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„Primitiv, unterwürfig, abartig, kriminell, blutrünstig und böse“ –
„ein Problem, dessen man sich entledigen muss“

Wie israelische Schulbücher Palästinenser beschreiben /
Die Analyse von Nuri Peled-Elhanan liegt jetzt auch in deutscher Übersetzung vor

Arn Strohmeyer - 20.05.2021

Peled-Elhanan, Nurit
Palästina in israelischen Schulbüchern
Verlag Stiftung Hirschler, Otterstadt 2020, ISBN 978-3-9818916-7-6,  28 Euro

Eine wissenschaftliche Analyse von Schulbüchern wird in erster Linie Pädagogen ansprechen, Leute eben, die beruflich mit dem Thema zu tun haben. Im Fall Israel ist das anders. Denn Israel ist ein Weltanschauungsstaat und in seinen Schulbüchern wird vor allem die zionistische Ideologie vermittelt. Da diese Vermittlung von der Staatsgründung 1948 an mit höchster Intensität betrieben wurde, verwundert es nicht, dass die Gleichschaltung in diesem Staat so gut wie vollständig gelungen ist und entsprechende politische Folgen zeitigte.

Der Beleg für diese These: Alle politischen Parteien in Israel (abgesehen von den arabischen Listen) bekennen sich ohne Vorbehalte zur zionistischen Ideologie und ihrem Ziel, dass ausschließlich die Juden ein historisches Recht auf das Land Israel/ Palästina (Erez Israel) haben und dass der jüdische Staat auf diesem Territorium möglichst „araberfrei“ sein soll. Keine dieser Parteien setzt sich für eine friedliche Lösung auf gleichberechtigter Basis mit den Palästinensern ein. Und da das zionistische Projekt im Einklang mit dem Völkerrecht und den Menschenrechten nicht durchzusetzen ist, hat der Zionismus seine eigene Moral und Gesetzlichkeit geschaffen, die all das rechtfertigen und legitimieren, was der Umsetzung des ideologischen Ziels dient – und dazu gehören auch extreme Gewalt, also auch Vertreibung und Massaker.

Die israelische Erziehungswissenschaftlerin Nurit Peled-Elhanan hat eine Studie über die Ideologie in den Schulbüchern ihres Landes vorgelegt, die jetzt auch in deutscher Sprache erschienen ist. Der Titel Palästina in israelischen Schulbüchern weist auf das Schwergewicht ihrer Analyse hin. Was die israelische Wissenschaftlerin da berichtet, ist so ungeheuerlich, dass es dem Leser bei der Lektüre buchstäblich die Sprache verschlägt und dass er sein bisheriges Bild von diesem Staat (der „einzigen Demokratie im Nahen Osten“), auch wenn es bisher schon sehr kritisch war, noch einmal gründlich revidieren muss. Denn man lernt bei Nurit Peled Elhanan, wie jungen Israelis der rassistisch begründete Hass auf die Palästinenser regelrecht eingetrichtert wird. Man wundert sich dann nicht mehr über die brutalen Praktiken der Besatzer gegenüber den von ihnen Besetzten und Kolonisierten oder die gnadenlose Kriegführung, die Israel gegen dieses Volk praktiziert.

Hier einige Zitate, wie Palästinenser in israelischen Schulbüchern diffamiert und voller Verachtung dargestellt werden: Sie werden da als „schmutzige Massen aufgeputschter Menschen“ mit „Terrorismus, Primitivität, Frauenunterdrückung, Überbevölkerung und Fundamentalismus“ in Verbindung gebracht. (S. 44) Und: „Palästinenser sind primitiv, unterwürfig, abartig, kriminell und böse.“ Sie sind „ein Problem, das gelöst werden muss.“ (S. 75) Und: Die Palästinenser sind „marginale, rückständige, feindselige und störende Elemente.“ (S. 80) Und: „Sie sind alle ähnlich und existieren nur in Herden oder Massen wie Rinder.“ (S. 84) Im Zusammenhang mit der zweiten Intifada werden die Palästinenser als „teuflische Mörder und Terroristen“ bezeichnet. (S. 116) Palästinensische Frauen gelten als so unattraktiv, dass jüdische Israelis nicht einmal sexuelle Phantasien ihnen gegenüber entwickeln können. (S. 45) Auf Bildern in den Schulbüchern werden Palästinenser meistens als Kameltreiber und Bauern, die noch mit Ochsen pflügen, abgebildet. Angehörige dieses Volkes in der modernen Lebens- und Arbeitswelt kommen bildlich nicht vor.

