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S bis Z -
Literatur zum Nahostkonflikt - Palästina + Israel
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S
Joe
Sacco
Footnotes in Gaza
«Ich
glaube nicht an die Objektivität» - Ein
Gespräch mit dem Comic-Reporter Joe
Sacco über seinen neuen Band «Gaza» -
Joe Saccos - Eine aufschlussreiche
Fussnote der Geschichte: In seiner
neusten Comic-Reportage, «Gaza»,
arbeitet Joe Sacco ein Massaker der
israelischen Armee an der
palästinensischen Zivilbevölkerung auf.
Über «Gaza» und seine Comic-Reportagen
im Allgemeinen unterhielt sich mit ihm
Christian Gasser. - Interview: Christian
Gasser - Joe Sacco, bereits Ihre
erste grosse Reportage, «Palästina»,
beschäftigte sich mit dem
Nahostkonflikt. Was fasziniert Sie
daran? 1992 bin ich nach Palästina
gereist, weil ich wissen wollte, was
dort wirklich abläuft. Ich hatte das
Gefühl, ich müsse etwas tun – und sei es
auch nur, mich umzuschauen und das
Gesehene meinen Freunden zu erzählen.
Der Konflikt hat mich seither nie
losgelassen. Er berührt uns >>>
Palästina
Eine Comic-Reportage
Zweitausendeins Verlag, Frankfurt am Main 2004
ISBN-10 3861506092
ISBN-13 9783861506096
Gebunden, 285 Seiten, 17,90 EUR
Ein bewegendes Comic-Epos:
Palästina.
Als der amerikanische Journalist Joe Sacco von einem
zweimonatigen Aufenthalt in Palästina in die USA
zurückkehrte, suchte er für die Veröffentlichung seiner
Erlebnisse nach einer Form, die die Unmittelbarkeit
eines Augenzeugenberichts mit der Objektivität einer
Reportage verbindet. Er erfand das Genre
"Cartoon-Journalismus", das für Sacco die einzig
angemessene Art schien, die schwierige und emotional
aufgeladene Situation in Nahost darzustellen. Joe Sacco
schildert das Leben in Palästina und Israel aus der
Sicht eines jungen US-Amerikaners, der eine fremde,
unbekannte Welt .. |

Shlomo
Sand
Ein
israelischer Standpunkt
Warum ich
Aufhöre Jude zu sein
„Ich steige
aus dem exklusiven Klub des
Judentums aus“ - Der
israelische Historiker
Shlomo Sand rechnet in
seinem neuen Buch mit dem
„jüdischen Staat“ Israel ab - Arn
Strohmeyer
-
Gäbe es die
brutale und
völkerrechtswidrige
Besatzungspolitik nicht, man
müsste Sympathie haben für
dieses Land – allein schon
wegen seiner kritischen
Intellektuellen. Man kann
dieses Komplexe und
schwierige Gebilde Israel
erst verstehen, wenn man die
Bücher und Aufsätze seiner
besten oppositionellen Köpfe
gelesen hat. Um nur ein paar
Namen zu nennen: Uri Avnery,
Abraham Burg, Akiva Eldar,
Simcha Flapan, Amira Hass,
Jeff Halper, Jeshajahu
Leibowitz, Gideon Levy,
Reuven Moskovitz, Ilan
Pappe, Tom Segev, Israel
Shahak, Idith Zertal, Moshe
Zuckermann und eben Shlomo
Sand, wobei diese Liste bei
weitem nicht vollständig
ist. Die Ausführungen dieser
intelligenten und human
gesinnten Aufklärer haben
mein Israel-Bild geprägt,
das natürlich ein
Gegenentwurf zum
zionistischen Mainstream
ist.
Die Krux ist nur:
Argumentiert man in
Deutschland mit Darlegungen
dieser Intellektuellen, dann
steht man als „Antisemit“
dar, wird gleich mit
Nazi-Schergen in einen Topf
geworfen. Allein an diesem
Tatbestand zeigt sich, wie
absurd, um nicht zu sagen
pervers, die gegenwärtige
Diskussion um Israel und den
Nahen Osten ist – wenn man
sie denn überhaupt eine
Diskussion nennen kann, sie
ähnelt bisweilen eher einer
Neuauflage der Inquisition.
Was wohl schlicht daran
liegt, dass die Vollstrecker
des Antisemitismus-Vorwurfs
offenbar selbst mit
antisemitischen Klischees im
Hinterkopf behaftet sind.
Denn ihrem Weltbild zufolge
müssen „die“ Juden offenbar
immer und überall eine und
dieselbe Ideologie teilen.
Unterschiedliche
Auffassungen >>>
Warum ich aufhöre, Jude zu
sein
-
Rezension von Dr. Ludwig
Watzal - In Deutschland, von
den USA gar nicht zu
sprechen, ist keine
kritische Auseinandersetzung
mit den unzähligen
israelischen
Besatzungsverbrechen, den
Menschenrechtsverletzungen
gegenüber den Palästinensern
und der Missachtung des
Völkerrechts mehr möglich.
Schon bei der leisesten
Kritik an Israel wird der
Vorwurf des „Antisemitismus“
erhoben, was zum Schluss der
Debatte führt. Diese
Einschüchterungskampagne hat
zu einer Art Selbstzensur
der Medien geführt, obgleich
in Wirklichkeit „der
öffentlich-politische
Antisemitismus in der
liberalen und demokratischen
Welt insgesamt deutlich
abgenommen“ habe, wie Shlomo
Sand in seinem
außergewöhnlichen Essay
betont.
Dieser Essay bildet den
möglichen Höhepunkt einer
Trilogie, die die totale
Dekonstruktion des
zionistischen Mythos zum
Ziel hat, der sich nicht nur
um das „jüdische Volk“,
sondern auch um „Eretz
Israel“ (Land Israel) rankt
und von den zionistischen
Mythenbildnern geschaffen
worden ist. Die Zerstörung
dieser Legenden hat Sand
bereits in seinen beiden
Büchern „Die Erfindung des
Jüdischen Volkes“ und „Die
Erfindung des Landes Israel“
geleistet. In seinem
aktuellen Essay sagt sich
Shlomo Sand vom Judentum
los, damit gehört er nach
eigener Auffassung zu einer
vom „Aussterben bedrohten
Art“. Ist es heutzutage
nicht gerade „chic“
geworden, entweder aus
Gründen der Kariere zum
Judentum zu konvertieren
oder sich aus persönlicher
Geltungssucht eine
„jüdische“ Identität
zuzulegen >>>
Shlomo
Sand
Die Erfindung des Landes Israel
Mythos und
Wahrheit
Generalangriff
auf die Mythen des Zionismus -
Der israelische Historiker
Shlomo Sand: Die Juden hatten
nie den Wunsch, ins Heilige Land
zurückzukehren
-
Arn Strohmeyer
Die Sehnsucht nach Zion ist
eines der Fundamente der
zionistischen Ideologie. Aus dem
Verlangen, in die „alte Heimat“
zurückzukehren, aus der die
Juden 70 n. Chr. nach dem
Aufstand gegen die Römer und der
Zerstörung des zweiten Tempels
vertrieben worden sein sollen,
leiten die Zionisten u.a. ihren
„historischen Anspruch“ auf
„Erez Israel“ (Groß-Israel) ab.
Auf diesem „Territorium der
Väter“ wollten sie von Anfang an
ihren souveränen jüdischen Staat
errichten, obwohl auf ihm seit
mehr als tausend Jahren eine
Bevölkerung lebte, die in ihrer
absoluten Mehrheit arabisch war.
Der israelische Historiker
Shlomo Sand, der schon in seinem
Buch „Die Erfindung des
jüdischen Volkes“ die
Grundfesten des Zionismus
erschüttert hatte, setzt dieses
ideologiekritische Anliegen in
seinem neuen Buch „Die Erfindung
des Landes Israel“ fort. In
seinem ersten Buch hatte Sand
folgende Feststellungen
getroffen: 1. Ein jüdisches Volk
hat es nie gegeben, denn ein
Volk definiert sich durch die
alle ihre Mitglieder einenden
kulturell-säkularen Inhalte,
weshalb man ihm durch Aneignung
einer Sprache oder einer
Alltagskultur auch beitreten
kann. Dem „jüdischen Volk“ kann
man aber nur durch Konversion
beitreten, weil es eine von der
Religion bestimmte Gemeinschaft
ist. Wenn es ein jüdische Volk
gäbe, müsste man auch von einem
„buddhistischen“ oder
„evangelischen“ Volk sprechen
können. 2. Eine Vertreibung der
Juden aus ihrer „Heimat“ durch
die Römer hat es nie gegeben,
weil eine solchen Praxis bei
diesen völlig unüblich war. Die
Römer brauchten vielmehr die
Bevölkerung der von ihnen
unterworfenen Gebiete, um
Steuern aus ihr herauszupressen.
Es gibt auch keinerlei
historische Belege für eine
Vertreibung. 3. Die These, dass
die Juden aus einem einzigen
geographischen Gebiet stammten
(eben Erez Israel), ist falsch.
Denn das Judentum war vom 2.
Jahrhundert v.u.Z. bis zum 8.
nachchristlischen Jahrhundert
eine dynamisch missionierende
Religion. Im afrikanischen und
asiatischen Raum existierten
zahlreiche zum
Judentum übergetretene
Königreiche. Es gibt also keine
„Urheimat“, aus der alle Juden
stammen, kein „Land der Väter“.
Die Sehnsucht nach Zion als
konkretem geographischem Raum,
der sich aus der Bibel
herleitet, entlarvt Sand nun als
reinen von den Zionisten
erfundenen Mythos, der allein
dem Zweck diene, die
Inbesitznahme des Territoriums
moralisch zu legitimieren. Der
Zionismus bediene sich dabei >>>

Shlomo Sand
Die Erfindung des jüdischen Volkes“
Israels Gründungsmythos auf dem Prüfstand
Propyläen
Verlag, Berlin 2010. 505 S.,
24,95 €.
Shlomo Sand - Die
Erfindung des jüdischen Volkes
(SB) - Die Erfindung des
jüdischen Volkes - Israels Gründungsmythos auf dem
Prüfstand - Mit der Gründung und Konsolidierung des
Staates Israel ging eine unablässige Aneignung von
Land und Ressourcen durch Vertreibung, Verdrängung
und Unterwerfung der dort ansässigen
palästinensischen Bevölkerung einher. Weit über
diese unmittelbare Konfrontation hinausgehend harrt
dieser Konflikt virulenter denn je einer Lösung. Da
sich der zionistische Entwurf, dessen Vorgeschichte
weit ins 19. Jahrhundert zurückreicht, unter
heftigen Kontroversen entfaltet und in einem Zentrum
internationaler Konfrontation durchgesetzt hat,
bedurfte er angesichts seiner ausgeprägten Präsenz
im Fokus der Mächte nicht nur der tragfähigen
Garantie einflußreicher Bündnispartner, sondern
stets auch eines hochentwickelten Fundaments seiner
ideologischen Rechtfertigung. >>>
Shlomo Sand - Die
Erfindung des jüdischen Volkes - Israels
Gründungsmythos auf dem Prüfstand -
Propyläen Verlag, Berlin
2010 - 506 Seiten, 24,95 Euro - ISBN
978-3-549-07376-6
"Wann und wie wurde das jüdische Volk erfunden"
>>>
YouTube -
Shlomo Sand: Die Erfindung des jüdischen Volkes -
Gründungsmythos auf dem Prüfstand
>>> |
Arn Strohmeyer
Der
Kampf um die Wahrheit.
Israels
Politik gegenüber den Palästinensern
aus Sicht der Psychoanalyse
Gabriele Schäfer Verlag Herne, ISBN 978-3-944487-70-0, 16.80
Euro
Israels
Konflikt mit den Palästinensern psychoanalytisch gesehen
-
Arn Strohmeyers neues Buch untersucht die
israelische Politik aus einer ungewohnten
Perspektive
Israels Konflikt mit den Palästinensern dauert schon
über ein Jahrhundert an. Er ist ein Ergebnis des
israelischen Siedlerkolonialismus, der den
einheimischen Arabern das Land und ihren Besitz
gestohlen, über die Hälfte dieses Volkes vertrieben
und ihre Kultur und Gesellschaft zerstört hat.
Israel ist heute ein Apartheidstaat, der die Reste
des palästinensischen Volkes hinter Mauern und
Stacheldraht in Kantone (man kann auch von
Bantustans sprechen) verbannt hat und sie nach
Belieben kontrolliert und unterdrückt.
Das
ist in – wenigen Worten ausgedrückt – die
gegenwärtige Situation, und es wird sich durch die
militärische Übermacht Israels vermutlich in
absehbarer Zukunft auch nichts ändern. Kann man zu
dieser aussichts- und hoffnungslosen Lage noch etwas
Neues sagen, um den Konflikt besser zu verstehen und
vielleicht Auswege aufzuzeigen? Der Journalist und
Autor Arn Strohmeyer hat ein interessantes
Experiment gewagt, er hat Aussagen israelischer bzw.
jüdischer Psychoanalytiker zu diesem Konflikt
gesammelt und ausgewertet, also Menschen, die von
Berufs wegen mit psychischen Krankheiten oder
gestörten sozialen Beziehungen von Individuen und
Kollektiven zu tun haben und deshalb auch zu einer
aufgeklärten und vorurteilsfreien Sicht der
politischen Probleme berufen sind.
Die
Aussagen dieses Berufsstandes vermitteln ganz neue
Einsichten und Erkenntnisse über diesen Konflikt.
Strohmeyer konzentriert sich dabei auf die
israelisch-jüdische Seite, denn sie sind die
kolonialistischen Herren des Landes, die
Unterdrücker und Besatzer über ein anderes Volk. Was
an sich schon eine hoch aktuelle Frage aufwirft: Wie
ist es möglich, dass ein Volk, das in seiner
Geschichte so viele Leiden durchgemacht hat – mit
dem Holocaust als Gipfelpunkt – heute ein anderes
Volk (die Palästinenser) mit einer äußerst
gewalttätigen, ja brutalen Besatzungspolitik
beherrscht? Dass Israel diesem Volk die Menschen-
und Bürgerrechte verweigert – Rechte, für deren
Verwirklichung Juden in Europa lange an vorderster
Front gekämpft haben? Dass die Israelis die
Täter-Opfer-Rolle umgekehrt haben und die von ihnen
unterworfenen Palästinenser als die „neuen Nazis“
ansehen, die sie vernichten wollen? Was bedeutet die
von den Israelis gebaute Mauer psychoanalytisch
gesehen? Wie ist der Mord an dem früheren
Ministerpräsidenten Jitzhak Rabin in dieser Sicht zu
beurteilen? Wie ist es zu verstehen, dass die
Israelis sich weigern, mit den Palästinensern
Frieden zu schließen, obwohl sie als die stärkste
regionale Militärmacht im Nahen Osten ohne Risiko
die Möglichkeit dazu hätten? Das sind Fragen, auf
die die Politik keine überzeugenden Antworten geben
kann, weil sie nur psychologisch zu erklären sind.
Die
tägliche Gewalt der Besatzung gegen ein ganzes Volk
hat aber auch äußerst negative Rückwirkungen auf die
israelische Gesellschaft selbst. Die Unterdrückung
der Palästinenser hat für die Israelis einen hohen
Preis: einen dramatischen Anstieg von Aggression und
Gewalt innerhalb der eigenen Gesellschaft. Die
Psychoanalytiker führen diese gefährliche
Entwicklung vor allem auf den Militärdienst zurück,
denn dieser habe in den besetzten Gebieten nicht nur
eine Entwertung von Leben, Würde und Besitz von
Palästinensern zur Folge, sondern auch ein Sinken
der Hemmschwelle für eigentlich nicht akzeptables
gewalttätiges Verhalten und aggressive Lösungen ganz
allgemein.
Israel begeht großes Unrecht am palästinensischen
Volk, um dies zu vertuschen, setzt es eine sehr
ausgefeilte und raffinierte Propaganda (hebräisch
Hasbara) ein. Die Psychoanalytiker lassen sich durch
solche Aussagen nicht täuschen und gehen den Dingen
und Ereignissen auf den wirklichen Grund. Sie
erkennen die echten Motive der politisch
Verantwortlichen in Israel und können registrieren,
dass ein ganzes Volk durch die
siedlerkolonialistische Gewalt, die es täglich
begeht, neurotisiert wird, weil es die eigenen
Untaten weder vor dem eigenen Gewissen noch vor dem
hohen moralischen Anspruch des Judentums
rechtfertigen kann.
Neben der Vermittlung sehr interessanter Fakten und
ihrer psychoanalytischen Interpretation ist der Text
für deutsche Leser auch aus dem Grund interessant,
dass die angeführten jüdischen oder israelischen
Analytiker so gut wie alle sehr kritisch mit der
israelischen Politik und dem Zionismus umgehen. Das
bedeutet: Nach den in der deutschen
Mainstream-Diskussion geltenden Maßstäben über
Israels Politik gegenüber den Palästinensern, die
schon hysterische Formen annehmen, sind diese
Analytiker eigentlich alle Antisemiten, was wiederum
zeigt, wie absurd die deutsche Debatte ist.
Strohmeyer gelingt es, ein ganz anderes, sehr
aufschlussreiches und hintergründiges Bild des
Konflikts zu zeichnen als es die Medien vermitteln.
(Mitteilung des Verlages)
Wider den Mainstream.
Plädoyers gegen Israels
Palästina-Politik und den Antisemitismus-Vorwurf
als politische Waffe.
Gabriele Schäfer Verlag Herne, ISBN
978-3-944487-65-6, 17 Euro
Der Journalist Arn Strohmeyer, ein guter Kenner
der politischen Verhältnisse im Nahen Osten, hat
die Ergebnisse seiner Recherchen schon in
mehreren Büchern vorgelegt. Regelmäßig schreibt
er auch Artikel für Zeitschriften und
Internetportale, besonders das Palästina Portal.
In dem hier vorliegenden Band sind Beiträge von
ihm aus der letzten Zeit zusammengefasst. Im
Fokus seines Interesses steht dabei die Politik
Israels, die er mit ihrem völkerrechts- und
menschenrechtswidrigen Vorgehen gegen die
Palästinenser für das Leiden dieses Volkes und
damit auch für den Konflikt zwischen beiden
Völkern verantwortlich macht. Er sieht vor allem
in dem Ziel der zionistischen Ideologie, ganz
Palästina ohne Palästinenser zu besitzen, den
Grund für die Unmöglichkeit, einen gerechten
Frieden zu erreichen. Strohmeyers Interesse gilt
aber auch dem deutsch-israelischen Verhältnis,
das – belastet durch die Verbrechen der
NS-Vergangenheit – von vielen Fehlentwicklungen
geprägt ist. Eine der schlimmsten Erscheinungen
in diesem Zusammenhang ist der im deutschen
Mainstream üblich gewordene
Antisemitismus-Vorwurf bei jeder Kritik an der
verhängnisvollen Politik Israels, dass also das
Eintreten für Menschenrechte und Völkerrecht als
„Judenhass“ diffamiert wird. Gegen diesen
schändlichen Missbrauch politisch-moralischen
Denkens und für das Erreichen einer
Friedenslösung, die den Namen verdient,
engagiert sich der Autor in seinen Schriften zu
diesem Thema.
Titelblattentwurf von Erhard Arendt

