufgebot an IOF und
Polizei. Sie zwangen die Dorfbewohner zum
Verlassen des Gebiets, nachdem sie 3 von ihnen
verhaftet und später wieder entlassen hatten. Es
ist nicht erwähnenswert, dass die israelischen
Behörden das Gebiet um das Dorf Zowaiden
aufgrund des so genannten "Truppenübungsplatzes
917" zu einer militärischen Schießzone erklärt
haben, in der ein israelischer Siedler einen
Siedlungsaußenposten in der Nähe des Dorfes
errichtete.
Am 26. März 2023 brannten israelische Siedler
ein Haus von 70 qm nieder, das an die
Siedlungsstraße 60 grenzt, die Ramallah mit
Nablus verbindet, im Dorf Sinjil, im Osten von
Ramallah. Das Haus liegt 50 Meter von einem
Militärgelände der IOF entfernt. Der
Hauseigentümer sagte dem Außenmitarbeiter von
PCHR, 4 Siedler hätten sein Haus mit Molotow
Cocktails angegriffen und ihm und seinen
Familienmitgliedern sei es gelungen, durch die
Hintertür das Haus zu verlassen, bevor es
vollständig niedergebrannt wurde.
Am selben Tag warfen israelische Siedler Steine
auf palästinensische Fahrzeuge, die über die “Yitzhar”-Umgehungsstraße
im Dorf Huwara fuhren. Das Ergebnis war, dass
die Windschutzscheibe eines LKWs zerbrochen war.
Am 27. März 2023 setzten israelische Siedler
eine Lastkraftwagen und ein Auto in Brand und
zerbrachen die Scheiben zweier Krankenwagen,
einer davon transportierte Proben in das
Tulkarm-Krankenhaus, sowie 3 weitere Fahrzeuge
bei weitreichenden Angriffen im Dorf Huwara.
Am 29. März 2023 griffen israelische Siedler ein
Haus eines älteren Mannes im Dorf Kisan, im
Osten von Bethlehem, an und schlugen ihn und
seinen Sohn brutal. Das führte dazu, dass der
ältere Mann und sein Sohn Verletzungen und
Beulen erlitten und zur Behandlung ins
al-Hussain-Krankenhaus im Dorf Beit Jala
gebracht wurden.
Seit Anfang des Jahres haben Siedler mindestens
162 Angriffe gegen palästinensische
Zivilpersonen und ihr Eigentum verübt. Das
Ergebnis war, dass 6 Palästinenser getötet und
dutzende weitere verletzt wurden, nachdem sie
geschlagen und mit Steinen beworfen worden
waren. Dutzende von Häusern, Fahrzeugen und
zivilen Einrichtungen wurden in Brand gesetzt.
Überfälle der IOF
und Verhaftungen palästinensischer
Zivilpersonen:
Die IOF
führte 185
Überfälle in der Westbank aus, darunter das
besetzte Ostjerusalem. Diese Überfälle
schlossen Razzien und Fahndungen in zivilen
Häusern und Einrichtungen sowie die Errichtung
von Kontrollpunkten ein. Bei diesen Überfällen
wurden mindestens
81 Palästinenser verhaftet, darunter 10
Kinder und eine Frau.
Bis heute in 2023 verübte die
IOF 2.577 Überfälle auf die Westbank, darunter
das besetzte Ostjerusalem, bei denen 1.243
Palästinenser verhaftet wurden, darunter 21
Frauen und 158 Kinder. Außerdem führte die
IOF 9 Überfälle aus und verhaftete 23
Palästinenser aus dem Gazastreifen, darunter 6
Fischer, 14 Personen, die in Israel eindrangen
sowie 3 Reisende am Erez-Übergang.
Israelische
Absperrung, Einschränkungen der
Bewegungsfreiheit und kollektive Bestrafung:
Die israelische
Besatzung hält ihre illegale und unmenschliche
15-jährige Absperrung des Gazastreifens
aufrecht. Einzelheiten sind im monatlichen
Update von PCHR über die Gaza-Übergänge
verfügbar:
monthly-update.
In der Westbank, darunter das besetzte
Ostjerusalem, verhängte die IOF Einschränkungen
der Bewegungsfreiheit. Zusätzlich zu ihren
110 permanenten Kontrollpunkten
errichtete die IOF
105 temporäre Militärkontrollpunkte in
der Westbank, darunter das besetzte
Ostjerusalem.
Am 23. März 2023 sperrte die IOF die Spur für
Fahrzeuge am Militärkontrollpunkt 300 im Norden
Bethlehems, und sie wird voraussichtlich den
ganzen Monat Ramadan geschlossen bleiben.
Am 24. März 2023 schloss die IOF das
Metalldetektor-Tor, das am westlichen Eingang
zum Dorf Husan errichtet worden war, und öffnete
es später wieder.
Am 25. März 2023 erklärte die IOF das Dorf
Huwara, im Südosten von Nablus, zur
militärischen Sperrzone und verhängte ein
Kordon. Sie sperrten die Binnenstraßen mit
Sandbermen, errichtete weitere Kontrollpunkte
und stellte nach dem Schussangriff gegen die IOF
in dem Dorf Betonblöcke auf der Hauptstraße des
Dorfes im Rahmen der kollektiven
Bestrafungspolitik auf. Die Einschränkungen der
IOF weiteten sich auf Nablus aus, da sie
sämtliche militärischen Kontrollpunkte sperrten,
die zum Dorf führten, und machten das Betreten
der Stadt fast unmöglich.
Bis heute in 2023 hat die IOF
1.558 temporäre Kontrollpunkte errichtet und
63 Palästinenser an diesen Kontrollpunkten
verhaftet.
Quelle (übersetzt von Inga
Gelsdorf)
(Wöchentliches
Update 16. – 22. März 2023)
Verstoß gegen das
Recht auf Leben und auf körperliche
Unversehrtheit:
5
Palästinenser, darunter 3 Zivilpersonenen, eine
von ihnen ein Kind, wurden getötet, während
weitere 42 verletzt wurden und dutzende weitere
bei Angriffen israelischer
Besatzungsstreitkräfte in der Westbank verletzt
wurden, darunter Ostjerusalem. Einzelheiten, wie
folgt:
Am 16. März 2023
tötete eine Spezialeinheit der israelischen
Besatzungsstreitkräfte (IOF) 4 Palästinenser,
darunter 2 Mitglieder bewaffneter
palästinensischer Gruppen, auf die direkt
geschossen wurde und die im Rahmen der
IOF-Verbrechen außergerichtlicher Hinrichtungen
kaltblütig ermordet wurden. Von diesen Getöteten
wurden zwei Zivilpersonen, darunter ein Kind,
bei einer Schießerei der israelischen
Spezialeinheit getötet und außerdem 23
Palästinenser verletzt, von denen sich 4 in
kritischem Zustand befinden.
(Einzelheiten siehe Pressemitteilung von PCHR:
press release).
Am 17. März 2023
wurde Yazan ‘Omar Khasib (23) willkürlich
und direkt von der IOF in der Nähe des
al-Mahkama Militärkontrollpunktes am nördlichen
Eingang von al-Bireh mit der Behauptung
erschossen, er habe einen Messerangriff verübt,
aber es gab keinen palästinensischen Augenzeugen
bei dem Vorfall. Khasib war ein Student der
Birzeit Universität in Ramallah. Die IOF behielt
seinen Leichnam in ihrem Gewahrsam. Später am
Abend wurde er freigegeben und in den
Palästinensischen Medizinischen Komplex in
Ramallah überführt, wo man herausfand, dass er 2
Kugeln in sein Genick und seine Brust geschossen
wurden.
Die
Verletzten waren Opfer exzessiver Gewalt, die
die IOF gegen Städte und Dörfer und bei der
Unterdrückung der friedlichen Proteste
eingesetzt hatte, die palästinensische
Zivilpersonen organisiert hatten, und zwar, wie
folgt:
Am 17. März 2023
wurden 8 Palästinenser, darunter ein
Kind, von gummi-ummantelten Stahlkugeln bei der
Niederschlagung des wöchentlichen Protestes von
Kafr Qaddoum im Norden von Qalqilya durch die
IOF verletzt.
Am selben
Tag wurden 8 Palästinenser, darunter 3 Kinder
durch scharfe Kugeln und Stahlkugeln bei
Zusammenstößen mit der IOF am Eingang zum Dorf
Beit Ummar, im Norden von Hebron, verletzt, wo
die IOF einen Militär-Beobachtungsturm an der
Kreuzung, die zur Umgehungsstraße (60) führt,
errichtete.
Am 18. März 2023
wurde ein Kind mit einer scharfen Kugel am
linken Bein durch die IOF in der Nähe des
Faqqu’a-Friedhofes in Jenin unberechtigterweise
verletzt, circa 200 Meter von der
Annektionsmauer entfernt.
Am selben
Tag erlitt ein Mädchen einen Bruch im linken
Knöchel, nachdem es ohne Grund von einem
israelischen Soldaten während der Verhaftung
ihrer Familie auf ihrem Ackerland im Südosten
von Yatta in Hebron getreten worden war.
Am 22. März 2023
litten dutzende von Palästinensern, darunter
Patienten und Neugeborene, an Atembeschwerden,
nachdem die IOF Tränengaskanister bei ihrem
Überfall in der Nähe des Palästinensischen
Medizin-Komplexes in Ramallah abgefeuert hatte.
Die IOF eröffnete das Feuer, wodurch
Patienten, Frauen und Kinden verängstigten.
Am selben
Tag wurden 2 Palästinenser, darunter ein
Fotojournalist, durch das Feuer der IOF bei
ihrem Überfall auf die Stadt Jericho verletzt.
Vor ihrem Rückzug verhaftete die IOF 4
Palästinenser, darunter ein Kind.
Im Gazastreifen
wurden 6 Schüsse der IOF auf
landwirtschaftliches Gebiet und 3 Schüsse auf
Fischerboote vor Gazas Westküste verzeichnet.
”
Bis heute in 2023 töteten IOF-Angriffe 87 Palästinenser,
darunter 45 Zivilpersonen; 15 von ihnen waren
Kinder, eine Frau, und der Rest waren Mitglieder
bewaffneter palästinensischer Gruppen, darunter
2 Kinder, 6 wurden von Siedlern getötet und
einer starb in israelischen Gefängnissen.
Unterdessen wurden 391 Palästinenser,
darunter 51 Kinder, 2 Frauen und 10
Journalisten verletzt.
Landeinebnungen,
Zerstörungen und Bescheide
Die IOF
zerstörte 3 Häuser und händigte Abriss- und
Baustoppbescheide für 8 Häuser und Einrichtungen
in der Westbank, einschließlich Ostjerusalems,
aus, wodurch zwei Familien, insgesamt 11
Personen, obdachlos wurden. Einzelheiten, wie
folgt:
Am 16. März 2023
zerstörte die IOF ein im Bau befindliches
Haus von 35 qm in Deir ‘Ammar in Ramallah, unter
dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme.
Am 18. März 2023
zerstörte die IOF zwei aus Holz und Blech
erbaute Wohnhäuser, jedes mit einer Fläche von
100 qm, im Dorf Al-Za’im in Ostjerusalem,
wodurch 2 Familien mit 11 Personen obdachlos
wurden.
Am 21. März 2023
erteilte die IOF Baustoppbescheide für 8
Häuser, landwirtschaftliche Räume und
kommerzielle Einrichtungen im Dorf Deir Ballut,
im Westen von Salfit, unter dem Vorwand einer
nicht genehmigten Baumaßnahme im Gebiet (C).
”
Seit Anfang 2023 machte die IOF 64 Familien obdachlos,
insgesamt 406 Personen, darunter 81 Frauen
und 183 Kinder. Das war das Ergebnis der
Zerstörungen von 66 Häusern durch die IOF; 16
wurden zwangsweise von ihren Eigentümern selbst
zerstört und 6 wurden im Rahmen der
kollektiven Bestrafung zerstört. Die IOF
zerstörte auch 56 weitere zivile Objekte,
verwüstete weiteres Eigentum und stellte
dutzende von Zerstörungs-, Baustopp- und
Evakuierungsbescheiden in der Westbank, darunter
Ostjerusalem, aus.
Siedlerangriffe und
Vergeltungsangriffe
Siedler
verübten 8 Angriffe gegen Palästinenser und ihr
Eigentum in der Westbank, darunter Ostjerusalem,
vor allem durchsuchten sie eine Kirche und
versuchten, deren Inhalt zu verwüsten.
Einzelheiten, wie folgt:
Am 16. März 2023
wurde ein Palästinenser verletzt, nachdem er von
einem Siedler geschlagen und mit Pfefferspray in
Khirbet al-Tuba in Masafer Yatta in Hebron
besprüht worden war. Dieser Angriff geschah,
nachdem der Palästinenser versucht hatte, den
Siedler, der aus dem auf palästinensischen
Ländereien errichteten “Hafat Ma’on”
Siedlungsaußenposten kam, daran zu hindern,
seine Schafe auf dem Ackerland des
Palästinensers in dem Gebiet zu weiden.
Am 17. März 2023
sägten Siedler aus der auf
palästinensischem Land errichteten “Beitar
Illit”-Siedlung circa 50 alte und ertragreiche
Olivenbäume im Dorf Husan, im Westen von
Bethlehem ab. Die Siedler zerstörten auch
Stacheldraht und Steinketten, die ein Stück Land
von 5 Dunum einzäunten.
Am 19. März 2023
griffen Siedler aus der “Yitzhar”-Siedlung,
die auf palästinensischem Land im Süden von
Nablus errichtet wurde, palästinensische
Fahrzeuge an, die über die Al-Muraba’a-Straße in
Richtung des Maadama-Tores, südöstlich von
Nablus fuhren. Das Ergebnis war, dass die
Frontscheibe, das Rück- und die rechten
Seitenfenster eines palästinensischen Fahrzeuges
zerschmettert wurde. Der Angriff fand inmitten
einer Schießerei statt, die zur Verletzung von
zwei Siedlern im Dorf Huwara, im Südosten von
Nablus führte.
Am selben
Tag durchsuchten zwei Siedler die Grabeskirche
der Jungfrau Maria in Ostjerusalem und
versuchte, sie zu verwüsten. Das Jerusalem
Gouvernement berichtete, die beiden Siedler
seien in die Kirche eingebrochen und hätten
versucht, ihren Inhalt zu verwüsten. Ein
Palästinenser habe die Siedler zur Rede gestellt
und einen von ihnen verhaftet, während der
andere entflohen sei.
Siedler
warfen außerdem Steine auf zahlreiche Fahrzeuge
am Eingang zum Dorf Beitin, im Osten von
Ramallah, und zerschmetterten die Scheiben einer
Reihe von ihnen.
Am 20. März 2023
warfen Siedler Steine auf
palästinensische Fahrzeuge und beschädigten sie
auf der Al-Ma’rajat-Straße, im Westen von
Jericho. Das Ergebnis war, dass einige
beschädigt wurden, wobei ein Palästinenser eine
Verletzung erlitt und seine Frau in Ohnmacht
fiel.
Am 21. März 2023,
schlitzten Siedler die Reifen palästinensischer
Fahrzeuge auf und schrieben rassistische Slogans
im Viertel von Sheikh Jarrah im Ostjerusalem.
Am 22. März 2023,
erlitt eine Palästinenserin Prellungen, nachdem
Siedler die palästinensischen Zelte in Khirbet
Al-Farisiya im Norden des Jordantals angegriffen
hatten.
”
Seit Jahresbeginn verübten Siedler mindestens 157
Angriffe gegen palästinensische Zivilpersonen
und ihr Eigentum. Das Ergebnis war, dass 6
Palästinenser getötet und dutzende andere
verletzt wurden, die meisten von ihnen, indem
sie geschlagen und mit Steinen beworfen wurden.
Außerdem wurden dutzende von Häusern, Fahrzeugen
und zivilen Einrichtungen in Brand gesetzt.
IOF-Überfälle und
Verhaftungen palästinensischer Zivilpersonen:
Die IOF
verübte 218 Überfälle in der Westbank,
einschließlich des besetzten Ostjerusalems.
Diese Überfälle beinhalteten Razzien und
Durchsuchungen ziviler Häuser und Einrichtungen
sowie die Errichtung von Kontrollpunkten. Bei
diesen Überfällen wurden
102
Palästinenser verhaftet, darunter 8 Kinder. Im
Gazastreifen verhaftete die IOF 4 Palästinenser,
darunter 2 Kinder, bei ihrem Versuch, im Osten
des Al-Bureij-Flüchtlingslagers im Gazastreifen
am 15. März 2023 einzudringen, und die anderen
beiden wurden am Beit Hanoun “Erez”-Kontrollpunkt
verhaftet, darunter auch ein Patient, der sich
nach seiner Behandlung auf dem Rückweg nach Gaza
befand. (Einzelheiten, siehe: PCHRs
press release).
”
Bis heute in 2023 verübte die IOF 2.392 Überfälle in der
Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem,
bei denen 1.162 Palästinenser verhaftet wurden,
darunter 20 Frauen und 148 Kinder. Die IOF
verhaftete außerdem 23 Palästinenser aus dem
Gazastreifen: 6 waren Fischer und 14
versuchten, in Israel einzudringen, und 3
Reisende am Erez-Übergang. Die IOF verübte
außerdem 9 Überfälle.
Schließung von
Jerusalem-Einrichtungen
Am 20. März 2023
hängten die israelischen Behörden einen vom
israelischen Minister für nationale Sicherheit,
Itamar Ben-Gvir, unterzeichneten Beschluss in
der „Marcel Company for production and media
services“ in Beit Hanina in Ostjerusalem auf.
Außerdem luden sie 5 Journalisten vor, um gegen
sie, weil sie für Palästina TV arbeiten, zu
ermittelten, nachdem Ben-Gvir beschlossen
hatte, die Büros der Radio Station der Stimme
Palästinas, einem offiziellen Sender der
Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), zu
schließen und ihren Repräsentanten im besetzten
Jerusalem und in Israel sechs Monate lang die
Ausstrahlung und das Senden verboten.
(Einzelheiten sind in der Pressemitteilung von
PCHR verfügbar:
press release.)
Israelische
Absperrungen und Einschränkungen der
Bewegungsfreiheit:
Die
israelische Besatzung hält ihre 15-jährige
unrechtmäßige und unmenschliche Blockade des
Gazastreifens aufrecht. Einzelheiten sind
verfügbar in dem monatlichen Update von PCHR
über die Gaza-Übergänge:
monthly-update.
In der
Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem,
verhängt die IOF auch weiterhin Einschränkungen
der Bewegungsfreiheit. Außer ihren 110 ständigen
Kontrollpunkten errichtete die IOF 127 temporäre
Militärkontrollpunkte in der Westbank, darunter
das besetzte Ostjerusalem, und verhaftete 3
Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.
Am 17. März 2023
sperrte die IOF viele Straßen in
Ostjerusalem, unter dem Vorwand, einen von der
israelischen Besatzungsbehörde organisierten
Marathon abzusichern, an dem hunderte von
Israelis teilnahmen. Die Absperrung umfasste
zehn Straßen vom Norden Jerusalems (French Hill
und Sheikh Jarrah) und den gesamten Weg in den
Süden (Jerusalem-Hebron Straße), darunter das
Viertel Al-Musrara, das Hebron-Tor,
Al-Jadeed-Tor und die Jaffa Straße, unter
starker Präsenz der IOF auf den Straßen, mit dem
Vorwand, den Jerusalem Marathon 2023
abzusichern.
Am 19. März 2023
schloss die IOF das eiserne Detektor-Tor am
Eingang zum Dorf Nabi Saleh, im Nordwesten von
Ramallah.
Bis heute in 2023 errichtete die IOF 1.453 temporäre
Militärkontrollpunkte und verhaftete 63
Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.
Quelle
(übersetzt Inga Gelsdorf)
(Wöchentliches
Update 09. - 15. März 2023)
Verletzungen des Rechts aufs Leben und auf
körperliche Unversehrtheit
Neun Palästinenser wurden getötet, darunter 3
Zivilpersonen: 2 von ihnen waren Kinder. Eins
der Kinder erlag einer früheren Verletzung,
während ein Palästinenser von einem israelischen
Siedler getötet wurde. 10 Palästinenser,
darunter ein Kind und ein Journalist, wurden
verletzt, während dutzende andere bei Angriffen
der israelischen Besatzungskräfte (IOF) in der
Westbank, einschließlich des besetzten
Ostjerusalems, unter Erstickungsanfällen litten.
Außerdem wurden 4 Fischer im Gazastreifen
verletzt. Einzelheiten, wie folgt:
Am 09. März 2023
tötete die IOF im Rahmen ihrer
außergerichtlichen Hinrichtungsverbrechen 3
Palästinenser, nachdem sie deren Fahrzeug
abgefangen und im Dorf Jaba in Jenin, im
Norden der Westbank gezielt auf sie geschossen
und sie getötet hatten. ( Einzelheiten verfügbar
in der Presseerklärung:
press release).
Am 09. März 2023
verkündeten medizinische Quellen im
al-Maqassed-Krankenhaus den Tod von Waleed Sa’d
Nassar (14), nachdem er einer Schussverletzung
in seine Hüfte erlegen war. Die IOF erschoss
ihn, während er bei ihrem Übergriff gegen Jenin
am 7. März 2023 vor seinem Haus stand. Er wurde
dann ins al-Razi-Krankenhaus in der Stadt
gebracht, aber aufgrund seines kritischen
Gesundheitszustandes ins al-Maqassed-Krankenhaus
verlegt.
Am 10. März 2023
wurde Abdul Karim Badee’ al-Shaikh (21),
aus Qalqilya, von einem israelischen Siedler in
der Nähe der “Ma’ale Shomron”-Siedlung im
östlichen Qalqilya erschossen. Die IOF
verkündete, der Siedler habe behauptet, dass
al-Shaikh versucht habe, ihn mit einem Messer zu
erstechen, aber es gab keinen Augenzeugen bei
dem Vorfall.
Am selben Tag erklärten die medizinischen
Quellen im „Darwish Nazal Governmental
Hospital“, in Qalqilya, Ameer Ma’moun ‘Odah
(16) für tot, kurz nachdem die scharfe Kugel
eines israelischen Scharfschützen, der nur ein
paar Meter von ihm entfernt war, ihn in die
Brust getroffen hatte. Die IOF behauptete, ‘Odah
habe versucht, bei Zusammenstößen in der Nähe
eines Militärkontrollpunktes am nördlichen
Eingang von Qalqilya auf die IOF einen
Molotow-Cocktail zu werfen. Bei denselben
Zusammenstößen wurde ein weiterer Palästinenser
verletzt.
Am 12. März 2023
tötete die IOF 3 Mitglieder bewaffneter
palästinensischer Gruppen und verhaftete einen
weiteren Palästinenser, nachdem sie sie in einen
Hinterhalt gelockt hatten und mit ihnen in der
Nähe des Militärkontrollpunktes zwischen den
Dörfern Jit und Sarra, im Westen von Nablus
zusammengestoßen war. Die Getöteten wurden als:
Jehad Mohammed al-Shami (24), ‘Odai Rafeeq
al-Shami (22) und Mohammed Raied al-Dabeek (18)
identifiziert und ihre Leichen verblieben bis
heute in israelischem Gewahrsam.
Die Verletzten waren Opfer exzessiver
Gewaltanwendung der IOF, die deren Überfälle auf
palästinensische Stadte und Dörfer oder deren
Niederschlagung friedlicher Proteste
palästinensischer Zivilpersonen begleitete, und
zwar, wie folgt:
Am 09. März 2023
wurde ein Palästinenser bei
Zusammenstößen, die den Übergriff der IOF auf
das Dorf Ni’lin in Ramallah begleiteten, mit
einer gummi-ummantelten Stahlkugel in dnen Fuß
geschossen. Vor ihrem Rückzug verhaftete die IOF
einen Palästinenser und seinen Sohn.
Am selben Tag eröffnete die IOF das Feuer auf
ein Fahrzeug im Dorf Kafr Qaddoum in Qalqiliya,
zerbrach die Front- und Heckscheiben und
verursachte einen Schaden am Vordersitz. Der
Schuss war nicht gerechtfertigt und kam nur
Augenblicke, nachdem das Fahrzeug gehalten hatte
und der Fahrer mit seiner Familie zu ihrem Haus
gefahren war.
Am 10. März 2023
wurden 3 Palästinenser mit
gummi-ummantelten Kugeln bei der Unterdrückung
des wöchentlichen Protestes von Kafr Qaddoum im
nördlichen Qalqilya angschossen.
Am 11. März 2023
verhaftete die IOF ein Kind, nachdem es
Verletzungen und Prellungen bei Angriffen
erlitten hatte, die von der IOF und Siedlern im
Bab al-‘Amoud-Gebiet im besetzten Ostjerusalem
ausgeführt worden waren.
Am selben Tag wurde ein Palästinenser von einer
scharfen Kugel bei Zusammenstößen mit der IOF am
Eingang zum Dorf Beit Ummar im Norden Hebrons am
Fuß getroffen.
Am 13. März 2023
wurde der Journalist Mo’tasem Saqif
al-Heit von einer Blendgranate am Kopf
getroffen, nachdem die IOF ihn ins Visier
genommen hatte, während er in Ausübung seiner
Pflicht über die Zusammenstöße berichtete, die
den Übergriff der IOF auf das Dorf Ni’lin im
Westen von Ramallah begleiteten.
Am 15. März 2023
wurde ein Palästinenser bei Zusammenstößen mit
der IOF im Dorf Husan, im Westen von Bethlehem
von einer scharfen Kugel in den Oberschenkel
getroffen.
Im Gazastreifen wurden vier palästinensische
Fischer am 09. März 2023 von gummi-ummantelten
Stahlkugeln getroffen, nachdem israelische
Marineeinheiten ihr Fischerboot vor der
Nordwestküste von Beit Lahia, im Norden des
Gazastreifens, beschossen hatten. (Einzelheiten
sind in der Pressemitteilung von PCHR verfügbar:
press release). Außerdem wurden 6
Schüsse der IOF auf landwirtschaftliche Gebiete
im östlichen Gazastreifen verzeichnet, und 3
Schüsse auf Fischerboote vor der westlichen
Gazaküste.
Bis heute in 2023 töteten
Angriffe der IOF 83 Palästinenser, darunter
41 Zivilpersonen; 14 von ihnen waren Kinder und
eine Frau, der Rest waren Mitglieder bewaffneter
palästinensischer Gruppen, darunter 2 Kinder,
sowie 6, die von Siedlern getötet wurden und
einer, der in israelischen Gefängnissen starb.
349 Palästinenser, darunter 47 Kinder, 2
Frauen und 9 Journalisten wurden inzwischen
verletzt.
Landeinebnungen,
Zerstörungen und Bescheide
Die IOF vertrieb 12 Palästinenser, darunter 7
Kinder und 3 Frauen, nachdem sie ein Haus, das 2
Wohnungen enthielt, zerstörte. Ebenso zerstörte
die IOF eine kommerzielle Einrichtung im
besetzten Ostjerusalem.
Am 14. März 2023
zerstörte die IOF unter dem Vorwand einer
nicht genehmigten Baumaßnahme ein Haus im Dorf
Umm Tuba im besetzten Ostjerusalem, das zwei
Appartments von 165 qm enthielt. Das Ergebnis
war, dass 12 Personen, darunter 7 Kinder und 3
Frauen vertrieben wurden. Bei der Zerstörung
übte die IOF Druck auf die Hauseigentümer und
die Presseteams aus und zwang sie zum Verlassen
des Hauses, wobei sie den Bruder des
Hauseigentümers verhaftete, nachdem sie ihn
zuvor verprügelt hatte.
Am 13. März 2023
zerstörte die IOF im Wadi Al-Joz-Viertel
im besetzten Jerusalem eine kommerzielle
Einrichtung für Baumaterialien, die drei aus
Ziegelsteinen erbaute Räume beinhaltete, nachdem
sie die Baumaterialien beschlagnahmt hatte.
Seit Anfang 2023 machte die IOF
62 Familien zu Obdachlosen, insgesamt 395
Personen, darunter 79 Frauen und 178 Kinder.
Das war das Ergebnis der Zerstörung von 63
Häusern durch die IOF; 16 wurden von ihren
Eigentümern zwangsweise selbst zerstört und 6
wurden im Rahmen der kollektiven Bestrafung
zerstört. Die IOF zerstörte außerdem weitere 56
zivile Objekte, verwüstete weiteres Eigentum und
stellte Dutzende von Abriss- und
Baustopp-Bescheiden in der Westbank, darunter
auch Ostjerusalem, aus.
Angriffe von
Siedlern und Vergeltungsakte:
Israelische Siedler führten 6 Angriffe auf die
Westbank aus, wobei 3 Palästinenser verletzt,
viele Bäume beschädigt und Vieh gestohlen wurde.
Einzelheiten, wie folgt:
Am 11. März 2023
erlitt ein Palästinenser Verletzungen, nachdem
er bei einem Siedlerangriff gegen
palästinensische Fahrzeuge verletzt wurde,
während er über die Kherbet Bani Haris-Kreuzung
fuhr, die nach Ramallah führt.
Am selben Tag warfen israelische Siedler aus der
“Halamish”-Siedlung, die auf Ländereien von
Ramallah errichtet wurde, Steine auf
palästinensische Fahrzeuge, die das Gebiet
durchquerten. Außerdem warfen Siedler aus der “Dolev”-Siedlung
Steine auf palästinensische Fahrzeuge, die im
Gebiet von ‘Ein Ayoub, in der Nähe des Dorfes
Ras Karkar, westlich von Ramallah fuhren. Jedoch
wurden in beiden Fällen keine Verletzungen
verzeichnet.
Am 15. März 2023
schlichen israelische Siedler aus der
“Kawkab al-Sabah”-Siedlung zwischen die Dörfer
Deir Jarir und Taybeh, im Osten von Ramallah, wo
sie 25 Stück Vieh und einen Esel stahlen und die
Dorfbewohner mit Steinen bewarfen. Als diese
sich gegen die Siedler stellten, griff die IOF
zum Schutz der Siedler ein und sicherte deren
Rückzug
Am selben Tag sägten israelische Siedler aus dem
“Havat Maon”-Siedlungsaußenposten im Osten von
Yatta City, Hebron, 34 Olivembäume im östlichen
Dorf at-Tuwani ab, das 100 m von dem Außenposten
entfernt liegt. Bei der Ankunft der Dorfbewohner
auf ihren Ländereien, empfingen sie Patrouillen
der IOF und Polizei mit der Behauptung, sie
leiteten ein Ermittlungsverfahren zu dem Vorfall
ein, und forderten die Grundbesitzer auf,
Anzeige zu erstatten.
Am Abend erlitten zwei Palästinenser
Verletzungen und Prellungen, nachdem sie von
israelischen Siedlern brutal angegriffen worden
waren, während sie ihr Land im Dorf Qarawat Bani
Hassan, im Westen von Salfit bearbeiteten.
Seit Anfang des Jahres verübten
Siedler mindestens 149 Angriffe gegen
palästinensische Zivilpersonen und ihr Eigentum.
Das Ergebnis war, 5 Palästinenser wurden getötet
und dutzende weitere verletzt; die meisten von
ihnen, nachdem man sie geschlagen und mit
Steinen beworfen hatte. Außerdem wurden dutzende
von Häusern, Fahrzeugen und zivilen
Einrichtungen in Brand gesetzt.
Überfälle der IOF
und Verhaftungen palästinensischer
Zivilpersonen:
Die IOF verübte 198 Überfälle auf die Westbank,
darunter das besetzte Ostjerusalem. Diese
Überfälle beinhalteten Razzien und Fahndungen in
zivilen Häusern und Einrichtungen sowie die
Errichtung von Kontrollpunkten. Bei diesen
Überfällen wurden mindestens 86 Palästinenser
verhaftet, darunter 10 Kinder und 2 Frauen.
Außerdem beschlagnahmte die IOF viele Fahrzeuge
beim Überqueren von Kontrollpunkten.
Bis heute in 2023 verübte die IOF 2.174
Überfälle auf die Westbank, darunter auch das
besetzte Ostjerusalem. Dabei wurden 1.060
Palästinenser verhaftet, darunter 20 Frauen
und 140 Kinder. Außerdem verübte die IOF 9
Überfälle auf den Gazastreifen und verhaftete
15 Palästinenser: 6 waren Fischer, 8 bei
ihrem Versuch, nach Israel zu gelangen, und
einen Reisenden am Erez-Übergang.
Israelische
Absperrungen und Einschränkungen der
Bewegungsfreiheit:
Die israelische Besatzung hält ihre illegale und
unmenschliche 15-jährige Blockade des
Gazastreifens aufrecht. Einzelheiten in dem
monatlichen Update von PCHR über die
Gaza-Übergänge:
monthly-update.
In der Westbank, darunter das besetzte
Ostjerusalem, verhängt die IOF weiterhin
Einschränkungen der Bewegungsfreiheit.
Zusätzlich zu ihren 110 ständigen
Kontrollpunkten errichtete die IOF 119 temporäre
Militärkontrollpunkte in der Westbank,
einschließlich des besetzten Ostjerusalems, und
verhaftete an diesen Kontrollpunkten 8
Palästinenser.
Diese Woche schloss die IOF Kontrollpunkte in
Jerusalem und Bethlehem mehrmals und öffnete sie
dann später wieder.
Bis heute in 2023 errichtete die
IOF 1.326 temporäre Militärkontrollpunkte und
verhaftete 60 Palästinenser an diesen
Kontrollpunkten.
Quelle
(übersetzt von Inga Gelsdorf)
(Wöchentliches
Update 02. – 08. März 2023)
Verletzung des Rechts auf Leben und
körperliche Unversehrtheit:
7 Palästinenser, darunter ein
Kind, wurden durch das Feuer der israelischen
Besatzungsstreitkräfte (IOF) getötet und 32
verletzt, darunter 3 Kinder und 3 weitere in
kritischem Zustand, wobei dutzende andere bei
Angriffen der IOF in der Westbank,
einschließlich Ostjerusalems, unter
Erstickunngsanfällen litten. Einzelheiten, wie
folgt:
Am 02. März 2023 wurde
Mohammad Nedal Saleem (15) von einer scharfen
Kugel in den Rücken geschossen, während ein
weiteres Kind und ein Teenager von scharfen
Kugeln, die von den israelischen
Besatzungskräften vor einer Schule im westlichen
Dorf Azzun im Osten von Qalqilya abgefeuert
wurden, verletzt wurden. Die IOF behauptete,
dass sie eine Gruppe junger Männer gejagt habe,
die Molotow Cocktails auf die Straße 55 warfen,
wo die Siedlerkraftfahrzeuge entlang fuhren.
Am 07. März 2023 wurden 6
Palästinenser getötet und 26 andere, meistens
Zivilpersonen, bei einer umfassenden brutalen
Militäroperation, die von der IOF im
Jenin-Flüchtlingslager durchgeführt wurde,
verletzt, darunter 3 in kritischem Zustand.
(Einzelheiten in der Presseerklärung von PCHR:
press release).
Diejenigen, die verletzt
wurden, waren Opfer exzessiver Gewaltanwendung,
die die Übergriffe der IOF auf Städte und Dörfer
sowie die Unterdrückung friedlicher Proteste,
die von palästinensischen Zivilpersonen
organisiert wurden, begleiteten, und zwar wie
folgt:
Am 03. März 2023 wurden 2
Palästinenser bei Zusammenstößen mit der IOF
verletzt, nachdem die IOF den wöchentlichen
Protest von Kafr Qaddoum im Norden von Qalqilya
unterdrückt hatte.
Am selben Tag unterdrückte
die IOF eine friedliche Versammlung in Silwan in
Ostjerusalem, wo dutzende von Aktivisten und
Bewohnern von Silwan gegen die Politik der
Zerstörung, Evakuierung der Häuser und
Vertreibungen ihrer Bewohner durch die IOF
protestierten. Die IOF feuerte Blendgranaten,
Tränengaskanister und gummi-ummantelte
Stahlkugeln auf die Demonstranten und zerstreute
sie mit Gewalt. Das Ergebnis war, dass mehrere
Stunden lang Zusammenstöße anhielten, bei denen
die IOF 5 Palästinenser, darunter 3 Kinder,
verhaftete.
Die IOF unterdrückte auch den wöchentlichen
Protest gegen die Besatzung und die
Siedlungsaktivität im Sheikh Jarrah-Viertel im
besetzten Ostjerusalem und griff die
Demonstranten durch Stoßen und Schlagen und
Besprühen mit Stinkwasser an. Die IOF verhaftete
auch 8 Aktivisten der Internationalen
Solidarität und einen palästinensischen
Aktivist.
Am 04. März 2023 verhaftete die IOF ein Kind,
nachdem sie es bei ihrem Angriff gegen
landwirtschaftliche Nutzflächen in der Nähe des
Eingangs zum Al-Fawwar-Flüchtlingslager in
Hebron mit einer scharfen Kugel am Fuß verletzt
hatte, unter dem Vorwand, Steinewerfer zu
verfolgen. Die IOF verhaftete ein Kind, nachdem
sie es am Eingang zum Al-‘Aroub Flüchtlingslager
in Hebron mit einer scharfen Kugel in den
rechten Fuß geschossen hatte.
Im Gazastreifen erlitt ein Palästinenser eine
leichte Verletzung aufgrund eines israelischen
Artilleriebeschusses im Osten von Khan Yunis am
08. März 2023. Darüber hinaus wurden 11 Schüsse
der IOF auf landwirtschaftliche Gebiete im Osten
des Gazastreifens und 4 Schüsse auf Fischerboote
vor der Westküste von Gaza verzeichnet.
Bis heute in 2023 tötete die IOF 73
Palästinenser, darunter 36 Zivilpersonen; 12
von ihnen waren Kinder und eine Frau, und der
Rest waren Mitglieder bewaffneter
palästinensischer Gruppen, darunter 2 Kinder.
Außerdem wurden 5 von Siedlern getötet und
einer starb in israelischen Gefängnissen. 335
Palästinenser, darunter 45 Kinder, 2 Frauen
und 8 Journalisten wurden verletzt.
Landeinebnungen, Zerstörungen, Beschlagnahmungen
und Siedlungsaktivitäten
Die IOF vertrieb 8 Familien
mit 68, darunter 12 Frauen und 29 Kinder,
nachdem sie 8 Häuser, eine Gebetshalle, eine
kommerzielle Einrichtung und landwirtschaftliche
Räume, zerstört sowie einen Bulldozer in der
Westbank, darunter auch Ostjerusalem,
beschlagnahmt hatte. Einzelheiten, wie folgt:
Am 02. März 2023 zerstörte
die IOF ein 120 qm-Haus im Dorf Ethna in Hebron,
vertrieb eine 9-köpfige Familie, darunter 6
Kinder, unter dem Vorwand einer nicht
genehmigten Baumaßnahme im Gebiet C.
Am 05. März 2023
beschlagnahmte die IOF einen Bulldozer und
verhaftete dessen Fahrer im Dorf Jalboun, im
Osten von Jenin, unter dem Vorwand, er arbeite
im Gebiet C. Bei der Operation feuerte die IOF
Tränengaskanister auf die Bürger inmitten der
Zusammenstöße, die Erstickungsanfälle
verursachten.
Am 06. März 2023 zerstörte
die IOF 4 verzinnte Behausungen, im Osten von
Yatta in Hebron, mit dem Vorwand einer nicht
genehmigten Baumaßnahme im Gebiet C, was 4
Familien, insgesamt 36 Personen, darunter 13
Kinder und 4 Frauen, zu Obdachlosen machte.
Am selben Tag zerstörte die
IOF drei 280 qm-Häuser, die der Totah-Familie im
Wadi Al-Joz-Viertel in Ostjerualem gehörten,
unter dem Vorwand nicht genehmigter
Baumaßnahmen, wodurch 3 Familien, insgesamt 23
Personen, darunter 7 Frauen und 10 Kinder,
vertrieben wurden.
Am selben Tag zerstörte die
IOF ebenso eine im Bau befindliche Gebetshalle
und eine verzinnte kommerzielle Einrichtung in
Bethlehem, unter dem Vorwand einer nicht
genehmigten Baumaßnahme.
Zusätzlich zerstörte die IOF
3 landwirtschaftliche, aus Weißblech erbaute
Räume und entwurzelte dutzende von Bäumen, wobei
sie Ländereien im Dorf al-‘Issawiya in
Ostjerusalem verwüstete, unter dem Vorwand nicht
genehmigter Baumaßnahmen. Die IOF stellte 14
Baustopp-Bescheide für 3 unbewohnte Häuser, 2
Baracken und 9 landwirtschaftliche Räume im Dorf
Al-Zawiya, im Westen von Salfit aus, unter dem
Vorwand nicht genehmigter Baumaßnahmen im Gebiet
C.
Seit Anfang 2023 machte die
IOF 60 Familien zu Obdachlosen, insgesamt
383 Personen, darunter 76 Frauen und 171 Kinder.
Dies war das Ergebnis der Zerstörung von 62
Häusern durch die IOF; 16 wurden zwangsweise
von ihren Eigentümern selbst zerstört und 6
wurden aus Gründen der kollektiven Bestrafung
zerstört. Die IOF zerstörte auch 55 weitere
zivile Objekte, verwüstete weiteres Eigentum,
und stellte dutzende Abriss- und
Baustopp-Bescheide in der Westbank,
einschließlich Ostjerusalems, aus.
Siedlerangriffe und Vergeltungsmaßnahmen
Siedler führten 4 Angriffe in
der Westbank aus, wobei sie Olivenbäume
entwurzelten und Palästinenser in der Westbank
angriffen. Einzelheiten, wie folgt:
Am 06. März 2023 rissen die
Siedler ungefähr 80 Olivenbäume im Dorf Yasuf,
im Osten von Salfit aus.
Am selben Tag griffen Siedler
aus der “Yitzhar”-Siedlung, die auf
palästinensischem Land in Nablus errichtet
wurde, die westlichen Randgebiete des Dorfes
Huwara an und warfen Steine und griffen eine
Familie in ihrem Auto an, zerbrachen die
Scheiben und verletzten den älteren Fahrer. Die
Siedlungswache eröffnete das Feuer auf das
Fahrzeug und sprühte Pfeffergas auf die
Passanten.
Am 08. März 2023 überfielen
Siedler aus der “Otniel”-Siedlung, die auf
palästinensischen konfiszierten Ländereien von
Hebron errichtet wurde, einen archeologischen
Hügel im Dorf Raboud, in der Nähe der Siedlung,
im Schutz der IOF, und führten ihre Rituale auf
dem Hügel durch und verwehrten den Dorfbewohnern
den Zugang zu ihren Ländereien.
Seit
Jahresbeginn führten die Siedler mindestens 143
Angriffe gegen palästinenische Zivilpersonen und
ihr Eigentum aus. Das Ergebnis war, 5
Palästinenser wurden getötet und dutzende andere
verletzt, die meisten von ihnen, nachdem sie
geschlagen und mit Steinen beworfen wurden.
Außerdem wurden dutzende von Häusern, Fahrzeugen
und zivilen Einrichtungen in Brand gesetzt.
Übergriffe der IOF und Verhaftungen
palästinensischer Zivilpersonen durch die IOF:
Die IOF verübten 211
Übergriffe in der Westbank, darunter das
besetzte Ostjerusalem. Diese Übergriffe
beinhalteten Razzien und Fahndungen in zivilen
Häusern und Einichtungen sowie die Errichtung
von Kontrollpunkten. Bei diesen Übergriffen
wurden 83 Palästinenser verhaftet, darunter 11
Kinder und 2 Frauen.
Im Gazastreifen verhaftete
die IOF 3 Palästinenser; 2 von ihnen, darunter
ein Kind, versuchte, in den Osten von Rafah und
den Osten von Beit Hanoun am 2. März 2023u
vorzudringen, während der Dritte an dem Beit
Hanoun „Erez“-Übergang verhaftet wurde, als er
seine kranke Schwiegertochter auf ihrer Fahrt
zur Behandlung begleitete. (Einzelheiten sind in
der Presseerklärung von PCHR verfügbar:
press release). Außerdem verübte die
IOF limitierte Übergriffe auf den Osten von Juhr
al-Dik, im Süden von Gaza und auf den Osten von
Khan Yunis am 02., 07. und 08. März 2023.
Bis heute in 2023 führte die
IOF 1.976 Übergriffe auf die Westbank,
darunter das besetzte Ostjerusalem, bei denen
974 Palästinenser verhaftet wurden, darunter 18
Frauen und 130 Kinder. Die IOF führte 8
Übergriffe aus und verhaftete 15 Palästinenser
aus dem Gazastreifen: 6 waren Fischer, 8
hatten versucht, nach Israel zu gelangen, sowie
ein Reisender am Erez-Übergang.
Israelische Absperrungen
und Einschränkungen der Bewegungsfreiheit:
Israelische Besatzung hält
seine illegale und unmenschliche 15-jährige
Absperrung gegen den Gazastreifen aufrecht.
Einzelheiten sind in der Presseerklärung von
PCHR verfügbar:
monthly-update.
Die israelischen Behörden
verkündeten die Sperrungen der Übergänge zum
Gazastreifen und der Westbank vom Abend des 6.
März 2023 bis zum Abend des 8. März 2023 aus
Anlass der sogenannten jüdischen „Purim“-Feiertage.
In der Westbank, darunter das
besetzte Ostjerusalem, verhängte die IOF
weiterhin Einschränkungen der Bewegungsfreiheit.
Zusätzlich zu ihren 110 permanenten
Kontrollpunkten errichtete die IOF 133
temporäre Militärkontrollpunkte in der Westbank,
darunter das besetzte Ostjerusalem, und
verhaftete 2 Palästinenser an diesen
Kontrollpunkten.
In dieser Woche schloss die
IOF die Kontrollpunkte in Jerusalem und
Bethlehem mehrere Male und öffnete sie später
wieder.
Bis heute in 2023 errichtete
die IOF 1.207 temporäre Militärkontrollpunkte
und verhaftete 52 Palästinenser an diesen
Kontrollpunkten.
Quelle
(übersetzt von Inga Gelsdorf)
(Wöchentliches
Update 23. Februar- 01. März 2023)
Verletzungen des
Rechts auf Leben und auf körperliche
Unversehrtheit
Drei palästinensische Zivilpersonen wurden
erschossen: 2 von israelischen Besatzungskräften
und 1 von israelischen Siedlern. Außerdem erlag
ein Mitglied der bewaffneten palästinensischen
Gruppen einer früheren Verletzung. Darüber
hinaus wurden 16 Palästinenser, darunter 3
Kinder, eine Frau und ein Journalist verletzt,
während Dutzende andere bei Angriffen der IOF im
östlichen Gazastreifen und der Westbank,
darunter auch das besetzte Ostjerusalem, unter
Erstickungsanfällen litten. Einzelheiten, wie
folgt:
Am 23. Februar 2023 erlag Mohammed Nabil
al-Sabbah (30), aus dem Jenin-Flüchtlingslager
im An-Najah-Krankenhaus in Nablus einer
Verletzung durch einen Schuss in den Unterleib.
Al-Sabbah, der ein Mitglied der bewaffneten
palästinensischen Gruppen war, wurde am 12.
Februar 2023 bei dem Überfall des Lagers durch
die IOF verletzt.
Am 24. Februar 2023 erklärten medizinische
Quellen im al-Ahli-Krankenhaus in Hebron den Tod
von Mohammed Isma’il Mohammed Jawabreh (21),
einem palästinensischen Polizisten aus dem
Al-Arroub-Flüchtlingslager, der einer
Schussverletzung in den Hinterkopf erlag. Die
IOF hatte das Feuer einen Tag zuvor um circa
14:00 aus einer Entfernung von 30 Metern auf ihn
eröffnet, während er bei den im Lager
entstandenen Zusammenstößen mit 3 Personen auf
dem Dach seines Hauses stand.
Am 26. Februar 2023 wurde Sameh al-Aqtash (37)
getötet, nachdem israelische Siedler ihn bei
einem Großangriff auf das Dorf Za’tara im Rahmen
einer Reihe von Vergeltungsangriffen gegen die
Dörfer von Nablus mit einer scharfen Kugel in
den Unterleib geschossen hatten. (Einzelheiten
sind verfügbar in der Presseerklärung von PCHR:
press release).
Am 01. März 2023 starb Mahmoud Jamal Hamdan (22)
mehrere Stunden, nachdem er verhaftet und durch
das Feuer der IOF bei deren Überfall auf das
‘Aqabat Jaber-Flüchtlingslager in Jericho
verletzt wurde. Außerdem wurde ein Palästinenser
angeschossen und ein weiterer überfahren sowie 5
weitere verhaftet, darunter 3 Brüder und der
Sohn eines der Letzteren. Untersuchungen von
PCHR zufolge schlich eine israelische
Spezialeinheit in das ‘Aqabat
Jaber-Flüchtlingslager und versiegelte ein Haus,
das der Shalloun-Familie gehörte. Dann folgten
israelische Unterstützungstruppen, feuerten
Schüsse und Tränengaskanister ab und drohten,
das Haus zu bombardieren. Die IOF eröffnete das
Feuer auf Mahmoud Hamdan, als er mit seinem
Motorrad aus einer nahegelegenen Schreinerei
fuhr, und verletzte ihn mit scharfer Munition am
Unterleib. Ein medizinisches Team der
Gesellschaft des palästinensischen Roten
Halbmondes kam und versuchte, Erste Hilfe bei
ihm zu leisten, aber die IOF nahm ihn mit zu
einem unbekannten Bestimmungsort. Später, am
Abend, wurde Hamdans Tod verkündet. Bei ihrem
Rückzug aus dem Lager ergriff die IOF einen
jungen Mann und sein Kind und benutzte sie als
menschliches Schild bei ihrer Razzia in dem
Haus. Außerdem zog die IOF ein ziviles Fahrzeug
der Marke Hyundai Tucson mitten auf die Straße
und zerschmetterte dessen Scheiben.
Die Verletzten waren Opfer exzessiver
Gewaltanwendung der IOF bei ihren Übergriffen
auf die palästinensischen Städte und Dörfer oder
bei der Niederschlagung friedlicher, von
palästinensischen Zivilpersonen organisierten
Protesten, und zwar wie folgt:
Am 23. Februar 2023 wurde ein Palästinenser bei
Zusammenstößen mit der IOF in der Nähe des am
Eingang zum Dorf Beit Ummar, im Norden von
Hebron, errichteten Beobachtungspunktes
angeschossen.
Am selben Tag schoss die IOF eine Frau am
Eingang zur “Ma’ale Adumim”-Siedlung, die auf
besetzten Ländereien Ostjerusalems errichtet
wurde, in den linken Unterschenkel, unter dem
Vorwand, sie habe versucht, einen Messerangriff
auszuführen. Die IOF verhaftete die verletzte
Frau und brachte sie in ein israelisches
Krankenhaus in Westjerusalem.
Am 24. Februar 2023 wurden zwei Palästinenser,
darunter ein Kind, mit gummi-ummantelten
Stahlkugeln angeschossen und weitere erlitten
Atembeschwerden durch das Einatmen von Tränengas
bei der Niederschlagung des wöchentlichen
Protestes von Kafr Qaddoum im Norden von
Qalqilya.
Am selben Tag wurden 4 Palästinenser von
Tränengaskanistern getroffen und andere erlitten
Erstickungsanfälle aufgrund der Einatmung von
Tränengas bei Zusammenstößen mit der IOF, die
die Niederschlagung eines friedlichen Protestes
in der Nähe von Bab al-Zawiyia in Hebron
begleiteten, wo die IOF einen Beobachtungspunkt
und einen Militärkontrollpunkt, insbesondere am
Eingang zur gesperrten al-Shuhada-Straße,
errichteten. Der friedliche Protest wurde
organisiert, um den 29. Gedenktag des
al-Ibrahimi Moschee-Massakers zu begehen, das
damals von einem israelischen Siedler verübt
worden war.
Außerdem wurden zwei Palästinenser, darunter ein
Journalist, mit Tränengaskanistern beschossen,
und andere erlitten Erstickungsanfälle aufgrund
der Einatmung von Tränengas, nachdem die IOF auf
Dutzende von Demonstranten gezielt hatte, die,
zehn Meter von dem Stacheldraht im östlichen
Dorf Khuza’a, im Osten von Khan Yunis entfernt,
gegen die eskalierenden Verstöße der IOF in der
Westbank protestierten.
Am selben Tag wurde ein 14jähriges Kind von
einem Tränengaskanister der IOF bei der
Niederschlagung der Demonstranten, die sich in
der Nähe des Grenzzauns, im Nordosten von
Jabalia versammelt hatten, getroffen. Das
Ergebnis war, dass das Kind eine
Schädelverletzung erlitt und in den
medizinischen al-Shifa-Komplex gebracht wurde,
wo sein Gesundheitszustand als kritisch
eingestuft wurde.
Am 26. Februar 2023 wurde ein Palästinenser bei
Zusammenstößen mit der IOF während deren
Überfall auf das Dorf Teqoa in Bethlehem von
einer scharfen Kugel am Fuß verletzt. Vor ihrem
Rückzug verhaftete die IOF ein Kind, nachdem sie
dessen Zuhause durchsucht hatte.
Am selben Tag wurden zwei Palästinenser mit
scharfen und gummi-ummantelten Stahlkugeln
angeschossen, nachdem die IOF das Feuer auf
Personen eröffnet hatte, die sich dem Grenzzaun,
im Nordosten des Jabalia-Flüchtlingslager
näherten.
Im Gazastreifen wurden 8 Schießereien der IOF
auf landwirtschaftliche Gebiete im Osten des
Gazastreifens und 4 Schießereien auf
Fischerboote vor der westlichen Küste von Gaza
verzeichnet.
Bis heute in 2023 haben
Angriffe der IOF 66 Palästinenser getötet,
darunter 35 Zivilpersonen; 11 von ihnen waren
Kinder und eine Frau, wobei der Rest Mitglieder
von bewaffneten palästinensischen Gruppen waren,
darunter 2 Kinder; 5 wurden von Siedlern
getötet, und einer starb in israelischen
Gefängnissen. 302 Palästinenser, darunter 42
Kinder, 2 Frauen und 8 Journalisten, erlitten
Verletzungen.
Landeinebnungen,
Zerstörungen und Bescheide
Die IOF hat durch den Abriss von 5 Häusern 4
Familien, insgesamt 20 Personen, darunter 12
Kinder und 4 Frauen, vertrieben; 4 davon wurden
von den Eigentümern selbst zerstört. Außerdem
zerstörte die IOF 11 Einrichtungen und
beschlagnahmte zwei Fahrzeuge in der Westbank,
einschließlich des besetzten Ostjerusalems.
Einzelheiten, wie folgt:
Am 23. Februar 2023 zerstörte die IOF 11
Einrichtungen, darunter kommerzielle Baracken
und Gemüsestände, am Eingang zum Dorf Jamala, im
Norden von Jenin.
Am 25. Februar 2023 beschlagnahmte die IOF einen
städtischen Müllwagen von Burqin and Kafr
ad-Dik, im Westen von Salfit. Sie verhafteten
den Fahrer und zwei Mitarbeiter, und drohten
ihnen, den Müll nicht noch einmal in dem Gebiet
abzuladen, unter dem Vorwand, das Gebiet sei als
Gebiet „C“ eingestuft.
Am selben Tag beschlagnahmte die IOF einen
Bagger, der auf Ländereien des Dorfes Qarawat
Bani Hassan im Einsatz war, unter dem Vorwand,
er arbeite im Gebiet C.
Am 26. Februar 2023 zwang die IOF einen
Palästinenser zur Umsetzung der kommunalen
Verordnung der israelischen Besatzung und zur
Selbstzerstörung seines 100 qm-Hauses im Dorf
Silwan im besetzten Ostjerusalem, unter dem
Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme,
wodurch eine 8köpfige Familie, darunter eine
Frau und sechs Kinder, obdachlos wurden.
Am 27. Februar 2023 kündigte die IOF an, sie
reiße ein 120 qm-Haus, das eine 6köpfige Familie
beherbergte, darunter 4 Kinder, ab, ebenso ein
Haus mit Betonplatten im Osten von Yatta City in
Hebron.
Am 28. Februar 2023 zwang die IOF einen
Palästinenser zur Selbstzerstörung von zwei
kleinen Häusern, die auf einem Gebiet von 120 qm
im Dorf Beit Hanina im besetzten Ostjerusalem
erbaut worden waren, unter dem Vorwand einer
nicht genehmigten Baumaßnahme. Das Ergebnis ist,
dass der Palästinenser und seine Frau obdachlos
wurden.
Am selben Tag zwang die IOF einen Palästinenser,
die kommunale Verordnung der israelischen
Besatzung umzusetzen und sein 30 qm-Haus im
Viertel Ras al-‘Amoud im besetzten Ostjerusalem
selbst zu zerstören, unter dem Vorwand einer
nicht genehmigten Baumaßnahme. Das Ergebnis war,
dass eine 5köpfige Familie, darunter eine Frau
und 3 Kinder, vertrieben wurde.
Außerdem zerstörte die IOF Teile eines 120
qm-Hauses im Dorf Jabel Mukaber im besetzten
Ostjerusalem, unter dem Vorwand einer nicht
genehmigten Baumaßnahme. Das Ergebnis ist, dass
eine 4köpfige Familie, darunter eine Frau und 2
Kinder, vertrieben wurde.
Des Weiteren zerstörte die IOF die restlichen
Teile zweier im Bau befindlicher Häuser, die 2
Brüdern im Dorf’ Issawiya, im Nordosten des
besetzten Ostjerusalems, gehörten, unter dem
Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme. Die
Eigentümer der beiden Häuser hatte man zur
Selbstzerstörung ihrer Häuser 2 Wochen zuvor
gezwungen. Außerdem stellte die IOF ihnen eine
Kostenrechnung für den Abriss und die
Mitarbeiter und Fahrzeuge der israelischen
Gemeinde in Höhe von 100.00 Schekel aus.
Seit Anfang 2023 hat die IOF
52 Familien zu Obdachlosen gemacht, insgesamt
315 Personen, darunter 64 Frauen und 142
Kinder. Das war das Ergebnis der Zerstörung von
54 Häusern durch die IOF; 16 von ihnen wurden
zwangsweise von ihren Eigentümern selbst
zerstört und 6 im Rahmen der kollektiven
Bestrafung. Die IOF zerstörte auch 53 weitere
zivile Objekte, verwüstete weiteres Eigentum und
stellte Dutzende Abriss- und Baustopp-Bescheide
in der Westbank, darunter auch Ostjerusalem,
aus.
Siedlerangriffe und
-Vergeltungsakte:
Ein Palästinenser
wurde getötet und zwei weitere wurden durch das
Feuer israelischer Siedler bei mindestens 100
Angriffen, die Siedler im Schutz der IOF
ausführten, verletzt. Die meisten Angriffe
hatten das Dorf Huwara und die südlichen
Dörfer von Nablus zum Ziel, wo israelische
Siedler Dutzende von Häusern und Fahrzeugen als
Teil ihrer Vergeltungsakte in Brand setzten.
Einzelheiten, wie folgt:
Am 23. Februar 2023 wurden zwei Palästinenser
verletzt: einer wurde von einer scharfen Kugel
in seinen Unterleib und der andere von einer
scharfen Kugel in seinen linken Oberschenkel
getroffen, nachdem israelische Siedler aus dem
“Esh Kodesh”-Siedlungsaußenposten, der auf dem
Gebiet des Dorfes Nablus errichtet worden war,
bei ihrem Angriff auf das Randgebiet des Dorfes
Qusra das Feuer auf sie eröffneten. Die Siedler
warfen außerdem noch Steine und schossen auf die
Palästinenser und deren Häuser.