Palästinenser sind in israelischen Schulbüchern keine Individuen und Persönlichkeiten, sondern „Unpersönlichkeiten“, „Probleme“ und „Bedrohungen“, sie sind „primitiv, parasitär und abstoßend“ und werden als „Gesetzesbrecher und Diebe“ dargestellt. (S.127f.) Und: „…dass die Palästinenser als nichts anderes betrachtet werden können als ein Hindernis oder eine Bedrohung, die überwunden und eliminiert werden muss.“ (S. 260) Und: Palästinenser sind gewalttätige, primitive und unvernünftige Bauern.“ (S. 263) Und: „Sie sind blutrünstige Desperados, die sich nach Rache sehnen.“ (S. 270) Sie sind eben „Arabush“, ein Schimpfwort, das in den USA und England der Beleidigung „Nigger“ entspricht. (S. 44) Und: Sie sind „Schläger und die Israelis die Opfer.“ (S. 259)

Das ist die Sprache des Unmenschen, man stelle sich vor, irgendjemand würde irgendwo auf der Welt öffentlich mit einer solchen Hass-Sprache Juden diffamieren! Frei nach der alten Volksweisheit „Wer im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen werfen“, stellt sich die Frage, wie jüdische Israelis oder auch Juden in der Diaspora angesichts eines solchen massiven Gebrauchs von rassistischen Stereotypen, die Chuzpe haben können, andere noch des Rassismus beschuldigen zu können. Man sollte erst einmal gründlich vor der eigenen Haustür kehren. Es bleibt in den Schulbüchern aber nicht bei schlimmen rassistischen Entgleisungen, sondern es wird aus der Minderwertigkeit der „Anderen“ abgeleitet, dass die Landkonfiszierungen, Diskriminierung, Marginalisierung, Teilung, Vertreibung und Vernichtung der palästinensischen Araber legitim sind, die durch den Sicherheitsanspruch [der Juden] gerechtfertigt und gepriesen werden als Verwirklichung der biblischen Prophezeiung und als das zionistische Ideal von der Erlösung des Landes.   mehr >>>

DAS "LEBEN" UND ÜBERLEBEN  IN GAZA
Nach dem Besuch des Nachbarn aus Israel

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Junge palästinensische Männer und Frauen räumen die Straßen von #Gaza auf und entfernen die Trümmer, der israelischen Luftangriffe

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VIDEO

 

Warum das Gemetzel in Israel/Palästina?

Moshe Zuckermann - 19.05.2021

Die geplante Vertreibung von 13 Familien aus ihren Häusern in Ostjerusalem, hat zu wochenlangen Zusammenstößen rechtsradikaler jüdischer Gruppen und Palästinensern geführt.

Zuckermann erklärt diese Eskalation auch mit einem gezielten Provokationsplan Benjamin Netanyahus, der auch nach der vierten Wahl in zwei Jahren Schwierigkeiten hat, eine Regierung zu bilden, weshalb er sich als Krisenmanager und politischer Feldherr weiterhin als Staatsführer zu profilieren sucht. Er muss diese Position halten, um gegen ihn anstehende Korruptionsprozessen auszuweichen.

Zur Sprache kommt auch, wieso die Hamas zu so massivem Raketenbeschuss in der Lage ist, sowie der medial bislang unterbelichtete Tankerkrieg zwischen Israel und Iran im Persischen Golf.

