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S bis
Z - Literatur zum Nahostkonflikt - Palästina
+ Israel
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S
Joe
Sacco
Footnotes in Gaza
«Ich glaube nicht an die
Objektivität» - Ein Gespräch
mit dem Comic-Reporter Joe Sacco
über seinen neuen Band «Gaza»
- Joe Saccos - Eine aufschlussreiche
Fussnote der Geschichte: In
seiner neusten Comic-Reportage,
«Gaza», arbeitet Joe Sacco ein
Massaker der israelischen Armee
an der palästinensischen Zivilbevölkerung
auf. Über «Gaza» und seine Comic-Reportagen
im Allgemeinen unterhielt sich
mit ihm Christian Gasser. -
Interview: Christian Gasser
- Joe Sacco, bereits Ihre erste
grosse Reportage, «Palästina»,
beschäftigte sich mit dem Nahostkonflikt.
Was fasziniert Sie daran? 1992
bin ich nach Palästina gereist,
weil ich wissen wollte, was
dort wirklich abläuft. Ich hatte
das Gefühl, ich müsse etwas
tun – und sei es auch nur, mich
umzuschauen und das Gesehene
meinen Freunden zu erzählen.
Der Konflikt hat mich seither
nie losgelassen. Er berührt
uns >>>
Palästina
Eine Comic-Reportage
Zweitausendeins
Verlag,
Frankfurt
am Main
2004
ISBN-10
3861506092
ISBN-13
9783861506096
Gebunden,
285
Seiten,
17,90
EUR
Ein bewegendes
Comic-Epos:
Palästina.
Als
der amerikanische Journalist
Joe Sacco von einem zweimonatigen
Aufenthalt in Palästina in die
USA zurückkehrte, suchte er
für die Veröffentlichung seiner
Erlebnisse nach einer Form,
die die Unmittelbarkeit eines
Augenzeugenberichts mit der
Objektivität einer Reportage
verbindet. Er erfand das Genre
"Cartoon-Journalismus", das
für Sacco die einzig angemessene
Art schien, die schwierige und
emotional aufgeladene Situation
in Nahost darzustellen. Joe
Sacco schildert das Leben in
Palästina und Israel aus der
Sicht eines jungen US-Amerikaners,
der eine fremde, unbekannte
Welt ..
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Shlomo
Sand
Ein israelischer Standpunkt
Warum ich Aufhöre Jude zu
sein
„Ich steige
aus dem exklusiven Klub
des Judentums aus“ - Der
israelische Historiker Shlomo
Sand rechnet in seinem neuen
Buch mit dem „jüdischen
Staat“ Israel ab - Arn Strohmeyer
-
Gäbe es die
brutale und völkerrechtswidrige
Besatzungspolitik nicht,
man müsste Sympathie haben
für dieses Land – allein
schon wegen seiner kritischen
Intellektuellen. Man kann
dieses Komplexe und schwierige
Gebilde Israel erst verstehen,
wenn man die Bücher und
Aufsätze seiner besten oppositionellen
Köpfe gelesen hat. Um nur
ein paar Namen zu nennen:
Uri Avnery, Abraham Burg,
Akiva Eldar, Simcha Flapan,
Amira Hass, Jeff Halper,
Jeshajahu Leibowitz, Gideon
Levy, Reuven Moskovitz,
Ilan Pappe, Tom Segev, Israel
Shahak, Idith Zertal, Moshe
Zuckermann und eben Shlomo
Sand, wobei diese Liste
bei weitem nicht vollständig
ist. Die Ausführungen dieser
intelligenten und human
gesinnten Aufklärer haben
mein Israel-Bild geprägt,
das natürlich ein Gegenentwurf
zum zionistischen Mainstream
ist.
Die Krux ist nur: Argumentiert
man in Deutschland mit Darlegungen
dieser Intellektuellen,
dann steht man als „Antisemit“
dar, wird gleich mit Nazi-Schergen
in einen Topf geworfen.
Allein an diesem Tatbestand
zeigt sich, wie absurd,
um nicht zu sagen pervers,
die gegenwärtige Diskussion
um Israel und den Nahen
Osten ist – wenn man sie
denn überhaupt eine Diskussion
nennen kann, sie ähnelt
bisweilen eher einer Neuauflage
der Inquisition. Was wohl
schlicht daran liegt, dass
die Vollstrecker des Antisemitismus-Vorwurfs
offenbar selbst mit antisemitischen
Klischees im Hinterkopf
behaftet sind. Denn ihrem
Weltbild zufolge müssen
„die“ Juden offenbar immer
und überall eine und dieselbe
Ideologie teilen. Unterschiedliche
Auffassungen >>>
Warum ich
aufhöre, Jude zu sein
- Rezension von Dr. Ludwig
Watzal - In Deutschland,
von den USA gar nicht zu
sprechen, ist keine kritische
Auseinandersetzung mit den
unzähligen israelischen
Besatzungsverbrechen, den
Menschenrechtsverletzungen
gegenüber den Palästinensern
und der Missachtung des
Völkerrechts mehr möglich.
Schon bei der leisesten
Kritik an Israel wird der
Vorwurf des „Antisemitismus“
erhoben, was zum Schluss
der Debatte führt. Diese
Einschüchterungskampagne
hat zu einer Art Selbstzensur
der Medien geführt, obgleich
in Wirklichkeit „der öffentlich-politische
Antisemitismus in der liberalen
und demokratischen Welt
insgesamt deutlich abgenommen“
habe, wie Shlomo Sand in
seinem außergewöhnlichen
Essay betont.
Dieser Essay bildet den
möglichen Höhepunkt einer
Trilogie, die die totale
Dekonstruktion des zionistischen
Mythos zum Ziel hat, der
sich nicht nur um das „jüdische
Volk“, sondern auch um „Eretz
Israel“ (Land Israel) rankt
und von den zionistischen
Mythenbildnern geschaffen
worden ist. Die Zerstörung
dieser Legenden hat Sand
bereits in seinen beiden
Büchern „Die Erfindung des
Jüdischen Volkes“ und „Die
Erfindung des Landes Israel“
geleistet. In seinem aktuellen
Essay sagt sich Shlomo Sand
vom Judentum los, damit
gehört er nach eigener Auffassung
zu einer vom „Aussterben
bedrohten Art“. Ist es heutzutage
nicht gerade „chic“ geworden,
entweder aus Gründen der
Kariere zum Judentum zu
konvertieren oder sich aus
persönlicher Geltungssucht
eine „jüdische“ Identität
zuzulegen >>>
Shlomo
Sand
Die Erfindung des Landes Israel
Mythos und
Wahrheit
Generalangriff
auf die Mythen des Zionismus
- Der israelische Historiker
Shlomo Sand: Die Juden hatten
nie den Wunsch, ins Heilige
Land zurückzukehren -
Arn Strohmeyer
Die Sehnsucht nach Zion ist
eines der Fundamente der zionistischen
Ideologie. Aus dem Verlangen,
in die „alte Heimat“ zurückzukehren,
aus der die Juden 70 n. Chr.
nach dem Aufstand gegen die
Römer und der Zerstörung des
zweiten Tempels vertrieben worden
sein sollen, leiten die Zionisten
u.a. ihren „historischen Anspruch“
auf „Erez Israel“ (Groß-Israel)
ab. Auf diesem „Territorium
der Väter“ wollten sie von Anfang
an ihren souveränen jüdischen
Staat errichten, obwohl auf
ihm seit mehr als tausend Jahren
eine Bevölkerung lebte, die
in ihrer absoluten Mehrheit
arabisch war.
Der israelische Historiker Shlomo
Sand, der schon in seinem Buch
„Die Erfindung des jüdischen
Volkes“ die Grundfesten des
Zionismus erschüttert hatte,
setzt dieses ideologiekritische
Anliegen in seinem neuen Buch
„Die Erfindung des Landes Israel“
fort. In seinem ersten Buch
hatte Sand folgende Feststellungen
getroffen: 1. Ein jüdisches
Volk hat es nie gegeben, denn
ein Volk definiert sich durch
die alle ihre Mitglieder einenden
kulturell-säkularen Inhalte,
weshalb man ihm durch Aneignung
einer Sprache oder einer Alltagskultur
auch beitreten kann. Dem „jüdischen
Volk“ kann man aber nur durch
Konversion beitreten, weil es
eine von der Religion bestimmte
Gemeinschaft ist. Wenn es ein
jüdische Volk gäbe, müsste man
auch von einem „buddhistischen“
oder „evangelischen“ Volk sprechen
können. 2. Eine Vertreibung
der Juden aus ihrer „Heimat“
durch die Römer hat es nie gegeben,
weil eine solchen Praxis bei
diesen völlig unüblich war.
Die Römer brauchten vielmehr
die Bevölkerung der von ihnen
unterworfenen Gebiete, um Steuern
aus ihr herauszupressen. Es
gibt auch keinerlei historische
Belege für eine Vertreibung.
3. Die These, dass die Juden
aus einem einzigen geographischen
Gebiet stammten (eben Erez Israel),
ist falsch. Denn das Judentum
war vom 2. Jahrhundert v.u.Z.
bis zum 8. nachchristlischen
Jahrhundert eine dynamisch missionierende
Religion. Im afrikanischen und
asiatischen Raum existierten
zahlreiche zum
Judentum übergetretene Königreiche.
Es gibt also keine „Urheimat“,
aus der alle Juden stammen,
kein „Land der Väter“.
Die Sehnsucht nach Zion als
konkretem geographischem Raum,
der sich aus der Bibel herleitet,
entlarvt Sand nun als reinen
von den Zionisten erfundenen
Mythos, der allein dem Zweck
diene, die Inbesitznahme des
Territoriums moralisch zu legitimieren.
Der Zionismus bediene sich dabei
>>>
Shlomo Sand
Die Erfindung des jüdischen
Volkes“
Israels Gründungsmythos auf
dem Prüfstand
Propyläen
Verlag,
Berlin 2010.
505 S.,
24,95 €.
Shlomo Sand - Die Erfindung
des jüdischen Volkes (SB) -
Die Erfindung des jüdischen
Volkes - Israels Gründungsmythos
auf dem Prüfstand - Mit der
Gründung und Konsolidierung
des Staates Israel ging eine
unablässige Aneignung von Land
und Ressourcen durch Vertreibung,
Verdrängung und Unterwerfung
der dort ansässigen palästinensischen
Bevölkerung einher. Weit über
diese unmittelbare Konfrontation
hinausgehend harrt dieser Konflikt
virulenter denn je einer Lösung.
Da sich der zionistische Entwurf,
dessen Vorgeschichte weit ins
19. Jahrhundert zurückreicht,
unter heftigen Kontroversen
entfaltet und in einem Zentrum
internationaler Konfrontation
durchgesetzt hat, bedurfte er
angesichts seiner ausgeprägten
Präsenz im Fokus der Mächte
nicht nur der tragfähigen Garantie
einflußreicher Bündnispartner,
sondern stets auch eines hochentwickelten
Fundaments seiner ideologischen
Rechtfertigung. >>>
Shlomo
Sand - Die Erfindung des jüdischen
Volkes - Israels Gründungsmythos
auf dem Prüfstand -
Propyläen Verlag, Berlin
2010 - 506 Seiten, 24,95 Euro
- ISBN 978-3-549-07376-6
"Wann und wie wurde das jüdische
Volk erfunden"
>>>
YouTube -
Shlomo Sand: Die Erfindung des
jüdischen Volkes - Gründungsmythos
auf dem Prüfstand
>>>
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Holocaust
und Nahostkonflikt
Wie der Holocaust für
fremde Zwecke
missbraucht wird
Der
Holocaust (bei dem nicht
nur Juden ermordet
wurden) war ein
Verbrechen ungeheuren
Ausmaßes, ein
„Zivilisationsbruch“. Es
versteht sich von
selbst, dass sich aus
seinem solchen Genozid
moralische Forderungen
ergeben, um die
Wiederholung einer
solchen Barbarei für die
Zukunft auszuschließen.
Der
jüdisch-amerikanische
Politologie Norman G.
Finkelstein hat
formuliert, wie ein
angemessener Umgang mit
dem Holocaust aussehen
müsste: „Die edelste
Geste gegenüber jenen,
die umgekommen sind,
besteht darin, ihr
Andenken zu bewahren,
aus ihrem Leiden zu
lernen und sie endlich
in Frieden rufen zu
lassen.“
Genau das geschieht aber
nicht. Der Holocaust und
seine Opfer werden
zumeist nicht
absichtslos, also
zweckfrei, erinnert,
sondern für alle
möglichen politischen,
wirtschaftlichen und
militärischen Interessen
und Ziele
instrumentalisiert.
Speziell Israel geht
dabei in unrühmlicher
Weise voran: Der
zionistische Staat
rechtfertigt vor allem
seine Gewaltpolitik
gegenüber den
Palästinensern mit der
Berufung auf den Mord an
den europäischen Juden.
Die deutsche Politik
folgt in ihrer Loyalität
zu Israel diesem
Vorbild. Der Gaza-Krieg
2023/24 war ein erneutes
Beispiel dafür. Gegen
diesen infamen
Missbrauch des Holocaust
wendet sich dieses Buch.
Details
ISBN:
978-3-910594-23-4
Verlag: Gabriele Schäfer
Verlag Herne
Preis: 19,90 €
Es empfiehlt sich, das
Buch direkt über den
Verlag zu bestellen:
info@gabrieleschaeferverlag.de
„MÜSSEN
WIR ISRAEL LIEBEN?
WIDERSPRUCH GEGEN DIE
DEUTSCHE STAATSRÄSON
Arn Strohmeyer
Arne Strohmeyers neues
Buch über die Misere der
deutschen „Staaträson“
gegenüber Israel ist
jetzt im Handel
erhältlich
Um Sühne für den
Holocaust zu leisten,
hat die deutsche Politik
nicht die Lehre aus
diesem Genozid
abgeleitet, sich überall
auf der Welt
bedingungslos für die
Gleichheit aller
Menschen und damit für
die Einhaltung der
Menschenrechte
einzusetzen, sondern sie
glaubte,
Schuldentlastung durch
einen engen Anschluss an
Israel zu erlangen. Dass
der zionistische Staat
selbst durch die
Unterdrückung der
Palästinenser mit einer
schweren Schuld belastet
war, übersah die
deutsche politische
Elite geflissentlich.
Die totale
Identifizierung mit
Israel wurde zur
„Staatsräson“.
Daraus entstand der
deutschen Politik aber
ein großes Problem, denn
der Wertekanon des
deutschen liberalen
Grundgesetzes ist nicht
mit den Hauptmerkmalen
der israelischen Politik
vereinbar:
Siedlerkolonialismus,
Landraub, Besatzung und
Apartheid. Das Dogma der
Staatsräson hatte
deshalb für Deutschland
verheerende Folgen:
Kritik an Israel wurde
zum „Antisemitismus“
erklärt, was wiederum
Konsequenzen für die
Debattenkultur im Land
hatte: Einschränkung der
Meinungs-, Presse- ,
Informations- und
Kunstfreiheit. Anders
gesagt: In Deutschland
herrscht eine höchst
illiberale Atmosphäre
der Intoleranz – ein
„neuer McCarthyismus“
(Micha Brumlik) bzw.
eine
„Mundtot-Debattenkultur“
(Masha Gessen). In den
Einschätzungen der
deutschen politischen
Elite über Israels
Rachefeldzug im
Gazastreifen wurden die
Widersprüche zwischen
der furchtbaren
Kriegsrealität und der
„wertegeleiteten“
deutschen Außenpolitik
vollends sichtbar. Die
Ampel-Koalition in
Berlin lehnte nicht nur
eine Waffenruhe dort ab,
sondern lieferte sogar
Waffen an Israel und
machte sich damit am Tod
einer großen Zahl von
Palästinensern schuldig.
Bundeskanzler Olaf
Scholz behauptete, dass
Israels Krieg
(inzwischen hat er über
27 000 Tote gefordert)
voll im Einklang mit dem
Völkerrecht stehe,
woraufhin ihm die
israelische Journalistin
Amira Hass „Verrat am
Holocaust“ vorwarf, weil
die deutsche Politik das
verbrecherische Vorgehen
eines kolonialistischen
Siedlerstaates
unterstütze. Die
„Staatsräson“ gegenüber
Israel wird immer mehr
zu einer rechtlichen und
moralischen Fessel der
deutschen Politik, weil
sie Deutschland als
Komplizen regelrecht an
den zionistischen
Apartheidstaat und seine
völkerrechtswidrige
Politik kettet. Der
Gaza-Krieg hat belegt,
dass Deutschland sich
durch seine
Verpflichtung zur
„Staatsräson“ nicht nur
moralisch ins Unrecht
setzt, sondern sich
außenpolitisch durch sie
auch immer mehr
isoliert. Arn Strohmeyer
zeigt in seinem neuen
Buch die Widersprüche
auf, die diese
ideologische
Identifizierung mit
Israel für die deutsche
Politik mit sich bringt,
er plädiert für eine
Abschaffung dieses
anachronistischen
Prinzips.
Arn Strohmeyer: Müssen
wir Israel lieben?
Widerspruch gegen die
deutsche Staatsräson,
Gabriele Schäfer Verlag
Herne, ISBN
978-3-910594-15-9, 17
Euro. Cover Erhard
Arendt
Arn
Strohmeyers Buch
Müssen wird Israel
lieben? Widerspruch
gegen die deutsche
Staatsräson
rezensiert von Hermann
Dierkes
Das
neueste Buch von Arn
Strohmeyer
systematisiert seine
Positionen aus früheren
Veröffentlichungen
hinsichtlich des Dogmas,
dass Israels Sicherheit
deutsche Staatsräson
sei. Eine
Haltung,
wie sie praktisch
von
allen Bundesregierungen
eingenommen
und von
Bundeskanzlerin Merkel
in der Knesset auf den
Punkt gebracht worden
war.
Bundeskanzler Schmidt
hatte vor einem solchen
Dogma gewarnt – leider
erst nach seiner
Amtszeit.
Mit
ihm
hat sich
die deutsche Politik an
einen Staat gekettet, in
dessen DNA seit
seiner Gründung 1948
die
Vertreibung der
Palästinenser, ihre
Dehumanisierung,
Unterdrückung und
fortschreitende Annexion
ihres Landes fest
eingeschrieben ist.
Der laufende
Vernichtungsfeldzug in
Gaza ist – nach fünf
massiven Angriffen auf
den Küstenstreifen seit
2008/09 - der vorläufige
Höhepunkt. Sein Vorwand
– Vergeltung für den
blutigen Ausbruch der
Hamas und anderer
Widerstandsgruppen aus
dem „größten
Freiluftgefängnis der
Welt“ und der
Verschleppung von rund
240 Geiseln am 7.10.23
ist angesichts von über
30.000 Toten, die
meisten davon Kinder und
Frauen, und der
umfassenden Zerstörung
fast aller Wohnungen und
Infrastruktur, der
kollektiven Bestrafung
der gesamten Bevölkerung
mit der Zerstörung bzw.
dem Entzug alles
Lebensnotwendigen und
ihrer immer weiteren
Vertreibung in den
Südzipfel des
Gazastreifens, wo sie
weiter bombardiert und
angegriffen werden,
vollkommen
unglaubwürdig.
Israel
propagiert als Ziel
seines
Vernichtungsfeldzugs,
die ”terroristische
Hamas” - politische
Hauptströmung im
Gazastreifen und ihre
Kampfbataillone –
vollständig zu
vernichten, nachdem
diese nach jahrelangen
Bombardierungen,
umfassender Abriegelung,
völliger Verarmung und
vielen Tausend toten
Zivilisten in das
israelische Grenzgebiet
eingefallen war,
was
rund 1.200
israelischen Soldaten
und grenznahen Bewohnern
das Leben gekostet hat.
Dabei ist immer
noch unabhängig
aufzuklären, wie viele
von ihnen dem
palästinensischen
Angriff und wie viele
dem rücksichtslosen
Einsatz der israelischen
Armee zum Opfer gefallen
sind.
Doch die Fakten, bekannt
gewordene Pläne und
Hetzreden israelischer
Politiker und Militärs
sprechen eine andere
Sprache:
Ziel ist die Dezimierung
der Bevölkerung durch
Töten,
Aushungern,
Dehydrierung, durch
Krankheiten und die
Schaffung absolut
menschenunwürdiger
Verhältnisse, um sie
letztlich nach Ägypten
und ins Exil zu
vertreiben. Diese
Vorgehensweise stellt
die erste
massive
Vertreibung der
einheimischen
Bevölkerung (arabisch:
Nakba) durch jüdische
Terrorverbände im Jahr
1948 und ihre
Zerstörungen bereits
jetzt in den Schatten.
Israel
hat mit Beginn seiner
staatlichen Existenz
immer wieder Menschen-
und Völkerrecht mit
Füßen getreten.
Vertreibung, Besatzung,
Unterdrückung, Apartheid
und fortschreitende
Annexion
palästinensicher Gebiete
sind Grundlagen
seiner
zionistischen,
ausgrenzenden und
rassistischen
Staatsideologie. ”Die
Nakba“, so
Strohmeyer in seiner
neuen Publikation,
„hat bis heute kein Ende
gefunden, denn die
Zionisten rauben weiter
Land und vertreiben
Menschen von ihrem
Besitz. Menschenleben
spielen dabei keine
Rolle. Die jüdischen
Siedler rauben und töten
unter den Augen der
israelischen Polizei und
Armee, niemand von den
Tätern wird bestraft (…)
Widerstand … wird mit
schweren Strafen belegt:
Tausende Palästinenser
sitzen unter furchtbaren
Bedingungen in
israelischen
Gefängnissen – Männer,
Frauen und sogar Kinder.
Daran hat sich seit
Jahrzehnten nichts
geändert. Im Krieg 1967
wurden noch einmal
300.000 Palästinenser
vertrieben“. Doch,
so der Autor, hat sich
die deutsche Politik
immer wieder blind
gestellt, die
offenkundigen Verbrechen
des Zionismus gedeckt,
geleugnet und „aus der
historischen
Verpflichtung durch den
Holocaust“ offen
unterstützt.
„Wie sind die
Deutschen mit ihrer
Schuld umgegangen?”
fragt Strohmeyer.
”Nach der Katastrophe
des Hitlerstaates
brauchten sie bzw. die
politische Elite
unbedingt seelische
Entlastung von der
furchtbaren
Vergangenheit. Man
mutierte vom
Antisemitismus zum
Philosemitismus und
glaubte so, Sühne für
den Genozid an den
europäischen Juden
leisten zu können, indem
man das zionistische
Projekt bedingungslos
unterstützte. Die
Ermordeten konnte man
nicht mehr um Vergebung
bitten, also schuf man
sich mit dem Staat
Israel ein Ersatzobjekt
für die
Wiedergutmachung” Das
Israel, dem man sich
zuwandte, war aber nicht
der Staat, der die Nakba
durchgeführt hatte,
sondern man konstruierte
sich ein idealisiertes
und abstraktes
Wunschbild vom
Judenstaat (…) die
Verbrechen der Zionisten
übersah man und schwieg
dazu (…) Man sprach von
gemeinsamen Werten, die
es mit einem Staat, der
von Anfang an einen
Siedlerkolonialismus
praktiziert hatte, gar
nicht geben konnte. Die
Beziehung der
Bundesrepublik zu Israel
war also von Anfang an
von Unaufrichtigkeit
geprägt und deshalb ein
Dilemma. Denn mit der
bedingungslosen
Unterstützung des
zionistischen Projekts
macht man sich zum
Verbündeten, ja zum
Komplizen einer
anachronistischen
kolonialistischen
Verdrängungs- und
Unterdrückungspolitik”.
Die deutsche
Israel-Politik hatte u.a.
den Weg geebnet für die
Wiederaufnahme in die
internationale Politik
und das folgende
„Wirtschaftswunder“.
Israel ist für „den
Westen“ seit Langem
wichtigste Schaltstelle
für Waffengeschäfte,
„Sicherheitstechnologie“
und geostrategische
Maßnahmen.
Ende
Januar hat der
Internationale
Gerichtshof im Haag auf
Antrag Südafrikas das
israelische Vorgehen
in Gaza
und
zahlreiche Ansagen
seiner politischen und
militärischen Führung
als plausiblen Bruch der
Völkermordkonvention von
1948 bewertet und sechs
einschneidende Maßnahmen
verhängt – ohne jeden
Erfolg. Israel mißachtet
die Anordnungen
demonstrativ,
bombt
und mordet noch
schlimmer als bisher,
das Verhalten seiner
Soldaten und seiner
Befehlshaber werden von
mal zu mal schmutziger.
Die deutsche
Ampelregierung hält im
Gefolge der USA, Israels
Hauptstütze, dem
zionistischen Regime
bisher
hartnäckig die Stange,
leugnet den laufenden
Völkermord, liefert
weiter Waffen, Munition
und Finanzhilfen,
verteidigt Israel
diplomatisch und
inszeniert –
analog dem McCarthyismus
der fünfziger Jahre in
den USA –
ein
Klima der
Einschüchterung,
Zensur
und Verfolgung von
Kritikern, die – im
Gefolge der israelischen
Mainstream-Politik – als
”Antisemiten” verleumdet
werden.
Daran ändern auch
gelegentliche
Ermahnungen der
israelischen Regierung
durch die USA und
Deutschland nichts,
„mehr für die Zivilisten
zu tun“. Es handelt sich
um Wattebäuschchen zur
Ruhigstellung der
öffentlichen Kritik, die
von dem israelischen
Regime genauso
aufgefasst werden und
als Ermunterung,
weiterzumachen, wie
bisher. Harte Maßnahmen
und Sanktionen, um den
Alptraum von Gaza
abzustellen, muss es
weder von den USA noch
von Deutschland
befürchten.
„Nirgendwo in Äußerungen
deutscher Politiker und
in den deutschen
Mainstream-Medien“, so
der Autor, „war davon
die Rede, dass auch die
Palästinenser ein Recht
auf Schutz und
Sicherheit haben. Damit
hat Deutschland nicht
nur die falschen Lehren
aus der Geschichte
gezogen, sondern es lädt
sogar neue Schuld auf
sich. Es ist verheerend,
wenn die deutsche Schuld
aus der NS-Zeit dazu
führt, die Realität
nicht zu sehen, die
Dinge nicht bei ihrem
wirklichen Namen zu
nennen und neue
monströse Verbrechen zu
billigen“.