Am 25. Februar 2023 griffen israelische Siedler
aus dem auf den Ländereien des Dorfes Salfit
errichteten “al-Ras”-Siedlungsaußenposten eine
Gruppe palästinensischer Bauern auf den nahe
gelegenen Ländereien an und zwangen sie, das
Gebiet zu verlassen, nachdem sie in die Luft
geschossen hatten. Die Siedler beschädigten
ebenso noch ein Fahrzeug, das Bauern gehörte.
Am 26. Februar 2023 verübten hunderte von
israelischen Siedlern breit angelegte Gewalt-
und Vergeltungsakte im Schutz der IOF in
mehreren Dörfern in Nablus. Das Ergebnis war,
dass ein Palästinenser getötet und ein weiterer
von Kugeln verletzt wurde, während Dutzende von
Häusern, Einrichtungen und Fahrzeugen in Flammen
aufgingen. (Einzelheiten sind in der
Presseerklärung von PCHR verfügbar:
press release.)
Am selben Tag setzten Siedler eine Geflügelfarm
in Salfit in Flammen. Sie brannten sie
vollkommen nieder und töteten 2500 Küken.
Außerdem setzten die Siedler ein Fahrzeug am
Eingang zum Dorf Yasuf, im Osten von Salfit, in
Flammen und brannten es völlig nieder.
Ebenso wurden zwei Palästinenser von
israelischen Siedlern verprügelt. Sie warfen
Steine auf palästinensische Fahrzeuge und
setzten eins davon im al-Mo’arajat-Gebiet im
Norden von Jericho, in Brand.
Am selben Tag erlitten 3 Palästinenser
Prellungen, nachdem israelische Siedler ihre
Fahrzeuge im Außenbezirk des Dorfes Jibiya,
nördlich von Ramallah, angegriffen hatten.
Außerdem warfen israelische Siedler Steine auf
palästinensische Fahrzeuge und Häuser in den
Dörfern Sinjil und Al-Mughayyir sowie in der
Nähe des Dorfes Umm Safa in Ramallah.
Seit Anfang des Jahres
führten Siedler mindestens 139 Angriffe gegen
palästinensische Zivilpersonen und ihr Eigentum
aus. Das Ergebnis war, dass 5 Palästinenser
getötet und dutzende weitere verletzt wurden;
die meisten von ihnen, nachdem sie geschlagen
und mit Steinen beworfen wurden./ Außerdem
wurden Dutzende von Häusern, Fahrzeugen und
zivilen Einrichtungen in Flammen gesetzt.
Überfälle und
Verhaftungen palästinensischer Zivilpersonen
durch die IOF:
Die IOF
verübte 184
Überfälle auf die Westbank,
einschließlich des besetzten Ostjerusalems.
Diese Überfälle schlossen Razzien und Fahndungen
in zivilen Häusern und Einrichtungen ein, sowie
die Errichtung von Kontrollpunkten. Bei diesen
Überfällen wurden mindestens
50
Palästinenser verhaftet, darunter 8 Kinder. Am
25. Februar 2023 verhaftete die IOF im
Gazastreifen 4 Kinder bei dem Versuch, durch den
Grenzzaun, der an das Dorf Um al-Nasser grenzt,
nach Israel einzudringen, und entließ sie am
darauffolgenden Tag wieder. Außerdem führte die
IOF 3 begrenzte Übergriffe im Norden von Beit
Hanoun am 26. Februar 2033, im Nordosten von
Jabalia am 28. Februar 2023 und im Osten von
Khan Yunis am 01. März 2023 durch.
”
Bis heute in 2023 führte die
IOF 1.765 Überfälle auf die Westbank, darunter
auch das besetzte Ostjerusalem, aus, bei denen
891 Palästinenser verhaftet wurden, darunter 16
Frauen und 119 Kinder. Außerdem verhaftete die
IOF 12 Palästinenser aus dem Gazastreifen; 6
waren Fischer und 6 solche, die versuchten, nach
Israel einzudringen. Die IOF führte auch 5
Übergriffe aus.
Israelische
Absperrungen und Einschränkungen der
Bewegungsfreiheit:
Die israelische Besatzung hält ihre illegale und
unmenschliche 15jährige Blockade gegen den
Gazastreifen aufrecht. Einzelheiten sind im
monatlichen Update über die Gaza-Übergänge
verfügbar:
monthly-update
In der Westbank, darunter auch das besetzte
Ostjerusalem, verhängt die IOF auch weiterhin
Einschränkungen der Bewegungsfreiheit.
Zusätzlich zu ihren 110 permanenten
Kontrollpunkten errichtete die IOF
126
temporäre Militärkontrollpunkte in der Westbank,
auch im besetzten Ostjerusalem, und verhaftete
2
Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.
Seit dem 26. Februar 2023 hat die IOF das Dorf
Huwara in Nablus abgesperrt, Betonklötze auf der
Hauptstraße platziert und so den Personen- und
Fahrzeugverkehr behindert und verhindert, dass
die Geschäftsleute ihre Läden öffnen. Diese
Absperrung ist Teil der kollektiven
Strafmaßnahmen infolge der Tötung von 2 Siedlern
bei einem Schussangriff in der Nähe des Dorfes.
Seit dem 27. Februar 2023 hat die IOF Jericho
infolge der Tötung eines israelischen Siedlers
bei einem Schussangriff in der Nähe der Stadt
eine strenge Abriegelung auferlegt. Die IOF
schloss sämtliche Kontrollpunkte sowie die
Haupt- und Nebenstraßen, die in die Stadt
führen, und errichtete weitere
Militärkontrollpunkte, die den Personen- und
Fahrzeugverkehr behindern und an denen diese
durchsucht werden.
Diese Woche schloss die IOF
Militärkontrollpunkte in Jerusalem und Bethlehem
mehrere Male und öffnete sie dann später wieder.
Bis heute in
2023 errichtete die IOF 1.074 temporäre
Militärkontrollpunkte und verhaftete 50
Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.
Quelle
(übersetzt von Inga Gelsdorf)
(Wöchentliches Update 16. - 22.
Februar 2023)
Verletzung des Rechts auf Leben und auf
körperliche Unversehrtheit:
11 Palästinenser, darunter 4 Zivilpersonen, eine
von ihnen war ein Kind, wurden von den
israelischen Besatzungstruppen (IOF) erschossen,
außerdem erlag ein Teenager, der zu den
bewaffneten palästinensischen Gruppen gehörte,
früheren Verletzungen. 98 weitere, darunter 16
Kinder und 3 Journalisten, wurden von der IOF in
der Westbank, darunter auch Ostjerusalem,
angeschossen, und dutzende weitere erlitten
Erstickungsanfälle bei Angriffen der IOF in der
Westbank, einschließlich Ostjerusalems. Außerdem
wurde im Gazastreifen ein Teenager verletzt.
Einzelheiten, wie folgt:
Am 20. Februar 2023 erlag Montaser Mohammed
Al-Shawwa (17), ein Bewohner des
Balata-Flüchtlingslagers in Nablus und Mitglied
bewaffneter palästinensischer Gruppen, seinen
Verletzungen, die er am 8. Februar 2023 bei
Zusammenstößen, die das Eindringen der IOF in
das östliche Nablus begleiteten, erlitten hatte.
Am 22. Februar 2023 tötete die IOF 10
Palästinenser, darunter 3 Zivilpersonen; eine
von ihnen war ein Kind, und verletzte 90 weitere
bei ihrem Eindringen in die Altstadt von Nablus,
darunter 15 Kinder, 3 Journalisten, 9 der
Verletzten sind in kritischem Zustand, darunter
auch ein Kind. (Einzelheiten sind verfügbar in
der Pressemitteilung von PCHR). Nach der
Presseerklärung starb ‘Anan Shawkant ‘Ali ‘Ennab
(66) an schwerer Erstickung aufgrund der
Tränengaskanister, die von der IOF bei ihrem
Eindringen in Nablus abgefeuert wurden.
Jene Verletzten waren Opfer exzessiver
Gewaltanwendung der IOF, die ihre Übergriffe auf
Städte und Dörfer oder die Niederschlagung
friedlicher Proteste, die von palästinensischen
Zivilpersonen organisiert wurden, begleiteten,
und zwar wie folgt:
Am 16. Februar 2023 wurde ein Palästinenser von
einer scharfen Kugel in seine unteren
Extremitäten bei Zusammenstößen mit der IOF im
Nour Shams-Flüchtlingslager in Tulkarm
getroffen. Vor ihrem Rückzug verhaftete die IOF
Palästinenser.
Am 17. Februar 2023 wurde ein Kind von einer
gummi-ummantelten Stahlkugel bei Zusammenstößen
mit der IOF im Dorf Izzariya in Ostjerusalem am
Fuß verletzt.
Am selben Tag wurden 2 Palästinenser und ein
internationaler Solidaritätsaktivist von
gummi-ummantelten Stahlkugeln bei der
Niederschlagung des wöchentlichen Protestes von
Kafr Qaddoum im nördlichen Qalqilya verletzt.
Ebenso wurde ein junger Mann an seinem rechten
Oberschenkel bei Konfrontationen mit der IOF
verletzt, als sie eine Demonstration zur
Unterstützung der Gefangenen im Dorf Beit Ummar,
im Norden von Hebron, niederschlugen.
Am 18. Februar 2023 unterdrückte die IOF
Hunderte von Palästinensern, die im Bab
Al-‘Amoud-Gebiet, im Zentrum von Ostjerusalem
zusammenkamen, um den Jahrestag von al-Israa’
und Al Mi’raj zu begehen, ein Ereignis, das die
Muslime zum Gedenken an den Tag, an dem der
Prophet Mohammed seine Nachtreise in den Himmel
angetreten ist, feiern. Die IOF verjagte sie von
dem Bab Al- ‘Amoud-Platz und dessen Treppe,
schlug auf die Teenager und jungen Männer ein,
jagte sie mehrere Stunden lang durch die
nahegelegenen Straßen und verhaftete 16
Palästinenser, darunter 13 Kinder.
Am 22. Februar 2023 wurden 2 Palästinenser
angeschossen: einer in den Fuß, der andere ins
Becken, während weitere bei Zusammenstößen mit
der IOF im Dorf Nabi Saleh in Ramallah unter
Erstickungsanfälle litten.
Am selben Tag erlitt eine behinderte Person
Brüche und Prellungen und dutzende andere
Atemnot bei Zusammenstößen mit der IOF im Dorf
Beit Ummar, im Norden von Hebron, nachdem
Proteste gegen die Verbrechen der IOF in Nablus
ausgebrochen waren.
Am 17. Februar 2023 wurde ein 19jähriger
Palästinenser von einer scharfen Kugel am Becken
verletzt, als die IOF das Feuer auf die
versammelten Demonstranten aus einer Entfernung
von 50 Metern, westlich des Stacheldrahtes, im
Osten des Al-Bureij-Lagers, im Zentrum des
Gazastreifens, eröffnete.
Im Gazastreifen wurden diese Woche 11
Schießereien der IOF auf landwirtschaftliche
Gebiete im Osten des Gazastreifens und 3
Schießereien auf Fischerboote vor der Westküste
Gazas verzeichnet.
”Bis heute in 2023 töteten Angriffe der IOF
62 Palästinenser, darunter 31 Zivilpersonen; 11
von ihnen waren Kinder, und eine Frau, wobei
die restlichen Mitglieder palästinensischer
bewaffneter Gruppen waren, darunter 2 Kinder. 4
wurden von Siedlern getötet und einer starb in
israelischen Gefängnissen. 286 Palästinenser,
darunter 39 Kinder und 7 Journalisten wurden
verletzt.
Landeinebnungen, Zerstörungen und Bescheide
Die IOF zerstörte 6 Häuser, wodurch 4 Familien,
18 Personen, darunter 5 Frauen und 4 Kinder,
obdachlos wurden, und stellte
Häuserzerstörungsbescheide aus. Außerdem
beschlagnahmte sie ein Fahrzeug und die
Ausstattung in der Westbank, einschließlich
Ostjerusalems. Einzelheiten, wie folgt:
Am 16. Februar 2023 zwang die IOF einen
Palästinenser zur Zerstörung seines 100
Quadratmeter-Hauses im Wadi Qaddum-Viertel in
Ostjerusalem auf einen Beschluss der
israelischen Stadtverwaltung hin, der unter dem
Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme
ausgestellt wurde und 3 Personen, darunter eine
Frau, wurden vertrieben.
Am 21. Februar 2023 gab die IOF die Zerstörung
von 4 im Bau befindlichen Häuser innerhalb von
96 Stunden bekannt und die Einstellung der
Baumaßnahmen in einem Wohnwagen im Dorf ‘Aqaba
in Tubas.
Am selben Tag platzierten die israelischen
Behörden am Eingang des 12 Dunum großen Banat
Ber-Gebietes im Westen von Salfit Banner, um
dieses danach zu beschlagnahmen und in ein
Naturgebiet zu verwandeln. Dabei ist zu
berücksichtigen, dass das Gebiet wiederholten
Angriffen von Siedlern ausgesetzt ist und die
IOF zuvor ein Eisendetektor-Tor an dessen
Eingang errichtet hatte.
Am 22. Februar 2023 zerstörte die IOF 3
Wohnhäuser; eins befand sich im Bau, 2
Landwirtschaftsbaracken sowie Steinmauern und
zerstörte eine unbefestigte Straße im Dorf,
Al-Walaja in Bethlehem, unter dem Vorwand einer
nicht genehmigten Baumaßnahme, wodurch 2
Familien, insgesamt 9 Personen, darunter 3
Frauen und 4 Kinder, zu Obdachlosen wurden.
Am selben Tag zerstörte die IOF ein
zweistöckiges Haus von 150 qm und stellte 20
Abrissbescheide für Häuser und Ferienhäuser im
Dorf Al-Dyouk Al-Tahta in Jericho aus. Ebenso
zerstörte die IOF ein Wohnhaus von 72 qm im Dorf
Ithna, im Westen von Hebron, und vertrieb eine
6köpfige Familie.
Darüber hinaus beschlagnahmte die IOF einen Golf
bei ihrer Razzia in dem Dorf ‘Urif, eine
Ausrüstung sowie eine Steinschneidemaschine, und
eine befestigte Bohrmaschine, aus 2 Werkstätten
in Nablus.
”Seit Anfang 2023 hat die IOF 48 Familien
obdachlosgemacht, insgesamt 295 Personen,
darunter 60 Frauen und 130 Kinder. Das war das
Ergebnis der Zerstörung von 49 Häusern; 12
wurden von ihren Eigentümern selbst zerstört und
6 im Rahmen der kollektiven Bestrafung. Die IOF
zerstörte auch 42 weitere zivile Objekte,
verwüstete weiteres Eigentum und stellte
Dutzende von Abriss- und Baustoppbescheiden in
der Westbank aus, darunter auch Ostjerusalem.
Siedlerangriffe
Siedler führten, beschützt von der IOF, 4
Angriffe gegen die Palästinenser und deren
Eigentum in der Westbank aus, darunter auch
Ostjerusalem. Einzelheiten, wie folgt:
Am 17. Februar 2023 erlitt ein Palästinenser
Verletzungen und Prellungen, nachdem er von
einem Siedler angegriffen wurde, der in ein
landwirtschaftliches Gebiet im Dorf Husan, im
Westen von Bethlehem, eingedrungen war.
Am selben Tag rissen Siedler, die durch die IOF
beschützt wurden, 70 Olivenbäume in Masafer
Yatta, im Süden von Hebron, aus.
Am 18. Februar 2023 wurde ein Kind verletzt, als
Siedler Steine auf palästinensische Häuser und
Kraftfahrzeuge auf der Al-Shuhada-Straße,
Al-‘Amyan Allee sowie der Alten
Al-Shalala-Straße im Zentrum von Hebron geworfen
haben. Die Siedler zerschmetterten die Scheiben
der palästinensischen Fahrzeuge, nachdem sie die
Dächer von Häusern im Zentrum von Hebron
abgedeckt hatten.
Am 21. Februar 2023 rissen Siedler 65
Olivensetzlinge im Dorf Al-Laban Al-Sharqiya in
Nablus aus. Das war das zweite Mal, dass die
Siedler Setzlinge in dem Gebiet ausgerissen
hatten.
”Seit Jahresbeginn führten die Siedler
mindestens 39 Angriffe gegen plästinensische
Zivilpersonen und ihr Eigentum aus.
Kollektive Bestrafung
Am 16. Februar 2023 sprengte die IOF eine
Wohnung von 220 Quadratmetern in einem
4stöckigen Gebäude im östlichen Viertel von
Hebron im Rahmen der kollektiven
Bestrafungspolitik gegen Familien der
Palästinenser, die beschuldigt wurden, Angriffe
gegen die IOF und/oder Siedler verübt zu haben.
Die Wohnung gehörte der Familie von Mohammad
Kamal Al-Ja’bari, der am 29. Oktober 2022 am
Eingang der Givat Hafot-Siedlung im Osten von
Hebron, getötet wurde, nachdem er einen
Schussangriff ausführte, der 2 Siedler tötete.
Die Explosion zerstörte die Wohnung im 4. Stock
vollständig und beschädigte die restlichen 5
Eigentumswohnungen in dem Gebäude, so dass sie
unbewohnbar waren und dadurch 6 Familien,
insgesamt 35 Personen, vertrieben wurden,
darunter 6 Frauen und 23 Kinder.
”Seit Jahresbeginn ist dies das sechste
Haus, das von der IOF im Rahmen der kollektiven
Bestrafungspolitik zerstört wird.
Am 20. Februar 2023 drang die IOF in die Häuser
der Gefangenen, Osama Al-Taweel und ‘Abdul-Kamel
Jouri, ein, die am 13. Februar 2023 verhaftet
wurden. Die IOF nahm die Maße von 2 Häusern in
der Al-Marij-Straße, im Westen von Nablus, um
diese danach im Rahmen der kollektiven
Bestrafung gegen die Palästinenser zu zerstören,
die beschuldigt werden, angeblich Angriffe
gegen die IOF und/oder gegen Siedler verübt zu
haben.
Beschlagnahmung von Geld
Am 16. Februar 2023 beschlagnahmte die IOF
Geldbeträge und Goldschmuck aus den Häusern
früherer und gegenwärtiger Häftlinge aus
Ostjerusalem und froren ihre Bankkonten ein.
Dieser Fall geschah, nachdem der israelische
Verteidigungsminister Yoav Gallant am 10.
Februar 2022 eine Entscheidung zur Bestrafung
gegenwärtiger und ehemaliger palästinensischer
Häftlinge und ihrer Familien, gefällt hatte.
(Einzelheiten sind in der Presseerklärung von
PCHR verfügbar). Die Beschlagnahmung wurde diese
Woche mehrere Male bei aktuellen und früheren
Häftlingen aus Ostjerusalem wiederholt
vorgenommen.
Übergriffe der IOF und Verhaftungen
Die IOF übte 187 auf die Westbank aus,
einschließlich des besetzten Ostjerusalems.
Diese Übergriffe enthielten Razzien und
Fahndungen in zivilen Häusern und Einrichtungen
sowie die Errichtung von Kontrollpunkten.
Während dieser Übergriffe wurden 111
Palästinenser verhaftet, darunter 27 Kinder. Im
Gazastreifen verhaftete die IOF 4 Fischer und
beschlagnahmte ihr Fischerboot, nachdem die
israelische Marinesoldaten ein Fischerboot
eingekreist hatte, das sich innerhalb der 1,5
Seemeilen vor der nordwestlichen Küste von Beit
Lahia im Norden des Gazastreifens befand.
(Einzelheiten sind in der Pressemitteilung von
PCHR verfügbar).
”Bis heute in 2023 führte die IOF 1.581
Übergriffe auf die Westbank aus, darunter das
besetzte Ostjerusalem, bei denen 841
Palästinenser verhaftet wurden, darunter 16
Frauen und 111 Kinder. Ebenso verhaftete die IOF
8 Palästinenser aus dem Gazastreifen; 6 waren
Fischer und 2 versuchten, in Israel
einzudringen.
Israelische Absperrungen und Einschränkungen der
Bewegungsfreiheit:
Die israelische Besatzung hält ihre illegale und
unmenschliche 15jährige Blockade über den
Gazastreifen aufrecht. Einzelheiten sind im
monatlichen Update von PCHR über die Gazas
Übergänge verfügbar.
In der Westbank, darunter Ostjerusalem, verhängt
die IOF auch weiterhin Einschränkungen der
Bewegungsfreiheit. Zusätzlich zu ihren 110
permanenten Kontrollpunkten errichtete die IOF
118 temporäre Militärkontrollpunkte in der
Westbank, einschließlich Ostjerusalems, und
verhaftete 2 Palästinenser, darunter ein Kind,
an diesen Kontrollpunkten.
In dieser Woche schloss die IOF die
Kontrollpunkte Jerusalem und Bethlehem mehrere
Male und öffnete sie später wieder.
”Bis heute in 2023 errichtete die IOF 948
temporäre Militärkontrollpunkte und verhaftete
48 Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.
Quelle
(Übersetzt von Inga Gelsdorf)
(Wöchentliches
Update 09. -15. Februar 2023)
Verletzung des
Rechts auf Leben und körperliche Unversehrtheit:
Sechs
Palästinenser wurden durch das Feuer der
israelischen Besatzungsstreitkräfte (IOF)
getötet, darunter 4 Zivilpersonen: zwei von
ihnen waren Kinder. Unter den Getöteten wurde
einer von einem israelischen Siedler erschossen
und ein palästinensischer Zivilist erlag seinen
früheren Verletzungen. Ebenso starb ein
palästinensischer Häftling in israelischen
Gefängnissen aufgrund einer Politik
medizinischer Vernachlässigung. Darüber hinaus
wurden 35 Palästinenser, darunter ein
Journalist, ebenfalls durch Feuer der IOF
verletzt, während dutzende andere
Erstickungsanfälle bei Angriffen der IOF in der
Westbank erlitten, darunter auch das besetzte
Ostjerusalem. Einzelheiten, wie folgt:
Am 09.
Februar 2023 wurde Shareef Hasan Waridat (19)
von der IOF an einem Militärkontrollpunkt, der
an der Umgehungsstraße (60), westlich des
Fawwar-Flüchtlingslagers, im Süden von Hebron,
errichtet worden war, erschossen. Der
israelische Militärsprecher verkündete in einer
Stellungnahme, die israelischen Soldaten hätten
einen Palästinenser erschossen, der versucht
habe, sie zu erstechen.
Am 10.
Februar 2023 ist der in israelischer Haft
gehaltene Palästinenser, Ahmed Abu ‘Ali aus
Yatta-City in Hebron, im “Soroka”-Krankenhaus in
Beerscheba gestorben, nachdem sein
Gesundheitszustand sich verschlechtert hatte,
angeblich aufgrund einer Politik medizinischer
Vernachlässigung in israelischen Gefängnissen.
(Einzelheiten sind verfügbar in der
PCHR-Presseerklärung:
press release.)
Am selben
Tag wurde Hussain Khaled Qaraq’a (31) durch das
Feuer der IOF auf der “Ramot Siedlungsstraße“,
im Nordwesten von Jerusalem erschossen, nachdem
er mehrere Siedle an einer Bushaltestelle
überfahren hatte. Aufnahmen zeigten, wie die IOF
Qaraq’a aus kurzer Entfernung erschoss, während
er in seinem Auto saß.
Am 11.
Februar 2023 wurde Mithqal Suliman Rayan (27)
durch einen gezielten Kopfschuss eines
israelischen Siedlers während eines Angriffs von
Siedlern auf palästinensische Gebiete im Dorf
Qarawatt Bani Hassan, im Westen von Salfit,
erschossen. (Einzelheiten sind in der
Presseerklärung von PCHR verfügbar:
press release).
Am 12.
Februar 2023 wurde Qusai Redwan Yousef Waked
(14) durch einen Bauchschuss mit scharfer
Munition getötet und 2 weitere Palästinenser
wurden von der IOF bei Zusammenstößen getötet,
die deren Überfall auf das Viertel al-Jabriat in
Jenin begleiteten. Vor ihrem Rückzug verhaftete
die IOF einen Palästinenser. (Einzelheiten sind
in der Presseerklärung von PCHR verfügbar:
press release.)
Am 13.
Februar 2023 wurde Ameer Ehab Bastami (21)
getötet. Ein Explosivgeschoss der IOF war in
seinen Bauch eingedrungen und hat ihn getötet,
und 3 weitere Palästinenser wurden bei
Zusammenstößen verletzt, die den Übergriff der
IOF auf die al-Mathana Straße im Zentrum von
Nablus begleiteten. Vor ihrem Rückzug verhaftete
die IOF 3 Palästinenser.
Am 14.
Februar 2023 wurde Mahmoud Majed ‘Ayed (17)
getötet, als Zusammenstöße ausbrachen und eine
scharfe Kugel der IOF ihn bei deren Eindringen
in das Far’a-Flüchtlingslager im Süden von Tubas,
am Kopf getroffen hatte. Vor ihrem Rückzug
verhaftete die IOF einen Palästinenser.
(Einzelheiten sind verfügbar in der
Presseerklärung von PCHR:
press release.)
Am selben
Tag erlag Haroun Rasmi Abu ‘Arram (25) seinen
Verletzungen, nachdem ihn ein israelischer
Soldat aus einer Entfernung von 2 Metern ins
Genick geschossen hatte. Haroun hatte seinen
Vater verteidigt, der von israelischen Soldaten
geschlagen wurde, als er gemeinsam mit
Verwandten versuchte, die Beschlagnahmung eines
Generators in Kherbet al-Rakeez, im Osten von
Yatta im südlichen Hebron am 01. Januar 2021 zu
verhindern. Aufgrund der Verletzung durch eine
scharfe Kugel litt Haroun an einer
Querschnittslähmung, einer Verengung der
Arterien im linken Bein, das später amputiert
wurde, unter schweren Geschwüren im Rücken und
Beckenbereich sowie einer schweren Pneumonie.
Diejenigen,
die verletzt wurden, waren Opfer exzessiver
Gewaltanwendung durch die IOF bei deren Überfall
auf palästinensische Städte und Dörfer oder bei
deren Niederschlagung friedlicher Proteste, die
palästinensische Zivilpersonen organisiert
hatten, und zwar, wie folgt:
Am 10.
Februar 2023 wurden zwei Palästinenser von
gummi-ummantelten Stahlkugeln bei der
Niederschlagung des wöchentlichen Protestes von
Kafr Qaddoum im Norden von Qalqilya
angeschossen.
Am selben
Tag wurde ein Palästinenser bei Zusammenstößen
mit der IOF im Dorf Beit Ummar, im Norden von
Hebron, von einer scharfen Kugel am Fuß
getroffen. Ebenso wurde ein Palästinenser von
einer scharfen Kugel bei Zusammenstößen, die den
Überfall der IOF in das östliche Viertel von
Jenin begleiteten, am Oberschenkel getroffen.
Am 13.
Februar 2023 wurden 25 Palästinenser, darunter
ein Journalist, bei Zusammenstößen mit der IOF
während der Proteste gegen Häuserzerstörungen im
Dorf Jabel Mukaber im besetzten Ostjerusalem mit
gummi-ummantelten Stahlkugeln beschossen. Vor
ihrem Rückzug zerstörte die IOF 2 Häuser, eine
Baracke und eine Stützmauer und verhaftete einen
Palästinenser.
Am selben
Tag erlitt ein Palästinenser eine
Bauchverletzung, während er im Auto saß, als es
zu Zusammenstößen kam, die den Überfall der IOF
auf das Shu’fat-Flüchtlingslager im besetzten
Ostjerusalem begleiteten. Vor ihrem Rückzug
verhaftete die IOF einen Palästinenser sowie
dessen Frau und zwei Kinder, unter dem Vorwand,
einer von ihnen habe versucht, einen
israelischen Soldaten am
Shu’fat-Militärkontrollpunkt zu erstechen.
Im
Gazastreifen wurde über 6 Schießereien der IOF
auf landwirtschaftliche Gebiete im Osten des
Gazastreifens und über 5 Schießereien auf
Fischerboote vor der Westküste Gazas berichtet.
Bis heute in 2023 töteten IOF-Angriffe 50
Palästinenser, darunter 24 Zivilpersonen; 9
von ihnen waren Kinder, eine Frau und der Rest
waren Mitglieder bewaffneter palästinensischer
Gruppen, darunter ein Kind, wohingegen 4 von
Siedlern getötet wurden, angeblich weil sie
Schießereien und Messerattacken verübt hatten.
Außerdem starb ein palästinensischer Häftling in
israelischen Gefängnissen. Inzwischen wurden
123 Palästinenser, darunter 26 Kinder und 4
Journalisten verletzt.
Landeinebnungen,
Zerstörungen und Bescheide
Die IOF
vertrieb 6 Familien, insgesamt 28 Personen,
darunter 11 Kinder und 9 Frauen, nachdem sie 5
Häuser, 9 zivile Einrichtungen, einen
Landwirtschaftsraum und 2
Landwirtschaftsbaracken zerstörten hat. Die IOF
riss ebenso Olivenbäume in der Westbank,
einschließlich Ostjerusalems, aus. Einzelheiten,
wie folgt:
Am 11.
Februar 2023 zwang die IOF einen Palästinenser
zur Selbstzerstörung seines 120 qm Hauses im
Dorf Jabel Mukaber im besetzten Ostjerusalem,
unter dem Vorwand einer nicht genehmigten
Baumaßnahme, wodurch eine 4köpfige Familie,
darunter eine Frau und 2 Kinder, obdachlos
wurden.
Am 12.
February 2023 zerstörte die IOF einen
Wasserbrunnen von 150 Kubikmetern im Dorf
al-Bowaib, im Osten von Yatta-City, im Süden von
Hebron.
Am 13.
Februar 2023 zerstörte die IOF ein Haus von 140
qm im Dorf Jabel Mukaber im besetzten
Ostjerusalem, unter dem Vorwand einer nicht
genehmigten Baumaßnahme. Das Ergebnis war, dass
zwei Familien, insgesamt 10 Personen, darunter 4
Frauen und 3 Kinder vertrieben wurden. Im selben
Gebiet zerstörte die IOF ein weiteres Haus von
100 qm, das derselben Familie gehörte, und
machte so eine 6köpfige Familie, darunter eine
Frau und 4 Kinder, obdachlos.
Außerdem
zerstörte die IOF eine 30 qm große
Wellblechbaracke sowie eine 8 m lange
Stützmauer, unter dem Vorwand nicht genehmigter
Baumaßnahmen. Die Zerstörung ging mit
Zusammenstößen mit der IOF einher, wobei 25
Palästinenser durch gummi-ummantelte Stahlkugeln
verletzt wurden, darunter auch ein Journalist.
Zusätzlich wurde ein Palästinenser bei diesen
Zusammenstößen verhaftet.
Am 14.
Februar 2023 zwang die IOF einen Palästinenser
im Dorf Isawiya im besetzten Ostjerusalem zum
Selbstabriss seines im Bau befindlichen 60 qm
großen Hauses, unter dem Vorwand, es sei nicht
genehmigt.
Am selben
Tag zerstörte die IOF unter dem Vorwand einer
nicht genehmigten Baumaßnahme 7 Autowerkstätten,
die auf einem 250 qm großen Grundstück im
Shu’fat-Viertel im besetzten Ostjerusalem erbaut
worden waren. Ebenso zerstörte die IOF ein
Parkhaus und einen Pferdestall im
al-Thawri-Viertel im besetzten Ostjerusalem,
unter dem Vorwand nicht genehmigter
Baumaßnahmen.
Am 15.
Februar 2023 riss die IOF 100 Olivensetzlinge im
Khelet al-Dab’-Gebiet, im Osten von Yatta City
im südlichen Hebron, aus, unter dem Vorwand, sie
seien auf staatlichem Land gepflanzt worden.
Außerdem zerstörte die IOF einen
Landwirtschaftsraum von 30 qm, der aus Ziegeln
und Wellblech im Sha’b al-Botom-Gebiet, im Osten
von Yatta City im südlichen Hebron erbaut worden
war, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten
Baumaßnahme.
”
Seit Anfang 2023 machte die IOF 39 Familien zu
Obdachlosen, insgesamt 257 Personen, darunter
52 Frauen und 119 Kinder. Das war das Ergebnis
der Zerstörung von 39 Häusern durch die IOF; 8
davon wurden zwangsweise von ihren Eigentümern
selbst zerstört und 5 wurden im Rahmen der
kollektiven Bestrafung zerstört. Die IOF
zerstörte auch 48 weitere zivile Objekte,
verwüstete weiteres Eigentum und stellten
Dutzende von Abriss-, Baustopp- und
Evakuierungsbescheiden in der Westbank,
einschließlich Ostjerusalems, aus.
Siedler-Angriffe
gegen palästinensische Zivilpersonen und ihr
Eigentum:
Siedler verübten,
beschützt von der IOF, 5 Angriffe gegen
Palästinenser und ihr Eigentum in der Westbank,
darunter auch das besetzte Ostjerusalem.
Einzelheiten, wie folgt:
Am 11.
Februar 2023 warfen israelische Siedler Steine
auf ein palästinensisches Fahrzeug in der Nähe
der alten Laban-Kreuzung, die Nablus mit
Ramallah verbindet. Das Ergebnis war, dass der
Fahrer eine Kieferfraktur erlitt und die
Scheiben des Fahrzeugs zerbrochen waren. Dem
Freund des Fahrers gelang es, das Fahrzeug
anzuhalten, nachdem der Fahrer ohnmächtig
geworden war. Er fuhr mit ihm dann in ein
medizinisches Zentrum im Dorf Qabalan, im
Südosten von Nablus. Nachdem der Fahrer in dem
medizinischen Zentrum behandelt worden war,
wurde er ins Rafidia-Krankenhaus in Nablus
verlegt, wo die Ärzte eine Kiefernoperation
beschlossen. Ebenso warfen israelische Siedler
Steine auf das Fahrzeug eines Palästinensers auf
der Hauptstraße, im Norden von Ramallah, und
zerschmetterten die Autoscheiben.
Am selben
Tag rissen israelische Siedler 20 alte
Olivenbäume aus und stahlen sie von einem 6
Dunum großen Grundstück im Dorf Yasuf, im Osten
von Salfit. Davor, in den letzten Monaten,
hatten Siedler 110 alte Olivenbäume desselben
Grundstücks ausgerissen und gestohlen. Nun ist
nur noch ein Olivenbaum auf dem Land
verblieben. Darüber hinaus rissen Siedler 8
Olivenbäume aus und verwüsteten einen
Landwirtschaftsraum im Dorf Kafr ad-Dik, im
Westen von Salfit.
Am 14. Februar 2023
durchstachen Siedler aus der Siedlung “Kiryat
Arba” 7 Reifen im al-Waira-Gebiet, im Osten von
Hebron.
”
Seit
Jahresbeginn verübten Siedler mindestens 35
Angriffe gegen palästinensische Zivilpersonen
und ihr Eigentum.
Kollektive
Bestrafung:
Am 12.
Februar 2023 rückte die IOF im Rahmen der
kollektiven Bestrafungspolitik in das Dorf
al-Tur im besetzten Ostjerusalem ein, wo sie ein
7stöckiges Wohngebäude verriegelte und
versiegelte zwei Wohnapartments von 220 qm im
Erdgeschoss, nachdem sie deren Innenwände und
Inventar zerstört hatte. Die zwei Apartments,
die Khaled Qaraq’a und seiner Tochter Dima
gehören, wurden versiegelt, nachdem Qaraq’as
Sohn, Hussain (31) von der IOF erschossen wurde,
nachdem er einen Anschlag mit dem Auto im
besetzten Ostjerusalem am 10. Februar 2023
verübt hatte. Das Ergebnis war, dass zwei
Familien, insgesamt 8, darunter 3 Frauen und 2
Kinder, vertrieben wurden. Anzumerken ist, dass
es das 5. Haus war, das im Rahmen der
kollektiven Bestrafungspolitik der IOF zerstört
wurde.
Beschlagnahmung von
Geld
Am 12.
Februar 2023 beschlagnahmte die IOF 1.500 USD,
electronische Spiele und Parfumflaschen in
Ibrahim Derbas Haus im Dorf Isawiya, im
Nordosten des besetzten Ostjerusalems. Die IOF
verhängte eine Gebühr von 107,00 Schekel gegen
ihn, unter dem Vorwand, er habe finanzielle
Auszahlungen von der Palästinensischen
Autonomiebehörde während seiner 22monatigen Haft
in israelischen Gefängnissen erhalten. Dies
geschah auf Beschluss des israelischen
Verteidigungsministers, Yoav Galant, hin, der
kürzlich seine Absicht verkündete, finanzielle
Sanktionen gegen 87 Palästinenser aus
Ostjerusalem zu verhängen, unter dem Vorwand,
sie erhielten Geld von der Palästinensischen
Autonomiebehörde.
Übergriffe der IOF
und Verhaftungen palästinensischer
Zivilpersonen:
Die IOF
verübte 181 Übergriffe auf die Westbank,
darunter das besetzte Ostjerusalem. Diese
Übergriffe beinhalteten Razzien und Fahndungen
in zivilen Häusern und Einrichtungen sowie
Errichtungen von Kontrollpunkten. Während dieser
Übergriffe wurden 91 Palästinenser verhaftet,
darunter 5 Frauen und 13 Kinder. Ebenso
verhaftete die IOF einen Krebspatienten aus dem
Gazastreifen, der im An-Najah
National-Universitätskrankenhaus behandelt
wurde, an einem Militärkontrollpunkt.
Diese Woche
verübte die IOF mehr Gewaltakte bei Hausrazzien,
wie z.B. Polizeihunde auf Familienmitglieder von
Häftlingen zu hetzen. Das Ergebnis war, dass
zwei Brüder Verletzungen der Extremitäten
erlitten, wohingegen ihr Vater verhaftet wurde,
und ein anderer Verletzungen erlitt, während
sein Sohn verhaftet wurde, ebenso wurde das
Inventar der palästinensischen Häuser
beschädigt. Im Gazastreifen verhafteten
israelische Marinesoldaten am 09. Februar 2023
zwei Fischer und beschlagnahmten ihr Fischerboot
vor der Beit Lahia-Küste. Die Fischer wurden
später wieder entlassen, während ihr Fischerboot
in israelischem Gewahrsam blieb.
”
Bis heute
in 2023 verübte die IOF 1.630 Übergriffe in
der Westbank, darunter das besetzte
Ostjerusalem, bei denen 729 Palästinenser
verhaftet wurden, darunter 16 Frauen und 74
Kinder. Ebenso verhaftete die IOF zwei
Palästinenser aus dem Gazastreifen bei dem
Versuch, nach Israel zu gelangen.
Israelische
Absperrungen und Einschränkungen der
Bewegungsfreiheit:
Die israelische Besatzung
hält ihre illegale und unmenschlische 15jährige
Blockade des Gazastreifens aufrecht.
Einzelheiten im monatlichen Update von PCHR über
die Gazaübergänge:
monthly-update.
In der Westbank, darunter
das besetzte Ostjerusalem, verhängt die IOF
weiterhin Einschränkungen der Bewegungsfreiheit.
Zusätzlich zu ihren 110 permanenten
Kontrollpunkten errichtete die IOF
96 temporäre
Militärkontrollpunkte in der Westbank, darunter
das besetzte Ostjerusalem, und verhaftete
9
Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.
Am 11. und 14. Februar 2023
verschärfte die IOF ihre Maßnahmen am
al-Container-Militärkontrollpunkt, im Nordosten
von Bethlehem und blockierte den Verkehr mehrere
Male und für viele Stunden.
Seit dem 13. Februar 2023
bis heute hat die IOF täglich den
Shu’fat-Militärkontrollpunkt im Nordosten des
besetzten Ostjerusalem viele Stunden lang
geschlossen und den Verkehr vollständig
blockiert. Die IOF griff Palästinnenser an, wie
Aufnahmen in sozialen Medien zeigten, und
demütigte an dem Kontrollpunkt sowohl junge
Männer als auch Frauen.
Bis heute in 2023
errichtete die IOF 908 temporäre
Militärkontrollpunkte und verhaftete 46
Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.
Quelle
(übersetzt von
Inga Gelsdorf)
(Wöchentliches
Update
02. - 08. Februar 2023)
Verletzungen des
Rechts auf Leben und der körperlichen
Unversehrtheit:
7 Palästinenser, darunter 2 Zivilpersonen, eine
von ihnen ein Kind, wurden getötet und 22
weitere durch das Feuer der israelischen
Besatzungsstreitkräfte (IOF) verletzt.
Währenddessen litten Dutzende andere bei
Angriffen der IOF in der Westbank,
einschließlich Jerusalems, unter
Erstickungsanfällen. Einzelheiten, wie folgt:
Am 03. Februar 2023
wurde Abdullah Sameh Ahmad Qalaloh (26)
von 4 scharfen Kugeln, die die IOF direkt auf
ihn im Süden von Nablus abgefeuert hat,
erschossen, als er aus einem Taxi vor dem
Huwara-Militärkontrollpunkt im Süden von Nablus
ausstieg. Die israelischen Medien zitierten die
IOF, die Soldaten hätten Qalaloh getötet,
nachdem er versucht hätte, die Waffe eines
Soldaten zu ergreifen, aber es stellte sich
heraus, dass er unbewaffnet war.
Am 06. Februar 2023
fiel die IOF in Jericho ein, um
Palästinenser, die angeblich auf der
Fahnungsliste standen, zu verhaften. Sie
umzingelte eine Holzhütte in der Nähe eines
Hauses an der Al-Quds Straße und tötete bei den
bewaffneten Auseinandersetzungen 5 Mitglieder
militanter palästinensischer Gruppen. Die IOF
beschlagnahmte die Leichen und verhaftete 2
andere Mitglieder. Während der Razzia
versammelten sich eine Anzahl junger Männer und
warfen Steine auf die IOF, die scharfe Kugeln
auf sie abfeuerte und ein Palästinenser wurde
von einer scharfen Kugel am Kopf getroffen und
verletzt. Vor ihrem Rückzug verhaftete die IOF
einen Palästinenser, nachdem er durch einen
Bauchschuss verletzt worden war.
Am 07. Februar 2023
wurde Hamza Amjad Al-Ashqar (17) durch
einen Kopfschuss getötet, nachdem die IOF bei
den Zusammenstößen, die den Überfall auf das
Askar-Flüchtlingslager in Nablus begleiteten,
scharfe Munition abgefeuert hatte. Bevor sie
sich zurückzog, verhaftete die IOF 3
Palästinenser.
Diejenigen, die verletzt wurden, waren Opfer des
Einsatzes von exzessiver Gewalt, die die
Übergriffe der IOF auf Städte und Dörfer sowie
die Niederschlagung friedlicher Proteste
begleitete, die palästinensische Bürger
organisiert hatten, und zwar wie folgt:
Am 03. Februar 2023
wurden 3 Palästinenser durch
gummi-ummantelte Metallkugeln bei der
Niederschlagung des friedlichen Protestes von
Kafr Qaddoum, im Norden von Qalqilya, verletzt.
Am 04. Februar 2023
wurden 13 Palästinenser mit scharfen und
gummi-ummantelten Metallkugeln bei
Zusammenstößen verletzt, nachdem die IOF in das
Aqabat Jaber-Flüchtlingslager, im Süden von
Jericho, eingedrungen war. Vor ihrem Rückzug
verhaftete die IOF 18 Palästinenser und entließ
sie zu einem späteren Zeitpunkt wieder, mit
Ausnahme von 2 Palästinensern.
Am 08.02.2023
wurden 4 Mitglieder palästinensischer
bewaffneter Gruppen bei gewaltsamen
Zusammenstößen mit der IOF verletzt, nachdem die
Letztere in Nablus eingefallen war, um den
Zugang der Siedler zu Josefs Grab zu sichern.
Im Gazastreifen verübten Kampfflugzeuge am 2.
Februar 2023 einen Luftangriff auf das Gelände
einer bewaffneten Gruppe im Westen des
Al-Maghazi-Flüchtlingslager im
Zentralgouvernement und erzeugten Schäden,
Verletzte wurden jedoch nicht verzeichnet.
Außerdem wurde über 7 Schüsse der IOF auf
landwirtschaftliche Gebiete im Osten des
Gazastreifens und über 3 Schüsse auf
Fischerboote vor der westlichen Gazaküste
berichtet.
Bis heute in 2023 töteten
IOF-Angriffe 43 Palästinenser, darunter 19
Zivilpersonen; 7 von ihnen waren Kinder und der
Rest waren Mitglieder palästinensischer
bewaffneter Gruppen, auch ein Kind, wobei 3 von
Siedlern getötet wurden, angeblich weil sie
Schuss- und Messerangriffe ausgeführt hatten.
Dutzende wurden in der Westbank, einschließlich
Ostjerusalems, verletzt.
Landeinebnungen,
Razzien, Zerstörungen und Bescheide
Die IOF vertrieb 2 Familien, insgesamt 22
Personen, darunter 12 Kindern und 6 Frauen,
nachdem 3 Häuser, 3 zivile Objekte und
landwirtschaftliche Räume zerstört,
landwirtschaftliche Gebiete eingeebnet und
Bescheide für die Beschlagnahmung von Land in
der Westbank, einschließlich Ostjerusalems,
ausgestellt wurden. Einzelheiten sind, wie
folgt:
Am 02. Februar 2023
zerstörte die IOF ein Haus von 250 qm im
Dorf Douma in Nablus, unter dem Vorwand einer
nicht genehmigten Baumaßnahme im Gebiet C,
wodurch eine 14köpfige Familie vertrieben wurde,
darunter 4 Frauen und 9 Kinder.
Im selben Gebiet zerstörte die IOF ein
Landwirtschaftsgebäude von 150 qm, einen
Wasserbrunnen und zwei Viehställe von 230 qm.
Außerdem stellte die IOF am selben Tag einen
Beschlagnahmungsbescheid an die Erben eines
Palästinensers für ein Stück Land von 45 Dunum
im Dorf Deir Istiya, im Nordwesten von Salfit,
aus.
Am 04. Februar 2023
zwang die IOF einen Palästinenser zur
Selbstzerstörung seines Hauses von 90 qm in
Jabel Mukaber in Ostjerusalem, unter dem Vorwand
einer nicht genehmigten Baumaßnahme. Das
Ergebnis war, dass eine 8köpfige Familie,
darunter 2 Frauen und 4 Kinder, vertrieben
wurden.
Am 06. Februar 2023
ebnete die IOF hunderte von Dunum ein,
auf denen alte Olivenbäume im Dorf Marda, im
Norden von Salfit, standen, zugunsten eines
Projektes, das von Mekorot “National Water
Company of Israel” durchgeführt wurde, um die
Siedlungen mit Wasser zu beliefern.
Am 07. Februar 2023
zwang die IOF einen Palästinenser zur
Selbstzerstörung eines landwirtschaftlichen
Raumes, der aus Ziegeln und Wellblech erbaut
worden war und zur Zucht von Pferden und
Geflügel im Al-Thawri-Viertel in
Ostjerusalem diente, unter dem Vorwand einer
nicht genehmigten Baumaßnahme.
Am selben Tag zerstörte die IOF ein
Landwirtschaftsgebäude von 30 qm, das aus
Ziegeln und Wellblech im Al-Thawri-Viertel in
Ostjerusalem erbaut worden war, unter dem
Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme.
Seit Anfang 2023 machte die IOF
33 Familien obdachlos, insgesamt 229 Personen,
darunter 43 Frauen und 108 Kinder. Das war das
Ergebnis der Zerstörung von 34 Häusern; 6
wurden zwangsweise von ihren Eigentümern selbst
zerstört und 3 im Rahmen der kollektiven
Bestrafung. Die IOF zerstörte außerdem 39
weitere zivile Objekte, verwüstete weiteres
Eigentum und stellte Dutzende von Abriss-,
Baustopp- und Evakuierungsbescheiden in der
Westbank aus.
Siedlerangriffe
Am 02. Februar 2023
brach ein Siedler in die „Prison of
Christ“-Kirche in Ostjerusalems Altstadt ein und
zerschmetterte einen Teil einer großen
Christusstatue mit einem Hammer und versuchte,
die Kirche in Brand zu setzen, bevor die Wächter
ihn aufhalten konnten.
Seit Anfang des
Jahres verübten Siedler mindestens 30 Angriffe
gegen palästinensische Zivilpersonen und deren
Eigentum.
Übergriffe der IOF
und Verhaftungen palästinensischer
Zivilpersonen:
Die IOF verübte 192 Übergriffe auf die Westbank,
einschließlich des besetzten Ostjerusalems.
Diese beinhalteten Fahndungen und Durchsuchungen
ziviler Häuser und Einrichtungen sowie die
Errichtung von Kontrollpunkten. Bei den
Übergriffen wurden
128 Palästinenser verhaftet, darunter ein
Journalist, 6 Kinder und 3 Frauen; eine von
ihnen war eine Schuldirektorin in Ostjerusalem.
Im Gazastreifen verhaftete die IOF 2
Palästinenser bei dem Versuch, über den an den
östlichen Gazastreifen angrenzenden Trennzaun am
5. Februar 2023 zu gelangen.
Bis heute in 2023 verübte die IOF 1449
Übergriffe auf die Westbank,
einschließlich des besetzten Ostjerusalems,
wobei 638 Palästinenser verhaftet wurden,
darunter 11 Frauen und 61 Kinder.
Israelische
Absperrungen und Einschränkungen der
Bewegungsfreiheit:
Die israelische Besatzung hält ihre illegale und
unmenschliche 15jährige Absperrung des
Gazastreifens aufrecht. Einzelheiten sind in
PCHRs monatlichen Update über die Gaza-Übergänge
verfügbar:
monthly-update.
In der Westbank, einschließlich des besetzten
Ostjerusalems, verhängt die IOF weiterhin
Einschränkungen der Bewegungsfreiheit.
Zusätzlich zu ihren 110 permanenten
Kontrollpunkten errichtete die IOF 116 temporäre
Militärkontrollpunkte in der Westbank,
einschließlich Ostjerusalems, und verhaftete 6
Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.
Am 02. Februar 2023
schloss die IOF den Beit
Iksa-Militärkontrollpunkt, im Nordwesten von
Ostjerusalems, öffnete ihn jedoch später wieder.
Bis heute errichtete die IOF
812 temporäre Militärkontrollpunkte in 2023 und
verhaftete 37 Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.
Quelle
(übersetzt von Inga Gelsdorf)
(Wöchentliches Update 26. Januar – 01. Februar
2023)
Verletzungen des
Rechts auf Leben und auf körperliche
Unversehrtheit:
16
Palästinenser wurden durch das Feuer der
israelischen Besatzungsstreitkräfte (IOF)
getötet, darunter 7 Zivilpersonen: eine von
ihnen war eine Frau. Unter den Getöteten wurde
einer von einem israelischen Siedler erschossen,
und drei, darunter 2 Kinder, erlagen ihren
vorherigen Verletzungen. 51 Palästinenser,
darunter 12 Kinder, wurden durch das Feuer der
IOF verletzt, und Dutzende andere litten unter
Erstickungsanfällen. Alle diese Fälle ereigneten
sich in der Westbank, darunter auch das besetzte
Ostjerusalem, mit Ausnahme eines Kindes, das
seinen vorherigen Verletzungen im Gazastreifen
erlag. Einzelheiten sind wie folgt:
Am 26. Januar 2023
tötete die IOF 9 Palästinenser, darunter
4 Zivilpersonen; eine von ihnen war eine Frau,
und verletzte 29 weitere, darunter 2 Kinder und
9 ernsthaft Verletzte, bei dem Überfall der IOF
auf das Jenin-Flüchtlingslager, im Westen von
Jenin. Am 29. Januar 2023 erlag ein Mitglied der
bewaffneten palästinensischen Gruppen seinen
Verletzungen. (Einzelheiten sind verfügbar in
der Presseerklärung von PCHR:
press release.)
Am selben
Tag wurde Yousef Yehia Muhassin (22) getötet,
als er einen Bauchschuss erlitt und zwei weitere
Palästinenser, darunter ein Kind, wurden durch
das Feuer der IOF bei deren Überfall auf das
Dorf al-Ram, im Norden des besetzten
Ostjerusalems verletzt, und mit Steinen und
Molotow-Cocktails beworfen.
Am selben
Tag starb Nayif Khaled al-‘Ewidat (11), da er
eine Schrapnell-Verletzung am Kopf erlitt, als
Kampfflieger eine Rakete auf
landwirtschaftliches Gebiet im Dorf ‘Abasan, im
Osten von Khan Yunis am 06. August 2022
abfeuerten.
Am 27. Januar 2023
erlag Wadee’ ‘Aziz Abu Romouz (16) einer
Bauchschussverletzung, die er am 25. Januar 2023
bei Zusammenstößen mit der IOF im Dorf Silwan im
besetzten Ostjerusalem erlitten hatte. Während
seiner Behandlung im „Shaare Zedek Medical
Center“ erhielt er ungefähr 150 Bluteinheiten
und unterzog sich 3 Operationen, um die schwere
Blutung zu stoppen, die die explosive Munition
verursacht hatte. Trotz seiner kritischen
Gesundheitsverfassung hielt die IOF ihn unter
Arrest, fesselte ihn ans Bett, bezog Stellung
innerhalb und außerhalb des Raumes, und hielt
seinen Körper im Gewahrsam.
Am selben
Tag wurde Khairy Mousa ‘Alqam (21) bei einem
Schusswechsel mit der IOF im Dorf Beit Hanina,
im Norden des besetzten Ostjerusalems getötet.
‘Alqam wurde von der IOF gejagt, nachdem er
einen Angriff mit einer Schusswaffe in der Nabi
Jacob-Siedlung verübt hatte.
Am 29. Januar 2023
wurde Karam ‘Ali Salman (18) durch das
Feuer eines Siedlungswächters im
Industriegebiet, im Osten von Qalqilya,
erschossen, als er versuchte, mit dem Gewehr in
die Kedumim-Siedlung einzudringen, wie eine
Filmaufnahme der israelischen Medien zeigt.
Am 30. Januar 2023
wurde Naseem Nayif Fouda (26) von einer
scharfen Kugel am Kopf tödlich getroffen,
während er mit seinem Fahrzeug in der Nähe eines
Militärkontrollpunktes am Eingang zum
al-Salaymah-Viertel, im Südosten der al-Ibrahimi
Moschee in Hebron unterwegs war. ( Einzelheiten
verfügbar in der Pressemitteilung von PCHR:
press release.)
Die
Verletzten waren Opfer exzessiver
Gewaltanwendung und Schießereien der IOF bei
ihrem Überfall auf die palästinensischen Städte
und Dörfer oder bei ihrer Niederschlagung
friedlicher Proteste, die palästinensische
Zivilpersonen organisiert hatten, und zwar, wie
folgt:
Am 26. Januar 2023
wurden 7 Palästinenser, darunter 2
Kinder, mit scharfer Munition und
gummi-ummantelten Stahlkugeln bei Zusammenstößen
mit der IOF von dem Beit
Eil-Militärkontrollpunkt am nördlichen Eingang
zur Stadt al-Bireh beschossen.
Am selben
Tag wurden 2 Palästinenser, darunter ein Kind,
mit gummi-ummantelten Stahlkugeln bei
Zusammenstößen mit der IOF am Nordeingang von
Jericho beschossen.
Ebenso wurde
die Hand eines Kind von einer scharfen Kugel bei
dem Überfall der IOF auf das Dorf Tammun, im
Südosten von Tubas, verletzt. Vor ihrem Rückzug
verhaftete die IOF einen Palästinenser.
Am 27. Januar 2023
wurden 3 Palästinenser von
gummi-ummantelten Stahlkugeln bei der
Niederschlagung des wöchentlichen Protestes von
Kafr Qaddoum, im Norden von Qalqilya verletzt.
Am selben
Tag wurden 2 Palästinenser, darunter ein Kind,
von gummi-ummantelten Stahlkugeln bei
Zusammenstößen mit der IOF am Dorfeingang von
‘Azzun, im Osten von Qalqilya verletzt. Außerdem
wurde ein Kind mit einer gummi-ummantelten
Stahlkugel bei Zusammenstößen mit der IOF im
Süden von Qalqilya angeschossen.
Am 28. Januar 2023
wurde ein Palästinenser von einem
Explosivgeschoss bei Zusammenstößen mit der IOF
vor dem Mavi Dotan-Kontrollpunkt am
Eingang zum Dorf Ya’bad, im Südwesten von Jenin,
verletzt. Das führte zur teilweisen Amputation
seines rechten Fußes.
Am selben
Tag wurde ein Kind verletzt, als eine scharfe
Kugel bei Zusammenstößen mit der IOF am
Abu-al-Rish-Militärkontrollpunkt in der Nähe der
al-Ibrahimi Moschee, im Süden von Hebron, seinen
rechten Fuß durchdrang. Außerdem wurde ein Kind
von 2 scharfen Kugeln am Fuß getroffen bei dem
Überfall der IOF auf das Dorf Al- Izzariya im
besetzten Ostjerusalem. Des Weiteren wurde ein
Kind von einer scharfen Kugel bei dem Überfall
der IOF auf das Dorf Bir Nabala, im Nordwesten
des besetzten Ostjerusalems, verletzt.
Am 29. Januar 2023
wurden 2 Palästinenser, darunter ein
Kind, durch Schüsse der IOF bei
Auseinandersetzungen mit ihr am
Militärwachtturm, der am Eingang Nabi Salih, im
Norden von Ramallah errichtet wurde, verletzt.
Auf das Kind wurde mit einer gummi-ummantelten
Stahlkugel und auf den anderen Palästinenser mit
einer scharfen Kugel geschossen.
Im Gazastreifen
wurden 5 Schießereien der IOF auf
landwirtschaftliche Gebiete im Osten der
Gazastreifen verzeichnet.
”
Bis heute in 2023 töteten Angriffe der IOF
36 Palästinenser, darunter 17 Zivilpersonen; 6
von ihnen waren Kinder, und der Rest waren
Mitglieder palästinensischer bewaffneter
Gruppen, darunter ein Kind, und 3 wurden von
Siedlern getötet, weil sie angeblich Schuss- und
Messerangriffe verübt hätten. Dutzende wurden in
der Westbank, darunter Ostjerusalem, verletzt.
Landeinebnungen,
Zerstörungen und Bescheide
Die IOF
vertrieb 5 Familien, insgesamt 25 Personen,
darunter 12 Kinder und 6 Frauen, nachdem sie 5
Häuser und 8 zivile Einrichtungen zerstört
hatte. Die IOF stellte außerdem
Baustopp-Bescheide in der Westbank,
einschließlich Ostjerusalems, aus. Einzelheiten
sind wie folgt:
Am 27. Januar 2023
zwang die IOF einen Palästinenser zur
Selbstzerstörung seines Hauses von 65 qm im Dorf
Jabel Mukaber im besetzten Ostjerusalem, unter
dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme,
wodurch eine 5köpfige Familie, darunter eine
Frau und 3 Kinder, obdachlos wurde.
Am 28. Januar 2023
zwang die IOF einen Palästinenser zur
Selbstzerstörung seines im Bau befindlichen
Hauses von 50 qm im Silwan-Viertel im besetzten
Ostjerusalem, unter dem Vorwand einer nicht
genehmigten Baumaßnahme.
Am 29. Januar 2023
zerstörte die IOF ein zweistöckiges Haus
von 250 qm im Jabel Mukaber-Viertel im besetzten
Ostjerusalem, unter dem Vorwand einer nicht
genehmigten Baumaßnahme. Das Ergebnis war, dass
3 Familien, insgesamt 11 Personen, darunter 4
Frauen und 3 Kinder, vertrieben wurden.
Am selben
Tag stellte die IOF einen Baustopp-Bescheid für
ein im Bau befindliches Haus von 100-qm sowie
eine Weißblechbaracke im Dorf, Al-Burj, im
Westen von Dura in Hebron, aus.