Arn
Strohmeyer
Ein klassischer Fall von Geschichtsfälschung.
”1948.Die Ausstellung zur Staatsgründung Israels” ist eine
Flucht in Mythen.
Eine Gegendokumentation
Gabriele Schäfer
Verlag, ISBN 978-3-944 487-60-1, 14,80 Euro
Wenn
die Geschichtsschreibung ganz im Dienst einer Ideologie
steht - Arn Strohmeyer hat eine Gegendarstellung auf die
”Ausstellung zur Staatsgründung Israels” vor 70 Jahren
verfasst
-
Hermann Dierkes - 22008
jährte sich zum 60. mal die Nakba, also die Katastrophe mit
Vertreibung, Massakern, Flucht, Zerstörung und Enteignung,
mit der das palästinensische Volk die Staatsgründung Israels
bezahlen musste – und bis heute bezahlt. Damals hat der
Verein Flüchtlingskinder im Libanon e.V. eine sehr
verdienstvolle Wanderausstellung auf den Weg gebracht, die
die Nakba wissenschaftlich dokumentiert und den historischen
Wahrheiten Gerechtigkeit widerfahren lässt. Die Ausstellung
wurde gefördert vom Evangelischen Entwicklungsdienst sowie
der Stiftung Entwicklungszusammenarbeit Baden-Wuerttemberg
und von über 50 Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens
unterstüzt. Bis heute wurde sie an ca. 100 Orten gezeigt,
u.a. 2014 im EU-Parlament in Strassburg und am Sitz der UN
in Genf. Sie wurde von Zehntausenden besucht, trotz massiver
Anfeindungen einer zweifelhaften ”Israel-”Lobby, deren
Zensur- und Verbotsforderungen sich hier und da leider auch
Kommunalpolitik und Kirchengemeinden gebeugt haben, wie
jüngst wieder in Köln.15.000 Ausstellungskataloge wurden
verkauft.
Der
Erfolg der Ausstellung hat offensichtlich eine weitere
Massnahme der ”Israel”-Lobby (in Wahrheit Agenten der
rechtsextremen Regierung Netanjahu) hervorgerufen. Diesmal
ist eine der Regierungspolitik nahestende Organisation
namens ”DEIN e.V. Verein für Demokratie und Information” mit
einer Wanderausstellung ”1948. Die Ausstellung zur
Staatsgruendung Israels” auf den Plan getreten.
Der
Journalist Arn Strohmeyer hat die mit 32 Tafeln und einem
70-seitigen Beiheft versehene Ausstellung untersucht und
kommt zu dem Ergebnis, dass es sich um einen ”klassischen
Fall von Geschichtsfälschung” handelt. In seiner
Broschuere von gut 150 Seiten nimmt er die zentralen
Aussagen auseinander, die vollkommen deckungsgleich sind mit
den offiziellen Mythen der israelischen Staatsgründung.
Strohmeyer stuetzt sich dabei u.a. bewusst auf die neueren
Forschungsergebnisse israelischer Geschichtswissenschaft,
die auf Basis von Staats- und Militärarchivöffnungen,
Regierungsprotokollen, Aufzeichungen handelnder Personen und
Zeitzeugenaussagen zu ganz anderen Einschätzungen kommen.
Doch
die Arbeiten kritischer Historiker wie Simcha Flapan, Ilan
Pappe, Shlomo Sand, Tom Segev und Moshe Zuckermann, werden
von der Ausstellung ueberhaupt nicht zur Kenntnis genommen.
Strohmeyer zeigt auch, dass die Ausstellung keineswegs
die israelische Position widergibt. Es gebe eben auch
das ”andere” Israel.
Die
Macher versichern allerdings, dass man die Vergangenheit
”korrekt” und ”nicht verzerrt” präsentieren wolle, als
”historisches Korrektiv”, um ”Halbwissen, Vermutungen,
Desinformation und Hassinformationen” entgegenzutreten.
Strohmeyer dazu: ”Das klingt gut, ist aber selbst
reine Propaganda, denn die Ausstellung wird den von ihr
gesetzten Kriterien in keiner Weise gerecht. Ganz im
Gegenteil: Man wundert sich, mit welchen
Geschichtsfälschungen die Organisatoren der Austellung an
die Öffentlichkeit gehen. Offenbar ist es ihre Absicht,
ein völlig uninformiertes und ahnungsloses Publikum
anzusprechen, das bereit ist, solche Mythen und Legenden zu
akzeptieren, ohne zu widersprechen.” Weggelassen,
vertuscht und manipuliert wird schon hinsichtlich der
Vorgeschichte der Staatsgründung. Die Entstehung und
Entwicklung der ausgesprochen kolonialistischen – auf
Vertreibung der ansässigen Palästinenser ausgerichteten -
zionistischen Bewegung seit Ende des 19. Jahrhunderts fehlt
vollständig. Die Gegenwehr der Palästinenser in den 30er
Jahren – noch unter britischer Mandatszeit – sei Ausdruck
von Fanatismus, Machtstreben und Antisemitismus gewesen,
während die jüdischen Einwanderer nur friedlich aufbauen
wollten.
Gefälscht wird weiter hinsichtlich der strategischen
Interessen, der Kräfteverhältnisse, der Chronologie und der
Begleitumstände des israelisch-arabischen Kriegs und der
palästinensischen Flucht und Vertreibung im Jahr 1948.
Motto: Die meisten seien freiwillig gegangen. Eine von den
zionistischen Terrormilizen und der entstehenden
israelischen Armee betriebene ethnische Säuberung, die
bereits unmittelbar nach dem UN-Teilungsbeschluss vom
November 47 einsetzte, die die UN-Teilungspläne missachtete
und lange vor dem schwächlichen und unkoordinierten
arabischen Angriff nach der Ausrufung des Staates Israel am
15. Mai 1948 Fakten schuf, habe es nicht gegeben.
Durchgängig werden im Beiheft die Palästinenser als
blutrünstige Terroristen dargestellt, gegen die sich die
guten Israelis verteidigen mussten und müssen. Die Verfasser
des Ausstellungskatalogs bestreiten überhaupt die Tatsache,
dass es seit Jahrhunderten ein palästinensisches Volk gab.
Doch entgegen allen Beteuerungen fand der Zionismus Ende des
19. Jahrhunderts keine menschenleere Wüste vor, die er
angeblich zum Blühen brachte, sondern drang in ein Land ein,
in dem Hunderttausende Palästinenser seit langen Zeiten
ansässig waren.
Strohmeyer resümiert: ”Weil die zionistische
Ideologie nicht zugeben kann, dass der palästinensische
Widerstand die Antwort auf die Unterdrückung der nationalen
Rechte dieses Volkes ist (...), muss die zionistische Sicht
auf die Geschichte und die aktuelle politische Situation
mythisch, legendenhaft und deswegen ahistorisch sein.
Das gilt auch für die hier kritisierte Exposition 1948.
Die Ausstellung, die sich ganz der zionistischen
Weltanschauung unterordnet.”
Er
zitiert den herausragenden israelischen Historiker Ilan
Pappe: ”Jeder Versuch zur Lösung eines Konflikts muss
sich zuallererst mit dessen Kern auseinandersetzen. (…) Die
Tatsache, dass die israelische und zionistische Version der
Geschichte (...) in Deutschland weitgehend akzeptiert wird,
basiert auf einer ganzen Ansammlung von Mythen, die alle
darin münden, das moralische Recht und das ethische
Verhalten der Palästinenser ins Zwielicht zu ruecken, was
allerdings jede Chance auf einen zukünftigen gerechten
Frieden enorm verringert.” Die Ausstellung ”1948”
erinnert auf jeden Fall an die alte Volksweisheit: Die
Wahrheit ist ein selten Kraut, noch seltener, wer es gut
verdaut …
Weglassen, vertuschen und
manipulieren - „1948. Die Ausstellung zur Staatsgründung
Israels“ ist ein klassischer Fall von Geschichtsfälschung -
Arn Strohmeyer
Der israelische Historiker Ilan Pappe schreibt über die
offizielle Geschichtsschreibung des Staates Israel, die die
Zeit um 1948 behandelt, sie sei geprägt von „einer tief
sitzenden Angst vor einer Debatte über die Ereignisse von
1948, da Israels ‚Behandlung‘ der Palästinenser in jener
Zeit zwangsläufig beunruhigende Fragen nach der moralischen
Legitimität des gesamten zionistischen Projekts aufwerfen
würde. Für Israelis ist es daher von entscheidender
Bedeutung, einen starken Verleumdungsmechanismus
aufrechtzuerhalten, der ihnen nicht nur hilft, die von den
Palästinensern in den Friedensverhandlungen gestellten
Forderungen abzuwehren, sondern auch – und vor allem – jede
eingehende Debatte über den Charakter und die moralischen
Grundlagen des Zionismus zu vereiteln.
Die Palästinenser als Opfer israelischer Taten anzuerkennen
ist für Israelis in mindestens zweierlei Hinsicht zutiefst
beunruhigend. Da eine solche Anerkennung bedeutet, sich dem
historischen Unrecht zu stellen, das Israel mit der
ethnischen Säuberung Palästinas 1948 begangen hat, stellt
sie die Gründungsmythen des Staates Israel in Frage und
wirft eine Fülle ethischer Fragen auf, die unausweichliche
Folgen für die Zukunft des Staates haben.
Die Palästinenser als Opfer anzuerkennen, ist mit tief
verwurzelten Ängsten verknüpft, da es von den Israelis
verlangt, ihre Wahrnehmung der ‚Vorgänge‘ von 1948 in Frage
zu stellen. Aus Sicht der meisten Israelis - und nach der
Darstellung, die die israelische Mainstream- und
Populärgeschichtsschreibung immer wieder verbreitet – konnte
Israel sich 1948 als unabhängiger Nationalstaat auf einem
Teil des Mandatsgebietes Palästina etablieren, weil es den
frühen Zionisten gelungen war, ‚ein leeres Land zu
>>>