Arn
Strohmeyer, der die
komplizenhafte deutsche
Mainstream-Politik in
zahlreichen Schriften
analysiert und ihre
Hintergründe
aufgearbeitet hat,
widerspricht in seinem
neuen Buch systematisch
der sogenannten
”deutschen Staatsräson”,
also dass die
Verteidigung Israels
aufgrund der
historischen Schuld
Deutschlands an den
Juden nicht verhandelbar
sei. Der Autor gibt
einen Überblick über die
bisherige Debatte zu dem
Thema, an der sich neben
Völkerrechtlern wie
Norman Paech, Richard
Falk, dem slowenischen
Philosophen Slavoj
Zizek, dem Historiker A.
Dirk Moses, auch viele
namhafte israelische
bzw. jüdische Autoren
und Gelehrte wie Ilan
Pappe, Moshe Zuckerman,
Amira Hass, Judith
Butler, Gideon Levy,
Daniel Blatman, Tamar
Amar Dahl, Deborah
Feldman, Avi
Shlaim,
Raz Segal und Masha
Gessen beteiligt haben,
die allesamt das
israelische Vorgehen in
Gaza als schweres
Verbrechen und die
deutsche Politik als
Irrweg verurteilen.
Eine klare Mehrheit der
UN verurteilt Israels
Vernichtungsfeldzug, es
gibt weltweit zahllose,
oft sehr große
Protestdemonstrationen
für sofortigen
Waffenstillstand und
ungehinderte
Hilfslieferungen. Das
laufende Verfahren vor
dem Internationalen
Gerichtshof, das die
israelische
Besatzungspolitik
bewerten soll und an dem
über 50 Staaten mit
Stellungnahmen
teilgenommen haben,
dürfte im Ergebnis schon
jetzt feststehen. Eine
Verurteilung Israels
wegen Bruchs der
Völkermordkonvention
dürfte ebenfalls große
Erfolgsaussichten haben.
Das Diktum des deutschen
Bundeskanzlers zu Beginn
der israelischen
Offensive, er habe
keinerlei Zweifel, dass
sich Israel an das
Völkerrecht halte und
seine Armee moralisch
und humanitär geleitet
sei, hat sich als
absolut falsch und
absurd erwiesen. Gaza
wird in die Geschichte
eingehen als eines der
schlimmsten
Menscheitsverbrechen der
jüngeren Geschichte,
Besatzung und Apartheid
dürften demnächst als
völkerrechtswidrig
verurteilt werden.
„Die ideologischen
Grundlagen der deutschen
Israel-Ideologie“, so
der Autor, „kommen also
beträchtlich ins Wanken
und sie werden dem
kritischen Ansturm nicht
mehr lange standhalten.
Die deutsche Politik hat
sich mit einem Partner
zusammengetan, dem
Völkerrecht und
Menschenrechte nichts
gelten, der in einem
Apartheidstaat eine
grausame Besatzung
aufrechterhält und
gnadenlos Kriege gegen
jeden führt, der die
Macht der Zionisten
einschränken könnte (…)
Das hat mit richtigen
Schlussfolgerungen aus
dem Holocaust nichts zu
tun, es ist schlicht ein
moralischer Bankrott.
Ein Bankrott auch der
sogenannten
‚Werte-orientierten
Außenpolitik‘, wie sie
die deutsche
Außenministerin
vertritt“ - und
deren Pro-Israel-Politik
auch im krassen
Gegensatz steht zu ihrer
Kritik am russischen
Überfall auf die
Ukraine.
Die Frage ist
allerdings, wer in
Deutschland das Ruder
herumreißen will und
kann. Strohmeyer ist
skeptisch: „Es deutet
nichts darauf hin, dass
die politisch
Verantwortlichen den Mut
zu einer solchen Politik
haben, die deutsche
Vergangenheit rational
aufzuarbeiten und die
blinde Abhängigkeit von
Israel aufzugeben. Sie
werden weiter an ihrem
realitätsfernen
Katechismus festhalten
und glauben, so den
Opfern des Holocaust
Gerechtigkeit zu
verschaffen (…) Man muss
(künftig) mit dem Staat
Israel wie mit anderen
Staaten auskommen, aber
man muss ihn nicht
lieben“.
Ilan Pappe, der
herausragende
israelische Historiker,
den Arn Strohmeyer des
öfteren zitiert,
überschrieb einen seiner
kürzlichen Artikel
angesichts des
Vernichtungsfeldzugs: „Bevor
der Morgen anbricht, ist
die Nacht am tiefsten –
aber der israelische
Siedlerkolonialismus
geht seinem Ende
entgegen”. Er
sieht in Israel selbst
zwei große Lager:
„auf der einen Seite das
säkulare, das in großen
Demonstrationen vor dem
7.10. gegen den
juristischen Putsch der
Netanjahu-Clique gegen
die Reste von Demokratie
in Israel protestiert
hat und das im Prinzip
einen pluralistischen
demokratischen Staat für
möglich hält und auf der
anderen Seite das Lager
eines neuen Typs von
messianischem Zionismus,
der sich vor allem in
den illegalen Siedlungen
des Westjordanlands
ausbreitet. Diese
Richtung ist davon
überzeugt, dass eine Art
von zionistischer
Theokratie geschaffen
werden müsse und
Demokratie abzulehnen
ist – als einzig
gangbare Vision für eine
zukünftigen jüdischen
Staat. Zwischen diesen
beiden Vorstellungen
gibt es nichts
Gemeinsames bis auf die
Ansicht (…): dass das
Überleben Israels von
der Fortsetzung der
Eliminierung der
Palästinenser abhänge.
Dies aber kann keinen
Erfolg haben. Das wird
sich auflösen und von
innen her implodieren,
denn es ist im 21.
Jahrhundert nicht
möglich, einen Staat und
eine Gesellschaft
zusammenzuhalten, die
auf der gemeinsam
geteilten Vorstellung
beruhen, Teil eines
eliminatorischen
Genozids zu sein. Das
kann definitiv für
einige funktionieren,
aber nicht für alle“(*).
Pappe ist davon
überzeugt, dass wir die
ersten Monate einer
finsteren Zeit
durchleben, die sogar
noch Schrecklicheres
bringen, aber nicht mehr
länger als zwei Jahre
anhalten kann. Die
Israel bisher gewährte
Straflosigkeit gehe
international dem Ende
entgegen. Dies sei auch
die Bilanz vieler
anderer Beispiele, wie
diktatorische
Unrechtsregimes sich mit
allen gewalttätigen
Mitteln halten wollten,
bevor sie abgelöst
wurden. Von grösster
Bedeutung sei es
allerdings, dass sich
politische Alternativen
durchsetzten und kein
Vakuum entstehe.
(*)
Erstveröffentlichung:
Website der Islamischen
Menschenrechtskommission.
Übersetzung aus dem
Portugiesischen
Arn Strohmeyer:
Müssen wir Israel
lieben? Widerspruch
gegen die deutsche
Staatsräson, Gabriele
Schäfer Verlag, Herne
2024, ISBN
978-3-910594-15-9, 17,90
Euro
Ein Volk von Judenhassern?
Einwände gegen die deutsche
Antisemitismus-Hysterie
Arn Strohmeyer
Liebe Nahostinteressierte,
ich melde mich heute in eigener Sache – es geht um mein neues Buch. Wir alle, die wir uns für das Schicksal von Israel/Palästina interessieren und uns für eine humane Lösung des Nahostproblems einsetzen, müssen ständig damit rechnen, als „Antisemiten“ diffamiert zu werden. Das politische Klima in Deutschland ist durch diese permanenten Rufmord-Kampagnen völlig vergiftet worden, weil durch sie die Meinungs- und Informationsfreiheit immer mehr eingeschränkt wird. Micha Brumlik hat dafür den Begriff eine „neuen McCarthyismus“ gebraucht. Dem kann man nur zustimmen.
Die sogenannten Antisemitismus-Beauftragten tragen nicht dazu bei, die Antisemitismus-Hysterie abzubauen, sondern verstärken sie noch, weil ihrem Vorgehen ein falscher Antisemitismus-Begriff zu Grunde liegt. Ihr Antisemitismus-Begriff schützt nicht Juden, wie er vorgibt, sondern in erster Linie Israel vor der Kritik an seiner inhumanen Politik. Was heißt, Menschen, die sich für die Einhaltung von Völkerrecht und Menschenrechten für die Palästinenser einsetzen, werden als „Judenhasser“ angeprangert. Hier wird jede politische Moral in infamer Weise auf den Kopf gestellt.
Das ist alles bekannt. Ich denke, dass wir uns gegen eine solche perverse Instrumentalisierung des Antisemitismus-Vorwurfes mit allen Mitteln wehren und selbst das Thema besetzen müssen. Mit anderen Worten: Wir dürfen den Israel-Verteidigern nicht das diskursive Feld überlassen. Als Beitrag zu diesem Ziel habe ich jetzt ein Buch herausgebracht, das den Titel trägt: Ein Volk von Judenhassern? Einwände gegen die deutsche Antisemitismus-Hysterie.
Gerade weil es diese Hysterie gibt, ist es sehr schwer, für ein solches Buch einen Verlag zu finden. Die Verleger winken so gut wie alle ab, weil sie Angst vor dem Antisemitismus-Vorwurf haben. Ein Teufelskreis also! Der kleine Gabriele Schäfer Verlag in Herne hat aber den Mut gehabt, mein Buch herauszubringen. Kleine Verlage haben aber nicht die finanziellen Mittel, große Werbekampagnen für ein solches Werk durchzuführen. Ich möchte deshalb auf diesem Weg auf mein Buch aufmerksam machen. Es kann direkt vom Verlag bezogen werden (der Weg über den Buchhandel dauert bei kleinen Verlagen etwas länger). Publizisten können beim Verlag oder bei mir Rezensionsexemplare anfordern.
Das Buch (ISBN 978-3-910594-03-6) hat 240 Seiten und kostet 19,90 Euro. Die email-Adresse des Verlages ist: info@gabrieleschaeferverlag.de Die Postadresse ist: Schnittstraße 20, 44653 Herne. Das eindrucksvolle Cover zu dem Buch hat Erhard Arendt (Palästina-Portal) gestaltet.
Arn Strohmeyer
Arn
Strohmeyer
Falsche
Loyalitäten.
Israel, der
Holocaust
und die
deutsche
Erinnerungspolitik
ProMedia,
Wien 2022,
180 S.,
19,90 €
|
Warum
die deutsche
Erinnerungspolitik
gescheitert ist
In seinem neuen Buch
unterzieht Arn
Strohmeyer das
offizielle Gedenken an
den Holocaust einer
radikalen Kritik
Hermann Dierkes - 26.
10. 2022
Die Unterdrückung der
Palästinenser durch den
israelischen
Kolonialstaat, die seit
Monaten wieder
zahlreiche Opfer und
Tote fordert, seine
anhaltende Unterstützung
durch Bundesregierung,
EU und ”westliche Welt”
und ihre buchstäblich
blinde Ergebenheit
gegenüber der
israelischen
Regierungsposition noch
vor den zum x-ten Male
wiederholten Wahlen in
diesem Land zählt mit zu
den schlimmsten
weltpolitischen
Skandalen unserer Zeit.
Umso wichtiger sind
Positionierungen und
Publikationen, die sich
dagegenstemmen, die
jeweiligen Interessen
offenlegen,
Verantwortlichkeiten
benennen und für einen
völkerrechtskonformen
und moralisch haltbaren
Ausweg plädieren.
Das neue Buch von Arn
Strohmeyer ist wieder
einmal ein
hervorragender Beitrag
in dieser
Auseinandersetzung. Im
Rahmen seiner
umfangreichen
Veröffentlichungen zum
Thema Israel, Palästina
und der diesbezüglichen
Auseinandersetzungen in
Deutschland hatte sich
der Bremer Journalist
bereits 2021 mit dem
Buch Die Tragödie
Palästinas und die
Antisemitismus-Debatte
(Gabriele Schäfer
Verlag) zu Wort
gemeldet. Mit seiner
neuesten Publikation
Falsche Loyalitäten –
Israel, der Holocaust
und die deutsche
Erinnerungspolitik
greift er seine
wesentlichen Positionen
wieder auf,
aktualisiert, erweitert
und vertieft sie.
Wie immer in seinen
Schriften lässt
Strohmeyer dabei
wichtige kritische und
oppositionelle Stimmen
aus der Debatte zu Wort
kommen, insbesondere
israelische und jüdische
Wissenschaftler, die in
den deutschen
Mainstream-Medien kaum
Berücksichtigung finden.
Anhand von gegnerischen
und ”offiziellen”
politischen Positionen
weist er deren
interessengebundene
Ideologisierung und
unwissenschaftliche
Hohlheit nach, ihre
gefährliche Tendenz zur
Einschränkung der
Meinungsfreiheit sowie
der Freiheit von
Forschung und Lehre.
Ein ganz schändlicher
Aspekt ist der oftmals
nur noch verleumderische
Gehalt der
Anschuldigungen gegen
Kritiker der
israelischen
Holocaust-Instrumentalisierung,
der Gründungsmythen
Israels und seiner
Apartheid-Politik, wie
z.B. gegen den
antikolonialistischen
afrikanischen
Philosophen Achille
Mbembe. Einen Großteil
des Buches nehmen
diesmal die Thesen des
australischen
Historikers Dirk A.
Moses ein, die dieser in
seinem Aufsatz Der
Katechismus der
Deutschen in fünf
Glaubenssätzen
zusammengefasst hat:
• Einzigartigkeit und
Unvergleichbarkeit des
Holocaust mit anderen
Völkermorden,
• der Holocaust als
Fundament der deutschen
Nation,
• die Sicherheit Israels
als deutsche
Staatsräson,
• Antisemitismus als
spezifisch deutsches
Phänomen,
•Antizionismus gleich
Antisemitismus.
Im Anschluss an Moses
und viele weitere
wissenschaftliche und
politische Stimmen
unterzieht Strohmeyer
diese Glaubenssätze –
die im Übrigen
weitgehend der
israelischen
Staatsideologie
entsprechen – einer
fundierten und
stichhaltigen Kritik.
Sein Fazit: Die deutsche
Erinnerungspolitik ist
gescheitert. Ein
angemessenes
universelles
Holocaustgedenken, das
das wesenhaft zu
Erinnern in dem
Mittelpunkt gestellt
hätte, wäre nicht
umhingekommen, das
Diktum Adornos zu
erfüllen, alles zu tun,
auf ”dass Auschwitz sich
nicht wiederhole”. Man
sollte hinzufügen: gegen
niemanden.
Strohmeyer weiter: ”Es
müsse bedeuten, alles zu
tun, den Holocaust in
allen seinen
historischen,
politischen und
kulturellen Aspekten –
auch durch Vergleiche
mit anderen Genoziden –
zu verstehen sowie
gesellschaftliche
Strukturen zu schaffen,
die die Reste der alten
Strukturen, die
Auschwitz erst möglich
gemacht haben, zu
beseitigen und
Strukturen
hervorzubringen, die
eine Wiederholung
ausschließen.
Stattdessen hätten die
deutsche politische
Elite und die
Mainstreammedien das
Gedenken fetischisiert,
routinisiert und zu
einer Ideologie
ausgebaut, die den
Inhalt des Katechismus
gebetsmühlenartig
wiederholt, ohne dabei
noch echte Anteilnahme
und Empathie erzeugen zu
können.
Nicht das Gedenken an
sich steht also in der
Kritik, sondern seine
staatliche
Instrumentalisierung zu
fremdbestimmten Zwecken,
die wegen ihrer
Überidentifizierung mit
Israel und der Übernahme
von dessen allein seinen
nationalen Interessen
dienendem funktionalen
Antisemitismus (kurz
gefasst: Wer Israel
kritisiert, seine
völkerrechtswidrige
Unterdrückungs-,
Annexions- und
Apartheidpolitik, ist
Antisemit, H.D.) für
verheerende Folgen in
Deutschland sorgt. Was
diese Akteure geschaffen
haben, ist ein Klima der
Angst, des Misstrauens
und der Denunziation,
das die Öffentlichkeit
weitgehend beherrscht.“
Das zurechtgestutzte,
partikulare und nicht
universale
Holocaustgedenken und
die damit verbundene
bedingungslose
Unterstützung Israels
bilden die Hefe, so ist
hinzuzufügen, auf der
die Kritiklosigkeit, ja
Anerkennung seiner sog.
Selbstverteidigung
gedeihen, ihre
Finanzierung, Bewaffnung
und
diplomatisch-politische
Inschutznahme. Die
ständige Betonung der
”gemeinsamen Werte” der
deutschen und
israelischen Politik
(von Merkel bis
Steinmeier bis hin zur
AfD, um nur einige zu
nennen) ist folglich
nicht nur ein
Schattenboxen auf den
offiziellen Bühnen,
sondern es gibt sie
tatsächlich – hinter den
demokratischen Fassaden
und Lippenbekenntnissen
mit ganz gefährlichen
Konsequenzen, wie sie
sich nicht nur in Nahost
zeigen, sondern durch
die schleichende
”Israelisierung” der
deutschen Politik
(Demokratieabbau,
Antiislamismus,
Militarisierung usw.)
nach innen wie nach
außen manifest werden.
Die
Tragödie Palästinas und
die
Antisemitismus-Debatte
Das Dilemma
der deutschen Erinnerungspolitik
Arn Strohmeyer
Gabriele Schäfer Verlag,
Herne - ISBN 978-3-944487-83-0
- 15,90 Euro
(Titelbild
von Erhard Arendt)
Die deutsche
Politik tut sich schwer
mit der Aufarbeitung der
NS-Vergangenheit. Nach über
70 Jahren nach dem Zweiten
Weltkrieg und dem Holocaust
wird im Land der Täter erbittert
über das authentische Erinnern
an den von Deutschen begangenen
Massenmord an den europäischen
Juden gestritten: Soll dieses
Mega-Verbrechen partikularistisch
oder universalistisch erinnert
werden, das heißt, einseitig
auf Israel und die Juden
bezogen oder alle Menschen
auf der Erde einbeziehen?
Was wie ein akademischer
Streit wirkt, ist von eminenter
politischer Bedeutung.
Der Streit hat sich so zugespitzt,
dass er inzwischen Kernelemente
der Demokratie bedroht:
die Meinungs-, Presse- und
Informationsfreiheit.
Denn Israel besteht auf
seinem Monopol, das Vermächtnis
des Holocaust zu bewahren,
das bedeutet aber, dass
das Erinnern einseitig ethnisiert
wird. Deutschland folgt
Israel darin wegen seines
Schuldbewusstseins und in
dem Streben nach Schuldentlastung.
Diese Singularität des monopolisierten
Erinnerns wird aber als
politische Waffe benutzt
und schließt andere Völker
aus der Erinnerung aus,
die auch eine Leidensgeschichte
haben – etwa die Palästinenser,
die Opfer der zionistischen
Kolonisation sind.
Es wird eine Hierarchie
der Leidensgeschichten mit
dem Holocaust an der Spitze
konstruiert und von Israel
mit dem scharfen Schwert
des Antisemitismus-Vorwurfs
verteidigt, anstatt den
Holocaust in Beziehung zu
anderen Genoziden und Zivilisationsbrüchen
zu setzen.
Erst durch Vergleichen kann man Erkenntnisse und ethische Maßstäbe gewinnen.
Das entlässt die Deutschen
nicht aus ihrer Verantwortung,
würde aber dem besseren
Verstehen unter den Völkern,
der Versöhnung und dem Frieden
dienen – vor allem aber
dem „Nie wieder!“
-
Israels
Politik gegenüber den Palästinensern
aus Sicht der Psychoanalyse
Gabriele Schäfer Verlag
Herne, ISBN 978-3-944487-70-0,
16.80 Euro
Israels Konflikt mit
den Palästinensern psychoanalytisch
gesehen - Arn Strohmeyers
neues Buch untersucht die
israelische Politik aus
einer ungewohnten Perspektive
Israels Konflikt mit den
Palästinensern dauert schon
über ein Jahrhundert an.
Er ist ein Ergebnis des
israelischen Siedlerkolonialismus,
der den einheimischen Arabern
das Land und ihren Besitz
gestohlen, über die Hälfte
dieses Volkes vertrieben
und ihre Kultur und Gesellschaft
zerstört hat. Israel ist
heute ein Apartheidstaat,
der die Reste des palästinensischen
Volkes hinter Mauern und
Stacheldraht in Kantone
(man kann auch von Bantustans
sprechen) verbannt hat und
sie nach Belieben kontrolliert
und unterdrückt.
Das ist in – wenigen Worten
ausgedrückt – die gegenwärtige
Situation, und es wird sich
durch die militärische Übermacht
Israels vermutlich in absehbarer
Zukunft auch nichts ändern.
Kann man zu dieser aussichts-
und hoffnungslosen Lage
noch etwas Neues sagen,
um den Konflikt besser zu
verstehen und vielleicht
Auswege aufzuzeigen? Der
Journalist und Autor Arn
Strohmeyer hat ein interessantes
Experiment gewagt, er hat
Aussagen israelischer bzw.
jüdischer Psychoanalytiker
zu diesem Konflikt gesammelt
und ausgewertet, also Menschen,
die von Berufs wegen mit
psychischen Krankheiten
oder gestörten sozialen
Beziehungen von Individuen
und Kollektiven zu tun haben
und deshalb auch zu einer
aufgeklärten und vorurteilsfreien
Sicht der politischen Probleme
berufen sind.
Die Aussagen dieses Berufsstandes
vermitteln ganz neue Einsichten
und Erkenntnisse über diesen
Konflikt. Strohmeyer konzentriert
sich dabei auf die israelisch-jüdische
Seite, denn sie sind die
kolonialistischen Herren
des Landes, die Unterdrücker
und Besatzer über ein anderes
Volk. Was an sich schon
eine hoch aktuelle Frage
aufwirft: Wie ist es möglich,
dass ein Volk, das in seiner
Geschichte so viele Leiden
durchgemacht hat – mit dem
Holocaust als Gipfelpunkt
– heute ein anderes Volk
(die Palästinenser) mit
einer äußerst gewalttätigen,
ja brutalen Besatzungspolitik
beherrscht? Dass Israel
diesem Volk die Menschen-
und Bürgerrechte verweigert
– Rechte, für deren Verwirklichung
Juden in Europa lange an
vorderster Front gekämpft
haben? Dass die Israelis
die Täter-Opfer-Rolle umgekehrt
haben und die von ihnen
unterworfenen Palästinenser
als die „neuen Nazis“ ansehen,
die sie vernichten wollen?
Was bedeutet die von den
Israelis gebaute Mauer psychoanalytisch
gesehen? Wie ist der Mord
an dem früheren Ministerpräsidenten
Jitzhak Rabin in dieser
Sicht zu beurteilen? Wie
ist es zu verstehen, dass
die Israelis sich weigern,
mit den Palästinensern Frieden
zu schließen, obwohl sie
als die stärkste regionale
Militärmacht im Nahen Osten
ohne Risiko die Möglichkeit
dazu hätten? Das sind Fragen,
auf die die Politik keine
überzeugenden Antworten
geben kann, weil sie nur
psychologisch zu erklären
sind.
Die tägliche Gewalt der
Besatzung gegen ein ganzes
Volk hat aber auch äußerst
negative Rückwirkungen auf
die israelische Gesellschaft
selbst. Die Unterdrückung
der Palästinenser hat für
die Israelis einen hohen
Preis: einen dramatischen
Anstieg von Aggression und
Gewalt innerhalb der eigenen
Gesellschaft. Die Psychoanalytiker
führen diese gefährliche
Entwicklung vor allem auf
den Militärdienst zurück,
denn dieser habe in den
besetzten Gebieten nicht
nur eine Entwertung von
Leben, Würde und Besitz
von Palästinensern zur Folge,
sondern auch ein Sinken
der Hemmschwelle für eigentlich
nicht akzeptables gewalttätiges
Verhalten und aggressive
Lösungen ganz allgemein.
Israel begeht großes Unrecht
am palästinensischen Volk,
um dies zu vertuschen, setzt
es eine sehr ausgefeilte
und raffinierte Propaganda
(hebräisch Hasbara) ein.
Die Psychoanalytiker lassen
sich durch solche Aussagen
nicht täuschen und gehen
den Dingen und Ereignissen
auf den wirklichen Grund.
Sie erkennen die echten
Motive der politisch Verantwortlichen
in Israel und können registrieren,
dass ein ganzes Volk durch
die siedlerkolonialistische
Gewalt, die es täglich begeht,
neurotisiert wird, weil
es die eigenen Untaten weder
vor dem eigenen Gewissen
noch vor dem hohen moralischen
Anspruch des Judentums rechtfertigen
kann.
Neben der Vermittlung sehr
interessanter Fakten und
ihrer psychoanalytischen
Interpretation ist der Text
für deutsche Leser auch
aus dem Grund interessant,
dass die angeführten jüdischen
oder israelischen Analytiker
so gut wie alle sehr kritisch
mit der israelischen Politik
und dem Zionismus umgehen.
Das bedeutet: Nach den in
der deutschen Mainstream-Diskussion
geltenden Maßstäben über
Israels Politik gegenüber
den Palästinensern, die
schon hysterische Formen
annehmen, sind diese Analytiker
eigentlich alle Antisemiten,
was wiederum zeigt, wie
absurd die deutsche Debatte
ist.
Strohmeyer gelingt es, ein
ganz anderes, sehr aufschlussreiches
und hintergründiges Bild
des Konflikts zu zeichnen
als es die Medien vermitteln.
(Mitteilung des Verlages)
Wider
den
Mainstream.
Plädoyers gegen Israels
Palästina-Politik und den
Antisemitismus-Vorwurf als
politische Waffe.
Gabriele Schäfer Verlag
Herne, ISBN 978-3-944487-65-6,
17 Euro
Der Journalist Arn Strohmeyer,
ein guter Kenner der politischen
Verhältnisse im Nahen Osten,
hat die Ergebnisse seiner
Recherchen schon in mehreren
Büchern vorgelegt. Regelmäßig
schreibt er auch Artikel
für Zeitschriften und Internetportale,
besonders das Palästina
Portal. In dem hier vorliegenden
Band sind Beiträge von ihm
aus der letzten Zeit zusammengefasst.