Schließlich spricht Zuckermann über ein eben im Frankfurter Westendverlag erschienenes Gesprächsbuch von ihm und Susann Witt-Stahl zu dem Dichter Erich Fried, der am 6. Mai hundert Jahre alt geworden wäre. Der in jüdisch-emanzipatorischer Tradition stehende Fried hatte sich seit dem Sechstagekrieg in vielen Gedichten gegen die israelische Besatzungspolitik gewandt.  Quelle


 

Die Katastrophe, die das Zelt der Nationen traf

Die Methodistische Kirche aus Großbritannien berichtet.- 24. 5. 2021

Ein enger Freund von uns postete gestern auf seinem Facebook über ein wütendes Feuer, das unseren Freund Dawood Nasser und sein allseits beliebtes Tent of Nations getroffen hat. Wir riefen Dawood sofort an und er sagte, dass er mehr als 1.500 Bäume verloren hat. Um ehrlich zu sein, dachten wir, dass er immer noch unter Schock stand und dass die Anzahl der beschädigten Bäume etwas übertrieben war. Wir waren sehr alarmiert und fuhren heute zum Ort des Geschehens, um uns den Brandherd anzusehen. WIR WAREN ERSCHÜTTERT, als wir sahen, welche Auswirkungen das Feuer hatte und wie groß die Ausbreitung war. Wir sind mehr als 15 MINUTEN lang in der Asche des Feuers gelaufen. Es war wie ein nicht enden wollendes Meer aus Dunkelheit. Dawood war wirklich schockiert über das Ausmaß des Verlustes. Ich für meinen Teil war die meiste Zeit des Spaziergangs sprachlos, da wir versuchten, die neue Realität zu verdauen und herauszufinden, wie wir ihr am besten begegnen können. Bilder sprechen Bände .....

Ein Treffen zwischen HIRN, Dawood und seiner Frau (sie war den Tränen nahe, da es "eine Sache nach der anderen" war). Wir besprachen untereinander, was die nächsten Schritte sein würden; zunächst werden wir darum bitten, dass etwa 500 Bäume (Oliven, Mandeln und Weinreben) auf einem verbrannten Stück Land gepflanzt werden, das in der Vergangenheit eine Stop-Work-Order erhalten hat. Es ist wichtig, dies zu tun, um die Möglichkeit einer möglichen israelischen Übernahme auf ein Minimum zu reduzieren. Weitere Bäume werden auch benötigt, um andere zu ersetzen, die bei dem Feuer beschädigt wurden.

Ein weiteres wichtiges Element, an dem wir arbeiten wollen, ist der Ersatz aller vier Komposit-Badezimmer, die bei dem Feuer völlig zerstört wurden. Wir warten auf einen Kostenvoranschlag sowohl für die Bäder als auch für die benötigten Bäume. Die Bäume können erst im November gepflanzt werden, damit sie nicht bewässert werden müssen - ein entscheidendes Element, das Dawood nicht hat.

Der unmittelbare Bedarf, den HIRN decken wird, ist Wasser, da das meiste Wasser in den Zisternen gestern zum Löschen des Feuers verwendet wurde. Die palästinensische Zivilverteidigung konnte aufgrund des schwierigen Geländes große Teile des Feuers nicht erreichen. Daher mussten Dawood und seine Nachbarn das Feuer mit dem vorhandenen Wasser aus den Zisternen löschen. HIRN wird es ersetzen. Längerfristig wird HIRN jedoch daran arbeiten, die Wasserspeicherkapazität des Tent of Nations zu erhöhen.

Wir werden Sie auf jeden Fall auf dem Laufenden halten, denn das Tent of Nations hat für uns höchste Priorität.   Quelle - Mail vom 23. 5. 2021

 

 


Spendenaktion für
„Tent of Nations

Kontoverbindung zu „Tent of Nations“: Name des Vereins und Kontoinhabers lautet:

JugendInterKult e.V. Kontakt Gregor Schröder Mailkontakt:  schroedergregor@aol.com

 IBAN: DE09 3806 0186 0704 8870 19, BIC GENODED1BRS, Volksbank Köln Bonn

Verwendungszweck: Wer eine Spendenbescheinigung haben möchte, gibt als Verwendungszweck neben "Spende für Daoud Nassar" auch seine vollständige Anschrift an.