Arn
Strohmeyer
Die israelisch-jüdische
Tragödie
Von Auschwitz
zum Besatzungs- und Apartheidstaat Israel. Das Ende
der Verklärung
Seit 50 Jahren hält Israel völkerrechtswidrig
palästinensische Gebiete besetzt und ein Ende – und
damit eine Friedenslösung – ist nicht in Sicht. Um
diesen Zustand zu zementieren, hat Israel
apartheidähnliche Zustände geschaffen: In Israel
selbst unterliegen die Palästinenser großer
Diskriminierung, im Westjordanland und im
Gazastreifen werden sie hinter Mauern und Zäunen –
sozusagen in Reservaten oder Bantustans –
weggesperrt. Rund 4,5 Millionen Menschen müssen dort
inzwischen ohne politische und bürgerliche Rechte
leben, die Menschenrechtslage ist verheerend. Die
israelische Politik hat sich so aber selbst
ausmanövriert: Die Zwei-Staaten-Lösung ist wegen des
Siedlungsbaus auf palästinensischem Land nicht mehr
möglich, eine Ein-Staaten-Lösung würden die
Palästinenser mit ihrer Mehrheit dominieren. Eine
ausweglose Situation, die nur noch mit dem Begriff
des Tragischen zu verstehen ist: Der handelnde
Protagonist (Israel) gefährdet durch seine
kompromisslose Politik des Hochmuts und der Hybris
die eigene staatliche Existenz. Als Zukunftsmodell
bietet sich nur noch die Apartheid-„Lösung“ an, die
auf der weiteren Unterdrückung eines ganzen Volkes
beruht und deshalb keine Überlebenschance hat. Das
Scheitern und damit eine Ende des Zionismus scheint
so absehbar.
ISBN 9783944487571, Englisch-Broschur, 13x20 cm, 280
Seiten

Ist
Antizionismus gleich
Antisemitismus?
Arn Strohmeyer
Eine Antwort
auf Kritiker meines Buches
Antisemitismus – Philosemitismus und der
Palästina-Konflikt. Hitlers langer verhängnisvoller
Schatten
Beiträge zur
Internationalen Politik, Bd. 10
ISBN 9783944487489
13x20 cm, Englisch-Broschur, 182 Seiten - 17,90 Euro
Die Verteidiger der
israelischen Politik in Deutschland greifen, wenn
Kritiker unter Berufung auf die Menschenrechte und
das Völkerrecht diese Politik kritisieren, schnell
zum Antisemitismus-Vorwurf Arn Strohmeyer untersucht
an einem prototypischem Fall – der Kritik des Bremer
Grünen-Politikers und Vorsitzenden der Bremer
Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) Hermann Kuhn
an seinem Buch Antisemitismus – Philosemitismus
und der Palästina-Konflikt – die Argumente, auf
die sich die Israel-Apologeten dabei stützen.
Strohmeyer kommt zu dem Ergebnis, dass die
Verteidiger Israels so gut wie ausschließlich
ideologisch argumentieren, aber offenbar nur
begrenzte Kenntnisse des Zionismus und seiner
Geschichte haben. Oder sie tabuisieren und
verdrängen die zionistische Realität, weil sie nicht
in ihr Wunschbild von Israel passt. Der
Antisemitismus-Vorwurf, den sie gegen die Kritiker
der israelischen Politik verwenden, erweist sich
damit in erster Linie als eine ideologische Waffe,
die von Israels Vorgehen gegen die Palästinenser
ablenken und Kritik an Israels Vorgehen ausschalten
soll.

Die einzige Demokratie im Nahen Osten?
Israel und die westlichen Werte
Arn Strohmeyer
Gabriele Schäfer Verlag Herne
226 Seiten, 19,50 Euro
ISBN 978-3-944487-43-4
(Umschlagentwurf Erhard Arendt)
Israel – eine Demokratie oder
Ethnokratie? - Dass Israel die „einzige Demokratie“ im Nahen
Osten ist, gilt in westlichen Staaten (USA und EU) als
unumstößliches Dogma. Dieser Staat wird als „demokratische
Insel“ im Meer der arabischen Diktaturen ringsum angesehen.
Schon der Begründer des Zionismus, Theodor Herzl, sah den
Judenstaat visionär „als Vorposten der Kultur gegen die
Barbarei“, und Israel versteht sich heute als „Villa im
(arabischen) Dschungel“. Dabei steht schon die zionistische
Ideologie des Siedlerkolonialismus, die Israel von Anfang an
geprägt hat, im Widerspruch zum Wesen der Demokratie westlichen
Typs. Denn der israelische Staat konnte nur mit der Unterwerfung
eines anderen Volkes und dem Raub seines Landes geschaffen
werden. Heute leben im israelischen Herrschaftsbereich (Westbank
und Gazastreifen) fast vier Millionen Palästinenser ohne jede
bürgerlichen und demokratischen Rechte. Auch die Palästinenser
in Israel selbst sind keine vollwertigen Bürger und weitgehenden
Diskriminierungen ausgesetzt. Israel erweist sich so nicht als
Demokratie, sondern als Ethnokratie mit demokratischen
Elementen, denn die Juden sind die privilegierte und dominante
Schicht. Ein Faktum, das mit den westlichen Werten von der
Gleichheit aller Menschen und ihren unveräußerlichen Rechten
nicht vereinbar ist.