Im Fokus seines Interesses
steht dabei die Politik
Israels, die er mit ihrem
völkerrechts- und menschenrechtswidrigen
Vorgehen gegen die Palästinenser
für das Leiden dieses Volkes
und damit auch für den Konflikt
zwischen beiden Völkern
verantwortlich macht. Er
sieht vor allem in dem Ziel
der zionistischen Ideologie,
ganz Palästina ohne Palästinenser
zu besitzen, den Grund für
die Unmöglichkeit, einen
gerechten Frieden zu erreichen.
Strohmeyers Interesse gilt
aber auch dem deutsch-israelischen
Verhältnis, das – belastet
durch die Verbrechen der
NS-Vergangenheit – von vielen
Fehlentwicklungen geprägt
ist. Eine der schlimmsten
Erscheinungen in diesem
Zusammenhang ist der im
deutschen Mainstream üblich
gewordene Antisemitismus-Vorwurf
bei jeder Kritik an der
verhängnisvollen Politik
Israels, dass also das Eintreten
für Menschenrechte und Völkerrecht
als „Judenhass“ diffamiert
wird. Gegen diesen schändlichen
Missbrauch politisch-moralischen
Denkens und für das Erreichen
einer Friedenslösung, die
den Namen verdient, engagiert
sich der Autor in seinen
Schriften zu diesem Thema.
Titelblattentwurf
von Erhard Arendt
Arn
Strohmeyer
Ein klassischer Fall
von Geschichtsfälschung.
”1948.Die
Ausstellung zur Staatsgründung
Israels” ist eine Flucht
in Mythen.
Eine Gegendokumentation
Gabriele
Schäfer Verlag, ISBN 978-3-944
487-60-1, 14,80 Euro
Wenn die
Geschichtsschreibung ganz
im Dienst einer Ideologie
steht - Arn Strohmeyer
hat eine Gegendarstellung
auf die ”Ausstellung zur
Staatsgründung Israels”
vor 70 Jahren verfasst
- Hermann
Dierkes - 22008 jährte
sich zum 60. mal die Nakba,
also die Katastrophe mit
Vertreibung, Massakern,
Flucht, Zerstörung und Enteignung,
mit der das palästinensische
Volk die Staatsgründung
Israels bezahlen musste
– und bis heute bezahlt.
Damals hat der Verein Flüchtlingskinder
im Libanon e.V. eine sehr
verdienstvolle Wanderausstellung
auf den Weg gebracht, die
die Nakba wissenschaftlich
dokumentiert und den historischen
Wahrheiten Gerechtigkeit
widerfahren lässt. Die Ausstellung
wurde gefördert vom Evangelischen
Entwicklungsdienst sowie
der Stiftung Entwicklungszusammenarbeit
Baden-Wuerttemberg und von
über 50 Persönlichkeiten
des öffentlichen Lebens
unterstüzt. Bis heute wurde
sie an ca. 100 Orten gezeigt,
u.a. 2014 im EU-Parlament
in Strassburg und am Sitz
der UN in Genf. Sie wurde
von Zehntausenden besucht,
trotz massiver Anfeindungen
einer zweifelhaften ”Israel-”Lobby,
deren Zensur- und Verbotsforderungen
sich hier und da leider
auch Kommunalpolitik und
Kirchengemeinden gebeugt
haben, wie jüngst wieder
in Köln.15.000 Ausstellungskataloge
wurden verkauft.
Der Erfolg
der Ausstellung hat offensichtlich
eine weitere Massnahme der
”Israel”-Lobby (in Wahrheit
Agenten der rechtsextremen
Regierung Netanjahu) hervorgerufen.
Diesmal ist eine der Regierungspolitik
nahestende Organisation
namens ”DEIN e.V. Verein
für Demokratie und Information”
mit einer Wanderausstellung
”1948. Die Ausstellung zur
Staatsgruendung Israels”
auf den Plan getreten.
Der Journalist
Arn Strohmeyer hat die mit
32 Tafeln und einem 70-seitigen
Beiheft versehene Ausstellung
untersucht und kommt zu
dem Ergebnis, dass es sich
um einen ”klassischen Fall
von Geschichtsfälschung”
handelt. In seiner Broschuere
von gut 150 Seiten nimmt
er die zentralen Aussagen
auseinander, die vollkommen
deckungsgleich sind mit
den offiziellen Mythen der
israelischen Staatsgründung.
Strohmeyer stuetzt sich
dabei u.a. bewusst auf die
neueren Forschungsergebnisse
israelischer Geschichtswissenschaft,
die auf Basis von Staats-
und Militärarchivöffnungen,
Regierungsprotokollen, Aufzeichungen
handelnder Personen und
Zeitzeugenaussagen zu ganz
anderen Einschätzungen kommen.
Doch die
Arbeiten kritischer Historiker
wie Simcha Flapan, Ilan
Pappe, Shlomo Sand, Tom
Segev und Moshe Zuckermann,
werden von der Ausstellung
ueberhaupt nicht zur Kenntnis
genommen. Strohmeyer zeigt
auch, dass die Ausstellung
keineswegs die israelische
Position widergibt. Es gebe
eben auch das ”andere” Israel.
Die
Macher versichern allerdings,
dass man die Vergangenheit
”korrekt” und ”nicht verzerrt”
präsentieren wolle, als
”historisches Korrektiv”,
um ”Halbwissen, Vermutungen,
Desinformation und Hassinformationen”
entgegenzutreten. Strohmeyer
dazu: ”Das klingt gut, ist
aber selbst reine Propaganda,
denn die Ausstellung wird
den von ihr gesetzten Kriterien
in keiner Weise gerecht.
Ganz im Gegenteil: Man wundert
sich, mit welchen Geschichtsfälschungen
die Organisatoren der Austellung
an die Öffentlichkeit gehen.
Offenbar ist es ihre Absicht,
ein völlig uninformiertes
und ahnungsloses Publikum
anzusprechen, das bereit
ist, solche Mythen und Legenden
zu akzeptieren, ohne zu
widersprechen.” Weggelassen,
vertuscht und manipuliert
wird schon hinsichtlich
der Vorgeschichte der Staatsgründung.
Die Entstehung und Entwicklung
der ausgesprochen kolonialistischen
– auf Vertreibung der ansässigen
Palästinenser ausgerichteten
- zionistischen Bewegung
seit Ende des 19. Jahrhunderts
fehlt vollständig. Die Gegenwehr
der Palästinenser in den
30er Jahren – noch unter
britischer Mandatszeit –
sei Ausdruck von Fanatismus,
Machtstreben und Antisemitismus
gewesen, während die jüdischen
Einwanderer nur friedlich
aufbauen wollten.
Gefälscht
wird weiter hinsichtlich
der strategischen Interessen,
der Kräfteverhältnisse,
der Chronologie und der
Begleitumstände des israelisch-arabischen
Kriegs und der palästinensischen
Flucht und Vertreibung im
Jahr 1948.
Motto: Die
meisten seien freiwillig
gegangen. Eine von den zionistischen
Terrormilizen und der entstehenden
israelischen Armee betriebene
ethnische Säuberung, die
bereits unmittelbar nach
dem UN-Teilungsbeschluss
vom November 47 einsetzte,
die die UN-Teilungspläne
missachtete und lange vor
dem schwächlichen und unkoordinierten
arabischen Angriff nach
der Ausrufung des Staates
Israel am 15. Mai 1948 Fakten
schuf, habe es nicht gegeben.
Durchgängig werden im Beiheft
die Palästinenser als blutrünstige
Terroristen dargestellt,
gegen die sich die guten
Israelis verteidigen mussten
und müssen. Die Verfasser
des Ausstellungskatalogs
bestreiten überhaupt die
Tatsache, dass es seit Jahrhunderten
ein palästinensisches Volk
gab. Doch entgegen allen
Beteuerungen fand der Zionismus
Ende des 19. Jahrhunderts
keine menschenleere Wüste
vor, die er angeblich zum
Blühen brachte, sondern
drang in ein Land ein, in
dem Hunderttausende Palästinenser
seit langen Zeiten ansässig
waren.
Strohmeyer
resümiert: ”Weil die
zionistische Ideologie nicht
zugeben kann, dass der palästinensische
Widerstand die Antwort auf
die Unterdrückung der nationalen
Rechte dieses Volkes ist
(...), muss die zionistische
Sicht auf die Geschichte
und die aktuelle politische
Situation mythisch, legendenhaft
und deswegen ahistorisch
sein. Das gilt auch für
die hier kritisierte Exposition
1948. Die Ausstellung, die
sich ganz der zionistischen
Weltanschauung unterordnet.”
Er zitiert
den herausragenden israelischen
Historiker Ilan Pappe: ”Jeder
Versuch zur Lösung eines
Konflikts muss sich zuallererst
mit dessen Kern auseinandersetzen.
(…) Die Tatsache, dass die
israelische und zionistische
Version der Geschichte (...)
in Deutschland weitgehend
akzeptiert wird, basiert
auf einer ganzen Ansammlung
von Mythen, die alle darin
münden, das moralische Recht
und das ethische Verhalten
der Palästinenser ins Zwielicht
zu ruecken, was allerdings
jede Chance auf einen zukünftigen
gerechten Frieden enorm
verringert.” Die Ausstellung
”1948” erinnert auf jeden
Fall an die alte Volksweisheit:
Die Wahrheit ist ein selten
Kraut, noch seltener, wer
es gut verdaut …
Weglassen,
vertuschen und manipulieren
- „1948. Die Ausstellung
zur Staatsgründung Israels“
ist ein klassischer Fall
von Geschichtsfälschung
-
Arn Strohmeyer
Der israelische Historiker
Ilan Pappe schreibt über
die offizielle Geschichtsschreibung
des Staates Israel, die
die Zeit um 1948 behandelt,
sie sei geprägt von „einer
tief sitzenden Angst vor
einer Debatte über die Ereignisse
von 1948, da Israels ‚Behandlung‘
der Palästinenser in jener
Zeit zwangsläufig beunruhigende
Fragen nach der moralischen
Legitimität des gesamten
zionistischen Projekts aufwerfen
würde. Für Israelis ist
es daher von entscheidender
Bedeutung, einen starken
Verleumdungsmechanismus
aufrechtzuerhalten, der
ihnen nicht nur hilft, die
von den Palästinensern in
den Friedensverhandlungen
gestellten Forderungen abzuwehren,
sondern auch – und vor allem
– jede eingehende Debatte
über den Charakter und die
moralischen Grundlagen des
Zionismus zu vereiteln.
Die Palästinenser als Opfer
israelischer Taten anzuerkennen
ist für Israelis in mindestens
zweierlei Hinsicht zutiefst
beunruhigend. Da eine solche
Anerkennung bedeutet, sich
dem historischen Unrecht
zu stellen, das Israel mit
der ethnischen Säuberung
Palästinas 1948 begangen
hat, stellt sie die Gründungsmythen
des Staates Israel in Frage
und wirft eine Fülle ethischer
Fragen auf, die unausweichliche
Folgen für die Zukunft des
Staates haben.
Die Palästinenser als Opfer
anzuerkennen, ist mit tief
verwurzelten Ängsten verknüpft,
da es von den Israelis verlangt,
ihre Wahrnehmung der ‚Vorgänge‘
von 1948 in Frage zu stellen.
Aus Sicht der meisten Israelis
- und nach der Darstellung,
die die israelische Mainstream-
und Populärgeschichtsschreibung
immer wieder verbreitet
– konnte Israel sich 1948
als unabhängiger Nationalstaat
auf einem Teil des Mandatsgebietes
Palästina etablieren, weil
es den frühen Zionisten
gelungen war, ‚ein leeres
Land zu >>>
Arn Strohmeyer
Weltmacht Israel.
Wie der nahöstliche
Kleinstaat global agiert.
Gabriele Schäfer Verlag,
Herne,
ISBN 978-3-944487-76-2 - 17,90 Euro
(Verlagsmitteilung)
Israel (das Kernland ohne
besetzte Gebiete) ist etwa
so groß wie das Bundesland
Hessen, also eigentlich
ein Kleinstaat. Politisch,
wirtschaftlich, militärisch
und kulturell ist dieser
Staat aber eine Großmacht,
die unter den führenden
Staaten der Welt eine bedeutende
Rolle spielt. Diese Position
hat Israel aber nicht nur
aus eigener Kraft erreicht,
sondern mit großer internationaler
Hilfe - vor allem von den
USA, Deutschland, der EU
und von den Juden aus der
Diaspora.
Dabei ist das Image dieses
Staates in der Welt alles
andere als gut, denn er
wurde 1948 mit Gewalt auf
dem Territorium eines anderen
Volkes gegründet. Landraub
sowie Vertreibung und Unterdrückung
dieses Volkes dauern bis
heute an. Israel ist zu
einer gerechten Friedenslösung
mit den Palästinensern nicht
bereit. Dafür gibt es gute
Gründe für den zionistischen
Staat, denn er will einerseits
möglichst viel Land in Besitz
nehmen und andererseits
zieht er – was eigentlich
paradox klingt – enorme
Vorteile aus der Besatzung.
Er hat inzwischen aus der
Unterdrückung der Palästinenser
und den kriegerischen Auseinandersetzungen
mit ihnen ein Milliarden-Geschäft
gemacht. Die israelische
Industrie hat spezielle
Waffen entwickelt, die das
Label „Im Kampf erprobt“
tragen. Außerdem haben israelische
Firmen zur Überwachung und
Kontrolle der Palästinenser
in den besetzten Gebieten
einzigartige Techniken entwickelt.
Beides – Waffen wie die
Kontroll- und Überwachungstechniken
plus die Strategien zu ihrer
Anwendung – exportiert Israel
mit großem Erfolg in die
ganze Welt.
Israel agiert aber auch
im politischen Bereich global
sehr erfolgreich. So hat
dieser Staat es geschafft,
seine völkerrechtswidrige
Politik gegenüber den Palästinensern
gegen alle Widerstände von
außen Jahrzehnte lang aufrechtzuerhalten.
Dabei hilft es Israel, seine
Sicht des Holocaust für
seine Interessen weltweit
zu instrumentalisieren und
dabei auch eine Formel für
Judenhass einzu-setzen,
die jede Kritik der israelischen
Politik unter den Antisemitismus-Vorwurf
stellt. Um diese Ideologie
zu verbreiten, hat Israel
ein einzigartig erfolgreiches
Propaganda-System (Hasbara)
entwickelt.
Israel arbeitet zurzeit
mit den USA daran, das Völkerrecht
in seinem Sinne zu verändern.
An die Stelle von humanen
und demokratischen, also
universalistisch gültigen
Lösungen internationaler
Probleme soll eine Politik
der Stärke treten, die sich
rücksichtslos über die Interessen
der kleinen und schwachen
Interessengruppen und Völker
hinwegsetzt. Jüngstes Beispiel
hierfür ist der „Jahrhundert-Deal“
von US-Präsident Trump,
der es Israel ermöglicht,
große Teile des Westjordanlandes
völkerrechtswidrig zu annektieren.
Diese Bestrebungen zusammen
genommen haben dazu geführt,
von einer zunehmenden „Israelisierung“
der Welt zu sprechen. Davon
handelt dieses Buch.
Arn
Strohmeyer
Die
israelisch-jüdische Tragödie
Von
Auschwitz zum Besatzungs-
und Apartheidstaat Israel.
Das Ende der Verklärung
Seit 50 Jahren hält Israel
völkerrechtswidrig palästinensische
Gebiete besetzt und ein
Ende – und damit eine Friedenslösung
– ist nicht in Sicht. Um
diesen Zustand zu zementieren,
hat Israel apartheidähnliche
Zustände geschaffen: In
Israel selbst unterliegen
die Palästinenser großer
Diskriminierung, im Westjordanland
und im Gazastreifen werden
sie hinter Mauern und Zäunen
– sozusagen in Reservaten
oder Bantustans – weggesperrt.
Rund 4,5 Millionen Menschen
müssen dort inzwischen ohne
politische und bürgerliche
Rechte leben, die Menschenrechtslage
ist verheerend. Die israelische
Politik hat sich so aber
selbst ausmanövriert: Die
Zwei-Staaten-Lösung ist
wegen des Siedlungsbaus
auf palästinensischem Land
nicht mehr möglich, eine
Ein-Staaten-Lösung würden
die Palästinenser mit ihrer
Mehrheit dominieren. Eine
ausweglose Situation, die
nur noch mit dem Begriff
des Tragischen zu verstehen
ist: Der handelnde Protagonist
(Israel) gefährdet durch
seine kompromisslose Politik
des Hochmuts und der Hybris
die eigene staatliche Existenz.
Als Zukunftsmodell bietet
sich nur noch die Apartheid-„Lösung“
an, die auf der weiteren
Unterdrückung eines ganzen
Volkes beruht und deshalb
keine Überlebenschance hat.
Das Scheitern und damit
eine Ende des Zionismus
scheint so absehbar.
ISBN 9783944487571, Englisch-Broschur,
13x20 cm, 280 Seiten
Antisemitismus
und Nahost-Konflikt.
Einseitige „Aufklärung“
an deutschen Schulen
Arn Strohmeyer
Gabriele Schäfer
Verlag Herne
ISBN 9783944487731 - 9,90 Euro.
|
Kommt der
Antisemitismus von „links“?
Arn Strohmeyers
Antwort auf Thomas Haurys
antideutsche Thesen
ist als Buch erschienen
Gegen
die Indoktrinierung an Schulen
Der aus der antideutschen
Szene stammende Sozialwissenschaftler
Thomas Haury hat kürzlich
eine
Broschüre mit dem Titel
Antisemitismus von links.
Facetten der Judenfeindschaft
(Verlag Aktion Courage e.V.,
Berlin) veröffentlicht.
Der Text richtet sich vor
allem an Lehrer, die ihren
Schülern vermitteln sollen,
dass heute vor allem „Linke“
für den Antisemitismus in
der deutschen Gesellschaft
verantwortlich sind. Die
Broschüre Haurys ist vom
Bundesministerium für Familie,
Senioren, Frauen und Jugend
(BFSFJ) finanziell gefördert
worden und wird über das
Internet an allen Schulen
in Deutschland digital beworben,
um ihn im politischen Unterricht
zu verwenden.
Ganz exakt definiert Haury
nicht, wen er mit „links“
eigentlich meint, aber aus
dem Text erschließt es sich,
wer hier unter sein diffamierendes
Urteil fällt: Alle Kritiker
der israelischen Politik
gegenüber den Palästinensern
– also alle Aktivisten,
die sich für eine Einhaltung
von Völkerrecht und Menschenrechten
im Palästina-Konflikt einsetzen.
Aber auch alle Kritiker
des Kapitalismus bzw. Neoliberalismus
oder des internationalen
Finanzsystems fallen darunter,
denn in einer solchen Kritik
könnte ja auch eine versteckte
antisemitische Attacke auf
Juden stecken. Was ja heißt:
Jede kritische Auseinandersetzung
mit dem gegenwärtigen Wirtschafts-
und Finanzsystem wird zum
Tabu erklärt. Haury bringt
sogar SPD-Politiker wie
Franz Müntefering und Gewerkschafter
von verdi und der IG-Metall
in Antisemitismusverdacht,
weil sie es wagten, die
Arbeitsplätze zerstörende
Profitgier der Hedgefonds
als „Heuschrecken“ zu bezeichnen.
Haury macht
es sich leicht, zu seinem
inquisitorischen Urteil
zu kommen, denn er leugnet
einfach die Unmenschlichkeit
der israelischen Politik
gegenüber den Palästinensern.
Die Verbrechen der Zionisten
an mehr >>>
Ist
Antizionismus gleich
Antisemitismus?
Arn Strohmeyer
Eine
Antwort auf Kritiker meines
Buches
Antisemitismus
– Philosemitismus und der
Palästina-Konflikt. Hitlers
langer verhängnisvoller
Schatten
Beiträge
zur Internationalen Politik,
Bd. 10
ISBN 9783944487489
13x20 cm, Englisch-Broschur,
182 Seiten - 17,90 Euro
Die Verteidiger
der israelischen Politik
in Deutschland greifen,
wenn Kritiker unter Berufung
auf die Menschenrechte und
das Völkerrecht diese Politik
kritisieren, schnell zum
Antisemitismus-Vorwurf Arn
Strohmeyer untersucht an
einem prototypischem Fall
– der Kritik des Bremer
Grünen-Politikers und Vorsitzenden
der Bremer Deutsch-Israelischen
Gesellschaft (DIG) Hermann
Kuhn an seinem Buch
Antisemitismus – Philosemitismus
und der Palästina-Konflikt
– die Argumente, auf die
sich die Israel-Apologeten
dabei stützen. Strohmeyer
kommt zu dem Ergebnis, dass
die Verteidiger Israels
so gut wie ausschließlich
ideologisch argumentieren,
aber offenbar nur begrenzte
Kenntnisse des Zionismus
und seiner Geschichte haben.
Oder sie tabuisieren und
verdrängen die zionistische
Realität, weil sie nicht
in ihr Wunschbild von Israel
passt. Der Antisemitismus-Vorwurf,
den sie gegen die Kritiker
der israelischen Politik
verwenden, erweist sich
damit in erster Linie als
eine ideologische Waffe,
die von Israels Vorgehen
gegen die Palästinenser
ablenken und Kritik an Israels
Vorgehen ausschalten soll.
Die
einzige
Demokratie im Nahen
Osten?
Israel und die westlichen
Werte
Arn Strohmeyer
Gabriele Schäfer Verlag
Herne
226 Seiten, 19,50 Euro
ISBN 978-3-944487-43-4
(Umschlagentwurf Erhard
Arendt)
Israel
– eine Demokratie oder Ethnokratie?
- Dass Israel
die „einzige Demokratie“
im Nahen Osten ist, gilt
in westlichen Staaten (USA
und EU) als unumstößliches
Dogma. Dieser Staat wird
als „demokratische Insel“
im Meer der arabischen Diktaturen
ringsum angesehen. Schon
der Begründer des Zionismus,
Theodor Herzl, sah den Judenstaat
visionär „als Vorposten
der Kultur gegen die Barbarei“,
und Israel versteht sich
heute als „Villa im (arabischen)
Dschungel“. Dabei steht
schon die zionistische Ideologie
des Siedlerkolonialismus,
die Israel von Anfang an
geprägt hat, im Widerspruch
zum Wesen der Demokratie
westlichen Typs. Denn der
israelische Staat konnte
nur mit der Unterwerfung
eines anderen Volkes und
dem Raub seines Landes geschaffen
werden. Heute leben im israelischen
Herrschaftsbereich (Westbank
und Gazastreifen) fast vier
Millionen Palästinenser
ohne jede bürgerlichen und
demokratischen Rechte. Auch
die Palästinenser in Israel
selbst sind keine vollwertigen
Bürger und weitgehenden
Diskriminierungen ausgesetzt.
Israel erweist sich so nicht
als Demokratie, sondern
als Ethnokratie mit demokratischen
Elementen, denn die Juden
sind die privilegierte und
dominante Schicht. Ein Faktum,
das mit den westlichen Werten
von der Gleichheit aller
Menschen und ihren unveräußerlichen
Rechten nicht vereinbar
ist.
Erinnern
- aber wie?
Israel zwischen Holocaust-Gedenken
und Besatzungsrecht
Arn Strohmeyer
Der
Holocaust als Rechtfertigung
für Israels völkerrechtswidrige
Politik -
Arn
Strohmeyer hat ein neues
Buch zu einem heiklen
Thema vorgelegt - Erhard
Arendt - Der Holocaust
war eines der furchtbarsten
Verbrechen der Menschheitsgeschichte.
Ihm fielen nicht nur
über fünf Millionen
Juden zum Opfer, sondern
auch Millionen anderer
Menschen, die in der
Ideologie der Nationalsozialisten
„unwertes Leben“ darstellten.
In Deutschland spielt
diese monströse Untat
in der Politik und im
Alltagsleben kaum noch
eine Rolle, sie findet
bestenfalls in Reden
an Gedenktagen noch
routinemäßige Erwähnung.
Anders in Israel. Hier
ist der Holocaust auf
staatliches Betreiben
hin tief in das Bewusstsein
der Menschen eingedrungen,
er bestimmt alle Bereiche
des Lebens, er ist dort
allgegenwärtig. Ja,
er ist zu einem Teil
der israelischen Identität
geworden. Die israelische
Politik ist auch nie
davor zurückgeschreckt,
den Holocaust als moralisches
Kapital für die eigenen
Interessen einzusetzen
und ihn für das Erreichen
politischer Ziele zu
instrumentalisieren.
Titelblattentwurf
von Erhard Arendt
So benutzt
Israel die deutsche
historische Schuld ganz
bewusst als Druckmittel
gegenüber deutschen
Regierungen. Israel
rechtfertigt aber auch
seine völkerrechtswidrige
Besatzungs-, Landraub-
und Siedlungspolitik
gegenüber den Palästinensern
und damit die massive
Verletzung der Menschenrechte
mit dem Holocaust. Damit
begibt sich dieser Staat
nicht nur in ein großes
moralisches Dilemma,
sondern er nimmt offenbar
auch einen großen Verlust
seiner moralischen Glaubwürdigkeit
in Kauf. Eine solche
Rechtfertigung seiner
Politik stellt zugleich
auch eine extreme Trivialisierung
dieses Mega-Verbrechens
dar. Der Autor kritisiert
einen solchen unwürdigen
Umgang mit den Toten
des Holocaust und versucht
eine Antwort auf die
Frage zu geben: Wie
können wir uns heute
angemessen erinnern?
Strohmeyer stützt sich
in seiner Studie auf
die Arbeiten vieler
jüdischer und israelischer
Historiker und Publizisten
– Autoren, die Distanz
zum zionistischen Israel
haben. Der Verfasser
schildert das widersprüchliche
Verhältnis, das die
zionistischen Juden
zum Holocaust hatten
und haben. Die vorstaatliche
israelische Gesellschaft
(der Jischuw) hat, während
die Verbrechen an den
europäischen Juden in
den Vernichtungslagern
geschahen, wenig Interesse
an diesen Vorgängen
gezeigt. Was den Zionisten
nach dem Krieg den Vorwurf
eintrug, nichts oder
zu wenig zur Rettung
der Juden getan zu haben.
So argumentierte etwa
der Holocaust-Forscher
Saul Friedländer, der
dem ersten israelischen
Ministerpräsidenten
David Ben Gurion vorwarf,
das Wesen des Holocaust
gar nicht verstanden
zu haben.