Am 30. Januar 2023
zerstörte die IOF eine Autowerkstatt von
200 qm, die aus Ziegeln und Wellblech bestand,
im Dorf Jabel Mukaber im besetzten Ostjerusalem,
unter dem Vorwand einer nicht genehmigten
Baumaßnahme.
Am selben
Tag zerstörte die IOF 3 Vieh-Baracken, die auf
150 qm im Dorf Silwan im besetzten Ostjerusalem
erbaut worden waren, unter dem Vorwand einer
nicht genehmigten Baumaßnahme.
Am 01. Februar 2023
zerstörte die IOF ein Haus von 100 qm im
Dorf Al-Walaja, im Nordwesten von Bethlehem,
unter dem Vorwand einer nicht genehmigten
Baumaßnahme. Das Ergebnis war, dass eine
9köpfige Familie, darunter eine Frau und 6
Kinder, vertrieben wurde.
Am selben
Tag zerstörte die IOF ein im Bau befindliches
Haus von 120 qm im Dorf Beit Jala, im Nordwesten
von Bethlehem, unter dem Vorwand einer nicht
genehmigten Baumaßnahme.
Außerdem
zerstörte die IOF ein Café von 250 qm im Dorf
Beit Hanina im besetzten Ostjerusalem und dazu
noch einen Raum aus Holz von 30 qm im Dorf
Silwan im besetzten Ostjerusalem. Des Weiteren
zerstörten sie 2 Container von 30 qm sowie eine
5 m Stützmauer um ein Grundstück 800 qm im Dorf
Sur Baher im besetzten Ostjerusalem, unter dem
Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme. Die
IOF zerstörte eine Baracke von 500 qm, die
landwirtschaftliche Geräte enthielt, und übergab
9 Baustopp-Bescheide für unbewohnte und im Bau
befindliche Häuser im Dorf Deir Ballut, im
Westen von Salfit.
Seit Anfang
2023 machte die IOF 31 Familien obdachlos,
insgesamt 207 Personen, darunter 27 Frauen und
96 Kinder. Das war das Ergebnis der Zerstörung
von 31 Häusern durch die IOF; 5 wurden
zwangsweise von ihren Eigentümern selbst
zerstört, und 3 wurden im Rahmen der kollektiven
Bestrafung zerstört. Die IOF riss auch 36 zivile
Objekte, zerstörte weiteres Eigentum und stellte
Dutzende Abriss- und Baustopp-Bescheide in der
Westbank, darunter Ostjerusalem, aus.
Siedler-Angriffe
gegen palästinensische Zivilpersonen und ihr
Eigentum:
Siedler
verübten – geschützt von der IOF - 12 Angriffe
gegen Palästinenser und ihr Eigentum in der
Westbank, darunter das besetzte Jerusalem.
Einzelheiten, wie folgt:
Am 27. Januar 2023
wurden 5 Palästinenser von scharfer
Munition verletzt, als ein israelischer Siedler
das Feuer direkt auf sie an der Kreuzung zum
Dorf Beita, im Südosten von Nablus, eröffnete.
Am selben
Tag griffen israelische Siedler einen
Palästinenser in der Nähe von Wadi al-Mutawi, im
Westen des Dorfes Kafr ad-Dik im Westen von
Salfit an und fügten ihm Prellungen zu. Ebenso
eröffneten Siedler das Feuer auf Palästinenser
im Gebiet von Sidat al-Tha’la, im Osten von
Yatta im südlichen Hebron, keine Opfer wurden
verzeichnet.
Am 28. Januar 2023
brannten israelische Sieder – von der IOF
beschützt – 3 Fahrzeuge und zerschmetterten
Scheiben und Lichter eines Krankenwagens der
Palästinensischen Roten Kreuz-Gesellschaft
(PRCS) in den Dörfern, ‘Aqraba und Majdal Bani
Fadil, im Südosten von Nablus.
Am selben
Tag setzte ein Siedler ein Haus in Brand, schlug
die Scheiben eines weiteren ein, riss 6
Olivenbäume aus und sperrte die Hauptstraße, die
das Dorf Turmus’Ayya ,, mit dem Dorf
Al-Mughayyir im Norden von Ramallah verbindet.
Außerdem warfen israelische Siedler, beschützt
von der IOF, Steine auf palästinensische
Fahrzeuge auf einer Straße, die Nablus mit
Qalqilya in der Nähe der Kedumim-Kreuzung
verbindet und auf einer Straße, die das Dorf
Turmus’Ayya mit dem Dorf Al-Mughayyir, im Norden
von Ramallah, verbindet. Sie zerschmetterten die
Scheiben von 2 Fahrzeugen.
Am 29. Januar 2023
prügelten Siedler und brachen sein Bein,
und steckten zwei Fahrzeuge im Dorf Jalud, im
Südosten von Nablus, in Brand.
Am 30. Januar 2023
rissen israelische Siedler, beschützt von der
IOF, 50 Olivenbäume aus und schrieben
rassistische Slogans, die lauteten „Tod den
Arabern“, im Dorf, im Nordosten von Ramallah.
Am selben
Tag durchstachen Siedler die Reifen von 30
Fahrzeugen im al-Eskan-Gebiet in der Nähe des
Industriegebietes in Al-Bireh.
Am 01. Februar 2023
durchstachen Siedler die Reifen von 20
Fahrzeugen und schrieben rassistische
Slogans gegen die Araber, die zur Rache in dem
Dorf Deir Dibwan, im Osten von Ramallah
aufriefen.
Seit Anfang des Jahres führten Siedler
mindestens 29 Angriffe gegen palästinensische
Zivilpersonen und ihr Eigentum.
Kollektive
Bestrafung:
Am 29. Januar 2023
versiegelte die IOF im Rahmen ihrer kollektiven
Bestrafungspolitik ein Wohnapartment im Dorf
al-Tur im besetzten Ostjerusalem. Das Apartment
gehört der Familie von Khairy ‘Alqam, der
getötet wurde, nachdem er eine Schießerei im
besetzten Ostjerusalem am 27. Januar 2023
ausgeführt hatte. Das Ergebnis war, dass eine
9köpfige Familie, darunter 5 Kinder und 3
Frauen, vertrieben wurde. Infolge der Schießerei
durchsuchte die IOF das Haus der Familie von
‘Alqam, verhaftete dessen Eltern und einige
seiner Verwandten, vertrieb den Rest seiner
Familienmitglieder und verhinderte, dass
irgendjemand eintreten konnte. Die IOF ist noch
immer rund um das Haus in Stellung.
Übergriffe der IOF
und Verhaftungen palästinensischer
Zivilpersonen:
Die IOF
führte 280
Übergriffe auf die Westbank aus, darunter auch
das besetzte Ostjerusalem. Diese
Übergriffe enthielten Razzien und Fahndungen in
zivilen Häusern und Einrichtungen sowie die
Errichtung von Kontrollpunkten. Bei diesen
Übergriffen wurden
113 Palästinenser verhaftet, darunter 3
Frauen und 8 Kinder; eins von ihnen mit einer
Beeinträchtigung der Mobilität.
”
Bis heute in 2023 führte die IOF 1103
Übergriffe in der Westbank durch, darunter das
besetzte Ostjerusalem, bei denen 510
Palästinenser verhaftet wurden, darunter 8
Frauen und 55 Kinder.
Israelische
Absperrung und Einschränkungen der
Bewegungsfreiheit:
Die
israelische Besatzung hält ihre illegale und
unmenschliche 15jährige Absperrung des
Gazastreifens aufrecht. Einzelheiten sind im
monatlichen Update von PCHR zu den
Gaza-Übergängen verfügbar:
monthly-update.
In der
Westbank, auch im besetzten Jerusalem, verhängt
die IOF auch weiterhin Einschränkungen der
Bewegungsfreiheit. Zusätzlich zu ihren 110
permanenten Kontrollpunkten errichtete die IOF
192
temporäre Militärkontrollpunkte in der Westbank,
darunter auch das besetzte Ostjerusalem und
verhaftete 10
Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.
Am 26. Januar 2023
schloss die IOF den
Shu’fat-Militärkontrollpunkt, im Nordosten des
besetzten Ostjerusalems und öffnete ihn später
wieder.
Am 28. Januar 2023
blockierte die IOF den Verkehr am
al-Zaytona-Militärkontrollpunkt im Dorf al-Tur
und sperrte den Eingang zum Dorf Anata im
besetzten Ostjerusalem.
Am selben
Tag sperrte die IOF den westlichen Eingang zum
Dorf Husan für den Autoverkehr und schloss den
Militärkontrollpunkt 300 im Norden von Bethlehem
und öffnete beide anschließend wieder.
Am 29. Januar 2023
sperrte die IOF die Kontrollpunkte
Qalandia und al-Jib im besetzten Ostjerusalem
und öffnete sie später wieder. Am selben Tag
schloss die IOF den nördlichen und westlichen
Eingang zum Dorf Tekoa und öffnete sie später
wieder.
Am 30. Januar 2023
blockierte die IOF den Fahrzeugverkehr am
Jab’-Militärkontrollpunkt und sperrte den
Qalandia-Militärkontrollpunkt im besetzten
Ostjerusalem und öffnete ihn später wieder. Am
selben Tag verschärfte die IOF die
Einschränkungen am
al-Container-Militärkontrollpunkt in Bethlehem
und blockierte den Verkehr.
Am 31. Januar 2023,
schloss die IOF den Westeingang zum Dorf Husan
für Fahrzeuge und öffnete ihn später wieder.
Am 28. Januar 2023
verschärfte die IOF die Beschränkungen an
den Militärkontrollpunkten, die sie an den
Haupt- und Nebeneingängen nach Jericho errichtet
hatte, unter anderem blockierte sie den Verkehr,
durchsuchte Fahrzeuge und kontrollierte
palästinensische Ausweise.
Bis heute in 2023 errichtete die IOF 618
temporäre Militärkontrollpunkte und verhaftete
31 Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.
Quelle (übersetzt von Inga
Gelsdorf)
(Wöchentliches Update 12. -18. Januar 2023)
Verletzung des
Rechts auf Leben und auf körperliche
Unversehrtheit
Fünf
Palästinenser wurden getötet, darunter 4
Zivilpersonen; eine von ihnen war ein Kind, und
eine weitere Zivilperson erlag ihren zuvor
erlittenen Verletzungen. 21 Palästinenser,
darunter eine Frau, 2 Kinder und ein Journalist,
wurden verletzt, während Dutzende weitere bei
Angriffen der israelischen Besatzungskräfte
(IOF) in der Westbank, einschließlich des
besetzten Ostjerusalems, unter Atembeschwerden
litten. Einzelheiten sind wie folgt:
Am 12. Januar 2023
tötete die IOF Sameer ‘Awni Aslan (41)
und verhaftete 14 Palästinensr, darunter sein
Kind, bei ihrem Überfall auf das
Qalandia-Flüchtlingslager in Ostjerusalem.
(Einzelheiten in der Presseerklärung von PCHR:
press release).
Am selben Tag
tötete die IOF 2 Palästinenser, darunter eine
Zivilperson, verletzte 3 weitere, darunter ein
Kind und verhaftete eine weitere bei dem
Überfall der IOF auf das Dorf Qabatiya in Jenin.
( Einzelheiten in der Presseerklärung von PCHR:
press release).
Am 14. Januar 2023
erlag Yazan Samer al-Ja’bari (19) einer
Schussverletzung im Unterleib. Die IOF hatte das
Feuer auf ihn bei ihrem Überfall auf das Dorf
Kafr Dan in Jenin am 02. Januar 2023 eröffnet.
Bei ihrem Eindringen tötete die IOF 2
Palästinenser und zerstörte zwei Häuser im
Rahmen ihrer kollektiven Bestrafungspolitik.
(Einzelheiten in der Presseerklärung von PCHR:
press release).
Am 15. Januar 2023
tötete die IOF kaltblütig Ahmed Hasan
Kahleh (45), als sie gezielt auf ihn bei einer
Operation, die auf eine außergerichtliche
Hinrichtung hinausläuft, das Feuer in der Nähe
des Dorfes Silwad, im Osten von Ramallah in der
Westbank eröffnete. Die IOF verhaftete auch
seinen Sohn, entließ ihn dann später wieder. (
Einzelheiten in der Presseerklärung von PCHR:
press release).
Am 16. Januar 2023
wurde Amr Khaked Khmour (14) getötet, nachdem er
bei Zusammenstößen, die den Überfall auf das
Dheisheh-Flüchtlingslager in Bethlehem
begleiteten, einen Kopfschuss durch eine scharfe
Kugel erlitten hatte. Vor ihrem Rückzug
verhaftete die IOF einen Palästinenser und eine
italienische Solidaritätsaktivistin, die dann
später in ihr Land deportiert wurde.
Die
Verletzten waren Opfer der Schüsse der IOF und
deren exzessiven Gewaltanwendung bei ihren
Überfällen auf palästinensische Städte und
Dörfer sowie bei ihrer Unterdrückung von
friedlichen Protesten, die palästinensische
Zivilpersonen organisiert hatten, und zwar wie
folgt:
Am 12. Januar 2023
wurden 5 Palästinenser durch scharfe
Munition der IOF verletzt, durch Schrapnell und
gummi-ummantelte Stahlkugeln, während sie die
Altstadt von Nablus überfiel. Vor ihrem Rückzug
verhaftete die IOF 5 Palästinenser.
Am 13. Januar 2023
wurden 3 Palästinenser durch
gummi-ummantelte Stahlkugeln bei der
Niederschlagung des wöchentliches Protestes von
Kafr Qaddoum im Norden von Qalqilya verletzt.
Am selben Tag
wurde ein Palästinenser mit scharfer Munition
bei Zusammenstößen mit der IOF bei derem
Eindringen in das Jalazone-Flüchtlingslager im
Norden von Ramallah erschossen. Vor ihrem
Rückzug verhaftete die IOF einen Palästinenser.
Ein Palästinenser wurde von einer scharfen Kugel
am Fuß getroffen bei Zusammenstößen mit der IOF
im Dorf Beit Ummar, im Norden von Hebron.
Ebenso erlitt ein Palästinenser durch eine
gummi-ummantelte Kugel bei Zusammenstößen mit
der IOF im Dorf al- Tur in Ostjerusalem
Verletzungen.
Am 14. Januar 2023
wurden 3 Palästinenser, darunter ein
Kind, mit gummi-ummantelten Stahlkugeln bei der
Niederschlagung des wöchentlichen Protestes von
Kafr Qaddoum im Norden von Qalqilya beschossen.
Am selben Tag
feuerte die IOF scharfe Munition auf zwei
Palästinenser und verletzte sie am Fuß, als sie
sich der Annexionsmauer im Dorf Hableh in
Qalqilya näherten.
Am 17. Januar 2023
wurden ein Palästinenser und seine Schwester
durch wahllose Schüsse der IOF verletzt, nachdem
Letztere einen Palästinenser getötet hatte,
unter dem Vorwand, er habe das Feuer auf sie am
Kontrollpunkt auf der al-Nabi
Younis-Straße im Norden von Hebron eröffnet.
Im
Gazastreifen wurden 5 Schüsse der IOF auf
landwirtschaftliche Gebiete im Osten und Norden
des Gazastreifens verzeichnet sowie über 3
Schießereien auf Fischerboote vor der Küste von
Gaza.
Bis heute in 2023 töteten
Angriffe der IOF 15 Palästinenser, darunter 7
Zivilpersonen; 3 von ihnen waren Kinder, und
der Rest waren Mitglieder bewaffneter
palästinensischer Gruppen; Siedler töteten ein
Kind und einen jungen Mann, der angeblich einen
Messerangriff verübt hatte. Außerdem wurden in
der Westbank, darunter Ostjerusalem, Dutzende
verletzt.
Landeinebnungen,
Zerstörungen und Bescheide
Die IOF vertrieb eine
neunköpfige Familie, darunter eine Frau und 7
Kinder, nachdem sie 3 Häuser zerstört hatte. Die
IOF zerstörte ebenso 16 zivile Einrichtungen in
der Westbank, auch in Ostjerusalem.
Einzelheiten, wie folgt:
Am 13. Januar 2023
zwang die IOF einen Palästinenser zur
Selbstzerstörung seines 100 qm-Hauses in
Beit Hanina in Ostjerusalem, mit dem Vorwand
einer nicht genehmigten Baumaßnahme im Gebiet C,
wodurch eine neunköpfige Familie, darunter 7
Kinder, obdachlos wurde.
Am 15. Januar 2023,
zerstörte die IOF 16 Industrie- und
Handelseinrichtungen im Dorf Hizam, im Norden
des besetzten Ostjerusalems, mit dem Vorwand der
nicht genehmigten Baumaßnahme im Gebiet C.
Am 17. Januar 2023,
zerstörte die IOF ein zweistöckiges Haus von 200
Quadratmetern im Dorf Beit Safafa im besetzten
Ostjerusalem, mit dem Vorwand der nicht
genehmigten Baumaßnahme im Gebiet C.
Am 18. Januar 2023
zerstörte die IOF ein im Bau befindliches
Haus von 200 qm, eine Holzhütte, einen
Stahlcontainer sowie einen weiteren aus
Weißblech, einen Zaun, der ein Stück Land von
500 qm einzäunte und 3 a wooden hut, a steel
container, and another built of tinplate, a
fence surrounding a 500-sqm plot of land, and 3
Strommasten im Dorf Arab Ramadin in Süd-Hebron,
mit dem Vorwand der nicht genehmigten
Baumaßnahme im Gebiet C.
Seit Anfang 2023 machte die
IOF 17 Familien zu Obdachlosen, insgesamt 112
Personen, darunter 17 Frauen und 40 Kinder.
Das war das Ergebnis der Zerstörung von 16
Häusern durch die IOF: Bei 5 dieser Häuser
wurden die Eigentümer zur Selbstzerstörung
gezwungen, wohingegen 2 im Rahmen der
kollektiven Strafmaßnahmen zerstört wurden. Die
IOF zerstörte auch 20 weitere zivile Objekte,
verwüstete weiteres Eigentum und stellte
Duetzende von Abriss-, Baustopp- und
Evakuierungsbescheide in der Westbank und auch
in Ostjerusalem aus.
Siedler-Angriffe gegen palästinensische
Zivilpersonen und ihr Eigentum
Von der IOF
beschützte Siedler führten 3 Angriffe gegen
Palästinenser und ihr Eigentum in der Westbank,
einschließlich Ostjerusalems, aus. Einzelheiten,
wie folgt:
Am 13. Januar 2023
rissen israelische Siedler 65 Olivenbäume im
Dorf Kafr ad-Dik,im Westen von Salfit aus.
Am selben
Tag schrieben Siedler rassistische Slogans, zum
Beispiel: „Tod den Arabern“, Tod den Christen“,
an die Mauern des Gebäudes des armenischen
Patriarchen in der Nähe des Hebron-Tors in
Ostjerusalem.he same day, settlers wrote racist
slogans, such as “Death to Arabs” “Death to
Christians” on the walls of the Armenian
Patriarchate Building near Hebron Gate in East
Jerusalem.
Am 15. Januar 2023
führten Siedler Bauarbeiten zur Befestigung
eines Tores auf dem Land von al-Hamra
durch, das sie kürzlich im Dorf Silwan im
besetzten Ostjerusalem beschlagnahmt hatten.
Seit Anfang des Jahres
verübten Siedler mindestens 13 Angriffe gegen
Palästinenser und ihr Eigentum.
IOF-Übergriffe auf
- und Verhaftungen von palästinensischen
Zivilpersonen
Die IOF
verübte 193 Übergriffe auf die Westbank,
darunter Ostjerusalem. Diese Übergriffe
schlossen Fahndungen und Verhaftungen in zivilen
Häusern und Einrichtungen sowie die Errichtung
von Kontrollpunkten ein. Bei diesen Übergriffen
wurden 111 Palästinenser verhaftet, darunter
eine italienische Solidaritätsaktivistin, eine
Frau sowie 18 Kinder.
Bis heute in
2023 führte die IOF 541 Übergriffe auf die
Westbank , darunter Ostjerusalem, aus, bei denen
291 Palästinenser verhaftet wurden, darunter 2
Frauen und 38 Kinder. Die IOF führte außerdem 2
limitierte Übergriffe auf den östlichen
Gazastreifen aus.
Israelische
kollektive Bestrafungs- und Absperrpolitik sowie
Einschränkungen der Bewegungsfreiheit:
Die
israelische Besatzung hält ihre illegale und
unmenschliche 15jährige Absperrung des
Gazastreifens. Einzelheiten sind im monatlichen
Update über die Gaza-Übergänge von PCHR
verfügbar:
monthly-update.
In der
Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem,
verhängte die IOF weiterhin Einschränkungen der
Bewegungsfreiheit. Zusätzlich zu ihren 110
permanenten Kontrollpunkten errichtete die IOF
111 temporäre Militärkontrollpunkte in der
Westbank, einschließlich Ostjerusalems, und
verhaftete 4 Palästinenser an diesen
Kontrollpunkten.
Bis heute in 2023
errichtete die IOF 304 temporäre
Militärkontrollpunkte und verhaftete 14
Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.
Quelle
(übersetzt von Inga Gelsdorf)
Israelische
Menschenrechtsverletzungen in den besetzten
palästinensischen Gebieten
(Wöchentliches Update v. 29. Dezember 2022- 04.
Januar 2023)
Verletzung des
Rechts auf Leben und auf körperliche
Unversehrtheit:
Drei Palästinenser, darunter 2 Kinder, wurden
getötet. Es ist anzumerken, dass die beiden
Kinder innerhalb von 24 Stunden getötet wurden.
31 weitere Palästinenser, darunter 5 Kinder, ein
Journalist und ein Sanitäter, wurden verletzt
und Dutzende weitere erlitten bei Angriffen der
israelischen Besatzungstruppen (IOF) in der
Westbank und auch im besetzten Ostjerusalem
Erstickungsanfälle.
Am 02. Januar 2023
tötete die IOF 2 Palästinenser, darunter
ein Kind, mit Namen Fo’ad Mahmoud ‘Abed (17),
und verletzte 6 weitere bei dem Überfall der IOF
auf das Dorf Kafr Dan in Jenin. Vor ihrem
Rückzug verhaftete die IOF einen Palästinenser
und zerstörte 2 Häuser im Rahmen ihrer
kollektiven Bestrafungspolitik. (Einzelheiten
verfügbar in der Pressemitteilung von PCHR:
press release)
Am 03. Januar 2023
tötete die IOF Adam ‘Issam ‘Ayyad (15).
Er war von einer scharfen Kugel in der Brust
getroffen worden, während ein anderes Kind durch
Beschuss der IOF bei Zusammenstößen, die deren
Eindringen in das al-Dheisheh-Flüchtlingslager
in Bethlehem begleiteten, verletzt wurde.
(Einzelheiten in dieser Pressemitteilung:
press release)
Diejenigen, die verletzt waren, waren Opfer der
exzessiven Gewaltanwendung und der Schießereien
der IOF bei deren Eindringen in die
palästinensischen Städte und Dörfer, oder aber
bei der Niederschlagung der friedlichen
Proteste, die von palästinensischen
Zivilpersonen organisiert wurden, und zwar wie
folgt:
Am 30. Dezember
2022 wurden 7 Palästinenser, darunter ein
Journalist und ein Kind, durch gummi-ummantelte
Stahlkugeln bei der Unterdrückung des
wöchentlichen friedlichen Protestes von Kafr
Qaddoum im Norden von Qalqilya verletzt. Am
selben Tag wurden 5 Palästinenser, darunter ein
Sanitäter lebensbedrohlich, durch das Feuer der
IOF bei ihrem Eindringen in Nablus Altstadt
verletzt. Vor ihrem Rückzug verhaftete die IOF
ein Kind, von dem sie behauptete, es stünde auf
der Fahndungsliste.
Am 31.Dezember 2022
wurde ein 22jähriger Palästinenser durch eine
gummi-ummantelte Stahlkugel, die in seinen Fuß
drang, bei der Niederschlagung des wöchentlichen
friedlichen Protestes von Kafr Qaddoum
im Norden von Qallqiliya verletzt.
Am 02. Januar 2023
wurden 11 Palästinenser, darunter 3
Kinder, verletzt: 7 durch scharfe Munition und 4
durch gummi-ummantelte Stahlkugeln, bei dem
Überfall der IOF auf das Dorf Beit Rima in
Ramallah. Vor ihrem Rückzug verhaftete die IOF
einen Palästinenser, nachdem sie seine Familie
angegriffen und ihr Haus durchsucht hatten.
Am 03. Januar 2023
wurden 7 Palästinenser verletzt, darunter
4 Kinder, die unter Erstickungsanfällen litten,
nachdem ihr Haus durch das Abfeuern von 4
Tränengaskanistern durch die IOF bei
Auseinandersetzungen infolge ihres Überfalls auf
das Dorf Abu Dis im besetzten Ostjerusalem in
Brand gesetzt worden war. Fadi Abu ‘Awwad, der
Eigentümer des Hauses, sagte, sein Haus sei
vollständig abgebrannt und er habe nur mit Müh
und Not seine Frau und seine Kinder retten und
das Haus verlassen können. Sein 4 Monate altes
Baby erlitt Erstickungsanfälle aufgrund der
Einatmung von Tränengas.
Im Gazastreifen wurden 8 Schüsse auf
landwirtschaftliche Gebiete im Osten von Khan
Yuni und im nördlichen Gazastreifen, aber keine
Opfer verzeichnet.
Landeinebnung,
Abrisse und Bescheide
Die IOF zerstörte 8 Häuser, wodurch 8 Familien,
insgesamt 50 Personen, darunter 8 Frauen und 22
Kinder, vertrieben wurden. Außerdem zerstörte
sie 2 zivile Einrichtungen und beschlagnahmte
ein Zelt, das als Klassenzimmer genutzt wurde
sowie einen Bagger in der Westbank,
einschließlich Ostjerusalems. Einzelheiten sind
wie folgt:
Am 31. Dezember
2022 zwang die IOF 2 Palästinenser zur
Selbstzerstörung ihrer beiden zweistöckigen
Wohnhäuser, die auf einem Gebiet von 140 qm im
al-Joz Valley-Viertel in Ostjerusalem erbaut
worden waren, aufgrund einer nicht vorhandenen
Baugenehmigung. Das Ergebnis war, dass 2
Familien, insgesamt 9 Personen, darunter 2
Frauen und 5 Kinder, vertrieben wurden.
Am selben Tag zwang die IOF einen Palästinenser
zur Selbstzerstörung seines 100 qm großen Hauses
im Dorf Silwan, in Ostjerusalem, unter dem
Vorwand einer nicht vorhandenen Baugenehmigung,
wodurch eine 5köpfige Familie, darunter 3
Kinder, vertrieben wurde.
Am 03. Januar 2023
beschlagnahmte die IOF ein Zelt, das aus
Schrott und Stahl von den Dorfbewohnern auf den
Trümmern der von der IOF am 23. November 2022
zerstörten Safi-Schule im Dorf Safi, im Süden
von Hebron errichtet worden war. Anzumerken ist,
dass 22 Studenten und -innen in dieser Schule
studierten.
Am selben Tag zerstörte die IOF vier Unterkünfte
von 60 qm im Dorf Sha’ab al-Batem im Süden von
Hebron, nachdem deren Inventar ausgeräumt
worden war, unter dem Vorwand einer nicht
genehmigten Baumaßnahme im Gebiet C. Das
Ergebnis: 4 Familien, insgesamt 30 Personen,
darunter 10 Kinder, wurden vertrieben. Am 22.
März 2022 zerstörte die IOF Unterkünfte aus
demselben Grund als Vorwand. Sie wurden von der
ACTED-Foundation (Stiftung) 2 Monate nach der
Zerstörung gesponsert; trotzdem hat die IOF sie
erneut zerstört.
Außerdem zerstörte die IOF ein im Bau
befindliches Haus von 170 qm und einen
Wasserbrunnen von 150 cbm im Dorf Ma’in, im
Süden von Hebron, unter dem Vorwand einer nicht
genehmigten Baumaßnahme im Gebiet C. Anzumerken
ist, dass eine sechsköpfige Familie, darunter 4
Kinder, in diesem Haus leben sollte.
Am 04. Januar 2023
zerstörte die IOF eine 70 qm-große
Viehbaracke im Dorf al-Khader in Bethlehem,
unter dem Vorwand einer nicht genehmigten
Baumaßnahme. Die IOF zerstörte auch ein im Bau
befindliches Haus von 160 qm im Dorf Silwan in
Ostjerusalem.
Am selben Tag beschlagnahmte die IOF einen
Bagger im Auftrag der
Ad-Dahiriya-Stadtverwaltung, im Süden Hebrons,
und verhaftete den Bürgermeister Bahjat Jabarin
und Nayef Makharzah, ein Gemeinderatsmitglied.
Später wurden sie wieder entlassen und stellten
fest, dass der Bagger im Gewahrsam der IOF
verbleiben wird, angeblich wegen dessen Einsatz
im Gebiet C.
Siedler-Angriffe:
Siedler verübten 5 Angriffe, vor allem, indem
sie 30 Gräber auf einem christlichen Friedhof in
Ostjerusalem zerstörten, sowie Angriffe gegen
Schafhirten und Fahrzeuge in der Westbank.
Am 01. Januar 2023
brachen Siedler auf dem protestantischen
Friedhof von Jerusalem ein, der von der
lutheranischen und der anglikanischen Kirche auf
dem Mount Zion im Zentrum von Ostjerusalem
unterhalten wird. Sie zerbrachen Kreuze und
zerstörten die Gedenksteine von 30 Gräbern.
Hosam Na’oum, ein Bischof der Anglikanischen
Kirche, sagte in einer Pressekonferenz am 4.
Januar 2023, die Überwachungskameras an dem
Friedhof hätten gezeigt, wie die Siedler den
Friedhof geschändet und verwüstet sowie Kreuze
zerbrochen und Ikonographie zerschmettert
hätten.
Am 02. Januar 2023
griffen Siedler, im Schutz der IOF, an und
eröffneten Feuer auf die Schafhirte im
‘Arab al-Maleihat-Gebiet, im Nordwesten von
Jericho, während sie ihre Schafe in der Nähe
ihrer Häuser hüteten. Jedoch wurde nichts über
Opfer berichtet.
Am selben Tag warfen Siedler Steine auf
palästinensische Fahrzeuge, die aus dem Dorf,
Kafl Haris, im Norden von Salfit kamen, und
zerschmetterten die Scheiben der in dem Gebiet
parkenden Fahrzeuge.
Am 03. Januar 2023
versammelten sich Dutzende von Siedlern in der
Nähe der al-Aqsa Moschee und
organisierten einen provokativen Protest, der
Tänze und Rituale beinhaltet. Als die
Demonstration in der Nähe des Hatta-Tors ankam,
griff die IOF die Palästinenser an und
verhaftete einen von ihnen.
Am selben Tag warfen Siedler Steine auf ein
Restaurant im Dorf Kafl Haris in Salfit und
zerschmetterten die Eingangstüre.
Eindringen eines
israelischen Ministers in die Al-Aqsa-Moschee
Am 03. Januar 2023
drang Israels Minister für die Nationale
Sicherheit, Itamar Ben Gvir, im Schutz
der IOF, in die al-Aqsa Moschee durch das
al-Magharbah-Tor bei seinem ersten Besuch nach
Amtsübernahme ein. Während seines Eindringens
hinderte die IOF muslimische Gläubige am
Betreten der al-Aqsa Moschee. Vor dem
Morgengrauen positionierten sich große Truppen
israelischer Soldaten rund um die Altstadt und
an den Toren der al-Aqsa und verwandelten die
Gassen und Straßen in eine Militärkaserne. Sie
verhängten auch Eingangsbeschränkungen der
al-Aqsa Moschee für Gläubige, darunter auch ein
Eintrittsverbot für Männer unter 50 Jahren.
Kollektive
Bestrafung:
Am 02. Januar 2023
zerstörte die IOF 2 Häuser im Rahmen
ihrer kollektiven Bestrafungspolitik von
Familien der Palästinenser, die beschuldigt
werden, angeblich Angriffe gegen die IOF oder
Siedler begangen zu haben. (Einzelheiten, siehe:
here)
Am 03. Januar 2023
durchsuchte die IOF 2 Häuser, die der
Familie von Islam Harbi al-Faroukh (26)
gehörten, in Ramallah und Kafr ‘Aqab in
Ostjerusalem. Sie nahmen die Maße der Häuser,
um diese im Rahmen ihrer kollektiven
Bestrafungspolitik zu zerstören. Die IOF
verkündete in einer Stellungnahme, dass ihre
Truppen Maße der beiden Häuser genommen hätten,
um die Möglichkeit deren Abrisse auf der
Grundlage der getroffenen Entscheidung zu
überprüfen. Die IOF beschuldigte al-Faroukh,
angeblich Bombenangriffe in Jerusalem am 23.
November 2022 ausgeführt zu haben, die 2
Israelis getötet und 2 weitere verletzt haben.
Übergriffe der IOF
und Verhaftungen von palästinensischen
Zivilpersonen:
Die IOF führte 161
Übergriffe auf die Westbank aus, darunter auch
das besetzte Ostjerusalem. Diese schlossen
Razzien und Fahndungen in Häusern von
Zivilpersonen und Einrichtungen ein sowie die
Errichtung von Kontrollpunkten. Bei diesen
Übergriffen wurden
72
Palästinenser verhaftet, darunter 9 Kinder. Im
Gazastreifen führte die IOF am 2. Januar 2023
einen begrenzten Übergriff auf das östliche
al-Fokhari, im Osten von Khan Younis aus.
Die israelische
Absperrpolitik sowie Einschränkungen der
Bewegungsfreiheit:
Die israelische Besatzung hält ihre illegale und
unmenschliche 15jährige Blockade des
Gazastreifens aufrecht. Einzelheiten im
monatlichen Update von PCHR bezüglich der
Gaza-Übergänge:
monthly-update.
In der Westbank, darunter das besetzte
Ostjerusalem, verhängt die IOF weiterhin
Einschränkungen der Bewegungsfreiheit.
Zusätzlich zu ihren 110 permanenten
Kontrollpunkten errichtete die IOF 87 temporäre
Militärkontrollpunkte in der Westbank, darunter
Ostjerusalem und verhaftete einen Palästinenser
an diesen Kontrollpunkten.
In dieser Woche sperrte die IOF die
Kontrollpunkte Qalendia, Jab’a und al-Za’eem in
Ostjerusalem mehrere Male für Fahrzeuge, öffnete
sie jedoch später wieder. Auch am 31. Dezember
2022 schloss die IOF das Detektor-Tor im Dorf
Beit Jala, im Westen von Bethlehem, und am 03.
Januar 2023 den westlichen Eingang zum Dorf
Tekoa, im Osten von Bethlehem, aber öffnete sie
später wieder.
Quelle
(übersetzt von Inga Gelsdorf)
Wöchentliches Update v.
22.-28. Dezember 2022)
Verletzung des
Rechts auf Leben und körperliche Unversehrtheit:
Ein palästinensischer
Zivilist wurde getötet und 18 weitere, darunter
ein Kind und ein Journalist, wurden verletzt,
wobei Dutzende weitere unter Erstickungsanfällen
bei Angriffen der israelischen Besatzungstruppen
(IOF) in der Westbank, darunter das besetzte
Ostjerusalem, litten.
Am 22. Dezember
2022 tötete die IOF Ahmed Daraghmah (23)
und verletzte 5 weitere Palästinenser, darunter
ein Kind, bei ihrem Überfall auf Nablus.
(Einzelheiten in der Pressemitteilung von PCHR:
press release.)
Die Verletzten waren Opfer
des exzessiven Gewalteinsatzes und der
Schießereien der IOF, die deren Überfälle auf
palästinensische Städte und Dörfer oder auch die
Unterdrückung friedlicher von palästinensischen
Zivilpersonen organisierten Proteste,
begleiteten, und zwar wie folgt:
Am 23. Dezember
2022 wurden sechs Palästinenser verletzt:
vier durch gummi-ummantelte Stahlkugeln und
zwei, darunter ein Journalist, die unmittelbar
von Tränenkanistern bei der Niederschlagung des
wöchentlichen Protestes von Kafr Qaddoum im
Norden von Qalqilya getroffen wurden.
Am 26. Dezember
2022 erlitt ein Palästinenser Frakturen seines
Brustkorbs, nachdem die IOF ihn und seine
Familie, darunter eine Person mit
Behinderung, bei einer Razzia in ihrem Haus im
Dorf Husan, im Westen von Bethlehem angegriffen
hatte.
Am 27. Dezember
2022 wurden 3 Palästinenser verletzt:
einer durch eine gummi-ummantelte Stahlkugel und
die beiden anderen mit
Tränengaskanister-Schrapnell bei der
Niederschlagung eines organisierten Protestes am
Qalandia-Kontrollpunkt, im Norden des besetzten
Ostjerusalems.
Am selben Tag wurde ein
Palästinenser durch eine gummi-ummantelte
Stahlkugel bei Zusammenstößen mit der IOF im
Al-Arroub-Flüchtlingslager, im Norden Hebrons,
verletzt.
Am 28. Dezember
2022 wurde ein Palästinenser durch eine
gummi-ummantelte Kugel der IOF am Fuß bei ihrem
Überfall auf das
Dheisheh-Flüchtlingslager in Bethlehem verletzt.
Vor ihrem Rückzug verhaftete die IOF einen
Palästinenser.
Am selben Tag wurde ein
Palästinenser durch eine scharfe Kugel in seiner
Brust bei Zusammenstößen mit der IOF bei ihrem
Überfall auf das Dorf, Beit Ummar, im Norden von
Hebron verletzt.
Im Gazastreifen wurde über 9
Schüsse auf landwirtschaftliche Ländereien im
Osten von Khan Yun berichtet. Bei einem dieser
Schüsse drang die Kugel durch die Mauer eines
Hauses, aber keine Opfer wurden verzeichnet.
”
Bis heute in 2022 töteten Angriffe der IOF 186 Palästinenser, darunter
124 Zivilpersonen: 37 Kinder, 8 Frauen, 2
Palästinenser wurden von israelischen Siedlern
getötet und der Rest waren Aktivisten; 20 von
ihnen wurden ermordet. Außerdem wurden Hunderte
von Palästinensern, darunter Frauen und Kinder,
bei Angriffen der IOF im Gazastreifen und in der
Westbank verletzt. Darüber hinaus starben 6
palästinensische Gefangene, darunter eine Frau
in den israelischen Gefängnissen.
Landeinebnungen,
Zerstörungen und Bescheid
Die IOF zerstörte die
Zimmerdecke eines verlassenen Hauses sowie 5
zivile Einrichtungen und beschlagnahmte zwei
Fahrzeuge in der Westbank, darunter auch
Ostjerusalem. Einzelheiten wie folgt:
Am 22. Dezember zerstörte die IOF eine als
Autolackiererei genutzte Baracke von 250 qm im
Dorf Deir Sharaf, im Westen von Nablus, unter
dem Vorwand einer illegalen Baumaßnahme im
Gebiet C. Am selben Tag beschlagnahmte die IOF
einen Karavan von 12 qm im Norden von Hebron.
Am 23. Dezember
2022 beschlagnahmte die IOF einen Traktor
in der Stadt Yatta und einen JCB-Bagger in
Masafer Yatta, im Süden von Hebron.
Am 26. Dezember
2022 zerstörte die IOF die Zimmerdecke
eines verlassenen Hauses von 140 qm im Dorf
al-Khader, im Südwesten von Bethlehem, unter dem
Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme.
Am selben Tag zerstörte die
IOF ein Zimmer, einen Wasserbrunnen und
Fundamente einer Autoreparaturwerkstätte von
1000 qm in dem Dorf Qalqas, im Süden von Hebron.
Am 27. Dezember
2022 zerstörte die IOF einen Raum von 16
qm und einen Zaun um ein Stück Land (2000 qm) in
der Stadt Dura, im Südwesten von Hebron.
Am selben Tag zerstörte die
IOF eine industrielle Einrichtung im Dorf
Immatain, im Norden von Qalqilya, unter dem
Vorwand einer Baumaßnahme im Gebiet C.
”
Seit Anfang 2022 machten die israelischen Besatzungskräfte 140 Familien
zu Obdachlosen, insgesamt 823 Personen,
darunter 162 Frauen und 373 Kinder. Das war das
Ergebnis der Zerstörung von 164 Häusern und
Dutzenden von Wohn- und landwirtschaftlich
genutzten Zelten. Die IOF zerstörte auch 123
zivile Objekte, ebnete unbebaute Flächen von
Land ein und stellte Dutzende von Abriss-,
Baustopp- und Evakuierungsbescheiden aus.
Siedlerangriffe:
Am
26. Dezember 2022 setzten israelische Siedler 3
Fahrzeuge in den Dörfern Burin und Asira
al-Qibliya, im Südosten von Nablus in Brand.
Am 27. Dezember
2022 beschlagnahmten israelische Siedler der
Organisationen El’ad und Ateret Cohani
ein Stück Land von 5000 qm, das als
al-Hamra-Land bekannt ist und dem
griechisch-orthodoxen Kloster gehört und von der
Familie, Samareen im Dorf Silwan im besetzten
Ostjerusalem gemietet war. Zeitgleich wurden die
Häuser der Samareen-Familie durchsucht und sechs
Palästinenser angegriffen, darunter 2 Kinder,
bevor sie von der IOF verhaftet wurden.
”
Seit Anfang des Jahres führten Siedler mindestens 259 Angriffe aus. Bei
zwei der Angriffen wurden 2 Palästinenser
getötet.
IOF-Übergriffe und
Verhaftungen von palästinensischen
Zivilpersonen:
Die IOF verübte
163 Übergriffe in
der Westbank, darunter das besetzte
Ostjerusalem. Diese Übergriffe schlossen Razzien
und Fahndungen in zivilen Häusern und
Einrichtungen ein sowie die Errichtung von
Kontrollpunkten. Bei diesen Übergriffen wurden
91
Palästinenser verhaftet, darunter 10 Kinder. Im
Gazastreifen wurde die Palästinensische Behörde
für Zivilangelegenheiten (GACA) informiert,
dass ein Palästinenser aus Khan Yunis verhaftet
wurde, obwohl er eine Genehmigung für
Geschäftsleute besaß, als er einen Tag zuvor
über den Beit Hanoun (Erez)-Übergang reiste.
”
Bis heute in 2022 führte die IOF 8.772 Übergriffe auf die Westbank aus,
darunter das besetzte Ostjerusalem, bei denen
4.872 Palästinenser verhaftet wurden, darunter
490 Kinder und 52 Frauen. Die IOF führte
ebenso 35 limitierte Übergriffe auf den
östlichen Gazastreifen aus und verhaftete 106
Palästinenser, darunter 64 Fischer, 32
Infiltratoren und 10 Personen, die über den Beit
Hanoun “Erez”-Übergang reisten.
Israelische
Blockade und Einschränkungen der
Bewegungsfreiheit:
Die israelische Besatzung
hält ihre illegale und unmenschliche 15jährige
Blockade des Gazastreifens aufrecht.
Einzelheiten zu den Übergängen sind im
monatlichen Update von PCHR verfügbar:
monthly-update
In der Westbank, darunter
das besetzte Ostjerusalem, verhängte die IOF
weiterhin Einschränkungen der
Bewegungsfreiheit. Außer ihren 110 permanenten
Kontrollpunkten errichtete die IOF 92 temporäre
Militärkontrollpunkte in der Westbank, darunter
Ostjerusalem, und verhaftete einen Palästinenser
an diesen Kontrollpunkten.
In dieser Woche schloss die
IOF erneut den Militärkontrollpunkt (300), der
Bethlehem von Jerusalem trennt, mehrere Male für
Fahrzeuge und öffnete ihn später wieder, wobei
der Fußweg offen blieb. Außerdem schloss die IOF
den Qalandia-Kontrollpunkt im Norden von
Ostjerusalem mehrmals mehrere Stunden lang und
blockierte den Verkehr, bevor er später wieder
geöffnet wurde.
”
Bis heute in 2022 errichtete die IOF mindestens 4.594
temporäre Militärkontrollpunkte und verhaftete
an diesen Kontrollpunkten 202 Palästinenser.
(übersetzt von Inga
Gelsdorf)
Quelle
Israelische
Menschenrechtsverstöße in den besetzten
palästinensischen Gebieten, wöchentliches
Update 15. – 21. Dezember 2022)
Verletzung des Rechts auf Leben und auf
körperliche Unversehrtheit:
Ein palästinensischer Gefangener starb in
israelischen Gefängnissen aufgrund medizinischer
Nachlässigkeitspolitik, wohingegen 6
Palästinenser, darunter 2 Kinder, verletzt
wurden, und Dutzende weitere bei Angriffen der
israelischen Besatzungskräften (IOF) in der
Westbank, einschließlich Ostjerusalems, unter
Erstickungsanfällen litten. Einzelheiten sind
wie folgt:
Am 20. Dezember 2022 starb Naser Abu Hmeid (50),
ein palästinensischer Gefangener in israelischen
Haftanstalten des Al-Ama’ri-Flüchtlingslagers in
Ramallah, im “Assaf Harofeh”-Krankenhaus in
Israel, nachdem er über ein Jahr lang gegen
Lungenkrebs gekämpft hatte. Abu Hmeid’s
Gesundheitszustand verschlechterte sich aufgrund
der systematischen medizinischen Nachlässigkeit
des Israelischen Gefangenendienstes (IPS)
gegenüber kranken Gefangenen. Einzelheiten,
siehe Pressemitteilung von PCHR: press release.
Diejenigen, die verletzt waren, wurden Opfer
exzessiver Gewaltanwendung, die die Übergriffe
der IOF auf Städte und Dörfer sowie die
Niederschlagung friedlicher Proteste, die von
palästinensischen Zivilpersonen organisiert
wurden, begleitete, und zwar, wie folgt:
Am 15. Dezember 2022 wurde ein palästinensisches
Kind von einer gummi-ummantelten Kugel bei
Auseinandersetzungen mit der IOF nach deren
Überfall auf das Shufat-Flüchttlingslager in
Ostjerusalem verletzt.
Am 17. Dezember 2022 wurde ein Palästinenser
durch eine gummi-ummantelte Metallkugel bei der
Unterdrückung des friedlichen wöchentlichen
Protestes von Kafr Qaddoum im Norden von
Qalquilya verletzt.
Am 18. Dezember 2022 wurde ein Palästinenser von
einer scharfen Kugel am Fuß verletzt bei
Zusammenstößen mit der IOF infolge des Überfalls
der Letzteren auf das alte
‘Askar-Flüchtlingslager in Nablus. Vor ihrem
Rückzug verhaftete die IOF einen Einwohner und
seinen Sohn.
Am 20. Dezember 2022 wurde ein Palästinenser
durch eine gummi-ummantelte Stahlkugel bei
Zusammenstößen mit der IOF nach dem Überfall der
Letzteren auf Abu Dis in Ostjerusalem verletzt.
Am 21. Dezember 2022 wurde ein palästinensisches
Kind durch eine scharfe Kugel am Fuß bei
Auseinandersetzungen mit der IOF am Eingang zur
al-Shuhada Staße in Hebron verletzt. Am selben
Tag wurde im Dorf Beit Ummar in Hebron bei
Zusammenstößen mit der IOF ein Palästinenser von
einer scharfen Kugel am Oberschenkel verletzt.
Im Gazastreifen wurden 3 Schüsse der IOF auf
landwirtschaftliche Gebiete im Osten des
Streifens verzeichnet, sowie drei Schüsse auf
Fischerboote vor der westlichen Gazaküste.
Bis heute in 2022 töteten Angriffe der IOF 185
Palästinenser, darunter 123 Zivilpersonen: 37
Kinder, 8 Frauen, 2 Palästinenser wurden von
israelischen Siedlern getötet,
der Rest waren Aktivisten; 20 von ihnen wurden
bei Angriffen der IOF im Gazastreifen und der
Westbank gezielt getötet. Außerdem starben 6
palästinensische Gefangene, darunter eine Frau
in israelischen Gefängnissen.
Landeinebnungen, Zerstörungen und Bescheide
Die IOF zerstörte vier Häuser, eins davon war
unbewohnt, wodurch eine 2köpfige Familie
obdachlos wurde, sowie 2 zivile Einrichtungen.
Sie beschlagnahmten 7 landwirtschaftlich
genutzte Zelte und stellte Baustoppbescheide für
Baumaßnahmen in der Westbank, darunter auch
Ostjerusalem, aus. Einzelheiten, wie folgt:
Am 15. Dezember 2022 zerstörte die IOF ein
im Bau befindliches Haus von 170 qm im Gebiet
von Farsh Al-Hawa, im Westen von Hebron, und
beschlagnahmte 2 Zelte im Dorf Tarqumiya, im
Nordwesten von Hebron, unter dem Vorwand einer
nicht genehmigten Baumaßnahme im Gebiet C.
Am selben Tag zerstörte die IOF eine
Vieh-Baracke und einen 180 qm-großen Pferdestall
und riss Landwirtschaftsbaracken ab, unter dem
Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme in
Ostjerusalem. Die IOF stellte 7 Bürgern ebenso
Baustoppbescheide für ihre Baumaßnahmen in Kafr
Al-Dik, im Westen von Salfit, unter dem Vorwand
einer nicht genehmigten Baumaßnahme im Gebiet
C aus.
Am 17. Dezember 2022 zwang die IOF nach
einem Beschluss der israelischen Stadtverwaltung
einen Palästinenser zur Selbstzerstörung seines
im Bau befindlichen Hauses in Jabal Al-Mukaber
in Ostjerusalem, unter dem Vorwand einer nicht
genehmigten Baumaßnahme und machte so eine
2köpfige Familie obdachlos.
Am 19. Dezember 2022 zerstörte die IOF 2 im Bau
befindliche Häuser: ein 2stöckiges Haus von 220
qm und ein einstöckiges Haus von 140 qm, im
Flughafengebiet, im Osten von Jericho, unter dem
Vorwand einer illegalen Baumaßnahme im Gebiet C.
Am 20. Dezember 2022 beschlagnahmte die IOF 5
landwirtschaftlich genutzte Zelte im Gebiet von
Wadi Jahish, im südlichen Yatta, im Süden von
Hebron.
”
Seit Beginn 2022 machten die israelischen
Streitkräfte 140 Familien zu Obdachlosen,
insgesamt 823 Personen, darunter 162 Frauen und
373 Kinder. Das war das Ergebnis der Zerstörung
von 163 Häusern und vielen Wohn- und
landwirtschaftlich genutzen Zelten durch die
IOF. Die IOF zerstörte außerdem 118 weitere
zivile Objekte, ebnete unbebaute Landflächen ein
und stellte Dutzende von Abriss-, Baustopp- und
Evakuierungsbescheiden aus.
Siedlerangriffe
Am 15. Dezember 2022 griffen Siedler einen
Palästinenser mit Stöcken an und zerschlugen die
Scheiben seines Autos in der Nähe der Kreuzung
des Dorfes Al-Taybeh in Ramallah.
Am 17. Dezember 2022 sägten Siedler 12
Olivenbäume im Dorf Yasuf, im Osten von Salfit
ab.
”
Seit Jahresbeginn verübten Siedler mindestens
257 Angriffe. Bei zwei der Angriffe wurden 2
Palästinenser getötet.
Zwangsweise Überführung und Deportation:
Am 18. Dezember 2022 deportierten die
israelischen Behörden den Rechtsanwalt und
Menschenrechtsverfechter Salah Al-Hamouri (37)
von Ostjerusalem nach Frankreich, nachdem er 9
Monate in Administrativhaft verbracht hat, unter
dem Vorwand des „Loyalitätsbruches gegenüber dem
Staat Israel“; somit läuft diese Deportation auf
ein Kriegsverbrechen hinaus. Einzelheiten siehe
Pressemitteilung von PCHR: press release.
Überfälle durch die IOF und Verhaftungen
palästinensischer Zivilpersonen:
Die IOF führte 171 Übergriffe auf die Westbank
aus, darunter auch das besetzte Ostjerusalem.
Diese Übergriffe schlossen Fahndungen und
Durchsuchungen ziviler Häuser und Einrichtungen
ein sowie die Errichtung von Kontrollpunkten.
Bei diesen Übergriffen wurden 83 Palästinenser
verhaftet, darunter 14 Kinder und 3 Frauen. Im
Gazastreifen führte die IOF einen limitierten
Übergriff im Osten von Rafah aus.
”
Bis heute in 2022 verübte die IOF 8.609
Übergriffe auf die Westbank, auch auf das
besetzte Ostjerusalem, aus, bei denen 4.781
Palästinenser verhaftet wurden, darunter 480
Kinder und 52 Frauen. Die IOF führte ebenso 35
limitierte Übergriffe auf den östlichen
Gazastreifen aus und verhaftete 105
Palästinenser, darunter 64 Fischer, 32
Infiltratoren sowie 9 Personen, die über den
Beit Hanoun “Erez”-Übergang reisten.
Absperrpolitik und Einschränkungen der
Bewegungsfreiheit
Am 16. Dezember 2022 starb Mahmoud Al-Kurd (45)
aus Deir Al-Balah im Al-Mutala’-Krankenhaus in
Ostjerusalem. Sein Gesundheitszustand hatte sich
nach seinem Kampf gegen den Lungenkrebs und
aufgrund der Weigerung der IOF, ihm eine
Reisegenehmigung zur Behandlung zu genehmigen,
verschlechtert. Die IOF genehmigte ihm eine
Ausreise am 15. Dezember 2022, nachdem sie ihm
vom Juli bis Dezember 2022 fünfmal die
Genehmigung verweigert hatte.
Das geschieht, während die IOF ihre illegale und
unmenschliche 15jährige Blockade gegen den
Gazastreifen aufrecht erhält. Einzelheiten zu
den Gaza-Übergängen sind in dem monatlichen
Update von PCHR verfügbar:monthly-update.
In der Westbank, darunter auch das besetzte
Ostjerusalem, verhängt die IOF auch weiterhin
Einschränkungen der Bewegungsfreiheit.
Zusätzlich zu ihren 110 permanenten
Kontrollpunkten hat die IOF 115 temporäre
Militärkontrollpunkte in der Westbank, auch im
besetzten Osjerusalem, errichtet und 4
Palästinenser an diesen Kontrollpunkten
verhaftet.
”Bis heute in 2022 errichtete die IOF 4.457
temporäre Militärkontrollpunkte und verhaftete
an diesen Kontrollpunkten 201 Palästinenser.
Quelle
(übers.v. Inga Gelsdorf)
PCHR-
Israelische Menschenrechtsverstöße in den
besetzten palästinensischen Gebieten
Verletzung des
Rechts auf Leben und körperliche Unversehrtheit:
Fünf Palästinenser, darunter 3 Zivilisten,
wurden getötet und 7 weitere, darunter 2 Kinder,
verletzt, während Dutzende andere unter
Erstickungsanfällen bei den Angriffen der
israelischen Besatzungsstreitkräfte (IOF) im
Gazastreifen und in der Westbank, darunter auch
das besetzte Ostjerusalem, litten.
Am 08. Dezember
2022 schoss die IOF im Rahmen außergerichtlicher
Exekutionen direkt auf drei Palästinenser und
tötete sie, einer war ein Zivilist und die
beiden anderen waren Mitglieder bewaffneter
palästinensischer Gruppen, bei einem Überfall
der IOF im Osten von Jenin. Vor ihrem
Rückzug verhaftete die IOF drei Palästinenser.
(Einzelheiten sind in der Presseerklärung von
PCHR verfügbar:
press release).
Am selben Tag tötete die IOF ein Kind, mit Namen
Diaa Irhamieh (16), und verletzte 3 weitere
Palästinenser; einen bei Zusammenstößen an dem
Haupteingang zum Dorf ‘Aboud in Ramallah
(Einzelheiten sind in der Presseerklärung von
PCHR verfügbar:
press release).
Am 11. Dezember
2022 tötete die IOF eine 16jährige
Palästinenserin, mit Namen Jana Zakarneh, und
drei Palästinenser, darunter zwei Brüder, bei
dem Überfall der IOF auf das Ostviertel von
Jenin. (Einzelheiten sind verfügbar in der
Pressemitteilung von PCHR:
press release). Die IOF gestand, dass
eine anfängliche Ermittlung ergeben hatte, dass
das Mädel versehentlich von einem israelischen
Scharfschützen erschossen wurde.[1].
Diejenigen, die verletzt wurden, waren Opfer des
exzessiven Einsatzes von Gewalt, die der
Überfall der IOF auf palästinensische Städte und
Dörfer oder die Niederschlagung friedlicher
Proteste, die palästinensische Zivilperonen
organisierten, begleitete, und zwar wie folgt:
Am 08. Dezember
2022 wurde auf einen Palästinenser mit einer
gummi-ummantelten Stahlkugel bei Zusammenstößen
mit der IOF, die in der Nähe des Detektor-Tores
(104) stationiert ist, das an der Annexionsmauer
im Westen von Tulkarm errichtet wurde,
geschossen.
Am 09. Dezember
2022 wurden drei Palästinenser, darunter zwei
Kinder, mit gummi-ummantelten Stahlkugeln bei
der Niederschlagung des wöchentlichen Protestes
im Norden von Qalqilya angeschossen.
Am 10. Dezember
2022 unterdrückte die IOF eine
Zusammenkunft, die von Dutzenden von
Palästinensern am Damaskustor im besetzten
Ostjerusalem organisiert worden war, um den Sieg
des marokkanischen Teams bei der
Fußballweltmeisterschaft zu feiern. Sie griff
auch eine männliche Person mit eingeschränkter
Mobilität an und verhaftete sie in einem
Untersuchungszentrum. Er wurde zur Behandlung in
ein Krankenhaus gebracht.
Im Gazastreifen wurde über 9 Schüsse auf
landwirtschaftliches Gebiet im östlichen
Gazastreifen berichtet, sowie 3 Schüsse auf
Fischerboote vor der Westküste Gazas.
Bis heute in 2022 töteten
IOF-Angriffe 185 Palästinenser, darunter 123
Zivilpersonen: 37 Kinder, 8 Frauen, 2
Palästinenser wurden von israelischen Siedlern
getötet und der Rest waren Aktivisten; 20 von
ihnen wurden ermordet. Auch Hunderte von
Palästinensern, darunter Frauen und Kinder,
wurden bei Angriffen der IOF im Gazastreifen und
in der Westbank verletzt. Außerdem starben 5
palästinensische Gefangene, darunter eine Frau,
in israelischen Gefängnissen.
Landeinebnungen,
Zerstörungen und Bescheide
Die IOF zerstörte 5 Häuser, vertrieb 3 Familien,
insgesamt 16 Personen, darunter 5 Kinder und 3
Frauen. Sie zerstörten auch 7 zivile
Einrichtungen und stellten Baustopp-Bescheide in
der Westbank und auch im besetzten Ostjerusalem
aus. Einzelheiten wie folgt:
Am 11. Dezember
2022 stellte die IOF Palästinensern
Baustopp-Bescheide für drei unbewohnte Häuser,
ein Stück Land und einen Blechladen, wo
Baumaterialien verkauft wurden, im Dorf
al-Zuwaidin Bedouin in Yatta, im Süden von
Hebron, aus, unter dem Vorwand einer nicht
genehmigten Konstruktion.