Erinnern - aber wie?
Israel zwischen Holocaust-Gedenken und Besatzungsrecht
Arn Strohmeyer
Der
Holocaust als Rechtfertigung für Israels
völkerrechtswidrige Politik -
Arn Strohmeyer hat ein neues Buch zu einem heiklen Thema vorgelegt -
Erhard Arendt -
Der Holocaust war eines der
furchtbarsten Verbrechen der Menschheitsgeschichte. Ihm
fielen nicht nur über fünf Millionen Juden zum Opfer,
sondern auch Millionen anderer Menschen, die in der
Ideologie der Nationalsozialisten „unwertes Leben“
darstellten. In Deutschland spielt diese monströse Untat
in der Politik und im Alltagsleben kaum noch eine Rolle,
sie findet bestenfalls in Reden an Gedenktagen noch
routinemäßige Erwähnung. Anders in Israel. Hier ist der
Holocaust auf staatliches Betreiben hin tief in das
Bewusstsein der Menschen eingedrungen, er bestimmt alle
Bereiche des Lebens, er ist dort allgegenwärtig. Ja, er
ist zu einem Teil der israelischen Identität geworden.
Die israelische Politik ist auch nie davor
zurückgeschreckt, den Holocaust als moralisches Kapital
für die eigenen Interessen einzusetzen und ihn für das
Erreichen politischer Ziele zu instrumentalisieren.
Titelblattentwurf von Erhard Arendt
So benutzt Israel die deutsche
historische Schuld ganz bewusst als Druckmittel
gegenüber deutschen Regierungen. Israel rechtfertigt
aber auch seine völkerrechtswidrige Besatzungs-,
Landraub- und Siedlungspolitik gegenüber den
Palästinensern und damit die massive Verletzung der
Menschenrechte mit dem Holocaust. Damit begibt sich
dieser Staat nicht nur in ein großes moralisches
Dilemma, sondern er nimmt offenbar auch einen großen
Verlust seiner moralischen Glaubwürdigkeit in Kauf. Eine
solche Rechtfertigung seiner Politik stellt zugleich
auch eine extreme Trivialisierung dieses
Mega-Verbrechens dar. Der Autor kritisiert einen solchen
unwürdigen Umgang mit den Toten des Holocaust und
versucht eine Antwort auf die Frage zu geben: Wie können
wir uns heute angemessen erinnern?
Strohmeyer stützt sich in seiner
Studie auf die Arbeiten vieler jüdischer und
israelischer Historiker und Publizisten – Autoren, die
Distanz zum zionistischen Israel haben. Der Verfasser
schildert das widersprüchliche Verhältnis, das die
zionistischen Juden zum Holocaust hatten und haben. Die
vorstaatliche israelische Gesellschaft (der Jischuw)
hat, während die Verbrechen an den europäischen Juden in
den Vernichtungslagern geschahen, wenig Interesse an
diesen Vorgängen gezeigt. Was den Zionisten nach dem
Krieg den Vorwurf eintrug, nichts oder zu wenig zur
Rettung der Juden getan zu haben. So argumentierte etwa
der Holocaust-Forscher Saul Friedländer, der dem ersten
israelischen Ministerpräsidenten David Ben Gurion
vorwarf, das Wesen des Holocaust gar nicht verstanden zu
haben.
Nach der Staatsgründung 1948 wurde
der Holocaust in Israel eher mit Schweigen übergangen.
Die Überlebenden, die ins Land gekommen waren, wurden
fast mit Verachtung behandelt, weil man ihnen vorwarf,
sich nicht gewehrt zu haben und sich wie Lämmer hätten
zur Schlachtbank hätten führen lassen. Erst der Prozess
gegen Adolf Eichmann brachte die Wende. Ben Gurion
benutzte die Aburteilung dieses NS-Verbrechers als
großen Schauprozess, um den Israelis und den Juden der
Welt die neue jüdische Stärke zu demonstrieren: Der
Eichmann-Prozess war das Mittel, mit dem Ben Gurion die
nationale Einheit erneuern wollte, aber dazu musste die
absolute politische Macht des Holocaust und seiner Opfer
instrumentalisiert werden. Der Prozess sollte auch
zeigen, dass er [Ben Gurion] den Holocaust nicht
„vergessen“, das Andenken der Opfer nicht für deutsches
Wiedergutmachungsgeld „verkauft“ und alles getan hatte,
um die bedrohten Juden in Europa zu retten. Seitdem ist
der Holocaust vor allem auch ein Mittel zum Zweck des
Erreichens und der Rechtfertigung politischer Ziele
geworden.
Es gibt nicht wenige israelische
Intellektuelle, die auf die Gefahren hinweisen, die es
bedeutet, wenn sich ein Staat oder eine politische
Kultur in seinem/ihrem Handeln so gut wie ausschließlich
auf die Toten der Vergangenheit beruft – und das auch
noch in völlig einseitig partikularistisch-ethnischer
und nicht universalistischer Weise. Strohmeyer weist vor
allem darauf hin, dass gerade diese Sichtweise eine
Verständigung mit den Palästinensern unmöglich macht.
Denn nicht der Antisemitismus, den Israel diesem Volk
unterstellt, ist der Grund für die Unlösbarkeit des
Konflikt zwischen den beiden Völkern, sondern einerseits
Israels siedlerkolonialistische Ideologie und
andererseits seine Selbstdarstellung, unter Berufung auf
den Holocaust selbst das Opfer in dieser
Auseinandersetzung zu sein. Dies ist eine Deutung der
historischen und politischen Ereignisse in Palästina,
die alle Realitäten auf den Kopf stellt. Dass es ist die
Pflicht der internationalen Gemeinschaft und gerade auch
Deutschlands ist, hier korrigierend einzugreifen und
Druck auf Israel auszuüben, macht der Verfasser überaus
deutlich.
Arn
Strohmeyer: Erinnern – aber wie? Israel zwischen
Holocaust-Gedenken und Besatzungsunrecht, Gabriele
Schäfer Verlag Herne; ISBN 978-3-944487-38-0, 14,90 Euro
Der
Antisemitismus hat in Europa und speziell in Deutschland
zu furchtbaren Verbrechen geführt, die im Holocaust der
Nationalsozialisten ihren monströsen Höhepunkt
erfuhren. Es versteht sich von selbst, dass besonders
die westlichen Gesellschaften den Antisemitismus ächten
und auf jede Form des erneuten Auftretens dieser Form
des Rassismus äußerst sensibel reagieren. Der
Antisemitismus-Vorwurf steht deshalb in den aktuellen
politischen Auseinandersetzungen ständig im Raum. Die
Frage ist aber: Handelt es sich dabei wirklich um das
Auftreten von echtem Antisemitismus oder wird dieser
Vorwurf von Lobbygruppen nicht auch interessenbestimmt
für das Erreichen bestimmter politischer Ziele
instrumentalisierend eingesetzt?
Dieser Frage geht das vorliegende Buch
nach. Der Autor stellt dabei fest, dass die
historischen Veränderungen im Judentum selbst auch
Folgen für den Antisemitismus-Begriff mit sich gebracht
haben. Im Judentum gab es immer die beiden spaltenden
Tendenzen der Absonderung, Abschottung und Isolation
einerseits und der universellen Offenheit und
Weltzugewandtheit andererseits. Durch die Entstehung des
Staates Israel und die ihn tragende
ethnisch-nationalistische Ideologie des Zionismus hat
die erste Richtung deutlich die Dominanz erlangt, die
Universalisten sind im Judentum eher zu einer Randgruppe
geworden. Da Israel den Anspruch erhebt, das ganze
Judentum zu vertreten (was die Universalisten wiederum
nicht anerkennen), hat der Antisemitismus-Begriff sich
in der Weise verändert, dass er nicht mehr allein Hass
auf Juden wegen ihres Jude-Seins meint, sondern nun jede
Kritik an Israel und seiner äußerst umstrittenen
Politik gegenüber den Palästinensern als solchen
bezeichnet.
Dieser Definition widersprechen aber die
Universalisten, die sich für das Einhalten der
jüdischen Ethik von Versöhnung und Nächstenliebe,
Menschenrechten und Völkerrecht einsetzen.
Der heute gängige und im öffentlichen
Diskurs benutzte Antisemitismus-Begriff erweist sich
deshalb sehr oft als ein manipulativ und
instrumentalisierend vorgebrachtes Argument, das einzig
das Ziel verfolgt, die ethnischnationalistischen
Interessen Israels zu vertreten und einzufordern, nicht
aber als ein probates Mittel, über diese Form des
Rassismus aufzuklären und sie zu bekämpfen.
Gegen diese Form des Missbrauchs und der ideologischen
Instrumentalisierung des Anti-Antisemitismus wendet sich
dieses Buch. Dass dieser Missbrauch besonders in
Deutschland überhaupt möglich ist, hängt nicht zuletzt
mit dem als Folge der nationalsozialistischen
Verbrechen vorherrschenden Schuldgefühl gegenüber Juden
und dem daraus abgeleiteten Philosemitismus zusammen.
Es wird dabei oft übersehen, dass
Philosemitismus und Antisemitismus sehr eng
zusammenhängen und dass ersterer für eine verzerrtes
Bild gerade im Blick auf den Nahost-Konflikt
verantwortlich ist. Auch dieser Phänomen unterzieht der
Autor einer ausführlichen Analyse. Er plädiert deshalb
für eine realitätsbezogene Beurteilung des Konflikts und
für eine im Sinne universalistischer Werte gerechte
Lösung auch für die Palästinenser.
Arn
Strohmeyer: Antisemitismus – Philosemitismus und der
Palästina-Konflikt. Hitlers langer verhängnisvoller Schatten,
Gabriele Schäfer Verlag Herne, ISBN 978-3-944487-30-4, 17.80 Euro
Buch - Leseprobe
3 - Antisemitismus – Philosemitismus und der Palästina-Konflikt
>>>
Buch - Leseprobe 2 - Antisemitismus – Philosemitismus und der Palästina-Konflikt
>>>
Buch - Leseprobe 1 - Antisemitismus – Philosemitismus und der Palästina-Konflikt
>>>
Buch - Antisemitismus – Philosemitismus
>>>
Antisemitismus -
Philosemitismus und der
Palästina-Konflikt -
Rezension von Dr. Ludwig Watzal -
Auch 70 Jahre nach dem
unfreiwilligen Abtreten des "Großen
Diktators" von der Weltbühne leidet
Deutschland immer noch am
Nazi-Syndrom. Von "Bewältigung" oder
"Aufarbeitung" der Geschichte kann
nur einschränkend die Rede sein. >>>
Arn Strohmeyer,
Antisemitismus – Philosemitismus und
der Palästina-Konflikt. - Hitlers langer
verhängnisvoller Schatten. -
Rezension von Ekkehart Drost,
19.9.2015 >>>
Fingerübung auf
dem Klavier der Schuldgefühle
-
17. 9. 2015 - Wie der
Philosemitismus Deutschlands
Beziehung zu Israel bestimmt,
beschreibt Arn Strohmeyer in seinem
neuen Buch - Rezension von Sven
Severin
Abrechnung mit
Israels manipulativer Verwendung des
Antisemitismus-Begriffs
-
Arn Strohmeyer,
„Antisemitismus – Philosemitismus
und der Palästina-Konflikt: Hitlers
langer verhängnisvoller Schatten“
Rezension von Kurt O. Wyss
Die
Nakba in Haifa
Arn Strohmeyer
Die Gründung
des Staates Israel ist mit einem großen
Unrecht verbunden: der systematischen
Vertreibung der Palästinenser – der
Nakba, (arabisch Katastrophe). In Deutschland
sind die Ereignisse der Jahre 1947/48
wenig bekannt. Israelische Historiker
wie Simcha Flapan, Benny Morris und
Ilan Pappe – haben sie aber im Einzelnen
erforscht und die Ergebnisse ihrer Arbeiten
an die Öffentlichkeit gebracht.
Besonders grausam traf es die Stadt
Haifa, die die jüdischen Truppen im
April 1948 (also noch vor Ausrufung
des Staates durch den Zionistenführer
Ben Gurion) stürmten und die meisten
arabischen Einwohner vertrieben.
Anlässlich des Zeigens der
Nakba Ausstellung
in Bremen (Februar/März 2015) habe ich
diese Broschüre geschrieben, die die
Ereignisse jener dramatischen Tage dort
nachzeichnet. Ich habe mich dabei ausschließlich
auf israelische Quellen gestützt. Für
Bremen ist die Geschichte Haifas von
besonderer Bedeutung, da es seine Partnerstadt
ist.
Die Broschüre kann beim
Verfasser für drei Euro pro Stück bezogen
werden (arn.strohmeyer@web.de).
Das
unheilvolle Dreieck. Deutschland, Israel und die Palästinenser
Plädoyer für eine andere Nahostpolitik
Arn Strohmeyer
Gabriele Schäfer
Verlag Herne, ISBN
978-3-944487-14-4, 19,50 Euro
"Wer Hitler abschütteln will, muss
heute die Palästinenser verteidigen",
hat der deutsch-französische Publizist
Alfred Grosser geschrieben, der
als Jude im "Dritten Reich" emigrieren
musste. Mit diesem Satz hat er die
ganze unheilvolle Beziehung zwischen
Deutschland, Israel und den Palästinensern
geschildert. Deutschland hat unter
Berufung auf die Verbrechen der
Nazis an den Juden den Staat Israel
von Anfang an rückhaltlos unterstützt
- politisch, wirtschaftlich und
militärisch und tut das auch heute
noch. Für Bundeskanzlerin Angela
Merkel ist das deutsche "Staaträson".
Israel konnte sich aber als Staat
nur etablieren, weil sein Siedlerkolonialismus
ein anderes Volk - die Palästinenser
- aus ihrer Heimat vertrieb, ihr
Land raubte und ihre Gesellschaft
und Kultur zerstörte. Dieser Prozess
dauert bis heute an und macht eine
Friedenslösung im Nahen Osten unmöglich.
Durch den bedingungslosen Beistand,
den Deutschland für Israel leistet,
unterstützt es die aggressive und
völkerrechtswidrige Expansions-
und Besatzungspolitik dieses Staates.
Es ist damit an der Unterdrückung
der Palästinenser direkt beteiligt.
Da diese Politik Israels aber ohne
Zukunftsperspektive ist und seine
eigene Existenz gefährdet, droht
Deutschland sich ein weiteres Mal
an den Juden schuldig zu machen.
Dieses Buch zeigt auf, warum eine
andere Nahost-Politik unbedingt
nötig ist. Inhalt: Der Holocaust,
Israel und der Anspruch auf das
Land der Palästinenser Philosemitismus
als Versuch der Befreiung vom Antisemitismus
- die Deutschen und der Holocaust
III Mit Waffenlieferungen fing es
an - wie Deutschland und Israel
ins Geschäft kamen Zionismus und
Gewalt - auch die Deutschen sehen
weg Die selbst gestellte Falle:
die deutsche Staatsräson für die
Sicherheit Israels Schweigen als
politische Waffe Das Wiedergutmachungsabkommen
Adenauers Geheimabkommen mit Ben
Gurion Rüstungskooperation zwischen
Deutschland und Israel Richtlinien
für den Rüstungsexport - aber nur
auf dem Papier IV Israels Rüstungsindustrie
und sein Waffenarsenal Die Palästinenser
als Versuchskaninchen für Israels
Waffen V Das unheilvolle Dreieck
"Sonderbeziehung" oder "Normalisierung"?
Und die Palästinenser? VI Die Kirchen
mystifizieren Israel und schweigen
zu seiner Unrechtspolitik VII "Solidarität
mit Palästina" - die Nahostpolitik
der DDR VIII Israels Rolle in der
Strategie des Westens IX Der Missbrauch
der Holocaust-Erinnerung oder: Warum
der Frieden unmöglich ist
Über den Autor: Arn Strohmeyer,
Jahrgang 1942, hat Philosophie,
Soziologie und Slawistik mit dem
Abschluss Magister studiert. Er
hat dann als politischer Journalist
an verschiedenen Tageszeitungen
und einer politischen Monatszeitschrift
gearbeitet. Neben dieser Tätigkeit
hat er mehrere Bücher geschrieben.
Seine besonderen Themenschwerpunkte
waren dabei die kritische Aufarbeitung
der NS- Zeit, der Nahe Osten sowie
Griechenland und speziell Kreta.
Dieser Insel fühlt er sich seit
seiner ersten Reise dorthin im Jahr
1967 sehr verbunden. Strohmeyer
lebt und arbeitet heute als Schriftsteller
in Bremen. (arnstrohmeyer.de)
Quelle
Gabriele
Schäfer Verlag Herne, ISBN
978-3-944487-14-4, 19,50 Euro
Das unheilvolle Dreieck.
Deutschland, Israel und die
Palästinenser: Plädoyer für eine
andere Nahostpolitik (Beiträge zur Internationalen Politik 5) (Kindle Edition) - Arn Strohmeyer -
Apartheid als Staatsräson - Wie
der Philosemitismus die
Menschenrechte ignoriert, 17.
September 2014 - Rezension
von Ulrich Gellermann
Gegen Judenhass hatten sie
jüngst in Berlin demonstriert -
die Merkels, die Gaucks und
Gabriels - nicht gegen
Russenhass, nicht gegen
Islamhass, nicht gegen
Xenophobie. Als hätten die paar
Idioten, die jüngst am Rande von
Demonstrationen gegen das
Schlachten in Gaza
antisemitische Parolen riefen,
den deutschen Staat erschüttert
und die hochrangige Image-
Reparatur-Brigade aus Staat und
Regierung auf den Plan gerufen.
Tatsächlich gibt es nicht wenige
Deutsche, die nach dem erneuten
Morden in Gaza die
unerschütterliche Solidarität
mit Israel in Frage stellen. Was
das mit Antisemitismus zu tun
haben soll, auch wenn es immer
wieder und gern behauptet wird,
bleibt ein Rätsel. Der Autor Arn
Strohmeyer hat sich mit seinem
Buch "Das unheilvolle Dreieck -
Deutschland, Israel und die
Palästinenser" genau dieser
Frage gewidmet und sie
gewissenhaft, kenntnisreich und
anständig beantwortet.
Strohmeyer erinnert daran, dass
die Palästinenser die deutsche
Zeche zahlen, das es ihr Land
ist, das man den Israelis nicht
zuletzt deshalb zugesprochen
hat, weil die Deutschen einen
millionenfachen Mord an Juden
verübt hatten, und der alte
zionistische Siedlungsplan so
einen moralischen Schub bekam,
der zumindest
Wer
rettet Israel.
Ein Staat am Scheideweg
Arn Strohmeyer
Israel betreibt schon seit Jahrzehnten eine Politik des
Landraubs, der Unterdrückung und Entrechtung des
palästinensischen Volkes. An einer gerechten
Friedenslösung und einer Politik des Ausgleichs mit
seinen arabischen Nachbarn ist der zionistische Staat
nicht interessiert. Er setzt ausschließlich auf seine
militärische Überlegenheit. Kann Israel mit einer
solchen Politik der Überheblichkeit und Selbstisolation
überleben?
Dieses Buch stellt in großen Zügen die
Geschichte Israels dar, stützt sich dabei aber nicht auf
das sogenannte israelische Narrativ, also die offizielle
zionistische Version der israelischen Staatsideologie,
sondern legt vor allem die Forschungen der sogenannten
„Neuen Historiker“ zu Grunde. Dabei handelt es sich um
eine Schule israelischer Geschichtsforscher, die dem
Zionismus kritisch oder zumindest mit Distanz
gegenübersteht.
Der Text beschreibt dann den Ist-Zustand
der israelischen Politik - eine Politik der Landnahme,
der Unterdrückung und Entrechtung des palästinensischen
Volkes, die nun schon seit Jahrzehnten andauert. Israel
ist heute schon ein Apartheidstaat, der an das frühere
Südafrika unter der weißen Herrschaft erinnert. An einer
Lösung des Problems ist weder die israelische Führung
noch die Bevölkerung interessiert. Man setzt
ausschließlich auf militärische Überlegenheit, will mit
ihr den Status quo bewahren, schafft weiter Fakten (etwa
mit der Siedlungspolitik) und hofft, dass die Zeit für
Israel arbeitet. Ziel ist immer noch die Schaffung eine
Groß-Israel.
Jede Kritik an dieser gegen das
Völkerrecht und die Menschenrechte verstoßenden Politik
wird mit dem - in diesem Zusammenhang völlig
unangebrachten - Antisemitismus-Vorwurf abgewehrt. Es
ergibt sich automatisch die Frage: Kann Israel mit der
Fortführung einer solchen Politik der Überheblichkeit
und Selbstisolierung überleben? Der Westen
einschließlich Deutschland schweigt nicht nur über das,
was in den besetzten Gebieten geschieht, sondern
unterstützt diese Politik mit allen Mitteln und verstößt
damit gegen sein eigenes politisches Wertesystem. Auch
der Mainstream der deutschen Medien steht hinter diesem
Kurs. Dabei wäre Druck auf Israels Politik angesagt, um
es - in seinem eigenen Interesse - von seinem
verhängnisvollen Irrweg abzubringen.
Dieses Buch macht deutlich, wie sehr
unser Israel-Bild unbedingt der Korrektur bedarf.
Wer rettet Israel?
Ein Staat am
Scheideweg
- Rezension von Dr.
Ludwig Watzal >>>
Ist Israel noch zu retten?
- Eine
Buchbesprechung - Von Rudolph Bauer - Das Buch „Wer rettet
Israel?“ von Arn Strohmeyer ist auch ein Dokument der
Leidenschaft, die in jener Verantwortung wurzeln dürfte,
welche der Autor angesichts des Holocaust und des
Völkermordes an den Juden „für dieses unsägliche Verbrechen“
(S. 1) empfindet. Gleich vier Mal begegnet der Begriff
„Verantwortung“ bei der Lektüre am Anfang des Buches: Schon
auf der ersten Seite wird die „deutsche Verantwortung“
beschworen, auf der zweiten dann die „Verantwortung für
Israel und die Juden“, eine „Verantwortung ohne Vorbehalt“,
eine „Verantwortung …, die ihnen (d. h. den Deutschen) aus
den Verbrechen des ‚Dritten Reiches’ gegen das jüdische Volk
erwächst“ (S. 2). Als Leserin und Leser droht man, ähnlich
wie der Autor, in den Sog des schuldbeladenen Bekenntnisses
einer Verantwortung zu geraten, welche von der deutschen
Bundeskanzlerin vor dem israelischen Knesset-Parlament als
„immerwährend“ und „historisch“ bezeichnet und in den Rang
eines Teils der „Staatsräson meines Landes“ erhoben wurde
(Angela Merkel im März 2008, zit. S. 236).
In demselben Buch, das leidenschaftlich von der deutschen
Verantwortung spricht, werden aber auch andere als die
Nazi-Verbrechen benannt. Sie wurden begangen in der
Verantwortung des Zionismus, einer nationalistischen
Bewegung zur kolonialistischen Inbesitznahme des von den
Palästinensern besiedelten „Heiligen Landes“, und sie werden
weiterhin ausgeübt in Verantwortung des 1948 von der
zionistischen Bewegung gegründeten Staates Israel und seiner
Regierungen. Einerseits erinnernd an die deutsche Schuld und
andererseits konfrontierend mit den israelischen
Schandtaten, erweist sich die Lektüre des Strohmeyer-Bandes
als beschämend, bedrückend und belastend. Kein einfaches
Buch, kein leicht bekömmlicher Lesestoff. >>>
Das Buch hat 275 Seiten, kostet 16 Euro plus
Versandkosten und kann - Selbstverlag - über die
Webseite www.arnstrohmeyer.de bestellt werden.