Nach der Staatsgründung
1948 wurde der Holocaust
in Israel eher mit Schweigen
übergangen. Die Überlebenden,
die ins Land gekommen
waren, wurden fast mit
Verachtung behandelt,
weil man ihnen vorwarf,
sich nicht gewehrt zu
haben und sich wie Lämmer
hätten zur Schlachtbank
hätten führen lassen.
Erst der Prozess gegen
Adolf Eichmann brachte
die Wende. Ben Gurion
benutzte die Aburteilung
dieses NS-Verbrechers
als großen Schauprozess,
um den Israelis und
den Juden der Welt die
neue jüdische Stärke
zu demonstrieren: Der
Eichmann-Prozess war
das Mittel, mit dem
Ben Gurion die nationale
Einheit erneuern wollte,
aber dazu musste die
absolute politische
Macht des Holocaust
und seiner Opfer instrumentalisiert
werden. Der Prozess
sollte auch zeigen,
dass er [Ben Gurion]
den Holocaust nicht
„vergessen“, das Andenken
der Opfer nicht für
deutsches Wiedergutmachungsgeld
„verkauft“ und alles
getan hatte, um die
bedrohten Juden in Europa
zu retten. Seitdem ist
der Holocaust vor allem
auch ein Mittel zum
Zweck des Erreichens
und der Rechtfertigung
politischer Ziele geworden.
Es gibt nicht wenige
israelische Intellektuelle,
die auf die Gefahren
hinweisen, die es bedeutet,
wenn sich ein Staat
oder eine politische
Kultur in seinem/ihrem
Handeln so gut wie ausschließlich
auf die Toten der Vergangenheit
beruft – und das auch
noch in völlig einseitig
partikularistisch-ethnischer
und nicht universalistischer
Weise. Strohmeyer weist
vor allem darauf hin,
dass gerade diese Sichtweise
eine Verständigung mit
den Palästinensern unmöglich
macht. Denn nicht der
Antisemitismus, den
Israel diesem Volk unterstellt,
ist der Grund für die
Unlösbarkeit des Konflikt
zwischen den beiden
Völkern, sondern einerseits
Israels siedlerkolonialistische
Ideologie und andererseits
seine Selbstdarstellung,
unter Berufung auf den
Holocaust selbst das
Opfer in dieser Auseinandersetzung
zu sein. Dies ist eine
Deutung der historischen
und politischen Ereignisse
in Palästina, die alle
Realitäten auf den Kopf
stellt. Dass es ist
die Pflicht der internationalen
Gemeinschaft und gerade
auch Deutschlands ist,
hier korrigierend einzugreifen
und Druck auf Israel
auszuüben, macht der
Verfasser überaus deutlich.
Arn
Strohmeyer: Erinnern
– aber wie? Israel zwischen
Holocaust-Gedenken und
Besatzungsunrecht, Gabriele
Schäfer Verlag Herne;
ISBN 978-3-944487-38-0,
14,90 Euro
Der Antisemitismus
hat in Europa und speziell
in Deutschland zu furchtbaren
Verbrechen geführt, die
im Holocaust der Nationalsozialisten
ihren monströsen Höhepunkt
erfuhren. Es versteht sich
von selbst, dass besonders
die westlichen Gesellschaften
den Antisemitismus ächten
und auf jede Form des erneuten
Auftretens dieser Form des
Rassismus äußerst sensibel
reagieren. Der Antisemitismus-Vorwurf
steht deshalb in den aktuellen
politischen Auseinandersetzungen
ständig im Raum. Die Frage
ist aber: Handelt es sich
dabei wirklich um das Auftreten
von echtem Antisemitismus
oder wird dieser Vorwurf
von Lobbygruppen nicht auch
interessenbestimmt für das
Erreichen bestimmter politischer
Ziele instrumentalisierend
eingesetzt?
Dieser Frage
geht das vorliegende Buch
nach. Der Autor stellt dabei
fest, dass die historischen
Veränderungen im Judentum
selbst auch Folgen für den
Antisemitismus-Begriff mit
sich gebracht haben. Im
Judentum gab es immer die
beiden spaltenden Tendenzen
der Absonderung, Abschottung
und Isolation einerseits
und der universellen Offenheit
und Weltzugewandtheit andererseits.
Durch die Entstehung des
Staates Israel und die ihn
tragende ethnisch-nationalistische
Ideologie des Zionismus
hat die erste Richtung deutlich
die Dominanz erlangt, die
Universalisten sind im Judentum
eher zu einer Randgruppe
geworden. Da Israel den
Anspruch erhebt, das ganze
Judentum zu vertreten (was
die Universalisten wiederum
nicht anerkennen), hat der
Antisemitismus-Begriff
sich in der Weise verändert,
dass er nicht mehr allein
Hass auf Juden wegen ihres
Jude-Seins meint, sondern
nun jede Kritik an Israel
und seiner äußerst umstrittenen
Politik gegenüber den Palästinensern
als solchen bezeichnet.
Dieser Definition
widersprechen aber die Universalisten,
die sich für das Einhalten
der jüdischen Ethik von
Versöhnung und Nächstenliebe,
Menschenrechten und Völkerrecht
einsetzen.
Der heute
gängige und im öffentlichen
Diskurs benutzte Antisemitismus-Begriff
erweist sich deshalb sehr
oft als ein manipulativ
und instrumentalisierend
vorgebrachtes Argument,
das einzig das Ziel verfolgt,
die ethnischnationalistischen
Interessen Israels zu vertreten
und einzufordern, nicht
aber als ein probates Mittel,
über diese Form des Rassismus
aufzuklären und sie zu bekämpfen.
Gegen diese Form des Missbrauchs
und der ideologischen Instrumentalisierung
des Anti-Antisemitismus
wendet sich dieses Buch.
Dass dieser Missbrauch besonders
in Deutschland überhaupt
möglich ist, hängt nicht
zuletzt mit dem als Folge
der nationalsozialistischen
Verbrechen vorherrschenden
Schuldgefühl gegenüber Juden
und dem daraus abgeleiteten
Philosemitismus zusammen.
Es wird dabei
oft übersehen, dass Philosemitismus
und Antisemitismus sehr
eng zusammenhängen und dass
ersterer für eine verzerrtes
Bild gerade im Blick auf
den Nahost-Konflikt verantwortlich
ist. Auch dieser Phänomen
unterzieht der Autor einer
ausführlichen Analyse. Er
plädiert deshalb für eine
realitätsbezogene Beurteilung
des Konflikts und für eine
im Sinne universalistischer
Werte gerechte Lösung auch
für die Palästinenser.
Arn Strohmeyer:
Antisemitismus – Philosemitismus
und der Palästina-Konflikt.
Hitlers langer verhängnisvoller
Schatten,
Gabriele Schäfer Verlag
Herne,
ISBN 978-3-944487-30-4,
17.80 Euro
Buch - Leseprobe 3
- Antisemitismus – Philosemitismus
und der Palästina-Konflikt
>>>
Buch - Leseprobe 2
- Antisemitismus – Philosemitismus
und der Palästina-Konflikt
>>>
Buch - Leseprobe 1
- Antisemitismus – Philosemitismus
und der Palästina-Konflikt
>>>
Buch - Antisemitismus –
Philosemitismus >>>
Antisemitismus
- Philosemitismus und der
Palästina-Konflikt -
Rezension von Dr. Ludwig
Watzal - Auch 70 Jahre nach
dem unfreiwilligen Abtreten
des "Großen Diktators" von
der Weltbühne leidet Deutschland
immer noch am Nazi-Syndrom.
Von "Bewältigung" oder "Aufarbeitung"
der Geschichte kann nur
einschränkend die Rede sein.
>>>
Arn Strohmeyer,
Antisemitismus – Philosemitismus
und der Palästina-Konflikt.
- Hitlers langer verhängnisvoller
Schatten. - Rezension von
Ekkehart Drost, 19.9.2015
>>>
Fingerübung
auf dem Klavier der Schuldgefühle
- 17. 9.
2015 - Wie der Philosemitismus
Deutschlands Beziehung zu
Israel bestimmt, beschreibt
Arn Strohmeyer in seinem
neuen Buch - Rezension
von Sven Severin
Abrechnung mit Israels manipulativer
Verwendung des Antisemitismus-Begriffs
-
Arn
Strohmeyer, „Antisemitismus
– Philosemitismus und der
Palästina-Konflikt: Hitlers
langer verhängnisvoller
Schatten“ Rezension von
Kurt O. Wyss
Die
Nakba in Haifa
Arn Strohmeyer
Die Gründung des Staates
Israel ist mit einem großen
Unrecht verbunden: der systematischen
Vertreibung der Palästinenser
– der Nakba, (arabisch Katastrophe).
In Deutschland sind die
Ereignisse der Jahre 1947/48
wenig bekannt. Israelische
Historiker wie Simcha
Flapan, Benny Morris und
Ilan Pappe – haben sie aber
im Einzelnen erforscht und
die Ergebnisse ihrer Arbeiten
an die Öffentlichkeit gebracht.
Besonders grausam traf es
die Stadt Haifa, die die
jüdischen Truppen im April
1948 (also noch vor Ausrufung
des Staates durch den Zionistenführer
Ben Gurion) stürmten und
die meisten arabischen Einwohner
vertrieben.
Anlässlich des Zeigens der
Nakba Ausstellung in Bremen
(Februar/März 2015)
habe ich diese Broschüre
geschrieben, die die Ereignisse
jener dramatischen Tage
dort nachzeichnet. Ich habe
mich dabei ausschließlich
auf israelische Quellen
gestützt. Für Bremen ist
die Geschichte Haifas von
besonderer Bedeutung, da
es seine Partnerstadt ist.
Die Broschüre kann beim
Verfasser für drei Euro
pro Stück bezogen werden
(arn.strohmeyer@web.de).
Das
unheilvolle Dreieck.
Deutschland, Israel und
die Palästinenser
Plädoyer für eine andere
Nahostpolitik
Arn Strohmeyer
Gabriele
Schäfer Verlag Herne, ISBN
978-3-944487-14-4, 19,50
Euro
"Wer Hitler abschütteln
will, muss heute die Palästinenser
verteidigen", hat der deutsch-französische
Publizist Alfred Grosser
geschrieben, der als Jude
im "Dritten Reich" emigrieren
musste. Mit diesem Satz
hat er die ganze unheilvolle
Beziehung zwischen Deutschland,
Israel und den Palästinensern
geschildert. Deutschland
hat unter Berufung auf die
Verbrechen der Nazis an
den Juden den Staat Israel
von Anfang an rückhaltlos
unterstützt - politisch,
wirtschaftlich und militärisch
und tut das auch heute noch.
Für Bundeskanzlerin Angela
Merkel ist das deutsche
"Staaträson". Israel konnte
sich aber als Staat nur
etablieren, weil sein Siedlerkolonialismus
ein anderes Volk - die Palästinenser
- aus ihrer Heimat vertrieb,
ihr Land raubte und ihre
Gesellschaft und Kultur
zerstörte. Dieser Prozess
dauert bis heute an und
macht eine Friedenslösung
im Nahen Osten unmöglich.
Durch den bedingungslosen
Beistand, den Deutschland
für Israel leistet, unterstützt
es die aggressive und völkerrechtswidrige
Expansions- und Besatzungspolitik
dieses Staates. Es ist damit
an der Unterdrückung der
Palästinenser direkt beteiligt.
Da diese Politik Israels
aber ohne Zukunftsperspektive
ist und seine eigene Existenz
gefährdet, droht Deutschland
sich ein weiteres Mal an
den Juden schuldig zu machen.
Dieses Buch zeigt auf, warum
eine andere Nahost-Politik
unbedingt nötig ist. Inhalt:
Der Holocaust, Israel und
der Anspruch auf das Land
der Palästinenser Philosemitismus
als Versuch der Befreiung
vom Antisemitismus - die
Deutschen und der Holocaust
III Mit Waffenlieferungen
fing es an - wie Deutschland
und Israel ins Geschäft
kamen Zionismus und Gewalt
- auch die Deutschen sehen
weg Die selbst gestellte
Falle: die deutsche Staatsräson
für die Sicherheit Israels
Schweigen als politische
Waffe Das Wiedergutmachungsabkommen
Adenauers Geheimabkommen
mit Ben Gurion Rüstungskooperation
zwischen Deutschland und
Israel Richtlinien für den
Rüstungsexport - aber nur
auf dem Papier IV Israels
Rüstungsindustrie und sein
Waffenarsenal Die Palästinenser
als Versuchskaninchen für
Israels Waffen V Das unheilvolle
Dreieck "Sonderbeziehung"
oder "Normalisierung"? Und
die Palästinenser? VI Die
Kirchen mystifizieren Israel
und schweigen zu seiner
Unrechtspolitik VII "Solidarität
mit Palästina" - die Nahostpolitik
der DDR VIII Israels Rolle
in der Strategie des Westens
IX Der Missbrauch der Holocaust-Erinnerung
oder: Warum der Frieden
unmöglich ist
Über den Autor: Arn Strohmeyer,
Jahrgang 1942, hat Philosophie,
Soziologie und Slawistik
mit dem Abschluss Magister
studiert. Er hat dann als
politischer Journalist an
verschiedenen Tageszeitungen
und einer politischen Monatszeitschrift
gearbeitet. Neben dieser
Tätigkeit hat er mehrere
Bücher geschrieben. Seine
besonderen Themenschwerpunkte
waren dabei die kritische
Aufarbeitung der NS- Zeit,
der Nahe Osten sowie Griechenland
und speziell Kreta. Dieser
Insel fühlt er sich seit
seiner ersten Reise dorthin
im Jahr 1967 sehr verbunden.
Strohmeyer lebt und arbeitet
heute als Schriftsteller
in Bremen. (arnstrohmeyer.de)
Quelle
Gabriele
Schäfer Verlag Herne, ISBN
978-3-944487-14-4, 19,50
Euro
Das unheilvolle
Dreieck. Deutschland, Israel
und die Palästinenser: Plädoyer
für eine andere Nahostpolitik
(Beiträge zur Internationalen
Politik 5) (Kindle Edition)
- Arn Strohmeyer - Apartheid
als Staatsräson - Wie der
Philosemitismus die Menschenrechte
ignoriert, 17. September
2014 - Rezension von
Ulrich Gellermann
Gegen Judenhass hatten sie
jüngst in Berlin demonstriert
- die Merkels, die Gaucks
und Gabriels - nicht gegen
Russenhass, nicht gegen
Islamhass, nicht gegen Xenophobie.
Als hätten die paar Idioten,
die jüngst am Rande von
Demonstrationen gegen das
Schlachten in Gaza antisemitische
Parolen riefen, den deutschen
Staat erschüttert und die
hochrangige Image- Reparatur-Brigade
aus Staat und Regierung
auf den Plan gerufen. Tatsächlich
gibt es nicht wenige Deutsche,
die nach dem erneuten Morden
in Gaza die unerschütterliche
Solidarität mit Israel in
Frage stellen. Was das mit
Antisemitismus zu tun haben
soll, auch wenn es immer
wieder und gern behauptet
wird, bleibt ein Rätsel.
Der Autor Arn Strohmeyer
hat sich mit seinem Buch
"Das unheilvolle Dreieck
- Deutschland, Israel und
die Palästinenser" genau
dieser Frage gewidmet und
sie gewissenhaft, kenntnisreich
und anständig beantwortet.
Strohmeyer erinnert daran,
dass die Palästinenser die
deutsche Zeche zahlen, das
es ihr Land ist, das man
den Israelis nicht zuletzt
deshalb zugesprochen hat,
weil die Deutschen einen
millionenfachen Mord an
Juden verübt hatten, und
der alte zionistische Siedlungsplan
so einen moralischen Schub
bekam, der zumindest
Wer
rettet Israel.
Ein Staat am Scheideweg
Arn Strohmeyer
Israel betreibt
schon seit Jahrzehnten eine
Politik des Landraubs, der
Unterdrückung und Entrechtung
des palästinensischen Volkes.
An einer gerechten Friedenslösung
und einer Politik des Ausgleichs
mit seinen arabischen Nachbarn
ist der zionistische Staat
nicht interessiert. Er setzt
ausschließlich auf seine
militärische Überlegenheit.
Kann Israel mit einer solchen
Politik der Überheblichkeit
und Selbstisolation überleben?
Dieses Buch
stellt in großen Zügen die
Geschichte Israels dar,
stützt sich dabei aber nicht
auf das sogenannte israelische
Narrativ, also die offizielle
zionistische Version der
israelischen Staatsideologie,
sondern legt vor allem die
Forschungen der sogenannten
„Neuen Historiker“ zu Grunde.
Dabei handelt es sich um
eine Schule israelischer
Geschichtsforscher, die
dem Zionismus kritisch oder
zumindest mit Distanz gegenübersteht.
Der Text
beschreibt dann den Ist-Zustand
der israelischen Politik
- eine Politik der Landnahme,
der Unterdrückung und Entrechtung
des palästinensischen Volkes,
die nun schon seit Jahrzehnten
andauert. Israel ist heute
schon ein Apartheidstaat,
der an das frühere Südafrika
unter der weißen Herrschaft
erinnert. An einer Lösung
des Problems ist weder die
israelische Führung noch
die Bevölkerung interessiert.
Man setzt ausschließlich
auf militärische Überlegenheit,
will mit ihr den Status
quo bewahren, schafft weiter
Fakten (etwa mit der Siedlungspolitik)
und hofft, dass die Zeit
für Israel arbeitet. Ziel
ist immer noch die Schaffung
eine Groß-Israel.
Jede Kritik
an dieser gegen das Völkerrecht
und die Menschenrechte verstoßenden
Politik wird mit dem - in
diesem Zusammenhang völlig
unangebrachten - Antisemitismus-Vorwurf
abgewehrt. Es ergibt sich
automatisch die Frage: Kann
Israel mit der Fortführung
einer solchen Politik der
Überheblichkeit und Selbstisolierung
überleben? Der Westen einschließlich
Deutschland schweigt nicht
nur über das, was in den
besetzten Gebieten geschieht,
sondern unterstützt diese
Politik mit allen Mitteln
und verstößt damit gegen
sein eigenes politisches
Wertesystem. Auch der Mainstream
der deutschen Medien steht
hinter diesem Kurs. Dabei
wäre Druck auf Israels Politik
angesagt, um es - in seinem
eigenen Interesse - von
seinem verhängnisvollen
Irrweg abzubringen.
Dieses Buch
macht deutlich, wie sehr
unser Israel-Bild unbedingt
der Korrektur bedarf.
Wer rettet Israel? Ein Staat
am Scheideweg
- Rezension von Dr. Ludwig
Watzal >>>
Ist Israel
noch zu retten?
- Eine
Buchbesprechung - Von Rudolph
Bauer - Das Buch „Wer rettet
Israel?“ von Arn Strohmeyer
ist auch ein Dokument der
Leidenschaft, die in jener
Verantwortung wurzeln dürfte,
welche der Autor angesichts
des Holocaust und des Völkermordes
an den Juden „für dieses
unsägliche Verbrechen“ (S.
1) empfindet. Gleich vier
Mal begegnet der Begriff
„Verantwortung“ bei der
Lektüre am Anfang des Buches:
Schon auf der ersten Seite
wird die „deutsche Verantwortung“
beschworen, auf der zweiten
dann die „Verantwortung
für Israel und die Juden“,
eine „Verantwortung ohne
Vorbehalt“, eine „Verantwortung
…, die ihnen (d. h. den
Deutschen) aus den Verbrechen
des ‚Dritten Reiches’ gegen
das jüdische Volk erwächst“
(S. 2). Als Leserin und
Leser droht man, ähnlich
wie der Autor, in den Sog
des schuldbeladenen Bekenntnisses
einer Verantwortung zu geraten,
welche von der deutschen
Bundeskanzlerin vor dem
israelischen Knesset-Parlament
als „immerwährend“ und „historisch“
bezeichnet und in den Rang
eines Teils der „Staatsräson
meines Landes“ erhoben wurde
(Angela Merkel im März 2008,
zit. S. 236).
In demselben Buch, das leidenschaftlich
von der deutschen Verantwortung
spricht, werden aber auch
andere als die Nazi-Verbrechen
benannt. Sie wurden begangen
in der Verantwortung des
Zionismus, einer nationalistischen
Bewegung zur kolonialistischen
Inbesitznahme des von den
Palästinensern besiedelten
„Heiligen Landes“, und sie
werden weiterhin ausgeübt
in Verantwortung des 1948
von der zionistischen Bewegung
gegründeten Staates Israel
und seiner Regierungen.
Einerseits erinnernd an
die deutsche Schuld und
andererseits konfrontierend
mit den israelischen Schandtaten,
erweist sich die Lektüre
des Strohmeyer-Bandes als
beschämend, bedrückend und
belastend. Kein einfaches
Buch, kein leicht bekömmlicher
Lesestoff. >>>
Das Buch
hat 275 Seiten, kostet 16
Euro plus Versandkosten
und kann - Selbstverlag
- über die Webseite
www.arnstrohmeyer.de
bestellt werden.
Volk
ohne Hoffnung
Eine Reise
zu den Palästinensern hinter
der Mauer.
Arn Strohmeyer
Ich habe
diese kleine Broschüre im
Anschluss an eine Reise
nach Israel und Palästina
geschrieben. Das Vorgehen
der Israelis gegen dieses
Volk, das inzwischen offenbar
– trotz allen Geredes über
den Frieden – jede Hoffnung
auf eine Besserung seiner
Lage aufgegeben hat, macht
tief betroffen. Vor Ort
stellt sich die Situation
noch viel schlimmer dar,
als wir sie medial vermittelt
bekommen. Bei aller historischen
Verantwortung gegenüber
Israel und den Juden – wir
dürfen nicht darüber hinweg
sehen, was in Palästina
geschieht, wenn wir uns
nicht mitschuldig machen
wollen. Palästina geht uns
alle an! (Die Broschüre
kann über den Simmering-Verlag
oder beim Verfasser für
acht Euro plus Porto bestellt
werden.)
Simmering-Verlag
- ISBN 978-3-927723-71-
Das unheilvolle
Dreieck - Rezension
von Dr. Ludwig Watzal
- (...) Auf dem
Höhepunkt des Gaza-Massakers
durch die israelische
High-Tech-Armee
fand in Deutschland
eine der politisch
groteskesten Demonstrationen
in Berlin statt,
an der die gesamt
politische Klasse
- angefangen von
Bundespräsident
Gauck, über Bundeskanzlerin
Merkel, allen Vertretern
der politisch relevanten
Organisationen und
der beiden Großkirchen
auf "Einladung"
des Zentralrates
der Juden in Deutschland
- stattfand. Dort
wurde, anstatt über
Israels Kriegsverbrechen,
über "Antisemitismus"
in Deutschland palavert,
weil auf einer Demonstration
in Berlin, antisemitischer
Parolen gerufen
worden seien. Dieser
Auftrieb der politischen
Klasse, obwohl vor
sehr bescheidener
Kulisse (4 000 aus
dem ganzen Bundesgebiet
herangeschaffter
Demonstranten),
zeigt, wie schräg
in Deutschland über
den Nahostkonflikt
und seine vermeintlichen
Nebeneffekte diskutiert
wird. (...)
Arn Strohmeyer hat
in journalistisch-hervorragender
Weise alle diese
Widersprüche und
politischen Absurditäten
pointiert in seinem
Buch zusammengestellt.
Ob die politische
Klasse es zur Kenntnis
nimmt, scheint,
wie die Erfahrung
lehrt, eher zweifelhaft,
da sie sich ihren
immunisierenden
Kokon nicht selber
zerstören will.
Aber vielleicht
wird eines Tages
eine Protestbewegung
ihr diesen Schutzpanzer
vom Leibe reißen
und sie als politisch
"nackt" bloßstellen,
wie es weiland auf
vielen anderen Politfeldern
geschieht.
Strohmeyers Buch
wird dafür die nötigen
Argumente liefern,
die nötig sind,
um eine neue deutsche
Nahostpolitik zu
begründen, denn
dafür ist die Zeit
mehr als überfällig.
Der bevorstehende
Jahrestag wäre eine
passende Gelegenheit.
Vielleicht nutzen
ihn die Palästinenser,
um die doppelten
Standards der deutschen
Politikerklasse
der Öffentlichkeit
bewusst zu machen.
Ein politisch mutiges
und überaus lesenswertes
Buch. >>>
|
Nakba – die offene Wunde
Die Vertreibung
der Palästinenser 1948 und die
Folgen
Marlène
Schnieper
Mit zahlreichen historischen
Fotos
380 Seiten, Klappenbroschur
- CHF 36.– / Euro 28,– - ISBN
978-3-85869-444-7
Vergessen ist
keine Lösung
- »Wir müssen
alles tun, um sicherzugehen,
dass sie [die Palästinenser]
niemals zurückkommen… Die Alten
werden sterben, die Jungen werden
vergessen.« Dies notierte Israels
Staatsgründer David Ben Gurion
am 18.!Juli 1948 in seinem Luzern
Tagebuch – und so hoffen es
viele israelische Politiker
auch heute noch. Doch die sich
immer wieder in palästinensischen
Flüchtlinge, die Marlène Schnieper
in diesem Buch über die spannungsgeladenem
Terrain bewegt – porträtiert,
haben nicht vergessen und werden
nicht vergessen.
Nakba, das ist die alles umstürzende
Katastrophe, die über die arabischen
diplomatische Korrespondentin
Einwohner des historischen Palästinas
kam, als in einem Teil dieses
Territoriums der jüdische Staat
gegründet wurde. Zerstört wurden
Dörfer, Städte und eine in vieler
Hinsicht blühende Kultur.
Ersatz ist nicht in Sicht. Das
offizielle Israel mag diese
Umstände verharmlosen –
die Katastrophe ist bis heute
nicht verwunden. Sie prägt das
Leben der Palästinensergebieten.
Marlène Schnieper hat mit Vertriebenen
und deren Angehörigen gesprochen
und ihr Schicksal aufgeschrieben.
Dazu liefert sie geschichtliche
Hintergründe, webt Sequenzen
aus dem heutigen Alltag in Israel
und den Palästinensergebieten
ein und resümiert neueste Forschungsergebnisse
zur Wahrnehmung des Konflikts
auf israelischer wie auf palästinensischer
Seite.
Entstanden ist so ein Standardwerk
zur Nakba und deren Folgen.