 Weitere Infos mariusstark@gmx.de

 

 

Über Tent of Nations - Daoud Nasser >>>

AUDIO



 

“Es ist wichtig zu unterscheiden, wo und wann Kritik an Israel antisemitisch ist und wo nicht”

Interview mit Isabel Frey über die Jerusalemer Deklaration zu Antisemitismus.
- 24. 5. 2021

Isabel Frey ist eine Sängerin jiddischer Revolutions- und Widerstandslieder und Aktivistin bei LINKS aus Wien. Anfang März trat sie bei der Rosa Luxemburg Konferenz auf. Sie will die Tradition des linken jüdischen Aktivismus wiederbeleben und mit modernen politischen Themen verbinden. Die Redaktion des „Arbeiter*innen Standpunkt“ lud Isabel Frey zum Gespräch:

Redaktion: Vor kurzem ist eine neue Antisemitismus-Definition erschienen. Die Jerusalemer Deklaration wurde von mehr als 200 Wissenschafter*innen der Antisemitismus- und Holocaustforschung, jüdischen Israel- und Nahost-Studien unterzeichnet. Kannst du kurz umreißen worum es dabei geht?

Isabel: Die JDA ist eine Reaktion auf die vielfach umstrittene Arbeitsdefinition von Antisemitismus der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA). Diese Definition wurde die letzten Jahre vielfach instrumentalisiert um jegliche Kritik an der israelischen Besatzungspolitik und Palästina-Solidarität zu delegitimieren und kriminalisieren. Deshalb lehnen auch weite Teile der jüdischen Linken, sowohl in Israel als auch in der Diaspora, die IHRA-Definition ab. Die JDA ist eine Antwort auf diese zunehmende Instrumentalisierung des Kampfes gegen Antisemitismus von Rechts. Sie arbeitet explizit heraus, wann Kritik an der Lage in Israel-Palästina antisemitisch ist und wann nicht. Zum Beispiel sagt sie explizit, dass Antizionismus und Antisemitismus nicht dasselbe sind, und dass auch der Aufruf zu Boykott, Divestment und Sanktionen (BDS) nicht per se antisemitisch sind. Das ist ein wichtiger Schritt sowohl im Kampf gegen Antisemitismus als auch zur Dekriminalisierung von Palästina-Solidarität.

Redaktion: Schon seit längerem gibt es die IHRA-Arbeitsdefinition von Antisemitismus. Wie unterscheidet sie sich von der Jerusalemer Deklaration?

Isabel: Die JDA ist weniger eine Alternative, sondern mehr eine Ergänzung oder eine Verbesserung der IHRA-Definition. Sie baut auf der IHRA-Definition auf, da sie auch versucht, das Phänomen des “israelbezogenen Antisemitismus” zu definieren. Das ist insofern wichtig, weil neue Formen von Antisemitismus tatsächlich manchmal Israel in antisemitische Hetze miteinbeziehen. Allerdings ist es genauso wichtig, zu unterscheiden, wo und wann Kritik an Israel antisemitisch ist und wo nicht. Das Problem an der IHRA-Definition ist, dass sie viel zu vage ist und sich daher leicht instrumentalisieren lässt. Die JDA ist viel präziser und weist auch darauf hin, dass der Kontext einer Aussage zentral ist.  mehr >>>

 

Gewalt löst keine Widersprüche
Michael Lüders über die jüngste Eskalation zwischen Israel und Gaza, fatale Nibelungentreue und was ein Weltethos bewirken würde

Von Karlen Vesper - Interview mit Michael Lüders -  24.05.2021


Nach elf Tagen Krieg ist zwischen der Hamas in Gaza und der israelischen Regierung eine Waffenruhe vereinbart. Ein scheinbar banaler Konflikt war Auslöser der Kämpfe. Zur Rückschau: Am 10. Mai, am letzten Tag von Ramadan, räumten israelische Soldaten den Platz vor dem Damaskus-Tor in Altjerusalem und sperrten die Al-Aksa Moschee ab. Ausreichender Grund für einen Militärschlag?