Volk
ohne Hoffnung
Eine Reise zu den Palästinensern hinter der Mauer.
Arn Strohmeyer
Ich habe diese kleine Broschüre im Anschluss an eine
Reise nach Israel und Palästina geschrieben. Das
Vorgehen der Israelis gegen dieses Volk, das inzwischen
offenbar – trotz allen Geredes über den Frieden – jede
Hoffnung auf eine Besserung seiner Lage aufgegeben hat,
macht tief betroffen. Vor Ort stellt sich die Situation
noch viel schlimmer dar, als wir sie medial vermittelt
bekommen. Bei aller historischen Verantwortung gegenüber
Israel und den Juden – wir dürfen nicht darüber hinweg
sehen, was in Palästina geschieht, wenn wir uns nicht
mitschuldig machen wollen. Palästina geht uns alle an!
(Die Broschüre kann über den Simmering-Verlag oder beim
Verfasser für acht Euro plus Porto bestellt werden.)
Simmering-Verlag -
ISBN 978-3-927723-71-
Das unheilvolle
Dreieck - Rezension von Dr.
Ludwig Watzal -
(...) Auf dem
Höhepunkt des
Gaza-Massakers durch
die israelische
High-Tech-Armee fand
in Deutschland eine
der politisch
groteskesten
Demonstrationen in
Berlin statt, an der
die gesamt
politische Klasse -
angefangen von
Bundespräsident
Gauck, über
Bundeskanzlerin
Merkel, allen
Vertretern der
politisch relevanten
Organisationen und
der beiden
Großkirchen auf
"Einladung" des
Zentralrates der
Juden in Deutschland
- stattfand. Dort
wurde, anstatt über
Israels
Kriegsverbrechen,
über
"Antisemitismus" in
Deutschland
palavert, weil auf
einer Demonstration
in Berlin,
antisemitischer
Parolen gerufen
worden seien. Dieser
Auftrieb der
politischen Klasse,
obwohl vor sehr
bescheidener Kulisse
(4 000 aus dem
ganzen Bundesgebiet
herangeschaffter
Demonstranten),
zeigt, wie schräg in
Deutschland über den
Nahostkonflikt und
seine vermeintlichen
Nebeneffekte
diskutiert wird.
(...)
Arn Strohmeyer hat
in
journalistisch-hervorragender
Weise alle diese
Widersprüche und
politischen
Absurditäten
pointiert in seinem
Buch
zusammengestellt. Ob
die politische
Klasse es zur
Kenntnis nimmt,
scheint, wie die
Erfahrung lehrt,
eher zweifelhaft, da
sie sich ihren
immunisierenden
Kokon nicht selber
zerstören will. Aber
vielleicht wird
eines Tages eine
Protestbewegung ihr
diesen Schutzpanzer
vom Leibe reißen und
sie als politisch
"nackt" bloßstellen,
wie es weiland auf
vielen anderen
Politfeldern
geschieht.
Strohmeyers Buch
wird dafür die
nötigen Argumente
liefern, die nötig
sind, um eine neue
deutsche
Nahostpolitik zu
begründen, denn
dafür ist die Zeit
mehr als überfällig.
Der bevorstehende
Jahrestag wäre eine
passende
Gelegenheit.
Vielleicht nutzen
ihn die
Palästinenser, um
die doppelten
Standards der
deutschen
Politikerklasse der
Öffentlichkeit
bewusst zu machen.
Ein politisch
mutiges und überaus
lesenswertes Buch.
>>>
|

Nakba – die offene Wunde
Die Vertreibung
der Palästinenser 1948 und die Folgen
Marlène
Schnieper
Mit zahlreichen historischen Fotos
380 Seiten, Klappenbroschur - CHF 36.– /
Euro 28,– - ISBN 978-3-85869-444-7
Vergessen ist keine
Lösung
-
»Wir müssen alles tun, um sicherzugehen,
dass sie [die Palästinenser] niemals
zurückkommen… Die Alten werden sterben, die
Jungen werden vergessen.« Dies notierte
Israels Staatsgründer David Ben Gurion am
18.!Juli 1948 in seinem Luzern Tagebuch –
und so hoffen es viele israelische Politiker
auch heute noch. Doch die sich immer wieder
in palästinensischen Flüchtlinge, die
Marlène Schnieper in diesem Buch über die
spannungsgeladenem Terrain bewegt –
porträtiert, haben nicht vergessen und
werden nicht vergessen.
Nakba, das ist die alles umstürzende
Katastrophe, die über die arabischen
diplomatische Korrespondentin Einwohner des
historischen Palästinas kam, als in einem
Teil dieses Territoriums der jüdische Staat
gegründet wurde. Zerstört wurden Dörfer,
Städte und eine in vieler Hinsicht blühende
Kultur.
Ersatz ist nicht in Sicht. Das offizielle
Israel mag diese Umstände verharmlosen –
die Katastrophe ist bis heute nicht
verwunden. Sie prägt das Leben der
Palästinensergebieten. Marlène Schnieper hat
mit Vertriebenen und deren Angehörigen
gesprochen und ihr Schicksal aufgeschrieben.
Dazu liefert sie geschichtliche
Hintergründe, webt Sequenzen aus dem
heutigen Alltag in Israel und den
Palästinensergebieten ein und resümiert
neueste Forschungsergebnisse zur Wahrnehmung
des Konflikts auf israelischer wie auf
palästinensischer Seite.
Entstanden ist so ein Standardwerk zur Nakba
und deren Folgen.
Marlène
Schnieper, Nakba – die offene Wunde. Die
Vertreibung der Palästinenser 1948 und die
Folgen,
Rotpunktverlag, Zürich 2012, 380 Seiten, 36
CHF, € 28.
- Rezenison von Dr. Ludwig Watzal - „Wir
müssen die Realität sehen, dass Israel weder
unschuldig noch erlöst worden ist. Und dass
bei seiner Entstehung und Expansion wir als
Juden das, was wir historisch erlitten
haben, wiederum erzeugt haben, nämlich ein
Volk von Flüchtlingen in der Fremde." Diese
Sätze hat der Philosoph Martin Buber David
Ben Gurion im März 1949 bei einem Treffen in
dessen Haus in Tel Aviv vorgehalten, bei dem
es um den moralischen Charakter des
neugegründeten Staates Israel ging.
Das offizielle Israel ist von einer solchen
Einsicht zwar noch meilenweit entfernt, aber
die Einschätzung um die Ereignisse von 1948
hat sich bereits geändert. Dass die
Palästinenser aus freien Stücken und auf die
Aufforderungen ihrer Politiker das Land
verlassen hätten, war bis weit in die
1980er-Jahre hinein die offizielle Meinung.
Erst durch die Veröffentlichung des Buches
von Benny Morris und anderer „neuer
Historiker" veränderte sich die Perspektive.
Augenblicklich glauben 47 Prozent der
Israelis, dass es eine Vertreibung gegeben
habe, wohingegen 41 Prozent der Meinung
sind, dass sich die Palästinenser das ganze
Debakel selber >>>
Die Nakba
- Dr. Ludwig Watzal - Der Philosoph Martin
Buber (...) «Wir müssen die Realität sehen,
dass Israel weder unschuldig noch erlöst
worden ist. Und dass bei seiner Entstehung
und Expansion wir als Juden das,was wir
historisch erlitten haben, wiederum erzeugt
haben, nämlich ein Volk
von Flüchtlingen in der Fremde.» >>>
Buchbesprechung - Heiko
Flottau -
Die Wurzeln des
jüdischen Staates - Marlène Schnieper über
die palästinensische Katastrophe
- Die Entstehung des Staates Israel wird als
eine Folge des Holocaust angesehen. Das ist
aber nur die halbe Wahrheit. Die Pläne für
diesen Staat reichen viel weiter zurück.
Dieses Buch über die Vertreibung der
Palästinenser erzählt die bislang kaschierte
historische Wahrheit. Es bedarf wohl einer
Schweizer Autorin und eines Schweizer
Verlages, um über die „Nakba“, die
palästinensische Katastrophe, im
deutschsprachigen Raum so detailliert
berichten zu können. >>>
Marlène Schnieper: Nakba -
Die lange Nacht der Palästinenser
- Peter Blastenbrei - Die gewaltsame
Vertreibung der Palästinenser 1947/49, Kern
und Ausgangspunkt des heutigen
Palästinakonflikts, ist in Deutschland nur
in Umrissen bekannt. Die Schweizer
Publizistin Marlène Schnieper, 2006-2008
Korrespondentin des Züricher Tages-Anzeiger
in Israel und Palästina, bietet mit ihrem
Buch Nakba – die offene Wunde eine knappe,
aber umfassende Darstellung dieser ersten
großen ethnischen Säuberung im Nahen Osten.
Früh in der Geschichte des Zionismus macht
die Autorin aus, was zum roten Faden ihrer
Darstellung wird. Denn die Idee des
Transfers der einheimischen arabischen
Bevölkerung aus dem angeblichen »Land ohne
Volk für das Volk ohne Land« findet sich
schon beim Gründervater Herzl. Die
Kolonialmacht Großbritannien spielte in der
Zeit ihres Mandats über Palästina eine
zwielichtige Rolle gegenüber den
zionistischen Siedlern, die an der Schaffung
unumkehrbarer Fakten arbeiteten. Anfangs
Komplize, williger Vollstrecker und
schließlich betrogener Betrüger? Die
palästinensische Führung der 1920er und
1930er Jahre hatte der
britisch-zionistischen Doppelstrategie
jedenfalls nichts entgegenzusetzen. >>>
|

Shehadeh, Raja
STREIFZÜGE DURCH PALÄSTINA
Notizen zu einer verschwindenden
Landschaft
Raja Shehadeh hat im April 2008
für dieses Buch den renommierten
britischen
"Orwell-Preis"
erhalten. (Die Jury, die ihm
diesen Preis zugesprochen hat,
bestand aus: Annalena McAfee,
Guardian Weekly/Albert Scardino,
Pulitzer-Preisträger/John Tusa,
BBC-World Service). Seit 25
Jahren durchwandert der bekannte
Schriftsteller und
Menschenrechtsanwalt Raja
Shehadeh seine Heimat Palästina.
>>>
Audio - Raja Shehadeh:
"Streifzüge durch Palästina."
|

Tom
Segev
Die
ersten
Isralis
Die
Anfänge
des
jüdischen
Staates
Der
Historiker
Tom
Segev
rechnet
mit dem
zionistischen
Gründungsmythos
ab
-
Gespalten
seit
Anbeginn
-
Ludwig
Watzal -
pdf
(...)
Israel
ist für
Segev
eine
„Erfolgsgeschichte“,
aber mit
einer
brutalen
Kehrseite:
der
Tragödie
der
Palästinenser.
Die
Existenz
dieses
Landes
beruhe
auf
einer
bestimmen
Geschichtsauslegung,
und zwar
der
zionistischen.
Bis zur
Freigabe
der
Archive
„besaß
Israel
eine
nationale
Mythologie“.
Erst
seit
diesem
Zeitpunkt
konnte
eine
wirkliche
Geschichtsschreibung
stattfinden.
So
gehört
der
Autor zu
den
„ersten“
Historikern,
nicht zu
den
„neuen“,
sofern
darunter
ein
„revisionistischer“
verstanden
wird.
Der
absurde
Vorwurf
des
„postzionistischen
Selbsthasses“
trug
Segev
folgende
historische
Selbstverständlichkeit
ein:
„Israel
trägt
durchaus
eine
Mitschuld
an der
Tragödie
der
palästinensischen
Flüchtlinge;
es hat
nicht
alle
Chancen
genutzt,
mit den
arabischen
Nachbarn
Frieden
zu
schließen,
und die
Regierung
hat
bisweilen
tatsächlich
Neueinwanderer
aus den
arabischen
Ländern
diskriminiert.“
>>>>
Historiker
Segev -
Erfolgsgeschichte
Israels
ein
"Mythos"
- Der
israelische
Journalist,
Historiker
und
Buchautor
Tom
Segev
hat am
Montag
im
Jüdischen
Museum
in Wien
die
erste
deutschsprachige
Auflage
seines
Buches
"Die
ersten
Israelis.
Die
Anfänge
des
jüdischen
Staates"
präsentiert.
Die
sechzigjährige
israelische
Erfolgsgeschichte
bezeichnete
er darin
als
"Mythos"
und
verwies
auf die
Schwierigkeiten
der
Kulturenvielfalt.
Der
fatale
Verlust
von
Visionen
- Tom
Segev in
einem
Interview
über
einen
anormalen
Normalzustand,
israelische
Identität,
die
Hamas
und
Korruptionsaffären
- Mit
seinem
Buch
»1949.
The
First
Israelis«
löste
der
israelische
Historiker
Tom
Segev
1986
eine
Entmythologisierung
der
Gründungsgeschichte
Israels
aus. Der
regierungsoffiziellen,
ideologisch
motivierten
Geschichtsdarstellung
widersprechend,
entfesselte
er in
Israel
einen
Historikerstreit,
der bis
heute
anhält.
Nach 22
Jahren
und
rechtzeitig
zum 60.
Jahrestag
der
Staatsgründung
Israels
ist sein
Werk nun
auf
Deutsch
unter
dem
Titel
»Die
ersten
Israelis.
Die
Anfänge
des
jüdischen
Staates«
(Siedler,
416 S.,
geb.,
24,95
EUR)
erschienen.
(...)
Prominente
Juden
wie der
Dramatiker
Harold
Pinter
oder
Bella
Freud,
die
Urenkelin
von
Sigmund
Freud,
lehnen
es ab,
das
Jubiläum
eines
Staates
zu
feiern,
der
»ethnische
Säuberungen«
betreibe
und den
Palästinensern
ihre
Menschenrechte
und
nationalen
Hoffnungen
verweigere
>>>
Brücken zu Palästina - Eine innerjüdische
Kritik an der Politik Israels
- Rolf Verleger, Psychologieprofessor in
Lübeck und Mitglied im Direktorium des
Zentralrates der Juden in Deutschland ist
ein profilierter Kritiker der israelischen
Politik. Im Sommer 2006 forderte er den
Zentralrat zu einer kritischen Distanz
gegenüber Israels Kriegsführung im Libanon
auf. Danach initiierte er mit 70 anderen
jüdischen Erstunterzeichnern die Erklärung
"Schalom 5767" (benannt nach dem Jahr
2006/2007 im jüdischen Kalender). Es ist ein
Appell an die Bundesregierung, sich für
einen dauerhaften Frieden in
Israel/Palästina einzusetzen und den Boykott
der Hamas-Regierung zu beenden. |