Marlène Schnieper, Nakba – die
offene Wunde. Die Vertreibung
der Palästinenser 1948 und die
Folgen,
Rotpunktverlag, Zürich 2012,
380 Seiten, 36 CHF, € 28.
- Rezenison von
Dr. Ludwig Watzal - „Wir müssen
die Realität sehen, dass Israel
weder unschuldig noch erlöst
worden ist. Und dass bei seiner
Entstehung und Expansion wir
als Juden das, was wir historisch
erlitten haben, wiederum erzeugt
haben, nämlich ein Volk von
Flüchtlingen in der Fremde."
Diese Sätze hat der Philosoph
Martin Buber David Ben Gurion
im März 1949 bei einem Treffen
in dessen Haus in Tel Aviv vorgehalten,
bei dem es um den moralischen
Charakter des neugegründeten
Staates Israel ging.
Das offizielle
Israel ist von einer solchen
Einsicht zwar noch meilenweit
entfernt, aber die Einschätzung
um die Ereignisse von 1948 hat
sich bereits geändert. Dass
die Palästinenser aus freien
Stücken und auf die Aufforderungen
ihrer Politiker das Land verlassen
hätten, war bis weit in die
1980er-Jahre hinein die offizielle
Meinung. Erst durch die Veröffentlichung
des Buches von Benny Morris
und anderer „neuer Historiker"
veränderte sich die Perspektive.
Augenblicklich glauben 47 Prozent
der Israelis, dass es eine Vertreibung
gegeben habe, wohingegen 41
Prozent der Meinung sind, dass
sich die Palästinenser das ganze
Debakel selber >>>
Die Nakba - Dr. Ludwig Watzal
- Der Philosoph Martin Buber
(...) «Wir müssen die Realität
sehen, dass Israel weder unschuldig
noch erlöst worden ist.
Und dass bei seiner Entstehung
und Expansion wir als Juden
das,was wir historisch erlitten
haben, wiederum erzeugt haben,
nämlich ein Volk von Flüchtlingen
in der Fremde.» >>>
Buchbesprechung
- Heiko Flottau -
Die Wurzeln des
jüdischen Staates - Marlène
Schnieper über die palästinensische
Katastrophe
- Die Entstehung des Staates
Israel wird als eine Folge des
Holocaust angesehen. Das ist
aber nur die halbe Wahrheit.
Die Pläne für diesen Staat reichen
viel weiter zurück. Dieses Buch
über die Vertreibung der Palästinenser
erzählt die bislang kaschierte
historische Wahrheit. Es bedarf
wohl einer Schweizer Autorin
und eines Schweizer Verlages,
um über die „Nakba“, die palästinensische
Katastrophe, im deutschsprachigen
Raum so detailliert berichten
zu können. >>>
Marlène Schnieper:
Nakba - Die lange Nacht der
Palästinenser
- Peter Blastenbrei - Die gewaltsame
Vertreibung der Palästinenser
1947/49, Kern und Ausgangspunkt
des heutigen Palästinakonflikts,
ist in Deutschland nur in Umrissen
bekannt. Die Schweizer Publizistin
Marlène Schnieper, 2006-2008
Korrespondentin des Züricher
Tages-Anzeiger in Israel und
Palästina, bietet mit ihrem
Buch Nakba – die offene Wunde
eine knappe, aber umfassende
Darstellung dieser ersten großen
ethnischen Säuberung im Nahen
Osten.
Früh in der Geschichte des Zionismus
macht die Autorin aus, was zum
roten Faden ihrer Darstellung
wird. Denn die Idee des Transfers
der einheimischen arabischen
Bevölkerung aus dem angeblichen
»Land ohne Volk für das Volk
ohne Land« findet sich schon
beim Gründervater Herzl. Die
Kolonialmacht Großbritannien
spielte in der Zeit ihres Mandats
über Palästina eine zwielichtige
Rolle gegenüber den zionistischen
Siedlern, die an der Schaffung
unumkehrbarer Fakten arbeiteten.
Anfangs Komplize, williger Vollstrecker
und schließlich betrogener Betrüger?
Die palästinensische Führung
der 1920er und 1930er Jahre
hatte der britisch-zionistischen
Doppelstrategie jedenfalls nichts
entgegenzusetzen. >>>
|
Shehadeh, Raja
STREIFZÜGE DURCH PALÄSTINA
Notizen zu einer verschwindenden
Landschaft
Raja Shehadeh hat im April 2008
für dieses Buch den renommierten
britischen
"Orwell-Preis" erhalten.
(Die Jury, die ihm diesen Preis
zugesprochen hat, bestand aus:
Annalena McAfee, Guardian Weekly/Albert
Scardino, Pulitzer-Preisträger/John
Tusa, BBC-World Service).
Seit 25 Jahren durchwandert
der bekannte Schriftsteller
und Menschenrechtsanwalt Raja
Shehadeh seine Heimat Palästina.
>>>
Audio - Raja Shehadeh: "Streifzüge
durch Palästina."
|
Tom Segev
Die ersten Isralis
Die Anfänge des jüdischen Staates
Der Historiker Tom Segev rechnet
mit dem zionistischen Gründungsmythos
ab
-
Gespalten seit Anbeginn
-
Ludwig Watzal - pdf (...)
Israel ist für Segev eine „Erfolgsgeschichte“,
aber mit einer brutalen Kehrseite:
der Tragödie der Palästinenser.
Die Existenz dieses Landes beruhe
auf einer bestimmen Geschichtsauslegung,
und zwar der zionistischen.
Bis zur Freigabe der Archive
„besaß Israel eine nationale
Mythologie“. Erst seit diesem
Zeitpunkt konnte eine wirkliche
Geschichtsschreibung stattfinden.
So gehört der Autor zu den „ersten“
Historikern, nicht zu den „neuen“,
sofern darunter ein „revisionistischer“
verstanden wird. Der absurde
Vorwurf des „postzionistischen
Selbsthasses“ trug Segev folgende
historische Selbstverständlichkeit
ein: „Israel trägt durchaus
eine Mitschuld an der Tragödie
der palästinensischen Flüchtlinge;
es hat nicht alle Chancen genutzt,
mit den arabischen Nachbarn
Frieden zu schließen, und die
Regierung hat bisweilen tatsächlich
Neueinwanderer aus den arabischen
Ländern diskriminiert.“ >>>>
Historiker Segev - Erfolgsgeschichte
Israels ein "Mythos" - Der israelische
Journalist, Historiker und Buchautor
Tom Segev hat am Montag im Jüdischen
Museum in Wien die erste deutschsprachige
Auflage seines Buches "Die ersten
Israelis. Die Anfänge des jüdischen
Staates" präsentiert. Die sechzigjährige
israelische Erfolgsgeschichte
bezeichnete er darin als "Mythos"
und verwies auf die Schwierigkeiten
der Kulturenvielfalt.
Der fatale Verlust von Visionen
- Tom Segev in einem Interview
über einen anormalen Normalzustand,
israelische Identität, die Hamas
und Korruptionsaffären - Mit
seinem Buch »1949. The First
Israelis« löste der israelische
Historiker Tom Segev 1986 eine
Entmythologisierung der Gründungsgeschichte
Israels aus. Der regierungsoffiziellen,
ideologisch motivierten Geschichtsdarstellung
widersprechend, entfesselte
er in Israel einen Historikerstreit,
der bis heute anhält.
Nach 22 Jahren und rechtzeitig
zum 60. Jahrestag der Staatsgründung
Israels ist sein Werk nun auf
Deutsch unter dem Titel »Die
ersten Israelis. Die Anfänge
des jüdischen Staates« (Siedler,
416 S., geb., 24,95 EUR) erschienen.
(...)
Prominente Juden wie der Dramatiker
Harold Pinter oder Bella Freud,
die Urenkelin von Sigmund Freud,
lehnen es ab, das Jubiläum eines
Staates zu feiern, der »ethnische
Säuberungen« betreibe und den
Palästinensern ihre Menschenrechte
und nationalen Hoffnungen verweigere
>>>
Brücken zu Palästina - Eine
innerjüdische Kritik an der
Politik Israels - Rolf Verleger,
Psychologieprofessor in Lübeck
und Mitglied im Direktorium
des Zentralrates der Juden in
Deutschland ist ein profilierter
Kritiker der israelischen Politik.
Im Sommer 2006 forderte er den
Zentralrat zu einer kritischen
Distanz gegenüber Israels Kriegsführung
im Libanon auf. Danach initiierte
er mit 70 anderen jüdischen
Erstunterzeichnern die Erklärung
"Schalom 5767" (benannt nach
dem Jahr 2006/2007 im jüdischen
Kalender). Es ist ein Appell
an die Bundesregierung, sich
für einen dauerhaften Frieden
in Israel/Palästina einzusetzen
und den Boykott der Hamas-Regierung
zu beenden.
|
Kay Sokolowsky
Feindbild Moslem
Buchvorstellung: "Feindbild
Moslem" von Kay Sokolowsky -
Arne Hoffmann - (…) "Konnte
der SPIEGEL, der ja von Hunderten
Journalisten hergestellt wird,
schnell wieder zur Besinnung
kommen, nachdem die Chefredaktion
ausgewechselt worden war, so
tun sich einzelne Autoren mit
der Rückkehr zur Vernunft erheblich
schwerer. Zumal bei ihnen, auch
materiell, die Polemik gegen
den Islam und seine Anhänger
ebenso wie gegen 'Multikultis'
und 'Gutmenschen' eine Aufgabe
geworden ist, von der sie nicht
lassen können." Womit wir bei
Henryk M. Broder wären. "Die
Muslimhasser, die auf Politically
Incorrect (PI) zu Hause sind,
wissen, was sie an ihm haben",
erklärt Sokolowsyk und zitiert
schwärmerische, geradezu hingerissene
Würdigungen, die die Rechtsradikalen
an den SPIEGEL-Journalisten
gerichtet haben.
(…)
Broder fühlt sich, scheint's,
wohl im Dunst der Rechten. So
hatte er nichts dagegen, der
Online-Schülerzeitung Blaue
Narzisse ein langes Interview
zu gewähren, 'einer als rechtskonservativ
bis rechtsradikal eingeschätzten
Publikation', die zwar mit der
NPD nichts zu tun haben will,
deren Autoren aber nicht müde
werden, Gerechtigkeit für die
Partei der Neonazis einzufordern.
(Und) als ihn im Mai 2008 die
Schweizerzeit einlud, einen
Vortrag zu halten, war er gleichfalls
gern dabei, obwohl das Blatt
eng verbunden ist mit der erzreaktionären,
migrantenfeindlichen Schweizerischen
Volkspartei und sich nicht scheut,
den Juden nachzusagen, sie seien
selbst schuld am Antisemitismus
und eine Bande von Beutezüglern
und Beutelschneidern." Früher
oder später muss Sokolowskys
Broder-Analyse natürlich bei
der Frage landen, wie einer,
der noch im Jahr 1993 klarsichtige
und integre Texte verfasst hat,
eine derartig beängstigende
Entwicklung nehmen konnte. Sokolowskys
Mutmaßung: "Wahrscheinlich hat
er mit den 'Gutmenschen' ein
Problem, weil sie so viel Zeit
mehr als er damit zubringen,
gute statt boshafte Menschen
zu sein, und weil sie es für
sinnvoller halten, sich für
die Rechte einer Minderheit
starkzumachen als für den Chauvinismus
einer 'Mehrheitsgesellschaft'.
Deren Stärke hat Henryk M. Broder
irgendwann so beeindruckt, dass
er beschloss, die faktisch Schwachen
im Stich zu lassen, vor den
Angsthabern und den Angstmachern
zu kapitulieren und ihrer Paranoia
mit großem Geschrei beizupflichten.
>>>
|
Denk
ich an Palästina
Günter Schenk - Herausgeber
Wer sind diese Menschen, die
sich in Deutschland und Europa
für die Palästinenser einsetzen?
Was bewegt sie zu regelmäßigen
Stellungnahmen zum nie-endenden
Israel-Palästina-Konflikt?
Geht uns das wirklich etwas
an?
"Wer sind diese
Menschen, die sich in Deutschland
und Europa für die Palästinenser
einsetzen? Was bewegt sie zu
regelmäßigen Stellungnahmen
zum nie-endenden Israel-Palästina-Konflikt?
Geht das uns wirklich etwas
an?
Rupert Neudeck und Evelyn Hecht-Galinski,
Juden und Nichtjuden, ehemalige
hohe deutsche Diplomaten, Journalisten,
Künstler, Trägerinnen hoher
Orden, aber auch ?Menschen aus
unserer Mitte, berichten auf
bewegende Weise ihren oft langen
Weg zur Solidarität mit einem
geschundenen Volk. Was sie leitet
ist Zuneigung und Empathie:
Zahlreiche der 26 Autorinnen
und Autoren begannen ihren Weg
zur Gerechtigkeit bei Besuchen
in Israel. Die Autorinnen und
Autoren zeigen dem Leser: Aufrechte
Stellungnahme ist nicht nur
nötig, Bürgerengagement, aus
der Erfahrung unserer eigenen
Geschichte möglich. Bürgersinn,
gespeist aus Gerechtigkeit,
kann Berge versetzen. Dieses
Buch macht Mut zu persönlichem
Engagement in einer Zeit bedrückender
Nachrichten aus dem Nahen Osten."
.
>>>
SEMITedition, Neu-Isenburg 2010,
18 €
Palestine on
my Mind
- Rezension von Dr. Ludwig Watzal
- pdf - 26 Zeugnisse aus unserer
Zeit - SEMITedition, Neu-Isenburg
2010, 18 € - Mit »Palestine
on my Mind« ist es dem Herausgeber
gelungen, ein Kaleidoskop von
Personen und deren Motive für
ihr Israel-Palästina-Engagement
zu vereinen. Ob dieses Buch
die politische Elite und die
Israel-Protagonisten zum Nach-
oder gar zum Umdenken bewegen
kann, muss die Zukunft zeigen.
Ein »Weiter so!« in der deutschen
oder österreichschen Nahostpolitik
darf es nicht geben. Das Buch
trägt zur Enttabuisierung dieses
Themas bei und leistet damit
einen Beitrag, die ungeheuerliche
Wirklichkeit des dortigen Zustandes
wahrzunehmen
Muslim-Markt
interviewt Günter
Schenk
- Autor des Buches "Denk ich
an Palästina - Palestine on
my Mind" >>>
|
Sabine
Schiffers
Die Darstellung des Islams
in der Presse
Verlag:
Ergon Verlag - ISBN:
3-89913-421-4
Kristina Stock:
Sabine Schiffers breit angelegte
Untersuchung über die Darstellung
des Islams in der deutschen
Presse zeigt, „wie Fakten lügen
können und dass auch renommierte
Medien den antiislamischen Rassismus
salonfähig machen.“ .... Damit
reiht sie sich nicht nur in
die wenigen medienkritischen
Arbeiten zu eben diesem Thema
ein, nein sie stellt vielmehr
ein wichtiges Zwischenergebnis
bisheriger Forschungen dar ...
mehr >>>
Arne Hoffmann: „Wie ist es möglich“
fragt sich (...) Dr. Sabine
Schiffer (Leiterin des
Instituts für Medienverantwortung)
in
der Einleitung ihres Buches,
„dass 1,2 Milliarden Menschen,
die in verschiedenen Erdteilen
und Ländern dieser Welt mit
unterschiedlichsten politischen
Systemen leben, die mal regierungspolitisch
beteiligt sind, mal einer Minderheit
angehören, deren soziokulturelle
Umfelder heterogen sind, die
auf dem Land leben oder in der
Stadt, die reich oder arm sind,
die modern ausgerichtet sind
oder eher konservativen Werten
anhängen, die ihre Religion
– den Islam – im Alltag praktizieren
oder nicht, deren Bildungsgrad
sehr unterschiedlich ist usw.,
zunehmend als homogene Masse
– als aggressiv, frauenfeindlich,
rückschrittlich und bedrohlich
– wahrgenommen werden?“ Das
ist die zentrale Frage, die
Schiffer sich anschickt, mit
ihrer medienkritischen Analyse
zu beantworten. mehr >>>
Rezensionen:
Antisemitismus
und Islamophobie – ein Vergleich
von Sabine Schiffer und Constantin
Wagner
Erinnern alleine reicht nicht…
Auch so könnte man die Auseinandersetzung
überschreiben, die die Autoren
in ihrem Buch austragen. Denn
offensichtlich verhindert die
Erinnerungskultur um den Holocaust
nicht, dass der Antisemitismus
weiterlebt und neue Formen von
Rassismus am Horizont aufscheinen.
Etwa das Feindbild Islam. Aber
gerade das Thema Islamfeindlichkeit
scheint jene aufzuschrecken,
die sich eingerichtet haben
im Wohnzimmer der rückwärtsgewandten
Betrachtung der Geschichte –
ohne etwaige Erkenntnisse auf
die Gegenwart zu beziehen. Dieser
Prozess ist mit diesem Buch
nicht mehr aufzuhalten. In fast
regelmäßigen Abständen ergibt
sich die Diskussion, ob die
heute feststellbare Islamfeindlichkeit
mit dem Antisemitismus früherer
Zeiten vergleichbar sei. Meist
aufgeregt und schnell unsachlich
kochen die Polemiken hoch. Unvergleichlichkeitsdogmen
werden formuliert, Tabus beschworen
sowie vermeintliche Tabus gebrochen
und mit viel Verve und vergleichsweise
wenig Sachverstand an Moral
und Political Correctness appelliert.
All dies dient nicht der Klärung.
>>>
|
Thorsten
Gerald Schneiders (Hrsg.)
Islamfeindlichkeit
Wenn die Grenzen der Kritik
verschwimmen
Arne Hoffmann -
Buchvorstellung: "Islamfeindlichkeit.
Wenn die Grenzen der Kritik
verschwimmen"
- - Schneiders weist zunächst
darauf hin, dass von den bekanntesten
"Islamkritkern" (also etwa Ralph
Giordano, Alice Schwarzer, Henryk
Broder, Leon de Winter usw.)
niemand eine theologische oder
islamwissenschaftliche Ausbildung
besitzt oder auch nur durch
die Beherrschung der arabischen
Sprache aufgefallen wäre. "Bei
ihnen allen gibt es außer ihrem
mehr oder weniger plötzlich
aufgekeimten persönlichen Interesse
keine weitere ersichtliche Querverbindung
zu der Thematik. Trotzdem äußert
sich aber jeder einzelne von
ihnen immer wieder zu dezidiert
theologischen oder historischen
Fragen der islamischen Geistesgeschichte."
Untersuche man ihre Äußerungen
zum Thema Islam genauer, stelle
sich als zentrales Ergebnis
heraus, dass darin "immer wieder
die gleichen unsachlichen Argumente
und fehlerhaften Beweisführungen
auftauchen. (...) - -
Alarmismus, Dramatisierung und
das Entwerfen fiktiver Bedrohungsszenarien,
die den Einschätzungen seriöser
Historiker und Kulturwissenschaftler
entgegenstehen (immer wieder
stehen "Eurabien" und der Untergang
des Abendlandes vor der Tür,
etwa wenn Broder davon schwadroniert,
dass wir "derzeit die letzten
Tage Europas, das wir kennen"
erlebten, wenn sich Alice Schwarzer
"Parallelen zu 1933" aufdrängen
oder Leon de Winter davon schreibt,
dass sich "das Böse (…) über
den gesamten Westen ausgebreitet
hat"); - der Verzicht auf Belege
und Beweise, damit einhergehend
die Simplifizierung von Sachverhalten
(So verbreitet Broder in "Hurra,
wir kapitulieren" die Behauptung,
es häuften sich Abmeldungen
muslimischer Schüler vom Schwimm-
und Sportunterricht. Belege
liefert er nicht. >>>
Arne
Hoffmann ist der Autor des Buches:
"Warum
Hohmann geht und Friedman bleibt"
>>>
|
Tamari, Salim
(Hrsg.)
Jerusalem 1948.
The Arab Neighbourhoods and their Fate in the War.
The Institute of Jerusalem Studies
& Badil Resource Center; Jerusalem/Bethlehem
1999.
Der völkerrechtliche Status
des Westjordanlandes und des
Gaza-Streifens nach den Osloer
Verträgen
|
Anton
Stengl
Antideutsche
Entstehung und Niedergang einer
politischen Richtung
335 Seiten - Neuerscheinung
Oktober 2012 - ISBN 978-3-88975-198-0
- 12 Euro
Zambonverlag -
zambon@zambon.net - www.zambon.net
Manchmal kann
man noch auf Demonstrationen
in der Nähe des ’Black Block‘
- mit klarer Abgrenzung- kleine
Gruppen von ebenfalls schwarz
gekleideten jungen Leuten sehen,
die zur Unterscheidung von den
anderen Mar-schierern in der
gleichen Kluft Israel-Fahnen
schwenken. Sie wollen den Kapitalismus
ab-schaffen - und bejubeln die
amerikanische Politik. Sie verlangen
die hemmungslose Bombardierung
und Vernichtung allen Israels
feindlichen Staaten.
Auch wenn diese Richtung, die
nur Schaden verursachte, in
Auflösung begriffen ist, das
Verhältnis zu Israel ist in
Deutschland extrem merkwürdig.
Ein bekannter Nobelpreisträger,
Günther Grass, äußert sich in
einem politischen Gedicht zu
den Drohungen Israels gegen
den Iran und schreibt, es soll
„ein weiteres U-Boot nach Israel
geliefert werden soll, dessen
Spezialität darin besteht, alles
vernichtende Sprengköpfe dorthin
lenken zu können, wo die Existenz
einer einzigen Atombombe unbewie-sen
ist, “und „Das allgemeine Verschweigen
dieses Tatbestandes, dem sich
mein Schweigen untergeordnet
hat, empfinde ich als belastende
Lüge und Zwang, der Strafe in
Aussicht stellt, sobald er missachtet
wird; das Verdikt „Anti-semitismus“
ist geläufig.“
Die Strafe folgte auf dem Fuß:
Einreiseverbot für Grass nach
Israel, Beschimpfungen in den
deutschen Massenmedien. Marcel
Reich-Ranicki bezeichnet das
Gedicht als „ekelhaft“, der
Historiker Michael Wolffsohn
meint, „das Gedicht hätte auch
in einer rechtsradikalen Zeitung
gedruckt werden können“, der
Schau-spieler Michael Degen
hält das Gedicht für „schwachsinnig“.
Der israelische Autor Uri Avnery
nimmt jedoch Günter Grass in
Schutz: Es sei antisemitisch
darauf zu bestehen, dass Israel
in Deutschland nicht kritisiert
werden dürfe!
Um auf die Argumentation der
Antideutschen einzugehen, war
es notwendig, den Zionismus
und die Geschichte Israels kurz
darzustellen. Es soll der Frage
nachgegangen werden, wie die
Strömung der ´Antideutschen´
entstanden ist, welche Positionen
sie einnimmt und wie diese begründet
werden.
Bewusst kommen viele andere
Personen und Organisationen
zu Wort, besonders natürlich
Juden. Daher hat das vorliegende
Buch den Charakter eines Readers.
|
S. Sina
Der völkerrechtliche
Status des Westjordanlandes
und des Gaza-Streifens nach
den Osloer Verträgen
|
Angst im eigenen Land
Israelische und palästinensische
Schriftesteller im Gespräch
Rafik Schami (Hg.)
Nagel & Kimche 2001
|
Tom
Segev
Es war einmal
ein Palästina
Eine meisterhafte
Untersuchung der turbulenten
Zeit vor der Gründung des Staates
Israel: Lebendig, materialreich
und politisch brisant schildert
Tom Segev, wie in drei Jahrzehnten
britischer Herrschaft in Palästina
die Wurzeln des israelisch-palästinensischen
Konflikts gelegt wurden. ZU
DIESEM BUCH Brandherd Palästina:
Der Konflikt zwischen Arabern
und Juden um die Herrschaft
im Heiligen Land ist seit Jahrzehnten
ungelöst. Tom Segev, Historiker
und Journalist von internationalem
Rang, zeigt, wie es dazu kam.
Aus einer Fülle bislang unerschlossener
Quellen rekonstruiert Segev
eine dramatische Ära grenzenloser
Möglichkeiten und tragischer
Fehlentscheidungen: die so genannte
Mandatszeit von 1917 bis 1948,
als nach dem Zerfall des Osmanischen
Reiches die Briten die Macht
in Palästina ausübten und verhängnisvollerweise
sowohl Arabern als auch Juden
das Land versprachen. Er macht
uns mit so legendären Figuren
wie Lawrence von Arabien, General
Allenby, König Faisal, Chaim
Weizmann und David Ben-Gurion,
aber auch mit einer bunten Mischung
von Pionieren, Einwanderern,
Abenteurern, Geheimagenten,
Diplomaten und Fanatikern bekannt.
Segev zeichnet die Entstehung
zweier Nationalbewegungen nach,
ihren unaufhaltsamen Weg in
die gewaltsame Konfrontation
und kommt zu einer radikalen
Neubewertung der britischen
Mandatsmacht. Anstatt pro-arabisch,
wie gemeinhin angenommen, hätten
die Briten tatsächlich konsequent
prozionistisch gehandelt – aus
der antisemitischen Überzeugung
heraus, die Juden drehten das
Rad der Geschichte.
bestellen
|
Edward W.
Said
Frieden in Nahost?
Essays über Israel und Palästina
Vorwort von Felicia Langer
Aus dem Amerikanischen von Michael
Schiffmann
Daniel
Barenboim / Edward W. Said
Parallelen und Paradoxien
Über Musik und Gesellschaft
Herausgegeben von Ara Guzelimian
Aus dem Englischen von Burkhardt
Wolf
Berlin Verlag, Berlin 2004,
254 Seiten
Orientalist
Das Ende
des Friedensprozesses
Oslo und
danach
Am falschen Ort.
-
Berlin Verlag, Berlin 2000.
Zionismus und palästinensische
Selbstbestimmung.
- Klett-Cotta,
Stuttgart 1981.
|
Raid
Sabbah
Der Wind Trägt meinen Schmerz
davon
Aus dem Leben einer palästinensischen
Mutter
Droemer Verlag
ISBN 3-426-27311-X
Inhalt
Um Mohammed ist Lehrerin und
Mutter von vier Kindern. Als
die israelische Armee das Dorf,
in dem sie wohnt, zum Sperrgebiet
erklärt, kann sie ohne Passierschein
keinen Schritt mehr tun. Doch
den Ausweis hat sie empört zerrissen
...
Die Israelis bauen einen »Sicherheitszaun«
im Westjordanland. Als Ende
2003 bei einem kleinen Dorf
nicht weit von Dschenin ein
Checkpoint errichtet wird, rebellieren
die Einwohner erst, doch dann
fügen sie sich in ihr Schicksal.