Am 12. Dezember
2022 zwang die IOF aufgrund der Umsetzung einer
Anordnung der israelischen Stadtverwaltung einen
Palästinenser zur Zerstörung seines im Bau
befindlichen Hauses, das er auf 100
Quadratmetern im Dorf Isawiya im
besetzten Ostjerusalem erbaut hatte, unter dem
Vorwand einer nicht genehmigten Konstruktion. Am
selben Tag demontierte die IOF eine Gärtnerei
von 100 Quadratmetern im Dorf Tuqu in Bethlehem,
unter dem Vorwand einer nicht genehmigten
Konstruktion. Außerdem stellte die IOF 18
Baustopp-Bescheide für 9 Häuser, 4
Landwirtschaftsräume, 3 industrielle
Einrichtungen und zwei Grundstücke im Dorf
Qarawat Bani Hassan, im Westen von Saflit aus,
unter dem Vorwand, sie befänden sich in dem
Gebiet, das als Zone C klassifiziert ist. Die
Bescheide besagen, dass man vor dem 28. Dezember
2022 Einspruch erheben sollte.
Am 13. Dezember
2022 zerstörte die IOF ein einstöckiges
Haus von 135 Quadratmetern in dem Dorf
Al-Jiftlik, im Norden von Jericho, wodurch zwei
Familien, die aus 9 Personen bestehen, darunter
3 Kinder, obdachlos wurden. Im selben Gebiet
zerstörte die IOF ein 36 Quadratmeter-Haus,
wodurch eine 7köpfige Familie, darunter 2
Kinder, vertrieben wurde. Außerdem zerstörte die
IOF zwei im Bau befindliche Häuser; das eine
wurde auf einem Gebiet von 165 Quadratmetern
erbaut, während das andere auf einem Gebiet von
100 Quadratmetern erbaut wurde. Des Weiteren
zerstörte die IOF eine Blechbaracke, die auf
einem Gebiet von 250 Quadratmetern erbaut wurde
sowie vier Viehställe, die auf einem Gebiet von
240 Quadratmetern errichtet wurden, unter dem
Vorwand nicht genehmigter Baumaßnahmen in Zone
C.
Am selben Tag zerstörte die IOF ein im Bau
befindliches Haus, das auf einem Gebiet von 100
Quadratmetern im Dorf Furush Beit Dajan in den
zentralen Tälern in Nablus erbaut worden war,
unter dem Vorwand der illegalen Baumaßnahme im
Gebiet C. Außerdem zerstörte die IOF eine
Baracke, die als Autoreparaturwerkstatt genutzt
wurde, einen Container, eine Baracke, einen
Landwirtschaftsraum, einen Zaun und eine
Steinkette auf landwirtschaftlich genutztem
Gebiet im Dorf al-Jib im besetzten Ostjerusalem,
unter dem Vorwand ungenehmigter Baumaßnahmen.
Seit Beginn von 2022 machten
die israelischen Besatzungstruppen 139 Familien
zu Obdachlosen, insgesamt 821 Personen,
darunter 161 Frauen und 373 Kinder. Das war
das Ergebnis der Zerstörung von 159 Häusern und
Dutzenden von Wohn- und landwirtschaftlich
genutzten Zelten. Die IOF zerstörte ebenso 116
weitere zivile Objekte, ebenete unbebaute
Landgebiete ein und stellte hunderte Abriss-,
Baustopp- und Evakuierungsbescheide aus.
Siedler-Angriffe
gegen palästinensische Zivilpersonen und ihr
Eigentum:
Am 08. Dezember
2022 warfen israelische Siedler Steine auf
palästinensische Fahrzeuge, die sich in der Nähe
der Kreuzung der Kedium-Siedlung auf der
Hauptstraße befanden, die Nablus mit Qalqilya
verbindet.
Am 10. Dezember
2022 rissen israelische Siedler 15 Olivenbäume
auf den Ländereien des Dorfes Haris, im Norden
von Salfit, aus.
”
Seit Anfang des Jahres
verübten Siedler mindestens 255 Angriffe. Bei
zwei der Angriffe wurden 2 Palästinenser
getötet.
IOF-Übergriffe und
Verhaftungen von palästinensischen
Zivilpersonen:
Die IOF führte 168
Übergriffe auf die Westbank aus, einschließlich
des besetzten Ostjerusalems. Diese Übergriffe
schlossen Razzien und Fahndungen in zivilen
Häusern und Einrichtungen ein sowie die
Errichtung von Kontrollpunkten. Bei
diesen Übergriffen wurden
117
Palästinenser verhaftet, darunter 9 Kinder,
sowie ein palästinensisches Fahrzeug
beschlagnahmt.
”
Bis heute in 2022 führte die
IOF 8.438 Übergriffe auf die Westbank aus,
darunter das besetzte Ostjerusalem, bei denen
4.698 Palästinenser verhaftet wurden, darunter
466 Kinder und 49 Frauen. Die IOF führte
auch 34 limitierte Übergriffe auf den Osten
des Gazastreifens aus und verhaftete 105
Palästinenser, darunter 64 Fischer, 32
Infiltratoren sowie 9 Personen, die über den
Beit Hanoun “Erez”.Übergang reisten.
Israelische
kollektive Bestrafungs- und Absperrpolitik sowie
Einschränkungen der Bewegungsfreiheit:
Die israelische Besatzung hält ihre illegale und
unmenschliche 15jährige Blockade des
Gazastreifens aufrecht. Einzelheiten sind im
monatlichen Update von PCHR über die
Gaza-Übergänge verfügbar:
monthly-update.
Am 08. Dezember 2022 hatte die IOF 382 Christen
aus Gaza verboten, nach Bethlehem einzureisen,
um an den christlichen Feierlichkeiten
teilzunehmen. Sie hatte sich geweigert, ihnen
Reisegenehmigungen auszustellen. Mr. Elias
al-Jalda, Mitglied des arabisch-orthodoxen
Kirchenvorstandes in Gaza, sagte PCHRs
Mitarbeitern, dass diejenigen die von dem
Einreiseverbot betroffen waren, auf einer
Namensliste von 900 Personen standen, die die
Kirchen im Gazastreifen gesandt hatten, um eine
Reisegenehmigung zu erlangen.
In der Westbank, darunter auch das besetzte
Ostjerusalem, verhängt die IOF weiterhin
Einschränkungen der Bewegungsfreiheit.
Zusätzlich zu ihren 110 ständigen
Kontrollpunkten errichtete die IOF 76
temporäre Militärkontrollpunkte in der Westbank,
darunter auch das besetzte Ostjerusalem, und
verhaftete dort 6
Palästinenser.
Am 08. Dezember 2022 verschloss die IOF das am
Westeingang zum Dorf Husam, im Westen von
Bethlehem, errichtete Metall-Detektor-Tor.
Am 09. Dezember 2022 verschloss die IOF das am
Westeingang zum Dorf Tekoa, im Osten von
Bethlehem, errichtete Metall-Detektor-Tor.
Bis heute in 2022 errichtete
die IOF mindestens 4.342 temporäre
Militärkontrollpunkte und verhaftete 197
Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.
Quelle
(übersetzt von Inga Gelsdorf)
Israelische
Menschenrechtsverletzungen in den besetzten
palästinensischen Gebieten
(Wöchentliches Update
01. - 07. Dezember
2022)
Verletzung des Rechts auf Leben und körperliche
Unversehrtheit:
Zwei palästinensische Zivilpersonen wurden
getötet, und 18 weitere, darunter 3 Kinder,
verletzt, wobei dutzende Weitere bei Angriffen
der israelischen Besatzungstruppen (IOF) im
Gazastreifen und der Westbank, einschließlich
des besetzten Ostjerusalems, unter
Erstickungsanfällen litten.
Am 12. Dezember 2022 wurde ‘Ammar Mefleh
(23) getötet. Einer der israelischen
Grenzpolizisten zielte mit einer Schusswaffe auf
ihn, er wurde kaltblütig in der Hauptstraße des
Dorfes Huwara, Nablus, ermordet. (Einzelheiten
sind in der Presseerklärung von PCHR verfügbar:
press release).
Am 05. Dezember 2022 wurde ‘Omar Manna’a
(23) getötet, nachdem die IOF bei ihrem Überfall
auf das al-Dheiseh-Flüchtlingslager in Bethlehem
das Feuer auf ihn eröffnet hatte und ihn
verbluten ließ. ( Einzelheiten sind in der
Presseerklärung von PCHR verfügbar: press
release).
Diejenigen, die verletzt wurden, waren Opfer des
exzessiven Gewalteinsatzes, der die Übergriffe
der IOF auf palästinensische Städte und Dörfer,
oder die Niederschlagung friedlicher von
palästinensischen Zivilpersonen organisierter
Proteste begleitete, und zwar wie folgt:
Am 01. Dezember 2022 wurde ein
Palästinenser am Fuß verletzt, nachdem die IOF
auf ihn bei Zusammenstößen in der Nähe des
Annexionsmauertores im Dorf Beit Duqqo in
Ostjerusalem das Feuer eröffnet hatte, ihn dann
später verhaftet und in das Hadassa Hospital-
‘Ein Kerem gebracht hatte.
Am 02. Dezember 2022 erlitten 3
Palästinenser Verletzungen durch
gummi-ummantelte Stahlkugeln der IOF bei der
Niederschlagung des friedlichen wöchentlichen
Protestes von Kafr Qaddoum, im Norden von
Qalqilya.
Am 03. Dezember 2022 wurde ein Palästinenser von
einer gummi-ummantelten Stahlkugel bei
Zusammenstößen mit der IOF am Eingang zum Dorf
Qasra, im südlichen Nablus, verletzt.
Am 06. Dezember 2022 wurden 3
Palästinenser bei Zusammenstößen mit der IOF in
der Nähe der auf palästinensischem Land
errichteten Psagot-Siedlung im Jabal
al-Taweel-Gebiet, al-Bireh, verletzt.
Am 4. Dezember führten Kampfjets der IOF
mehrere Angriffe im Gazastreifen auf
landwirtschaftliches Gebiet im Dorf al-Shokah,
Rafah aus sowie weitere im Osten von Deir
al-Balah im Zentrum des Gazastreifens und
verursachten Schäden. Über Opfer wurde nichts
berichtet.
Außerdem wurde über 8 Schießereien auf
landwirtschaftliche Gebiete im östlichen
Gazastreifen berichtet, sowie über 7 Schüsse auf
Fischerboote im Westen der Küste von Gaza.
”
Bis heute in 2022 tötete die IOF 180
Palästinenser, darunter 120 Zivilpersonen: 35
Kinder, 8 Frauen; 2 Palästinenser wurden von
Siedlern getötet und der Rest waren Aktivisten;
18 von ihnen wurden ermordet. Außerdem wurden
Hunderte von Palästinensern, darunter Frauen und
Kinder, bei Angriffen der IOF im Gazastreifen
und der Westbank verletzt. Des Weiteren starben
5 palästinensische Häftlinge, darunter eine
Frau, in israelischen Gefängnissen.
Landeinebnungen, Zerstörungen und Bescheide
Die IOF zerstörte 2 als Klassenzimmer genutzte
Zelte und beschlagnahmte die Pulte darin.
Außerdem zerstörte sie 4 für die Landwirtschaft
genutzte Räume und 2 Einrichtungen und ebnete
landwirtschaftliche Gebiete in der Westbank ein,
einschließlich des besetzten Ostjerusalems.
Einzelheiten, wie folgt:
Am 04. Dezember 2022 zerstörte die IOF
einen Raum aus Blech im westlichen Dura, Hebron,
wobei zu beachten ist, dass der Eigentümer ihn
nur 10 Tage zuvor auf den Ruinen seines Hauses
erbaut hatte, das von der IOF zum zweiten Male
am 6. Oktober 2022 abgerissen worden war.
Die IOF zerstörte auch einen landwirtschaftlich
genutzten Raum im Westen des Dorfes Ethna,
Hebron, unter dem Vorwand einer fehlenden
Baugenehmigung.
Am 05. Dezember 2022 zerstörte die IOF
eine Blech-Baracke von 1400 Quadratmetern, die
zum Recyclen von Stahl und Kupferschrott im
westlichen Ethna, Hebron, genutzt wurde, unter
dem Vorwand einer ungenehmigten Baumaßnahme im
Gebiet C. Die IOF zerstörte auch eine Baracke
aus Zinn von 100 Quadratmetern, die als
Viehzuchtscheune am südlichen Eingang zum Dorf
Terqoumia, Hebron, genutzt wurde. Am selben Tag
stellte die IOF Baustoppbescheide für 3
gewerbliche Warenlager in der Nähe des Eingangs
zum Dorf Beit Rima, im Nordwesten von Ramallah
aus, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten
Baumaßnahme im Gebiet C.
Am 07. Dezember 2022 verwüsteten
israelische Fahrzeuge landwirtschaftliche
Gebiete und zerstörten eine Stützmauer in
al-Walajah, Bethlehem, unter dem Vorwand einer
nicht genehmigten Baumaßnahme.
”
Seit Beginn 2022 machte die IOF 137 Familien zu
Obdachlosen, insgesamt 805 Personen, darunter
158 Frauen und 368 Kinder. Das war das Ergebnis
der Zerstörung der IOF von 154 Häusern und
Dutzenden von Wohn- und landwirtschaftlich
genutzten Zelten. Die IOF zerstörte ebenfalls
109 weitere zivile Objekte, ebnete unbebaute
Landflächen ein und stellte Hunderte von
Abriss-, Baustopp- und Evakuierungsbescheiden
aus.
Siedlerangriffe gegen palästinensische
Zivilpersonen und ihr Eigentum:
Israelische Siedler verübten 4 Angriffe, die den
Abriss eines archäologischen Hotel beinhalteten
sowie den Angriff auf palästinensische Fahrzeuge
und das Entwurzeln von Bäumen. Einzelheiten wie
folgt:
Am 02. Dezember 2022 zerstörten Siedler
der Organisation “Ateret Cohanim” die
archeologischen Innenwände des Hotels „Klein
Petra“, das zum Petra Hotel gehört und daran
angrenzt und den Omar Platz im Bab al-Khalil
Gebiet Ostjerusalem überblickt, und drohten es
komplett einzunehmen.
Am 04. Dezember 2022 griffen Siedler,
geschützt von der IOF, palästinensische
Fahrzeuge an, die den Westeingang zum Dorf
Huwara in Nablus passierten, schlugen die
Fenster einiger ein und verursachten auch
Schäden an den Strukturen.
Am Nachmittag griffen 4 Siedler mit
Schlagstöcken ein palästinensisches Auto an der
Kreuzung zur Yitsihar-Siedlung in Nablus an und
schlugen die Windschutzscheibe und Seitenfenster
ein, bevor der Fahren ihnen entkommen konnte.
Am 05. Dezember 2022 rissen Siedler circa
30 Olivenbäume aus und pflanzten Tannenbäume auf
einem landwirtschaftlichen Gebiet in Qarawet
Bani Hassan, im Westen von Salfit.
”
Seit Jahresbeginn führten Siedler mindestens 253
Angriffe aus. Bei zwei der Angriffe wurden 2
Palästinenser getötet.
IOF-Übergriffe und Verhaftungen von
palästinensischen Zivilpersonen:
Die IOF verübte 165 Übergriffe auf die Westbank
aus, darunter auch das besetzte Ostjerusalem.
Diese Übergriffe schlossen Razzien und
Fahndungen in zivilen Häusern ein sowie die
Errichtung von Kontrollpunkten. Dabei wurden 85
Palästinenser verhaftet, darunter 14 Kinder und
4 Frauen.
”
Bis heute in 2022 führte die IOF 8.270 Überfälle
auf die Westbank aus, darunter auch das besetzte
Ostjerusalem, wobei 4.581 Palästinenser
verhaftet wurden, darunter 457 Kinder und 49
Frauen. Die IOF führte ebenso 34 begrenzte
Übergriffe auf den Osten des Gazastreifens aus
und verhaftete 105 Palästinenser, darunter 64
Fischer, 32 Infiltratoren sowie 9 Personen, die
über den Beit Hanoun “Erez”-Übergang reisten.
Israelische kollektive Bestrafungs- und
Absperrpolitik sowie Einschränkungen der
Bewegungsfreiheit:
Die israelische Besatzung hält ihre illegale und
unmenschliche 15jährige Blockade des
Gazastreifens aufrecht. Einzelheiten sind in der
Presseerklärung von PCHR über die Gazaübergänge
enthalten: monthly-update.
In der Westbank, darunter auch das besetzte
Ostjerusalem, verhängt die IOF weiterhin
Einschränkungen der Bewegungsfreiheit.
Zusätzlich zu ihren 108 ständigen
Kontrollpunkten errichtete die IOF 85 temporäre
Militärkontrollpunkte in der Westbank,
einschließlich des besetzten Ostjerusalems, und
verhaftete einen Palästinenser an diesen
Kontrollpunkten.
Am 05. Dezember 2022 schloss die IOF den
Eingang zum al-Jalazone-Flüchtlingslager, im
Norden von al-Bireh, mit Zementblöcken. Er blieb
bis heute geschlossen.
Am 07. Dezember 2022 schloss die IOF
wieder die Kontrollpunkte und die Detektor-Tore
in Ostjerusalem und Bethlehem. Später öffnete
sie diese wieder, hielt jedoch
Bewegungseinschränkungen aufrecht.
”
Bis heute in 2022 errichtete die IOF mindestens
4.266 temporäre Militärkontrollpunkte und
verhaftete an diesen Kontrollpunkten 191
Palästinenser.
Quelle
(übersetzt von Inga Gelsdorf)
Israelische
Menschenrechtsverletzungen in den besetzten
palästinensischen Gebieten
(Wöchentliches Update
24. – 30. November 2022)
Verletzungen des
Rechts auf Leben und körperliche Unversehrtheit:
Fünf palästinensische Zivilpersonen wurden
getötet und 18 weitere, darunter 5 Kinder und
ein Sanitäter, wurden verletzt, während dutzende
andere unter Erstickungsanfällen bei Angriffen
der israelischen Besatzungsstreitkräfte (IOF) im
Gazastreifen und in der Westbank, einschließlich
Ostjerusalems, litten.
Am 29. November
2022 wurden drei palästinensische Zivilpersonen,
darunter 2 Brüder, getötet und 6 weitere,
darunter 2 Kinder, im Feuer der IOF in der
Westbank verletzt. Die beiden Brüder wurden
in Ramallah getötet, während der dritte
Zivilist seiner Verletzung in Hebron erlag. (
Einzelheiten sind in der Presseerklärung von
PCHR verfügbar
press release).
Am 29. und 30. November 2022 wurden zwei
palästinensische Zivilpersonen bei dem Übergriff
der Letzteren auf Jenin und Ramallah in der
Westbank durch das Feuer der IOF getötet.
(Einzelheiten sind in der Pressemitteilung von
PCHR verfügbar:
press release).
Diejenigen, die verletzt wurden, waren Opfer
exzessiver Gewaltanwendung, die den Übergriff
der IOF auf palästinensische Städte und Dörfer
oder die Unterdrückung friedlicher Proteste, die
palästinensische Zivilpersonen organisierten,
begleiteten, und zwar, wie folgt:
Am 25. November
2022 wurden drei Palästinenser, darunter
ein Kind, von gummi-ummantelten Stahlkugeln bei
der Unterdrückung des wöchentlichen Protestes
von Kafr Qaddoum im Norden von Qalqilya durch
die IOF verletzt.
Am 29. November
2022 wurde ein Palästinenser von einer scharfen
Kugel der IOF in seinen Fuß getroffen, als er
versuchte, durch ein Loch in der Trennmauer in
der Nähe des Dorfes Rummanah im Westen von Jenin
nach Israel einzudringen, um dort zu arbeiten.
Außerdem erlitt ein weiterer Palästinenser eine
Fußverletzung durch eine gummi-ummantelte
Stahlkugel bei Zusammenstößen mit der IOF im
Dorf Zeita in Tulkram.
Am selben Tag wurden sechs Palästinenser,
darunter ein Sanitäter und 2 Kinder, mit
scharfen und gummi-ummantelten Kugeln
beschossen, während Dutzende andere bei
Zusammenstößen mit der IOF nach deren
Unterdrückung von Teilnehmern der Beerdigung von
Mofeed Ikhlayil, der im Morgengrauen seiner
Verletzung erlegen war, die er am Tag zuvor
durch Beschuss der IOF erlitten hatte.
Im Gazastreifen wurden 2 Schießereien auf
landwirtschaftliche Gebiete im Osten des
Gazastreifens und 2 Schießereien auf
Fischerboote vor der Westküste von Gaza
verzeichnet. Die Schießerei am 24. November 2022
verletzte einen Fischer mit einer
gummi-ummantelten Stahlkugel am Bein vor der
Beit Lahia-Küste. (Einzelheiten sind in der
Pressemitteilung verfügbar:
press release.)
”
Bis heute in 2022
töteten die IOF-Angriffe 175 Palästinenser,
darunter 118 Zivilpersonen: 35 Kinder, 8 Frauen;
2 Palästinenser wurden von israelischen Siedlern
getötet und der Rest waren Aktivisten; 18 von
ihnen wurden ermordet. Außerdem wurden Hunderte
von Palästinensern, darunter Frauen und Kinder
bei Angriffen der IOF im Gazastreifen und der
Westbank verletzt. Außerdem starben 5
palästinensische Gefangene, darunter eine Frau,
in israelischen Gefängnissen.
Landeinebnungen,
Zerstörungen und Bescheide
Die IOF zerstörte 4 Häuser und 4 Wohnzelte und
machte 3 Familien, 22 Personen, darunter 4
Frauen und 14 Kinder, obdachlos. Außerdem
zerstörte die IOF 5 wirtschaftliche
Einrichtungen, verwüstete und enteignete ein
Stück Land und beschlagnahmte
landwirtschaftliche Fahrzeuge in der Westbank,
darunter das besetzte Ostjerusalem. Einzelheiten
wie folgt:
Am 26. November
2022 beschlagnahmte die IOF einen
Bulldozer der Qarawet Bani Hassan
Stadtverwaltung in Salfit, während dieser die
Seiten der Hauptstraße und Wasserkanäle von
Steinen und Sand reinigte.
Am 27. November
2022 beschlagnahmten die israelischen
Besatzungsbehörden einen Bagger und einen
Generator in dem Dorf al-Bowaib im Süden
Hebron.
Am 28. November
2022 zerstörte die IOF ein Haus von 120
Quadratmetern im Süden von Hebron, wodurch eine
7köpfige Familie, darunter 5 Kinder, vertrieben
wurde. Im selben Gebiet zerstörte die IOF ein
weiteres Haus von 105 qm, vertrieb eine 8köpfige
Familie, darunter 6 Kinder. Zusätzlich zerstörte
die IOF ein 2stöckiges Haus von 170 qm im Dorf
Kafr ad-Dik, im Westen von Salfit. Darüber
hinaus zerstörte die IOF eine Baumschule und
eine Steinkette und verhaftete 3
palästinensische junge Männer im Dorf al_Jib im
besetzten Ostjerusalem.
Am selben Tag stellte die IOF einen
Abrissbescheid für die Khashm al-Karam Schule,
die mit europäischen Geldern aus Ziegeln und
Blech im Osten der Stadt Yatta in Hebron erbaut
worden war, unter dem Vorwand aus, die
Baumaßnahme sei in der Sperrzone (917) gelegen.
Die Schule wurde für 50 Schüler und Schülerinnen
aus dem Dorf gebaut, die ihre Bildung in der
Hamida Schule erhielten, die circa 6 km von
ihren Häusern entfernt liegt. Außerdem stellte
die IOF einen Bescheid aus, um eine 500 m lange
gepflasterte Straße im Wad al-‘Amayir-Gebiet im
Süden von Hebron zu zerstören, unter dem Vorwand
einer Baumaßnahme ohne israelische Genehmigung.
Am 29. November
2022 riss die IOF eine 70 qm große
Wohnbaracke im Dorf ‘Anata im besetzten
Ostjerusalem, unter dem Vorwand einer nicht
genehmigten Baumaßnahme, ab, wodurch eine
7köpfige Familie, darunter 2 Frauen und 3
Kinder, obdachlos wurde. Außerdem ebnete die IOF
2 Dunum landwirtschaftliches Land ein und riss
Oliven- und Zitronenbäume sowie Palmbäume im
Dorf Hizma im besetzten Ostjerusalem aus
Siedlungserweiterungsgründen. Es ist anzumerken,
dass die israelischen Behörden im letzten Jahr
die Beschlagnahmung von 13 Dunum der Ländereien
des Dorfes Hizma, einschließlich des oben
genannten Landes, für den Bau einer neuen
Siedlungsstraße (1 km lang und 16 m breit),
verkündeten.
Am 30. November
2022 zerstörte die IOF 4 Wohnzelte und 4
Ställe für das Vieh im Osten des Dorfes Aqraba
in Nablus, unter dem Vorwand einer illegalen
Konstruktion im Gebiet C.
”
Seit Anfang 2022
machte die IOF 137 Familien obdachlos, insgesamt
805 Personen, darunter 158 Frauen und 368
Kinder. Das war das Ergebnis der Zerstörung von
154 Häusern und dutzenden Wohnungszelten und
Zelten für die Landwirtschaft. Die IOF
zerstörte auch 107 weitere zivile Objekte,
ebnete unbebaute Landgebiete ein und lieferte
dutzende von Abriss-, Baustopp- und
Evakuierungsbescheiden aus.
Siedlerangriffe
gegen palästinensische Zivilpersonen und ihr
Eigentum:
Am 24. November
2022 griffen israelische Siedler
palästinensische Fahrzeuge, die auf der
Yitzhar Umgehungsstraße, im Südosten von Nablus,
fuhren, mit Steinen und Stöcken an, wodurch an
zwei Fahrzeugen Materialschäden verursacht
wurden.
Am 29. November
2022 griffen israelische Siedler
palästinensische Fahrzeuge, die auf der Straße
(90) fuhren, im Nordosten von Ramallah
an, verletzten dabei einen Palästinenser und
beschädigten zwei Fahrzeuge.
”
Seit Anfang des
Jahres führten Siedler mindestens 249 Angriffe
aus. Bei zwei der Angriffe wurden 2
Palästinenser getötet.
IOF-Übergriffe und
Verhaftungen palästinensischer Zivilpersonen:
Die IOF verübte 181
Übergriffe auf die Westbank, darunter das
besetzte Ostjerusalem. Diese Übergriffe
schlossen Razzien und Fahndungen in zivilen
Häusern und Einrichtungen sowie die Errichtung
von Kontrollpunkten ein. Bei diesen Übergriffen
wurden 54
Palästinenser verhaftet, darunter 4 Kinder und
ein Journalist. Im Gazastreifen verhafteten
israelische Marinekräfte am 27. November 2022 6
Fischer an Bord von 2 Fischerbooten vor der
Küste Gazas und beschlagnahmten die Boote. Die
Fischer wurden später entlassen. (Einzelheiten
sind in der Pressemitteilung von PCHR verfügbar:
press release)
”
Bis heute in 2022
führte die IOF 8094 Übergriffe auf die Westbank,
einschließlich des besetzten Ostjerusalems aus,
bei denen 4.496 Palästinenser verhaftet wurden,
darunter 443 Kinder und 45 Frauen. Die IOF
verübte außerdem 34 limitierte Übergriffe auf
den östlichen Gazastreifen und verhaftete 105
Palästinenser, darunter 64 Fischer, 32
Infiltratoren und 9 Personen, die über den Beit
Hanoun “Erez”-Übergang reisten.
Israelische
kollektive Bestrafungs- und Absperrpolitik sowie
Einschränkungen der Bewegungsfreiheit:
Derweil hält die israelische Besatzung ihre
illegale und unmenschliche 15jährige Absperrung
des Gazastreifens aufrecht. Einzelheiten sind in
dem monatlichen Update über die Gaza-Übergänge
verfügbar:
monthly-update.
In der Westbank,
darunter Ostjerusalem, verhängt die IOF
weiterhin Einschränkungen der Bewegungsfreiheit.
Außer seinen 108 permanenten
Kontrollpunkten errichtete die IOF 92 temporäre
Militarkontrollpunkte in der West Bank,
einschließlich des besetzten Ostjerusalems und
verhaftete 5 Palästinenser an diesen
Kontrollpunkten.
Bis heute
errichtete die IOF mindestens 4.181 temporäre
Militärkontrollpunkte und verhaftete 190
Palästinenser an diesen Kontrollpunkte.
Quelle
Israelische
Menschenrechtsverletzungen in den besetzten
palästinensischen Gebieten
(Wöchentliches Update 10. – 16. November 2022)
Verletzung des Rechts auf
Leben und körperliche Unversehrtheit:
Ein palästinensisches Mädchen wurde getötet und
sechs Palästinenser, darunter ein Kind und ein
Aktivist der internationalen Solidarität, wurden
verletzt, während dutzende andere aufgrund von
Angriffen der israelischen
Besatzungsstreitkräfte (IOF) in der Westbank,
darunter auch Ostjerusalem, unter
Erstickungsanfällen litten. Einzelheiten sind,
wie folgt:
Am 14. November 2022 tötete die IOF Fulla
Rasmi ‘Abdul al-‘Aziz Masalmah (16) und
verletzte Anas Suliman Hassounah (26) durch eine
scharfe Kugel, die in seine linke Schulter
drang. Danach verhaftete sie ihn. Dieser Vorfall
geschah, nachdem die IOF, die in dem Gebiet
patrouillierte, das Feuer auf ein
Huyundai-Fahrzeug mit einem gelben Nummernschild
im Schulviertel im Zentrum des Dorfes Beitunia,
im Westen Ramallahs eröffnete, das Hassounah
steuerte, und neben ihm saß das Mädchen. Die IOF
behauptete, dass das oben genannte Auto versucht
habe, die israelischen Soldaten zu überfahren
und dass der Fahrer den Befehl der Soldaten,
anzuhalten, missachtet habe, deshalb hätten sie
das Feuer auf das Auto eröffnet und das Mädchen
durch eine scharfe Kugel im Rücken verletzt, die
in ihre Brust gedrungen sei. Es gibt keine
Augenzeugen zum Zeitpunkt des Vorfalles, da sich
dieser im Morgengrauen ereignete. Aber
Filmmaterial, das in den sozialen Medien
veröffentlicht wurde, zeigte, dass die IOF das
Feuer auf das Fahrzeug von hinten eröffnet
hatte.
Diejenigen, die verletzt wurden, waren Opfer des
exzessiven Einsatzes von Gewalt, die das
Eindringen in Städte und Dörfer oder die
Niederschlagung von friedlichen Protesten, die
von palästinensischen Zivilpersonen organisiert
wurden, begleitete, und zwar, wie folgt:
Am 11. November 2022 wurden drei
Palästinenser und ein Aktivist der
internationalen Solidarität mit
gummi-ummantelten Stahlkugeln bei der
Niederschlagung des wöchentlichen Protestes von
Kafr Qaddoum im Norden von Qalqilya beschossen.
Am selben Tag litten dutzende von Palästinensern
unter Erstickungsanfällen aufgrund der Einatmung
von Tränengas und unter Verletzungen durch
Blendgranatsplitter bei Zusammenstößen mit der
IOF in der Nähe des Bab al-Zawiyia-Gebiets in
Hebron.
Am 14. November 2022 erlitten drei
Palästinenser, darunter 2 Kinder, Brüche und
Beulen, als die IOF die Palästinenser angriffen,
die Oliven auf ihrem Land in Dura, Hebron
ernteten. Die IOF feuerte auch Tränengaskanister
und Blendgranaten auf die Palästinenser, nachdem
Letztere Olivensetzlinge, die ein Siedler auf
ihrem Land gepflanzt hatte, ausgerissen hatten.
Am 14. November 2022 wurde ein 14jähriges
Kind von einer Kugel in seinem rechten Bein bei
Zusammenstößen mit der IOF getroffen, die einen
temporären Militärkontrollpunkt am Nordeingang
zum Dorf Teqoa, im Osten von Bethlehem
errichtete.
Im Gazastreifen wurde über 3 Schießereien auf
landwirtschaftliches Gebiet im Osten des
Streifens und 5 Schießereien auf Fischerboote
vor der Westküste, die meisten im nördlichen
Gazastreifen, berichtet.
”
Bis heute in 2022 töteten die Angriffe der IOF
165 Palästinenser, darunter 111 Zivilpersonen:
34 Kinder, 8 Frauen, 2 Palästinenser wurden von
israelischen Siedlern getötet, und der Rest
waren Aktivisten; 17 von ihnen wurden ermordet.
Ebenso wurden hunderte von Palästinensern,
darunter Frauen und Kinder, bei Angriffen der
IOF im Gaza Streifen und in der Westbank
verletzt. Außerdem starben 5 palästinensische
Gefangene, darunter eine Frau, in israelischen
Gefängnissen.
Einebnungen von Land, Zerstörungen und Bescheide
Die IOF zerstörte zwei Landwirtschaftsgebäude,
zwang einen Palästinenser zur Selbstzerstörung
seines Hauses und beschlagnahmte
landwirtschaftliche Geräte und einen Generator
in der Westbank, auch im besetzten Ostjerusalem.
Einzelheiten sind wie folgt:
Am 11. November 2022 zwang die IOF im
Dorf Beit Safafa im besetzten Ostjerusalem einen
Palästinenser, unter dem Vorwand einer fehlenden
Baugenehmigung, zur Selbstzerstörung seines
70-Quadratmeter Hauses, das eine vierköpfige
Familie beherbergte, darunter eine Frau und 2
Kinder.
Am 13. November 2022 zerstörte die IOF
aufgrund einer fehlenden Baugenehmigung zwei
landwirtschaftliche Behausungen aus Blech, Stahl
und Solarpanelen, wodurch zwei Familien,
insgesamt 9 Personen, darunter 2 Frauen und 5
Kinder, vertrieben wurden.
Am selben Tag beschlagnahmten israelische
Verwaltungs- und Organisationsbeamte, unter dem
Schutz der IOF, Blechplatten, Stahlträger und
einen Generator eines Palästinensers, der eine
Blechbaracke für sein Vieh in der Stadt Yatta in
Hebron bauen wollte.
„
Seit Anfang 2022 machten die israelischen
Besatzungskräfte 131 Familien zu Obdachlosen,
insgesamt 767 Personen, darunter 151 Frauen und
343 Kinder. Das war das Ergebnis der Zerstörung
von 147 Häusern und vielen Wohn- und für
landwirtschaftliche Zwecke genutzten Zelten. Die
IOF zerstörte auch 93 weitere zivile
wirtschaftliche Objekte, ebnete unbebaute
Flächen Land ein und stellte dutzende Abriss-,
Baustopp- und Evakuierungsbescheide aus.
Siedlerangriffe gegen palästinensische
Zivilpersonen und ihr Eigentum:
Israelische Siedler führten 4 Angriffe gegen
palästinensische Fahrzeuge in verschiedenen
Gebieten der Westbank aus. Einzelheiten sind,
wie folgt:
Am 14. November 2022 drangen israelische
Siedler in das Dorf Haris in Salfit, im Norden
der Westbank, ein und setzten vier Fahrzeuge von
Dorfbewohnern in Brand.
Am 15. November 2022 griffen israelische
Siedler das Fahrzeug eines Palästinensers an,
der auf dem Rückweg vom Dorf Attil, im Norden
von Tulkarm, nach Nablus war, und setzten es in
Brand.
Am selben Tag fingen israelische Siedler einen
Ausflugsbus für Frauen in Hebron ab und
hinderten ihn einige Stunden lang an der
Weiterfahrt, was Angst bei den Passagieren
entfachte.
Am 16. November 2022 warfen israelische
Siedler Steine auf 4 Fahrzeuge in der Nähe des
Dorfes Ramin, im Osten von Tulkarm, und
zerbrachen deren Scheiben. Am selben Tag
beschädigten israelische Siedler das Fahrzeug
eines palästinensischen Arztes in der Nähe des
Dorfes Jit in Qalqilya.
”
Seit Beginn dieses Jahres führten Siedler
mindestens 236 Angriffe aus. Bei zwei der
Angriffe wurden 2 Palästinenser getötet.
Übergriffe und Verhaftungen palästinensischer
Zivilpersonen durch die IOF:
Die IOF führte 35 Übergriffe auf die Westbank
aus, einschließlich des besetzten Ostjerusalems.
Diese Übergriffe schlossen Razzien und
Fahndungen in zivilen Häusern und Einrichtungen
sowie die Errichtung von Kontrollpunkten ein.
Bei diesen Übergriffen wurden 62 Palästinener
verhaftet.
”
Bis heute in 2022 führte die IOF 7.748
Übergriffe auf die Westbank, einschließlich des
besetzten Ostjerusalems, aus, bei denen 4.393
Palästinenser verhaftet wurden, darunter 421
Kinder und 43 Frauen. Die IOF führte auch 33
begrenzte Übergriffe auf den östlichen
Gazastreifen aus und verhaftete 95
Palästinenser, darunter 58 Fischer, 32
Infiltratoren und 5 Personen, die über den Beit
Hanoun “Erez”-Übergang reisten.
Israelische kollektive Bestrafungs- und
Absperrpolitik sowie Einschränkungen der
Bewegungsfreiheit:
Die IOF hält ihre 15jährige illegale und
unmenschliche Blockade des Gazastreifens
aufrecht. Einzelheiten im monatlichen Update des
PCHR über die Gaza-Übergänge verfügbar:
monthly-update.
Am 11. November 2022 verschloss die IOF nach
Zusammenstößen, die zwischen ihr und den
Palästinensern ausbrachen und bei denen die IOF
scharfe Munition und Blendgranaten eingesetzt
hat, die Eingänge des Dorfes Beit Ummar in
Hebron.
”
Bis heute in 2022 errichtete die IOF mindestens
4000 temporäre Militärkontrollpunkte und
verhaftete 183 Palästinenser an diesen
Kontrollpunkten.
(übersetzt von Inga Gelsdorf)
Quelle
Israelische
Menschenrechtsverstöße in den besetzten
palästinensischen Gebieten
(Wöchentliches Update 03. – 09. November 2022)
Verletzung des
Rechts auf Leben und auf körperliche
Unversehrtheit:
5
Palästinenser, darunter ein Kind, wurden getötet
und 14 weitere, darunter 2 Kinder und ein
ausländischer Solidaritätsaktivist, verletzt,
und dutzende weitere litten bei den Angriffen
der IOF in der Westbank, einschließlich
Ostjerusalems, unter Erstickungsanfällen.
Einzelheiten sind wie folgt:
Am 03. November
2022 wurde Dawoud Rayan von der IOF nach
deren Eindringen in das Dorf Beit Duqqu, in
Ostjerusalem, erschossen. Einzelheiten verfügbar
in der Pressemitteilung von PCHR:
press release.
Am
selben Tag wurden 2 Palästinenser, darunter ein
Kind und ein Mitglied des palästinensischen
Widerstandes, getötet, und 3 weitere durch das
Feuer der IOF beim Eindringen dieser in das
Jenin-Flüchtlingslager, im Norden der Westbank,
verletzt. Einzelheiten verfügbar in der
Pressemitteilung von PCHR:
press release.
Am 05. November
2022 wurde Mosa’b Nafal getötet und ein
weiterer vor seiner Verhaftung verletzt, nachdem
die IOF das Feuer direkt auf sie in der Nähe des
Dorfes Sinjil, im Osten von Ramallah, eröffnet
hatte. Einzelheiten in der Pressemitteilung von
PCHR:
press release.
Am 09. November
2022 wurde Rafat ‘Ali ‘Issa (29) getötet,
nachdem die IOF das Feuer auf ihn eröffnet
hatte. ‘Issa wurde von 2 Kugeln getroffen und
ließ ihn 2 Stunden lang bluten, während er
versuchte, die Trennmauer bei der Stadt ‘Anin in
Jenin zu überqueren, als er zu seiner Arbeit in
Israel war. Die IOF händigte seinen Leichnam der
palästinensischen Ambulanz aus, sie wurde ins
Al-Razi-Krankenhaus in Jenin gebracht.
Diejenigen, die verletzt wurden, waren Opfer des
exzessiven Einsatzes von Gewalt, die das
Eindringen der IOF in Städte und Dörfer sowie
die Niederschlagung friedlicher Proteste, die
palästinensische Zivilpersonen organisiert
hatten, begleitete. Es war, wie folgt:
Am 04. November
2022 wurden 3 Palästinenser und ein
ausländischer Solidaritätsaktivist von
Metallkugeln bei der Niederschlagung des
wöchentlichen Protestes von Kafr Qaddoum, im
Norden von Qalqilya, durch die IOF getroffen.
Außerdem wurde ein Palästinenser von einer
Metallkugel bei Zusammenstößen mit der IOF
verletzt, nachdem Letztere in die Stadt ‘Azzoun,
im Osten von Qalqilya, eingedrungen war. Am
selben Tag wurden 2 zivile Einrichtungen und ein
landwirtschafliches Gebiet beschädigt, als
Kampfflugzeuge der IOF circa 16 Raketen auf ein
Widerstandsgebiet abfeuerten, das an
landwirtschaftliche Gebiete im Flüchtlingslager
Maghazi, im Zentrum des Gazastreifens, angrenzt.
Am 05. November
2022 erlitt ein Palästinenser eine Verletzung
durch eine scharfe Kugel und dutzende litten
unter Erstickungsanfällen und Prellungen bei
Konfrontationen mit der IOF in der Nähe des
Trennzaunes, der an die al-Quds
Universität in der Stadt Abu Dis in Ostjerusalem
grenzt, infolge einer Solidaritätsbezeugung
durch Studenten innerhalb des Kampus. Aufgrund
der IOF-Angriffe verbrannten 40 Bäume und
Gewächshäuser in dem Gebiet. Am selben Tag
wurden 2 Palästinenser durch Kugeln der IOF bei
Zusammenstößen am Nordeingang zur Stadt Al-Bireh
verletzt.
Am 09. November
2022 wurden 2 Kinder von der IOF bei
Unruhen beschossen, nachdem die Letztere eine
Beerdigung im Osten von Beit Umar in Hebron
behindert hatte.
Im Gazastreifen
wurden 8 Schießereien der IOF auf Fischerboote
vor der Küste von Gaza (Westküste von Gaza),
vor allem im Norden des Gazastreifens sowie 10
weitere Schießereien auf landwirtschaftliche
Gebiete im Osten des Gazastreifens verzeichnet.
”
Bis heute in 2022 töteten die IOF-Angriffe 164
Palästinenser, darunter 110 Zivilpersonen: 33
Kinder, 8 Frauen; 2 Palästinenser wurden von
israelischen Siedler getötet und der Rest waren
Aktivisten; 18 von ihnen wurden bei Angriffen
der IOF im Gazastreifen und in der Westbank
gezielt getötet. Außerdem starben 5
palästinensische Gefangene, darunter eine Frau,
in israelischen Haftanstalten.
Landeinebnungen,
Zerstörungen und Bescheide
Die IOF zerstörte 5 Häuser, die meisten von
ihnen waren im Bau befindlich, sowie 4
landwirtschaftliche Einrichtungen und Räume und
beschlagnahmte Eigentum in der Westbank.
Einzelheiten, wie folgt:
Am 03. November
2022 zerstörte die IOF einen
Landwirtschaftsraum aus Ziegelsteinen, Zinn und
Schiefer, eine Betonmauer und einen 230
Quadratmeter-Brunnen, ein Badezimmer aus
Ziegelsteinen und Zinn sowie ein 90 Quadratmeter
Blechhaus und beschlagnahmten 2 Eisencontainer
im Süden von Hebron, einer wurde als Büro und
der andere als Lager genutzt, unter dem Vorwand
nicht-genehmigter Baumaßnahmen im Gebiet C.
Am 06. November
2022 zwang die IOF einen Bürger, sein im
Bau befindliches Haus in ‘Anata im besetzten
Ostjerusalem auf Beschluss der israelischen
Gemeinde hin, unter dem Vorwand nicht
genehmigter Baumaßnahmen selbst zu zerstören.
Am 07. November
2022 zerstörte die IOF mit Bulldozern
eine Bäckerei mit 3 Geschäften und einer Fläche
von 110 Quadratmetern im Shu’fat-Viertel, in
Ostjerusalem, unter dem Vorwand einer nicht
genehmigten Konstruktion. Die IOF zerstörte auch
ein im Bau befindliches 200 Quadratmeter-Haus,
und daneben einen Zaun, im Osten von Jericho. Am
selben Tag zerstörte die IOF ein zweistöckiges
Haus von 200 Quadratmetern in dem Dorf Qibya in
Ramallah, unter dem Vorwand, es läge im Gebiet
C, wodurch eine 6köpfige Familie, darunter 2
Frauen, obdachlos wurden.
Am 09. November
2022 demontierte die IOF einen
isolierten Blechraum, erließ einen Bescheid, um
die Arbeit auf dem Betonboden einzustellen, auf
dem der Raum erbaut worden war und
beschlagnahmte einen Eisencontainer, der zur
Lagerung der Ausrüstung benutzt wurde, im Süden
von Hebron.
Am 09. November
2022 zerstörte die IOF ein im Bau
befindliches Haus von circa 230 Quadratmetern in
Beit Hanin in Ostjerusalem, unter dem Vorwand
nicht genehmigter Konstruktion.
”
Seit Beginn von 2022 machten die israelischen
Besatzungskräfte 128 Familien obdachlos,
insgesamt 754 Personen, darunter 148
Frauen und 339 Kinder. Das war das Ergebnis der
Zerstörung durch die IOF von 44 Häusern und
vielen Wohnzelten. Die IOF zerstörte auch 93
weitere zivile Objekte, ebnete unbebautes Land
ein und stellte dutzende von Zerstörungs-,
Baustopp- und Evakuierungsbescheiden aus.
Siedlerangriffe
5
Palästinenser wurden verletzt und erlitten
Prellungen. Außerdem wurde landwirtschaftliches
Gebiet und Eigentum bei 8 Angriffen, die Siedler
in der Westbank verübten, verletzt. Einzelheiten
wie folgt:
Am 03. November
2022 wurde ein Palästinenser, seine Frau und
drei seiner Kinder verletzt und erlitten
Prellungen wegen eines Angriffs von Siedlern aus
der Asfar-Siedlung in Hebron, während die
Familie im Al-Majalis-Gebiet Oliven erntete.
Am 05. November
2022 griffen Siedler die Bürger an, die in der
Stadt Kafr al-Deik, im Westen von Salfit,
Oliven ernteten, und beschlagnahmten eine
Olivenernte-Maschine und eine Tasche mit
persönlichen Dokumenten. Siedler kamen im Schutz
der IOF am westlichen Eingang zum Dorf Hares in
Salfit und warfen Steine auf die vorbeifahrenden
Autos.
Am 06. November
2022 zerstörten Siedler aus der
Adora-Siedlung das Bewässerungssystem der Ernten
im ‘Ein Fara’-Gebiet, in der Nähe der Siedlung.
Ebenso griffen Siedler landwirtschaftliches
Gebiet im Dorf Kafr Qaddoum in Qalqilya an und
fällten mehrere Olivenbäume . Am selben Tag
stahlen Siedler circa 19 Tüten mit Oliven von
dem landwirtschaftlichen Gebiet in der Stadt
Kafr al-Deik, im Westen von Salfit.
Am 07. November
2022 fällten 116 Olivenbäume im Osten von
Turmusa’ya in Ramallah.
Am 09. November
2022 verübten Siedler Vandalismus an
Plastik-Wassertanks, die zur Bewässerung des
Olivenhains, im Süden von Yatta in Hebron,
dienten.
”
Seit Beginn des
Jahres verübten Siedler mindestens 232
Angriffe. Bei zwei der Angriffe wurden 2
Palästinenser getötet.
Übergriffe auf und
Verhaftungen von palästinensischen Zivilpersonen
durch die IOF:
Die IOF
verübte 190
Übergriffe auf die Westbank, darunter das
besetzte Ostjerusalem. Diese Übergriffe
schlossen Razzien und Fahndungen in zivilen
Häusern und Einrichtungen ein sowie die
Errichtung von Kontrollpunkten. Während dieser
Übergriffe wurden
81 Palästinenser verhaftet, darunter 11
Kinder und 2 Frauen. Im Gazastreifen verhaftete
die IOF am 06. November 2022 einen Bewohner aus
Rafah am Beit Hanon “Erez”-Übergang. Am 09.
November 2022 drang die IOF über eine begrenzte
Strecke im Osten von Deir Al-Balah, im Zentrum
des Gazastreifens, ein.
”
Bis heute in
2022 führte die IOF 7.713 Übergriffe in die
Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem,
aus, bei denen 4.331 Palästinenser verhaftet
wurden, darunter 432 Kinder und 45 Frauen. Die
IOF verübte auch 34 limitierte Angriffe auf
den östlichen Gazastreifen und verhaftete 97
Palästinenser, darunter 58 Fischer, 32
Infiltratoren und 7 Personen, die über den Beit
Hanoun “Erez”-Übergang reisten.
Israelische
kollektive Bestrafungs- und Absperrpolitik und
Einschränkungen der Bewegungsfreiheit:
Die israelische Besatzung hält ihre illegale und
unmenschliche 15jährige Blockade des
Gazastreifens aufrecht. Einzelheiten verfügbar
im monatlichen Update von PCHR über die
Gaza-Übergänge:
monthly-update.
In
der Westbank, einschließlich Ostjerusalems,
verhängt die IOF weiterhin Einschränkungen der
Bewegungsfreiheit. Außer ihren 108 permanenten
Kontrollpunkten errichtete die IOF 95 temporäre
Militärkontrollpunkte in der Westbank,
einschließlich Ostjerusalems, und verhaftete
dort 4 Palästinenser.
Am 05. November
2022 verschloss die IOF den Eingang in
die Dörfer Janba und Al-Markaz in der Stadt
Masafafer Yatta in Hebron, mit Zementblöcken und
Sandbermen.
Während dieser Woche schloss die IOF die
Kontrollpunkte Qalanda und Al-Za’eem mehrere
Male, öffnete sie später wieder und verschärfte
ihre Maßnahm en an Jerusalems Kontrollpunkten.
Bis heute in
2022 errichtete die IOF 3.961 temporäre
Militärkontrollpunkte und verhaftete 181
Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.
(übersetzt von Inga Gelsdorf)
Quelle
Ermordungen und
Exekutionen im Schnellverfahren eskalieren: 2
Palästinenser, darunter 1 Kind, von
israelischen Besatzungsstreitkräften im
Jenin-Flüchtlingslager getötet
PCHR - Ref:
143/2022 - Datum: 04. November 2022
Gestern Abend wurden zwei Palästinenser,
darunter ein Kind, getötet und 3 weitere von
israelischen Besatzungsstreitkräften (IOF) bei
dem Überfall der Letzteren auf das
Jenin-Flüchtlingslager im Norden der Westbank
verletzt. Das Kind wurde getötet, als ihm die
IOF bei Zusammenstößen geradewegs in die Brust
schoss im Westen des Flüchtlingslagers,
wohingegen der andere Palästinenser im Rahmen
außergerichtlichen Exekutionen von einer
israelischen Sondereinheit gezielt getötet
wurde. Diese beiden Verbrechen gingen der Tötung
eines Palästinensers durch gezielte Schüsse im
besetzten Ostjerusalem gestern im Morgengrauen
voraus. Die Verbrechen beweisen eindeutig die
lockeren Schieß-Standards gegenüber
Palästinensern und das Begehen von
Mordverbrechen, der auf außergerichtliche
Hinrichtungen auf Befehl ranghöchster Militärs
und Politiker hinausläuft.
Untersuchungen des Palästinensischen Zentrums
für Menschenrechte (PCHR) ergaben, dass gegen
circa 13:30 Uhr am Donnerstag, 03. November
2022, drang heimlich eine israelische
Sondereinheit aus “Yamam Unit” in das Zentrum
des Jenin-Flüchlingslagers, im Westen von Jenin
ein. Sie benutzte dazu einen weißen zivilen
Kleinbus mit einem palästinensischen
Kennzeichen. Die Einheit bezog Stellung in der
Nähe der al-“Odah-Kreuzung im Zentrum des Lagers
und verriegelte eine Metzgerei, die Mujahed
Zidan al-Akhsh gehörte. Man war gerade dabei,
einen Ochsen für die Hochzeitszeremonie von
Farouq Jamil Hasan Salamah (28), einem
Kommandeur der al-Quds Brigaden, der sich
ebenfalls in der Metzgerei, nur 2 Tage vor
seiner Hochzeit, befand, zu schlachten. Einer
der israelischen Spezialeinheit eröffnete das
Feuer direkt auf die Menschen in der Metzgerei,
verletzte zahlreiche von ihnen, wobei Salamah
von mehreren Kugeln in die Brust, den Bauch und
seinen Kopf nur 5 Meter entfernt von der
Metzgerei getroffen wurde, als er versuchte, zu
fliehen. Das führte zu seiner Tötung und sein
Leichnam wurde in das Khalil Suliman-Krankenhaus
in Jenin gebracht. Vor ihrem Rückzug aus dem
Gebiet verhaftete die IOF 5 Palästinenser,
darunter Salamahs Bruder und 2 der Verletzten.
Nach der Operation fuhren Fahrzeuge der IOF in
die Stadt hinein über verschiedene Zufahrten zur
Unterstützung der Sondereinheit in dem
Flüchtlingslager. Die IOF versiegelte Qassam
Salamahs Haus in dem Lager, wobei es zu heftigen
Kämpfen bei dem versiegelten Haus und zu
Steinewürfen in der Nähe von Wad Burqin und dem
Dorf Burqin in den westlichen Außenbezirken des
Lagers kam. Diese führten dazu, dass Mohammed
Samer Mohammed Khalouf (14) getötet wurde,
nachdem eine Kugel bei Zusammenstößen in der
Burqin-Straße, im Westen des Lagers, seine linke
Achselhöhle getroffen hatte und bis in seine
Brust durchgedrungen war. Bevor er im Dr. Khalil
Suliman Governmental-Hospital in Jenin
eingetroffen war, starb er. Außerdem erlitt ein
29jähriger Palästinenser eine
Schrapnellverletzung am Fuß.
Das PCHR wiederholt nochmals seine Forderung an
die internationale Gemeinschaft, sofort zu
handeln, um die Verbrechen der israelischen
Besatzung zu beenden und Doppelstandards
abzuschaffen, wenn es sich um das Völkerrecht
handelt, und drängt den Staatsanwalt des IStGH,
im Hinblick auf die Situation in Palästina
ernsthaft zu handeln. Das PCHR fordert die Hohen
Vertragsparteien der Vierten Genfer Konvention
auf, ihre Verpflichtungen gemäß des gemeinsamen
Artikels 1 der Konvention, „unter allen
Umständen, die gegenwärtige Konvention zu
respektieren und deren Einhaltung
sicherzustellen“, sowie ihre Verpflichtungen
gemäß Artikel 146 derselben Konventionen, das
bedeutet, Personen, die beschuldigt werden,
schwere Verstöße gegen die Konvention begangen
haben, zur Rechenschaft zu ziehen, zu erfüllen.
Quelle
(übersetzt von Inga Gelsdorf)

Israelische
Menschenrechtsverstöße in den besetzten
palästinensischen Gebieten
(Wöchentliches Update 27.
Oktober – 02. November 2022)
Verletzung des
Rechts auf Leben und körperliche Unversehrtheit:
Elf
Palästinenser, darunter 3 Kinder und 2
Rettungssanitäter, wurden verletzt und dutzende
andere litten bei Angriffen der israelischen
Besatzungskräfte (IOF) in der Westbank, darunter
auch Ostjerusalem, unter Erstickungsanfällen.
Diejenigen, die verletzt waren, waren Opfer
exzessiver Gewaltanwendungen, die das Eindringen
in palästinensische Städte und Dörfer
begleiteten, oder die Unterdrückung friedlicher
Proteste, die palästinensische Zivilpersonen
organisiert hatten, und zwar wie folgt:
Am 28.
Oktober 2022 wurde ein 22jähriger
Palästinenser von einer Blendgranate beim
Überfall in das Dorf Kafr al-Labad in Tulkarm
getroffen. Ebenso wurde ein Kind von einer
gummi-ummantelten Stahlkugel bei Zusammenstößen
mit der IOF infolge der Niederschlagung des
wöchentlichen Protestes von Kafr Qaddoum im
Norden Qalqilya verletzt.
Am 29.
Oktober 2022 wurde ein 19jähriger
Palästinenser von einer scharfen Kugel bei
Zusammenstößen mit der IOF im
al-Arroub-Flüchtlingslager in Hebron an seinem
Fuß getroffen. Auch ein 22jähriger
Rettungssanitäter erlitt eine
Schrapnellkugel-Verletzung in seiner Schulter,
nachdem die IOF das Feuer auf eine Ambulanz der
Gesellschaft des Palästinensischen Roten
Halbmondes (PRCS) in der Nähe des “Givat
Havot”-Siedlungsaußenpostens im Osten von Hebron
eröffnete, nachdem man das PRCS über eine
Verletzung in dem Gebiet informiert hatte.
Später stellte sich heraus, dass ein
Palästinenser getötet worden war, nachdem er
eine Schießerei verübt hatte und dabei einen
Siedler getötet und weitere verletzt hatte.
Am 30.
Oktober 2022 wurden ein 17 jähriger
Jugendlicher und ein 18jähriger junger Mann mit
gummi-ummantelten Stahlkugeln beschossen,
nachdem die IOF das Feuer eröffnet hatte und
Tränengaskanister auf Palästinenser feuerte, die
in der Nähe der Annexionsmauer, im Westen von
Tulkarm zusammenkamen. Auch ein Palästinenser
wurde bei Zusammenstößen mit der IOF in der Nähe
des Militärkontrollpunktes (300) im Norden von
Bethlehem von einer scharfen Kugel in seinen
Oberschenkel getroffen.
Am 31.
Oktober 2022 erlitt ein Sanitäter (33)
Verletzungen durch eine Schrapnellkugel, nachdem
ein Krankenwagen der PRCS, den er steuerte, bei
den Auseinandersetzungen und einem Schusswechsel
zwischen bewaffneten palästinensischen Gruppen
und der IOF, nachdem die Letztere in Jenin und
dessen Flüchtlingslager eingedrungen war,
getroffen wurde. Vor ihrem Rückzug verhaftete
die IOF einen Palästinenser aus dem
Jenin-Flüchtlingslager.
Am selben
Tag wurde ein Palästinenser mit einer
gummi-ummantelten Kugel angeschossen, nachdem
die IOF das Feuer auf ihn eröffnet hatte. Er
hatte mit einer Frau versucht, die IOF daran zu
hindern, ihre Tochter an einem
Militärkontrollpunkt zu verhaften, den sie am
Eingang zur gesperrten al-Shuhada-Straße im
Zentrum von Hebron errichtet hatte.
Am 01.
November 2022 wurde ein Kind von einer
scharfen Kugel in den Fuß geschossen und weitere
Palästinenser litten unter Erstickungsanfällen
bei Zusammenstößen mit der IOF am Eingang des
al-Arroub-Flüchtlingslagers in Hebron.
Am 02.
November 2022 wurde ein 39jähriger
Palästinenser mit 4 scharfen Kugeln verletzt,
nachdem die IOF das Feuer auf sein Fahrzeug in
der Nähe der Muthalath al-Kharsa-Kreuzung in
Hebron eröffnet hatte. Die IOF behauptete, er
habe versucht, eine Rammattacke mit dem Fahrzeug
auszuüben.
Im
Gazastreifen wurden 5 Schießereien auf
landwirtschaftliche Gebiete im Osten des
Gazastreifens verzeichnet sowie 7 Schießereien
auf Fischerboote vor der Westküste Gazas,
hauptsächlich im Norden des Gazastreifens.
”
Bis heute in 2022 töteten die IOF-Angriffe 158
Palästinenser, darunter 106 Zivilpersonen: 32
Kinder, 8 Frauen, 2 Palästinenser wurden von
israelischen Siedlern getötet und der Rest waren
Aktivisten; 17 von ihnen wurden ermordet.
Außerdem wurden Hunderte von Palästinensern,
darunter Frauen und Kinder, bei Angriffen der
IOF im Gazastreifen und Westbank verletzt.
Darüber hinaus starben 5 Palästinenser, darunter
eine Frau, in israelischen Gefängnissen.