Kay
Sokolowsky
Feindbild Moslem
Buchvorstellung: "Feindbild
Moslem" von Kay Sokolowsky -
Arne Hoffmann - (…)
"Konnte der SPIEGEL, der ja von
Hunderten Journalisten
hergestellt wird, schnell wieder
zur Besinnung kommen, nachdem
die Chefredaktion ausgewechselt
worden war, so tun sich einzelne
Autoren mit der Rückkehr zur
Vernunft erheblich schwerer.
Zumal bei ihnen, auch materiell,
die Polemik gegen den Islam und
seine Anhänger ebenso wie gegen
'Multikultis' und 'Gutmenschen'
eine Aufgabe geworden ist, von
der sie nicht lassen können."
Womit wir bei Henryk M. Broder
wären. "Die Muslimhasser, die
auf Politically Incorrect (PI)
zu Hause sind, wissen, was sie
an ihm haben", erklärt
Sokolowsyk und zitiert
schwärmerische, geradezu
hingerissene Würdigungen, die
die Rechtsradikalen an den
SPIEGEL-Journalisten gerichtet
haben.
(…)
Broder fühlt sich, scheint's,
wohl im Dunst der Rechten. So
hatte er nichts dagegen, der
Online-Schülerzeitung Blaue
Narzisse ein langes Interview zu
gewähren, 'einer als
rechtskonservativ bis
rechtsradikal eingeschätzten
Publikation', die zwar mit der
NPD nichts zu tun haben will,
deren Autoren aber nicht müde
werden, Gerechtigkeit für die
Partei der Neonazis
einzufordern. (Und) als ihn im
Mai 2008 die Schweizerzeit
einlud, einen Vortrag zu halten,
war er gleichfalls gern dabei,
obwohl das Blatt eng verbunden
ist mit der erzreaktionären,
migrantenfeindlichen
Schweizerischen Volkspartei und
sich nicht scheut, den Juden
nachzusagen, sie seien selbst
schuld am Antisemitismus und
eine Bande von Beutezüglern und
Beutelschneidern." Früher oder
später muss Sokolowskys
Broder-Analyse natürlich bei der
Frage landen, wie einer, der
noch im Jahr 1993 klarsichtige
und integre Texte verfasst hat,
eine derartig beängstigende
Entwicklung nehmen konnte.
Sokolowskys Mutmaßung:
"Wahrscheinlich hat er mit den
'Gutmenschen' ein Problem, weil
sie so viel Zeit mehr als er
damit zubringen, gute statt
boshafte Menschen zu sein, und
weil sie es für sinnvoller
halten, sich für die Rechte
einer Minderheit starkzumachen
als für den Chauvinismus einer
'Mehrheitsgesellschaft'. Deren
Stärke hat Henryk M. Broder
irgendwann so beeindruckt, dass
er beschloss, die faktisch
Schwachen im Stich zu lassen,
vor den Angsthabern und den
Angstmachern zu kapitulieren und
ihrer Paranoia mit großem
Geschrei beizupflichten. >>> |
Denk
ich an Palästina
Günter Schenk - Herausgeber
Wer sind diese Menschen, die sich in
Deutschland und Europa für die Palästinenser
einsetzen?
Was bewegt sie zu regelmäßigen
Stellungnahmen zum nie-endenden
Israel-Palästina-Konflikt?
Geht uns das wirklich etwas an?
"Wer sind diese Menschen,
die sich in Deutschland und Europa für die
Palästinenser einsetzen? Was bewegt sie zu
regelmäßigen Stellungnahmen zum nie-endenden
Israel-Palästina-Konflikt? Geht das uns
wirklich etwas an?
Rupert Neudeck und Evelyn Hecht-Galinski,
Juden und Nichtjuden, ehemalige hohe
deutsche Diplomaten, Journalisten, Künstler,
Trägerinnen hoher Orden, aber auch ?Menschen
aus unserer Mitte, berichten auf bewegende
Weise ihren oft langen Weg zur Solidarität
mit einem geschundenen Volk. Was sie leitet
ist Zuneigung und Empathie: Zahlreiche der
26 Autorinnen und Autoren begannen ihren Weg
zur Gerechtigkeit bei Besuchen in Israel.
Die Autorinnen und Autoren zeigen dem Leser:
Aufrechte Stellungnahme ist nicht nur nötig,
Bürgerengagement, aus der Erfahrung unserer
eigenen Geschichte möglich. Bürgersinn,
gespeist aus Gerechtigkeit, kann Berge
versetzen. Dieses Buch macht Mut zu
persönlichem Engagement in einer Zeit
bedrückender Nachrichten aus dem Nahen
Osten."
.
>>>
SEMITedition, Neu-Isenburg 2010, 18 €
Palestine on my Mind
- Rezension von Dr. Ludwig Watzal - pdf - 26
Zeugnisse aus unserer Zeit - SEMITedition,
Neu-Isenburg 2010, 18 € - Mit »Palestine on
my Mind« ist es dem Herausgeber gelungen,
ein Kaleidoskop von Personen und deren
Motive für ihr Israel-Palästina-Engagement
zu vereinen. Ob dieses Buch die politische
Elite und die Israel-Protagonisten zum Nach-
oder gar zum Umdenken bewegen kann, muss die
Zukunft zeigen. Ein »Weiter so!« in der
deutschen oder österreichschen Nahostpolitik
darf es nicht geben. Das Buch trägt zur
Enttabuisierung dieses Themas bei und
leistet damit einen Beitrag, die
ungeheuerliche Wirklichkeit des dortigen
Zustandes wahrzunehmen
Muslim-Markt
interviewt Günter Schenk - Autor
des Buches "Denk ich an Palästina -
Palestine on my Mind" >>>
|
Sabine Schiffers
Die Darstellung des Islams in der Presse
Verlag: Ergon Verlag - ISBN:
3-89913-421-4
Kristina Stock:
Sabine Schiffers breit angelegte
Untersuchung über die Darstellung des Islams
in der deutschen Presse zeigt, „wie Fakten
lügen können und dass auch renommierte
Medien den antiislamischen Rassismus
salonfähig machen.“ .... Damit reiht sie
sich nicht nur in die wenigen
medienkritischen Arbeiten zu eben diesem
Thema ein, nein sie stellt vielmehr
ein wichtiges Zwischenergebnis bisheriger
Forschungen dar ... mehr >>>
Arne Hoffmann: „Wie ist es möglich“ fragt
sich (...) Dr. Sabine Schiffer (Leiterin des
Instituts für
Medienverantwortung) in der Einleitung ihres Buches, „dass 1,2
Milliarden Menschen, die in verschiedenen
Erdteilen und Ländern dieser Welt mit
unterschiedlichsten politischen Systemen
leben, die mal regierungspolitisch beteiligt
sind, mal einer Minderheit angehören, deren
soziokulturelle Umfelder heterogen sind, die
auf dem Land leben oder in der Stadt, die
reich oder arm sind, die modern ausgerichtet
sind oder eher konservativen Werten
anhängen, die ihre Religion – den Islam – im
Alltag praktizieren oder nicht, deren
Bildungsgrad sehr unterschiedlich ist usw.,
zunehmend als homogene Masse – als
aggressiv, frauenfeindlich, rückschrittlich
und bedrohlich – wahrgenommen werden?“ Das
ist die zentrale Frage, die Schiffer sich
anschickt, mit ihrer medienkritischen
Analyse zu beantworten. mehr >>>
Rezensionen:
Antisemitismus
und Islamophobie – ein Vergleich
von Sabine Schiffer und Constantin Wagner
Erinnern alleine reicht nicht… Auch so
könnte man die Auseinandersetzung
überschreiben, die die Autoren in ihrem Buch
austragen. Denn offensichtlich verhindert
die Erinnerungskultur um den Holocaust
nicht, dass der Antisemitismus weiterlebt
und neue Formen von Rassismus am Horizont
aufscheinen. Etwa das Feindbild Islam. Aber
gerade das Thema Islamfeindlichkeit scheint
jene aufzuschrecken, die sich eingerichtet
haben im Wohnzimmer der rückwärtsgewandten
Betrachtung der Geschichte – ohne etwaige
Erkenntnisse auf die Gegenwart zu beziehen.
Dieser Prozess ist mit diesem Buch nicht
mehr aufzuhalten. In fast regelmäßigen
Abständen ergibt sich die Diskussion, ob die
heute feststellbare Islamfeindlichkeit mit
dem Antisemitismus früherer Zeiten
vergleichbar sei. Meist aufgeregt und
schnell unsachlich kochen die Polemiken
hoch. Unvergleichlichkeitsdogmen werden
formuliert, Tabus beschworen sowie
vermeintliche Tabus gebrochen und mit viel
Verve und vergleichsweise wenig Sachverstand
an Moral und Political Correctness
appelliert. All dies dient nicht der
Klärung. >>>
|

Thorsten Gerald Schneiders
(Hrsg.)
Islamfeindlichkeit
Wenn die Grenzen der Kritik verschwimmen
Arne Hoffmann -
Buchvorstellung: "Islamfeindlichkeit. Wenn die
Grenzen der Kritik verschwimmen"
- - Schneiders weist zunächst darauf hin, dass von
den bekanntesten "Islamkritkern" (also etwa Ralph
Giordano, Alice Schwarzer, Henryk Broder, Leon de
Winter usw.) niemand eine theologische oder
islamwissenschaftliche Ausbildung besitzt oder auch
nur durch die Beherrschung der arabischen Sprache
aufgefallen wäre. "Bei ihnen allen gibt es außer
ihrem mehr oder weniger plötzlich aufgekeimten
persönlichen Interesse keine weitere ersichtliche
Querverbindung zu der Thematik. Trotzdem äußert sich
aber jeder einzelne von ihnen immer wieder zu
dezidiert theologischen oder historischen Fragen der
islamischen Geistesgeschichte." Untersuche man ihre
Äußerungen zum Thema Islam genauer, stelle sich als
zentrales Ergebnis heraus, dass darin "immer wieder
die gleichen unsachlichen Argumente und fehlerhaften
Beweisführungen auftauchen. (...) - -
Alarmismus, Dramatisierung und das Entwerfen
fiktiver Bedrohungsszenarien, die den Einschätzungen
seriöser Historiker und Kulturwissenschaftler
entgegenstehen (immer wieder stehen "Eurabien" und
der Untergang des Abendlandes vor der Tür, etwa wenn
Broder davon schwadroniert, dass wir "derzeit die
letzten Tage Europas, das wir kennen" erlebten, wenn
sich Alice Schwarzer "Parallelen zu 1933" aufdrängen
oder Leon de Winter davon schreibt, dass sich "das
Böse (…) über den gesamten Westen ausgebreitet
hat"); - der Verzicht auf Belege und Beweise, damit
einhergehend die Simplifizierung von Sachverhalten
(So verbreitet Broder in "Hurra, wir kapitulieren"
die Behauptung, es häuften sich Abmeldungen
muslimischer Schüler vom Schwimm- und
Sportunterricht. Belege liefert er nicht. >>>
Arne Hoffmann ist der Autor
des Buches: "Warum Hohmann geht und
Friedman bleibt" >>>
|
Tamari, Salim (Hrsg.)
Jerusalem 1948.
The Arab Neighbourhoods and their Fate in the War.
The Institute of Jerusalem Studies & Badil Resource
Center; Jerusalem/Bethlehem 1999.
Der völkerrechtliche
Status des Westjordanlandes und des Gaza-Streifens nach
den Osloer Verträgen
|
Anton
Stengl
Antideutsche
Entstehung und Niedergang einer politischen Richtung
335 Seiten - Neuerscheinung Oktober 2012 - ISBN
978-3-88975-198-0 - 12 Euro
Zambonverlag -
zambon@zambon.net - www.zambon.net
Manchmal kann man noch auf Demonstrationen in der Nähe des
’Black Block‘ - mit klarer Abgrenzung- kleine Gruppen von
ebenfalls schwarz gekleideten jungen Leuten sehen, die zur
Unterscheidung von den anderen Mar-schierern in der gleichen
Kluft Israel-Fahnen schwenken. Sie wollen den Kapitalismus
ab-schaffen - und bejubeln die amerikanische Politik. Sie
verlangen die hemmungslose Bombardierung und Vernichtung
allen Israels feindlichen Staaten.
Auch wenn diese Richtung, die nur Schaden verursachte, in
Auflösung begriffen ist, das Verhältnis zu Israel ist in
Deutschland extrem merkwürdig. Ein bekannter
Nobelpreisträger, Günther Grass, äußert sich in einem
politischen Gedicht zu den Drohungen Israels gegen den Iran
und schreibt, es soll „ein weiteres U-Boot nach Israel
geliefert werden soll, dessen Spezialität darin besteht,
alles vernichtende Sprengköpfe dorthin lenken zu können, wo
die Existenz einer einzigen Atombombe unbewie-sen ist, “und
„Das allgemeine Verschweigen dieses Tatbestandes, dem sich
mein Schweigen untergeordnet hat, empfinde ich als
belastende Lüge und Zwang, der Strafe in Aussicht stellt,
sobald er missachtet wird; das Verdikt „Anti-semitismus“ ist
geläufig.“
Die Strafe folgte auf dem Fuß: Einreiseverbot für Grass nach
Israel, Beschimpfungen in den deutschen Massenmedien. Marcel
Reich-Ranicki bezeichnet das Gedicht als „ekelhaft“, der
Historiker Michael Wolffsohn meint, „das Gedicht hätte auch
in einer rechtsradikalen Zeitung gedruckt werden können“,
der Schau-spieler Michael Degen hält das Gedicht für
„schwachsinnig“. Der israelische Autor Uri Avnery nimmt
jedoch Günter Grass in Schutz: Es sei antisemitisch darauf
zu bestehen, dass Israel in Deutschland nicht kritisiert
werden dürfe!
Um auf die Argumentation der Antideutschen einzugehen, war
es notwendig, den Zionismus und die Geschichte Israels kurz
darzustellen. Es soll der Frage nachgegangen werden, wie die
Strömung der ´Antideutschen´ entstanden ist, welche
Positionen sie einnimmt und wie diese begründet werden.
Bewusst kommen viele andere Personen und Organisationen zu
Wort, besonders natürlich Juden. Daher hat das vorliegende
Buch den Charakter eines Readers. |
S. Sina
Der völkerrechtliche Status des Westjordanlandes und des
Gaza-Streifens nach den Osloer Verträgen
|
Angst im eigenen Land
Israelische und palästinensische Schriftesteller im
Gespräch
Rafik Schami (Hg.)
Nagel & Kimche 2001
|
Tom
Segev
Es war einmal ein Palästina
Eine meisterhafte
Untersuchung der turbulenten Zeit vor der Gründung des
Staates Israel: Lebendig, materialreich und politisch
brisant schildert Tom Segev, wie in drei Jahrzehnten
britischer Herrschaft in Palästina die Wurzeln des
israelisch-palästinensischen Konflikts gelegt wurden. ZU
DIESEM BUCH Brandherd Palästina: Der Konflikt zwischen
Arabern und Juden um die Herrschaft im Heiligen Land ist
seit Jahrzehnten ungelöst. Tom Segev, Historiker und
Journalist von internationalem Rang, zeigt, wie es dazu
kam. Aus einer Fülle bislang unerschlossener Quellen
rekonstruiert Segev eine dramatische Ära grenzenloser
Möglichkeiten und tragischer Fehlentscheidungen: die so
genannte Mandatszeit von 1917 bis 1948, als nach dem
Zerfall des Osmanischen Reiches die Briten die Macht in
Palästina ausübten und verhängnisvollerweise sowohl
Arabern als auch Juden das Land versprachen. Er macht
uns mit so legendären Figuren wie Lawrence von Arabien,
General Allenby, König Faisal, Chaim Weizmann und David
Ben-Gurion, aber auch mit einer bunten Mischung von
Pionieren, Einwanderern, Abenteurern, Geheimagenten,
Diplomaten und Fanatikern bekannt. Segev zeichnet die
Entstehung zweier Nationalbewegungen nach, ihren
unaufhaltsamen Weg in die gewaltsame Konfrontation und
kommt zu einer radikalen Neubewertung der britischen
Mandatsmacht. Anstatt pro-arabisch, wie gemeinhin
angenommen, hätten die Briten tatsächlich konsequent
prozionistisch gehandelt – aus der antisemitischen
Überzeugung heraus, die Juden drehten das Rad der
Geschichte.
bestellen
|

Edward W. Said
Frieden in Nahost?
Essays über Israel und
Palästina
Vorwort von Felicia Langer
Aus dem Amerikanischen von Michael Schiffmann
Daniel Barenboim / Edward W.
Said
Parallelen und Paradoxien
Über Musik und Gesellschaft
Herausgegeben von Ara Guzelimian
Aus dem Englischen von Burkhardt Wolf
Berlin Verlag, Berlin 2004, 254 Seiten

Orientalist

Das Ende des Friedensprozesses
Oslo und danach

Am falschen Ort.
- Berlin Verlag, Berlin
2000.