Nur die Lehrerin Um Mohammed
will sich nicht damit abfinden,
dass sie sich nicht mehr frei
bewegen darf. Wütend zerreißt
sie den Passierschein.
Ihre Schule allerdings ist in
Dschenin, und um zu ihren Schülerinnen
zu gelangen, muss sie durch
den Kontrollpunkt. Ohne Passierschein
aber darf sie ihr Dorf weder
betreten noch verlassen. Von
einem Tag auf den anderen ist
sie eine Gefangene - ohne Anklage,
ohne Prozess, ohne Urteil ...
In seinem aufrüttelnden Bericht
zeichnet Raid Sabbah das Porträt
eines Menschen in verzweifelter
Lage. Hautnah erfahren die Leser,
wie Leid und Unterdrückung den
Nahen Osten zum Pulverfass machen.
bestellen
Der Tod ist ein Geschenk“
Raid Sabbah,
in Deutschland geborener Palästinenser
berichtete über einen Selbstmordattentäter
aus Palästina.
1973 geboren
und aufgewachsen in Konstanz
am Bodensee und Studium der
Semitistik und der Vergleichenden
Literaturwissenschaften. Nach
verschiedenen Stationen als
freier Mitarbeiter beim Radio
und überregionalen Tageszeitungen
studiert er seit 2001 an der
Filmakademie Baden-Württemberg
in Ludwigsburg.
Er hat u.a. Drehbücher
für Dokumentarfilme geschrieben
("Der Hakawati",1998, Regie:
Gérard Samaan & Marianne Rosenbaum;
"Sheherezades Töchter", 2000,
Regie: Husam Chadat (HFF München)
sowie auch selbst Regie geführt
("Träume aus Trümmern", 1998;
"Lenny Kravitz" - (Dokumentation
für ARTE); "Inschallah", 2001;
"Husam, der aus dem Teppich
kam", 2002).... .
Quelle
bestellen
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Marylène Schultz
Die Waisenkinder
von Bethanien
35 Jahre
in der Westbank
Mit einem
Vorwort von Arnold Hottinger
Lamuv-Verlag
2003.
Zum Buch
Über die Zustände,
die heute im Heiligen Land herrschen,
gibt dieses Buch Einsichten,
die man selten erhält. weil
es die Geschehnisse schildert,
wir sie die einzelnen Menschen
betreffen. Es bietet dadurch
ein willkommenes Gegengewicht
gegen die zu vielen Bilder und
Berichte, die nicht von Menschen,
sondern von Dingen handeln:
Bomben, Ruinen, zerstörten Häusern,
Anschlägen auf dieser oder jener
Seite. Sogar tote Menschen und
Verwundete erscheinen als Gegenstände,
Objekte, auf Fernsehbildern
sowie in statistischen Aufstellungen.
Die Menschen selbst aber, die
all dies verursachen oder erleiden,
werden in ihrer menschlichen
Dimension viel zu selten erfasst.
Sie sind so viele und so verschieden,
dass jeder Berichterstatter
leicht der Versuchung erliebt,
nicht auf jeden Einzelnen einzugehen.
Obwohl es natürlich
auf einen jeden Einzelnen ankommt
und die grausamen Lage jeden
individuellen Menschen betrifft.
In diesem Buch findet man eine
sehr konkrete Gegensteuerung
gegen die Allgemeinbetrachtung,
die den Einzelnen übergeht.
Darin liegt sein besonderer
Wert." (Arnold Hottinger, ehemaliger
Nahost-Korrespondent der "Neuen
Zürcher Zeitung")
Zur
Autorin
Marylène Schultz
stammt aus Frankreich, lebt
aber seit mehr als 35 Jahren
in der Westbank. Ihre Arbeit
ist ein Beispiel dafür, dass
es in dieser krisengeschüttelten
Region viele Menschen gibt,
die immer noch an Frieden und
Versöhnung glauben.
Verlagsinformation
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Die Palästinenser
Unterdrückung und Widerstand
eines entrechteten Volkes
Vorwort von Erich Fried
Begleittexte in Deutsch, Englisch,
Französisch und Spanisch
Bildband mit 140 Farbfotos ·
160 Seiten · 23 x 26,5 cm ·
Gebunden
€ 9,90 (D)· € 10,20 (A) · SFr
18,30 · ISBN 3-7609-1065-3
»Eindrucksvolle Photographie,
die ohne Sensationslust scharf
beobachtet.«/Die Zeit
»Durch die hohe Qualität der
Fotos bietet der Band einen
interessanten Beitrag zum Verständnis
eines Konflikts, der täglich
für Schlagzeilen sorgt.«/Frankfurter
Rundschau
Zwei Völker,
zwei Staaten
Gespräch über Israel und Palästina
In einem Gespräch mit dem Heidelberger
Verleger und Journalisten Georg
Stein beschreibt Uri Avnery
in diesem Buch ausführlich Hintergründe
und Folgen des Gaza-Jericho-Abkommens.
Kenntnisreich wie kein anderer
analysiert er die Hoffnungen
und Chancen, aber auch die Gefahren
und Risiken der neuesten Entwicklung
im Nahen Osten.
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T
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Tondok - Verlag - Pressemitteilung
- Reiseführer PALÄSTINA
- Der erste deutschsprachige
Palästina-Führer erscheint nach
knapp zwei Jahren bereits in
zweiter Auflage – aktualisiert
und um 36 Seiten erweitert.
Jetzt werden die gedruckten
Informationen durch noch mehr
Internetadressen (560 insgesamt)
und Apps ergänzt, 37 Pläne und
Karten geben zusammen mit 90
Fotos einen noch besseren Über-
und Einblick in die Westbank
und den Gazastreifen.
Der Reiseführer macht auf ein
neues (eigentlich uraltes) und
in vieler Hinsicht interessantes
Reiseziel aufmerksam: auf die
palästinensische Westbank. In
den letzten Jahren ist es relativ
einfach geworden, diesen Teil
Palästinas zu bereisen. Wegen
der guten touristischen Infrastruktur
besteht kein Anlass mehr, nur
von Israel aus Tagesausflüge
in die besetzten Gebiete zu
unternehmen. Im Gegenteil, erst
durch einen Aufenthalt jenseits
der israelischen Sperranlage
findet man genug Zeit und Muße,
die reizvolle Landschaft, die
kulturhistorisch-christlichen
Stätten und die Menschen kennenzulernen.
Und man wird erleben, dass die
Bevölkerung in über sechs Jahrzehnten
rigider Militärverwaltung mit
täglichen Demütigungen, völkerrechtswidrigen
Enteignungen und wehrloser Ohnmacht
ihren Lebensmut nicht verloren
hat.
Ein paar Fünfsterne-Hotels,
ein echtes Ferienresort und
diverse mittlere Hotels bis
hin zu kleinen Pensionen bemühen
sich um Gäste, ebenso wie zahlreiche
Restaurants unterschiedlichen
Zuschnitts. Palästinensische
Bus- und Taxiunternehmen sind
zuverlässig, so dass auch das
Fortkommen gesichert und sehr
preiswert ist. Zahlreiche, fast
immer geprüfte Adressen der
relevanten Dienstleister sind
im Reisehandbuch aufgeführt.
Um allen Ängsten eine Absage
zu erteilen: Wir schätzen das
Risiko, als Tourist in politische
Auseinandersetzungen zu geraten,
als sehr gering ein – nicht
höher als auf einer deutschen
Autobahn in einen Unfall verwickelt
zu werden.
ISBN 978-3-89662-484-0, Preis
13,90 EUR (D)
280 Seiten, Minilexikon Deutsch/Arabisch/Hebräisch,
viele Querverweise, Kurzübersichten
"Sehenswertes", Glossar und
ausführlicher Index.
www.tondok-verlag.de
Lesetipp - Der
Reiseführer ist nicht nur für
Reisende interessant. Er hilft
auch sich als Leser in Palästina
zu orientieren.
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U
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Rolf
Verleger
Israels Irrweg
Eine jüdische Sicht
Mit drei Kapiteln
zum Krieg gegen
Gaza
PapyRossa Verlag,
Köln 2010
Neue Kleine Bibliothek
131
210 Seiten
Euro 14,90 D / 15,40
A / SFR 27,90
ISBN 978-3-89438-394-7
„Das Judentum, meine
Heimat, ist in die
Hände von Leuten
gefallen, denen
Volk und Nation
höhere Werte sind
als Gerechtigkeit
und Nächstenliebe.“
Mit seinem Buch
möchte Rolf Verleger
einen Beitrag dazu
leisten, dass sich
dies ändert. Er
beschreibt seine
jüdischen Wurzeln
als persönlichen
Hintergrund und
umreißt die Geschichte
des Zionismus. Sodann
diskutiert er die
Frage, was es heute
angesichts der schwindenden
Bedeutung von Religiosität
heißt, Jude zu sein.
Problematische Ersatzidentitäten
sieht er im Nationalismus
und im bloßen Anti-Antisemitismus.
Als Alternative
stellt er die von
ihm initiierte Aktion
»Schalom 5767« vor,
mit der die Bundesregierung
zum Umdenken in
der Palästinafrage
aufgefordert wurde.
Er setzt sich mit
dem Vorwurf auseinander,
Kritik an Israel
habe von vornherein
und unbesehen als
»antisemitisch«
zu gelten, und dokumentiert
abschließend einige
Auseinandersetzungen,
die er über diese
Fragen zu führen
hatte."
Israels Irrweg -
Eine jüdische Sicht
- Rolf Verleger
- Eine Rezension
von Dr. Ludwig Watzal
- Rolf Verleger
wurde durch die
Veröffentlichung
seines Briefes an
den Vorstand des
Zentralrates der
Juden in Deutschland
(ZJD) über Nacht
landesweit bekannt.
Darin kritisierte
er die bedingungslose
Unterstützung der
„israelischen Gewaltpolitik“
im letzten „Libanonkrieg“
2006 durch den ZJD.
Eine weitere These
lautet: „Das Judentum,
meine Heimat, ist
in die Hände von
Leuten gefallen,
denen Volk und Nation
höhere Werte sind
als Gerechtigkeit
und Nächstenliebe.“
Mit „Israels Irrweg“
möchte Verleger,
Professor für Psychologie
am Universitätsklinikum
in Lübeck und Mitglied
im Direktorium des
ZJD, einen Beitrag
dazu leisten, dass
sich dies ändert.
Das Buch gliedert
sich in drei Teile:
„Wisse, woher Du
kommst…“, „… und
wisse, wohin Du
gehst …“, „… und
vor wem Du zukünftig
Rechenschaft ablegen
musst“. Diese Fragen
beantwortet der
Autor vor dem Hintergrund
der jüdischen Ethik
wesentlich überzeugender
als viele andere.
Der Autor weist
auf den grundsätzlichen
Widerspruch zwischen
Judentum und Zionismus
hin. In ihm sieht
er auch die unbeantwortete
Frage nach der jüdischen
Identität, die er
für das Wesentlichste
hält. Die Politik
Israels raube dem
Judentum seine Seele
und Identität. Ähnlich
argumentierte kürzlich
Avraham Burg. >>>
Frieden
mit den arabischen
Nachbarn machen
- Rezension von
"Israels Irrweg.
Eine jüdische Sicht."
von Rolf
Verleger - Anis
Hamadeh - Das Beziehungsgeflecht
zwischen Deutschland,
Juden, Israel, Palästinensern,
Muslimen und Arabern
ist komplex und
birgt ein Konfliktfeld
auf mehreren Ebenen.
Wer eine fundierte
und
dabei gut lesbare
Einführung in dieses
Thema sucht, dem
sei die Neuerscheinung
von Professor Verleger
aus Lübeck empfohlen.
"Israels Irrweg.
Eine jüdische Sicht"
fasst die Problematik
auf 160 Seiten kompakt
zusammen.
>>>
Ein Buch wie eine
Konterbande.
- Rupert Neudeck
- Reiner Explosivstoff,
aber ein Zündstoff
der Menschlichkeit.
Der Autor legt in
einem ersten Teil
die Wurzeln seiner
jüdischen Identität
frei, die zugleich
die Tradition seines
Glaubens sind. Die
Grundsätze, nach
denen „Juden, so
gut es ging, seit
Hillel und Rabbi
Akiwa, jahrtausendelang
gelebt und gehandelt“
hatten. >>>
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W
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Petra Wild
DIE KRISE DES ZIONISMUS UND DIE EIN-STAAT-LÖSUNG
Zur Zukunft eines demokratischen Palästinas
ISBN 978-3-85371-386-0, br., ca. 224 Seiten, ca. 17,90 Euro, mit Landkarten
Die Krise des Zionismus
und die Ein-Staat-Lösung
-
Rezension von Dr.
Ludwig Watzal
Die Geschichte der
Lösungsversuche
der Palästina-Frage
läuft auf die Minimierung
der Rechte der Palästinenser
hinaus. An der Frage
des Rechtes auf
Rückkehr und des
Rechtes auf Selbstbestimmung
wird dies besonders
deutlich. Seit den
Verträgen von Oslo,
die den so genannten
Friedensprozess
in Gang gesetzt
haben, sind auch
diese Rechte perdu.
Die von der internationalen
Staatengemeinschaft
favorisierte Zwei-Staaten-Lösung
an der Seite Israels
ist ein Wunschtraum
geblieben. "Alles
deutet darauf hin,
dass es überhaupt
keine Lösung der
Palästina-Frage
geben wird, solange
der Zionismus weiter
besteht", schreibt
Petra Wild. In der
Tat bildet diese
Ideologie das zentrale
Hindernis für eine
Lösung des Nahostkonflikts
zusammen mit der
noch bedingungslosen
Unterstützung des
kolonialen zionistischen
Siedlungsprojektes
durch die USA und
einige Staaten der
Europäischen Union.
Der Expansionismus
bilde einen wesentlichen
Teil der "Staatsräson"
des Zionismus.
Das Buch besteht
aus zwei Teilen.
Im ersten werden
Themen wie der Oslo-Prozess,
der zionistische
Siedlerkolonialismus,
die Risse im zionistischen
Konsens infolge
der zweiten Intifada,
der Libanonkrieg
und die Gaza-Massaker,
die zum Verlust
des Mythos der Unbesiegbarkeit
beigetragen haben,
die demographische
Krise und der Verlust
einer israelisch-jüdischen
Mehrheit auf dem
Gebiet des historischen
Palästina sowie
die allmähliche
Abkehr der US-amerikanischen
und der europäischen
Judenheit von Israel
behandelt. >>>
|
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Petra
Wild
APARTHEID UND
ETHNISCHE SÄUBERUNG IN PALÄSTINA
Der zionistische Siedlerkolonialismus
in Wort und Tat
„Ethnische
Säuberungen, Apartheid und schleichender
Genozid“ - Die Publizistin
Petra Wild hat ein wichtiges
Buch über Israels Siedlerkolonialismus
geschrieben -
Arn Strohmeyer
-
Bei der
Rezension dieses Buches muss
man mit der Bilanz beginnen:
Petra Wild hat ein außergewöhnlich
informatives Buch über den Nahostkonflikt
geschrieben – eins der besten,
die zurzeit zu diesem Thema
verfügbar sind. Dabei bietet
sie gar nicht viel neues, bisher
unbekanntes Material, schafft
es aber mit dem von ihr zentral
verwendeten Begriff des „Siedlerkolonialismus“
ganz neue Einsichten zu eröffnen.
Fügt man diesem Begriff noch
das Adjektiv zionistisch hinzu,
gelingt es ihr, das in Deutschland
gängige Israel-Bild einer gründlichen
Revision zu unterziehen. Denn
es sind zumeist nur Klischees
und propagandistische Versatzstücke,
die da im Umlauf sind und in
der Öffentlichkeit reflexartig
wiederholt werden: Israel sei
der Staat der Holocaust-Überlebenden;
die einzige Demokratie im Nahen
Osten ‑ in dieser feindlichen
und rückständigen Region eine
„Insel der Zivilisation“ und
deshalb bedroht und belagert,
vor allem vom Islam, der eine
repressive und barbarische Religion
sei; Israel strebe nach Frieden,
während Palästinenser, Araber
und Iraner diesen Staat vernichten
wollten; Israel nehme deshalb
nur sein Recht auf Selbstverteidigung
wahr, um sein einziges Ziel
zu verfolgen: einen exklusiv
jüdischen Staat auf Dauer zu
etablieren.
Wer dieses propagandistische
Dogma nicht akzeptiert, wird
sofort wegen „Antisemitismus“
an den Pranger gestellt >>>
Pressestimmen zum Buch:
Das Portal "www.literatur.palaestina-heute.de"
am 3. April 2013. "Ein großartiges
Buch, von einzigartiger Dichte,
voller Quellenangaben, voller
weiterführender Literaturhinweise!
Nach Ilan Pappé und Shlomo Sand
nun endlich ein Buch von einer
deutschen Wissenschaftlerin.
(...) Endlich ein Buch, das
den Siedlerkolonialismus zentral
thematisiert, das die Parallelen
zu siedlerkolonialistischen
Geschehnissen wie der Eroberung
Amerikas, der Vertreibung und
weitgehenden Ausrottung der
Urbevölkerung Australiens, den
inzwischen zurückgedrängten
Siedlungsaktivitäten der Franzosen
in Nordafrika und der Buren
in Südafrika deutlich macht.
Sieht man mit Hilfe von Petra
Wild das Geschehen in Nahost
unter Zuhilfenahme dieser Kategorie,
so wird deutlich, dass der sog.
Friedensprozess lediglich ein
recht erfolgreicher Versuch
der Verzögerung und Zurückdrängung
von Kräften, die dem zionistischen
Projekt der Landnahme gefährlich
werden könnten durch eine Friedensrhetorik,
die dem Beobachter aber kaum
die Brutalität der anhaltenden
ethnischen Säuberung verdecken
kann. Petra Wild rüttelt auf,
weil ihre Quellen so aktuell
sind und weil das von ihr beschriebene
Geschehen sich bis heute, weitgehend
verstärkt fortsetzt."
http://www.literatur.palaestina-heute.de/Bucher/Wild__Apartheid_und_ethnische_/wild__apartheid_und_ethnische_.html
Petra Wild Zionismus Palästina
Israel Kolonialismus
ISBN 978-3-85371-355-6, br.,
240 Seiten, 15,90 Euro, mit
Landkarten
Über die Palästina-Frage scheint
schon alles gesagt. Das Buch
von Petra Wild beweist das Gegenteil.
Es orientiert sich an den neuesten
Erkenntnissen der Kolonialismus-
und Genozidforschung, die den
Zionismus als eine Form des
europäischen Siedlerkolonialismus
ausweisen.
Nach einer Einführung in den
Ursprung des palästinensisch-israelischen
Konflikts und den exklusiv ethno-religösen
Charakter des Staates Israel
wird in diesem Werk detailliert
auf die israelische Politik
gegenüber den Palästinensern
innerhalb der Grenzen Israels
und in den 1967 besetzten Gebieten
eingegangen. Diese wird von
israelischen, palästinensischen
und internationalen Menschenrechtsorganisationen
wie auch von UN-Organisationen
immer wieder als Apartheid angeprangert.
Da der zionistische Siedlerkolonialismus
anders als der südafrikanische
nicht auf die Ausbeutung der
einheimischen Bevölkerung als
billige Arbeitskräfte, sondern
auf deren möglichst vollständige
Ersetzung durch die Siedlerbevölkerung
zielt, ist die schleichende
ethnische Säuberung neben der
Apartheid das Hauptmerkmal der
zionistischen Kolonialpolitik.
Wie diese Politik in der Praxis
aussieht, wird in einzelnen
Kapiteln über die Ghettoisierungspolitik
in der Westbank, die ethnische
Säuberung des Jordantals, die
Gewalt der kolonialen Siedler
sowie die Vertreibung der einheimischen
Bevölkerung und die Zerstörung
der historischen Stadt Jerusalem
dargelegt.
Dass es dennoch einen Silberstreif
am Horizont gibt, zeigt das
Abschlusskapitel zur Debatte
über die Ein-Staat-Lösung, wie
sie unter Palästinensern, antizionistischen
Israelis und Aktivisten der
internationalen Solidaritätsbewegung
geführt wird. Angestrebt wird
die Errichtung eines demokratischen
säkularen Staates auf dem Boden
des historischen Palästinas,
in dem muslimische, christliche
und drusische Palästinenser
sowie jüdische Israelis auf
der Basis von gleichen Rechten
zusammenleben. Der seinem Anspruch
nach exklusiv jüdische Staat
Israel soll durch einen multiethnischen,
multireligiösen und multikulturellen
ersetzt werden. Die Ein-Staat-Lösung
würde nicht nur den Palästinensern
ihre von der UNO anerkannten
Rechte auf Selbstbestimmung,
Rückkehr und Entschädigung garantieren,
sondern auch die jüdisch-israelische
Bevölkerung von ihrem Status
als Kolonialherren befreien.
Die Autorin
Petra Wild, geboren 1963 in
Aarbergen/Hessen, studierte
arabische Sprache und Islamwissenschaften
in Jerusalem, Leipzig, Damaskus
und Berlin. Sie arbeitet als
freiberufliche Publizistin vor
allem zur Palästina-Frage und
zur Arabischen Revolution.
|
Michael Warschawski
Schicksale, die
sich überkreuzen
Der österreichische
Verlag Kitab hat nun
das bei den Editions
Riveneuve 2012 erschienene
Buch „Destins Croisés“
des israelischen Autors
Michael Warschawski
unter dem Titel „Schicksale,
die sich überkreuzen“
herausgebracht. Preis:
EUR 19,26 -
ISBN:
978-3-902878-48-9
Ein wirklich unverzichtbares
Buch über die Entstehung
des Konflikts in Palästina!!
Beim Lesen der französischen
Ausgabe hatte ich sofort
den Gedanken, dass es
in seiner glaubwürdigen
Überparteilichkeit politisch
und historisch wenig
informierten Personen
in Deutschland, Österreich
und in der Schweiz
sehr empfohlen
werden kann. In einer
Zeit, in der das Land
Israel aufgrund seiner
das Völkerrecht missachtenden
Politik international
zunehmend in Isolation
gerät, in der viele
Leute – vor allem in
Deutschland -
sich eine klare Haltung
zu Israel immer noch
verbieten und jegliche
Initiative gegen die
Besatzungspolitik aus
Vorsicht zurückweisen,
könnte das Buch
eine ganz wichtige Aufklärungsfunktion
haben, gerade auch unter
Jugendlichen. Also machte
ich mich mit meinem
Mann an die Übersetzung.
Alle, die es zur Probe
lasen, hatten überraschende
neue Erkenntnisse bei
der Lektüre gewonnen
und waren, last not
least, vom Stil der
Übersetzung überaus
angetan.
Hier sind Klappentext
und Kurzbiograpie
des Autors: In diesem
Buch, das dem Autor
besonders wichtig
ist, stellt Warschawski
aus der Perspektive
einer palästinensischen
und einer jüdischen
Familie dar, wie
der palästinensisch-jüdische
und dann der palästinensisch-israelische
Konflikt entsteht
und wie er sich
in einem Zeitraum
von über hundert
Jahren entwickelt.
Das Besondere an
diesem Buch ist,
dass die historische
Entwicklung, der
sich verschärfende
Konflikt vor
allem in Dialogform
abgehandelt wird,
auf eine Weise,
die informativ,
gut verständlich
und gleichzeitig
sehr berührend ist.
Avraham Burg, der
ehemalige Präsident
der Knesset und
der Jewish Agency,
schreibt in
seinem Vorwort:
Die beiden Familien,
die hier vorgestellt
werden, gehören
zwei Völkern an,
dem jüdischen und
dem palästinensischen.
Im Laufe des blutigen
Konflikts, der diese
Völker seit hundert
Jahren zerreißt,
überkreuzen und
verbinden sich die
Wege der beiden
Familien mehr und
mehr. Warschawski
lädt uns ein, vier
Generationen und
Dutzende Angehörige
dieser Familien
auf ihrem Weg zu
begleiten. Jeder
von ihnen kommt
auf die für ihn
charakteristische
Weise zu Wort, in
den Gesprächen und
Diskussionen spiegelt
sich die Vielfalt
der Ideen und Standpunkte,
die seit so vielen
Jahren die beiden
Gesellschaften trennen.“
Michael
Warschawski
wurde1949 in Straßburg
geboren. 1965 ging
er nach Jerusalem,
wo er von 1967 –
1971 an der Hebräischen
Universität Philosophie
studierte. 1984
gründete er das
Alternative Information
Center (AIC), eine
israelisch-palästinensische
Plattform für freien
Informationsaustausch,
die insbesondere
dafür genutzt wird,
sich für das Recht
der Palästinenser
auf Selbstbestimmung,
das Ende der israelischen
Besatzung und das
Rückkehrrecht der
palästinensischen
Flüchtlinge einzusetzen.
Seit 1992 ist M.
Warschawski Mitglied
der von Uri Avnery
geründeten Friedensbewegung
Gush Shalom. Seit
2001 vertritt er
das AIC im International
Council oft the
World Social Forum.
Auf Deutsch sind
von ihm bisher
beim Nautilus-Verlag
die Bücher „Der
33-Tage-Krieg“,
„Mit Höllentempo“
und „An der
Grenze“ erschienen.
Das vom Umsatz
abhängige Honorar
für die Übersetzung
wollen wir einem
Projekt in Gaza
zukommen lassen.
Marlene Stripecke
Michael Warschawski
Mit Höllentempo
kritisiert
die Verrohung der israelischen
Politik
An der Grenze
»In der Solidarität
mit den Palästinensern bestätigt
sich meine jüdisch-israelische
Identität.«
Michael
Warschawski
»Warschawskis
Text versteht sich als Zwischenbilanz
... Gewiß ist nur Warschawskis
Bereitschaft, weiterzumachen.
Sie verdankt sich, scheint es,
dem festen Glauben, daß Menschen
dereinst doch noch Herren ihrer
Geschichte werden könnten.«
Moshe
Zuckermann
Die Autobiographie
eines jüdisch-israelischen Aktivisten,
der seit 35 Jahren für die Anerkennung
der Palästinenser und für Gerechtigkeit
und Frieden im Nahen Osten kämpft:
1949 in Straßburg als Sohn eines
Rabbiners geboren, ging Warschawski
1965 zu Talmudstudien nach Jerusalem.