Landeinebnungen,
Zerstörungen und Bescheide
Die IOF
zerstörte 9 Häuser, wodurch 31 Palästinenser,
darunter 8 Frauen und 13 Kinder zu Obdachlosen
wurden. Ebenso zerstörte die IOF einen
Wasserbrunnen und beschlagnahmte 616 Dunum in
der Westbank, darunter das besetzte
Ostjerusalem. Einzelheiten, wie folgt:
Am 27.
Oktober 2022 stellte die IOF 2 Zivilpersonen
2 Baustopp-Bescheide in ihren Häusern im Dorf
Al-Mughayyir, im Osten von Ramallah, unter dem
Vorwand, sie befänden sich im Gebiet, das als
Gebiet C klassifiziert sind.
Am 28.
Oktober 2022 zwang die IOF aufgrund der
Umsetzung einer israelischen Gemeindeverordnung
einen Palästinenser zur Selbstzerstörung seines
im Bau befindlichen Hauses im Dorf Al-Tur im
besetzten Ostjerusalem. Zu beachten ist, dass
der Hauseigentümer in einem 50 Quadratmeter Haus
mit seinen Eltern und drei Kindern lebt.
Am 29.
Oktober 2022 zwang die IOF aufgrund einer
israelischen Gemeindeverordnung 2 Palästinenser
zur Selbstzerstörung ihrer Häuser an der Salah
al-Deen-Straße und im Shu’fat-Viertel, mit dem
Vorwand einer nicht-genehmigten Konstruktion,
wodurch zwei Familien, die aus 12 Personen
bestehen, darunter 4 Kinder und 3 Frauen zu
Obdachlosen wurden.
Am 31.
Oktober 2022 zerstörte die IOF ein im Bau
befindliches Haus, das 3 Stockwerke hatte, sowie
einen Wasserbrunnen und eine 100 Meter lange
Betonmauer im Gebiet von al-Baq’a in Hebron.
Am 31.
Oktober 2022 stellte die IOF einen
Militärbefehl aus, um etwa 616 Dunum der Dörfer
Qaryut, As-Sawiya und Al-Lubban_ash-Sharqiya in
Nablus zu beschlagnahmen, um die “Eli”-Siedlung
zu erweitern, die auf dem Gebiet dieser Dörfer
errichtet wurden.
Am 02.
November 2022 zerstörte die IOF vier Häuser
im Dorf Al-Walaja, nordwestlich von Bethlehem,
unter dem Vorwand der nicht-genehmigten
Konstruktion, wodurch 2 Familien, die aus 12
Personen bestehen, darunter 6 Kinder und 3
Frauen, zu Obdachlosen wurden.
Am selben
Tag zerstörte die IOF ein unbewohntes Haus, das
aus zwei Etagen bestand, im Dorf Jalbun in
Jenin, unter dem Vorwand einer illegalen
Konstruktion im Gebiet C, wodurch eine 5köpfige
Familie, darunter 3 Kinder, zu Obdachlosen wird.
”
Seit Beginn 2022 machten die israelischen
Besatzungstruppen 127 Familien obdachlos,
insgesamt 748 Personen, darunter 146 Frauen und
339 Kinder. Das war das Ergebnis der Zerstörung
von 139 Häusern und vielen Wohnzelten und
landwirtschaftlich genutzten Zelten. Die IOF
zerstörte auch 93 weitere zivile wirtschaftliche
Objekte, ebnete unbebaute Flächen Land ein und
stellte Dutzende von Abriss-, Baustopp- und
Evakuierungsbescheiden aus.
Siedlerangriffe
gegen palästinensische Zivilpersonen und ihr
Eigentum:
Am 27.
Oktober 2022 warfen israelische Siedler
Steine, behinderten den Verkehr
palästinensischer Fahrzeuge in der Nähe des
Westeinganges zum Dorf Haris in Salfit und des
Eingangs zum Dorf Kafr Laqif in Qalqilya und
verursachten Materialschaden an einem Fahrzeug.
Am 28.
Oktober 2022 hinderte ein israelischer
Siedler die palästinensischer Bauern aus dem
Dorf Kafl Haris daran, die unbefestigte Straße,
die in der Nähe des Elektrizitätswerkes
gegenüber der “Ariel”-Siedlung in Salfit liegt,
zu passieren. Außerdem warfen die israelischen
Siedler Steine und behinderten den
Fahrzeugverkehr auf der Nebenstraße zwischen dem
Dorf Bruqin und dem Dorf Kafr ad-Dik in Salfit.
Am 29.
Oktober 2022 warfen israelische Siedler
Steine und behinderten den Verkehr
palästinensischer Fahrzeuge in der Nähe des
Westeingangs zum Dorf Kafr ad-Dik, im Westen von
Salfit. Am Abend warfen israelische Siedler aus
der “Kiryat Arba”-Siedlung in Hebron Steine und
eröffneten das Feuer auf palästinensische Häuser
im Gebiet al-Ras und im al-Jaber-Viertel, im
Osten der Stadt, außerdem zerbrachen sie die
Scheiben von mehreren Fahrzeugen. Das geschah
nach der Schießerei eines Palästinensers, die
zum Tod des Angreifers und eines israelischen
Siedlers führte sowie zu Verletzungen von
anderen im dem benachbarten Gebiet. Der Angriff
der israelischen Siedler geschah am Abend und
darauf folgten die Razzia der IOF in einem Haus
und die Verhaftung von einem seiner Bewohner.
”
Seit Jahresbeginn führten die Siedler mindestens 224 Angriffe aus. Bei
zwei der Angriffe wurden zwei Palästinenser
getötet.
Übergriffe der IOF
und Verhaftungen von palästinensischen
Zivilpersonen:
Die IOF
verübte 184
Übergriffe auf die Westbank Bank,
darunter auch das besetzte Ostjerusalem. Diese
Übergriffe beinhalteten Razzien und Fahndungen
in zivilen Häusern und Einrichtungen sowie die
Errichtung von Kontrollpunkten. Bei diesen
Übergriffen wurden
74 Palästinenser verhaftet, darunter 7
Kinder und 4 Frauen.
Im
Gazastreifen am 01. November 2022 verhafteten
israelische Marinestreitkräfte 4 Fischer,
während sie vor der Küste von Gaza segelten, und
beschlagnahmten zwei Fischerboote, auf denen
sich 4 Fischer befanden. (Einzelheiten sind in
dieser Pressemitteilung verfügbar:
press release)
”
Bis heute in 2022 führte die IOF 7.523 Übergriffe auf die
Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem,
bei denen 4.250 Palästinenser wurden verhaftet,
darunter 421 Kinder und 43 Frauen. Die IOF
führte auch 33 limitierte Übergriffe im Osten
des Gazastreifens aus und verhaftete 95
Palästinenser, darunter 58 Fischer, 32
Infiltratoren sowie 5 Reisende an dem Beit
Hanoun “Erez”-Übergang.
Israelische
kollektive Bestrafungs- und Absperrpolitik sowie
Beschränkungen der Bewegungsfreiheit:
Die israelische
Besatzung hält ihre illegale und unmenschliche
15jährige Blockade des Gazastreifens aufrecht.
Einzelheiten sind im monatlichen Update von PCHR
über die Gaza-Übergänge enthalten:
monthly-update.
In der Westbank,
darunter das besetzte Ostjerusalem, verhängt die
IOF Beschränkungen der Bewegungsfreiheit. Außer
ihren 108 ständigen
Militärkontrollpunkten errichtete die IOF 99
temporäre Militärkontrollpunkte in der
Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem,
und verhaftete 9 Palästinenser an diesen
Kontrollpunkten.
Seit dem
11. Oktober 2022 hat die IOF kollektive
Strafmaßnahmen in Nablus und ihren drei Lagern:
Balata, Ein Beit al-Maa’ und Askar, und den
Städten und Dörfern dort verhängt, darunter die
Verriegelung von Eingängen und Kontrollpunkten.
Diese Maßnahmen beeinträchtigten das tägliche
Leben von Zehntausenden von Palästinensern.
Am 29.
Oktober 2022 schloss die IOF die Eingänge,
die zum Gebiet Qizoun im Osten von Hebron
führten, wo es ein Haus gibt, das die IOF im
Rahmen ihre kollektiven Bestrafungspolitik zu
zerstören beabsichtigt. Ebenso schloss die IOF
alle Eingänge, die nach Hebron führten und eine
Verbindung zur Straße (60) und hinderte
palästinensische Fahrzeuge daran, hinein- oder
hinauszufahren bis zum Mittag am darauffolgenden
Tag.
Am selben
Tag schloss die IOF die Straße (60) in Bethlehem
für den Fahrzeugverkehr und verschloss die
beiden Metall-Detektor-Tore, die am Eingang zu
den Dörfern Tekoa und Husan errichtet worden
waren.
Am 01.
November 2022 verkündeten die israelischen
Behörden die Sperrung des Gazastreifens und der
Übergänge der Westbank, außer in dringenden und
außergewöhnlichen humanitären Fällen nach
Genehmigung der entsprechenden Behörden, unter
dem Vorwand der israelischen Wahlen.
”
Bis heute in 2022 errichtete die IOF mindestens 3.866
temporäre Militärkontrollpunkte und verhaftete
177 Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.
Quelle (übersetzt von
Inga Gelsdorf)
PCHR erstellt neuen Bericht:
7 Patienten gestorben und Ausreise von 5000
Patienten zur Behandlung außerhalb (des
Gazastreifens) verhindert
Ref:
30/2022 - 24 Oktober 2022
Am Montag,
24/10/2022, veröffentlichte das Palästinensische
Zentrum für Menschenrechte (PCHR) einen neuen
Bericht, mit dem Titel: „ Antrag auf
medizinische Behandlung in Bearbeitung“. Der
Report beleuchtet das Leiden der Patienten des
Gazastreifens aufgrund von israelischen
Restriktionen ihrer Ausreise zur Behandlung
außerhalb (des Gazastreifens).
Der Bericht stellt die Verstöße gegen das
humanitäre Völkerrecht der israelischen
Besatzungsbehörden und die Missachtung ihrer
Pflicht, den Patienten des Gazastreifens ihr
Recht auf Bewegungsfreiheit zu gewährleisten und
sowohl ihren Zugang zu Gesundheitsdiensten als
auch ihr Recht auf die Ausreise zu Behandlungen
ihrer schweren Erkrankungen, die in den
Krankenhäusern des Gazastreifens nicht möglich
sind, sicherzustellen. Die israelischen
Reisebeschränkungen für Patienten aus dem
Gazastreifens sind eines der größten
Hindernisse, die ihnen den Zugang zu einer
ordentlichen Behandlung und einer angemessenen
medizinischen Versorgung verwehren.
Dieser Bericht verdeutlicht die Konsequenzen der
ständigen Blockade, die Israel dem Gazastreifen
seit 16 Jahren auferlegt hat, und deren
Auswirkungen auf das fragile Gesundheitssystem
und dessen Einrichtungen im Gazastreifen, das
nicht mehr in der Lage ist, Gesundheitsdienste
zur Behandlung ernsthafter Erkrankungen
bereitzustellen und deshalb gezwungen ist,
Patienten zur Behandlung (in Krankenhäuser)
außerhalb des Gazastreifens zu überweisen.
Der Bericht unterstreicht auch, dass die
Beschränkungen der Ausreise von Patienten aus
dem Gazastreifen die Ursache dafür sind, dass
sich der Gesundheitszustand von Hunderten von
Patienten verschlechtert hat; außerdem ist die
Verweigerung einer Ausreise zu „lebensrettenden“
Maßnahmen ein Todesurteil für als dringende
Fälle eingestufte Patienten. da sie lange
Wartezeiten in Kauf nehmen müssen, um eine
Ausreisegenehmigung über den Beit Hanoun “Erez”-Übergang
zu erreichen. Das Ergebnis war, dass 7
Patienten seit Beginn 2022 gestorben sind.
Der Bericht weist darauf hin, dass die
israelischen Besatzungsbehörden von 2008 bis
2021 die Ausreise von 73.955 Patienten
trotz Überweisung zur Behandlung in
Krankenhäusern der Westbank, einschließlich des
besetzten Ostjerusalems, oder in Israel
verhindert haben. Von insgesamt 204.086
Anträgen zur Genehmigung von Behandlungen
bedeutet diese Zahl 36,2% aller
eingereichter Anträge. Dem Bericht zufolge
haben die israelischen Besatzungsbehörden die
Ausreise für 5.001 Patienten von
insgesamt 13.270 Patienten ( 37.6% aller
Anträge) blockiert, die eine Reisegenehmigung in
Krankenhäuser der Westbank, im besetzten
Ostjerusalem oder in Israel beantragt haben.
Nach Aussagen der Patienten gegenüber PCHRs
Forschern haben die Behinderungen durch die
israelischen Behörden verschiedene Formen
angenommen: Patienten die Ausreise ohne Angabe
von Gründen zu verbieten: „in Bearbeitung“;
Patienten die Ausreise mit der Behauptung zu
verbieten, die Behandlung stünde im Gazastreifen
zur Verfügung oder, deren Krankheit stelle keine
Lebensbedrohung dar. Sie blockieren die Ausreise
von Patienten, weil deren Verwandte angeblich
israelische Gesetze verletzt haben. Sie
verhindern, dass Sponsoren mit den Patienten
wegen einer Organspende und Transplantation
reisen, um das Leben der Patienten zu retten.
Sie zögern die Antwort an Patienten hinaus,
damit diese ihren vereinbarten Termin im
Krankenhaus verpassen. All diese Behinderungen
haben (bei den Patienten) zu einer
Verschlechterung ihres Gesundheitszustandes
geführt und setzen ihr Leben aufs Spiel, für
einige von ihnen wird das den Tod bedeuten.
Der Bericht überprüft außerdem Rolle von PCHR im
Hinblick auf die Unterstützung von Patienten,
die zur Behandlung außerhalb des Streifens
reisen müssen, und auf die tägliche Überwachung
der (Rechts-)Verstöße, die gegen Patienten aus
dem Gazastreifen begangen werden, als auch seine
Rolle im Hinblick auf die Bereitstellung einer
juristischen Unterstützung der Patienten, denen
die Ausreise verweigert wurde oder die mit
Hindernissen bei ihrer Ausreise zur Behandlung
außerhalb des Streifens konfrontiert werden.
In seinen
Empfehlungen in dem Bericht fordert das
PCHR die internationale Gemeinschaft auf, Druck
auf Israel auszuüben, damit es seinen
Verpflichtungen als Besatzungsmacht gemäß dem
humanitären Völkerrecht nachkommt und umgehend
Patienten mit schwerwiegenden Erkrankungen, die
in den Krankenhäusern des Gazastreifens nicht
behandelt werden können, die Reise und den
Zugang zu Krankenhäusern, in die sie zur
Behandlung überwiesen werden, ohne jegliche
Verzögerung genehmigt, und betont die dringende
Notwendigkeit, Langzeitgenehmigungen für
Patienten mit Krebs und unheilbaren Krankheiten
auszustellen.
Darüber hinaus drängt das PCHR die Hohen
Vertragsparteien, die Verpflichtungen der
israelischen Behörden zu berücksichtigen, die in
den abschließenden Stellungnahmen des
Ausschusses für wirtschaftliche, soziale und
kulturelle Rechte kodiert sind, in denen die
Einhaltung der Grundrechte und Prinzipien der
Vereinten Nationen gefordert werden; in erster
Linie das Recht, den höchstmöglichen
Gesundheitsstandard zu genießen. Ebenso fordert
das PCHR die Umsetzung der Empfehlungen des
Komitees zur Beseitigung der
Rassendiskriminierung (CERD), das verlangt, dass
Israel konkrete Maßnahmen ergreift, um den
Gesundheitsstatus der Palästinenser zu
verbessern.
(übersetzt von
Inga Gelsdorf)
Quelle
Israelische
Menschenrechtsverletzungen in den besetzten
palästinensischen Gebieten
(Wöchentliches Update v. 20. –
26. Oktober 2022)
Verletzung des
Rechts auf Leben und auf körperliche
Unversehrtheit:
7
Palästinenser, darunter 5 Zivilpersonen, wurden
getötet sowie ein Kind, das seinen Wunden erlag,
und 44 weitere wurden verletzt, darunter 14
Kinder, während dutzende andere unter
Erstickungsanfällen bei den Angriffen der
israelischen Besatzungskräfte (IOF) in der
Westbank, darunter Ostjerusalem, litten.
Einzelheiten sind, wie folgt:
Am 20. Oktober 2022 erlag Mohammad Fadi
Nuri (16) einer Verletzung durch eine scharfe
Kugel im Unterleib, die sie beim Eindringen der
IOF in Al-Bireh City am 28. September 2022
getroffen hatte.
Am 21. Oktober 2022 wurde Salah al-Breiki
(19) getötet, und 3 weitere wurden durch das
Feuer der IOF bei dem Überfall der letzteren in
Jenin verletzt. Die IOF zog sich zurück, nachdem
sie einen Palästinenser aus einem gesperrten
Haus, verhaftet hatte. Einzelheiten sind in der
Presseerklärung von PCHR verfügbar: press
release.
Am 22. Oktober 2022 wurde Rabi ‘Arafa
Rabi (32) aus Qalqilya mit einer scharfen Kugel
in den Kopf geschossen, nachdem die IOF das
Feuer auf ein Fahrzeug eröffnet hatte, das ihn
und andere Arbeiter in die Nähe des israelischen
Tores (109), im Süden von Qalqilya befördert
hatte. Die IOF behauptete, die Soldaten hätten
nach dessen Versuch, einen israelischen Soldaten
am Kontrollpunkt zu überfahren, das Feuer auf
das Fahrzeug eröffnet.
Am 25. Oktober 2022 wurden 5
Palästinenser, darunter 3 Zivilpersonen, getötet
und 20 weitere, hauptsächlich Zivilpersonen,
darunter 3 Kinder, durch das Feuer der IOF in
Nablus und Ramallah in der Westbank verletzt.
Unter diesen Getöteten wurden vier, darunter 2
Zivilpersonen, in einer Militäroperation der IOF
in Nablus Altstadt getötet, wohingegen die
fünfte Person durch den exzessiven Einsatz von
Gewalt in Ramallah bei Zusammenstößen mit der
IOF getötet wurde. Einzelheiten siehe
Presseerklärung des PCHR: press release.
Die Verletzten waren Opfer exzessiver
Gewaltanwendung, die die IOF-Überfälle auf
Städte und Dörfer oder die Unterdrückung
friedlicher Proteste, die palästinensische
Zivilpersonen organisiert hatten, begleitete,
und zwar, wie folgt:
Am 20. Oktober 2022 wurden 5 Palästinenser,
darunter 4 Kinder, verletzt: eins von ihnen in
kritischem Zustand, bei Zusammenstößen mit der
IOF im Dorf Sa’ir, in der al-Shuhada-Straße und
am Eingang zu Beit Ummar in Hebron. Außerdem
wurden 4 Palästinenser bei Konfrontationen mit
der IOF im Dorf Biddu und zwischen dem Eingang
des Dorfes al-Ram und dem Abu Al-Shaheed-Kreisel
in der Nähe des Qalandia-Kontrollpunktes in
Ostjerusalem verletzt. Darüber hinaus wurden
zwei Kinder durch 2 scharfe Kugeln bei
Zusammenstößen mit der IOF in der Nähe des
Militär-Kontrollpunktes (300), im Norden von
Bethlehem, verletzt. 2 Palästinenser wurden
durch gummi-ummantelte Stahlkugeln verletzt,
andere litten unter Atembeschwerden, und ein
Palästinenser wurde bei Auseinandersetzungen mit
der IOF in der Nähe des
al-Mahkamah-Kontrollpunktes am Nordeingang zur
Stadt al-Bireh verhaftet.
Am 21. Oktober 2022 wurde ein Kind von
einer gummi-ummantelten Stahlkugel bei
Zusammenstößen mit der IOF in Bethlehem
verletzt.
Am 22. Oktober 2022 verhaftete die IOF
ein Kind, nachdem sie zunächst direkt auf es
gefeuert hatte und schwer auf einem Fußballplatz
im Viertel Sheikh Jarrah, in Ostjerusalem
verletzt hatte. Er wurde in ein israelisches
Krankenhaus gebracht. Die IOF behauptete, sie
habe das Kind nach einem Messerangriff im French
Hill-Gebiet verfolgt. Später führte die IOF eine
Razzia in dem Haus der Familie des Kindes durch
und verhaftete seinen Vater und seinen Bruder.
Am 25. Oktober 2022 wurden 2
Palästinenser, darunter ein Kind, von 2 scharfen
Kugeln bei Zusammenstößen mit der IOF am
nördlichen Eingang zum Dorf ‘Azzun, im Osten von
Qalqilya verletzt. Am selben Tag verhaftete die
IOF 2 Kinder. Eins von ihnen wurde bei
Zusammenstößen mit der IOF am Eingang der
gesperrten al-Shuhada-Straße in Hebron
angeschossen. Außerdem wurde ein Palästinenser
verletzt, nachdem die IOF das Feuer auf ihn in
der Nähe der Trennmauer, im Westen von Hebron,
eröffnet hatte.
Im Gazastreifen wurden 10 Schießereien auf
Fischerboote vor der Westküste von Gaza
verzeichnet, meistens im nördlichen
Gazastreifen, und eine der Schießereien
verursachte einen Schaden an einem beleuchteten
Boot im Gazastreifen. Außerdem wurde von 3
weiteren Schießereien auf landwirtschaftliches
Gebiet im Osten des Gazastreifens berichtet.
(Fischer wurden am späten Mittwoch ebenfalls
verhaftet. Einzelheiten in der Presseerklärung
von PCHR: press release).
Bis heute in 2022 töteten Angriffe der IOF 153
Palästinenser, darunter 106 Zivilpersonen: 32
Kinder, 8 Frauen, 2 Palästinenser wurden von
israelischen Siedlern getötet, und der Rest
waren Aktivisten; 17 von ihnen wurden bei
Angriffen der IOF im Gazastreifen und in der
Westbank ermordet. Außerdem starben 5
palästinensische Häftlinge, darunter eine Frau,
in israelischen Gefängnissen.
Landeinebnungen, Zerstörungen und Bescheide
Die IOF zerstörte 3 Häuser, wodurch 2 Familien,
die aus 15 Personen bestanden, darunter 2 Frauen
und 8 Kinder, obdachlos machten, und
beschlagnahmten 5 Landwirtschaftszelte, nachdem
sie diese in der Westbank abgebaut hatten,
ebenso in Ostjerusalem. Einzelheiten, wie folgt:
Am 20. Oktober 2022 zerstörte die IOF ein im Bau
befindliches Haus in Hebron, unter dem Vorwand
einer nicht genehmigten Konstruktion. Zu
bemerken ist, dass dies das dritte Mal ist, dass
das Haus zerstört wird.
Am 10. Oktober 2022 zwang die IOF einen
Palästinenser, sein Haus in Jabal Mukabber im
besetzten Ostjerusalem unter dem Vorwand einer
nicht genehmigten Konstruktion, selbst zu
zerstören, wodurch eine 7köpfige Familie
vertrieben wurde, darunter eine Frau und 3
Kinder.
Am 25. Oktober 2022 zerstörte die IOF ein im Bau
befindliches Haus, im Norden des Dorfes Bani
Na’im in Hebron, in das eine 8köpfige Familie,
darunter 5 Kinder, einziehen wollte. Nach der
Zerstörung brachen Unruhen in dem Gebiet aus,
bei denen die IOF einen Palästinenser angriff
und verhaftete. Am selben Tag beschlagnahmte die
IOF 5 Landwirtschaftszelte, nachdem sie diese im
Süden des Dorfes Susiya in Hebron abgebaut
hatte.
Seit Beginn 2022 machte die IOF 121 Familien zu
Obdachlosen, insgesamt 717 Personen, darunter
136 Frauen und 326 Kinder. Das war das Ergebnis
der Zerstörung von 130 Häusern und vielen Wohn-
und Landwirtschaftszelten. Die IOF zerstörte
auch 92 weitere zivile und wirtschaftliche
Objekte, ebnete unbebaute Landgebiete ein und
stellte Hunderte von Abriss-, Baustopp- und
Evakuierungsbescheiden aus.
Siedlerangriffe
Die Siedler intensivierten ihre Angriffe
simultan zur Olivenernte-Saison in der Westbank.
Einzelheiten, wie folgt:
Am 20. Oktober 2022 setzten israelische
Siedler ein Fahrzeug in Brand und rissen circa
80 Oliven- und Mandelsetzlinge im Dorf Al-Mughir,
im Osten von Ramallah, aus. Am Abend griffen
Siedler palästinensische Fahrzeuge in der Nähe
des (al-Mahkamah) Kontrollpunktes in der Stadt
al-Bireh an, verursachten Schäden an 3
Fahrzeugen. Sie griffen auch ein Haus in Salfit
mit Steinen an.
Am 21. Oktober 2022 griffen Siedler,
geschützt von der IOF, Landwirte an, die in
Tulkarm und Salfit Oliven geerntet haben.
Am 22. Oktober 2022 griffen Siedler im
Schutz der IOF Landwirte an, die Oliven in
Salfit ernteten und stifteten Unruhen durch
Versammlungen auf den Straßen und blockierten
den Verkehr auf diesen Straßen und warfen Steine
auf sie in Qalqilya.
Am 23. Oktober 2022 brachen Siedler,
geschützt durch die IOF, in die Dörfer Tekoa,
Minya und Dar Nahla in Bethlehem ein, warfen
Steine auf palästinensische Häuser und
Eigentümer und zerbrachen Scheiben von
Fahrzeugen. Außerdem griffen sie Landwirte an,
während sie Oliven in Tulkarm ernteten.
Am 24. Oktober 2022 griffen Siedler an,
geschützt von der IOF, und überfielen Landwirte
und randalierten auf den Straßen in Salfit.
Seit Beginn dieses Jahres verübten Siedler
mindestens 218 Angriffe. Bei zwei der Angriffe
wurden 2 Palästinenser getötet.
Übergriffe und Verhaftungen von
palästinensischen Zivilpersonen durch die IOF:
Die IOF verübte 203 Übergriffe auf die Westbank
aus, darunter das besetzte Ostjerusalem. Diese
Übergriffe schlossen Razzien und Fahndungen in
zivilen Häusern und Einrichtungen ein sowie die
Errichtung von Kontrollpunkten. Bei diesen
Übergriffen wurden 84 Palästinenser verhaftet,
darunter 26 Kinder und eine Frau. Im
Gazastreifen verhafteten israelische
Marineeinheiten 5 Fischer am 26. Oktober 2022
und beschlagnahmten ihr Boot, nachdem sie es vor
der Nord(küste) des Gazastreifens abgefangen
hatten. Einzelheiten siehe PCHRs
Presseerklärung: press release.
Bis heute in 2022 führte die IOF 7.339
Übergriffe auf die Westbank aus, darunter das
besetzte Ostjerusalem, bei denen 4.176
Palästinenser verhaftet wurden, darunter 414
Kinder und 39 Frauen. Die IOF führte außerdem 33
limitierte Übergriffe auf den Osten des
Gazastreifens aus und verhaftete 91
Palästinenser, darunter 54 Fischer, 32
Infiltratoren und 5 Reisende am Beit Hanoun “Erez”-Übergang.
Israelische kollektive Bestrafungs- und
Absperr-Politik sowie Einschränkungen der
Bewegungsfreiheit:
Die israelische Besatzung hält ihre illegale und
unmenschliche 15jährige Blockade des
Gazastreifens aufrecht. Einzelheiten sind im
monatlichen Update von PCHR über die
Gaza-Übergänge verfügbar: monthly-update.
In der Westbank, darunter das besetzte
Ostjerusalem, verhängte die IOF auch weiterhin
Einschränkungen der Bewegungsfreiheit.
Zusätzlich zu den 108 ständigen Kontrollpunkten
errichtete die IOF 84 temporäre
Militär-Kontrollpunkte in der Westbank, darunter
das besetzte Ostjerusalem, und verhaftete 3
Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.
Am 20. Oktober 2022 schloss die IOF das
am Westeingang des Dorfes Husan errichtete
Eisentor.
Am 20. Oktober 2022 schloss die IOF die
meisten der Nebenstraßen im Dorf Hawara, im
Südosten von Nablus bis zum 25. Oktober 2022 mit
Sandbermen, um die Bewegung der Palästinenser
auf der Hauptstraße im Rahmen der kollektiven
Bestrafungspolitik der IOF zu verhindern.
Am 23. Oktober 2022 schlossen die
israelischen Behörden den Eingang zum Dorf Beit
Ummar, im Norden von Hebron, den Eingang zum
‘Arroub-Flüchtlingslager, im Norden von Hebron
sowie den Eingang zum Dorf ‘Abod, im Nordwesten
von Ramallah, mit Eisentoren.
Am 24. Oktober 2022 schloss die IOF das
Eisentor am Nordeingang zum Dorf Tekoa.
Am 25. Oktober 2022 schloss die IOF das
am Haupteingang zum Dorf Nabi Saleh errichtete
Tor, hielt die Fahrzeuge an und beschlagnahmte
deren Autoschlüssel. Die folgenden Eisentore
wurden in diesen Gebieten ebenso geschlossen:
das Tor an der Wadi Al-Delb-Straße in der Nähe
des Dorfes Ras Karkar, am Eingang zum Dorf Kafr
Ni’ma und am Eingang zum Dorf Rantis, im Westen
von Ramallah.
”
Bis heute in 2022 errichtete die IOF 3.767
temporäre Militär-Kontrollpunkte und verhaftete
168 Palästinenser an diesen Kontrollpunkten
Quelle
(übersetzt von Inga Gelsdorf)

Israelische
Besatzungsstreitkräfte verhaften 5 Fischer und
beschlagnahmen ihr Boot vor der Beit Lahia-Küste
Ref: 139/2022
27. Oktober 2022
Das
Palästinensische Zentrum für Menschenrechte (PCHR)
verurteilt die anhaltenden Gewalttaten der
israelischen Streitkräfte gegenüber
palästinensischen Fischern im Meer des
Gazastreifens; die jüngsten waren die Verhaftung
von 5 Fischern sowie die Beschlagnahmung ihrer
Boote im Westen der Beit Lahia-Küste.
PCHRs Nachbereitung nach verhaftete die IOF, die
auf dem Meer vor der Al-Waha-Küste, nordwestlich
von Beit Lahia im Norden des Gazastreifens
Stellung bezogen hatte, um circa 23:30 Uhr am
Mittwoch, dem 26. Oktober 2022, 5 Fischer. Es
waren: Ahmed Mohammed Mahmoud al-Hessi (40),
seine 2 Brüder, ‘Abdel Malek (26) und Mahmoud
(25), Mohannad Mohammed Murad al-Hessi (19) und
Fares Murad Rajab al-Hessi (43); alle 5 Bewohner
von Gaza City. Die IOF kreiste ihr Boot ein, das
Murad Rajab al-Hessi gehörte, unter der
Registriernummer 47, und das circa 1,5 Seemeilen
vor der Küste segelte. Die fünf Fischer wurden
zum Seehafen in Ashdod gebracht, während ihr
Boot beschlagnahmt wurde, mit dem Vermerk, die
Fischer stünden jetzt unter Arrest.
Die IOF schränkt die Arbeit der
palästinensischen Fischer im Meer vor dem
Gazastreifen ein und erlaubt ihnen nur innerhalb
von 6 – 12 Seemeilen zu segeln. Bis heute in
2022 dokumentierte das PCHR Verletzungen von 19
Fischern und Verhaftungen von 44 weiteren,
darunter 6 Kindern; 2 von ihnen stehen immer
noch unter Arrest. Ebenso behalten die
israelischen Behörden weiterhin 18 Fischerboote
in Gewahrsam, außer dutzenden von
Fischerausrüstungen.
Angesichts des obengenannten Zwischenfalls
betont das PCHR nochmals, dass die israelischen
Praktiken gegenüber den palästinensischen
Fischern im Gazastreifen einen schweren Verstoß
gegen sämtliche internationalen Konventionen und
Mittel darstellen, darunter die Vierte Genfer
Konvention in Bezug auf den Schutz von
Zivilpersonen in Zeiten des Krieges und der
Internationale Pakt über wirtschaftliche,
soziale und kulturelle Rechte, die beide die
Notwendigkeit vorschreiben, Arbeitnehmer zu
beschützen und ihre Unversehrtheit zu
garantieren.
Das PCHR wiederholt seine Forderung an die
internationale Gemeinschaft, darunter die
Vertragsstaaten der Genfer Konventionen von
1949, die israelischen Besatzungsbehörden zu
verpflichten, die Angriffe und die Verfolgung
palästinensischer Fischer in den Gewässern von
Gaza einzustellen und den Fischern zu erlauben,
frei zu fischen und Israel zu verpflichten, die
Fischer für ihre Verluste, die die wiederholten
israelischen Angriffe verursacht haben, zu
entschädigen und die Boote der Fischer sowie die
Ausrüstung, die in ihrem Gewahrsam ist,
freizugeben.
Quelle (übersetzt von Inga
Gelsdorf)

Al Mezan und PCHR übermitteln
eine gemeinsame Eingabe an den
UN-Menschenrechtsrat vor Israels UPR
Gaza, Palästina – 19/10/2022
Im
Rahmen ihres Einsatzes für den
UN-Menschenrechtsmechanismus übermittelten das
Al Mezan-Zentrum für Menschenrechte und das
Palästinensische Zentrum für Menschenrechte (PCHR)
dem UN-Menschenrechtsrat für den vierten Zyklus
der allgemeinen regelmäßigen Überprüfung Israels
(UPR) eine gemeinsame Stellungnahme. UPR ist ein
Peer-Review Mechanismus, der unter der
Schirmherrschaft des Menschenrechtsrates
durchgeführt wird, bei dem alle
UN-Mitgliedsstaaten die Gelegenheit haben, die
Menschenrechtsberichte aller Mitgliedsstaaten zu
überprüfen.
Die gemeinsame Beschwerde bringt die jüngsten
israelischen Militärangriffe ans Licht, die
gegen Zivilpersonen und die zivile Infrastruktur
im Gazastreifen während der gesamten
Berichtszeit ausgeführt wurden. Während die
Palästinenser in Gaza sich von den letzten
Militärangriffen im Mai 2021 und August 2022
erholen, betont die gemeinsame Beschwerde die
internationalen Verbrechen, die die israelischen
Behörden gegen die Palästinenser in Gaza
begangen haben, darunter der unverhältnismäßige
und wahllose Einsatz von Gewalt, die
willkürliche Tötung, einschließlich des
Bombardierens von Häusern, während die Bewohner
sich im Innern befanden; umfangreiche, unnötige
und mutwillige Zerstörung von Eigentum.
Dementsprechend betonten die Organisationen,
dass solche Angriffe auf Kriegsverbrechen
hinauslaufen könnten und Teil eines
umfangreichen und systematischen Angriffs gegen
die palästinensische Zivilbevölkerung sind, die
auf Verbrechen gegen die Menschlichkeit gemäß
dem Römischen Statut des Internationalen
Strafgerichtshofs hinauslaufen.
Die gemeinsame Stellungnahme lenkt die
Aufmerksamkeit des Rates erneut auf die
15jährige israelische Blockade und Absperrung
des Gazastreifens und ihre katastrophalen Folgen
für 2,1 Millionen Palästinenser, die in der
besetzten Enklave gefangen sind. Während die
israelische Regierung die Absperrung und die
entsprechenden Einschränkungen unter dem
Deckmantel der „Sicherheit“ rechtfertigt, ordnet
die Stellungnahme die illegale israelische
Absperrung von Gaza in den weiteren Rahmen von
Israels Siedler-Kolonialismus und Apartheid ein.
Die Stellungnahme detailliert die Auswirkungen
der illegalen israelischen Absperrung, die
sämtliche Aspekte des Lebens im besetzten Gaza
immer stärker beeinträchtigt - und sämtliche
unveräußerliche Rechte der Palästinenser–
darunter ihr Recht auf Leben, Gesundheit,
Arbeit, Bildung, entsprechende Selbstbestimmung
und Rückkehr immer mehr untergraben haben.
Mit dem Hinweis darauf, wie den
palästinensischen Patienten aus Gaza ihr Recht
auf Zugang zu einer rechtzeitigen und
potentiellen lebensrettenden Behandlung
außerhalb des Gazastreifens verweigert wurde,
wiederholt die Stellungnahme, dass das
israelische diskriminierende Genehmigungssystem
das Leben Tausender von Patienten bedroht, für
die eine Behandlung in Gaza als direkte Folge
der ständigen Blockade und der wiederholten
Militärangriffe, die Gazas Gesundheitssystem
lahmgelegt haben, nicht verfügbar ist.
Al Mezan und PCHR betonen, dass Israel als
Besatzungsmacht Empfehlungen ignoriert hat, die
es bei den vorherigen UPR-Zyklen erhalten hatte,
darunter die Beendigung der Blockade des
Gazastreifens, die Gewährleistung der
Bewegungsfreiheit für die gesamte Bevölkerung,
als auch die Achtung sowie der Schutz von deren
Menschenrechte. Dementsprechend forderten die
Organisationen Israel auf:
• Sofort, vollständig und bedingungslos die
illegale Absperrung und Blockade des
Gazastreifens aufzuheben und alle damit
verbundenen rechtswidrigen Einschränkungen des
Verkehrs von Menschen und Gütern zu beenden, die
den Gazastreifen bereits unbewohnbar gemacht
haben und gegen das gesamte Spektrum der Rechte
verstoßen, die mehr als nur zwei Palästinensern
im Gazastreifen zustehen, indem sie ihnen den
Genuss einer gleichberechtigten Inanspruchnahme
der Grundrechte und Freiheiten verwehren.
• Seinen moralischen und gesetzlichen
Verpflichtungen gegenüber geschützten Personen
in den besetzten palästinensischen Gebieten
nachzukommen und sämtliche Einschränkungen der
Bewegungsfreiheit der Palästinenser zu beenden,
vor allem die der kranken Patienten aus Gaza.
• Maßlose und unverhältnismäßige Angriffe und
das direkte Zielen auf palästinensische
Zivilpersonen und zivile Objekte zu unterlassen
sowie die Prinzipien des humanitären
Völkerrechts einzuhalten, einschließlich der
Differenzierung und Verhältnismäßigkeit.
• Internationale Menschenrechtsnormen in Bezug
auf den Einsatz von Gewalt bei strafrechtlichen
Verfolgungsoperationen einzuhalten, bei denen
tödliche Gewalt nur als letztes Mittel
eingesetzt werden darf, um sich gegen eine
unmittelbare Bedrohung des Lebens zu schützen
und, wenn andere, weniger gewaltsame Maßnahmen
ausgeschöpft wurden.
Quelle
(übersetzt von Inga Gelsdorf)
Israelische
Menschenrechtsverletzungen in den besetzten
palästinensischen Gebieten
(Wöchentliches Update 13. – 19.
Oktober 2022)
Verletzung des Rechts auf Leben und auf
körperliche Unversehrtheit:
Drei Palästinenser, darunter ein Zivilist,
wurden getötet und 23 weitere, darunter 6 Kinder
und 2 Sanitäter verletzt, während dutzende
andere bei Angriffen der israelischen
Besatzungskräfte (IOF) im Gazastreifen und der
Westbank, einschließlich im besetzten
Ostjerusalem, Erstickungsanfälle erlitten.
Einzelheiten wie folgt:
Am 14. Oktober 2022, wurden zwei Mitglieder
bewaffneter palästinensischer Gruppen getötet
und vier andere, darunter zwei Sanitäter, bei
Auseinandersetzungen und Zusammenstößen mit der
IOF verletzt, als Letztere in das
Jenin-Flüchtlingslager eindrang, wo sie ein Haus
verriegelte, einen seiner Bewohner verhaftete
und sich später wieder zurückzog.
Am 15. Oktober 2022 erlag ein Palästinenser
seinen Verletzungen, die er durch das Feuer der
IOF am Tag vor ihrem Eindringen am Eingang zum
Dorf Qarawat Bani Hassan, im Westen von Salfit,
erlitten hatte, wobei vier weitere
Palästinenser, darunter ein Kind und ein
Teenager, verletzt wurden. (Einzelheiten sind
verfügbar in dieser Presseerklärung: press
release).
Bei den Verletzten handelte es sich um Opfer
exzessiver Gewaltanwendung, die Angriffe der IOF
auf Städte und Dörfer sowie die Niederschlagung
friedlicher Proteste, die palästinensische
Zivilpersonen organisiert hatten, begleitete. Es
war wie folgt:
Am 13. Oktober 2022, erlitten zahlreiche
Studenten Erstickungsanfälle, nachdem die IOF
Tränengaskanister in der Nähe der al-Qisariyia
Gemischten Schule im Dorf Gazatal (Juhor al-Deek),
im Südosten von Gaza, die 1000 Meter vom
Grenzzaun entfernt liegt, abgefeuert hatte, was
die Schulverwaltung zur Evakuierung zwang. Am
Abend wurde ein Teenager bei Zusammenstößen mit
der IOF bei deren Eindringen in Nablus, um den
Überfall der Siedler auf Josephs Grab
abzusichern, von einer scharfen Kugel in die
Hand getroffen. Ebenso erlitten dutzende von
Palästinensern, darunter 3 Kinder, schwere
Erstickungsfälle, und sechs weitere wurden bei
Zusammenstößen mit der IOF im Dorf Silwan im
besetzten Ostjerusalem verhaftet. Darüber hinaus
wurde ein Kind mit einer scharfen Kugel bei
Zusammenstößen mit der IOF am Eingang des
Al-Arroub-Flüchtlingslagers nach der Beerdigung
von Osama ‘Adawi, der am Tag zuvor durch das
Feuer der IOF getötet worden war, in den Fuß
geschossen (Einzelheiten sind in dieser
Presseerklärung verfügbar: press release).
Außerdem wurde ein Kind ebenso mit einer
scharfen Kugel bei Zusammenstößen mit der IOF am
Eingang der gesperrten al-Shuhada-Straße in
Hebron in den Fuß geschossen.
Am 14. Oktober 2022, wurden drei
Palästinenser, darunter ein Kind, von
gummi-ummantelten Kugeln bei Zusammenstößen mit
der IOF nach deren Niederschlagung des
wöchentlichen Protestes von Kafr Qaddoum im
Norden von Qalqilya verletzt. Am selben Tag
wurde ein Kind von einer gummi-ummantelten
Stahlkugel bei Zusammenstößen mit der IOF in der
Nähe des Trennmauer-Tors an der Straße, die das
Dorf Beit Duqqu mit dem Dorf Beit Ijza im
besetzten Ostjerusalem verbindet, angeschossen.
Außerdem wurden zwei Palästinenser mit zwei
scharfen Kugeln beschossen und zwei weitere bei
Zusammenstößen mit der IOF, die israelische
Siedler beschützte, während Angriffe im Dorf
Huwara in Nablus ausgeführt wurden, verhaftet.
Des Weiteren wurden drei Palästinenser, darunter
ein Kind, verletzt und ein weiterer bei
Zusammenstößen mit der IOF am Eingang der
gesperrten al-Shuhada-Straße in Hebron
verhaftet.
Am 15. Oktober 2022, verhaftete die IOF
einen Palästinenser, nachdem sie das Feuer auf
ihn eröffnet und ihn verletzt hatte, unter dem
Vorwand, er habe Steine auf die IOF in der Nähe
des nördlichen Eingangs zu Yatta in Hebron
geworfen. Ebenso verhaftete die IOF einen
Palästinenser, nachdem sie das Feuer auf ihn
eröffnet hatte, und verletzte ihn, als er
versuchte, sich der Trennmauer, im Südwesten des
Dorfes As-Samu in Hebron zu nähern.
Am 18. Oktober 2022, verhaftete die IOF einen
Teenager, nachdem sie das Feuer auf ihn eröffnet
hatte und verletzte ihn, unter dem Vorwand,
einen Molotow Cocktail an der Kreuzung des
Dorfes Al-Majdal in Nablus geworfen zu haben.
Im Gazastreifen wurden über 7 Schießereien auf
landwirtschaftliche Gebiete im Osten des
Gazastreifens sowie auf Fischerboote vor der
Westküste Gazas berichtet.
Bis heute in 2022 töteten IOF-Angriffe 144
Palästinenser, darunter 100 Zivilpersonen: 27
Kinder, 8 Frauen, 2 Palästinenser wurden von
israelischen Siedlern getötet und der Rest waren
Aktivisten; 15 von ihnen wurden ermordet.
Außerdem wurden hunderte von Palästinensern bei
IOF-Angriffen im Gazastreifen und der Westbank
verletzt, während 4 palästinensische Gefangene,
darunter eine Frau, in israelischen Gefängnissen
starben.
Landeinebnungen, Zerstörungen und Bescheide
Am 13. Oktober 2022 zwang die IOF einen
Palästinenser zur Selbstzerstörung seines Hauses
in dem Dorf Sur Baher unter dem Vorwand der
nicht genehmigten Konstruktion, was ihn, seine
Frau und seine Tochter obdachlos machte.
”
Seit Beginn von 2022 machten israelische
Besatzungskräfte 119 Familien obdachlos,
insgesamt 702 Personen, darunter 136 Frauen und
318 Kinder. Das war das Ergebnis der Zerstörung
von 127 Häusern und mehreren Wohnzelten. Die IOF
zerstörte auch 92 weitere zivile
Wirtschaftsobjekte, ebnete Landgebiete ein und
stellten dutzende von Abriss-, Baustopp- und
Evakuierungsbescheiden aus.
Siedlerangriffe gegen palästinensische
Zivilpersonen und ihr Eigentum:
Viele Palästinenser erlitten Prellungen, ein
israelischer Solidaritätsaktivist erlitt
Verletzungen und palästinensisches Eigentum
wurde schwer beschädigt bei 9 Angriffen, die von
israelischen Siedlern unter dem Schutz der IOF,
ausgeführt wurden, darunter Angriffe gegen
palästinensische Bauern bei der
Olivenernte-Saison in der Westbank,
einschließlich des besetzten Ostjerusalems.
Einzelheiten sind wie folgt:
Am 13. Oktober 2022 erlitten fünf
Palästinenser Prellungen, nachdem israelische
Siedler Läden und Fahrzeuge im Dorf Huwara in
Nablus angegriffen und Schäden an zwei
Fahrzeugen verursacht hatten. Am selben Tag
griffen israelische Siedler landwirtschaftliche
Gebiete im al-Montar-Gebiet in Nablus an und
schnitten Zweige von 120 Olivenbäumen ab. Am
Abend setzten die israelischen Siedler ein
Restaurant und einen LKW bei ihrem Angriff im
Dorf Huwara in Brand. Außerdem stürmten dutzende
von israelischen Siedlern unter dem Schutz der
IOF, einige von ihnen maskiert, in Begleitung
des extremistischen israelischen
Knessetabgeordneten (MK), Itamar Ben Gvir, das
Sheikh Jarrah-Viertel. Sie brachen in Wohnhäuser
ein, griffen dere Bewohner an und beschädigten
deren Eigentum. Die IOF unterdrückte die
Palästinenser, die versuchten, sich den Siedlern
zu widersetzen, anstatt den Bewohnern des
Viertels Schutz bereitzustellen, und zerstreute
sie, nachdem sie ein Sperrfeuer von
Tränengaskanistern abgefeuert, Abwasser auf sie
gepumpt und 9 Palästinenser verhaftet und
angegriffen hatte. Die Gesellschaft des
Palästinensischen Roten Halbmondes (PRCS) gab
bekannt, dass ihre Teams 20 Palästinenser
behandelt hätten, die geschlagen und mit Steinen
beworfen worden waren, während 5 von ihnen ins
Krankenhaus transportiert wurden.
Am 14. Oktober 2022, fanden die
Palästinenser heraus, dass israelische Siedler
12 alte Olivenbäume im Norden des Dorfes Qaryut
in Nablus abgesägt hatten. Am Abend fielen
israelische Siedler in das Dorf Huwara ein,
griffen Läden auf der Hauptstraße an und stießen
dabei mit Palästinensern zusammen. Am selben Tag
warfen israelische Siedler, unter dem Schutz der
IOF, einen Brandsatz auf das Büro des Direktors
der Awarif Secondary Schule im Dorf Urif, Nablus,
und setzten es in Brand. Außerdem
zerschmetterten sie das Glas von 20 Solarzellen
auf dem Dach der Schule. Darüber hinaus fielen
dutzende von israelischen Siedlern, unter dem
Schutz der IOF, in das al-Sumod-Gebäude im
Sheikh Jarrah-Viertel im besetzten Ostjerusalem,
ein, wo sie die Scheiben mehrerer Fahrzeuge, die
vor dem Gebäude geparkt waren, zerbrachen, und
schlugen und stießen dessen Bewohner. Das
Ergebnis war, dass dutzende von Bewohner des
Viertels sich vor dem Eingang des Gebäudes
versammelten, um sich den Siedlerangriffen zu
widersetzen. Dabei feuerte die IOF Schallbomben
auf die Bewohner des Viertels, unterdrückte sie
mit Gewalt, griff sie an und verhaftete sieben
von ihnen, darunter ein Kind.
Am 15. Oktober 2022 griffen israelische
Siedler palästinensische Fahrzeuge an, die den
Kreisverkehr bei Omar Abu Laila (Ariel), im
Norden von Salfit passierten. Das Ergebnis war,
dass Scheiben einiger Autos zerbrochen wurden.
Am 19. Oktober 2022 griffen israelische
Siedler palästinensische Bauern und Freiwillige
mit Messern, Stöcken und Stangen an, die
versuchten ein landwirtschaftliches Gebiet in
der Nähe der “Ma’ale Amos”-Siedlung, im Dorf
Kisan, im Osten von Bethlehem zu erreichen. Das
führte dazu, dass ein israelischer
Solidaritätsaktivist Verletzungen und Brüche
davontrug.
”
Seit Beginn des Jahres führten Siedler
mindestens 203 Angriffe aus. Bei zwei der
Angriffe wurden 2 Palästinenser getötet.
Angriffe und Verhaftungen palästinensischer
Zivilpersonen durch die IOF:
Die IOF verübte 239 Übergriffe auf die
Westbank, einschließlich des besetzten
Ostjerusalems. Diese Übergriffe enthielten
Razzien und Fahndungen in zivilen Häusern und
Einrichtungen sowie die Errichtung von
Kontrollpunkten. Bei diesen Übergriffen wurden
110 Palästinenser verhaftet, darunter 15 Kinder,
2 Frauen und ein Sanitäter. Diese Woche sprengte
die IOF Türen von drei Häusern in Ramallah,
misshandelte deren Bewohner und beschlagnahmte
ihr Geld. Im besetzten Ostjerusalem führte die
IOF eine umfangreiche Verhaftungskampagne durch,
sowohl bei ihrem Überfall auf das
Shu’fat-Flüchtlingslager, als auch bei
Siedlerangriffen im Sheikh Jarrah-Viertel. Die
IOF verhaftete auch einen PRCS-Sanitäter,
nachdem sie einen Krankenwagen, den er steuerte
am Za’tara-Militär-Kontrollpunkt angehalten
hatte.
Bis heute in 2022 verübte die IOF 7.136
Übergriffe auf die Westbank, darunter auch
Ostjerusalem, wobei 4.092 Palästinenser
verhaftet wurden, darunter 388 Kinder und 38
Frauen. Die IOF führte außerdem 33 limitierte
Übergriffe auf den Osten des Gazastreifens aus
und verhaftete 86 Palästinenser, darunter 49
Fischer, 32 Infiltratoren und 5 Personen, die
über den Beit Hanoun “Erez”-Übergang reisten.
Israelische kollektive Bestrafungs- und
Absperrpolitik sowie Einschränkungen der
Bewegungsfreiheit:
Die israelische Besatzung hält ihre illegale
und unmenschliche 15jährige Blockade des
Gazastreifens aufrecht. Einzelheiten, verfügbar
im monatlichen Update von PCHR über die
Gaza-Übergänge: monthly-update
Die israelischen Behörden kündigten die
Schließung der Übergänge von Westbank und
Gazastreifen von Sonntagmittag, 16. Oktober 2022
bis Dienstag,18. Oktober 2022, Mitternacht,
aufgrund der jüdischen Feiertage an.
Am 17. Oktober 2022, starb der Patient, Akram
Ahmad Mohammad Al-Sultan (62), aus dem
nördlichen Gazastreifen, nachdem man ihm die
Ausreise zur Behandlung im
Al-Muttala’-Krankenhaus im besetzten Jerusalem
verweigert hatte. Somit ist die Zahl der Toten
unter den Patienten, denen man die Ausreise seit
Beginn dieses Jahres verweigert hat auf 8
Personen gestiegen, darunter 3 Kinder. ( Weitere
Einzelheiten sind in dieser Presseerklärung
verfügbar: press release).
In der Westbank, darunter das besetzte
Ostjerusalem, verhängt die IOF weiter
Einschränkungen der Bewegungsfreiheit.
Zusätzlich zu ihren 108 permanenten
Kontrollpunkten errichtete die IOF 156 temporäre
Militär-Kontrollpunkte in der Westbank, auch im
besetzten Ostjerusalem, und verhaftete 5
Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.
Seit 11. Oktober 2022 verhängt die IOF weiter
eine Belagerung und eine Schließung von Nablus
und seinen drei Lagern: Balata, ‘Ein Beit el Ma
und Askar, einschließlich der Schließung der
Eingänge und Kontrollpunkte sowie die Sperrung
einiger Straßen mit Sandbermen und Zementblöcken
im Rahmen ihrer kollektiven Bestrafungsmaßnahmen
gegen Zehntausende von Palästinensern. Die
Belagerung wurde nach einer Schießerei auf die
IOF, die bei der “Shavei Shomron”-Siedlung, im
Nordwesten von Nablus, stationiert war, wobei
ein israelischer Soldat getötet wurde, verhängt.
Aufgrund der Schließung der Kontrollpunkte
benötigen die Bewohner der Stadt 3-4 Stunden, um
aus - oder in die Stadt zu gelangen, so dass sie
verschmutzte Straßen oder Nebenstraßen benutzen.
Bis heute in 2022 errichtete die IOF mindestens
3683 temporäre Militär-Kontrollpunkte und
verhaftete 165 Palästinenser an diesen
Kontrollpunkten.
Quelle
(übersetzt von Inga Gelsdorf)
PCHR: Der Achte in diesem
Jahr: Krebspatient stirbt nach Verweigerung der
Ausreise zur externen Behandlung durch die
israelischen Behörden
Ref:
134/2022 - Datum: 19. Oktober 2022
Ein Patient
mit Namen Akram Ahmad Mohammad Al-Sultan (62)
aus dem nördlichen Gazastreifen starb, nachdem
ihm die Ausreise zur Behandlung im
Al-Muttala’-Krankenhaus im besetzten Jerusalem
verweigert wurde. Somit stieg die Zahl der Toten
unter den Patienten seit Beginn dieses Jahres
auf 8, darunter 3 Kinder.
Hazem Akram Al-Sultan (38) sagte, sein Vater
habe eine Fraktur des 11. Brustwirbelkörpers
(T11) seit Juni 2022. Nach mehreren
Untersuchungen stellte sich heraus, dass er
Leukämie hatte, und die Ärzte entschieden, ihn
ins Al-Muttala’-Krankenhaus im besetzten
Jerusalem aufgrund seines schlechten Zustandes
und der dringenden Notwendigkeit einer
Strahlentherapie, die in den Krankenhäusern des
Gazastreifens nicht verfügbar ist, zu
überweisen. Am 18. Juli 2022 beantragte der
Patient eine Genehmigung bei den israelischen
Behörden zwecks Behandlung im
Al-Muttala’-Krankenhaus, aber am 8. August 2022
antworteten die israelischen Behörden, dass sein
Antrag immer noch „in Bearbeitung“ sei.
Der Patient hatte einen neuen Termin am 13.
August 2022 erhalten und beantragte eine weitere
Genehmigung. Aber die israelischen Behörden
prüften seinen Antrag erneut. Der Patient
durchlief dasselbe Procedere, um einen neuen
Termin am 30. September 2022 zu bekommen. Am
06. Oktober 2022 erhielt er eine Nachricht, er
solle zu einem Gespräch mit dem israelischen
Geheimdienst zum Beit Hanoun “Erez”-Übergang
kommen, deshalb ging er am selben Morgen
dorthin. Nach einer Wartezeit von 3 Stunden
wurde er gebeten, ohne dass ein Gespräch
stattfand, in den Gazastreifen zurückzukehren,.
Am 17. Oktober 2022 verschlechterte sich sein
Gesundheitszustand, und er wurde in das
Indonesische Krankenhaus im nördlichen
Gazastreifen gebracht, wo man seinen Tod
verkündete.
Laut PCHRs Nachforschungen haben die
israelischen Behörden bis jetzt in diesem Jahr
die Ausreise von 5.472 Patienten mit
schwerwiegenden Krankheiten verhindert, die in
den Krankenhäusern des Gazastreifens nicht
behandelt werden können. Diese Einschränkungen
fallen mit der Verschlechterung des
Gesundheitssystems im Gazastreifen zusammen,
aufgrund der dem Streifen seit 16 Jahren
auferlegten Blockade, die einen ständigen Mangel
an wichtigen Medikamenten und medizinischen
Geräten sowie eine unzureichende Zahl an
spezialisierten Krankenhausmitarbeitern
verursacht.
PCHR verurteilt die Behinderung der Patienten
bei der Ausreise aus dem Gazastreifen zur
Behandlung und fordert die internationale
Gemeinschaft auf, einschließlich der Hohen
Vertragsparteien der Vierten Genfer Konvention
von 1949, auf die israelischen Behörden Druck
auszuüben, damit sie ihre gesetzlichen Pflichten
gegenüber der Bevölkerung des Gazastreifens,
einschließlich gegenüber den Patienten, erfüllen
und einen adäquaten und sicheren Mechanismus für
ihre Reise zur Behandlung außerhalb des
Gazastreifens sicherstellen. PCHR drängt die
internationale Gemeinschaft, Druck auf Israel
auszuüben, die dem Gazastreifen auferlegte
Blockade aufzuheben, in Übereinstimmung mit der
Resolution des Sicherheitsrates Nr. 1860, die
eine unbehinderte Bereitstellung und Verteilung
humanitärer Hilfe in ganz Gaza fordert, darunter
Nahrung, medizinische Behandlung,
beziehungsweise, die Einfuhr von medizinischen
Gütern für die Strahlentherapie, chemische
Medikamente und periodische Untersuchungen von
Krebspatienten zu erlauben, die nicht in den
Krankenhäusern Gazas verfügbar sind.
Quelle
(übersetzt von Inga Gelsdorf)
Israelische
Menschenrechtsverletzungen in den besetzten
palästinensischen Gebieten
(wöchentliches Update 06. – 12. Oktober 2022)
Verletzung des
Rechts auf Leben und körperliche Unversehrtheit:
5 palästinensische Zivilpersonen wurden getötet,
darunter 3 Kinder, eins von ihnen erlag seiner
schweren Verletzung. Außerdem wurden 34 weitere
Zivilpersonen verletzt, darunter 3 Kinder, und
dutzende andere litten unter Erstickungsanfällen
bei Angriffen der israelischen Besatzungskräfte
(IOF) in der Westbank, einschließlich
Ostjerusalems. Einzelheiten sind wie folgt:
Am 07. und 08.
Oktober 2022 tötete die IOF in 3
separaten Fällen in der Westbank 4
Palästinenser, darunter 2 Kinder, und verletzte
10 weitere, 3 von ihnen in kritischem Zustand,
darunter ein Kind. Einzelheiten sind in der
Presseerklärung von PCHR:
press release.
Am 10. Oktober 2022
erlag Mahmoud Mohammad Samoudi (12)
einer Schusswunde, die er bei den Überfällen der
IOF auf das Jenin-Flüchtlingslager am 28.