Es sind mehrere Konflikte zusammengekommen, die nur weitere Glieder in der langen Kette von Demütigungen sind, die den Palästinensern von der israelischen Politik seit langem zugefügt werden: zum einen, die von Ihnen genannten, zum anderen drohten den palästinensischen Bewohnern im arabischen Stadtviertel Scheich Dscharrah von Ostjerusalem Zwangsräumungen durch Ansprüche, die von jüdischen nationalistischen Siedlervereinigungen, Nachalat Schimon und Otzma Jehudit, auf dortige Grundstücke erhoben wurden. Hinzu kam die Absage der Parlamentswahlen in Palästina durch Präsident Mahmud Abbas, die für Unmut unter den Palästinensern sorgte. Und Israels Premierminister Benjamin Netanjahu schließlich weiß, dass eine Konfliktlage seine Siegeschancen bei den nunmehr abzusehenden fünften Parlamentswahlen in zweieinhalb Jahren in Israel erhöht.

Michael Lüders, promovierter Islamwissenschaftler und Publizist, Jahrgang 1959, fordert eine grundsätzliche Neuausrichtung der internationalen Politik auf völkerrechtlicher Grundlage, um den Menschen in Nahost ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen. Er hofft, dass die Waffenruhe zwischen Israel und Gaza hält, ist aber überzeugt, dass dieser keine Lösung des Konflikts ist. In seinem neuen Buch »Die scheinheilige Supermacht. Warum wir aus dem Schatten der USA heraustreten müssen« (C.H. Beck, 293 S., br., 16,95 €) appelliert er an die europäische Diplomatie. Mit dem in Berlin lebenden Nahost-Experten sprach Karlen Vesper.
Hat Netanjahu, der unter Korruptionsanklage steht, den Konflikt bewusst herbeigeführt, um von seiner persönlich misslichen Lage und innenpolitischen Problemen abzulenken?

Soweit würde ich nicht gehen. Ich vermute aber, dass Netanjahu, der mit allen politischen Wassern gewaschen ist, sogleich erkannt hat, dass die Situation explosiv werden kann, was sie ja auch wurde, und er sich dann der israelischen Öffentlichkeit als »Krisenmanager« und Entscheider präsentieren kann,  mehr >>>


Wie Israel Desinformation benutzt, um die palästinensische Sache zu delegitimieren


Israels Propagandakrieg, der während der jüngsten Gewalt eingesetzt wurde, ist ein fundamentaler Bestandteil des Siedler-Kolonialprojekts

Marc Owen Jones - 24. Mai 2021 - Übersetzt mit DeepL

In den letzten zwei Wochen, als israelische Luftangriffe mindestens 243 Palästinenser, darunter 66 Kinder, im Gazastreifen töteten, waren israelische Beamte an der Spitze eines anderen Krieges: Sie verbreiteten irreführende und trügerische Inhalte über Palästina, von denen ein Großteil darauf abzielt, Palästinenser als gewalttätig, unehrlich und hinterlistig darzustellen oder die israelische Brutalität zu legitimieren. Die israelischen Angriffe auf Gaza wurden von einer endemischen Desinformation und Fehlinformation begleitet. Desinformation, im Unterschied zu Fehlinformation, ist der absichtliche Einsatz von Täuschung, um Menschen in die Irre zu führen. Desinformation ist fast immer Propaganda - das heißt, die Verwendung von Informationen, um Menschen von einer bestimmten Vorgehensweise zu überzeugen.