Zionismus und palästinensische Selbstbestimmung.
- Klett-Cotta, Stuttgart
1981.
|
Raid Sabbah
Der Wind Trägt meinen Schmerz davon
Aus dem Leben einer palästinensischen Mutter
Droemer Verlag
ISBN 3-426-27311-X
Inhalt
Um Mohammed ist Lehrerin und Mutter von vier Kindern. Als
die israelische Armee das Dorf, in dem sie wohnt, zum
Sperrgebiet erklärt, kann sie ohne Passierschein keinen
Schritt mehr tun. Doch den Ausweis hat sie empört zerrissen
...
Die Israelis bauen einen »Sicherheitszaun« im
Westjordanland. Als Ende 2003 bei einem kleinen Dorf nicht
weit von Dschenin ein Checkpoint errichtet wird, rebellieren
die Einwohner erst, doch dann fügen sie sich in ihr
Schicksal. Nur die Lehrerin Um Mohammed will sich nicht
damit abfinden, dass sie sich nicht mehr frei bewegen darf.
Wütend zerreißt sie den Passierschein.
Ihre Schule allerdings ist in Dschenin, und um zu ihren
Schülerinnen zu gelangen, muss sie durch den Kontrollpunkt.
Ohne Passierschein aber darf sie ihr Dorf weder betreten
noch verlassen. Von einem Tag auf den anderen ist sie eine
Gefangene - ohne Anklage, ohne Prozess, ohne Urteil ...
In seinem aufrüttelnden Bericht zeichnet Raid Sabbah das
Porträt eines Menschen in verzweifelter Lage. Hautnah
erfahren die Leser, wie Leid und Unterdrückung den Nahen
Osten zum Pulverfass machen.
bestellen
Der Tod ist ein Geschenk“
Raid Sabbah, in Deutschland geborener
Palästinenser berichtete über einen Selbstmordattentäter aus
Palästina.
1973 geboren und aufgewachsen in Konstanz am Bodensee und
Studium der Semitistik und der Vergleichenden
Literaturwissenschaften. Nach verschiedenen Stationen als
freier Mitarbeiter beim Radio und überregionalen
Tageszeitungen studiert er seit 2001 an der Filmakademie
Baden-Württemberg in Ludwigsburg.
Er hat u.a. Drehbücher für Dokumentarfilme geschrieben ("Der
Hakawati",1998, Regie: Gérard Samaan & Marianne Rosenbaum;
"Sheherezades Töchter", 2000, Regie: Husam Chadat (HFF
München) sowie auch selbst Regie geführt ("Träume aus
Trümmern", 1998; "Lenny Kravitz" - (Dokumentation für ARTE);
"Inschallah", 2001; "Husam, der aus dem Teppich kam",
2002).... .
Quelle
bestellen
|
Marylène Schultz
Die Waisenkinder von Bethanien
35
Jahre in der Westbank
Mit einem Vorwort von Arnold Hottinger
Lamuv-Verlag 2003.
Zum Buch
Über die Zustände, die heute im Heiligen
Land herrschen, gibt dieses Buch Einsichten, die man selten
erhält. weil es die Geschehnisse schildert, wir sie die
einzelnen Menschen betreffen. Es bietet dadurch ein
willkommenes Gegengewicht gegen die zu vielen Bilder und
Berichte, die nicht von Menschen, sondern von Dingen
handeln: Bomben, Ruinen, zerstörten Häusern, Anschlägen auf
dieser oder jener Seite. Sogar tote Menschen und Verwundete
erscheinen als Gegenstände, Objekte, auf Fernsehbildern
sowie in statistischen Aufstellungen.
Die Menschen selbst aber, die all dies verursachen oder
erleiden, werden in ihrer menschlichen Dimension viel zu
selten erfasst. Sie sind so viele und so verschieden, dass
jeder Berichterstatter leicht der Versuchung erliebt, nicht
auf jeden Einzelnen einzugehen.
Obwohl es natürlich auf einen jeden Einzelnen ankommt und
die grausamen Lage jeden individuellen Menschen betrifft. In
diesem Buch findet man eine sehr konkrete Gegensteuerung
gegen die Allgemeinbetrachtung, die den Einzelnen übergeht.
Darin liegt sein besonderer Wert." (Arnold Hottinger,
ehemaliger Nahost-Korrespondent der "Neuen Zürcher Zeitung")
Zur Autorin
Marylène Schultz stammt aus Frankreich, lebt
aber seit mehr als 35 Jahren in der Westbank. Ihre Arbeit
ist ein Beispiel dafür, dass es in dieser
krisengeschüttelten Region viele Menschen gibt, die immer
noch an Frieden und Versöhnung glauben.
Verlagsinformation
|
Die Palästinenser
Unterdrückung und
Widerstand eines entrechteten Volkes
Vorwort von Erich Fried
Begleittexte in Deutsch, Englisch, Französisch und
Spanisch
Bildband mit 140 Farbfotos · 160 Seiten · 23 x 26,5 cm ·
Gebunden
€ 9,90 (D)· € 10,20 (A) · SFr 18,30 · ISBN 3-7609-1065-3
»Eindrucksvolle
Photographie, die ohne Sensationslust scharf
beobachtet.«/Die Zeit
»Durch die hohe Qualität der Fotos bietet der Band einen
interessanten Beitrag zum Verständnis eines Konflikts,
der täglich für Schlagzeilen sorgt.«/Frankfurter
Rundschau
Zwei Völker, zwei Staaten
Gespräch über Israel
und Palästina
In einem
Gespräch mit dem Heidelberger Verleger und Journalisten
Georg Stein beschreibt Uri Avnery in diesem Buch
ausführlich Hintergründe und Folgen des
Gaza-Jericho-Abkommens. Kenntnisreich wie kein anderer
analysiert er die Hoffnungen und Chancen, aber auch die
Gefahren und Risiken der neuesten Entwicklung im Nahen
Osten.
|
T |

Tondok - Verlag -
Pressemitteilung - Reiseführer PALÄSTINA - Der
erste deutschsprachige Palästina-Führer erscheint nach
knapp zwei Jahren bereits in zweiter Auflage –
aktualisiert und um 36 Seiten erweitert. Jetzt werden
die gedruckten Informationen durch noch mehr
Internetadressen (560 insgesamt) und Apps ergänzt, 37
Pläne und Karten geben zusammen mit 90 Fotos einen noch
besseren Über- und Einblick in die Westbank und den
Gazastreifen.
Der Reiseführer macht auf ein
neues (eigentlich uraltes) und in vieler Hinsicht
interessantes Reiseziel aufmerksam: auf die
palästinensische Westbank. In den letzten Jahren ist es
relativ einfach geworden, diesen Teil Palästinas zu
bereisen. Wegen der guten touristischen Infrastruktur
besteht kein Anlass mehr, nur von Israel aus
Tagesausflüge in die besetzten Gebiete zu unternehmen.
Im Gegenteil, erst durch einen Aufenthalt jenseits der
israelischen Sperranlage findet man genug Zeit und Muße,
die reizvolle Landschaft, die
kulturhistorisch-christlichen Stätten und die Menschen
kennenzulernen. Und man wird erleben, dass die
Bevölkerung in über sechs Jahrzehnten rigider
Militärverwaltung mit täglichen Demütigungen,
völkerrechtswidrigen Enteignungen und wehrloser Ohnmacht
ihren Lebensmut nicht verloren hat.
Ein paar Fünfsterne-Hotels, ein
echtes Ferienresort und diverse mittlere Hotels bis hin
zu kleinen Pensionen bemühen sich um Gäste, ebenso wie
zahlreiche Restaurants unterschiedlichen Zuschnitts.
Palästinensische Bus- und Taxiunternehmen sind
zuverlässig, so dass auch das Fortkommen gesichert und
sehr preiswert ist. Zahlreiche, fast immer geprüfte
Adressen der relevanten Dienstleister sind im
Reisehandbuch aufgeführt.
Um allen Ängsten eine Absage zu
erteilen: Wir schätzen das Risiko, als Tourist in
politische Auseinandersetzungen zu geraten, als sehr
gering ein – nicht höher als auf einer deutschen
Autobahn in einen Unfall verwickelt zu werden.
ISBN 978-3-89662-484-0, Preis
13,90 EUR (D)
280 Seiten, Minilexikon
Deutsch/Arabisch/Hebräisch, viele Querverweise,
Kurzübersichten "Sehenswertes", Glossar und
ausführlicher Index.
www.tondok-verlag.de
Lesetipp - Der Reiseführer ist nicht nur für Reisende
interessant. Er hilft auch sich als Leser in Palästina
zu orientieren. |
U |
V |
Rolf
Verleger
Israels
Irrweg
Eine
jüdische
Sicht
Mit
drei
Kapiteln
zum
Krieg
gegen
Gaza
PapyRossa
Verlag,
Köln
2010
Neue
Kleine
Bibliothek
131
210
Seiten
Euro
14,90
D /
15,40
A /
SFR
27,90
ISBN
978-3-89438-394-7
„Das
Judentum,
meine
Heimat,
ist
in
die
Hände
von
Leuten
gefallen,
denen
Volk
und
Nation
höhere
Werte
sind
als
Gerechtigkeit
und
Nächstenliebe.“
Mit
seinem
Buch
möchte
Rolf
Verleger
einen
Beitrag
dazu
leisten,
dass
sich
dies
ändert.
Er
beschreibt
seine
jüdischen
Wurzeln
als
persönlichen
Hintergrund
und
umreißt
die
Geschichte
des
Zionismus.
Sodann
diskutiert
er
die
Frage,
was
es
heute
angesichts
der
schwindenden
Bedeutung
von
Religiosität
heißt,
Jude
zu
sein.
Problematische
Ersatzidentitäten
sieht
er
im
Nationalismus
und
im
bloßen
Anti-Antisemitismus.
Als
Alternative
stellt
er
die
von
ihm
initiierte
Aktion
»Schalom
5767«
vor,
mit
der
die
Bundesregierung
zum
Umdenken
in
der
Palästinafrage
aufgefordert
wurde.
Er
setzt
sich
mit
dem
Vorwurf
auseinander,
Kritik
an
Israel
habe
von
vornherein
und
unbesehen
als
»antisemitisch«
zu
gelten,
und
dokumentiert
abschließend
einige
Auseinandersetzungen,
die
er
über
diese
Fragen
zu
führen
hatte."
Israels
Irrweg
-
Eine
jüdische
Sicht
-
Rolf
Verleger
-
Eine
Rezension
von
Dr.
Ludwig
Watzal
-
Rolf
Verleger
wurde
durch
die
Veröffentlichung
seines
Briefes
an
den
Vorstand
des
Zentralrates
der
Juden
in
Deutschland
(ZJD)
über
Nacht
landesweit
bekannt.
Darin
kritisierte
er
die
bedingungslose
Unterstützung
der
„israelischen
Gewaltpolitik“
im
letzten
„Libanonkrieg“
2006
durch
den
ZJD.
Eine
weitere
These
lautet:
„Das
Judentum,
meine
Heimat,
ist
in
die
Hände
von
Leuten
gefallen,
denen
Volk
und
Nation
höhere
Werte
sind
als
Gerechtigkeit
und
Nächstenliebe.“
Mit
„Israels
Irrweg“
möchte
Verleger,
Professor
für
Psychologie
am
Universitätsklinikum
in
Lübeck
und
Mitglied
im
Direktorium
des
ZJD,
einen
Beitrag
dazu
leisten,
dass
sich
dies
ändert.
Das
Buch
gliedert
sich
in
drei
Teile:
„Wisse,
woher
Du
kommst…“,
„…
und
wisse,
wohin
Du
gehst
…“,
„…
und
vor
wem
Du
zukünftig
Rechenschaft
ablegen
musst“.
Diese
Fragen
beantwortet
der
Autor
vor
dem
Hintergrund
der
jüdischen
Ethik
wesentlich
überzeugender
als
viele
andere.
Der
Autor
weist
auf
den
grundsätzlichen
Widerspruch
zwischen
Judentum
und
Zionismus
hin.
In
ihm
sieht
er
auch
die
unbeantwortete
Frage
nach
der
jüdischen
Identität,
die
er
für
das
Wesentlichste
hält.
Die
Politik
Israels
raube
dem
Judentum
seine
Seele
und
Identität.
Ähnlich
argumentierte
kürzlich
Avraham
Burg.
>>>
Frieden
mit
den
arabischen
Nachbarn
machen
-
Rezension
von
"Israels
Irrweg.
Eine
jüdische
Sicht."
von
Rolf
Verleger
-
Anis
Hamadeh
-
Das
Beziehungsgeflecht
zwischen
Deutschland,
Juden,
Israel,
Palästinensern,
Muslimen
und
Arabern
ist
komplex
und
birgt
ein
Konfliktfeld
auf
mehreren
Ebenen.
Wer
eine
fundierte
und
dabei
gut
lesbare
Einführung
in
dieses
Thema
sucht,
dem
sei
die
Neuerscheinung
von
Professor
Verleger
aus
Lübeck
empfohlen.
"Israels
Irrweg.
Eine
jüdische
Sicht"
fasst
die
Problematik
auf
160
Seiten
kompakt
zusammen.
>>>
Ein
Buch
wie
eine
Konterbande.
-
Rupert
Neudeck
-
Reiner
Explosivstoff,
aber
ein
Zündstoff
der
Menschlichkeit.
Der
Autor
legt
in
einem
ersten
Teil
die
Wurzeln
seiner
jüdischen
Identität
frei,
die
zugleich
die
Tradition
seines
Glaubens
sind.
Die
Grundsätze,
nach
denen
„Juden,
so
gut
es
ging,
seit
Hillel
und
Rabbi
Akiwa,
jahrtausendelang
gelebt
und
gehandelt“
hatten.
>>>
|
|
|
W |

Petra Wild
DIE
KRISE DES ZIONISMUS UND DIE EIN-STAAT-LÖSUNG
Zur Zukunft eines demokratischen Palästinas
ISBN 978-3-85371-386-0, br., ca. 224
Seiten, ca. 17,90 Euro, mit Landkarten
Die Krise des
Zionismus und die Ein-Staat-Lösung
-
Rezension von Dr.
Ludwig Watzal
Die Geschichte der
Lösungsversuche der Palästina-Frage läuft auf die Minimierung der
Rechte der Palästinenser hinaus. An der Frage des Rechtes auf
Rückkehr und des Rechtes auf Selbstbestimmung wird dies besonders
deutlich. Seit den Verträgen von Oslo, die den so genannten
Friedensprozess in Gang gesetzt haben, sind auch diese Rechte
perdu. Die von der internationalen Staatengemeinschaft favorisierte
Zwei-Staaten-Lösung an der Seite Israels ist ein Wunschtraum
geblieben. "Alles deutet darauf hin, dass es überhaupt keine Lösung
der Palästina-Frage geben wird, solange der Zionismus weiter
besteht", schreibt Petra Wild. In der Tat bildet diese Ideologie
das zentrale Hindernis für eine Lösung des Nahostkonflikts zusammen
mit der noch bedingungslosen Unterstützung des kolonialen
zionistischen Siedlungsprojektes durch die USA und einige Staaten
der Europäischen Union. Der Expansionismus bilde einen wesentlichen
Teil der "Staatsräson" des Zionismus.
Das Buch besteht aus zwei Teilen. Im ersten werden Themen wie der
Oslo-Prozess, der zionistische Siedlerkolonialismus, die Risse im
zionistischen Konsens infolge der zweiten Intifada, der
Libanonkrieg und die Gaza-Massaker, die zum Verlust des Mythos der
Unbesiegbarkeit beigetragen haben, die demographische Krise und der
Verlust einer israelisch-jüdischen Mehrheit auf dem Gebiet des
historischen Palästina sowie die allmähliche Abkehr der
US-amerikanischen und der europäischen Judenheit von Israel
behandelt. >>>
|
|