September 2022 erlitten hatte, bei denen 4
Palästinenser getötet wurden, darunter eine
Zivilperson, und 28 weitere wurden verletzt.
Einzelheiten verfügbar in der Presseerklärung
von PCHR:
press release.
Am 12. Oktober 2022
wurde Osama ‘Adawi (17) durch das Feuer
der IOF im Al ‘Aroub-Flüchtlingslager in Hebron
als Teil des exzessiven Gewalteinsatzes getötet.
In der Zwischenzeit wurden diese Opfer von
exzessivem Gewalteinsatz, die die IOF-Überfälle
in Städten und Dörfern oder bei der
Unterdrückung der friedlichen Proteste
begleitete, die palästinensische Zivilpersonen
organisiert hatten, und zwar wie folgt:
Am 07. Oktober 2022
wurden 13 Palästinenser mit Metallkugeln
bei Zusammenstößen mit der IOF verletzt, nachdem
Letztere den wöchentlichen Protest von Kafr
Qaddoum im Norden Qalqilyas unterdrückt hatten.
Am 08. Oktober 2022
griff die IOF eine Gruppe Palästinenser
an und verhaftete einen von ihnen, während sie
Oliven im Dorf Silwan in Ostjerusalem erntete.
Am selben Tag wurde ein 36jähriger Palästinenser
von einer scharfen Kugel ins linke Knie
getroffen, nachdem die IOF das Feuer auf eine
Gruppe Arbeiter in der Nähe der Trennmauer, im
Norden von Tulkarm eröffnet hatte, die
versuchte, nach Israel zur Arbeit zu gelangen.
Ebenso erlitt ein Kind eine Verletzung durch
eine gummi-ummantelte Stahlkugel, während andere
Prellungen davontrugen und Erstickungsanfälle
hatten. Darüber hinaus wurden 15 Palästinenser
verhaftet, nachdem sie während der
Niederschlagung der Feierlichkeiten anlässlich
des Geburtstags des Propheten Mohammed, auch
bekannt als Mawlid An-Nabawi, im Bab Al
‘Amoud-Hof in Ostjerusalem, geschlagen worden
waren. Darüber hinaus wurde ein Palästinenser
von einer gummi-ummantelten Stahlkugel verletzt,
und 3 andere, darunter eine Frau, bei
Zusammenstößen mit der IOF verhaftet. Sie drang
in das Shu’fat-Flüchtlingslager in Ostjerusalem
nach einem Angriff auf die IOF, die am
Kontrollpunkt des Lagers stationiert war, ein.
Am 09. Oktober 2022
wurden 2 Palästinenser, darunter ein Kind, bei
Konfrontationen mit der IOF, die in das Dorf
Sarda von gummi-ummantelten Stahlkugeln eindrank,
im Norden von Ramallah verletzt.
Am 10. Oktober 2022
wurden 2 Palästinenser bei der Niederschlagung
von Demonstrationen gegen Strafmaßnahmen, die
dem Shu’fat-Flüchtlingslager und dem
al-Salam-Viertel in Ostjerusalem auferlegt
wurden, verletzt.
Am 12 Oktober
2022 griff die IOF 3 Palästinenser
an, darunter 2 Wächter der Al-Aqsa-Moschee, kurz
bevor sie diese in den Vorhöfen der Moschee
verhaftete, was zeitgleich mit den Angriffen der
Siedler geschah. Am selben Tag wurden 2
Palästinenser von scharfen Kugeln getroffen, als
die IOF das Feuer auf sie bei den Zusammenstößen
eröffnete, die auf die Angriffe der von der IOF
beschützten Siedler im Dorf Qusra in Nablus
folgten. Außerdem wurde ein 22jähriger
Palästinenser bei Zusammenstößen mit der IOF in
der Nähe des Militärkontrollpunktes 300, im
Norden von Bethlehem, von einer
gummi-ummantelten Stahlkugel am Auge verletzt.
Ebenso wurde ein Palästinenser verletzt und ein
weiterer wurde bei weitreichenden und ständigen
Konfrontationen in den Vierteln Jerusalems im
Rahmen der Proteste gegen die 5tägige Schließung
des Shu’fat-Flüchtlingslagers und des Dorfes
Anata verhaftet. Am Abend wurde ein 14jähriger
von einer scharfen Kugel am Fuß verletzt, kurz
bevor er bei Zusammenstößen mit der IOF im
Westen von Beit Ummar in Hebron verhaftet wurde.
Im Gazastreifen wurden 8 Schießereien der IOF
auf Fischerboote vor den Küsten Gazas
(West-Gaza) und 3 weitere Schießereien auf
landwirtschaftliche Gebiete im Osten des
Gazastreifens verzeichnet.
Bis heute in 2022
töteten Angriffe der IOF 133 Palästinenser,
darunter 93 Zivilpersonen: 27 Kinder, 8 Frauen;
2 Palästinenser wurden von israelischen Siedlern
getötet und der Rest waren Aktivisten; 15 von
ihnen wurden bei Angriffen der IOF im
Gazastreifen und der Westbank gezielt getötet,
außerdem hunderte verletzt, darunter Frauen und
Kinder. Des Weiteren starben 4 palästinensische
Häftlinge, darunter eine Frau in israelischen
Gefängnissen.
Landeinebnungen,
Zerstörungen und Bescheide
Die IOF zerstörte 2 Häuser und machte so eine
8köpfige Familie, darunter 2 Frauen und 4
Kinder, obdachlos, außerdem ein für
landwirtschaftliche Zwecke genutztes Zelt.
Einzelheiten sind wie folgt:
Am 08. Oktober 2022
zwang die IOF einen Palästinenser, sein
Haus in der Altstadt von Ostjerusalem selbst zu
zerstören, unter dem Vorwand einer nicht
genehmigten Konstruktion, was ihn und seine
Mutter obdachlos machte.
Am 10. Oktober 2022
zerstörte die IOF ein landwirtschaftlich
genutztes Zelt im Süden von Yatta in Hebron.
Am 06. Oktober 2022
zerstörte die IOF ein 110 qm großes Haus
in Dura in Hebron, wodurc eine 6köpfige Familie,
darunter 4 Kinder, obdachlos wurde, unter dem
Vorwand nicht genehmigten Baumaßnahmen. Bei der
Zerstörung griff die IOF einen Palästinenser und
seinen Sohn an und verhaftete einen von ihnen,
entließ ihn jedoch später.
Seit Beginn 2022
machten die israelischen Besatzungskräfte 118
Familien zu Obdachlosen, insgesamt 699 Personen,
darunter 135 Frauen und 317 Kinder. Das war das
Ergebnis der Zerstörung von 126 Häusern und
vielen Wohnzelten. Die IOF zerstörte ebenfalls
92 weitere zivile Objekte, ebnete unbebaute
Flächen von Land ein und stellte dutzende
Abriss-, Baustopp- und Evakuierungsbescheide
aus.
Siedlerangriffe
Mit Beginn der Olivenernte und wie jedes Jahr
griffen Siedler diese Woche Bauern und
Grundbesitzer an und stahlen ihre Ernte,
außerdem rissen sie die Bäume aus. Einzelheiten,
wie folgt:
Am 09. Oktober 2022
zerstörten israelische Siedler, geschützt von
der IOF, 4 landwirtschaftliche Zelte im
Süden Yattas in Hebron. Am selben Tag warfen
Siedler, die auf der Hauptstraße, die zum
Jalazone-Flüchtlingslager in der Nähe der “Beit
El”-Siedlung im Norden von Al-Bireh stationiert
waren, Steine auf palästinensische Fahrzeuge,
jedoch wurden keine Verletzungen verzeichnet. Am
Abend griffen Siedler vom Siedlungsaußenposten,
der in Jabal Al-Raysan in der Nähe des Dorfes
Ras Karkar errichtet worden war, ein
palästinensisches Haus an, kurz bevor die
Palästinenser sich gegen die Siedler stellten
und Steine auf sie warfen.
Am 10. Oktober 2022
griffen Siedler Bauern an, die im Gebiet
von Khallet Hassan, im Westen von Salfit, Oliven
ernteten. Das führte dazu, dass einige von ihnen
verletzt wurden.
Am 11. Oktober 2022
warfen Siedler aus der Siedlung “Ma’ale
Levona” im Osten von Ramallah Steine auf
palästinensische Häuser entlang der Alten
Nablus-Straße im Dorf Sinjil, im Osten der
Stadt, wodurch Schäden an Fenstern von Häusern
und einem Auto in dem Gebiet entstanden.
Am 12. Oktober 2022
griffen Siedler aus dem Esh
Kodash-Siedlungsaußenposten, der auf den
Ländereien der Stadt Qusra, im Südosten von
Nablus, errichtet worden war, die östlichen
Außenbezirke des Dorfes an und blockierten die
Qasra-Jalud-Straße mit Steinen. Sie setzten 3
neu erbaute und fest verschlossene Baracken, die
als kleine Geflügelfarmen genutzt wurden, in
Brand. Ebenso setzten sie einen LKW in Brand,
den sie zuvor mit Geflügel beladen hatten, bevor
die Palästinenser sich ihnen mit Steinen
entgegenstellten und es zu heftigen
Auseinandersetzungen kam.
”
Seit Jahresbeginn
verübten Siedler mindestens 149 Angriffe. Bei
zwei der Angriffe wurden 2 Palästinenser
getötet.
Übergriffe und
Verhaftungen palästinensischer Zivilpersonen
durch die IOF:
Die IOF führte 203
Übergriffe auf die Westbank, einschließlich des
besetzten Ostjerusalems, aus. Diese Übergriffe
schlossen Razzien und Fahndungen in zivilen
Häusern und Einrichtungen sowie die Errichtung
von Kontrollpunkten ein. Bei diesen Übergriffen
wurden 107
Palästinensern verhaftet, darunter 9 Kinder und
2 Frauen. Im Gazastreifen führte die IOF am 12.
Oktober 2022 einen limitierten Angriff auf das
östliche Al-Bureij-Flüchtlingslager im Osten des
zentralen Gazastreifens aus.
Bis heute in 2022
führte die IOF 6.897 Übergriffe in die Westbank
aus, darunter das besetzte Ostjerusalem, bei
denen 3.982 Palästinenser verhaftet wurden,
darunter 373 Kinder und 36 Frauen. Die IOF
führte auch 33 limitierte Übergriffe auf den
östlichen Gazastreifen aus und verhaftete 86
Palästinenser, darunter 49 Fischer, 32
Infiltratoren und 5 Personen, die über den “Erez”-Übergang
in Beit Hanoun reisten.
Strafmaßnahmen in
Jerusalem
Den 5. Tag in Folge legte die IOF auch weiterhin
dem Shu’fat-Flüchtlingslager und dem Dorf
‘Anata im besetzten Ostjerusalem
Belagerungenauf, darunter die Schließung von
Eingängen und Kontrollpunkten, sowie die
Verhaftung von 25 Palästinensern, als Teil
kollektiver Strafmaßnahmen gegen Zehntausende
von Menschen, mit der Behauptung, die Person,
die den Angriff in Jerusalem verübte, bei dem
eine israelische Soldatin getötet wurde, komme
aus dem Shu’fat-Flüchtlingslager. Einzelheiten
in der Presseerklärung von PCHR:
press releas.
Israelische
Absperrpolitik und Beschränkungen der
Bewegungsfreiheit:
Die israelische Besatzung hält ihre illegale und
unmenschliche 15jährige Blockade des
Gazastreifens aufrecht. Einzelheiten über die
Gaza-Übergänge verfügbar im monatlichen Update
von PCHR:
monthly-update.
Die israelischen Behörden verkündeten, dass die
Übergange zur Westbank und zum Gazastreifen ab
Sonntagmittag, dem 09. Oktober 2022 bis
Dienstag, dem 11. Oktober 2022, um Mitternacht,
wegen der jüdischen Sukkot-Feiertage geschlossen
werden.
In der Westbank, einschließlich des besetzten
Ostjerusalems, verhängt die IOF weiter
Einschränkungen der Bewegungsfreiheit.
Zusätzlich zu ihren 108 permanenten
Kontrollpunkten errichtete die IOF 114 temporäre
Militär-Kontrollpunkte in der Westbank,
einschließlich des besetzten Ostjerusalems, und
verhaftete dort 4 Palästinenser.
”
Bis heute in 2022
errichtete die IOF 3.527 temporäre
Militär-Kontrollpunkte und verhaftete 159
Palästinenser an diesen Kontrollpunkten
————————————————-
[1]
Die IOF zerstörte palästinensische Häuser
aufgrund von Abrissbescheiden im besetzten
Ostjerusalem, indem sie ihre Fahrzeuge
einsetzte, unter dem Vorwand einer nicht
genehmigten Baugenehmigung oder im Rahmen ihrer
kollektiven Bestrafungspolitik, vorausgesetzt
die Palästinenser bezahlen die hohen
Abrissgebühren oder sie zwingt sie zur
Selbstzerstörung ihrer Häuser.
Quelle
(übersetzt von Inga Gelsdorf)
Israelische
Menschenrechtsverletzungen in den besetzten
Gebieten
( Wöchentliches Update 06. – 12. Oktober 2022)
Verletzung gegen das Recht auf Leben und auf
körperliche Unversehrtheit:
5 palästinensische Zivilpersonen wurden getötet,
darunter 3 Kinder; eins von ihnen erlag seinen
Verletzungen, während 34 weitere Zivilpersonen
verletzt wurden, darunter 3 Kinder und dutzende
andere erlitten Erstickungsanfälle bei den
Angriffen der israelischen Besatzungskräfte
(IOF) in der Westbank, darunter auch
Ostjerusalem. Einzelheiten, wie folgt:
Am 07. und 08.
Oktober 2022 tötete die IOF 4
Palästinenser, darunter 2 Kinder und verletzten
10 weitere, darunter 3 in kritischem Zustand;
einer von ihnen war ein Kind bei 3 verschiedenen
Vorfällen in der Westbank. Einzelheiten in der
Presseerklärung von PCHR:
press release.
Am 10. Oktober 2022
erlag Mahmoud Mohammad Samoudi (12)
einer Bauchverletzung. Eine scharfe Kugel hatte
ihn bei den Überfällen der IOF auf das
Jenin-Flüchtlingslager am 28. September 2022
getroffen, bei denen 4 Palästinenser, darunter
ein Zivilist, getötet und 28 weitere verletzt
wurden. Einzelheiten in der Presseerklärung von
PCHR:
press release.
Am 12. Oktober 2022
wurde Osama ‘Adawi (17) durch Schüsse der
IOF im Al ‘Aroub-Flüchtlingslager in Hebron
getötet, als Teil der Verbrechen der exzessiven
Gewaltanwendung.
Diejenigen, die verletzt wurden, waren Opfer
exzessiver Gewaltanwendung, die die Razzien der
IOF bei ihren Übergriffen auf Städte und Dörfer
oder bei der Unterdrückung friedlicher Proteste,
die von palästinensischen Zivilpersonen
organisiert wurden, begleitete, und zwar, wie
folgt:
Am 07. Oktober 2022
wurden 13 Palästinenser von Metallkugeln
bei Zusammenstößen mit der IOF verletzt nach der
Unterdrückung des wöchentlichen Protestes von
Kafr Qaddoum im Norden von Qalqilya.
Am 08. Oktober 2022
griff die IOF eine Gruppe von
Palästinensern an und verhaftete einen von
ihnen, während sie im Dorf Silwan in
Ostjerusalem Oliven ernteten. Am selben Tag
wurde ein 36jähriger Palästinenser von einer
scharfen Kugel ins linke Knie getroffen, nachdem
die IOF das Feuer auf eine Gruppe Arbeiter in
der Nähe der Annexionsmauer, im Norden von
Tulkarm eröffnet hatte, als Letztere versuchte,
nach Israel zu gelangen, um zu arbeiten.
Außerdem wurde ein Kind von einer
gummi-ummantelten Stahlkugel getroffen, wobei
andere Prellungen und Erstickungsanfälle
erlitten. Darüber hinaus wurden 15 Palästinenser
verhaftet, nachdem sie bei der Unterdrückung der
Feierlichkeiten zum Geburtstag des Propheten
Mohammed, auch bekannt als Mawlid An-Nabawi,
im Bab Al ‘Amoud-Hof in Ostjerusalem, von der
IOF geschlagen worden waren. Ein Palästinenser
wurde von einer gummi-ummantelten Stahlkugel
verletzt, und 3 andere, darunter eine Frau,
erlitten Verletzungen bei Zusammenstößen mit der
IOF, die in das Shu’fat-Flüchtlingslager in
Ostjerusalem eindrang, nachdem die am
Kontrollpunkt des Lagers stationierte IOF durch
Beschuss angegriffen worden war.
Am 09. Oktober 2022
wurden 2 Palästinenser, darunter ein
Kind, von gummi-ummantelten Stahlkugeln bei
Auseinandersetzungen mit der IOF verletzt, die
in das Dorf Sarda, im Norden von Ramallah
einfiel.
Am 10. Oktober 2022
wurden 2 Palästinenser bei der
Niederschlagung von Demonstranten durch die IOF,
die gegen die gegen das Shu’fat-Flüchtlingslager
und al-Salam Suburb in Ostjerusalem verhängten
Strafmaßnahmen protestierten, verletzt.
Am 12. Oktober 2022
griff die IOF 3 Palästinenser an,
darunter auch 2 Wächter der Al-Aqsa Moschee,
kurz vor ihrer Verhaftung in den Höfen der
Moschee und zeitgleich mit den Übergriffen der
Siedler. Am selben Tag wurden 2 Palästinenser
von scharfen Kugeln getroffen, als die IOF das
Feuer bei Zusammenstößen, die auf die Angriffe
der Siedler unter dem Schutz der IOF folgten, im
Dorf Qusra in Nablus eröffnete. Außerdem wurde
ein 22jähriger Palästinenser bei Zusammenstößen
mit der IOF in der Nähe des
Militärkontrollpunktes im Norden von Bethlehem
von einer gummi-ummantelten Stahlkugel am Auge
verletzt. Ebenso wurde ein Palästinenser bei
weitreichenden und anhaltenden
Auseinandersetzungen mit der IOF in den Vierteln
von Jerusalem im Rahmen der Proteste, die gegen
die fünftägige Abriegelung des
Shu’fat-Flüchtlingslagers und des Dorfes Anata
organisiert wurden, verletzt und ein weiterer
verhaftet. Am Abend wurde ein 14jähriger von
einer scharfen Kugel in den Fuß getroffen, kurz
bevor er bei Zusammenstößen mit der IOF im
Westen von Beit Ummar in Hebron verhaftet wurde.
Im Gazastreifen wurden 8 Schießereien der IOF
auf Fischerboote vor Gazas Küste (West-Gaza)
berichtet und 3 weitere Schießereien auf
landwirtschaftliche Gebiete im Osten des
Gazastreifens.
”
In 2022 töteten
Angriffe der IOF 133 Palästinenser, darunter 93
Zivilpersonen: 27 Kinder, 8 Frauen, 2
Palästinenser wurden von israelischen Siedlern
getötet und der Rest waren Aktivisten; 15 von
ihnen wurden bei Angriffen im Gazastreifen und
der Westbank gezielt getötet, zusätzlich
Hunderte verletzt, darunter Frauen und Kinder.
Des Weiteren starben 4 palästinensische
Gefangene, darunter eine Frau, in israelischen
Gefängnissen.
Landeinebnungen,
Zerstörungen und Bescheide
Die IOF zerstörte 2 Häuser, wodurch eine
8köpfige Familie, darunter 3 Frauen und 4
Kinder, obdachlos wurden, sowie ein
landwirtschaftlich genutztes Zelt.
Am 08. Oktober 2022
zwang die IOF einen Palästinenser zur
Selbstzerstörung seines Hauses in der Altstadt
von Jerusalem, unter dem Vorwand einer
nicht-genehmigten Konstruktion und machte ihn
und seine Mutter zu Obdachlosen.[1].
Am 10. Oktober 2022
zerstörte die IOF ein landwirtschaftlich
genutztes Zelt im Süden von Yatta in Hebron.
Am 06. Oktober 2022
zerstörte die IOF ein Haus von 110
Quadratmetern in Dura in Hebron, wodurch eine
6köpfige Familie, darunter 4 Kinder, obdachlos
wurden, unter dem Vorwand einer nicht
genehmigten Konstruktion. Bei der Zerstörung
griff die IOF einen Palästinenser und seinen
Sohn an, verhaftete einen von ihnen, entließ ihn
später aber wieder.
”
Seit Anfang 2022
machten die israelischen Besatzungskräfte 118
Familien zu Obdachlosen, insgesamt 699 Personen,
darunter 135 Frauen und 317 Kinder. Das war das
Ergebnis der Zerstörung von 126 Häusern und
zahlreichen Wohnzelten durch die IOF. Die IOF
zerstörte auch 92 andere zivile Objekte, ebnete
unbebaute Landflächen ein und stellte dutzende
Abriss-, Baustopp- und Evakuierungsbescheide
aus.
Siedlerangriffe
Mit Beginn der Olivenernte-Saison und – so wie
jedes Jahr – griffen die Siedler diese Woche
Bauern und Grundstückseigentümer an und stahlen
ihre Ernte, außerdem sägten sie Bäume ab.
Einzelheiten, wie folgt:
Am 09. Oktober 2022
zerstörten israelische Siedler unter dem Schutz
der IOF 4 landwirtschaftliche Zelte im
Süden von Yatta in Hebron. Am selben Tag
versammelten sich Siedler auf der Hauptstraße,
die zum Jalazone-Flüchtlingslager in der Nähe
der “Beit El”-Siedlung, im Norden von Al-Bivereh,
führt und warfen Steine auf palästinensische
Fahrzeuge, jedoch wurden keine Verletzungen
verzeichnet. Am Abend griffen Siedler aus dem
Außenposten, der in Jabal Al-Raysan bei dem Dorf
Ras Karkar errichtet wurde, einen
palästinensischen Jungen an, kurz bevor die
Palästinenser sich gegen die Siedler stellten
und sie mit Steinen bewarfen.
Am 10. Oktober 2022
griffen Siedler Bauern an, die Oliven im Gebiet
von Khallet Hassan, im Westen von Salfit
ernteten. Das Ergebnis war, dass einige von
ihnen Verletzungen davontrugen.
Am 11. Oktober 2022
warfen Siedler aus der Siedlung “Ma’ale
Levona” im Osten von Ramallah Steine auf
palästinensische Häuser an der
Alten-Nablus-Straße im Dorf Sinjil, im Osten der
Stadt, wodurch Fensterscheiben der Häuser und
eines Autos in dem Gebiet beschädigt wurden.
Am 12. Oktober 2022
griffen Siedler aus dem Siedlungsaußenposten
Esh Kodash, der auf Ländereien der Stadt
Qusra, im Südosten von Nablus, errichtet wurde
die östlichen Außenbezirke des Dorfes an und
blockierten die Qasra-Jalud-Straße mit Steinen.
Sie setzten 3 neu erbaute und fest verschlossene
Baracken, die als kleine Geflügelfarmen genutzt
wurden, in Brand. Außerdem setzten sie noch
einen LKW in Brand, den sie mit Geflügel beladen
hatten, bevor die Palästinenser sich ihnen mit
Steinen entgegenstellten und es zu heftigen
Zusammenstößen kam.
Seit Jahresbeginn
führten die Siedler mindestens 149 Angriffe aus.
Bei zwei der Angriffe wurden 2 Palästinenser
getötet.
Übergriffe
und Verhaftungen palästinensischer Zivilpersonen
durch die IOF:
Die IOF
führte 203
Übergriffe auf die Westbank, einschließlich des
besetzten Ostjerusalems, aus. Diese
Übergriffe beinhalteten Razzien und Fahndungen
in zivilen Häusern und Einrichtungen sowie die
Errichtung von Kontrollpunkten. Bei diesen
Übergriffen wurden
107 Palästinenser verhaftet, darunter 9
Kinder und 2 Frauen. Im Gazastreifen führte die
IOF am 12. Oktober 2022 einen begrenzten Angriff
auf das östliche Al-Bureij-Flüchtlingslager im
Osten des Zentral-Gazastreifens aus.
”
Bis heute in 2022
führte die IOF 6.897 Übergriffe auf die
Westbank, darunter auch das besetzte
Ostjerusalem, aus, bei denen 3.982 Palästinenser
verhaftet wurden, darunter 373 Kinder und 36
Frauen. Die IOF führte auch 33 limitierte
Angriffe auf den östlichen Gazastreifen durch
und verhaftete 86 Palästinenser, darunter 49
Fischer, 32 Infiltratoren sowie 5 Reisende die
über den Beit Hanoun “Erez”-Übergang fuhren.
Strafmaßnahmen in
Jerusalem
Für den fünften Tag
in Folge setzt die IOF ihre Belagerung
des Shu’fat-Flüchtlingslagers und des Dorfes
‘Anata im besetzten Ostjerusalem fort. Dazu
gehört die Schließung der Eingänge und
Kontrollpunkte sowie die Verhaftung von
mindestens 25 Palästinensern als Teil der
kollektiven Strafmaßnahmen gegen Zehntausende
von Menschen, weil angeblich die Person, die den
Angriff in Jerusalem verübt hat, bei dem eine
israelische Soldatin getötet wurde, aus dem
Shu’fat-Lager stammte. Einzelheiten in der
Presseerklärung von PCHR verfügbar:
press release.
Israelische
Absperrpolitik und Einschränkungen der
Bewegungsfreiheit:
Die israelische Besatzung hält ihre
illegale und unmenschliche 15jährige Blockade
des Gazastreifens aufrecht. Einzelheiten
verfügbar im monatlichen Update von PCHR über
die Gaza-Übergänge:
monthly-update.
Die israelischen Behörden verkündeten die
Schließung der Übergänge der Westbank und des
Gazastreifens von Sonntagmittag, dem 09. Oktober
2022, bis Dienstag um Mitternacht, anlässlich
des jüdischen Sukkot (Laubhütten)-Festes.
In der Westbank, darunter auch das besetzte
Ostjerusalem, verhängt die IOF weiterhin
Einschränkungen der Bewegungsfreiheit.
Zusätzlich zu ihren 108 ständigen
Kontrollpunkten errichtete die IOF 114 temporäre
Militärkontrollpunkte in der Westbank, darunter
das besetzte Ostjerusalem, und verhaftete 4
Palästinenser an diesen Kontrollpunkte.
Bis heute in 2022
errichtete die IOF 3.527 temporäre
Militär-Kontrollpunkte und verhaftete 159
Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.
————————————————-
[1]
Die IOF zerstört palästinensische Häuser auf
Abrissbescheide hin im besetzten Jerusalem und
benutzt deren Fahrzeuge, unter dem Vorwand nicht
genehmigter Baumaßnahmen oder im Rahmen der
kollektiven Bestrafungspolitik, vorausgesetzt,
die Palästinenser bezahlen entweder die hohen
Abrisskosten, oder sie zwingen sie, ihre Häuser
selbst zu zerstören.
Quelle
(übersetzt von Inga Gelsdorf)
Israelische
Menschenrechtsverletzungen in den besetzten
palästinensischen Gebieten
(Wöchentliches Update v.
29. September – 05. Oktober 2022)
Verstöße gegen das
Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit:
Fünf palästinensische Zivilpersonen, darunter
ein Kind, wurden getötet und 19 andere, darunter
3 Kinder und 2 Journalisten verletzt, während
dutzende andere bei Angriffen der israelischen
Besatzungskräfte (IOF) in der Westbank,
einschließlich des besetzten Ostjerusalems,
unter Erstickungsanfällen litten.
Am 29. September
2022 starb Rayan Yasir Suliman (7) an
Herzversagen, während er in dem Dorf Teqoa’,
Bethlehem, im Süden der Westbank von der IOF
gejagt wurde.(Einzelheiten siehe
Presseerklärung:
press release).
Am 01. Oktober 2022
erschoss die IOF Khaled Damdom (18) im
Dorf al-‘Eizariya im besetzten Ostjerusalem. (
Einzelheiten in dieser Presseerkärung verfügbar:
press release).
Am 03. Oktober 2022
wurden Salama Shari’ia (19) und Khaled
‘Anbar (21) getötet und ein Dritter wurde
verletzt, bevor er von der IOF verhaftet wurde.
Sie eröffnete das Feuer auf ein Auto, mit dem
die drei unterwegs waren, unter dem Vorwand, sie
hätten versucht, israelische Soldaten im
Jalazone-Flüchtlingslager in Ramallah zu
überfahren. (Einzelheiten in dieser
Presseerklärung verfügbar:
press release).
Am 05. Oktober 2022
wurde Alaa Nasir Zaghal (21) getötet,
nachdem er einen Kopfschuss erlitten hat und 7
andere Palästinenser, darunter zwei
Journalisten, wurden durch IOF-Beschuss bei den
Zusammenstößen verletzt, die das Absperren des
Hauses durch die IOF begleiteten, nachdem sie in
das Dorf Deir al-Hatab, im Nordosten von Nablus
vorgerückt waren. Vor ihrem Rückzug verhaftete
die IOF den Palästinenser, der in dem Haus
gefangen war.
In der Zwischenzeit waren diejenigen, die
verletzt wurden, Opfer exzessiver
Gewaltanwendung wurden, die die IOF Übergriffe
auf die Städte und Dörfer begleiteten sowie die
Unterdrückung friedlicher Proteste, die von
palästinensischen Zivilpersonen organisiert
wurden und sie waren, wie folgt:
Am 29. September
2022 erlitten drei Palästinenser bei den
Zusammenstößen Verletzungen, die den Überfall
der IOF in das Dorf Dura in Hebron begleiteten.
Am selben Tag wurde ein Kind verletzt und zwei
Palästinenser bei den Zusammenstößen mit der IOF
im Bab al-Zawiyia-Gebiet, im Zentrum von Hebron,
verhaftet.
Am 30. September
2022 wurde ein Kind mit einer
gummi-ummantelten Kugel in seinen Kopf
geschossen und zwei Palästinenser, darunter ein
Kind, wurden bei Zusammenstößen mit der IOF in
der Nähe des Militär-Kontrollpunktes, im Norden
von Bethlehem verhaftet. Außerdem wurden fünf
Palästinenser, darunter ein Kind, von dem Feuer
der IOF bei Zusammenstößen verletzt, die der
Niederschlagung des wöchentlichen Protestes von
Kafr Qaddoum im Norden von Qalqilya folgten.
Am 01. Oktober 2022
wurde ein Kind von einer gummi-ummantelten Kugel
in seinen Kopf bei Zusammenstößen mit der IOF in
den Dörfern Al-Eizariya und Abu_Dis im
besetzten Ostjerusalem nach der Beerdigung des
palästinensischen Teenagers, Fayiz Damdoum
geschossen, der vorher am selben Tag von der IOF
getötet wurde.
Im Gazastreifen wurden von 3 Schießereien auf
landwirtschaftliche Gebiete im Osten des
Gazastreifens berichtet, und 4 Schießereien auf
Fischerboote vor der Westküste von Gaza, wobei
Materialschäden an zwei Fischerbooten vor der
Nordküste Gazas verursacht wurden.
Am 02. Oktober 2022
erlitten zwei Sanitäter, die für das
Palästinensische Rote Kreuz arbeiteten,
Prellungen, nachdem die IOF ihren Krankenwagen
angehalten und sie angegriffen hatten, als die
Sanitäter auf ihrem Weg in das Dorf Beit
Furik waren, nachdem dort Unruhen ausgebrochen
waren.
Bis heute in 2022
töteten Angriffe der IOF 133 Palästinenser,
darunter 93 Zivilpersonen: 27 Kinder, 8 Frauen,
2 Palästinenser wurden von israelischen Siedlern
ermordet und der Rest waren Aktivisten; 15 von
ihnen wurden ermordet. 32 der Getöteten,
darunter 19 Zivilpersonen: 8 Kinder und 3 Frauen
wurden bei der letzten israelischen Offensive
gegen den Gazastreifen getötet. Außerdem wurden
1.392 Palästinenser bei Angriffen der IOF
verletzt, darunter 215 Kinder, 40 Frauen und 25
Journalisten, alle im Gazastreifen und in der
Westbank. Darüber hinaus starben 4
palästinensische Gefangene, darunter 1 Frau, in
israelischen Gefängnissen.
Landeinebnungen,
Zerstörungen und Bescheide
Die IOF zerstörte 3 Häuser, wodurch eine
5köpfige Familie, darunter 3 Kinder, obdachlos
wurden. Sie übergab einen Bescheid für ein
weiteres Haus und beschlagnahmte Baumaterialien
in der Westbank, hier die Einzelheiten:
Am 29. September
2022 zerstörte die IOF ein im Bau
befindliches Haus und zwei Landwirtschaftsräume
und übergaben Abrissbescheide für ein weiteres
Haus und einen Landwirtschaftsraum im Dorf Artas
im Süden Bethlehem unter dem Vorwand einer nicht
genehmigten Baumaßnahme.
Am 01. Oktober 2022
beschlagnahmte die IOF einen Generator und
Baugeräte, nachdem sie ein im Bau befindliches
Haus in dem Dorf al-Jawaya in Hebron unter dem
Vorwand nicht genehmigter Bauarbeiten im Gebiet
C abgerissen hatten.
Am 02. Oktober 2022
zerstörte die IOF ein im Bau befindliches Haus
(104 qm) im Dorf Irfa’iyia in Hebron unter dem
Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme.
Am 03. Oktober 2022
zerstörte die IOF ein Haus im Osten von
Hebron unter dem Vorwand einer nicht genehmigten
Baugenehmigung im Gebiet C, wodurch eine
5köpfige Familie, darunter 3 Kinder, obdachlos
wurden.
Seit Anfang 2022
machten die israelische Besatzungsstreitkräfte
116 Familien zu Obdachlosen, insgesamt 691
Personen, darunter 133 Frauen und 313 Kinder.
Das war die Folge der Zerstörung von 124 Häusern
und 41 Wohnzelten durch die IOF. Die IOF
zerstörte außerdem 92 weitere zivile
Wirtschaftsgüter, ebnete unbebaute Flächen ein
und stellte dutzende von Abriss-, Baustopp- und
Evakuierungsbescheiden aus.
Siedlerangriffe
gegen palästinensische Zivilpersonen und ihr
Eigentum:
Am 30. September
2022 fällten israelische Siedler 10
Olivenbäume im Dorf Bruqin, im Westen von Salfit.
Am 03. Oktober 2022
beschädigten Siedler 25 Olivenbäume und
Fenster eines Hauses in den Dörfern Madama und
Huwara, im Südosten von Nablus. Am selben Tag
warfen israelische Siedler Steine auf einen
Krankenwagen des Palästinensischen Roten
Halbmondes, der eine kranke Frau transportierte,
was dazu führte, dass das rechte Fenster des
Krankenwagens zerbrochen wurde.
Seit Jahresbeginn
führten Siedler mindestens 187 Angriffe aus. Bei
zwei der Angriffe wurden 2 Palästinenser
getötet.
Übergriffe und
Verhaftungen von palästinensischen Zivilpersonen
durch die IOF:
Die IOF
verübte 179
Übergriffe auf die Westbank, darunter auch das
besetzte Ostjerusalem. Diese Übergriffe
beinhalteten Razzien und Fahndungen in zivilen
Häusern und Einrichtungen und die
Errichtung von Kontrollpunkten. Bei diesen
Übergriffen wurden
66 Palästinenser verhaftet, darunter 11
Kinder. Im Gazastreifen verhaftete die IOF am
30. September 2022 einen Palästinenser, der
versuchte, über den Grenzzaun im nördlichen
Gazastreifen zu gelangen.
Bis heute in
2022 führte die IOF 6.694 Übergriffe auf die
Westbank, einschließlich des besetzten
Ostjerusalems, aus, bei denen 3.875
Palästinenser verhaftet wurden, darunter 364
Kinder und 34 Frauen. Die IOF führte auch 32
limitierte Übergriffe auf den östlichen
Gazastreifen aus und verhaftete 86
Palästinenser, darunter 49 Fischer, 32
Infiltratoren und 5, die über den Beit Hanoun “Erez”-Übergang
reisten.
Israelische
kollektive Bestrafungs- und Absperrpolitik sowie
Einschränkungen der Bewegungsfreiheit:
Die israelische Besatzung hält ihre illegale und
unmenschliche 15jährige Blockade des
Gazastreifens aufrecht. Einzelheiten verfügbar
im monatlichen Update von PCHR über die
Gaza-Übergänge:
monthly-update
Die israelischen
Behörden verkündeten die Schließung der
Übergänge mit der Westbank und des Gazastreifens
von Dienstag, 04. Oktober 2022, bis
Mittwochabend, den 05. Oktober 2022, wegen des
jüdischen Neujahres.
In der Westbank, darunter das besetzte
Ostjerusalem, verhängte die IOF weiterhin
Einschränkungen der Bewegungsfreiheit.
Zusätzlich zu ihren
108 permanenten Kontrollpunkten
errichtete die IOF
115 temporäre Militär-Kontrollpunkte in
der Westbank, einschließlich des besetzten
Ostjerusalems, und verhaftete
4
Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.
Außerdem schloss die IOF während dieser Woche
die Eingänge zu mehreren Dörfern und
Militär-Kontrollpunkte über mehrere Stunden,
blockierte den Verkehr und öffnete sie dann
später wieder.
Am 04. Oktober 2022
schloss die IOF die meisten Eingänge zu
Vierteln, Dörfern und Kreuzungen im besetzten
Ostjerusalem, was mit dem jüdischen Feiertag Yom
Kippur zusammenfiel.
Bis heute in 2022
errichtete die IOF mindestens 3.413 temporäre
Militär-Kontrollpunkte und verhaftete 155
Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.
(übersetzt von
Inga Gelsdorf)
Quelle
Schwerwiegende
Eskalation der Tötungen aufgrund der Verbrechen
von exzessiver Gewaltanwendung:
4 Palästinenser getötet, darunter
2 Kinder, und 10 andere verletzt, darunter ein
Kind in kritischem Zustand durch den Beschuss
der israelischen Besatzungsstreitkräfte in der
Westbank
Ref: 127/2022 -
08. Oktober 2022
Die israelischen Besatzungsstreitkräfte (IOF)
töteten 4 Palästinenser, darunter 2 Kinder, und
verletzten 10 weitere, darunter 3 in kritischem
Zustand; einer von ihnen ist ein Kind, bei 3
verschiedenen Zwischenfällen heute morgen und
gestern Abend in Jenin, Ramallah und Qalqilya in
der Westbank. Diese Tötungen fallen unter
Verbrechen der exzessiven Gewaltanwendung
aufgrund der lockeren Standards bei
Schießbefehlen hochrangiger Militärs und
Politiker.
Das Palästinensische Zentrum für Menschenrechte
(PCHR) verurteilt die anhaltende Eskalation
sowie die Übergriffe der IOF, weit in die von
der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA)
kontrollierten Gebiete hinein, die die Tötung
oder Verhaftung zum Ziel haben, und weist auf
einen rasanten Anstieg der Todesopfer in der
Westbank in den vergangenen 2 Wochen aufgrund
dieser „Schieß-um-zu-töten“-Befehle hin, obwohl
keine unmittelbare Gefahr oder Bedrohung für das
Leben der IOF besteht.
Untersuchungen von PCHR bezüglich der Tötung von
2 Palästinensern, darunter ein Kind, und der
Verletzungen von 9 weiteren in Jenin zufolge,
drang am Samstag, 08. Oktober 2022, um circa
08:55 eine israelische Spezialeinheit der “Yamam
Unit” in das Flüchtlingslager von Jenin im
Westen von Jenin ein und sperrte das Haus von
Sameer Saleh Abu Zeina im Zentrum des Lagers ab.
Augenblicke später rückte die IOF im Schutze von
Militärfahrzeugen und 2 Flugobjekten: einem
Helikopter und einer Drone, in das Lager ein,
belagerte es und zog den Ring um das Haus enger.
Die IOF begann mit schwerem Beschuss des
2stöckigen abgesperrten Hauses. Es gelang ihr,
den Sohn des Hauseigentümers, Saleh (25) zu
verhaften. Während der Absperrung des Hauses,
die bis 10:30 anhielt, kamen Palästinenser und
warfen, als die IOF sie unter Beschuss nahm,
Steine auf deren Fahrzeuge in dem Lager. Beim
Rückzug der IOF kam es an der
Al-Hamamah-Kreuzung im Westen und der
Al-Batekha-Kreuzung im Nordwesten von Jenin zu
Auseinandersetzungen. Das Ergebnis war: 11
wurden verletzt: 5 von ihnen lebensgefährlich,
darunter 2 Kinder. Sie wurden alle ins
Krankenhaus in Jenin gebracht, wo man 2 der
Schwerverletzten für tot erklärte. Man
identifizierte sie als Mahmoud Moayyad Mahmoud
Sous (17), ein Bewohner des Flüchtlingslagers
von Jenin, der an der Al-Hamamah-Kreuzung in den
Nacken geschossen wurde, und Ahmad Mohammad
Hussein Daraghma (19), ein Bewohner aus Tubas,
der an der Al-Batekha-Kreuzung in den Kopf
geschossen wurde.
PCHRs Ermittlungen bezüglich der Tötung eines
palästinensischen Zivilisten und der
Verletzungen eines anderen in Ramallah zufolge,
versammelten sich um circa 17:00 Uhr am Freitag,
07. Oktober 2022, dutzende von jungen
Palästinensern im Jabal al-Harasha-Gebiet im
Dorf al-Mazra’a al-Gharbiyia, im Norden von
Ramallah, um gegen die Siedlungsaktivitäten zu
protestieren, da dieses Gebiet von der
Konfiszierung durch die IOF bedroht ist, die
dort einen Militär-Kontrollpunkt errichtet hat.
Dann warfen die jungen Palästinenser Steine,
leere Flaschen und Molotow Cocktails auf die
IOF, die in dem Gebiet stationiert war, wobei
die Letztere scharfe Munition und
gummi-ummantelte Stahlkugeln, Blendgranaten und
Tränengaskanister auf die Demonstranten schoss
und heftige Auseinandersetzungen in dem Gebiet
ausbrachen. Die Schüsse der IOF, um circa 17:55
Uhr, verletzten zwei Palästinenser schwer,
darunter ein Kind. Sie wurden ins Istishari Arab
Hospital in Ramallah gebracht. Um circa 19:30
Uhr verkündeten medizinische Quellen den Tod von
einem von ihnen und identifizierten ihn als
Mahdi Mohammed ‘Abed al-Mo’ti Ladadwa (19). Er
war von einer scharfen Kugel in seiner linken
Hüfte getroffen worden.
Ein Augenzeuge berichtete PCHRs Feldmitarbeiter,
ein israelischer Soldat habe das Feuer aus einer
Entfernung von weniger als 20 Metern auf Ladadwa
eröffnet, der keinerlei Bedrohung oder Gefahr
für das Leben der Soldaten dargestellt hätte.
Ladadwa fiel zu Boden und wurde von einem
zivilen Auto ins Krankenhaus gefahren, bevor man
ihn dann später für tot erklärte.
Was das verletzte Kind betrifft, so wurde es als
Nour ‘Ali al-Sa’di Shreiteh (16) identifiziert,
der von einer scharfen Kugel in sein Becken
getroffen wurde. Die IOF versuchte, ihn nach
seiner Verletzung festzunehmen, aber es gelang
den Menschen, ihn ins Krankenhaus zu bringen.
Einer dieser Menschen, die die Verhaftung
verhindert hatten, wurde von der IOF verhaftet.
PCHRs Ermittlung bezüglich der Tötung eines
Kindes in Qalqilya zufolge, eröffnete die in der
Nähe der Annexionsmauer im Olivenhaingebiet, das
als „Birin“ im Süden von Qalqilya bekannt ist,
stationierte IOF das Feuer auf eine Gruppe
Jungen und Kinder in einem der Haine, wo sie von
Zeit zu Zeit normalerweise hingehen, und der
circa 100 Meter entfernt von der IOF ist. Das
Ergebnis war, dass ‘Adel Ibrahim ‘Adel Dawoud
(14) von einer scharfen Kugel am Kopf getroffen
wurde, in das Qalqilya Governmental Hospital
gebracht und dann in das Rafidia-Krankenhaus in
Nablus verlegt wurde. Dort wurde er von
medizinischen Quellen für tot erklärt.
Der israelische Militärsprecher sagte, dass eine
israelische Militäreinheit eine
Routine-Aktivität in der Nähe des
Sicherheitszaunes in Qalqilya ausführte, als ein
Verdächtiger einen Molotow Cocktail auf die
Einheit geschleudert habe, die mit scharfem
Beschuss geantwortet habe und ihn so verletzt
haben könnte. Der Sprecher fügte hinzu, die
Untersuchung der Umstände des Vorfalls würde
fortgesetzt.[1]
Ein Landwirt, der sich in dem Gebiet befand,
berichtete dem Feldmitarbeiter von PCHR, dass
die Jungen gewöhnlich in dem Gebiet spielen und
manchmal Steine auf die IOF werfen. Er fügte
hinzu, die Jungen hätten ihm berichtet, dass
Dawoud verletzt worden sei, als er auf einer
Wasserpfeife in dem Gebiet saß, in dem sich zu
dem Zeitpunkt keinerlei Vorfälle ereigneten.
Bis heute in 2022 töteten Angriffe der IOF 137
Palästinenser, darunter 97 Zivilpersonen: 29
Kinder, 8 Frauen, 2 Palästinenser, die von
Siedlern ermordet wurden und der Rest waren
Aktivisten; 15 von ihnen wurden ermordet.
Darüber hinaus erlitten Hunderte andere
Verletzungen bei den Angriffen der IOF, darunter
Frauen und Kinder im gesamten Gazastreifen und
der Westbank.
PCHR fordert von der internationalen
Gemeinschaft, unverzügliche Maßnahmen zu
ergreifen, um die Verbrechen der israelischen
Besatzung und die Doppelmoral, wenn es sich um
das Völkerrecht handelt, zu beenden, und drängt
die Staatsanwaltschaft des IStGH, sich ernsthaft
einzusetzen, wenn es um Palästina geht. PCHR
fordert ebenso, dass die Hohen Vertragsparteien
der Vierten Genfer Konvention ihre
Verpflichtungen gemäß Artikel 1 der Konvention
nachkommen: „alles zu unternehmen, um die
Konvention zu achten und deren Einhaltung unter
allen Umständen sicherzustellen” sowie ihren
Verpflichtungen gemäß Artikel 146 derselben
Konventionen, was bedeutet, Personen, die
beschuldigt werden, schwere Verstöße gegen die
Konvention begangen zu haben, zur Rechenschaft
zu ziehen.
Quelle
(übersetzt von Inga Gelsdorf)
Palästinensischer Teenager
von den israelischen Besatzungskräften in
Ostjerusalem erschossen
Ref: 123/2022 -
2. Oktober 2022
im
Rahmen ihrer exzessiven Gewaltanwendung
erschossen die israelischen Besatzungskräfte
(IOF) einen palästinensischen Teenager gestern
am Abend in al-‘Eizariya, im Nordosten des
besetzten Jerusalems. Ermittlungen des
Palästinensischen Zentrums für Menschenrechte (PCHR)
bestätigen, dass es ein vorsätzlicher Mord war,
da der junge Mann gezielt und unberechtigter
Weise anvisiert wurde. Dieses Verbrechen
spiegelt die lockeren Standards für das Schießen
der IOF wider, die unter eine Reihe hochrangiger
Militärbefehlen für das „Schießen, um zu töten“
fallen, obwohl keine unmittelbare Gefahr oder
Bedrohung für das Leben der IOF bestand.
Den Ermittlungen von PCHR zufolge, versammelten
sich um circa 14:00 Uhr am Samstag, 01. Oktober
2022, dutzende palästinensische junge Männer in
der Nähe der Annexionsmauer in dem Gebiet von
Ras Kabsa, zwischen den Dörfern Abu Dis und Al
‘Eizariya, im Südosten des besetzten
Ostjerusalems, und begannen, ein an der Mauer
befestigtes Tor zu zerstören. Es gelang ihnen,
durch das Tor einzudringen, so dass die
IOF-Patrouillen zur al-Eizariya Hauptstraße und
zum Eingang nach Abu Dis vorrückten. Sie
feuerten scharfe Munition und gummi-ummantelte
Stahlkugeln in das Gebiet, wo die Zusammenstöße
mit dutzenden von palästinensischen jungen
Männern stattfanden. Um circa 16:00 Uhr, als die
IOF in der Nähe der Al-Murabiteen-Moschee im
Stadtzentrum von al-‘Eizariya stationiert war,
eröffnete einer der Soldaten das Feuer auf Fayez
Khaled Damdom (18), der auf seinem Motorrad saß
und sich einem Militär-SUV der IOF in dem Gebiet
näherte. Die Folge war, dass Damdom von einer
scharfen Kugel im Nacken getroffen wurde, zu
Boden fiel und dort minutenlang blutend lag. Die
Soldaten überprüften seine Verletzung und
erlaubten dann einem Krankenwagen, ihn in die „Al-Makassed-Society-Clinic“
in Abu Dis zu transportieren, wo sein Tod
verkündet wurde. Nur wenige Minuten nach seiner
Ankunft in der Klinik war er seinen Verletzungen
erlegen.
Die israelische Polizei behauptete in einer
Presseerklärung, dass „ Aufstände im Dorf Al
‘Eizariya entstanden, woraufhin ein Angreifer
neutralisiert wurde“. Der israelische Kanal Kan
zitierte einen israelischen Sicherheitsbeamten,
der gesagt habe, ein Palästinenser habe
versucht, einen Molotow-Cocktail auf die
israelischen Streitkräfte in al-‘Eizariya zu
werfen. Daraufhin habe die israelische
Grenzpolizei das Feuer auf ihn eröffnet.
Ermittlungen von PHCR bewiesen jedoch, im
Gegensatz zu den Anschuldigungen der IOF, dass
Damdom weder Steine noch Molotow Cocktails
hatte, als er von seinem Motorrad stürzte, und
dass in dem Dorfzentrum keinerlei Unruhen zum
Zeitpunkt der Schüsse ausgebrochen waren. Virale
Bilder, die von Aktivisten in den sozialen
Medien miteinander geteilt wurden,
dokumentierten den jungen Mann, als er während
der Fahrt vom Motorrad fiel.
Außerdem bewiesen die Untersuchung des jungen
Mannes durch die IOF und ihr Versuch, ihm
gegenüber Erste Hilfe zu leisten und einem
palästinensischen Krankenwagen die Erlaubnis zu
erteilen, ihn ins Krankenhaus zu bringen, obwohl
sie ansonsten immer Personen, die verdächtigt
wurden, Angriffe gegen sie ausgeführt zu haben,
in Gewahrsam nahm und palästinensischen
Krankenwagen nicht erlaubte, sich den
Verdächtigen zu nähern, dass er in keinen
Angriff gegen die IOF involviert war.
Bis heute in 2022
töteten Angriffe der IOF 130 Palästinenser,
darunter 89 Zivilpersonen: 27 Kinder, 8 Frauen,
2 Palästinenser wurden von israelischen Siedlern
getötet und der Rest waren Aktivisten; 15 von
ihnen wurden ermordet. Darüber hinaus erlitten
hunderte andere Verletzungen bei Angriffen der
IOF, darunter Frauen und Kinder im Gazastreifen
und der gesamten Westbank, einschließlich des
besetzten Ostjerusalems.
PCHR fordert die internationale Gemeinschaft
auf, sofortige Schritte zu unternehmen, um die
Verbrechen der israelischen Besatzung sowie die
Doppelmoral bei dem Völkerrecht zu unterbinden,
und drängt die Staatsanwaltschaft des IStGH, in
Bezug auf die Situation in Palästina ernsthafte
Schritte zu unternehmen.
PCHR fordert die Hohen Vertragsparteien der
Vierten Genfer Konvention auf, ihre
Verpflichtungen gemäß Artikel 1 der gemeinsamen
Konvention zu erfüllen:“ Unter allen Umständen
alles zu unternehmen, um die Beachtung und
Einhaltung dieser Konvention zu gewährleisten“
sowie ihre Verpflichtungen gemäß Artikel 146
derselben Konvention, was bedeutet, Personen,
die beschuldigt werden, schwere Verstöße gegen
die Konvention begangen zu haben, die gemäß
Artikel 147 der Konvention als Kriegsverbrechen
gelten, zur Verantwortung zu ziehen und im
Einklang mit dem Zusatzprotokoll I der
Konvention das Recht auf Schutz für die
palästinensischen Zivilpersonen in den besetzten
Gebieten zu gewährleisten.
Quelle
(übersetzt von Inga Gelsdorf)
Israelische
Menschenrechtsverstöße in den besetzten
palästinensischen Gebieten
(Wöchentliches Update 22. – 28.
September 2022)
Verletzung des Rechts auf Leben und auf
körperliche Unversehrtheit:
6 Palästinenser wurden getötet, und 48 weitere
wurden verletzt, darunter 6 Kinder und ein
Journalist, während dutzende andere bei
Angriffen israelischer Besatzungskräfte (IOF) in
der Westbank, darunter Ostjerusalem, unter
Erstickungsanfällen litten. Einzelheiten, wie
folgt:
Am 22. September 2022 wurde Mohammad Osama Abo
Jom’a (23), Bewohner des Al-Tor-Viertels in
Ostjerusalem durch das Feuer der israelischen
Polizei am Militärkontrollpunkt Beit Sira am
Eingang zur Modi’in-Siedlung, im Westen von
Ramallah, nach einem Kampf mit einem
israelischen Siedler getötet. Von den
israelischen Streitkräften oder der Polizei
wurde keine Stellungnahme veröffentlicht,
wohingegen die israelischen Medien über
Verletzte unter den Siedler durch Messerangriffe
berichteten, während Augenzeugen diese
Behauptungen widerlegten.
Am 24. September 2022 wurde Mohammad ‘Awad Abu
Koufa (37), aus Beit Ijza in Ostjerusalem,
getötet, als die IOF das Feuer auf ein
palästinensisches Fahrzeug, das er steuerte
eröffnete, nachdem er mit einem israelischen
Polizeifahrzeug, im Westen von Nablus
zusammengeprallt war. Dadurch wurden ein
israelischer Polizeioffizier und ein Soldat
verletzt.
Am 28. September 2022 tötete die IOF 4
Palästinenser, darunter ein Zivilist, und
verletzte 20 andere, nachdem sie in das
Flüchtlingslager von Jenin eingedrungen war. Die
meisten von ihnen waren Zivilisten, darunter 4
Kinder: 2 befinden sich in kritischem Zustand.
Die IOF verriegelte ein Wohnhaus und beschoss es
mit einem Sperrfeuer von Kugeln und Raketen.
(Einzelheiten, hier: here)
Diejenigen, die verletzt wurden, erlitten
Verletzungen durch den exzessiven Einsatz von
Gewalt bei den Übergriffen der IOF auf Städte
und Dörfer oder bei der Niederschlagung
friedlicher Proteste, die palästinensische
Zivilpersonen organisiert hatten, und zwar wie
folgt:
Am 23. September 2022 wurden 11 Palästinenser,
darunter ein Journalist und ein Kind, verletzt,
als die IOF bei Unruhen infolge ihrer
Niederschlagung des wöchentlichen Protestes von
Kafr Qaddoum im Norden von Qalqilya das Feuer
eröffneten. Am selben Tag wurde eine behinderte
Person nach dem Überfall der IOF auf das
Al-Dhahr Gebiet, in der Nähe der “Karmei
Tzur”-Siedlung im Norden von Hebron, bei der
Schießerei, die danach aufkam, ins Bein
getroffen.
Am 25. September 2022 erlitt ein Palästinenser
eine Verletzung durch eine gummi-ummantelte
Stahlkugel, und 15 andere litten unter
Erstickungsanfällen aufgrund des Tränengases bei
Auseinandersetzungen mit der IOF im Dorf Silwan
in Ostjerusalem.
Am 26. September 2022 wurde eine ältere Person
verletzt, und andere erlitten Prellungen,
während 13 andere bei der Verdrängung von
Gläubigern in der Al-Aqsa-Moschee verhaftet
wurden, um das Eindringen der Siedler auf das
Gelände der Al-Aqsa-Moschee anlässlich des
jüdischen Neujahres sicherzustellen. Die IOF
sperrte die Al-Aqsa-Moschee und verschloss deren
Tore, wobei sie überall in Jerusalem intensiv
stationiert war, besonders in der Altstadt. Die
IOF griff die Teilnehmer bei der Beerdigung
einer Frau an, nachdem sie versucht hatten, die
Al-Aqsa Moschee zu betreten, um das Trauergebet
zu verrichten und verhaftete 5 Mitglieder ihrer
Familie.
Am 28. September 2022 wurden 3 Palästinenser mit
scharfen Kugeln bei Zusammenstößen am Eingang
zum Dorf Beit Ummar in Hebron verletzt. Außerdem
erlitten 12 weitere, darunter ein Kind, das in
Lebensgefahr schwebt, Verletzungen durch
Schrapnel und Kugeln, und 14 litten unter
Erstickungsanfällen während der Zusammenstöße
mit der IOF in der Nähe des Kontrollpunktes des
Militärgerichtes am nördlichen Eingang zu
Al-Bireh.
Bei separaten Vorfällen erlitten Dutzende
Erstickungsanfälle, nachdem die IOF
Tränengaskanister bei ihrer Niederschlagung der
Proteste oder Übergriffe auf palästinensische
Viertel oder in der Nähe der Saumzonen in der
Westbank, darunter Ostjerusalem, abfeuerten.
Im Gazastreifen wurde über 5 IOF-Schießereien
auf Fischerboote vor den Küsten Gazas (westliche
Gaza-Küsten) berichtet sowie über 10 weitere
Schießereien auf landwirtschaftliche Gebiete im
Osten des Gazastreifens.
Bis heute in 2022 tötete die IOF 128
Palästinenser, darunter 87 Zivilpersonen: 26
Kinder, 8 Frauen, 2 Palästinenser wurden von
einem israelischen Siedler getötet und die
restlichen waren Aktivisten; 15 von ihnen wurden
ermordet. 32 der Getöteten, darunter 19
Zivilpersonen: 8 Kinder und 3 Frauen wurden bei
der letzten israelischen Offensive gegen den
Gazastreifen getötet. Außerdem wurden 1.373
Palästinenser verletzt, darunter 212 Kinder, 40
Frauen und 23 Journalisten, bei Angriffen der
IOF im Gazastreifen und der Westbank. Des
Weiteren starben 4 Palästinenser darunter eine
Frau, in den israelischen Gefängnissen.
Landeinebnung, Abrisse und Bescheide
Die IOF riss 2 Häuser ab, was 2 Familien, 16
Personen, obdachlos machte. Einzelheiten, wie
folgt:
Am 22. September 2022 zerstörte die IOF ein Haus
in Yatta, im Süden von Hebron, wodurch eine
10-köpfige Familie vertrieben wurde. Zuvor hatte
sie dem Hauseigentümer Baustopp- und danach den
Abrissbescheid ausgehändigt.
Am 25. September 2022 zwang die IOF einen
Palästinenser aufgrund eines Beschlusses der
israelischen Stadtverwaltung zur
Selbstzerstörung seines Hauses im Wadi
Al-Joz-Viertel in Ostjerusalem, unter dem
Vorwand einer nicht vorhandenen Baugenehmigung.
Das Haus wurde Jahre zuvor erbaut und vor 15
Jahren repariert, als er einen weiteren Anbei
hinzufügte, so dass die Fläche des Hauses
insgesamt 80 Quadratmeter ausmachte. Er lebte
dort mit seiner Frau, die vollkommen behindert
war, sowie seinen 4 Kindern.