Desinformation wird notwendig, wenn eine wahrheitsgemäße Darstellung von Sachverhalten nicht mehr möglich ist, ohne Verstöße gegen allgemein anerkannte Moralvorstellungen zuzugeben


Absicht kann schwer zu beweisen sein, aber sie kann realistisch abgeleitet werden. Im ungeheuerlichsten Vorfall der letzten Zeit hat der Sprecher der israelischen Armee, Oberstleutnant Jonathan Conricus, zahlreiche angesehene internationale Publikationen dazu verleitet, falsche Nachrichten zu veröffentlichen. Die New York Times, die Washington Post und das Wall Street Journal gehörten zu den führenden Publikationen, die fälschlicherweise berichteten, dass das israelische Militär eine Bodeninvasion in Gaza vorbereite. Kurz nach der Veröffentlichung behaupteten israelische Medien, dass es sich um eine absichtliche Täuschung handelte, die darauf abzielte, die Hamas in die Öffentlichkeit zu bringen, um sie leichter ins Visier nehmen zu können. Natürlich sagte Conricus, es sei ein ehrlicher Fehler gewesen. Aber dann würde er es tun. Als führender Sprecher des israelischen Regimes kann er den Nachrichtenorganisationen, die sich auf ihn verlassen, wenn es um die israelische Seite der Geschichte geht, nicht zugeben, dass er sie mit Desinformationen füttert. Trotz dieser offensichtlichen Täuschung bitten die Nachrichtenorganisationen Conricus immer noch um Kommentare zu der Situation.

Verleumdung der Hamas
- Andere Desinformationen zielen darauf ab, die Hamas als eine unehrliche Organisation zu verleumden, die menschliche Schutzschilde benutzt, hinter denen die Gruppe Israel angreifen kann. Das israelische Militär benutzt häufig das Argument, die Hamas benutze menschliche Schutzschilde als legale Verteidigung für ihre Massentötungen von palästinensischen Nicht-Kombattanten.

Der Sprecher des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu, Ofir Gendelman, hat kürzlich ein Video getwittert, das zu zeigen schien, wie die Hamas Raketen aus dicht besiedelten zivilen Gebieten auf Israel abfeuert. Aber das Video, das hunderte Male über Social Media Plattformen retweetet und geteilt wurde, war nicht authentisch. Tatsächlich stammte das Filmmaterial aus dem Jahr 2018 und wurde wahrscheinlich in Syrien oder Libyen gefilmt. Ein ähnliches, weit geteiltes Video zeigte angeblich die Hamas, wie sie Raketen auf eine dicht besiedelte Straße schießt, mit einem Voiceover, das besagt: "Wieder einmal sehen wir, wie die Hamas Zivilisten als Schutzschild benutzt, um Juden zu ermorden, wissend, ... dass Israel keine Vergeltung üben wird, weil das Risiko besteht, unschuldige Menschen zu verletzen." Wie sich herausstellte, stammte das Video aus dem Jahr 2018 aus der israelisch kontrollierten Region Galiläa und hatte eindeutig keinen Bezug zur Hamas.

Die israelische Propaganda hat auch versucht, die Palästinenser zu beschuldigen, ihre eigenen zivilen Opfer zu übertreiben. Wie sie nur zu gut wissen, fördern zivile Opfer die internationale Unterstützung für den palästinensischen Kampf und unterstreichen die Brutalität der israelischen Besatzung. Zahlreiche Personen, darunter Natalia Fadeev, eine israelische Militärpolizei-Reservistin mit fast einer Million Anhängern, teilten ein Video eines Scheinbegräbnisses, in dem behauptet wurde, dass die Palästinenser versuchten, ein Begräbnis vorzutäuschen, um öffentliche Sympathie zu erregen. Das Video, das von TikTok nicht entfernt wurde, war in Wirklichkeit ein unabhängiges satirisches Video, das von Jordaniern erstellt wurde.

Viele andere Desinformationen sind von unklarer Herkunft, aber die Tropen sind oft die gleichen - Palästinenser als gewalttätig und unehrlich darzustellen, um Sympathie für ihre Sache zu entziehen oder um sogenannte Vergeltungsschläge gegen Gaza zu legitimieren. Eine dieser Desinformationen war eine falsche Nachricht, die auf WhatsApp kursierte und behauptete, palästinensische Mobs würden jüdische Einwohner von Tel Aviv angreifen.