Das Trauma des Sechs-Tage-Kriegs
ließ ihn die israelische Kolonialhaltung
ablehnen und für Brüderlichkeit,
Solidarität und Koexistenz kämpfen.
Ein bewegendes Zeugnis des unermüdlichen
Widerstands eines Grenzgängers,
ein Schlüssel zum Verständnis
der israelischen Gesellschaft
und der aktuellen Situation.
Deutsche Erstausgabe
Aus dem Französischen von Barbara
Heber-Schärer - mit einem Vorwort
von Moshe Zuckermann
|
Dr. Ludwig Watzal
Sonderseite auf meiner Hp >>>
Bücher online
lesen >>>
Frieden ohne
Gerechtigkeit
... An einer
Vielzahl von aktuellen Beispielen
macht Ludwig Watzal deutlich,
dass es einen dauerhaften Frieden
erst geben wird, wenn Israel
dem palästinensischen Volk Gerechtigkeit
auf allen Ebenen widerfahren
lässt und seine Menschenrechte
achtet.
Erstmals wurden
in dieser Studie die israelischen
Menschenrechts- Verletzungen
an den Palästinensern in diesem
Umfang in deutscher Sprache
analysiert und dokumentiert.
Feinde des Friedens
(2. Auflage 2002) vergriffen
Ludwig Watzal stellt erstmals
den Friedensprozeß in seiner
Komplexität dar. Seine Analyse
sämtlicher Abkommen vermittelt
ein differenziertes Bild der
israelischen und der palästinensischen
Gesellschaft.
Buch als PDF
downloaden
Friedensfeinde
Der
Autor schildert die Geschichte
des Konfliktes von der jüdischen
Besiedelung Palästinas Ende
des 19. Jahrhunderts bis heute
und analysiert die seit 1993
geschlossenen Verträge, die
den "Friedensprozess" konstituieren,
doch von vornherein eine Aussöhnung
verhinderten.
Des weiteren werden die Menschenrechtsverletzungen
Israels und der palästinensischen
Autonomiebehörde dargestellt
und die außenpolitischen Verflechtungen
Israels sowie seine religiöse
Fundamentalisierung beschrieben.
Auf den Seiten
von Dr. Ludwig Watzal Seite
haben Sie die Möglichkeit, das
Buch im PDF-Format downzuloaden.
Bitte beachten Sie jedoch, daß
die Dateien sehr groß
sind und deshalb mit langen
Downloadzeiten zu rechnen ist!
Inhaltsverzeichnis
Vorspann
(Download PDF:
2 MB)
1. Zur Geschichte
Palästinas und Israels
(Download PDF: 17 MB)
2.Der Friedensprozeß in Israel
und Palästina
(Download PDF: 30 MB)
3.Die Menschenrechte der Palästinenser
unter israelischer Besatzung
und palästinensischer Autonomie
(Download PDF: 14 MB)
4.Die Rolle Israels im internationalen
System und im Nahen Osten
(Download PDF: 10 MB)
5.Israel zwischen westlicher
Demokratie und religiösem Fundamentalismus
(Download PDF: 14 MB)
6.Ausblick: Friede in Nahost
ist möglich
(Download PDF:
5 MB)
This
book is a detailed examination
of the Israeli-Palestinian relations
in the past and at present.
It analyzes the agreements concluded
or signed since 1993, discusses
the development of democracy,
the status of human rights in
the autonomous areas and in
Israel, as well as the foreign
relations of Israel and its
most important domestic controversies.
"Peace Enemies"
has been translated from German
and published by the Palestinian
Academic Society for the Study
of International Affairs - PASSIA.
To order, please visit the PASSIA
ordering information page.
|
Viktoria
Waltz
Monopoly ohne Grenzen.
Israel. Politische Raumplanung,
Ethnozentrismus, Rassismus,
"Israel - Monopoly ohne Grenzen"
- Dr. Ludwig Watzal - (...)
Für die Expertin in Sachen Raumplanung
geschieht nichts planlos. Dies
trifft auch für das zionistische
Kolonisierungsprojekt in Palästina
zu. Dass die „Besiedelung“ der
Westbank nicht planlos erfolgt
ist, hat kein geringerer als
der ehemalige israelische Ministerpräsident
Ariel Sharon selber bestätigt.
Keine Kolonie sei aus einer
Laune heraus entstanden, sondern
deren Lage sei von Beginn an
minutiös geplant gewesen. Genau
dies hat Waltz in ihrem Buch
beschrieben, für das ich folgendes
Vorwort im September 2011 verfasst
habe: „Die Entstehungsgeschichte
Israels hat weder etwas mit
den biblischen Legenden vom
„auserwählten Volk“ noch mit
den Versprechen Gottes an Abraham
zu tun; dies sind religiöse
Legenden, wissenschaftlicher
Rationalität nicht zugänglich
und bloße Glaubenspostulate.
Auch wurde Israel nicht gegründet,
weil der deutsche eliminatorische
Antisemitismus unter der Nazi-Barbarei
ein kolossales Menschheitsverbrechen
am europäischen Judentum begangen
hat. Viel wichtiger war jedoch
die Diplomatie der zionistischen
Bewegung, die sich auf dem Ersten
Zionistischen Kongress 1897
in Basel eine politische Organisationsform
gegeben hat. >>>
Israel – ein Produkt der ideologischen
Raumplanung - Arn Strohmeyer
-
Viktoria Waltz
schildert in ihrem neuen Buch
„Monopoly“, wie die Zionisten
ihr Kolonialprojekt durchsetzten
-
Arn Strohmeyer - Im
Diskurs über Israel und seine
Politik setzt sich immer mehr
die realistische Sichtweise
auf diesen Staat als zionistisches
siedlerkolonialistisches Projekt
durch. Der israelische Historiker
Ilan Pappe benutzt diesen Begriff
seit langem. Die deutsche Islamwissenschaftlerin
Petra Wild hat ihn in ihrem
Buch „Apartheid und ethnische
Säuberung. Der zionistische
Siedlerkolonialismus in Wort
und Tat“ ausführlich mit wissenschaftlicher
Akribie beschrieben. Sie definiert
ihn folgendermaßen: „Der reine
Siedlerkolonialismus, für den
Israel ein Beispiel ist, strebt
danach, die einheimische Bevölkerung
durch eine eingewanderte Siedlerbevölkerung
vollständig zu ersetzen. Die
Grenzen werden stets weiter
nach vorne verschoben und die
einheimische Bevölkerung auf
stets kleiner werdenden Flächen
zusammengedrängt, um ihr Land
und ihre Ressourcen für die
Siedlerbevölkerung freizumachen.
Charakteristisch für siedlerkolonialistische
Gebilde sind neben territorialer
Expansion ein ausgeprägter Rassismus
in der Siedlerbevölkerung und
die Behauptung, das Land sei
menschenleer gewesen, als die
Siedler kamen.“ >>>
Viktoria
Waltz
„Von Basel nach Jerusalem“
– ein Crash-Kurs –
Von Basel nach Jerusalem. Ein
Crash-Kurs
- Rezension von Dr. Ludwig Watzal
- „Israel ist das Produkt eines
Zionistischen Großraumprojekts,
dessen Ergebnis heute eine rassistische
Gesellschaft ist, die sich jüdisch
national definiert und einen
ethnisch reinen, ‚Jüdischen
Staat‘ anstrebt. Um den bestehenden
Jüdischen Staat ‚reinen Blutes‘
zu halten, hetzen fundamentalistische
Rabbiner ihre Jüdischen Landsleute
auf, keine Heirat mit Nicht-Juden
einzugehen, keine Häuser und
Wohnungen an Araber zu vermieten,
usw.“ Dies sind nur einige Thesen,
die sich in dem soeben erschienenen
Buches von Viktoria Waltz finden.
Die Autorin ist eine ausgewiesene
Expertin in Sachen Raumplanung
und hat über Jahrzehnte an der
Universität Dortmund dieses
Fach unterrichtet. Neben ihren
zahlreichen Veröffentlichungen
zur Raumplanung und deren enormen
gesellschaftspolitischen Implikationen
in der Bundesrepublik Deutschland
ist Waltz immer wieder auch
ihrem internationalistischen
Anspruch gerecht geworden. Seit
Beginn ihrer wissenschaftlichen
Tätigkeit gilt ihr Interesse
Palästina, weil sich dort eine
geplante Landnahme durch Kolonisation
scheinbar am deutlichsten manifestiert.
Für die Expertin in Sachen Raumplanung
geschieht nichts planlos. Dies
trifft auch für das zionistische
Kolonisierungsprojekt in Palästina
zu. Dass die „Besiedelung“ der
Westbank nicht planlos erfolgt
ist, hat kein geringerer als
der ehemalige israelische Ministerpräsident
Ariel Sharon selber bestätigt.
Keine Kolonie sei aus einer
Laune heraus entstanden, sondern
deren Lage sei von Beginn an
minutiös geplant gewesen. Genau
diesen geplanten Landraub hat
Waltz in ihrem Buch beschrieben.
Die Entstehungsgeschichte Israels
hat weder etwas mit den biblischen
Legenden vom „auserwählten Volk“
noch mit den Versprechen Gottes
an Abraham zu tun; diese Mythen
>>>
Erschienen hier >>>
Es begann 1897 in Basel, was
wir heute den Palästina
- Nahost -
Konflikt nennen.
Jerusalem, der
Ort des Tempels, ist seit dieser
Zeit im Fokus der Zionistischen
Bewegung und ihrer
Siedlerbewegung. Es vergeht
kaum ein Tag, an dem diese
Siedler nicht durch die Altstadt
ziehen, die palästinensischen
Bewohner bedrohen, ein Haus
besetzen oder ein Stück des
palästinensischen Kulturerbes
zerstören.
In
einem ‚Crash Kurs‘ beschreibt
die bekannte Autorin Viktoria
Waltz, Dozentin der Raum-planung,
den Prozess von 1897 bis heute.
Was als Regional-, Stadt- oder
Raum-planung mit Master-plänen,
Wohnungsbauprogrammen oder Verkehrspolitik
verkauft wird, entlarvt sie
als geplantes
Programm der Usurpation Palästinas,
der Enteignung und Vertreibung
der autochthonen Bevölkerung
dieses strategisch zentralen
Raumes. Seit 1897 folgt ein
Zerstörungsakt dem anderen,
ein Crash löst den
nächsten ab – die Liste ist
endlos und bis heute noch nicht
zu Ende. Einzigartig
deutlich wird dies in
den vielen
Karten dieser Untersuchung
belegt. Endlich ist diese
Arbeit als Buch
erhältlich.
Ein Buch für
Leser und Leserinnen, die hinter
die Mainstream-Informationen
schauen wollen, die verstehen
wollen und Lust haben,
sich auch mit unbequemen
Fakten auseinander-zusetzen.
Einzigartig deutlich
wird dies in den vielen Karten
dieser Untersuchung belegt.
Endlich ist
sie als Buch erhältlich. Es
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ISBN 978-3-939710-21-9
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|
DIE ERDE HABT IHR UNS GENOMMEN
100 Jahre Zionistische Siedlungspolitik
in Palästina
Dr. Viktoria Waltz - Joachim
Zschiesche - (Dortmund/Berlin
1985/1986)
Dieses Buch (24MB - pdf) ist
online und kostenlos abrufbar
>>>
Kommentar zu dieser online-Ausgabe
- Es ist längst alles gesagt!
Die Nakbe beginnt mit 1897!
Die Instrumente: Raumplanung,
Staatlicher Terror, Krieg -
Die vorliegende Untersuchung
der zionistischen Kolonisierungspolitik
in Palästina wurde bereits vor
25 Jahren beendet. Auf Grundlage
des vorliegenden Materials war
schon damals das heutige Drama
sichtbar genug: Die Vorbereitung
der zionistischen Usurpation
Palästinas
● die Enteignung und Vertreibung
der Palästinenser aus ihrem
Land mehr als die UN je beschlossen
● die Einkreisung der palästinensischen
Städte und Dörfer durch israelische
Koloniegürtel in West Bank (Gaza),
Ost Jerusalem,
● die Bantustanisierung
der West Bank (wie auch des
Gaza Streifens) infolgedessen,
● die Abkoppelung Jerusalems
von seinem palästinensischen
Zusammenhang und ein intensives
Programm der Judaisierung von
den äußeren Kolonieringen bis
hinein in das Zentrum der Altstadt.
Kaum 6% des einst palästinensischen
Bodens gehören heute noch den
Palästinensern in Israel; kaum
12% des ehemaligen Palästinas
in Mandatsgröße steht den Palästinensern
real noch zur Verfügung – Wasser,
Luft und Boden kontrolliert
Israel. Die Verhältnisse haben
sich komplett umgekehrt – gegen
internationales Recht und die
Menschlichkeit. Die palästinensische
Identität, ihr Alltagsleben,
ihre Kultur werden in einem
erbitterten und entbehrungsreichen
Verteidigungskampf und nur mit
großen Anstrengungen aufrecht
erhalten. Die große Mehrheit
des palästinensischen Volkes
ist vertrieben, zu Flüchtlingen
außerhalb und innerhalb ihres
eigenen Landes verurteilt. Die
Basis all dessen liegt in der
zionistischen Ideologie begründet,
die im Kern rassistisch und
auf die Vertreibung der Nicht-Juden,
also der Palästinenser hinauslaufen
muss. Auch dies ist in der vorliegenden
Untersuchung hinlänglich nachgewiesen
worden.
Heute – wo der Friedensprozess
zur allseits sichtbaren Farce
geworden ist – wird auch die
Rolle der Raum-Planung klar
erkannt, die mit Bodenrecht,
Planungsrecht, Siedlungsbau,
Infrastrukturentwicklung und
auch mit Denkmalschutz und Architektur
nur ein Mittel zur Kolonisierung
und Vertreibung ist. Vor allem
das ist zentrales Thema der
vorliegenden Arbeit gewesen
und könnte längst Allgemeingut
bei der Bewertung der Realität
und der Auseinandersetzung um
eine Friedenslösung geworden
sein. Es gibt sie inzwischen,
die mit diesem Thema befassten
Kritiker, Analysten – aber auch
Stagnation. Denn selbst die
Erkenntnis dass der Zionismus
die Wurzel des Übels ist, wird
bei der Beurteilung des heutigen
Dramas nicht herangezogen, sondern
um mehr oder weniger Bauten,
mehr oder weniger A,B oder C
herumgerdet. Kritische israelische
Zionisten wie z.B. Leibowitz
halten die heutige Situation
ihres Staates zwar für gefährlich,
weil sich offenbar Demokratie
und Ethnokratie unter dem Fakt
einer äußerst brutalen Besatzungspolitik
schlecht vereinbaren lässt –
die Gründung des Staates Israel
mit Mitteln derselben Gewalt
wird aber in Kauf genommen.
Es lohnt sich, mit dieser online
Veröffentlichung noch einmal
sich darüber Gewissheit zu holen,
wie und dass das Anfangsscenario
bereits den Kern des heutigen
Dramas in Palästina beinhaltet.
>>>
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jeweils etwa 1,8 MB
Die Erde habt
Ihr uns genommen - revisited
- Rezension von Dr. Ludwig Watzal
- Dem Internet und der modernen
Technik sei Dank. Wissenschaftliche
Publikationen, die längst der
Vergessenheit der Bibliotheken
anheim gefallen sind, erwachen
wieder zu neuem Leben. Ihre
oft weitsichtigen Analysen und
ihre politische Brisanz erscheinen
in Retrospektive als geradezu
revolutionär. „Die Erde habt
Ihr uns genommen“, ist solche
ein Fundstück. Der Titel des
Buches stammt aus einer Erzählung
des palästinensischen Dichters
Mahmud Darwish. Viktoria Waltz
und Joachim Zschiesche, zwei
ehemalige Planer/In an der Universität
Dortmund, haben aus dem Blickwinkel
der Raumplanung eine Untersuchung
über „100 Jahre zionistische
Siedlungspolitik in Palästina“
vorgelegt.
So heißt es in einer Einleitung
für die Online-Stellung des
1986 erschienen Buches, dass
längst alles gesagt sei. Die
Nakba – die Katastrophe - begann
nicht erst 1948, sondern nach
Ansicht der Autoren/in 1897,
das heißt, mit dem ersten Zionistenkongress
in Basel. Auf der Grundlage
des vorliegenden Materials sei
das heutige Drama vorhersehbar
gewesen. >>>
|
THE FABRICATION
OF ISRAEL
About the Usurpation and
Destruction of Palestine
through Zionist Spatial
Planning
Viktoria
Waltz - Herausgeberin - Dortmund
2010 - Eigenverlag
Download >>>
Zur Gliederung
- Structure
Die hier in loser Folge
zur Veröffentlichung vorliegenden
Texte geben einen detaillierten
Einblick in die Vorgänge,
die zum Konstrukt Israel
geführt haben und lassen
keinen Zweifel daran, dass
es unter den bestehenden
zionistischen Rahmenbedingungen
um nichts geringeres als
das Ganze geht, um ein jüdisches
Israel ohne Palästinenser
und mit keinem Impuls für
zwei Staaten, die nebeneinander
leben könnten und auch nicht
um eine Integration Israels
in den Nahen Osten, sondern
um die Fortsetzung des aggressiven,
zerstörerischen Kurses bis
hin zu weiteren Kriegen.
Zur Ausgabe der
englischen Fassung
Der vorliegende
Sammelband ist das Ergebnis
gemeinsamer Debatten und
Forschungen über die Kolonisierungserfahrungen
meiner Palästinensischen
Planer Kollegen in der West
Bank. Auch wenn alles bekannt
zu sein scheint, auch wenn
alles gesagt zu sein scheint
haben wir uns entschlossen
noch einmal den ganzen Zusammenhang
der Usurpation Palästinas
durch die Zionistische Bewegung
seit Ihrem ersten Kongress
in Basel 1897 zusammenzufassen
und den Roten Faden der
Zerstörung und Enteignung
von damals bis heute, von
der Mittelmeerküste bis
zum Jordan, vom Litani bis
zum Roten Meer für die Öffentlichkeit
zu entwirren. Die verschiedenen
Autoren zeigen die erschreckenden
Ergebnisse physischer Gewalt,
die sich hinter staatlichen
Schreibtischen nur zu verbergen
scheint, wo Illegales mit
Illegalem verschmilzt und
den Schein rechtmäßigen
Handelns nur vortäuscht.
Der Band setzt sich in seinem
Schwerpunkt mit
der räumlichen Planung
auseinander, mit ihren historischen
und willkürlich neu geschaffenen
Rahmenbedingungen, sowie
den genannten und verborgenen
Zielen und Absichten. Es
geht um nationale Planung,
regionale Entwicklungsstrategien
und Programme, einzelne
Projekte, um Wohnungspolitik
und Verkehrsentwicklung
und natürlich auch um die
Verplanung der natürlichen
und vor allem der Wasserressourcen
– um Planungen seit 1897,
nach 1948 und nach 1967
bis heute, in Israel, Gaza,
der West Bank und auch um
die aktuelle Planung in
Städten wie Hebron, Jerusalem
und Jaffa.
Nach einer kurzen
Einführung in die
heutigen sozio-politischen
Verhältnisse wird
die Planung der Eroberung
Palästinas unter den Mandatsbedingungen
vorgestellt bis zur gewaltsamen
Etablierung des Staates
Israel unter Missachtung
der internationalen Beschlüsse
und jeglicher Menschenrechte
gegenüber der authochthonen
palästinensischen Bevölkerungsmehrheit
in dem Lande.
In einem zweiten Komplex
geht es um die Planung
in Israel selbst,
um Ziele und Strategien
und um die gewaltsamen Schaffung
von geplanten Strukturen,
die einerseits und bis heute
der Vertreibung und Entrechtung
der Palästinenser im Staat
Israel dienen und andererseits
die Umkehrung der Bevölkerungs-
und der Eigentumsverhältnisse
schufen und die räumliche
Usurpation und Israelisierung
oder genauer Judaisierung
aller Verhältnisse zur Konsequenz
hatten; denn der neu konstruierte
Staat verstand und versteht
sich als jüdischer Staat,
als Staat aller Juden und
nicht als Staat und Nation
Israel. Im Detail wird dies
am Beispiel der staatlichen
israelischen Wohnungspolitik
und der Schaffung von sogenannten
„Abwesenden-Anwesenden“
oder der nicht anerkannten
Orte erläutert, die vor
allem die Konzentration
der mehr als 100.000 Beduinen
in nur für sie bestimmten
Neu-Siedlungen betrifft.
Der dritte Komplex setzt
sich mit den vielen Facetten
räumlicher Planung, den
Zielen, Strategien und Instrumenten
zur Usurpation der
1967 besetzten palästinensischen
Gebiete auseinander,
mit dem Bau von Kolonien,
unpassenderweise allgemein
„Siedlungsbau“ genannt,
den Verkehrsplanungen, den
Wasser-ver-planungen und
aktuell mit den Folgen des
Mauerbaus, der 2003, immer
unter den Bedingungen des
sogenannten Friedensprozesses,
begann und noch nicht beendet
ist.
Ein vierter Komplex widmet
sich drei großen
Städten:
Jaffa in
Israel, der ‚Perle‘ unter
den palästinensischen Küstenstädten,
die schon unter dem Mandat
und seit der Gründung Tel
Aviv‘s den zionistischen
Übernahmegelüsten ausgesetzt
war und 1948 der ethnischen
Säuberung unter Ben Gurion
zum Opfer fiel - wobei das
Schicksal Jaffa auch für
Akka, Haifa und andere mehrheitlich
palästinensische Orte in
Israel genommen werden kann;
Hebron
im Süden der West Bank,
Stadt Abrahams, in deren
Zentrum die aggressivsten
israelischen, jüdischen
Siedler unter dem Schutz
der israelischen Armee ihr
Unwesen treiben, geschützt
durch Kiryat Arba, eine
der größten Kolonien, die
ganz anders als die palästinensischen
Städte mit viel Geld und
expansionsfördernden Masterplänen
ausgestattet ist; schließlich
Jerusalem,
das zur Zeit quasi ‚sturmreif‘
geschossen wird unter Vorgabe
von ‚Denkmalschutz‘ und
‚Erneuerungsprogammen‘ und
gleichzeitig fundamentalistischen
Siedlergruppen zur Zerstörung
der palästinensischen Geschichte
und Identität preisgegeben
wird. Jerusalem – die Hauptstadt
– bereits umgeben von einem
Ring von großen und einer
Kette von kleinen Kolonien,
das nun an der Reihe ist,
um durch ein raffiniertes
Zusammenspiel von staatlicher
und städtischer Planung
und von organisiertem Terror
von Siedlergruppen israelisiert,
judaisiert zu werden.
Ein letzter Komplex widmet
sich den diversen
internationalen
Einmischungen in
die räumliche Planung und
Entwicklung, sei es verbrämt
als Friedensvorschlag wie
z.B. von der Gruppe RAND,
sei es konkret mit Hilfe
der Nachbarn Jordaniens
oder Ägyptens unter Missbrauch
von Planung zur Veränderung
des Raumes und damit der
Untergrabung der territorialen
Integrität eines palästinensischen
Staates.
Der Band umfasst 263 Seiten.
Fast 100 Karten sowie Tabellen,
Grafiken und Fotos illustrieren
die dargelegten Tatbestände.
Einige zentrale Dokumente
wurden im Anhang hinzugefügt.
Eine deutsche Kurzfassung ist
in Vorbereitung.
|
Wohnout, Helmut
Das österreichische Hospiz in
Jerusalem.
Geschichte des Pilgerhaus an
der Via Dolorosa.
Das österreichische Pilgerhaus
in Jerusalem ist eine der traditionsreichsten
Institutionen im Vorderen Orient.
In den Jahren 1856 bis 1863
an der Via Dolorosa in der Jerusalemer
Altstadt erbaut, sollte es bis
1917 die Bedeutung der österreichisch-ungarischen
Monarchie als katholische Großmacht
im Heiligen Land manifestieren.
Im 20. Jahrhundert spiegelt
sich das wechselvolle Schicksal
der Stadt Jerusalem in der Geschichte
des Hospizes wider. In der unmittelbaren
Nachkriegszeit von den Briten
besetzt, erlebte das Haus eine
Zwischenblüte in den späten
zwanziger und frühen dreißiger
Jahren. Mit Beginn des Zweiten
Weltkrieges wurde das Hospiz
von der britischen Mandatsmacht
als deutsches Eigentum beschlagnahmt
und diente bis 1948 als Internierungslager
und Offiziersschule. Nach dem
Unabhängigkeitskrieg wurde es
zum arabischen Spital in der
zu Jordanien gehörenden Altstadt
Jerusalems, 1988 wurde das Hospiz
als Pilgerhaus wiedereröffnet.
bestellen
|
Geoffrey Wawro - Quicksand.
America´s Persuit of Power
in the Middle East
- Penguin Press, New
York 2010, 702 pp., $ 37,95.
- Rezension von Dr. Ludwig Watzal
- psf - Mit “Qicksand”
liegt ein Buch vor, das erstmalig
„Amerikas Machstreben im Nahen
Osten“, so der Untertitel, einer
kritischen historischen Würdigung
unterzieht. Der Autor, Geoffrey
Wawro, lehrt Militärgeschichte
an der Universität von Nord-Texas.
Das hundertjährige Engagement
der USA spielt sich zwischen
zwei Polen ab: Israel und Saudi
Arabien. Die Interessengeleiteten
Motive waren in Bezug auf Israel
innenpolitischer Natur; bei
Saudi Arabien waren es die schier
unerschöpflichen Rohölreserven.