Seit Anfang 2022 machten israelische
Besatzungskräfte 115 Familien obdachlos,
insgesamt 686 Personen, darunter 132 Frauen und
310 Kinder. Das war das Ergebnis der Zerstörung
von 121 Häusern und 41 Wohnzelten durch die IOF.
Die IOF zerstörte auch 92 weitere
zivil-wirtschaftliche Objekte, ebnete unbebaute
Grundstücke ein und stellte Dutzende von
Abriss-, Baustopp- und Evakuierungsbescheide
aus.
Siedlerangriffe
Am 23. September 2022 stürmten israelische
Siedler in Begleitung des Knessetabgeordneten
Samha Rotman den islamischen Friedhof Bab
Al-Rahma und die Umgebung der
Al-Aqsa-Moschee-Tore in Ostjerusalem im Schutz
der IOF. Sie bliesen die Trompete und vollzogen
dort religiöse Rituale.
Seit Beginn dieses Jahres verübten Siedler
mindestens 184 Angriffe. Bei zwei Angriffen
wurden 2 Palästinenser getötet.
IOF-Übergriffe und Verhaftungen
palästinensischer Zivilpersonen:
Die IOF führte 188 Überfälle auf die Westbank
aus, darunter das besetzte Ostjerusalem. Diese
Überfälle beinhalteten Razzien und Fahndungen in
zivilen Häusern und Einrichtungen sowie die
Errichtung von Kontrollpunkten. Bei diesen
Überfällen wurden 86 Palästinenser verhaftet,
darunter 4 Kinder, 2 Journalisten und eine Frau.
Bis heute in 2022 führte die IOF 6.515 Überfälle
auf die Westbank aus, darunter das besetzte
Jerusalem, bei denen 3.802 Palästinenser
verhaftet wurden, darunter 353 Kinder und 33
Frauen. Die IOF führte ebenso 32 limitierte
Überfälle im östlichen Gazastreifen und 85
Palästinenser, darunter 49 Fischer, 31
Infiltratoren und 5 Reisende über den Beit
Hanoun “Erez”-Übergang.
Israelische Absperrpolitik und Einschränkungen
der Bewegungsfreiheit:
Die IOF hält ihre illegale und unmenschliche
15jährige Blockade des Gazastreifens weiterhin
aufrecht. Einzelheiten in dem monatlichen Update
von PCHR über die Gaza-Übergänge: monthly-update.
Am 23. September 2022 starb Waseem Sameer ‘Azzam
(28), aus dem nördlichen Gazastreifen, weil man
ihm die Ausreise zur Behandlung im
Al-Makassed-Krankenhaus in Ostjerusalem
verweigert hat. ‘Azzam brach sich beim Schwimmen
am 15. September sein Genick und litt unter
einer vollkommenen Zerebralparese und
Hypoästesie, „Gefühlverlust“. Somit ist die Zahl
der Patienten, die an der Ausreise zur
Behandlung außerhalb (des Gazastreifens)
gehindert wurden, seit Anfang des Jahres auf 7
gestiegen, darunter 3 Kinder.
Die IOF kündigte die Sperrung der Übergänge zum
Gazastreifen und der Westbank von Sonntag, dem
25. bis zum 27. September, unter dem Vorwand des
jüdischen Neujahres, wobei der Al-Jalama
-Übergang für den Verkehr israelischer Fahrzeuge
nach Jenin nur am 27. September geöffnet blieb.
In der Westbank, darunter das besetzte
Ostjerusalem, verhängt die IOF auch weiterhin
Einschränkungen der Bewegungsfreiheit.
Zusätzlich zu ihren 108 ständigen
Kontrollpunkten errichtete die IOF 95 temporäre
Kontrollpunkte in der Westbank, darunter das
besetzte Ostjerusalem, und verhaftete 5
Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.
Am 26. September 2022 verschloss die IOF die 3
Tore der Ostjerusalem-Mauer und errichtete
Dutzende von Polizeikontrollpunkten im Umkreis
der Altstadt, der Al-Aqsa-Moschee und ihrer
Tore, was mit dem Beginn des jüdischen
Neujahr-Feiertag zusammenfiel.
Bis heute in 2022 errichtete die IOF 3.298
temporäre Militärkontrollpunkte und verhaftete
151 Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.
Quelle
(übersetzt von Inga Gelsdorf)

Israelische
Menschenrechtsverletzungen in den besetzten
Gebieten
(Wöchentliches Update 15. - 21.
September 2022)
Verletzungen des Rechts auf Leben und auf
körperliche Unversehrtheit:
Ein
palästinensisches Kind wurde getötet und 9
andere Zivilpersonen, darunter 2 Kinder, wurden
verletzt, während dutzende andere bei Angriffen
der israelischen Besatzungskräfte (IOF) in der
Westbank und auch im besetzten Ostjerusalem
unter Erstickungsanfällen litten.
Am 15. September 2022 wurde ‘Odai Salah (17)
wurde getötet und 3 andere Palästinenser,
darunter ein Kind, wurden durch Schüsse der IOF
verletzt, als die letztere in das Dorf Kafr Dan,
im Westen von Jenin in der Westbank eindrangen.
Bevor sie sich zurückgezogen hat, verhaftete die
IOF 3 Palästinenser. (Einzelheiten in dieser
Presseerklärung: press release).
Die Verletzten waren Opfer von exzessivem
Einsatz der Gewalt, die die Übergriffe der IOF
auf Städte und Dörfer sowie die Niederschlagung
friedlicher Proteste, die von palästinensischen
Zivilpersonen organisiert wurden, begleitete,
und zwar, wie folgt:
Am 15. September 2022 erlitten 5 Studenten
Atemnot aufgrund der Einatmung von Tränengas,
nachdem die IOF Blendgranaten und
Tränengaskanister auf den Hof der
Isawiya-Hochschule für Jungen während ihres
Eindringens in das Dorf Isawiya im besetzten
Ostjerusalem geschossen haben.
Am 16. September 2022 wurden 4 Palästinenser,
darunter ein Kind, mit gummi-ummantelten
Stahlkugeln bei Zusammenstößen infolge der
Niederschlagung des wöchentlichen Protestes von
Kafr Qaddoum im Norden von Qalqilya beschossen.
Am 18. September 2022 wurde ein Palästinenser
durch das Feuer der IOF bei Zusammenstößen nach
dem Eindringen der Letzteren in das Dorf Husan,
im Westen von Bethlehem verletzt.
Am 20. September 2022 wurde ein Palästinenser
bei Zusammenstößen nach der Unterdrückung einer
Beerdigung in der Nähe der Umgehungsstraße 60 in
Beit Ummar in Hebron von der IOF in den Fuß
geschossen.
Im Gazastreifen wurden 2 Schüsse auf
landwirtschaftliche Gebiete im Osten
verzeichnet, und eine Schüsse auf Fischerboote
vor der westlichen Küste von Gaza.
”
Bis heute in 2022 töteten IOF-Angriffe 121
Palästinenser, darunter 86 Zivilpersonen: 26
Kinder, 8 Frauen, 2 Palästinenser wurden von
israelischen Siedlern getötet, und die
restlichen waren Aktivisten; 15 von ihnen wurden
ermordet. 32 der Getöteten wurden bei der
letzten israelischen Offensive gegen den
Gazastreifen, darunter 19 Zivilpersonen: 8
Kinder und 3 Frauen, getötet. Außerdem wurden
bei den Angriffen der IOF 1.325 Palästinenser,
darunter 206 Kinder, 40 Frauen und 22
Journalisten im Gazastreifen und der Westbank
verletzt. Darüber hinaus starben 4
palästinensische Häftlinge in den israelischen
Gefängnissen.
Landeinebnungen, Zerstörungen und Bescheide
Die IOF zerstörte ein Haus und eine Einrichtung,
stellte Bescheide aus zwecks Einstellung der
Bauarbeiten bei 4 anderen Einrichtungen und
baute 7 Zelte ab und beschlagnahmte sie.
Einzelheiten, wie folgt:
Am 15. September 2022 stellte die IOF für 4
industrielle Einrichtungen Baustopp-Bescheide im
Dorf Qarawat Bani Hassan, im Westen von Salfit,
unter dem Vorwand fehlender Baugenehmigungen,
aus.
Am 19. September 2022 zerstörte die IOF ein Haus
und eine Baracke für das Vieh im Dorf ad-Duyuk
al-Foqa, im Westen von Jericho, unter dem
Vorwand fehlender Baugenehmigung im Gebiet C.
Am selben Tag baute die IOF 7 Zelte ab, die für
ein Unterhaltungsprojekt im Dorf Al-Auja, im
Nordosten von Jericho errichtet worden waren.
Seit Anfang 2022 machten israelische
Besatzungstruppen 113 Familien heimatlos,
insgesamt 670 Personen, darunter 130 Frauen und
310 Kinder obdachlos. Das war das Ergebnis der
IOF-Zerstörungen von 119 Häusern und 41
Wohnzelten. Die IOF zerstörte ebenso 92 andere
zivile wirtschaftliche Objekte, ebneten
unbewohnte Landgebiete ein und stellten Dutzende
von Abriss-, Baustopp- und Evakuierungsbescheide
aus.
Siedlerangriffe gegen palästinensische
Zivilpersonen und ihr Eigentum:
Am 15. September 2022 drang im Schutz der IOF
der extremistische israelische
Knessetabgeordnete (MKs), Rabbi Yehuda Glick, in
den islamischen Friedhof Bab Al-Rahma, der in
der Nähe der al-Aqsa-Moschee aus östlicher
Richtung ein. Er blies die Trompete und hisste
die israelische Flagge.
Am 17. September 2022 drang ein bewaffneter
israelischer Siedler in das Dorf ‘Ein al-Qasis
area in al-Khader, im Westen von Bethlehem, ein,
hielt einen palästinensischen Bauern mit
vorgehaltenem Gewehr gefangen und ließ ihn
später wieder frei.
Am 20. September 2022 überfielen israelische
Siedler Kaufleute des al-Khawajat Markt in der
Altstadt des besetzten Ostjerusalems und
überschwemmten den Markt mit Tränengas. Das
Ergebnis war, dass Dutzende von Kaufleuten und
Passanten aufgrund des Einatmens von Tränengas
unter Erstickungsanfällen litten.
”
Seit Jahresanfang führten Siedler mindestens 183
Angriffe aus. Bei zwei Angriffen wurden 2
Palästinenser getötet.
Übergriffe und Verhaftungen von
palästinensischen Zivilpersonen durch die IOF:
Die IOF übte 187 Übergriffe auf die Westbank
aus, darunter das besetzte Ostjerusalem. Diese
Übergriffe enthielten Razzien und Durchsuchungen
ziviler Häuser und Einrichtungen sowie die
Errichtung von Kontrollpunkten. Bei diesen
Übergriffen wurden 98 Palästinenser verhaftet,
darunter 10 Kinder. Im Gazastreifen verhaftete
die IOF am 17. September 2022 einen
Palästinenser, der versuchte, über den
Trennzaun, der an den nördlichen Gazastreifen
grenzt, einzudringen.
Bis heute in 2022 führte die IOF 6.327
Übergriffe auf die Westbank, einschließlich des
besetzten Ostjerusalems, bei denen 3.716
Palästinenser verhaftet wurden, darunter 349
Kinder und 32 Frauen. Die IOF führte ebenfalls
32 begrenzte Übergriffe auf den östlichen
Gazastreifen durch und verhaftete 85
Palästinenser, darunter 49 Fischer, 31
Infiltratoren, und 5 Reisende, die über den Beit
Hanoun “Erez”-Übergang reisten.
Israelische kollektive Bestrafungs- und
Absperrpolitik sowie Einschränkungen der
Bewegungsfreiheit:
Mittlerweile hält die IOF ihre illegale und
unmenschliche Blockade des Gazastreifens seit 15
Jahren aufrecht. Einzelheiten sind im
monatlichen Update über die Gaza-Übergänge von
PCHR verfügbar: monthly-update.
Am 20. September 2022 starb ein Patient mit
Namen Tayseer Daoud Yousuf Al-Sayegh (67), aus
Gaza Stadt, als die israelischen Behörden seine
Ausreise zur Behandlung im
Al-Muttala-Krankenhaus im besetzten Jerusalem
ablehnten. Dementsprechend ist die Zahl der
Patienten, denen die Ausreise zur Behandlung
außerhalb (des Gazastreifens) genehmigt wurde
seit Beginn des Jahres auf 6 gestiegen, darunter
3 Kinder. (Einzelheiten in dieser
Pressemitteilung verfügbar: press release).
In der Westbank, darunter das besetzte
Ostjerusalem, verhängte die IOF weiterhin
Einschränkungen der Bewegungsfreiheit.
Zusätzlich zu den 108 ständigen Kontrollpunkten
errichtete die IOF 98 temporäre
Militärkontrollpunkte in der Westbank, darunter
das besetzte Ostjerusalem, und verhaftete 5
Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.
Am 18. September 2022 öffnete die IOF die
Übergänge, al-Jalama und Salem, wieder, während
sie die Genehmigungen der Dorfbewohner von Kafr
Dan, darunter auch Arbeitsgenehmigungen, auf Eis
gelegt hat. Erwähnenswert ist, dass die IOF am
14. September 2022 die Schließung der beiden
oben erwähnten Übergänge und die Verhängung von
Einschränkungen beschloss, als Teil ihrer
kollektiven Bestrafungspolitik nach einem
Feuergefecht in der Nähe des
al-Jalamah-Übergangs in Jenin. (Einzelheiten in
dieser Pressemitteilung verfügbar: press release.)
Bis heute in 2022 errichtete die IOF mindestens
3.203 temporäre Militärkontrollpunkte und
verhaftete 151 Palästinenser an diesen
Kontrollpunkten.
Quelle
(übersetzt von Inga Gelsdorf)
|
Wöchentlicher Bericht über
die israelischen Menschenrechtsverletzungen in
dem besetzten palästinensischen Gebiet (8. – 14.
Juli 2021)
Israelische Menschenrechtsverletzungen in dem
besetzten palästinensischen Gebiet
8. – 14. Juli 2021
•
13 Palästinenser verletzt, darunter 2 Kinder und
1 Frau, aufgrund der exzessiven Gewaltanwendung
in der Westbank.
• Bericht über zwei Schüssen der IOF auf
Fischerboote und landwirtschaftliches Gebiet im
nördlichen Gazastreifen.
• Bei 126 IOF-Razzien in der Westbank, auch im
besetzten Ostjerusalem, wurden 72 Zivilpersonen
verhaftet, darunter 3 Kinder, eine Frau, und ein
Journalist.
45 Studenten der Birzeit-Universität wurden an
einem IOF-Militärkontrollpunkt in Ramallah
verhaftet, als sie von einem Solidaritätsbesuch
beim Abriss des Hauses eines palästinensischen
Gefangenen zurückkehrten.
• Politik der Kollektivbestrafung: Die IOF
zerstörte das Haus eines palästinensischen
Mannes, der im israelischen Gefängnis sitzt.
• Zerstörungen im besetzten Ostjerusalem:
Wohnhaus (4-stöckig) und Schafstall von der IOF
zerstört, sowie zwei Häuser (vom Besitzer)
selbst zerstört
• Zerstörungen durch die IOF in der gesamten
Westbank: 11 Baracken, 5 als Wohnraum und die
anderen zu gewerblichen Zwecken genutzt;
Abrissbescheid gegen einen Friedhof ausgestellt;
eine Kurklinik beschlagnahmt.
• Angriffe israelischer Siedler in der Westbank:
Olivenbäume abgeschnitten, Zivilpersonen
angegriffen und ein Stromnetz beschädigt.
• Die IOF errichtete 50 temporäre
Militärkontrollpunkte in der Westbank und
verhaftete 2 palästinensische Zivilpersonen an
den besagten Kontrollpunkten
Zusammenfassung
Israelische Besatzungskräfte (IOF) begingen
weiterhin Verbrechen und vielfache Gewalttaten
gegen palästinensische Zivilpersonen und ihr
Eigentum, einschließlich Razzien in
palästinensischen Städten, die durch den Einsatz
von extremer Gewalt, durch Übergriffe,
Misshandlungen und Angriffe gegen Zivilpersonen
gekennzeichnet sind. Sie verwandelten die
Westbank in isolierte Landblöcke und betrieben
auch weiterhin die Ausdehnung der israelischen
Siedlungen auf palästinensischen Eigentum und
Land. Mittlerweile erlebt der Gazastreifen sein
15. Jahr unter der Blockade, die die humanitäre
Krise in dem Gebiet noch verschärft.
Schießereien und Verletzung des Rechts auf
körperliche Unversehrtheit durch die IOF:
13 Palästinenser wurden durch den brutalen
Einsatz von Gewalt in der Westbank,
einschließlich Ostjerusalems verletzt, darunter
2 Kinder und eine Frau: 6 wurden bei
IOF-Angriffen während friedlicher Proteste in
Sabeih Mount, Nablus, verletzt, darunter 1 Kind;
ein Schafhirte wurde verletzt und danach in
Nablus verhaftet; 5, darunter 1 Kind und eine
Frau, wurden bei einem Übergriff der IOF gegen
das Jenin-Flüchtlingslager verletzt. Ein
weiterer Palästinenser erlitt schwere
Verletzungen in Silwan, im besetzten
Ostjerusalem. Dutzende erlitten Atemprobleme
durch die Inhalation von Tränengas, das die IOF
bei ihren Angriffen in der Westbank abfeuerte.
Im Gazastreifen wurde über 1OF-Schüsse auf
landwirtschaftliche Gebiete berichtet sowie über
einen weiteren Zwischenfall mit Fischerbooten
auf dem Meer, im nördlichen Gazastreifen.
IOF-Übergriffe und Verhaftungen
palästinensischer Zivilpersonen: Die IOF verübte
126 Übergriffe in der Westbank, einschließlich
Ostjerusalems. Diese Übergriffe schlossen
Razzien in Häusern von Zivilpersonen und
Schießereien ein, die Angst unter der
Zivilbevölkerung entfachten, und viele wurden
angegriffen. Während der Übergriffe von dieser
Woche wurden 72 Palästinenser verhaftet,
darunter 3 Kinder, eine Frau, ein Fotograf und
ein Journalist.
In anderen eklatanten Verstößen verhaftete die
IOF 45 Studenten der Birzeit-Universität am
Mittwoch, den 14. Juli 2021, nachdem sie sie mit
einem temporären Militärkontrollpunkt am
Dorfeingang von Turmus Ayya in Ramallah in den
Hinterhalt gelockt hatten, als sie von einem
Solidaritätsbesuch bei dem Haus des
palästinensischen Gefangenen, Montaser Shalabi,
zurückkamen, das die IOF am 08. Juli 2021 in
Ausübung ihrer Kollektivbestrafungs-Politik
gegen die Palästinenser zerstört hatte. 12
Studenten wurden später wieder entlassen,
wohingegen die anderen bis zu diesem Augenblick
im IOF-Gewahrsam verblieben.
Im Gazastreifen verhaftete die IOF 3
Palästinenser, darunter 1 Kind bei dem Versuch,
den Gaza-Grenzzaum im Osten von Khan Younis zu
überqueren. Zwei wurden später entlassen,
darunter auch das Kind.
Zerstörungen:
PCHR-Feldarbeiter dokumentierten 10 Verstöße:
Hebron: Abrissbescheid gegen einen Friedhof,
Kurklinik in Yatta beschlagnahmt, 2
Landwirtschaftsräume und eine Mauer in Ost-Bani
Naim zerstört.
Besetztes Ostjerusalem: 4-stöckiges Wohnhaus in
Shufat abgerissen; 2 Häuser in Jabel Mukaber und
Silwan selbst zerstört ; Schafstall-Baracken in
Nabi Samuil zerstört.
Salfit: 5 kommerzielle Einrichtungen (Baracken)
in Haris zerstört.
Qalqilya: Baustopp-Bescheid gegen einen Neubau
ausgestellt und 2 Räume in Azzun Atma zerstört.
Ramallah: 7 Baracken (mit Zinnblechen
zusammengestellt) zerstört, darunter, 5 zu
Wohnzwecken und 2, die zur Unterbringung von
Vieh in al-Mughayer dienten.
Siedler-Angriffe: PCHR Feldarbeiter berichteten
und dokumentierten 3 Angriffe israelischer
Siedler gegen palästinensische Zivilpersonen und
ihr Eigentum:
Nablus: Stromnetz beschädigt und 150 Olivenbäume
gefällt.
Hebron: Palästinensische Zivilpersonen und ihre
Ländereien in Yatta angegriffen.
Kollektivbestrafung
Als Teil der Kollektivbestrafungs-Politik der
IOF gegen Palästinenser, die angeklagt waren,
Angriffe gegen die IOF oder Siedler verübt zu
haben, zerstörte die IOF am Donnerstag, 08. Juli
2021, das Haus von Montaser Ahmed ‘Ali
al-Shalabis Familie. Shalabi ist ein
Palästinenser aus Ramallah, der von Israel
inhaftiert wurde, weil er angeblich einen
Siedler getötet und andere bei einem Angriff
Anfang dieses Jahres verletzt hatte.
Israelische Absperrpolitik und Einschränkungen
der Bewegungsfreiheit:
Die israelischen Behörden verhängten weiterhin
Kollektivstrafen gegen die Bevölkerung des
Gazastreifens durch Verschärfung ihrer Blockade
des Gazastreifens, deren 15. Jahr beginnt, ohne
jegliches Anzeichen einer Lösung für die
Zukunft. Sie beraubt die Bevölkerung von Gaza
ihrer wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen
Rechte. Diese Woche lockerte die IOF die
Einschränkungen für Personen und Güter, die seit
dem Militärangriff der IOF gegen Gaza verhängt
worden waren, erweiterte das Fischereigebiet von
9 auf 12 Seemeilen, und genehmigte den Export
von Agrar- und Textilwaren nach Israel und die
Einfuhr einiger Rohmaterialien und medizinischer
Güter über den Karm Abu Salem-Übergang. Die IOF
kündigte auch an, dass Journalisten, die für
internationale Medienorganisationen sowie das
palästinensische Ministerium für Medien tätig
waren, den Beit Hanoun-Übergang passieren
dürfen, auch all diejenigen, die Termine bei
ausländischen Botschaften oder eine medizinische
Fortbildung im Ausland haben.
In der Zwischenzeit setzte die IOF die Teilung
der Westbank in isolierte Kantone durch die seit
der Zweiten Intifada in 2000 von der
israelischen Besatzung blockierten wichtigen
Zufahrtsstraßen fort. Bis heute sind diese durch
temporäre und dauerhafte Kontrollpunkte
gesperrt, wodurch die Bewegung der Bürger
eingeschränkt ist und sie der Verhaftung
ausgesetzt sind, besonders an dem al-Karama
Grenzübergang, an der
palästinensisch-jordanischen Grenze.
Schießereien und andere Verletzungen des Rechts
auf Leben und der körperlichen Unversehrtheit
• Um circa 13:00 Uhr am Freitag, 09. Juli 2021,
versammelte sich eine Gruppe Palästinenser im
Zentrum des Dorfes Beita, im Südosten von Nablus
und ging dann Richtung Sabeih Mount, im Süden
der Stadt, wo die IOF den “
Avitar“-Siedlungsaußenposten einige Wochen zuvor
errichtet hatte, um gegen die Errichtung dieses
Außenposten dort zu protestieren. Die
Palästinenser versammelten sich auf der
Westseite des Berges, setzten Reifen in Brand
auf einer Straße, die zu dem Berg führt. Die IOF
eröffnete willkürlich das Feuer gegen die
Demonstranten und prallte mit ihnen zusammen.
Die Demonstranten warfen daraufhin Steine auf
die IOF, die weiterhin scharfe Munition und
gummi-ummantelte Stahlkugeln, Schallgranaten und
Tränengaskanister auf die Demonstranten
abfeuerten. Die Auseinandersetzungen hielten bis
19:00 Uhr an und führten zu Verletzungen bei 6
Demonstranten, darunter ein Kind. Alle wurden
zur Behandlung ins Rafidia Hospital gebracht.
Bei den Zusammenstößen wurden auch
gummi-ummantelte Stahlkugeln auf einen
Krankenwagen der palästinensischen Rote
Kreuz-Gesellschaft (PRCS) geschossen, so dass
die Windschutzscheibe zerberstete.
• Nach dem Freitagsgebet unterdrückte die IOF
einen friedlichen Protest, der gegen die
Siedlung im Dorf Hizma, im Nordosten des
besetzten Ostjerusalems, organisiert worden war.
Daraufhin erlitten Dutzende von Palästinensern
Atemprobleme aufgrund der Einatmung von
Tränengas. Danach versammelten sich dutzende
Dorfbewohner aus Hizma im al-Thaghra-Gebiet, wo
sie das Freitagsgebet verrichteten und dann in
Richtung Stacheldraht gingen, der das
al-Thaghra-Gebiet von der Hauptstraße trennt,
und protestierten gegen die Errichtung einer
Siedlungsstraße auf den Ländereien des Dorfes.
Die Demonstranten trugen palästinensische Fahnen
und schrien Slogans gegen die Siedlung. Indessen
verteilte sich die IOF in dem Gebiet, umzingelte
die Demonstranten und feuerte gummi-ummantelte
Stahlkugeln und Tränengaskanister auf sie. Das
führte dazu, dass dutzende Demonstranten
aufgrund der Einatmung von Tränengas
Atemprobleme erlitten. Es sollte angemerkt
werden, dass israelische Behörden eine
Siedlungsstraße auf Ländereien des Dorfes Hizma
bauten, hingegen palästinensischen Bürgern und
Schafhirten den Zugang zu ihren eigenen
Ländereien verweigerten.
• Um circa 21:00 Uhr am Sonntag, 11.Juli 2021,
drang die IOF in das Viertel Bir Ayoub im
Dorf von Silwan, Altstadt ein. Die IOF nahm auf
den benachbarten Straßen Stellung, sperrte die
Hauptstraße, errichtete mehrere
Militärkontrollpunkte, durchsuchte
palästinensische Fahrzeuge, überprüfte ihre
ID-Karten, hinderte sie am Betreten des Viertels
und zwang sie, über Nebenstraßen zu fahren.
Daraufhin versammelten sich dutzende
Palästinenser in dem Gebiet, warfen Steine auf
die IOF und deren Fahrzeuge und warfen
Feuerwerkskörper auf sie. Die IOF griff sofort
die Demonstranten an, feuerte willkürlich
scharfe Munition und gummi-ummantelte
Stahlgeschosse, Schallgranaten und
Tränengaskanister auf sie und jagte die
Palästinenser, die Pfeiler verbrannten, an denen
Überwachungskameras der IOF befestigt waren.
Daraufhin brachen Kämpfe aus und hielten bis zum
Morgengrauen an. Das führte dazu, dass Harbi
Nidal al-Rajbi (18) von einer Kugel in seinem
Rücken getroffen wurde, als er aus dem Haus kam,
um das Isha-Gebet zu verrichten. Harbi Nidal
wurde wegen seines kritischen
Gesundheitszustandes ins al-Maqased Hospital im
al-Tur-Viertel, im Osten der Stadt, gebracht.
Nidals Vater sagte Feldarbeitern von PCHR, sein
Sohn habe sich mehreren Operationen unterzogen,
in denen die Ärzte seine Niere und einen Teil
seiner Milz entfernt hätten. Er fügte hinzu, der
Gesundheitszustand seines Sohnes sei immer noch
ernst, und er werde noch auf der Intensivstation
behandelt (ICU). Al-Rajbi wies darauf hin, dass
die IOF das al-Maqased Hospital überfallen
hatte, um seinen Sohn zu finden. Daraufhin
mischte sich die Krankenhausverwaltung ein und
sagte der IOF, dass Harbis Gesundheitszustand
kritisch sei und er sich einer schweren
Operation unterziehe. Es sollte angemerkt
werden, dass al-Rajbi von der IOF mehrere Male
verhaftet wurde, die letzte war 2 Wochen zuvor,
als die IOF in den Laden seines Vaters im
al-Bostan-Viertel eingedrungen war und ihn und
seine Familienmitglieder schwer geschlagen hat.
Man muss anmerken, dass Harbi an Diabetes litt.
• Um circa 04:00 am Montag, 12. Juli 2021,
drang die IOF in das Flüchtlingslager von Jenin,
in das al-Jabriyat-Gebiet und in Abu Duhair
Moubt ein, das im Westen von Jenin, im Norden
der Westbank an das Lager angrenzt, wo sie eine
Verhaftungskampagne durchführten. In der Zeit
versammelte sich eine Gruppe von Palästinensern
und stellte sich vor die IOF-Fahrzeuge. Die IOF
reagierte mit scharfer Munition und
gummi-ummantelten Stahlgeschossen,
Schallgranaten und Tränengaskanistern. Das
Ergebnis war, dass 5 Palästinenser, darunter ein
Kind und ein Mädel von scharfer Munition
getroffen wurden. Die PCHR bewahrt die Namen der
Verletzten.
• Um 00:30 am Dienstag, 13. Juli 2021,
positionierte die IOF sich entlang des
Grenzzauns mit Israel, im Norden von Beit Hanoun,
im nördlichen Gazastreifen, und eröffnete
sporadisch das Feuer in dem Grenzgebiet. Opfer
wurden nicht verzeichnet.
• Um circa 22:15 verfolgten israelische
Kanonenboote, die an der Küste von al-Waha,
nordwestlich von Beit Lahia, und vor der Küste
von al-Sodaniyia, westlich von Jabalia, im
Norden des Gazastreifens stationiert waren,
palästinensische Kanonenboote innerhalb der 1-5
Seemeilen, eröffneten um sie herum das Feuer und
feuerten Leuchtraketen in die Luft, was bei den
Fischern Angst entfachte und sie zur Flucht
zwang. Über Opfer wurde nichts berichtet.
• Um circa 10:00 am Mittwoch, 14. Juli 2021,
eröffnete die IOF, die in der “Yitzhar“-Siedlung,
die auf dem Land des Dorfes, Madama in Nablus
errichtet wurde, stationiert war, das Feuer auf
einen palästinensischen Schafhirten, der seine
Schafe in dem al-Rasem-Gebiet hütete. Das
Ergebnis war, dass der Schafhirte, Ma’moun Ameen
Fayiz Nassar (47) aus dem Madama-Dorf, von einer
scharfen Kugel am Fuß getroffen und später
verhaftet wurde. Ma’moun wurde im Beilinson
Hospital in Israel behandelt.
Überfälle und Verhaftungen
Donnerstag, 08. Juli 2021:
• Um 01:00 drang die IOF in das
Aroub-Flüchtlingslager, im Norden von Hebron
ein. Sie überfielen und durchsuchten mehrere
Häuser und verhafteten (5) Zivilpersonen,
darunter ein Vater mit seinem Sohn. Die
Verhafteten sind: Dawoud Ahmed Banat (48), sein
Sohn Ayoub (21), Ehsan Mohammed Tafish (30),
Abdullah Mahmoud Tafish (35), und Hisham Rawhi
Tafish (29).
• Fast zur selben Zeit drang die IOF in das
Shu’afat-Flüchtlingslager, im Nordosten des
besetzten Ostjerusalems ein. Sie überfielen und
durchsuchten das Haus von Yousef Ahmed al-Hawas
(23) und verhafteten ihn.
• Um circa 01:40 drang die IOF in das Dorf,
Tell, im Südosten von Nablus ein. Sie überfielen
und durchsuchten das Haus von Emad Yousef Raihan
(54), einem ehemaligen Kandidaten der Wahlliste
„Jerusalem ist unser Schicksal“ von 2021, und
verhafteten ihn.
• Um circa 02:00 drang die IOF in Hebron ein und
bezog Stellung im Juneid-Gebiet. Sie überfielen
und durchsuchten das Haus von Yehya Mohammed
Qawasmah (39) und verhafteten ihn.
• Ungefähr zur selben Zeit drang die IOF in das
Dorf, Abu Dis, im Osten des besetzten
Ostjerusalems ein. Sie überfielen und
durchsuchten das Haus von Abdul-Salam Ayyad
(49), einem Mitglied der Stadtverwaltung von Abu
Dis, und verhaftete ihn.
• Um circa 02:10 drang die IOF ins Dorf Thinnaba
in Tulkarem ein. Sie überfielen und durchsuchten
mehrere Häuser und verhafteten Eman Khalil
‘Amarnah (52) und ihren Sohn, Mohammed Belal
‘Amarnah (31).
• Um 03:05 drang die IOF in das Dorf, Beita, im
Südosten von Nablus ein. Sie überfielen und
durchsuchten das Haus von Rani Hashem Dweikat
(23) und verhafteten ihn.
• Um circa 11:00 drang die IOF in das Viertel,
Tur, im Osten der besetzten Altstadt von
Ostjerusalem. Sie überfielen und durchsuchten
das Haus von Khaled Isma’el Abu Ghannam (46) und
verhafteten ihn. Die IOF hinterließ eine
Verfügung an seinen Sohn, Emad (16), sich an die
israelischen Geheimdienste zu wenden.
• Zur gleichen Zeit verhaftete die IOF Ahmed
Yousef Bader (31), einen Mitarbeiter der
palästinensischen Zollpolizei aus Abu Dis, im
Osten der besetzten Altstadt von Ostjerusalem,
während er einen temporären Militärkontrollpunkt
passierte, nahe der “Ma’ale Adumim”-Siedlung im
Osten der Stadt.
• Um circa 14:00 verhaftete die IOF Ibrahim Sami
Mutair (29) in seinem Laden am Flüchtlingslager
Qalandiya, im Norden des besetzten
Ostjerusalems.
• Um 15:30 verhaftete die IOF Khaled al-Zeir aus
Silwan im Süden der Altstadt des besetzten
Ostjerusalems, während er sich in der al-Jesir
street in Beit Hanina, im Norden der Altstadt
des besetzten Ostjerusalems, aufhielt.
• Um circa 21:00 schlich eine Gruppe der
Mista’arvim, ( israelische Spezialeinheit,
getarnt als Palästinenser) nach Birzeit, im
Norden von Ramallah, und bezog an der Kreuzung
der Altstadt Stellung. Sie hielt ein graues
Fahrzeug an und verhaftete den Fahrer, Abdul
Rahman Husain al-Jalies (35), und Fares Ahmed
Zumra (33), bei ihrer Rückkehr ins
Jalazone-Flüchtlingslager im Norden der Stadt.
• Die IOF führte Angriffe (8) in Jalamah und
Beit Kad, im Nordosten von Jenin, Deir Sharaf
und Beit Iba, im Westen von Nablus; Badhan, im
Norden von Nablus; Sarra, Awarta und Usarin, im
Südosten von Nablus. Über Verhaftungen wurde
nichts berichtet.
Freitag, 09. Juli 2021:
• Um circa 02:30 drang die IOF in das Dorf Sa’ir,
im Norden von Hebron ein. Sie überfielen und
durchsuchten 2 Häuser und verhafteten Nassar
Eissa Jabarin (40), sowie seinen Bruder, Ayyoub
(37).
• Fast zur gleichen Zeit drang die IOF in Hebron
ein. Sie fielen in das Haus von Bassam Hamed
Qufeisha (35) ein, durchsuchten es und
verhafteten ihn.
• Um circa 03:00 drang die IOF in Yatta ein, im
Süden des Bezirks Hebron und bezog in Ruq’a area
Stellung. Sie drangen in das Haus von Isma’el
Abdul Hadi Makhamera (42) ein und verhafteten
ihn.
• Um circa 07:00 drang die IOF in das Bab
Huta-Viertel, eins der Altstadtviertel des
besetzten Ostjerusalems, ein. Sie drangen in das
Haus von Sufian Omar al-‘Ajlouni (23),
durchsuchten es und verhafteten ihn.
• Um circa 13:00 verhaftete die IOF Naser
Mohammed Nawaj’a (38), einen Feldforscher des
israelischen Informationszentrums für
Menschenrechte in den besetzten Gebieten, aus
dem Dorf Susya, im Süden von Yatta, nachdem sie
ihn bei seiner Rückkehr in das Dorf angehalten
hatten. Die IOF entließ ihn später.
• Um circa 14:30 verhaftete die IOF drei
Zivilpersonen nach ihren Freitagsgebeten in den
Außenanlagen der Aqsa Moschee in der Altstadt
des besetzten Ostjerusalems und brachten ihn in
eins der Untersuchungszentren der Stadt. Die
Inhaftierten sind: Ahmed Yasine Kmail (28), aus
Qabatiya im Bezirk Jenin; Baker Awni Barri (26),
aus Immatain im Bezirk Qalqilya; und Yousef
Shehada Khalil (26), aus dem Nur
Shams-Flüchtlingslager im Tulkarm Bezirk.
• Um circa 15:00 Uhr verhaftete die IOF Sameer
Mohammed Shahin (39) aus Hebron, nachdem sie
sein Fahrzeug an einem temporären
Militärkontrollpunkt angehalten hatten, den sie
am Eingang des Dorfes Samu im Süden von Hebron
errichtet haben.
Samstag, 10. Juli 2021:
• Um circa 01:00 rückte die IOF nach Hebron vor.
Sie drangen in das Haus von Sameer Mohammed
Shahin (39), durchsuchten es und verhafteten
ihn.
• Um circa 02:00 rückte die IOF in das
Karkafe-Gebiet nach Bethlehem vor. Sie drangen
in das Haus von Hamza Da’dara (24) ein,
durchsuchten und verhafteten ihn.
• Um circa 17:00 verhaftete die IOF (3)
Zivilpersonen, darunter ein Kind, bei dem
Versuch, durch den Grenzzaun in Khan Yunis zu
gelangen. Die Verhafteten sind: Qusai Hasan Abu
Selmi (17) aus Abasan al-Kabeera; Mohammed
Ramadan al-Derdisi (20) und ‘Ahed Ahmed Abu
Shehada (19), beide aus Bani Suheila. Die IOF
entließen Selmi über den Erez-Übergang am
nächsten Morgen und hielten al-Derdisi und Abu
Shehada in Haft.
• Die IOF führten Überfälle (6) in den Dörfern,
Kaubar und Kafr Malik in Ramallah; Beit Ummar,
Bayt Kahil, Beit Mirsim und Hadab. Keine
Verhaftungen wurden verzeichnet.
Sonntag, 11. Juli 2021:
• Um circa 01:00 rückte die IOF in das Ras
al-Amud-Viertel,im Osten der Altstadt des
besetzten Ostjerusalems vor. Sie drangen in 2
Häuser ein, die Mohammed al-Salaima (23) und
Mohammed al-Tweity (21) gehören, durchsuchten
diese und verhafteten sie.
• Um circa 17:00 rückte die IOF in Silwan, im
Süden der Altstadt des besetzten Ostjerusalems
ein. Sie drangen in das Haus von Khaled Omar
Rweidy’s (12), durchsuchten es und verhafteten
ihn.
Montag, 12. Juli 2021:
• Um circa 02:00 rückte die IOF ins Dorf Idhna,
im Westen von Hebron, ein. Sie drangen in das
Haus von Ahmed Abdul Rasoul Bashir (44) ein,
durchsuchten es, Verhaftungen wurden jedoch
nicht verzeichnet.
• Um circa 03:00 rückte die IOF nach Qabatia
vor, im Südosten von Jenin. Sie drangen in
mehrere Häuser ein, durchsuchten sie und
verhafteten Hussain Amin Samadi (35), und Adham
Khaled Abu Aisha (18).
• Um circa 03:30 rückte die IOF nach Beita vor,
im Südosten von Nablus. Sie drangen in das Haus
von Issam Ghassan Hamayil (23), durchsuchten es
und verhafteten ihn.
• Um circa 04:00 drang die IOF in das
Jenin-Flüchtlingslager, die Jabriyat- und Jabal
Abu Thhair-Gebiete, die an das Flüchtlingslager
angrenzten, im Westen von Jenin, ein. Sie
drangen in mehrere Häuser, durchsuchten sie und
verhafteten Mo’tasem Omar Steity (37), aus dem
Jenin-Flüchtlingslager, Omar Bayan Abed (28) und
seinen Bruder, Osaid (20), aus Jenin. In der
Zwischenzeit eröffnete die IOF das Feuer auf die
Demonstranten, die erneut gegen das Stürmen
ihres Dorfes protestierten. Das Ergebnis war 5
Zivilpersonen, darunter ein Kind und ein Mädel,
wurden verletzt. Mehr Einzelheiten unter:
“Schießereien und andere Verletzungen des Rechts
auf Leben und der körperlichen Unversehrtheit”
in diesem Bericht.
• Um circa 10:00 hat die IOF Mazen al-Jabari,
Direktor des Jugendentwicklungsinstitut für
arabische Studien, zum Verhör in das
al-Maskobiya Polizeizentrum in Westjerusalem
vorgeladen.
• Um 14:00 rückte die IOF in Isawiya, im
Nordosten des besetzten Ostjerusalems ein. Sie
drangen in das Haus von Ra’fat Tareq
al-Isawiya’s (50), durchsuchten es und
verhafteten ihn. Man sollte anmerken, dass
Ra’fat am selben Tag, an dem die Verlobungsparty
seiner Tochter stattfand, verhaftet wurde, einen
Tag, bevor sein Bruder, Medhat, entlassen wurde,
der über 27 Jahre in israelischen Gefängnissen
verbracht hatte.
• Um circa 15:00 verhaftete die IOF Zeid Anwar
Rabay’a (26) aus dem Dorf, Ubeidiya, im Osten
von Bethlehem, als er das Bab al-Amud-Gebiet im
besetzten Ostjerusalem besuchte. Die IOF brachte
ihn an einen unbekannten Ort.
• Die IOF verübte Überfälle (3) auf das Dura und
‘Aroub-Flüchtlingslager in Hebron. Keine
Verhaftungen wurden verzeichnet.
Dienstag, 13. Juli 2021:
• Um circa 02:00 rückte die IOF nach Beit Fajjar,
im Süden Bethlehems ein. Sie drangen in mehrere
Häuser ein, verhafteten (3) Zivilpersonen und
brachten sie zu unbekannten Zielen. Die
Inhaftierten sind: Ahmed Khaled Taqatqa (22),
Eyad Nader Taqatqa (20) und Mohammed Akram
Taqatqa (26).
• Um circa 02:00 drang die IOF in das Dorf Sur
Baher, im Süden des besetzten Ostjerusalems ein.
Sie rückte in 2 Häuser vor, die Mo’tasem Emad
‘Atwan (20) und Mousa Zeyad ‘Atwan (21)
gehörten, durchsuchte und verhaftete sie.
• Um circa 02:15 rückte die IOF in das Dorf,
al-Tabqa, im Süden von Dura, im Südwesten des
Hebron-Bezirks. Sie drangen in das Haus von Hani
Mohammed Amro (37) und durchsuchten es und
verhafteten ihn.
• Um circa 03:30 rückte die IOF in das Dorf,
Aqraba, im Südosten von Nablus vor. Sie drangen
in das Haus von Hammam Waleed Bani Fadel (23),
durchsuchten es und verhafteten ihn.
• Um circa 03:40 rückte die IOF nach Hebron vor.
Sie drangen in das Haus von Belal Saleem Salhab
(35) ein, durchsuchten es und verhafteten ihn.
• Um circa 07:00 verhaftete die IOF, die
Stellung am al-Container Militärkontrollpunkt,
im Osten von Bethlehem, bezogen hatte, Mahmoud
Hasan Salah (32) beim Überqueren des
Kontrollpunktes. Die IOF brachte ihn an ein
unbekanntes Ziel.
• Um circa 18:00 rückte die IOF in das Viertel,
Tur, im Osten der Altstadt des besetzten
Ostjerusalems. Sie drangen in 2 Häuser ein, die
Ra’ed Hazem al-Sayyad (16) and Na’eem Ibrahim
Abu al-Hawa (16) gehörten, durchsuchten sie und
verhafteten sie.
• Um circa 23:00 rückte die IOF in das Dorf,
Bidu, im Nordwesten des besetzten Ostjerusalems
vor. Sie drangen in das Haus von Ayyoub Mohammed
al-Khadour’s (29) vor, durchsuchten es,
verhafteten ihn und beschlagnahmten sein
Fahrzeug.
• Die IOF verübte (2) Überfälle in den Dörfern,
Halhul and Surif, im Hebron-Bezirk. Keine
Verhaftungen wurden verzeichnet.
Mittwoch, 14. Juli 2021:
• Um circa 02:00 rückte die IOF in das Dorf,
al-Ram, im Norden des besetzten Ostjerusalems
vor. Sie drangen in das Haus von Yazan Ahmed
Shawabka (24) ein, durchsuchten es und
verhafteten ihn.
• Um circa 02:00 rückte die IOF nach Tulkarm
vor. Sie drang in mehrere Häuser ein,
durchsuchte sie und verhaftete (4)
Zivilpersonen, darunter ein Fotojournalist. Die
Verhafteten sind: der Fotojournalist Khaled
Adnan al-Zebda (30), Hamada Abdullah Badawi
(27), Ahmed Mohammed Owda (26), und sein Bruder,
Ra’d (28).
• Um circa 02:30 rückte die IOF in das Dorf,
Beita, im Südosten von Nablus. Sie drangen in
mehrere Häuser ein, durchsuchten sie und
verhafteten (11) Zivilpersonen, darunter ein
Kind und 2 Geschwister. Die Verhafteten sind:
Adham Sameer al-Shorafa (24), Yousef Mohammed
al-Shorafa (28), Hamad Taleb Ma’ali (23), Yousef
‘Ahed Hamayil (26), Rashed Hasan Qawariq (21)
und sein Bruder, Ramiz (20), Omar Dawoud Borhom
(21), Bayan Abdul Jalil Borhom (21), Emad Faleh
Dawoud (31), Qassam Zahi ‘Adili (17), und Na’eem
Taleb Dweikat (22).
• Um circa 03:00 rückte die IOF in Teqoa ein, im
Osten von Bethlehem. Sie drangen in das Haus von
Abdullah Adel al-‘Ammour (27, durchsuchten es
und verhafteten ihn.
• Um circa 18:30 rückte die IOF in das Dorf,
Turmus Ayya, im nordöstlichen Ramallah, und
bezog Stellung in der Nähe des Haupteingangs zum
Dorf. Die IOF-Soldaten positionierten sich auf
den Feldern in der Nähe des Dorfeingangs und
errichteten einen temporären
Militärkontrollpunkt. Die Soldaten hielten einen
Mercedes-Bus an, Eigentum der al-Tamimi
Gesellschaft, der Studenten der
Birzeit-Universität von einem Solidaritätsbesuch
bei Montasser Shalabis Familie zurückbrachte,
deren Haus von der IOF am 8. Juli 2021 zerstört
worden war. Shalabi war von den Israelis
inhaftiert worden, weil er angeblich einen
Siedler getötet und 2 andere bei einem Angriff
am Zatara-Kontrollpunkt im südlichen Nablus
verletzt hatte.
Die Soldaten verhafteten die gesamte Gruppe, 45
Studenten, und nahmen sie mit. Um circa 23:00
entließ die IOF 12 Studenten, wobei die anderen
in Haft blieben.
Anmerkung: Eine Liste der Namen der Inhaftierten
ist bei PCHR verfügbar.
• Die IOF führte 2 Überfälle in den Dörfern,
Dura and Sa’ir, in Hebron aus. Verhaftungen
wurden nicht verzeichnet.
Siedlungserweiterung und Siedlergewalt in der
Westbank, darunter im besetzten Ostjerusalem
Zerstörungen, Beschlagnahmungen und Bescheide
• Um circa 10:00 am Donnerstag, 08. Juli 2021,
rückte die IOF durch ein Militärfahrzeug gedeckt
und von einem Fahrzeug der israelischen
Zivilverwaltung begleitet, in das Dorf al-Deirat
im Osten von Yatta, südlich von Hebron, ein. Der
israelische Verwaltungsbeamte händigte einen
Bescheid (endgültige Entscheidung) für die
Zerstörung eines Friedhofs aus, den die
Dorfbewohner in dem Gebiet erbaut hatten. Der
Friedhof schließt eine Reihe von Gräbern ein,
die aus Zement gebaut wurden. Am 18. April 2021
händigte die IOF den Dorfbewohnern einen
Baustopp-Bescheid aus und beschlagnahmte
daraufhin 2 Bagger auf landwirtschaftlichem
Gebiet in demselben Dorf unter dem Vorwand, sie
arbeiteten im Gebiet C.
• Zur gleichen Zeit händigte die IOF Nasser Abu
Khudeir einen Räumungsbescheid aus, da die
israelische Bezirksverwaltung die Absicht hat,
das 4-stöckige Wohnhaus, indem er im
Shuafa-Viertel lebt, im Norden der besetzten
Altstadt Ostjerusalems, innerhalb von 14 Tagen
abzureißen. Das Gebäude beherbergt 10 Familien
mit 55 Personen.
Abu Khudeir sagte, ein israelischer
Geheimdienstoffizier habe ihn angerufen und
aufgefordert, sein Haus zu räumen, da die
Gemeinde beabsichtigt, die Zerstörung innerhalb
von 14 Tagen durchzuführen. Abu Khudeir sagte,
das Gebäude sei von einer Reihe von
Zivilpersonen auf einem Grundstück westlich des
Shuafat-Strukturplans errichtet worden. Das
Grundstück ist für die Bebauung vorgesehen, aber
liegt in einer nicht genehmigten Zone. Abu
Khudeir fügte hinzu, dass die israelische
Gemeinde den Bau zur Zeit unterbunden hat und
eine hohe Gebühr von über USD 200.000 erhoben
hat. In 2005 stellte sie einen Beschluss aus,
das Wohngebäude abzureißen. Während der
Anhörungen wurde der Abrissbeschluss von einer
Entscheidung ersetzt, alle Ausgänge des Gebäudes
mit Ziegeln vollständig zuzumauern. Man sollte
anmerken, dass die Ramat Shlomo-Siedlung, die
auf dem konfiszierten Land des Shuafat-Viertels
erbaut wurde, nur 200 Meter von dem Gebäude
entfernt ist. Abu Khudeir hob hervor, dass die
Siedler den Bau bei der Gemeinde zum Thema
machten, den Abriss verfolgten und dann dessen
Schließung anstrebten.
‘Ezzatt Ghaith, einer der Appartement-Eigentümer
in dem Gebäude, dem der Abriss droht, sagte, die
Gebäude beherbergten 10 unterschiedliche
palästinensische Familien, die ihre Appartements
nach 2015 wieder in Stand gesetzt hatten,
nachdem die Eigentümer den Aufhebungsbescheid
der Schließung erhalten hatten. Ghaith fügte
hinzu, dass alle Appartement-Eigentümer hart
gearbeitet hätten, um die Baulizenz zu bekommen
und sämtliche gesetzliche Verfahren durchlaufen
haben. Daraufhin erlaubte die israelische
Stadtverwaltung ihnen, einen Antrag an die
israelische Tabu zur Erteilung einer Baulizenz
zu stellen. Die Stadtverwaltung erlaubte ihnen
sogar, das Gebäude um eineinhalb Stockwerke
aufzustocken. Ghaith sagte, sie seien alle über
den Abrissbeschluss erstaunt gewesen, da die
Lizenzverfahren vollkommen gut liefen, und
wiesen darauf hinnte, dass der Abrissbescheid
der Stadtverwaltung für das Gebäude Teil der
Kollektivbestrafungspolitik ist, da Naser Abu
Khudeir, der in dem Gebäude lebt, von der
israelischen Stadtverwaltung und dem
Geheimdienst gesucht wird.
• Um circa 10:00 am Montag, 12. Juli 2021,
rückte die IOF, durch Militärfahrzeuge gedeckt
und von israelischen Zivilverwaltungsbeamten
begleitet, mit einem Kranwagen in das Um
Qussa-Gebiet, im Osten der Stadt Yatta,südlich
von Hebron. Die IOF bezog rund um eine Schule
Stellung und beschlagnahmte einen als Klinik
genutzten Zinnblechraum (10 qm) unter dem
Vorwand einer fehlenden Lizenz.
• Fast zur gleichen Zeit zerstörten die
israelischen Bulldozer 5 Baracken im Westen der
Dorfes Haris in Salfit, unter dem Vorwand, sie
befänden sich im Gebiet C. Die Baracken, die
sich auf den Nebenstraßen (Samaria) befinden,
gehören Fadi Hasan Saleh Suliman. Diese
Weißblechbaracken dienten als Gemüseladen,
Autoreparatur-Werkstatt, eine Werkstatt mit
Verkauf von Aluminium, eine Schmiedewerkstatt
und eine Schreinerei. Fadi Suliman sagte, dass
dies das fünfte Mal sei, dass die IOF seine
Baracken zerstörte und jedes Mal habe er sie
wieder aufgebaut. Er fügte hinzu, dass die IOF
die Baracken mitsamt deren Inhalt zerstörte, was
schwere Verluste verursachte.
• Um cicra 11:30 rückte die IOF, im Schutz von
Militärfahrzeugen und in Begleitung von
israelischen Zivilverwaltungsbeamten mit 2
Baggern in das Wadi al-Joz-Gebiet, im Osten des
Dorfes Bani Na’im im Osten Hebrons . Die IOF
bezog Stellung in dem Gebiet, während die Bagger
folgende Einrichtungen zerstörten:
1. Ein 30 qm großer landwirtschaftlicher, aus
Ziegeln und Weißblech gebauter Raum, ein 150
Kubikmeter großer Wasserbrunnen und eine 100
Meter hohe Zementmauer, was ‚Abdul ‘Aziz Mahmoud
‘Odah, gehört.
2. Eine 100 Meter hohe Betonmauer , die ‘Azzam
‘Abdul ‘Aziz ‘Odah gehört.
3. Ein landwirtschaftlicher Raum von 30
Quadratmetern, aus Ziegeln und Weißblech erbaut,
ein Badezimmer von 1,5 Quadratmetern aus
Weißblech erbaut und eine 100 Meter hohe
Betonwand, die ‘Abed al-Salam ‘Azzam al-Qimiri
gehört.
• Am Montag erfüllte Jamal ‘Ajaj den
israelischen Stadtverwaltungsbescheid und
zerstörte selbst sein Haus im al-Sal’ah-Viertel
im Dorf von Jabel Mukaber, im Südosten des
besetzten Ostjerusalems, unter dem Vorwand der
Nichtgenehmigung. ‘Ajaj sagte, dass sein 4
stöckiger Rohbau ( 110 sqm) drei Monate zuvor
erbaut wurde, um mit seiner Frau darin zu leben.
Das Haus bestand aus 3 Zimmern, einem Badezimmer
und einer Küche. ‘Ajaj erklärte, dass die
israelische Stadtverwaltung ihm einen Monat
zuvor eine behördliche Abrissverfügung
ausgestellt hatte. Gestern Abend erhielt er
einen Anruf von der israelischen Polizei, die
ihm 24 Stunden gab, um den Abriss durchzuführen,
oder eine Gebühr von NIS 100.000 zu zahlen, wenn
die Verwaltungsmitarbeiter diesen vornehmen.
• Um circa 23:00 führte Mohammed Nassar
al-Hussani den Abrissbescheid der israelischen
Stadtverwaltung und Selbstzerstörung seines
Hauses im Wad Qaddoum-Viertel im Dorf Silwan, im
Süden der Altstadt des besetzten Ostjerusalems
durch, unter dem Vorwand der Nichtgenehmigung.
Al-Hussani sagte, sein 124 Meter großes Haus
habe seine Familie, die aus 7 Personen besteht,
darunter zwei Kinder, sein Vater und seine
Mutter und seine Schwester beherbergt. Er
erklärte, sein Haus sei 2013 gebaut worden und
seit der Zeit habe die IOF vor israelischen
Gerichten gegen ihn geklagt und ihm Gebühren
auferlegt. 2019 verhängte die IOF eine Gebühr
von NIS 40.000 gegen ihn. Er fügte hinzu, dass
das israelische Gericht trotz aller Versuche,
mit Hilfe von Anwälten und Ingenieuren eine
Genehmigung für sein Haus zu erhalten, im Januar
2021 eine Verlängerung ablehnte und nun den
Abrissbeschluss ausstellte. Al-Hussani betonte,
dass die israelische Polizei ihn anrief und ihm
sagte, entweder zerstöre er sein Haus selbst
oder sie würde eine Gebühr von ihm in Höhe von
NIS 200.000 für die Abrisskosten verlangen.
Daraufhin räumte er sein Haus aus und lieh sich
einen Bulldozer, um den Abriss durchzuführen.
• Um 10:00 am Dienstag, 13. Juli 2021 händigte
die IOF 3 Zivilpersonen aus dem Dorf, Azun Atme,
im Süden von Qalqilya, Beschlüsse aus; einen
Baustoppbescheid für einen Rohbau, von Mohammed
Isma’el Younis, sowie zwei andere Bescheide für
den Abriss zweier landwirtschaftlicher Räume,
die Mohammed Ibrahim Younis and Ahmed Abdul
Fattah Younis gehören.
• Um circa 07:00 am Mittwoch, 14. Juli 2021,
rückte die IOF, verstärkt von mehreren
Militärfahrzeugen und 2 Fahrzeugen der
israelischen Bau- und Organisationsabteilung
(Zivilverwaltung), einem Bulldozer, einem LKW
und einem Bagger in das Qaboun Complex-Gebiet
ein, im Osten des Mughayir-Dorfes, im Nordosten
von Ramallah. Sie zerstörten 7 Baracken (2 für
das Vieh und 5 als Wohnung genutzt). Des
Weiteren brachten die Israelis Arbeiter mit, die
3 Zelte und einen Traktor beschlagnahmten.
Hier folgen die Einzelheiten der betroffenen
Prioritäten:
Name Familien-mitglieder Kinder Vieh
Beschlagnahmte Einrichtungen Bescheide
Atallah Hamed Hamed 8 3 50 · 2 (70 qm) Baracken
· (90 qm)Zelt fürs
Vieh
· Wassertank
· 6 Viehfutteranlagen
· Traktor
Keine vorherigen Bescheide
Abdullah Jaber Hamed 7 4 70 · (60 qm)
Wohnbaracke
· (60 qm) Viehbaracke Keine vorherigen Bescheide
Abdul Raheem Atallah al-Qabouni 12 5 90 · 2 (70
qm) Wohnbaracken
· (90 qm) Viehzelt Keine vorherige Bescheide
Abdullah Hassan al-Qabouni 10 3 – · (70 qm)
Wohnbaracke
· (50 qm)Wohnzelt Keine vorherige Bescheide
erhalten
• Um circa 09:00, am Mittwoch, 14. Juli 2021,
zerstörten israelische Bulldozer eine
Vieh-Baracke, die Ibrahim Obaid gehörte, im Dorf
al-Nabi Samuil, im Nordwesten des besetzten
Ostjerusalems und befahlen, 2 Baracken unter dem
Vorwand der Nichtgenehmigung abzureißen.
Ibrahim Obaid sagte, er sei überrascht gewesen,
als die IOF in das Gebiet stürmte und seine
Viehbaracke zerstörte, und wies darauf hin, dass
die Zerstörung seiner (26 qm) Baracke ihm hohe
Verluste und Ärger verursachen wird. Man sollte
anmerken, dass die IOF Mohammed Ayed und Za’al
Abu Dahouk 2 Verfügungen ausgehändigt ha, ihre
Baracken zu zerstören.
Siedler greifen palästinensische Zivilpersonen
und deren Eigentum an
• Am Sonntagmorgen, 11. Juli 2021, griff eine
Gruppe von Siedlern aus der “Ahya”-Siedlung, die
auf den östlichen Ländereien des Dorfes, Jalud,
errichtet wurden, das Stromnetzwerk in Kherbet
Sarah, im Südosten des Dorfes an, beschädigte
die Netzleitungen und durchtrennte die Masten
des Netzes.