Bewaffnete Lügen
- Warum setzt Israel Desinformation so großzügig ein? Desinformation wird notwendig, wenn es nicht mehr möglich ist, eine wahrheitsgetreue Darstellung der Dinge zu geben, ohne Verstöße gegen allgemein akzeptierte Moralvorstellungen oder sogar gegen das Völkerrecht zuzugeben. Angesichts der ungeheuerlichen Natur der oben erwähnten Propaganda kann Desinformation wie ein Euphemismus erscheinen: ein höflicher Begriff, der verwendet wird, um eine viel bitterere Wahrheit zu beschreiben. Bewaffnete Lügen oder Unehrlichkeit wären vielleicht passendere Begriffe. In der Tat verwendet der Wissenschaftler Michael Peters den Ausdruck "Regierung durch Lügen", um die neuere Verbreitung von Unwahrheiten zu beschreiben.

Dies ist vielleicht ein treffender Begriff, um die systematische Irreführung der Öffentlichkeit zum Zwecke der Ausführung unpopulärer politischer Entscheidungen zu beschreiben, wie die Rechtfertigung eines Apartheidstaates oder die ethnische Säuberung der Palästinenser. Wo unethische und unmoralische Positionen unhaltbar sind, wird die Lüge eingesetzt.

Es wäre verlockend gewesen, zu sagen, dass beide Seiten Desinformation und Täuschung einsetzen. Eine solche Aussage könnte in einer Hinsicht wahrheitsgemäß sein, in einer anderen aber trügerisch. Zu implizieren, dass beide Seiten die gleiche Menge an Desinformation verwenden, würde fälschlicherweise implizieren, dass die Kraft der Täuschung auf beiden Seiten gleich stark ist. Diese falsche Balance und Parität negiert die Tatsache, dass Israel, ein Staat, der versucht, sich als zivilisierende Kraft darzustellen, Täuschung benutzt, um seine Besatzung voranzutreiben.

In der Tat ist Desinformation ein notwendiger Teil des ideologischen Projekts, palästinensische Diskurse auszulöschen und zu verdrängen. Israels Täuschung und Desinformation ist grundlegend für das siedler-koloniale Projekt, das versucht, Palästina zu negieren, indem es die Darstellung der Palästinenser gegenüber dem Rest der Welt monopolisiert.  Quelle

 

Manipulation im Nahostkonflikt - Die Hasbara Abteilungen Israels >>>

Hasbara, Manipulationen, Zensur, Verleumdungen im Nahostkonflikt  >>>

 


VIDEO  -
Israelis Against Apartheid
 

 

Wir, jüdische Israelis, lehnen die Handlungen der israelischen Regierung ab und erklären hiermit unsere Verpflichtung, gegen sie vorzugehen. Wir weigern uns, das jüdisch-supremistische Regime zu akzeptieren und rufen die internationale Gemeinschaft auf, sofort zur Verteidigung der Palästinenser im Gazastreifen, im Westjordanland, in Jerusalem, in Galiläa, im Negev, in al-Lydd, Yafa, Ramleh, Haifa und im gesamten historischen Palästina einzugreifen.  Quelle


Israelische Juden rufen auf zum: “Stopp der israelischen Apartheid!”

Ein offener Brief an die internationale Gemeinschaft

Wir, jüdische Israelis, lehnen die Handlungen der israelischen Regierung ab und verpflichten uns hiermit dazu gegen sie vorzugehen. Wir weigern uns, das Regime der jüdischen Überlegenheit zu akzeptieren und rufen die internationale Gemeinschaft zur sofortigen Verteidigung der Palästinenser in Gaza, der Westbank, Jerusalem, Galiläa, dem Negev, al-Lydd, Yafa, Ramleh, Haifa und im gesamten historischen Palästina auf.

Jüdische Vorherrschaft ist der Eckpfeiler des israelischen Regimes, und sein Ziel ist es, das palästinensische Volk, ihre Geschichte und ihre nationale Identität auszulöschen. Dieses Ziel manifestiert sich in fortlaufenden Aktionen ethnischer Säuberung durch Vertreibungen und Hauszerstörungen, durch brutale militärische Besatzung, Verweigerung von Bürger- und Menschenrechten und der Durchsetzung einer Reihe von rassistischen Gesetzen, die im Nationalstaatsgesetz gipfeln, das den Staat als “Nationalstaat des jüdischen Volkes”, und nur dieses Volkes, definiert.