Gründe für das Scheitern des
USamerikanischen Engagements
im Nahen Osten sieht der Autor
unter anderem in der Implementierung
außenpolitischer Doktrinen,
die mit der Realität vor Ort
nicht in Übereinstimmung gebracht
werden konnten. Als jüngstes
Beispiel >>>
|
Stimmen israelischer Dissidenten
Sophia Deeg/Michèle Sibony/Michael
Warschawski (Hrsg)
Rezension von Dr. Ludwig Watzal
- (pdf) Der israelisch-palästinensische
Konflikt hat sich in den letzten
Jahren zugespitzt und erschreckende
Dimensionen erreicht. Kritische
Stimmen in Israel, den USA oder
in Europa, die diesen völker-
und menschenrechtlichen Skandal
anprangern, werden mit dem Vorwurf
des „jüdischen Selbsthasses“
oder des „Antisemitismus“ überzogen
und versucht, dadurch mundtot
zu machen. Trotz dieser grotesken
Vorwürfe gibt es noch einige
Israelis, die ihre Regierung
heftig kritisieren. Davon legt
der vorliegende Band ein beeindruckendes
Zeugnis ab. Die „abweichenden
Meinungen“ beschäftigen sich
mit der Politik und Kultur der
israelischen Gesellschaft und
der Regierung >>
|
Michael Warschawski
Mit Höllentempo
Die Krise der israelischen Gesellschaft.
mehr >>>
bestellen
An der Grenze"
Unermüdlich setzt sich Warschawski
deshalb für eine Lösung des
Nahostkonflikts ein, die nach
seiner festen Überzeugung mehr
als nur eine Koexistenz zwischen
Palästinensern und Israelis
sein muss. Sein Traum ist ein
Israel, das seine geographische
Lage endlich ernst nimmt und
eine kulturelle Verankerung
im arabischen Umfeld des Nahen
Ostens sucht.. Sein Engagement
hat dem in Straßburg als Sohn
eines Rabbiners Geborenen wütende
Anfeindungen, Diffamierungen
und schließlich sogar das Gefängnis
eingebracht. Aber Warschawski,
der in Israel "Mikado" genannt
wird, ist überzeugter Grenzgänger
geblieben. Unser Rezensent Stefan
Fuchs hat den erklärten Antizionisten
nach der Aufgabe der Zivilgesellschaft
im Minenfeld des Nahostkonflikts
befragt.
bestellen
Stimmen israelischer Dissidenten
|
Checkpoint
Huwara
Israelische
Elitesoldaten und palästinensische
Widerstandskämpfer brechen das
Schweigen
Karin Wenger, Kai Wiedenhöfer
Die Gewaltspirale im Nahen Osten
dreht sich seit Ausbruch der
zweiten Intifada im Jahr 2000
immer schneller. Der Konflikt
polarisiert wie kein anderer.
Wahrgenommen werden jedoch vor
allem jene Ereignisse, die Schlagzeilen
machen: palästinensische Selbstmordanschläge,
israelische Militärinvasionen
und gescheiterte Friedensverhandlungen.
In Checkpoint Huwara lässt Karin
Wenger israelische und palästinensische
«Helden» von ihrem Alltag erzählen.
>>>
|
Asa Winstanley, Frank Barat
(Hrsg.)
Russell Tribunal zu Palästina
ISBN: 978-3-942281-07-2 - Preis:
39,90 € - 704 Seiten -
LAIKA VERLAG
Nicht zuletzt durch den israelischen
Angriff auf Gaza im Dezember
2008 konstituierte sich am 4.
März 2009 das Russell Tribunal
zu Palästina. Zu den Unterstützern
zählen u. a. Tarik Ali, Breyten
Breitenbach, Judith Butler,
Eduardo Galeano, Johan Galtung,
Costa Gavras, Ken Loach, Harold
Pinter und Jean Ziegler.
Das erste Tribunal tagte vom
1. Bis 3. März 2010 in Barcelona,
die zweite Sitzung fand vom
20. bis 22. November 2010 in
London statt. Weitere werden
in Südafrika und den USA folgen.
Der Laika-Verlag veröffentlicht
in Zusammenarbeit mit der Russell
Peace Foundation und dem englischen
Verlag Pluto Press die Ergebnisse
des Russell-Tribunals zu Palästina.
Mit Texten von: Asa Winstanley,
Frank Barat und Alice Walker
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Zum vergrößern das
Bild anklicken. |
Erlebnisse
im heiligen Land
77 Geschichten aus Israel
und Palästina.
Von Ausgangssperre bis
Zugvögel
Johannes Zang
Promedia Verlagsges. Mbh,
10/2021
ISBN-13: 9783853714904
Bestellnummer: 10521932
Umfang: 220 Seiten
Der deutsche Journalist
Johannes Zang lebte fast
zehn Jahre in Israel (Kibbutz
Be¿eri, Tel Aviv) und den
besetzten palästinensischen
Gebieten (Bethlehem,
Ost-Jerusalem). Dort führte
er über 100 Gespräche, mit
MinisterInnen und
BürgermeisterInnen,
HistorikerInnen und
SoziologInnen,
WirtschaftswissenschaftlerInnen
und JournalistInnen,
Rabbinern und christlichen
Würdenträgern,
MenschenrechtsanwältInnen
und FriedensaktivistInnen,
und mit hunderten Menschen
"von der Straße": an
Kontrollpunkten, auf
Familienfeiern und
Empfängen, in Schulen und
Sammeltaxis, nach
Friedensgebeten und auf
Protestmärschen.
In 77 Texten bildet der
Autor den Reichtum des
Heiligen Landes ab, das
Bunte, Anziehende und
Vielfältige. Er benennt
gleichwohl auch
Verstörendes,
Widersprüchliches und
Himmelschreiendes.
Ein umfangreicher Anhang
bietet wertvolle Buchtipps,
weist auf augenöffnende
Filme hin, erklärt, auf
welchen Internetseiten man
Hintergrundinformationen
findet und nennt Webinare,
die tief in die israelische
und palästinensische
Gesellschaft sowie deren
Konflikt blicken lassen.
Eine etwas andere Zeittafel
markiert Meilensteine der
Geschichte, der
Konfrontationen sowie von
Dialog- und
Friedensinitiativen.
„Erlebnisse im Heiligen
Land“ – neues Werk von
Johannes Zang
Publiziert am 16.
Dezember 2021
Der deutsche Theologe
Johannes Zang hat mit
„Erlebnisse im Heiligen
Land“ ein neues Buch
veröffentlicht. Er gibt
darin anhand von 77
Geschichten vielfältige
Einblicke in das Land
und die Eindrücke, die
er in Israel und
Palästina sammeln
konnte. Das Werk ist im
Promedia Verlag
erschienen und kann
derzeit für € 19,90
erworben werden. Die
Kirchenzeitung der
Diözese Linz hat in
ihrer Ausgabe 46/2021
darüber berichtet und im
folgenden Artikel einen
guten Einblick in das
224 Seiten umfassende
Buch geboten:
Von Ausgangssperre bis
Zugvögel [1]
Zehn Jahre hat Johannes
Zang insgesamt in Israel
und Palästina gelebt.
Als Autor lässt er seine
Leser/innen teilhaben an
dem Interessanten,
Kuriosen und
Bedrückenden, das ihm im
Heiligen Land begegnet
ist.
So vielfältig das Land
ist, sind auch Zangs
Themen. In 77 Kapiteln
auf je einer Doppelseite
bewegt er sich vom Heute
ins Gestern, vom Norden
in den Süden, von
Moscheen in Kirchen, von
Tel Aviv in den
Gazastreifen. Oder in
einen der 43
Nationalparks, die es in
Israel gibt. Als
Heiligland-Pilger/in
konzentriert man sich
natürlich mehr auf
religiöse Stätten und
biblische Plätze als auf
die Landschaft. Doch
Israel hat
atemberaubende
Naturschönheiten zu
bieten, macht Zang
aufmerksam: etwa die
Negevwüste oder „Ein
Gedi“ am Toten Meer.
Wanderungen im Heiligen
Land hinterlassen oft
tiefere Spuren als
historische
Abhandlungen, lautet
seine Botschaft. Auch an
Vögeln interessierte
Menschen kommen in
Israel und Palästina auf
ihre Rechnung. 500 (!)
Millionen ziehen
jährlich auf ihrem Weg
in die Winter- bzw.
Sommerquartiere durch
das Land und machen vor
allem im Norden des Sees
Gennesaret Rast.
Oder wer weiß, dass mit
September 2021 in Israel
wieder ein „Schmitta“-
Jahr begonnen hat? Alle
sieben Jahre ist säen,
pflügen und ernten
verboten, schreibt die
Bibel vor. Das ist eine
Herausforderung für
fromme jüdische Bauern
und für Strenggläubige,
die die entsprechenden
kultisch reinen
Lebensmittel suchen. Die
Lösung des Problems? –
Man kann bei
palästinensischen Bauern
oder Importware kaufen
oder ein wenig kreativ
werden.-
Zang kann auch von
Erfahrungen berichten,
die Heilig-Land- Pilger
im Normalfall nicht
machen, was aber zum
Alltag der
palästinensischen
Bevölkerung gehört. Als
Organist in Jerusalem
gab er auch 14-tägig
Klavierunterricht in
Zababdeh im
Westjordanland. Die 110
Kilometer lange Fahrt
mit dem Sammeltaxi
dauerte wegen der
israelischen
Kontrollpunkte immer
lange, aber der Rekord
von neun Stunden und
zwei Minuten raubte dem
Autor dann doch einmal
die letzte Kraft. Wie
schwierig die arabische
Sprache zu erlernen ist
– auch das hat der Autor
am eigenen Leib
erfahren. Der Wortschatz
des Arabischen ist
immens, allein für Honig
gibt es 80
Bezeichnungen, für das
Kamel angeblich 1.000.
Ein paar arabische Worte
haben sich in das
Deutsche eingeschlichen:
z. B. Ziffer oder
Matratze, dem das
arabische Wort für
„Teppich auf dem man
schläft“ zugrunde liegt.
So leicht sich die
einzelnen Kapitel lesen,
in einem Anhang hat Zang
alles, vor allem seine
politischen Statements
zur israelischen
Besatzungspolitik,
penibel belegt. Es ist
ein spannendes und
fundiertes Buch, eine
lohnende Lektüre.
[1] Josef
WALLNER: Von
Ausgangssperre bis
Zugvögel, in:
KirchenZeitung der
Diözese Linz, 46/2021,
https://www.kirchenzeitung.at/site/kirche/kircheooe/von-ausgangssperre-bis-zugvoegel
(16.11.2021).
Weitere Bücher von
Johannes Zang
Texte von
Johannes Zang die im "Das
Palästina Portal"
veröffentlicht wurden
Johannes
Zang
Unter der Oberfläche
Erlebtes aus Israel und Palästina
"Johannes
Zang hat einen sehr persönlichen
Bericht vorgelegt.
Ein ehrliches und bewegendes
Buch über seine Erfahrungen
im Nahen Osten, mit Israelis
und Palästinensern.
Es bietet einen ungewöhnlichen
Einblick in einen Konflikt,
der den meisten nur aus den
Schlagzeilen bekannt ist." -
Dr. Bettina Marx, ARD-Radio-Korrespondentin
für Israel und die Palästinensischen
Gebiete, Studio Tel Aviv
mehr >>>
|
Der Zionismus
vor seinem historischen Ende?
- Moshe Zuckermanns neues
Buch zeigt auf, in welche politische
Ausweglosigkeit Israel durch
seine Staatsideologie geraten
ist - Rezension von Arn
Strohmeyer - Der politische
Wind hat sich gedreht – nicht
zuletzt durch den Angriff Israels
auf den Gaza-Streifen im Sommer
-, der nicht, wie Israel ihn
darstellt, ein „Krieg gegen
den Terrorismus“ war, sondern
ein weiteres großes Massaker
an den Palästinensern
>>>
Israels Schicksal.
Wie der Zionismus seinen Untergang
betreibt - Rezension von Dr.
Ludwig Watzal - Die rechtsnationalistische
zionistische Regierung unter
Netanyahu, Lieberman und Bennet
fährt durch ihre aggressiv-kolonialistische
Politik den Staat Israel gegen
die Wand, wenn nicht sogar in
den Abgrund, so kann man als
Fazit das Buch von Moshe Zuckermann
pointiert zusammenfassen.
>>>
Die Angst vor dem Frieden.
Das israelische Dilemma
Moshe Zimmermann
Aufbau Verlag Berlin 2010
"Frieden mit den Arabern wäre
ein Albtraum" - Der israelische
Historiker Moshe Zimmermann
zeichnet in seinem neuen Buch
ein düsteres Bild von Israel
und seiner Zukunft -
Arn Strohmeyer -
(Moshe Zimmermann: Die Angst
vor dem Frieden. Das israelische
Dilemma, Aufbau Verlag Berlin
2010) - Der israelische
Historiker Moshe Zimmermann
hat ein erschreckendes Buch
über den politischen Zustand
seines Landes geschrieben -
erschreckend vor allem für diejenigen,
die über Israel wenig wissen
und immer noch an dem Bild vom
kleinen bedrohten Staat mitten
im "arabischen Meer" festhalten.
Freunde Israels haben es da
leichter, sie können gleich
die Klischees vom "antisemitischen"
oder "selbsthassenden Juden"
hervorholen und die vorgebrachte
kritische Analyse auf diese
Weise abtun. Aber Argumente
dieser Art sind gar keine, weil
sie einfach zu einfältig und
platt sind, um ernst genommen
zu werden. Moshe Zimmermann
ist ein zu renommierter und
anerkannter Historiker mit bedeutenden
Veröffentlichungen über den
Holocaust und auch zur deutschen
Geschichte des 20. Jahrhunderts,
als dass man sein neues
Buch so abtun könnte. Es ist
harter Tobak, den er vor allem
dem deutschen Leser zumutet,
der zumeist eine ganz andere
Vorstellung von Israel hat.
(...) Dafür, dass es nicht zu
einer Tendenzwende in Richtung
Frieden kommt, macht Zimmermann
militante Minderheiten in der
israelischen Gesellschaft verantwortlich:
die Araber-Hasser, die Orthodoxen,
die Siedler und das Militär.
Diese Gruppen - so der Historiker
- haben die israelische Gesellschaft
in Geiselhaft vor dem Frieden
genommen, schüren die Angst
und diktieren das politische
Tun. Die Mehrheitsgesellschaft
fügt sich, weil sie sich vor
dem Widerstand dieser kleinen
Gruppen gegen einen Frieden
mehr fürchtet als vor der Fortsetzung
des Status quo oder sogar einem
neuen Krieg mit den Nachbarn.
Bestes Beispiel: Nicht wenige
israelische Analytiker sehen
einen Bürgerkrieg zwischen Armee
und Siedlern voraus, wenn sich
die Regierung doch entschließen
sollte, für die Entstehung eines
Palästinenserstaates die besetzten
Gebiete zu räumen. Begünstigt
wurde das Erstarken kleiner
mächtiger Gruppen in der israelischen
Gesellschaft durch eine "ideologische
Revolution". Die Staatsideologie
des Zionismus wird heute nicht
mehr wie in den Anfangsjahren
des Staates nach 1948 von den
säkularen sozialistischen Elementen
(vor allem der sozialdemokratischen
Arbeiterpartei) getragen, sondern
von den Nationalisten, Nationalreligiösen
und Ultraorthodoxen. Für diesen
neuen Zionismus - den Zimmermann
den "wahren Postzionismus" nennt
- ist das "Jüdische" im religiös-orthodoxen
Sinne vorrangig, es ist der
primäre Wert, dem auch die Demokratie
untergeordnet wird. Priorität
hat bei diesen Kräften ein "jüdischer
Staat", der dann automatisch
ethnozentrisch orientiert ist
und kein demokratischer mehr
sein kann, weil er die anderen
Minderheiten im Land diskriminiert.
Diese Gruppen, die auch in Netanjahus
Koalition stark vertreten sind,
haben Israel religiöser gemacht
und politisch deutlich nach
rechts gerückt. Diese tragenden
neuen Säulen des Zionismus sind
äußerst friedensfeindlich. Zu
den "Araber- Hassern" zählt
Zimmermann den derzeitigen Außenminister
Avigdor Lieberman und seinen
Anhang - zumeist Einwanderer
aus der früheren Sowjetunion.
Jeder Kompromiss mit Arabern
gilt Liebermann als "Kriecherei".
Er sagt: "Wenn wir zaudern,
stottern, kriechen, werden sie
uns an die Wand drücken."
>>>
Moshe Zimmermann: "Die Angst
vor dem Frieden" - Arne Hoffmann
- Durch eine Rezension in der
Frankfurter Rundschau war ich
auf das Buch Die Angst vor dem
Frieden des israelischen Historikers
Moshe Zimmermann (Leiter des
Richard-Koebner-Zentrums für
deutsche Geschichte an der Hebräischen
Universität Jerusalem) aufmerksam
geworden – ein Buch, das sich
als eine wirklich aufrüttelnde
Analyse herausstellte. Während
man aus unseren Medien nur bruchstückhafte
und sehr zurückhaltende Informationen
über bedenkliche Entwicklungen
innerhalb Israels erhält, zeichnet
Zimmermann auf 150 Seiten ein
so deutliches und unverblümtes
Bild der Zustände in diesem
Land, dass man sich schon fast
wundert, wie dieses Buch hierzulande
überhaupt veröffentlicht werden
konnte. >>>
Moshe
Zimmermann
Goliaths Falle
Moshe
Zuckermann
Sechzig Jahre Israel
Rezension - Dr.
Ludwig Watzal -
Die Genesis einer
politischen Krise
des Zionismus -
Die Frage muss erlaubt
sein: War noch ein
Buch zum 60. Geburtstag
Israels nötig, das
dann auch noch mit
fast einjähriger
Verspätung auf den
Markt gekommen ist?
Die Antwort muss
Ja lauten, weil
über dieses Land
nicht oft genug
wirklichkeitsnah
geschrieben werden
kann. In diesem
Sinne hebt sich
das Buch von Moshe
Zuckermann, Professor
am Cohn Institute
for the History
and Philosophy of
Science and Ideas
(TAU) in Tel Aviv,
positiv von der
zahlreich erschienen
Erbauungsliteratur
zum Staatsgründungsjubiläum
ab. Die Lage, in
der sich Israel
>>>
Moshe Zuckermann:
Sechzig Jahre Israel.
Die Genesis einer
politischen Krise
des Zionismus. -
Massada und Samson
- Susann Witt-Stahl
- Der Anblick des
Meeres und blau-weißer
Winkelemente, von
dem die Feierlichkeiten
zum 60. Geburtstags
des jüdischen Staates
getragen wurden,
löste nicht bei
allen Israelis ozeanische
Gefühle aus. Während
TUI-Slogans wie
»Israel ist sexy«
(die Vorsitzende
der Jüdischen Gemeinde
in Berlin) aufgesagt
wurden, verfasste
der Historiker Moshe
Zuckermann eine
Analyse der umfangreichen
Strukturprobleme
seines Landes. Was
dabei herauskam,
ist eine messerscharfe
Ideologiekritik
des Zionismus. -
Zuckermann widmet
sich dessen »religiös
eingefärbter Identitätsgrundlage«,
der Fetischisierung
der Sicherheitsfrage
und des Militärs,
seiner Klassenhierarchie,
dem »systemgewachsenen
Rassismus«, der
Selbstviktimisierung
seiner Träger als
»schießende Gewissensgequälte«
und ihrer »ideologischen
Unverfrorenheit«,
mit der die Möglichkeit
des Friedens geleugnet
wird: Zionisten
stellen das unterdrückerische
Verhältnis der israelischen
Besatzer zu den
palästinensischen
Besetzten als symmetrisches
zu einem »Partner«
dar, der angeblich
zu keinem »Kompromiss«
bereit sei. Deutliche
Worte findet der
Autor für die »heteronome
Instrumentalisierung«
der Shoah, die von
der wachsenden Siedlerbewegung
auf die Spitze getrieben
wird >>>
|
»Israel steckt in
einer Sackgasse«
- Räumung besetzter
Gebiete würde zu
großen innenpolitischen
Problemen führen.
Ohne sie kein Frieden
mit Palästinensern
möglich. Ein Gespräch
mit Moshe Zuckermann
- Interview: Rolf-Henning
Hintze
|
|
Moshe
Zuckermann
"Antisemit!"
Ein Vorwurf als Herrschaftsinstrument
Promedia Verlag, Wien, 2010
ISBN 978-3-85371-318-1
Moshe Zuckermann, "Antisemit!"
- Rezension von Dr. Ludwig Watzal
- Der Titel des Buches des israelischen
Historikers Moshe Zuckermann
hätte nicht treffender formuliert
werden können. Der Vorwurf des
„Antisemitismus“ ist der politisch
gewinnträchtigste gegenüber
den Kritikern israelischer Besatzungs-
und Unterdrückungspolitik gegen
das palästinensische Volk in
ihrem Heimatland. Mit diesem
hanebüchenen Vorwurf werden
nicht die Neonazis, sondern
führende Persönlichkeiten sowohl
jüdischer als auch nicht-jüdischer
Provenienz überzogen. An vorderster
Front dieser Verleumdungskampagne
agiert die derzeitige rechtsnationalistische
israelische Regierung samt ihrer
Israelfans in den USA und weiten
Teilen Westeuropas. Wie sagte
doch der israelische Regierungschef
Benyamin Netanyahu, nachdem
der UN-Menschrechtsrat den Goldstone-Bericht
an den UN-Sicherheitsrat weitergeleitete
hat: „Wir brechen jetzt auf,
um jene zu delegitimieren, die
versuchen, uns zu delegitimieren.“
>>>
Rezension 1
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Rezension 2
Vorabdruck
Moshe
Zuckermann
und andere
Identitäten: Israel zwischen
Postzionismus und Ethnopolitik
Zweierlei Israel
Israel und die Linke - eine
Geschichte von falscher Liebe
und echtem Hass, von Irrtümern
und Missverständnissen. Der
jüdische Marxist Moshe Zuckermann,
überzeugter Israeli und gewesener
Zionist, klärt auf, wie es eine
aufgeklärte Linke mit Israel
halten sollte und was die deutsche
Linke einen Dreck angeht
Zweierlei Holocaust
Zweierlei Holocaust-
verweist zum einen auf die unterschiedlichen
Bedeutungsfunktionen, die das
geschichtliche Ereignis in den
politischen Kulturen Israel
und Deutschland erfüllt. Zum
anderen bezieht er sich auf
die in beiden Ländern nachweisbare
Diskrepanz zwischen dem Wesen
des Holocaust und seiner kulturindustriell
verformten Rezeption.
Tel Aviver Jahrbuch
für deutsche Geschichte, Bd.33/2005
Antisemitismus - Antizionismus
- Israelkritik
|
Israeli
Rejectionism
– Buchbesprechung
- (Die israelische Politik
des Zurückweisens) -
Ludwig Watzal - (Zalman Amit/Daphna
Levit: Israeli Rejectionism.
A Hidden Agenda in the Middle
East Peace Process, Pluto, London-New
York, pp.208) - Nachdem
die palästinensische Führung
20 Jahre lang mit verschiedenen
israelischen Regierungen über
eine Lösung des Nahostkonflikts
verhandelt hat, ist sie von
der Scharade, die die USA, der
übrige Westen und sogar die
besetzten Palästinenser unter
der Führung von Mahmud Abbas
"Friedensprozess" nennen. Abbas
bittet die Vereinten Nationen,
dem "Staat Palästina" den Status
eines Vollmitglieds zu gewähren.
Die israelische Regierung widersetzt
sich diesem Antrag heftig, und
so machen es auch die USA. Seit
1967, als die israelischen Verletzungen
internationaler Normen immer
wieder vor den UN-Sicherheitsrat
gebracht wurden, hat die US-Regierung
ihm (Israel) lässig den Rücken
gestärkt. Für die große Mehrheit
der US-Regierungen war Israel
immer "the good guy", sogar
nachdem es im Juni-Krieg 1967
die USS Liberty vor der Küste
Israels in internationalen Gewässern
angegriffen und 34 US-Marines
getötet hat. In der Frage, wer
für den Stillstand in den Friedensverhandlungen
in Nahost in den letzten 80
Jahren verantwortlich ist, ist
das Buch "Israeli Rejectionism"
aktuell. >>>
Auch -
Israeli Rejectionism (Die israelische
Politik des Zurückweisens)
- Dr. Ludwig Watzal - >>>
Israeli
Rejectionism
- Ludwig
Watzal - Zalman Amit/Daphna
Levit, Israeli Rejectionism.
A Hidden Agenda in the Middle
East Peace Process, Pluto, London-New
York, pp 208, 24.70 $. - After
having negotiated for 20 years
with different Israeli governments
about a solution to the conflict
in the Middle East, the Palestinian
leadership is sick and tired
of the charade that the U. S.,
the rest of the West and even
the occupied Palestinians under
the rule of Mahmud Abbas call
“peace process”. Abbas and its
cronies ask the United Nations
to grant the “State of Palestine”
full membership status. The
Israeli government fiercely
opposes this move and so does
the U. S. Since 1967, when Israel´s
violations of international
norms were brought before the
UN Security Council time and
again, the U. S. government
has backed it off-hand. For
the large majority of U. S governments,
Israel was always the “good
guy” even after it attacked
the USS liberty in the June
war of 1967 in international
waters of the shore of Israel
and killed 34 US marines. At
the question, which is responsible
for the stalemate in the progress
towards peace in the Middle
East for the last 80 years,
the book “Israeli Rejectionism”
comes into play. Already in
the introduction of this book,
the authors blame Israeli leadership
for its rejectionist attitude
towards peace. “Our position
is that Israel was never primarily
interested in establishing peace
with its neighbors unless such
a peace was totally on its own
terms.” >>>
Auch hier >>>
|
Felix Zimmermann
Schauplatz Palästina
Leben auf beiden Seiten der
Mauer
Wahlen in Palästina, Abzug der
Siedler, Rückkehr der Touristen:
Seit Arafats Tod ist die Region
im Umbruch. Wie sieht der Alltag
aus auf beiden
Seiten der Mauer?
Welche Hoffnungen haben die
Menschen? Was sind sie bereit,
zu opfern? Ungewöhnliche Einblicke,
klare Analysen - ein spannendes
Buch zum aktuellen Thema.
Verlag Herder
€[D]
9,90
/ sFr 18.10
ISBN 3-451-05666-6
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G. Zambon
Mordechai: eine fast wahre
Geschichte
Hrsg. Arbeitskreis Palästina-Israel
- Frankfurt am Main,
Uri Avnery und Baruch Kimmerling
Emil Habibi gewidmet
Der Autor Dr. Giuseppe Zambon
ist italienischer Jude, Internationalist,
Friedensaktivist, Humanist,
Buchhändler, Verleger (wegen
der Reihenfolge bitte ich um
Nachfrage bei G.Z. :-) ) und
ich empfehle dieses Märchen
allen, die Kinder, Enkelkinder,
Neffen, Nichten, Kinder von
FreundInnen im Alter zwischen
3 und 13 haben. Erwachsene werden
beim Vorlesen Freude haben wenn
den Kindern ein tiefes Gefühl
für Mitmenschlichkeit vermittelt
wird.
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