• Um circa 10:00 warf eine Gruppe Siedler der
“Ma’on” Siedlung, im Osten von Yatta, südlich
des Hebron-Gouvernorats, Steine auf
palästinensische Schafhirte, während diese auf
ihren Weiden in der Nähe der oben genannten
Siedlung weilten, und zwang sie, das Gebiet zu
verlassen. In der Zwischenzeit traf die IOF ein,
hinderte die Siedler jedoch nicht daran, Steine
auf die palästinensischen Schafhirte zu werden
und sie anzugreifen.
• Am Mittwoch, 14 Juli 2021, griff eine Gruppe
Siedler aus der “Yitzhar” Siedlung, die auf dem
Gebiet südöstlich von Nablus, im Norden der
Westbank, errichtet worden war, palästinensische
landwirtschaftliche Ländereien in Jabal
Salman,im Osten des Dorfes Burin, an. Das
Ergebnis war, dass die israelischen Siedler 150,
60-70 Jahre alte, Olivenbäume absägten. Sie
benutzten dafür Hand- und automatische Sägen und
Steine. Der Besitzer war Mohammed Mustafa Zebin
aus Nablus.
Kollektive Bestrafung:
Als Teil der Kollektivbestrafungspolitik gegen
die Palästinenser, die beschuldigt werden,
Angriffe gegen die IOF oder Siedler verübt zu
haben, zerstörte die IOF am Donnerstag, 08. Juli
2021, das Haus der Familie eines Gefangenen aus
Ramallah. Er befindet sich im israelischen
Gefängnis, nachdem man ihn angeklagt hatte,
einen Siedler getötet und andere verletzt zu
haben.
Laut Untersuchungen des PCHRs rückte die IOF um
circa 00:00 Uhr am Donnerstag im Schutz von
dutzenden Militärfahrzeugen in das Dorf Turmus
Ayya, im Nordosten von Ramallah, ein. Die
Soldaten sprangen aus den Militärfahrzeugen und
nahmen zwischen Häusern Stellung, 30 von ihnen
deckten die Dächer ab. Inzwischen drang eine
große Anzahl israelischer Streitkräfte in das
Haus der Familie von Montaser Ahmed ‘Ali
al-Shalabi (44), der seit dem 06. Juni 2021 in
Haft ist, um die Verfügung zur Zerstörung
umzusetzen, worüber die Familie informiert wurde
infolge der Behauptung der IOF, der Gefangene
habe einen Siedler getötet und 2 andere am
Za’atarah Kontrollpunkt im Süden von Nablus.
Die IOF zwang die Nachbarn neben Shalabis Haus,
ihre Häuser zu räumen. Inzwischen kesselte die
IOF ein weiteres Haus ein, das der Familie der
Frau eines Gefangenen, Sanaa’ Hamdi al-Shalabi,
gehörte, die den PCHR-Feldarbeitern sagte, sie
sei mit ihren 3 Kindern, Sarah, Mohammed und
Ahmed in das Haus zu ihren Eltern gezogen,
nachdem sie von ihrem Anwalt einen Anruf am 30.
Juni 2021 erhalten hatte. Er informierte sie
über die Verfügung, ihr Haus zu zerstören.
Nachdem die IOF das Haus ihrer Familie
eingekesselt hatte, habe sie versucht,
herauszugelangen und in der Nähe zu bleiben,
aber die IOF habe sie daran gehindert. Deshalb
ging sie zu dem Haus ihrer Familie zurück und
beobachtete über das Live-Video auf der Turmus
Ayya-Seite und durch das Fenster ihres
Familienhauses, wie die IOF ihr Haus im
östlichen Viertel neben der Turmus Ayya-Schule
einkesselte und Sprengkörper in die Wände
platzierte. Um 06:15 sprengten sie das Haus von
innen, aber ein Teil des Stockwerks blieb
stehen. Deshalb platzierten die Soldaten
Sprengkörper in das Gelände unter dem ersten
Stock. Um 08:30 wurde das Haus vollständig
gesprengt und die IOF zog sich aus dem Dorf
zurück.
Schließungspolitik und Einschränkungen der
Bewegung von Personen und Gütern:
Der Gazastreifen:
Die israelischen Behörden legten der Bevölkerung
von Gaza weiterhin Kollektivbestrafungen auf,
darunter Einschränkungen für Im- und Exporte,
was eine ernsthafte Verschlechterung der
wirtschaftlichen und kulturellen Rechte der
Palästinenser bedeutet.
Der Gazastreifen leidet immer noch unter der von
Israel verhängten Blockade, die kürzlich ihr 15.
Bestehen erlebt, mit außergewöhnlichen
Einschränkungen der Freiheit der Bewegung für
Personen und Güter, die die fortgesetzte
Verschlechterung der humanitären Bedingungen
noch verschärfen und katastrophale Konsequenzen
für alle Lebensbereiche haben. Bitte sehen Sie
für weitere Informationen das monatliche Update
von PCHRs „Status der Übergänge“, sowie die
PCHR-Berichte über die Blockade.
Am Montag,12. Juli 2021 verkündete die IOF, dass
sie einige ihrer Einschränkungen nach ein paar
Tagen Ruhe lockern würde, auch die Fischereizone
von 9 auf 12 Seemeilen erweitern. Gemäß ihrer
Ankündigung wird die IOF den Import von
Fischereimaterialien, Rohmaterial zur Produktion
und Herstellung aus Israel in den Gazastreifen
via Karm Abu Salem erlauben; der Export von
Produkten und Textilien von Gaza nach Israel
wird ebenfalls erlaubt sein. Zusätzlich gibt es
Lockerungen bezüglich der Bewegung von Personen
über den Beit Hanoun “Erez” Übergang, wie
Journalisten, medizinisches Personal und
bestimmte humanitäre Fälle, zum Beispiel wird
Paaren, die nicht im selben Gebiet leben, die
Ein- und Ausreise aus und in den Gazastreifen
erlaubt sein.
Die Westbank:
Außer den 108 permanenten Kontrollpunkten und
geschlossenen Straßen konnte man diese Woche die
Errichtung von 50 temporären Kontrollpunkten
sehen, die die Bewegung von Personen und Gütern
einschränkt und wo die IOF Fahrzeuge von
Palästinensern durchsucht, ihre Personalausweise
überprüft und 2 von ihnen verhaftet wurden. Die
IOF schloss viele Straßen mit Zementblöcken,
Metalldetektortoren und Sandbermen und
verschärfte ihre Maßnahmen gegen die Bewegung
von Personen auf permanenten
Militärkontrollpunkten. Die IOF verstärkte ihre
Einschränkungen der Bewegungsfreiheit der
Zivilpersonen bei ihren permanenten
Kontrollpunkten in der Westbank und schloss
einige Kontrollpunkte mehrere Stunden lang bei
verschiedensten Gelegenheiten.
Hier folgt eine PCHR-Dokumentation über
Einschränkungen der Bewegungsfreiheit und die
von der IOF errichteten temporären
Kontrollpunkte in der gesamten Westbank in
dieser Woche:
Jerusalem:
• Am Donnerstag, 08. Juli 2021, errichtete die
IOF einen Kontrollpunkt am Eingang zum Dorf,
Biddu, nordwestlich von der Stadt.
• Am Freitag, 09. Juli 2021,errichtete die IOF
einen Kontrollpunkt am Eingang zum Bir
Ayoub-Viertel im Silwan Dorf, im Süden der
Altstadt des besetzten Ostjerusalem.
• Am Dienstag, 13.Juli 2021, errichtete die IOF
4 Kontrollpunkte an den Eingängen zu den
Vierteln Wadi Helwa und ‘Ein al-Louz im Dorf,
Silwan, am Eingang zum al-Thawri-Viertel sowie
am Eingang zum Dorf, Hizma, im Nordosten der
Stadt.
• Am Mittwoch, 14. Juli 2021, schloss die IOF
den Kalandia-Militärkontrollpunkt, nachdem ein
Unbekannter am Kontrollpunkt eine Schießerei
veranstaltet hat. Die IOF jagte die Person und
verhaftete sie. Der Kontrollpunkt wurde später
geöffnet. Außerdem errichtete die IOF einen
Kontrollpunkt am Tunnel des Dorfes, Biddu, im
Nordwesten der Stadt.
Bethlehem:
• Am Donnerstag, 08. Juli 2021, errichtete die
IOF 2 Kontrollpunkte am Nordeingang zum Dorf,
Tuqu, und am Eingang des Dorfes, Wadi Fukin, im
Westen der Stadt.
• Am Freitag, 09. Juli 2021errichtete die IOF 2
Kontrollpunkte am Nordeingang des Dorfes, Tuqu,
und am Nordeingang zum Dorf, Nahalin, westlich
der Stadt.
• Am Samstag, 10. Juli 2021 errichtete die IOF 3
Kontrollpunkte an den nördlichen und westlichen
Eingängen zum Dorf, Tuqu, und am Nordeingang zum
Dorf, Nahalin, im Westen der Stadt.
• Am Sonntag, 11. Juli 2021, errichtete die IOF
2 Kontrollpunkte an den nördlichen und
westlichen Eingängen zum Dorf, Tuqu.
• Am Montag, 12. Juli 2021, errichtete die IOF 2
Kontrollpunkte an dem Nordeingang zum Dorf, Tuqu,
und an der al-Nashash-Kreuzung, im Süden der
Stadt.
• Am Dienstag, 13. Juli 2021, errichtete die IOF
4 Kontrollpunkte am Nordeingang zum Dorf, Tuqu,
am Westeingang zum Dorf, Beit Fajjar, am Eingang
zum Dorf, Wadi Fukin, an der Kreuzung des
Dorfes, Fureidis, im Osten der Stadt.
• Am Mittwoch, 14. Juli 2021, errichtete die IOF
2 Kontrollpunkte am Nordeingang zum Dorf, Tuqu,
und am westlichen Eingang zum Dorf, Husan, im
Westen der Stadt.
Nablus:
• Am Sonntag, 11. Juli 2021, errichtete die IOF
einen Kontrollpunkt an den Eingängen zum Dorf,
Beita.
• Am Dienstag, 13. Juli 2021, errichtete die IOF
2 Kontrollpunkte zwischen den Dörfern, Urif und
Asira al-Qibliya, und im al-Moraba’a-Gebiet, in
der Nähe des Dorfes, Tell, im Südosten von
Nablus.
Jenin:
• Am Donnerstag, 08. Juli 2021, errichtete die
IOF einen Kontrollpunkt an der Jenin-Hifa
Street, im Westen von Jenin.
Hebron:
• Am Donnerstag, 08. Juli 2021, errichtete die
IOF 4 Kontrollpunkte am südlichen Eingang von
Hebron und an den Eingängen der Dörfer Idhna,
Bani Na’im und as-Samu.
• Am Freitag, 09. Juli 2021, errichtete die IOF
2 Kontrollpunkte am Nordeingang von Hebron und
am Eingang zum Dorf, Beit Ummar.
• Am Samstag, 10. Juli 2021, errichtete die IOF
3 Kontrollpunkte an den Eingängen zu den
Dörfern, Surif und as-Samu sowie an der Wadi
al-Joz-Straße.
• Am Sonntag, 11. Juli 2021, errichtete die IOF
2 Kontrollpunkte am nördlichen Eingang von
Halhul City und am westlichen Eingang von
Hebron.
• Am Montag, 12. Juli 2021, errichtete die IOF 4
Kontrollpunkte an den Eingängen der Dörfer Idhna,
ad-Dhahiriya und as-Samu, und am Eingang des
Fawwar-Flüchtlingslagers.
• Am Mittwoch, 14. Juli 2021, errichtete die IOF
3 Kontrollpunkte an den Eingängen der Dörfer,
Khasa and Beit Awwa, und am nördlichen Eingang
der Stadt Yatta.
Salfit:
• Am Montag, 12. Juli 2021,errichtete die IOF 4
Kontrollpunkte an den Eingängen der Dörfer Deir
Istiya, Deir Ballut und Kafr ad-Dik sowie am
Eingang von Salfit.
Quelle
Übersetzt von Inga Gelsdorf
PCHR: Israelische
Menschenrechts-Verstöße in dem besetzten palästinensischen
Gebiet
4. Sep. 2020
Zusammenfassung
Israelische Besatzungskräfte (IOF) übten weiterhin Verbrechen
und vielfältige Gewalt gegen palästinensische Zivilpersonen und
ihrer Eigentümer aus, darunter Razzien in palästinensischen
Städten, deren Charakter exzessive Gewaltanwendung, Anschläge,
Missbrauch und Angriffe gegen Zivilpersonen beinhalten. Diese
Woche verletzte die IOF 6 palästinensische Zivilpersonen,
einschließlich eines Kindes durch die Anwendung von exzessiver
Gewalt bei Razzien in palästinensischen Städten sowie
Unterdrückung von friedlichen Protesten in der Westbank. Die IOF
fuhr mit ihrer Politik der Zerstörung und des Abrisses
palästinensischer Häuser und Einrichtungen für ihre
Siedlungserweiterungspläne fort.
Ende dieser Woche starb Dawoud Tal’at al-Khatib (48) im
Ofer-Gefängnis durch einen Herzinfarkt, nur vier Monate vor
seinem Entlassungsdatum. Al-Khatib aus Bethlehem wurde die
letzten 18 Jahre von Israel in Gefangenschaft gehalten. Während
seiner Gefängniszeit bekam er extreme Herzprobleme. Zuletzt in
2017, wo er einen Herzinfarkt erlitt. Der Beschluss, seine
Haft zu verlängern, verschlimmerte seinen kritischen
Gesundheitszustand, so dass er schließlich durch einen
Herzinfarkt am 2. September 2020 starb.
Die Ausgangssperre im Gazastreifen hält nun die zweite Woche in
Folge an, um die Ausbreitung des Corona-Virus einzudämmen,
nachdem außerhalb der Quarantäne-Zentren Corona-Fälle
aufgetaucht waren. PCHR befürchtet eine katastrophale
Verschlechterung der Lebensbedingungen, falls die Ausgangssperre
über einen längeren Zeitraum ohne Schutzmechanismus für die
armen, arbeitslosen und am Limit lebenden Familien bestehen
bleibt. Dasselbe gilt für die Tagesarbeiter, die ihre
Einkommensquellen durch den Notstand und die Ausgangssperre
verloren haben. PCHR warnt vor den katastrophalen Folgen
der Corona-Virusausbreitung im Gazastreifen, vor allem aufgrund
des bereits erschöpften Gesundheitssystems durch die
unmenschliche Blockade und der Kollektivbestrafungspolitik, die
die IOF über den Gazastreifen seit nunmehr 14 Jahren verhängt
hat.
Diese Woche wurden von PCHR 151 Verstöße gegen das
internationale Menschenrecht und das internationale humanitäre
Recht (IHR) durch die IOF und durch Siedler in dem besetzten
palästinensischen Gebiet dokumentiert. Dabei ist
daraufhinzuweisen, dass aufgrund der Einschränkungen durch die
Corona-Virus-Pandemie die Mobilität der PCHR-Mitarbeiter und
ihre Möglichkeit, Felddokumentationen auszuführen, begrenzt war.
Deshalb beinhalten die Informationen in diesem Bericht nur einen
Teil der ständigen IOF-Verstöße.
IOF Schießerei und
Verstoß gegen das Recht auf körperliche Unversehrtheit:
IOF verletzte 6 Zivilpersonen, darunter ein Kind, durch die von
der IOF in der Westbank angewandte exzessive Gewalt: 2
Zivilpersonen, darunter ein Kind, verletzt in Jenin; 1
Verletzter bei Zusammenstößen in Hebron; 2 bei der Unterdrückung
des Kufur Qaddoum-Protestes in Qalqilia durch die IOF; und ein
Verletzter in Bethlehem. Die IOF ermordete einen älteren
Palästinenser in Tulkarem, der über den Boden geschleift und
schwer geschlagen und gedemütigt wurde. Medien und Journalisten
dokumentierten den Vorfall. Israelische Menschenrechtsverstöße
in dem besetzten palästinensischen Gebiet ...
Im Gazastreifen eröffnete die IOF fünfmal das Feuer auf
landwirtschaftlichen Gebiete im Osten von Khan Younis und Rafah,
im südlichen Gazastreifen.
IOF-Übergriffe und
Verhaftungen palästinensischer Zivilpersonen:
Die
IOF verübte 70 Übergriffe in der Westbank, darunter im besetzten
Ostjerusalem. Diese Übergriffe schlossen Razzien in
zivilen Häusern und Schiessereien ein, verbreiteten Furcht unter
der Zivilbevölkerung und griffen viele von ihnen an. In dieser
Woche wurden bei Übergriffen 38 Palästinenser verhaftet,
darunter 6 Kinder und ein Journalist. In Gaza führte die IOF
einen begrenzten Einmarsch in den Osten von Rafah durch, im
Süden des Gazastreifens.
Siedlungserweiterungsaktivitäten und Siedlerangriffe:
Die IOF setzte ihre Siedlungserweiterungsoperationen in der
Westbank, einschließlich in Ostjerusalem, fort. PCHR
dokumentierte 7 Verstöße, einschließlich:
Jenin: Bäckerei zerstört und eine
Abrissorder an eine Schreinerei zugestellt;
Ostjerusalem: 3 selbstzerstörte
Häuser;
Bethlehem: Palästinenser am
Weiterbau seines Hauses gehindert und Beschlagnahme der
Baumaterialien;
Hebron: 2 Wellblech-Häuser und
eine Baracke zerstört, 1 Raum (Ziegelsteine und Wellblech)
zerstört;
Ramallah: 3 Wohnzelte abgerissen und
beschlagnahmt.
Siedlerangriffe:
PCHR dokumentierte einen Brandanschlag auf ein Kraftfahrzeug und
Vandalismus gegen Araber in Nablus.
Israelische
Abriegelungspolitik und Beschränkungen der Freiheit der
Bewegung:
Am Montag, 31. August 2020, erklärten die israelischen Behörden
die Wiedereröffnung der Karem Abu Salem- Kreuzung und erlaubten
die Wiedereinfuhr von Benzin und Baumaterial in den
Gazastreifen.
Israelische Behörden entschieden auch, die Fischerei-Zone wieder
zu erweitern, wie sie war, bevor dem Gazastreifen die jüngsten
Strafmaßnahmen auferlegt wurden. Das geschah, nachdem eine
Verständigung zur Eindämmung der israelischen Eskalation, die am
10. August im Gazastreifen begonnen hatte, erreicht wurde.
Israel hatte Strafmaßnahmen gegen Gaza verhängt, angeblich als
Reaktion auf den Start von Brandballons gegen israelische
Siedlungen, die an den Gazastreifen angrenzen.
Der Gazastreifen leidet noch immer unter der schlimmsten
Abriegelung in der Geschichte der israelischen Besetzung der
palästinensischen Gebiete. Ohne irgendeine Verbesserung im
Hinblick auf die Bewegung von Personen und Waren, auf humanitäre
Bedingungen und die katastrophalen Folgen für alle Aspekte des
Lebens, hat bereits das 14. Jahr in Folge begonnen.
Für die zweite Woche in Folge bleibt die dem Gazastreifen
auferlegte Ausgangssperre, um den Ausbruch des Corona-Virus
einzudämmen. Besonders, nachdem Fälle außerhalb der
Quarantäne-Zentren im Gazastreifen bestätigt wurden. Als
Ergebnis hat sich das Leiden der Bevölkerung im Gazastreifen
noch vergrößert. PCHR befürchtet eine katastrophale
Verschlechterung der Lebensbedingungen, wenn die Ausgangssperre
für längere Zeit aufrechterhalten wird, ohne einen
Schutzmechanismus für die armen, arbeitslosen und am Limit
lebenden Familien sowie für die Tagesarbeiter, die ihre
Einnahmequellen aufgrund des Notstandes und der Ausgangssperre
verloren haben.
In der Zwischenzeit teilt die IOF die Westbank weiter in
getrennte Kantone, mit Hauptstraßen, die von der israelischen
Besatzung seit der zweiten Intifada mit temporären und ständigen
Kontrollpunkten abgesperrt wurden, was die Bewegungsfreiheit der
palästinensischen Zivilbevölkerung einschränkt. Außerdem
unterliegen sie der Verhaftung.
I. Schießereien und
andere Verstöße gegen das Recht zu leben und auf
körperliche Unversehrtheid
·
Um circa 02:00 Uhr am Donnerstag, 27.
August 2020, stürmte die IOF durch mehrere Militärfahrzeuge
verstärkt das al-Fawar-Flüchtlingslager im Süden Hebrons. Sie
patrouillierten die Straßen des Lagers entlang und
positionierten sich im südlichen Gebiet, wohingegen die Soldaten
zwischen den Häusern der Zivilbevölkerung im Zentrum des Lagers
stationiert waren. Eine Anzahl Soldaten führte eine Razzia durch
und durchsuchte ein dreistöckiges Haus, dass 5 Apartments der
Familie Abu Hashhash beinhaltet. Die Soldaten brachen in das
Apartment von Iyad Mahmoud Ahmed Abu Hashhash ein und griffen
ihn an, indem sie brutal auf ihn einschlugen und ihn
verhafteten. Die Soldaten griffen auch Iyads Bruder Yaqoub (35)
an und, nachdem sie sein Apartment durchsucht hatten, schlugen
sie ihn brutal, trafen seine Nase, die dadurch gebrochen war.
Die Soldaten legten Yaqoub Handschellen an und nahmen ihn mit
zum Apartment seines Bruders. Dort begannen sie, mit den Händen
und mit ihren Gewehrkolben auf beide Brüder einzuschlagen und
mit den Füßen zu treten. Das Ergebnis war, dass sie ohnmächtig
wurden. Nachdem sich die IOF aus dem Hause zurückgezogen und
Iyad mitgenommen hatte, wurde Yaqoub ins al-Ahli Hospital
gebracht, wo er medizinisch behandelt wurde, während die Ärzte
einen Termin für seine Nasenoperation festlegten. Als Yaqoub
nach Hause zurückkehrte, fand er heraus, dass israelische
Soldaten NIS 5.800 gestohlen hatten, die in seinem Schlafzimmer
waren. Es sei darauf hingewiesen, dass israelische Soldaten eine
Razzia in dem Haus einen Monat zuvor durchgeführt und Yaqoub
angegriffen und ihm die Nase gebrochen haben, obwohl er gerade
eine Nasenoperation hinter sich hatte.
·
Um circa 23:30 Uhr am Donnerstag, 27.
August 2020, eröffneten die israelischen Soldaten, die entlang
des Grenzzaunes, östlich des al-Shoka Dorfes, im Osten von
Rafah, stationiert waren, das Feuer auf landwirtschaftliche
Gebiete. Es wurde über keine Opfer berichtet.
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Um circa 13:30 Uhr am Freitag, 28. August
2020, versammelte sich eine Anzahl palästinensischer junger
Männer im Bab al-Zawiyah-Gebiet im Zentrum von Hebron und warf
Steine auf israelische Soldaten, die an dem, an der
geschlossenen al-Shuhada Straße errichteten,
Militärkontrollpunkt stationiert waren. Einige israelische
Soldaten feuerten Schallbomben auf die Steinewerfer. Die jungen
Männer verteilten sich in den Beir al-Sabe’a und Wadi
al-Tuffah-Gebieten, kamen zu dem Kontrollpunkt zurück und warfen
wieder Steine auf die israelischen Soldaten, die hinter den
Betonblöcken positioniert waren. Die Soldaten feuerten mit
scharfer Munition auf sie. Das Ergebnis war, dass eine Kugel das
linke Knie eines 18jährigen jungen Mannes getroffen hatte. Die
Soldaten jagten ihn, verhafteten ihn und nahmen ihm mit zum
Kontrollpunkt. Um circa 19:30 Uhr erreichte eine Militärambulanz
das Gebiet und transportierte den verwundeten Zivilisten ins
Staatliche Krankenhaus in Hebron. Seine Verletzung wurde als
geringfügig eingestuft.
·
Um circa 13:00 Uhr, am Samstag, 29. August
2020, unterdrückte die IOF, die am nördlichen Eingang auf
dem Gebiet des Kufur Qaddoum-Dorfes im Norden von Qalqilia
stationiert war, einen Protest, an dem dutzende palästinensische
Zivilpersonen teilnahmen. Die IOF stieß mit ihnen zusammen und
feuerte gummi-ummantelte Stahlkugeln, Schallbomben und
Tränengaskanister auf sie. Das Ergebnis war: 2
Zivilpersonen wurden mit scharfer Munition in ihre unteren
Extremitäten geschossen.
·
Um circa 01:00 Uhr am Sonntag, 03. August
2020, stürmte die von mehreren Militärfahrzeugen verstärkte IOF
das al-Aroub-Flüchtlingslager im Norden von Hebron and
positionierte sich in der Nähe des UNRWA-Auslieferungslagers.
Die Soldaten patrouillierten zwischen den Vierteln und warfen
viele Flyer, die den Bewohnerm des Flüchtlingslagers wegen
sogenannter „Gewalt und Unruhen und fortgesetztem Steinewerfen“
drohten. In der Zwischenzeit versammelten sich Dutzende
junger Männer und bewarfen die Infantrie-Einheiten der IOF mit
Steinen, während die letzteren wahllos Schallbomben und
Tränengaskanister auf die Steinewerfer und zwischen die Häuser
feuerten. Das Ergebnis war, dass zahlreiche Steinewerfer durch
das Einatmen des Tränengases Probleme mit dem Atmen bekamen.
Die Zusammenstöße zwischen der IOF und den jungen Männern
hielten bis 02:30 Uhr an, wo die IOF ein Sperrfeuer scharfer
Kugeln in die Luft feuerte, um sich von dem Lager
zurückzuziehen. Weder über Festnahmen, noch Hausdurchsuchungen
wurden berichtet.
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Um circa 02:15 Uhr am selben Sonntag
stürmte die IOF Hebron und positionierte sich an der al-Malek
Faisal-Straße und zwischen den Häusern. Sie führten eine Razzia
in der Schreinerei und Möbelfabrik der Taha Abu Suneinah-Familie
durch und durchsuchten sie, nachdem sie die Türe mit
Spezialwerkzeugen geöffnet hatten. In der Zwischenzeit kamen
mehrere palästinensische junge Männer zusammen und warfen Steine
und leere Flaschen auf die IOF, wobei die letztere wahllos
Schallbomben und Tränengaskanister abfeuerte. Das Ergebnis davon
war, dass eine Schallbombe in das Zimmer der Inneren
Medizin-Abteilung des Aaliyah Governmental Hospitals fiel, das
in der Nähe des Gebietes liegt, wo sich die Zwischenfälle
ereigneten. Fast 25 Patienten kämpften ebenfalls mit Atemnot und
wurden in andere Abteilungen des Krankenhauses gebracht.
Um circa 04:00 Uhr am gleichen Tag zog sich die IOF aus dem
Gebiet wieder zurück. Über keine Verhaftungen wurde berichtet.
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Um circa 20:30 Uhr am Montag, 31. August
2020, eröffnete die IOF, die die Annexionsmauer im
Nordosten des Faqqua-Dorfes, nordöstlich von Jenin bewacht, das
Feuer auf Mahmoud Taleb Mahmoud Shaheen (18), während er nach
Hause zurückkehrte, das 200 Meter von der obengenannten Mauer
entfernt ist. Das Ergebnis war, dass Shaheen von einer scharfen
Kugel ins rechte Bein getroffen wurde. Er wurde ins Dr. Khalil
Suleiman Hospital in Jenin zur medizinischen Behandlung
eingeliefert.
Shaheens Vater sagte zu dem Mitarbeiter von PCHR:
“Um circa 20:30 Uhr am Montag, 31. August 2020, nahm mein Sohn
Mahmoud (18) an einer Hochzeitsfeier im Faqqua-Dorf, im
Nordosten von Jenin, teil. Er befand sich auf dem Rückweg nach
Hause im nordöstlichen Viertel, das 200 Meter von der
Annexionsmauer entfernt ist. Als er circa 40 – 50 Meter von der
Mauer entfernt war, eröffneten die israelischen Soldaten,
die die Annexionsmauer zu bewachen, das Feuer auf ihn,
verletzten sein rechtes Bein, ohne jeglichen Grund. Sofort kamen
Nachbarn und lieferten ihn ins Dr. Khalil Suleiman Hospital zur
medizinischen Behandlung ein.”
·
Um circa 03:50 Uhr am Dienstag, 01.
September 2020, stürmte die IOF die al-Saf and al-Mahd Straßen
im Zentrum von Bethlehem. Sie führten eine Razzia durch,
durchsuchten eine Reihe von Häusern und verhafteten Shadi
Mohammed al-Harimi (31) und Touni Asa’ad Qatan (27). In der
Zwischenzeit versammelten sich mehrere junge Palästinenser in
der Nähe des al-Mahd Square und warfen Steine und
Molotow-Cocktails auf die in dem Gebiet stationierte IOF,
während die letztere gummi-ummantelte Stahlgeschosse,
Schallbomben und Tränengaskanister auf sie abfeuerte. Das
Ergebnis war, dass zahlreiche junge Männer durch das Einatmen
von Tränengas erstickten.
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Um circa 13:00 Uhr unterdrückte die auf
dem Land der Dörfer, Shufah und Jbarah, im Südosten von
Tulkarem,stationierte IOF einen Protest, an dem Dutzende von
Zivilpersonen teilnahmen. Die IOF jagte die jungen Männer, die
sich in dem Gebiet versammelt hatten, stieß mit ihnen zusammen
und feuerte scharfe und gummi-ummantelte Stahlkugeln,
Schallbomben und Tränengaskanistern auf sie. Die IOF griff
Khairi Hanoun (64), aus dem Anabta-Dorf, im Osten von Tulkarem,
an, indem sie auf seine Füße schlug. Sie inhaftierten ihn und
entließen ihn nach anderthalb Stunden wieder. Die IOF griff
viele Journalisten an, die über die Proteste berichteten,
einschließlich: Fadi Yaseen, der Fotograf von Palästina-TV.
Außerdem rangen viele Zivilpersonen nach Luft, nachdem sie
Tränengas eingeatmet hatten.
Um circa 00:20 Uhr am Mittwoch, 02. September
2020, feuerte die entlang des Grenzzauns, im Osten von Khan
Younis, stationierte IOF scharfe Munition und Tränengaskanister
auf landwirtschaftliche Gebiete, im Osten des Qararah-Dorfes,
das an den Grenzzaun angrenzt.
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Um circa 04:00 Uhr, am selben Mittwoch,
eröffnete die IOF, die in dem Militärbeobachtungsturm im Gebiet
von Rachels Grab, das an die Bilal Ben Rabah Moschee im Norden
von Bethlehem grenzt, stationiet ist, das Feuer auf einen
32-jährigen Zivilisten, der in dem Gebiet spazierenging.
Das Ergebnis war, dass er mit scharfer Munition in seinen Fuß
geschossen wurde. Er wurde ins Beit Jala Hospital für
medizinische Behandlung eingeliefert.
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Um 04:15 Uhr stürmte die IOF das
Ash-Shuhada-Dorf, südöstlich von Jenin, im Norden der West Bank.
Die IOF umstellte das Haus von Ihab Hatem Husein Darwish Asous
(27). In der Zwischenzeit versammelten sich zahlreiche
palästinensische Zivilisten und warfen Steine auf die IOF,
während die letztere mit scharfer Munition, Schallbomben und
Tränengaskanistern antwortete. Das Ergebnis war, dass ein
16-Jähriger mit 2 scharfen Kugeln erschossen wurde. Er
wurde ins Dr. Khalil Suleiman Governmental Hospital zur
medizinischen Behandlung gebracht. Bevor die IOF sich aus dem
Dorf zurückzog, verhaftete sie den Zivilisten Asous.
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Um circa 08:30 Uhr am selben Mittwoch,
feuerte die am Grenzzaun, im Osten von Khan Younis,
stationierte IOF scharfe Munition auf landwirtschaftliche
Gebiete, östlich des Khuza’a-Dorfes, das an den Grenzzaun
angrenzt. Es wurde von keinen Opfer berichtet.
II. Übergriffe und
Verhaftungen:
Donnerstag, 27. August 2020:
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Um circa 01:00 Uhr rückte die IOF in das
Biddu-Dorf ein, im Nordwesten des besetzten Jerusalems. Sie
führten Razzien durch und durchsuchten Ayyoub Mohammed
al-Khadours (28) Haus und verhafteten ihn. Man sollte beachten,
dass al-Khadour ein ehemaliger Häftling in israelischen
Gefängnissen war.
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Um circa 02:00 Uhr rückte die IOF ins
Qutna-Dorf ein, im Nordwesten des besetzten Ostjerusalems. Sie
führten Razzien aus und durchsuchten Mos’ab Saleem Shamasnas
(23) Haus und verhafteten ihn.
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Um 02:30 Uhr rückte die IOF ins Jabal
Hindaza-Dorf vor, im Osten von Bethlehem. Sie führten Razzien
aus und durchsuchten Na‘eem Mousa Abu ‘Ahours (18) Haus und
verhafteten ihn. Es sollte darauf hingewiesen werden, dass Abu
‘Ahour von einer Kugel ins Bein getroffen wurde, während er in
der Nähe des al-Quds-Kraftwerks in der Nähe der Bilal Bin Rabah
Moschee, am nördlichen Eingang von Bethlehem, war.
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Ungefähr zur selben Zeit rückte die IOF
ins al-‘Arqa-Dorf, im Südwesten von Jenin ein. Sie führten eine
Razzia durch und durchsuchten Nael Mohammed Yehyas (24) Haus und
verhafteten ihn.
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Um circa um 03:10 Uhr rückte die IOF ins
Rujeib-Dorf, südöstlich von Nablus, im Norden der Westbank ein.
Sie führten eine Razzia aus und durchsuchten Khalil Abdul Khaleq
Mohammed Dwaikats Haus, der einen israelischen Soldaten in Bitah
Tikva in Israel am 26. August 2020, erstochen hat, um Maßnahmen
gegen die Zerstörung des Hauses zu ergreifen. Man sollte
bedenken, dass die israelischen Behörden die Zerstörung als
Politik der Kollektivstrafe gegen palästinensische Familien
anwenden.
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Um 03:30 Uhr rückte die IOF in das
al-‘Abayat-Dorf, im Osten von Bethlehem vor. Sie führten eine
Razzia durch und durchsuchten Omar Khaled Ayyads (17) Haus und
verhafteten ihn.
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Um 03:30 Uhr rückte die IOF ins Qarawat
Bani Zeid-Dorf,im Nordwesten von Ramallah, ein. Sie führten eine
Razzia durch und durchsuchten Amer Bassam Sneifs (31) Haus und
verhafteten ihn. Später entließ ihn die IOF.
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Um circa 03:50 Uhr rückte die IOF ins Beit
Loqya-Dorf, im Südwesten von Ramallah, ein. Sie führten eine
Razzia durch und durchsuchten Najeeb Ahmed Najeeb Mafarjas (35)
Haus und verhafteten ihn.
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Um circa 06:30 Uhr rückte die IOF ins Jin
Safout-Dorf, im Osten von Qalqilia, ein. Sie führten eine Razzia
durch und durchsuchten Karam Khamees Shobakis (22) Haus ein und
verhafteten ihn.
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Um circa 07:00 Uhr rückte die von mehreren
Militärfahrzeugen und Bulldozern verstärkte IOF 100 Meter in das
al-Shwaika-Dorf, im Osten von Rafah, im Süden des Gaza
Streifens, ein. Sie starteten vom al-Motabaq-Tor, das an den
Grenzzaun zwischen Gazastreifen und Israel angrenzt. Sie
durchkämmten und planierten das Land und rückten gegen 11:00 Uhr
wieder aus.
·
Gegen 14:00 Uhr verhaftete die IOF Ghassan
Alian (55), aus Bitir, im Westen von Bethlehem, nach einem
Hinweis der israelischen Geheimdienste in der Siedlung “Gush
Etzion”, im Süden der Stadt.
·
Die IOF führte Überfälle (6) in den
Dörfern Beit Ammer, Hadab al-Fawwar, Sa’eer in Hebron;
Faqoua’, im Südosten von Jenin; Tayaseer, im Osten von Tubas;
Karf Ein, im Nordwesten von Ramallah. Keine Verhaftungen wurden
berichtet.
Freitag, 28. August 2020:
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Um circa 02:00 Uhr rückte die mit
verschiedenen Militärfahrzeugen verstärkte IOF ins
al-‘Aroub-Flüchtlingslager, im Norden Hebrons ein. Sie führte
Razzien durch und durchsuchte Bara’ Abdul Hai Jawabras
(19) Haus and verhaftete ihn.
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Um circa 03:50 Uhr rückte die IOF ins
Azun-Dorf, im Osten von Qalqilia ein. Sie führten Razzien durch
und durchsuchten Karam Fares Shbaitas (18) Haus und verhafteten
ihn.
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Um circa 22:30 Uhr verhaftete die IOF 3
Zivilisten, während sie in der al-Wad-Straße in der Altstadt des
besetzten Ostjerusalems waren, nachdem sie sie brutal geschlagen
hatten. Die IOF nahm sie mit zum al-Qishla-Ermittlungszentrum in
der Altstadt. Die Verhafteten sind: Khaled al-Sokhn (23),
Abdullah al-Julani (28), und Mohammed Zein (21).
·
Die IOF führte Überfälle (6)n in Hebron
aus, im al-Fawwar-Flüchtlingslager, und Yatta im Hebron
Gouvernorat; Yamoun, im Westen von Jenin; Kufur Qaddoum und
Hibla, im Osten von Qalqilia. Keine Verhaftungen wurden
berichtet.
Samstag, 29. August 2020:
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Um 16:00 Uhr rückte die IOF in die
al-Bostan-Straße im Obaid-Viertel ein, im Westen von
al-‘Isawiya, nordöstlich des besetzten Jerusalems. Sie führte
Razzien durch und durchsuchte Mo’tasem Hamza Obaids (17) Haus
und verhaftete ihn. Man sollte zur Kenntnis nehmen, dass Obaid
10 Tage zuvor verhaftet wurde und zwei Wochen unter Hausarrest
freigelassen.
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Die IOF führte Überfälle (4) in
al-Samoua’, Hebron, Beit Ammer und den al-Mowreq-Dörfern im
Hebron Gouvernorat durch. Keine Verhaftungen wurden berichtet.
Sonntag, 30. August 2020:
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Um 01:00 rückte die IOF ins Nahaleen-Dorf,
im Westen von Bethlehem, ein. Sie führte Razzien durch und
durchsuchte mehrere Häuser und verhaftete Mahmoud Maher Shakarna
(17) und übergab Hamdan Yousef Fannoun (32) eine Vorladung zum
israelischen Geheimdienst im Gush Etzion-Siedlung, im Süden der
Stadt.
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Um circa 02:30 Uhr rückte die IOF in die
al-Shwaika-Vorstadt, im Osten von Tulkarem ein. Sie führten
Razzien durch und durchsuchten zwei Häuser, die Sameer Abdul
Qader Mohammed Omar (47) und Sameh Adnan Mohammed Obaid (31) und
verhafteten sie.
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Um circa 07:00 Uhr legte die IOF einen
Hinterhalt in der Nähe von Haddad Resort, im Osten von Jenin, im
Norden der Westbank, an und verhaftete Yaser Waleed Khuzeima
(30), von Qabatya, im Südosten von Jenin, nachdem sie ihn
angehalten und sein Auto durchsucht hatten. Die IOF nahm ihn zu
einem unbekannten Ziel mit und verließ sein Auto. Man sollte zur
Kenntnis nehmen, dass Khuzeima ein ehemaliger Gefangener in den
israelischen Gefängnissen ist.
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Um circa 15:00 Uhr hielt die IOF einen Bus
an und zwang (4) die Kinder auszusteigen, um sie zu verhaften,
im Zentrum von Jerusalem und nahm sie mit zur
“al-Bareed”-Polizeistation in Salah al-Dein-Straße. Die
Verhafteten sind: Ahmed Dari (17), seine Schwester Noumi (16),
Yasmine Qaisiya (16) und Sajeda Abu Roumi (16).
·
Augenzeugen sagten, die IOF hielten einen
Bus an und durchsuchten ihn in der Nablus-Straße und prüften
ihre ID-Karten und zwang einige von ihnen, aus dem Bus
auszusteigen, indem sie behaupteten, sie trügen ihre Masken
nicht richtig. Sie fügten hinzu, dass die IOF einige von ihnen
geschlagen und gestoßen und (4) Studenten verhaftet hätte, die
nach der Schule auf dem Heimweg nach al-‘Isawiya waren. Das
Ergebnis war, dass Qaisiya und Abu Roumi gegen Kaution
freigelassen wurden. Dari wurde nach mehreren Stunden entlassen,
unter der Bedingung, zwei Tage unter Hausarrest zu stehen und
ein zehntägiges Verbot, den Eingang ins Damascus Tor “Bab
al-‘Amoud” zu betreten.
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Die IOF führte einen Überfall in Sabastya,
nordwestlich von Nablus aus. Keine Verhaftungen wurden
berichtet.
Montag, 31. August 2020:
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Um circa 02:00 Uhr rückte die israelische
Infantrie-Einheit in die Altstadt von Hebron.
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Sie führten eine Razzia durch und
durchsuchten Saif al-Dein Mahmoud al-Ja’baris (22) Haus und
verhafteten ihn.
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Um circa 02:30 Uhr rückte die IOF nach
Nablus, im Norden der Westbank ein. Sie führten Razzien durch
und durchsuchten Mohammed Hilal al-Titis (22) Haus und
verhafteten ihn.
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Um circa 04:00 Uhr rückte die IOF in das
Anata-Dorf ein, im Nordosten des besetzten Ostjerusalem. Sie
führten Razzien durch und durchsuchten Mohammed Mahmoud
al-Rifais (21) Haus und verhafteten ihn.
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Um circa 08:00 Uhr verhaftete die IOF
Khalaf Hussain Obaidallah (26), während er sich am Eingang des
Kisan-Dorfs im Südosten von Bethlehem aufhielt. Die IOF
nahm ihn mit zu einem unbekannten Ziel.
·
Um circa 19:00 Uhr rückte die IOF ins Bab
Hatta-Dorf vor, eins der Viertel im besetzten Ostjerusalem. Sie
führten Razzien aus und durchsuchten Ameer Farid al-Bastis (23)
Haus und verhaftete ihn.
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Um circa 19:45 Uhr verhaftete eine Gruppe
der Mista‘arvim (Israelische Spezialeinheit, die sich als
palästinensische Zivilisten tarnten) Nizar Issa Obaid (22), aus
Kufur Qaddoum, im Osten von Qalqilia, während er an der
al-Natour Tankstelle in Tulkarem. Laut einer
Überwachungskamera, die den Vorfall dokumentiert hat, kam ein
Fahrzeug mit einem palästinensischen Nummernschild zur
Polizeistation, als Obaid kam, um ihr Kraftfahrzeug zu tanken,
stiegen zwei Männer aus dem Auto und verhafteten ihn.
·
Um circa 23:00 Uhr. Die israelischen
Geheimdienste luden drei Mitglieder der Fatah-Bewegung in Silwan,
im Süden der Altstadt des besetzten Jerusalems, zur Befragung in
der al-Bareed-Polizeistation in der Salah al-Dein-Straße. Shadi
al-Mtawr, der Sekretär der Fatah Bewegung, sagte, dass die
israelischen Geheimdienste Fawzi Sha’ban, Mohammed Abu Sowi, und
Ahmed al-‘Abbasi vor, um sie über ihre Anwesenheit bei einem
Treffen in Bezug auf die Häuserzerstörung in Silwan zu befragen.
Die IOF entließ sie nach mehreren Stunden auf Bewährung (3.000
NIS/pro Person) und mit einem 3-monatigen Verbot, an der Sitzung
des al-Bostan-Viertels in Silwan teilzunehmen.
·
Die IOF führte Überfälle (4) aus in Ethna,
Surif, und Karma-Dörfern im Hebron Gouvernorat und Tulkarem.
Keine Verhaftungen wurden berichtet.
Dienstag, 01. September 2020:
·
Um circa 01:00 Uhr rückte die IOF in
Hebron ein, und positionierte sich an der al-Salam-Straße. Sie
führten Razzien aus und durchsuchten Ma’moun Hussain al-Natshas
(25) Haus und verhafteten ihn.
·
Die IOF führte Überfälle aus (2) in Dura
und al-Samoua’ im Hebron Gouvernorat. Keine Verhaftungen wurden
berichtet.
Mittwoch, 02. September 2020:
·
Um circa 02:00 Uhr rückte die IOF in
Yatta ein, im Süden Hebrons und positionierte sich in dem Roq’a
Gebiet. Sie führten Razzien aus und durchsuchten Shadi Bader
al-‘Amours (30) Haus und verhafteten ihn.
·
Um circa 05:00 Uhr rückte die IOF in das
al-Fridis-Dorf, im Osten von Bethlehem. Sie führten Razzien aus
und durchsuchten Jom’a Abu Moheimeds (29) Haus und verhafteten
ihn.
·
Um circa 18:00 Uhr rückte die IOF in
al-‘Isawiya ein, im Nordosten des besetzten Ostjerusalems. Sie
führten Razzien aus und durchsuchten das Haus des
Fotojournalisten, Mohammed Qarout Edkaik (27), verhafteten ihn
und beschlagnahmten seine Ausrüstung, Kameras und viele seiner
Unterlagen und persönlichen Papiere.
1.
Samer Edakaik, Mohammeds Bruder, sagte dem
PCHR-Mitarbeiter, dass die IOF stürmte, durchsuchte und mehrere
Kameras, Mobiltelefon, persönliche Papiere und einen Laptop, die
Mohammed gehören, beschlagnahmt habe. Er bestätigte, dass die
IOF seinem Bruder Handschellen anlegte und ihn zur
“al-Bareed”-Polizeistation in der Salah al-Dein Straße
mitgenommen hat.
Man sollte zur Kenntnis nehmen, dass Edkaik ein Fotojournalist
von Al Jazeera und vielen anderen Nachrichtenagenturen und ein
Aktivist der Sozialen Medien mit tausenden Followern ist.
·
Die IOF führte (4) Überfälle in Hebron,
Ethna, Beit Owa, und Deir Samit-Dörfern im Hebron Gouvernorat
durch. Keine Verhaftungen wurden berichtet.
III. Siedlungserweiterung und
Siedlergewalt in der Westbank:
a. Zerstörung und Beschlagnahmung von
zivilem Eigentum
·
Um circa 09:00 Uhr am Donnerstag, 27.
August 2020, rückte die IOF unterstützt von
Militär-Baufahrzeugen und begleitet von Offizieren der
israelischen Zivilverwaltung in das ‘Arraba-Dorf, im Südwesten
von Jenin, ein. Die Militär-Baufahrzeuge zerstörten Rami Ahmed
Abu Mashaikhs im Bau befindliche Bäckerei, die vor drei Monaten
auf 170 Quadratmetern erbaut wurde. Man sollte zur Kenntnis
nehmen, dass die IOF vor 12 Tagen einen Arbeitsstopp in der
Bäckerei verhängt, als Auftakt, um sie zu zerstören, unter dem
Vorwand, der Bau sei illegal Gebiet C. Desweiteren setzte die
IOF Mostafa ‘Ali Hammad in Kenntnis, dass sie seine Schreinerei
aus ähnlichen Gründen zerstören würde.
·
Am Sonntag, 30. August 2020, setzte Khaled
Mahmoud Mohammed Basheer den Beschluss der israelischen
Stadtverwaltung um und zerstörte selbst sein Haus im Jabal
al-Mokkaber Dorf, im Südosten des besetzten Ostjerusalem, der
Vorwand, die Genehmigung fehle.
Basheer sagte, dass er vor drei Monaten für seinen Sohn ein Haus
von 50 Quadratmetern gebaut habe, das ein Zimmer, eine Küche und
ein Badezimmer enthielt. Basheer erklärte, dass Mitarbeiter der
israelischen Stadtverwaltung im Verbund mit dem Innenministerium
in seinem Haus vor zwei Wochen eine Razzia veranstaltet
und ihm eine Abrissankündigung ausgehändigt hätten. Basheer
fügte hinzu, er sei gezwungen worden, sein Haus selbst zu
zerstören, um die Abrisskosten für die Mitarbeiter der
Stadtverwaltung, die auf NIS 100.000 geschätzt waren, zu
vermeiden. Er sagte auch, dass die Mitarbeiter der
Stadtverwaltung 2014 das Haus seines Sohnes Mahmoud im al-Sal’ah
Viertel des Jabal al-Mokkaber-Dorfs abgerissen und eine Strafe
in Höhe von NIS 80.000 unter dem Vorwand der Nicht-Genehmigung
verhängt hätten.
·
Am Montag, 31. August 2020, erfüllten
‘Odai and ‘Abed al-Salam al-Razem den Beschluss der israelischen
Stadtverwaltung und rissen selbst ihre Häuser im
al-Ashqariyia-Viertel im Beit Hanina-Dorf, im Norden der
Altstadt des besetzten Ostjerusalems, unter dem Vorwand der
Nicht-Genehmigung, ab. ‘Abed al-Salam al-Razem sagte, dass seine
Familie, die aus 6 Personen besteht und die Familie seines
Bruder, die aus 3 Personen besteht, seit 8 Jahren in ihrem Haus
von 65 Quadratmetern leben. Er erklärte, die Mitarbeiter der
Stadtverwaltung hätten vor 5 Jahren Razzien in ihren Häusern
durchgeführt und seinen Bruder davon in Kenntnis gesetzt, dass
er die Häuser selbst abreißen müsse. Außerdem hätten sie ihnen
eine Strafe von NIS 40.000 auferlegt. ‘Abed al-Salam fügte
hinzu, dass er und sein Bruder in den vergangenen Jahren
versucht hätten, eine Genehmigung für die Häuser zu erhalten,
jedoch vergebens. Er sagte außerdem, dass das israelische
Gericht den endgültigen Abrissbeschluss gegen ihre Häuser einen
Monat zuvor gefällt habe und falls sie dem nicht Folge
leisteten, würden das die Mitarbeiter der Stadtverwaltung
übernehmen und sie zwingen, die auf NIS 125.000 geschätzten
Abrisskosten zu zahlen.
·
Um circa 06:30 Uhr am Donnerstag,
01. September 2020, rückte die durch Militär-Baufahrzeuge
unterstützte IOF in das Tuqu-Dorf ein, im Südosten von
Bethlehem, wo sie Mohammed Fahed Shawareeh die Einstellung der
Bauarbeiten in seinem Haus befahlen und das Baumaterial
beschlagnahmten. Der Bürgermeister des Tuqu-Dorfes, Tayseer Abu
Mefreh, sagte, dass die IOF Baumaterialien von Shawareehs Rohbau
beschlagnahmt habe. Er fügte hinzu, Shawareeh sei ein
Baustopp-Bescheid vor einer Woche übergeben worden, unter dem
Vorwand der Nicht-Genehmigung.
·
Um circa 10:00 Uhr Mittwoch, 02. September
2020, rückte die von Militär-Baufahrzeugen unterstützte und von
israelischen Offizieren der Zivilverwaltung begleitete IOF
in das Gebiet von al-Masafer in Yatta ein, südlich von Hebron.
Die IOF war zwischen palästinensischen Häusern stationiert,
während die Militär-Baufahrzeuge 2 Wellblech-Häuser unter dem
Vorwand der Nicht-Genehmigung abrissen.
Es waren folgende Abrisse:
Mahmoud ‘Isaa Rab’i: ein Haus aus
Wellblech und Ziegelsteinen, mit 16 Bewohnern;
Mahmoud ‘Isaa Rab’i: Barracken, die
aus Ziegeln und Wellblech bestanden, für das Vieh;
Fadel ‘Isaa Rab’i: Haus aus
Wellblech und Ziegelsteinen, mit 15 Bewohnern.
·
Man sollte zur Kenntnis nehmen, dass die
israelischen Behörden am 23. Februar 2012
2 Baustopp-Bescheide für die beiden Häuser und die Baracke
ausgestellt haben.
·
Um circa 10:00 Uhr rückte die von
Militär-Baufahrzeugen unterstützte und von Offizieren der
Zivilverwaltung begleitete IOF in das Dorf Beren, im Osten von
Hebron, ein. Die IOF wurde zwischen palästinensischen Häusern
positioniert, während die Militär-Baufahrzeuge Faraj Mohammed
Ghaiths aus Ziegelsteinen erbauten 40 qm großen Raum zerstörten,
unter dem Vorwand der Nicht-Genehmigung.
·
Um circa 13:00 rückte die von
Militär-Baufahrzeugen unterstützte und von Offizieren der
Zivilverwaltung begleitete IOF in das Dorf, Deir Dibwan, im
Osten von Ramallah, ein. Die IOF brachte israelische
Spezialarbeiter mit, um 3 Wohnzelte abzubauen und zu
beschlagnahmen, unter dem Vorwand der Nicht-Genehmigung im
Gebiet C.
Die Wohnzelte gehören:
Suliman Mostafa Ka’abnah: Abbau und
Beschlagnahmung eines Wohnzeltes, das seine Familie, die
aus 7 Personen besteht, beherbergte.
‘Oda ‘Awwad Ka’abnah: Abbau und
Beschlagnahmung eines Wohnzeltes, das 8 Personen
beherbergte.
Suliman Salem Ka’abnah: Abbau und
Beschlagnahmung eines Wohnzeltes, das 8 Personen
beherbergte.
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Man sollte zur Kenntnis nehmen, dass die
IOF Eigentum, das den oben genannten Personen gehört zum 2. Mal
zerstörte und ohne vorherige Warnung, die die Zerstörung dieses
Eigentum am 25. August 2020 angekündigt hätte.
b. Israelische Siedlergewalt
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Um circa 02:30 am Freitag, 28. August
2020, griffen israelische Siedler der “Price Tag”-Gruppe, die
südliche Seite des Dorfes, Asira al-Qibliya, im Südosten von
Nablus, an. Die Siedler setzten Wael Mousa ‘Asayrahs Auto
in Brand und beschmierten seine Hauswände mit rassistischen
Slogans.
Quelle
(übersetzt von
Inga Gelsdorf)
Palästinensisches Zentrum für Menschenrechte (PCHR):
Wochenbericht für den 3. - 9. September 2020
11. September 2020 - Übersetzt mit DeepL
Zusammenfassung
- Die israelischen Besatzungstruppen (IOF) verübten
weiterhin Verbrechen und vielschichtige Verstöße gegen
palästinensische Zivilisten und deren Eigentum, einschließlich
Razzien in palästinensischen Städten, die durch exzessive
Gewaltanwendung, Übergriffe, Misshandlungen und Angriffe auf
Zivilisten gekennzeichnet sind. In dieser Woche verwundete die
IOF bei Razzien in palästinensischen Städten 9 palästinensische
Zivilisten durch exzessive Gewaltanwendung. Die IOF setzte auch
ihre Politik des Abrisses und der Zerstörung palästinensischer
Häuser und Einrichtungen für ihre Siedlungserweiterungspläne
fort. Darüber hinaus kam es in dieser Woche zu einer erheblichen
Zunahme der Verhaftungskampagnen gegen Palästinenser,
insbesondere in Hebron.
Die Ausgangssperre wird im Gazastreifen die zweite Woche in
Folge aufrechterhalten, um die Ausbreitung des Coronavirus
einzudämmen, nachdem Fälle außerhalb der Quarantänezentren
entdeckt wurden. Die PCHR warnt vor den katastrophalen
Auswirkungen der Verbreitung des Coronavirus im Gaza-Streifen,
insbesondere angesichts des bereits erschöpften
Gesundheitssystems aufgrund der 14 Jahre illegaler und
unmenschlicher Abriegelung und der Politik der
Kollektivbestrafung, die die IOF dem Gaza-Streifen auferlegt
hat.
In dieser Woche dokumentierte das PCHR 164 Verletzungen der
internationalen Menschenrechte und des humanitären Völkerrechts
(HVR) durch die IOF und Siedler in den besetzten
palästinensischen Gebieten (oPt). Es sei darauf hingewiesen,
dass die Einschränkungen aufgrund der Coronavirus-Pandemie die
Mobilität und die Fähigkeit der Feldarbeiter des PCHR zur
Durchführung von Felddokumentationen eingeschränkt haben; daher
sind die in diesem Bericht enthaltenen Informationen nur ein
Teil der fortgesetzten IOF-Verletzungen.
IOF-Schießen und Verletzung des Rechts auf körperliche
Unversehrtheit: Die IOF verwundete 9 Zivilisten bei der
exzessiven Gewaltanwendung der IOF im Westjordanland: 4 wurden
bei zwei verschiedenen Zwischenfällen in Ramallah verwundet; 2
(Brüder) erlitten Schrapnellwunden von einer Bombe, mit der die
IOF die Tür zu ihrem Haus im Flüchtlingslager von Dschenin
öffnete; die IOF verhaftete beide Brüder, nachdem sie ihnen
kritische Wunden zugefügt hatten; 3 weitere wurden in der Nähe
der Annexionsmauer in Qalqilia verwundet.
Im Gaza-Streifen eröffnete die IOF dreimal das Feuer auf
landwirtschaftlich genutzte Flächen und einmal auf Fischerboote
im östlichen und westlichen Gaza-Streifen.
Einfälle der IOF und Festnahmen palästinensischer Zivilisten:
Die IOF führte 90 Übergriffe auf das Westjordanland durch,
darunter auch auf das besetzte Ostjerusalem. Diese Überfälle
beinhalteten Razzien auf Zivilhäuser und Schießereien, die unter
der Zivilbevölkerung Angst auslösten und viele von ihnen
angriffen. Während der Überfälle in dieser Woche wurden 97
Palästinenser verhaftet, darunter 5 Kinder und 4 Frauen. In Gaza
führte die IOF einen begrenzten Überfall in Ost-Khan Younis im
südlichen Gazastreifen durch; außerdem nahm die IOF eine
psychisch kranke Palästinenserin fest, nachdem sie sich über die
nördliche Küstengrenze des Gazastreifens nach Israel
eingeschlichen hatte.
Siedlungserweiterungsaktivitäten und Angriffe von Siedlern: Die
israelischen Besatzungsbehörden setzten ihre
Siedlungserweiterungsoperationen im Westjordanland fort, das
PCHR dokumentierte acht Verstöße, darunter
Salfit: Die archäologischen Stätten Deir Samaan und Kherbet
al-Qal'a wurden beschlagnahmt und 42 Dunams niedergemacht;
Bethlehem: Abrisshinweise für zwei als Scheunen genutzte
Baracken;
Ost-Jerusalem: 5 kommerzielle Einrichtungen in Jabal al-Mokkaber
selbst abgerissen; Familie al-Jebri erhält eine Aufforderung,
ihr Wohngebäude in Silwan zu räumen, und 1 Haus in der Altstadt
selbst abgerissen;
Hebron: 2 Häuser erhielten eine Aufforderung zum Baustopp;
Ramallah: 22 Olivenbäume entwurzelt und 44 Dunams beschlagnahmt.
Israelische Siedler - Angriffe: Das PCHR dokumentierte 3
Angriffe von Siedlern im Westjordanland: Angriff auf Zivilisten
und ihre Fahrzeuge in Ramallah; Steinwurf auf Zivilhäuser in
Hebron; Angriff auf Fahrzeuge in Nablus. Es ist anzumerken, dass
mehrere Autos beschädigt wurden (zerbrochenes Glas).
Israelische Schließungspolitik und Einschränkungen der
Bewegungsfreiheit: Der Gazastreifen leidet nach wie vor unter
der schlimmsten Blockade in der Geschichte der israelischen
Besetzung des oPt, da er das 14. Jahr in Folge in das 14. Jahr
der israelischen Besetzung eingetreten ist, ohne jegliche
Verbesserung des Personen- und Warenverkehrs, ohne humanitäre
Bedingungen und mit katastrophalen Folgen für alle
Lebensbereiche.
weiter in der Google Übersetzung >>>
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