Durch all dies wird ein Apartheid-Regime geformt, das Bantustan- und Ghetto-ähnliche Gebiete für die einheimischen palästinensischen Gemeinschaften schafft. Wir glauben, dass der Zionismus ein unmoralisches Regierungsprinzip ist, das von Natur aus zu einem rassistischen Apartheid-Regime führt, das seit über sieben Jahrzehnten Kriegsverbrechen begeht und den Palästinenser grundlegende Menschenrechte verweigert. Jene Verbrechen und Verstösse beinhalten: die Zerstörung von Hunderten von Städten und Dörfern und die Entvölkerung der 750.000 Palästinenser, die ursprünglich darin wohnten im Jahr 1948; die aktive Verhinderung der Rückkehr von Geflüchteten; die systematische Enteignung von Land der Palästinenser und dessen Überführung in jüdischen Besitz unter der Schirmherrschaft des Staates; die Besetzung der Westbank, des Gazastreifens und der Golanhöhen und die Anwendung eines kolonisierenden Militärregimes, das über Millionen von Palästinenser herrscht; die schrittweise Annexion der 1967 besetzten Gebiete durch gewaltsame Verwaltung der Bevölkerung; die andauernde Belagerung des Gazastreifens und die anhaltenden Massaker an der Bevölkerung des Gazastreifens durch die israelische Luftwaffe; die politische Verfolgung von Palästinenser in ganz Palästina und die andauernde Hetze gegen die politische Führung und die Gesellschaft im Allgemeinen; all diese Grausamkeit findet statt, weil Israel von der internationalen Gemeinschaft und insbesondere den Vereinigten Staaten Straffreiheit erhält.

In den letzten Wochen hat die israelische Regierung ihre Versuche verstärkt,   mehr >>>

Gedenkmahnwache für die 70 palästinensischen Kinder, die von zionistischen Isr@eli-Besatzungskriegsflugzeugen in Gaza abgeschlachtet wurden. Die Gedenkmahnwache fand auf dem Auckland Square in Neuseeland statt.

 

Quelle Facebook - um die Bilder zu vergrößern auf das Bild klicken

VIDEO - 23. 5. 2021

Besuch der Missionsleiter der Europäischen Union
bei den von Räumung bedrohten Familien in Sheik Jarrah
 

 

Eine kleine Auswahl weiterer Nachrichten und  Texte,  in meist englischer Sprache

Two Palestinians Die From Serious Wounds In Gaza

Solidarität mit Palästinensern: Riesendemo in London

Israeli police are rounding up hundreds of Palestinians to ‘settle scores’ in mass arrest campaign

Youth succumbs to wounds sustained in Israel’s aggression on Gaza, death toll rises to 253

Israeli Army Abducts 36 Palestinians, Including 20 In Jerusalem

Israeli Colonists Injure Seven Palestinians in Wadi Qana

Biden schickt Außenminister für Gespräche nach Israel und Palästina

Ceasefire puts no end to Israeli repression

Activists force shutdown of Israeli weapons factory in UK

Activists occupy and shut down Israeli weapons factory in UK

Four more bodies pulled from rubble in Gaza, death toll hits 252

European Muslim Forum: Netanyahu should be held accountable for inhuman treatment of Palestinian people

President Abbas discusses latest political developments with Egyptian FM

Palestinian minor injured by shrapnel from Israeli settler's fire near Ramallah

Legal scholars, advocates call on ICC Prosecutor to immediately start an investigation into Israeli war crimes

Israeli authorities issue 155 administrative detention orders against Palestinians since start of May - says Prisoner Society

Israeli court releases Palestinian Islamic leader to house arrest, forbids him from accessing internet

Backed by police, settlers storm Jerusalem’s Al-Aqsa Mosque compound

 

 

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