Petra Wild
APARTHEID UND
ETHNISCHE SÄUBERUNG IN PALÄSTINA
Der zionistische Siedlerkolonialismus in
Wort und Tat
„Ethnische Säuberungen,
Apartheid und schleichender
Genozid“ - Die Publizistin
Petra Wild hat ein wichtiges
Buch über Israels
Siedlerkolonialismus geschrieben
-
Arn
Strohmeyer -
Bei der Rezension
dieses Buches muss man mit der
Bilanz beginnen: Petra Wild hat
ein außergewöhnlich informatives
Buch über den Nahostkonflikt
geschrieben – eins der besten,
die zurzeit zu diesem Thema
verfügbar sind. Dabei bietet sie
gar nicht viel neues, bisher
unbekanntes Material, schafft es
aber mit dem von ihr zentral
verwendeten Begriff des
„Siedlerkolonialismus“ ganz neue
Einsichten zu eröffnen. Fügt man
diesem Begriff noch das Adjektiv
zionistisch hinzu, gelingt es
ihr, das in Deutschland gängige
Israel-Bild einer gründlichen
Revision zu unterziehen. Denn es
sind zumeist nur Klischees und
propagandistische Versatzstücke,
die da im Umlauf sind und in der
Öffentlichkeit reflexartig
wiederholt werden: Israel sei
der Staat der
Holocaust-Überlebenden; die
einzige Demokratie im Nahen
Osten ‑ in dieser feindlichen
und rückständigen Region eine
„Insel der Zivilisation“ und
deshalb bedroht und belagert,
vor allem vom Islam, der eine
repressive und barbarische
Religion sei; Israel strebe nach
Frieden, während Palästinenser,
Araber und Iraner diesen Staat
vernichten wollten; Israel nehme
deshalb nur sein Recht auf
Selbstverteidigung wahr, um sein
einziges Ziel zu verfolgen:
einen exklusiv jüdischen Staat
auf Dauer zu etablieren.
Wer dieses propagandistische
Dogma nicht akzeptiert, wird
sofort wegen „Antisemitismus“ an
den Pranger gestellt >>>
Pressestimmen zum Buch: Das Portal
"www.literatur.palaestina-heute.de" am 3. April 2013.
"Ein großartiges Buch, von einzigartiger Dichte, voller
Quellenangaben, voller weiterführender
Literaturhinweise! Nach Ilan Pappé und Shlomo Sand nun
endlich ein Buch von einer deutschen Wissenschaftlerin.
(...) Endlich ein Buch, das den Siedlerkolonialismus
zentral thematisiert, das die Parallelen zu
siedlerkolonialistischen Geschehnissen wie der Eroberung
Amerikas, der Vertreibung und weitgehenden Ausrottung
der Urbevölkerung Australiens, den inzwischen
zurückgedrängten Siedlungsaktivitäten der Franzosen in
Nordafrika und der Buren in Südafrika deutlich macht.
Sieht man mit Hilfe von Petra Wild das Geschehen in
Nahost unter Zuhilfenahme dieser Kategorie, so wird
deutlich, dass der sog. Friedensprozess lediglich ein
recht erfolgreicher Versuch der Verzögerung und
Zurückdrängung von Kräften, die dem zionistischen
Projekt der Landnahme gefährlich werden könnten durch
eine Friedensrhetorik, die dem Beobachter aber kaum die
Brutalität der anhaltenden ethnischen Säuberung
verdecken kann. Petra Wild rüttelt auf, weil ihre
Quellen so aktuell sind und weil das von ihr
beschriebene Geschehen sich bis heute, weitgehend
verstärkt fortsetzt."
http://www.literatur.palaestina-heute.de/Bucher/Wild__Apartheid_und_ethnische_/wild__apartheid_und_ethnische_.html
Petra Wild Zionismus Palästina Israel Kolonialismus
ISBN 978-3-85371-355-6, br., 240 Seiten, 15,90 Euro, mit
Landkarten
Über die Palästina-Frage scheint schon alles gesagt. Das
Buch von Petra Wild beweist das Gegenteil. Es orientiert
sich an den neuesten Erkenntnissen der Kolonialismus-
und Genozidforschung, die den Zionismus als eine Form
des europäischen Siedlerkolonialismus ausweisen.
Nach einer Einführung in den Ursprung des
palästinensisch-israelischen Konflikts und den exklusiv
ethno-religösen Charakter des Staates Israel wird in
diesem Werk detailliert auf die israelische Politik
gegenüber den Palästinensern innerhalb der Grenzen
Israels und in den 1967 besetzten Gebieten eingegangen.
Diese wird von israelischen, palästinensischen und
internationalen Menschenrechtsorganisationen wie auch
von UN-Organisationen immer wieder als Apartheid
angeprangert.
Da der zionistische Siedlerkolonialismus anders als der
südafrikanische nicht auf die Ausbeutung der
einheimischen Bevölkerung als billige Arbeitskräfte,
sondern auf deren möglichst vollständige Ersetzung durch
die Siedlerbevölkerung zielt, ist die schleichende
ethnische Säuberung neben der Apartheid das Hauptmerkmal
der zionistischen Kolonialpolitik. Wie diese Politik in
der Praxis aussieht, wird in einzelnen Kapiteln über die
Ghettoisierungspolitik in der Westbank, die ethnische
Säuberung des Jordantals, die Gewalt der kolonialen
Siedler sowie die Vertreibung der einheimischen
Bevölkerung und die Zerstörung der historischen Stadt
Jerusalem dargelegt.
Dass es dennoch einen Silberstreif am Horizont gibt,
zeigt das Abschlusskapitel zur Debatte über die
Ein-Staat-Lösung, wie sie unter Palästinensern,
antizionistischen Israelis und Aktivisten der
internationalen Solidaritätsbewegung geführt wird.
Angestrebt wird die Errichtung eines demokratischen
säkularen Staates auf dem Boden des historischen
Palästinas, in dem muslimische, christliche und
drusische Palästinenser sowie jüdische Israelis auf der
Basis von gleichen Rechten zusammenleben. Der seinem
Anspruch nach exklusiv jüdische Staat Israel soll durch
einen multiethnischen, multireligiösen und
multikulturellen ersetzt werden. Die Ein-Staat-Lösung
würde nicht nur den Palästinensern ihre von der UNO
anerkannten Rechte auf Selbstbestimmung, Rückkehr und
Entschädigung garantieren, sondern auch die
jüdisch-israelische Bevölkerung von ihrem Status als
Kolonialherren befreien.
Die Autorin
Petra Wild, geboren 1963 in Aarbergen/Hessen, studierte
arabische Sprache und Islamwissenschaften in Jerusalem,
Leipzig, Damaskus und Berlin. Sie arbeitet als
freiberufliche Publizistin vor allem zur Palästina-Frage
und zur Arabischen Revolution.
|

Michael
Warschawski
Schicksale, die sich
überkreuzen
Der österreichische Verlag Kitab
hat nun das bei den Editions Riveneuve 2012
erschienene Buch „Destins Croisés“ des
israelischen Autors Michael Warschawski
unter dem Titel „Schicksale, die sich
überkreuzen“ herausgebracht. Preis: EUR
19,26 -
ISBN: 978-3-902878-48-9
Ein wirklich unverzichtbares Buch über die
Entstehung des Konflikts in Palästina!!
Beim Lesen der französischen Ausgabe hatte ich
sofort den Gedanken, dass es in seiner
glaubwürdigen Überparteilichkeit politisch und
historisch wenig informierten Personen in
Deutschland, Österreich und in der Schweiz
sehr empfohlen werden kann. In einer Zeit,
in der das Land Israel aufgrund seiner das
Völkerrecht missachtenden Politik international
zunehmend in Isolation gerät, in der viele Leute
– vor allem in Deutschland - sich eine
klare Haltung zu Israel immer noch verbieten und
jegliche Initiative gegen die Besatzungspolitik
aus Vorsicht zurückweisen, könnte das Buch
eine ganz wichtige Aufklärungsfunktion haben,
gerade auch unter Jugendlichen. Also machte ich
mich mit meinem Mann an die Übersetzung.
Alle, die es zur Probe lasen, hatten
überraschende neue Erkenntnisse bei der Lektüre
gewonnen und waren, last not least, vom Stil der
Übersetzung überaus angetan.
Hier sind Klappentext und Kurzbiograpie des
Autors: In diesem Buch, das dem Autor
besonders wichtig ist, stellt Warschawski
aus der Perspektive einer palästinensischen
und einer jüdischen Familie dar, wie der
palästinensisch-jüdische und dann der
palästinensisch-israelische Konflikt
entsteht und wie er sich in einem Zeitraum
von über hundert Jahren entwickelt. Das
Besondere an diesem Buch ist, dass die
historische Entwicklung, der sich
verschärfende Konflikt vor allem in
Dialogform abgehandelt wird, auf eine Weise,
die informativ, gut verständlich und
gleichzeitig sehr berührend ist. Avraham
Burg, der ehemalige Präsident der Knesset
und der Jewish Agency, schreibt in
seinem Vorwort: Die beiden Familien, die
hier vorgestellt werden, gehören zwei
Völkern an, dem jüdischen und dem
palästinensischen. Im Laufe des blutigen
Konflikts, der diese Völker seit hundert
Jahren zerreißt, überkreuzen und verbinden
sich die Wege der beiden Familien mehr und
mehr. Warschawski lädt uns ein, vier
Generationen und Dutzende Angehörige dieser
Familien auf ihrem Weg zu begleiten. Jeder
von ihnen kommt auf die für ihn
charakteristische Weise zu Wort, in den
Gesprächen und Diskussionen spiegelt sich
die Vielfalt der Ideen und Standpunkte, die
seit so vielen Jahren die beiden
Gesellschaften trennen.“
Michael Warschawski
wurde1949 in Straßburg geboren. 1965 ging er
nach Jerusalem, wo er von 1967 – 1971 an der
Hebräischen Universität Philosophie
studierte. 1984 gründete er das Alternative
Information Center (AIC), eine
israelisch-palästinensische Plattform für
freien Informationsaustausch, die
insbesondere dafür genutzt wird, sich für
das Recht der Palästinenser auf
Selbstbestimmung, das Ende der israelischen
Besatzung und das Rückkehrrecht der
palästinensischen Flüchtlinge einzusetzen.
Seit 1992 ist M. Warschawski Mitglied der
von Uri Avnery geründeten Friedensbewegung
Gush Shalom. Seit 2001 vertritt er das AIC
im International Council oft the World
Social Forum. Auf Deutsch sind von ihm
bisher beim Nautilus-Verlag die Bücher
„Der 33-Tage-Krieg“, „Mit Höllentempo“
und „An der Grenze“ erschienen.
Das vom Umsatz abhängige Honorar für
die Übersetzung wollen wir einem Projekt in
Gaza zukommen lassen.
Marlene
Stripecke
Michael Warschawski
Mit Höllentempo
kritisiert die Verrohung der israelischen
Politik
An der Grenze
»In der Solidarität mit den Palästinensern
bestätigt sich meine jüdisch-israelische Identität.«
Michael Warschawski
»Warschawskis Text versteht sich als
Zwischenbilanz ... Gewiß ist nur Warschawskis
Bereitschaft, weiterzumachen. Sie verdankt sich, scheint
es, dem festen Glauben, daß Menschen dereinst doch noch
Herren ihrer Geschichte werden könnten.«
Moshe Zuckermann
Die Autobiographie eines
jüdisch-israelischen Aktivisten, der seit 35 Jahren für
die Anerkennung der Palästinenser und für Gerechtigkeit
und Frieden im Nahen Osten kämpft: 1949 in Straßburg als
Sohn eines Rabbiners geboren, ging Warschawski 1965 zu
Talmudstudien nach Jerusalem. Das Trauma des
Sechs-Tage-Kriegs ließ ihn die israelische
Kolonialhaltung ablehnen und für Brüderlichkeit,
Solidarität und Koexistenz kämpfen. Ein bewegendes
Zeugnis des unermüdlichen Widerstands eines
Grenzgängers, ein Schlüssel zum Verständnis der
israelischen Gesellschaft und der aktuellen Situation.
Deutsche Erstausgabe
Aus dem Französischen von Barbara Heber-Schärer - mit
einem Vorwort von Moshe Zuckermann
|
Dr.
Ludwig Watzal
Sonderseite auf meiner Hp >>>
Bücher online lesen >>>

Frieden ohne Gerechtigkeit
... An einer Vielzahl von aktuellen
Beispielen macht Ludwig Watzal deutlich, dass es einen
dauerhaften Frieden erst geben wird, wenn Israel dem
palästinensischen Volk Gerechtigkeit auf allen Ebenen
widerfahren lässt und seine Menschenrechte achtet.
Erstmals wurden in dieser Studie die
israelischen Menschenrechts- Verletzungen an den
Palästinensern in diesem Umfang in deutscher Sprache
analysiert und dokumentiert.

Feinde des Friedens
(2. Auflage 2002) vergriffen
Ludwig Watzal stellt erstmals den Friedensprozeß in
seiner Komplexität dar. Seine Analyse sämtlicher
Abkommen vermittelt ein differenziertes Bild der
israelischen und der palästinensischen Gesellschaft.
Buch als PDF downloaden

Friedensfeinde
Der Autor schildert die
Geschichte des Konfliktes von der jüdischen Besiedelung
Palästinas Ende des 19. Jahrhunderts bis heute und
analysiert die seit 1993 geschlossenen Verträge, die den
"Friedensprozess" konstituieren, doch von vornherein
eine Aussöhnung verhinderten.
Des weiteren werden die Menschenrechtsverletzungen
Israels und der palästinensischen Autonomiebehörde
dargestellt und die außenpolitischen Verflechtungen
Israels sowie seine religiöse Fundamentalisierung
beschrieben.
Auf den
Seiten von Dr. Ludwig Watzal Seite haben Sie die
Möglichkeit, das Buch im PDF-Format downzuloaden. Bitte
beachten Sie jedoch, daß die Dateien
sehr groß sind und deshalb mit langen
Downloadzeiten zu rechnen ist!
Inhaltsverzeichnis
Vorspann
(Download PDF: 2 MB)
1. Zur
Geschichte Palästinas und Israels
(Download PDF: 17 MB)
2.Der
Friedensprozeß in Israel und Palästina
(Download PDF: 30 MB)
3.Die
Menschenrechte der Palästinenser unter israelischer
Besatzung und palästinensischer Autonomie
(Download PDF: 14 MB)
4.Die Rolle
Israels im internationalen System und im Nahen Osten
(Download PDF: 10 MB)
5.Israel
zwischen westlicher Demokratie und religiösem
Fundamentalismus
(Download PDF: 14 MB)
6.Ausblick:
Friede in Nahost ist möglich
(Download PDF: 5 MB)
This
book is a detailed examination of the
Israeli-Palestinian relations in the past and at
present.
It analyzes the agreements concluded or signed since
1993, discusses the development of democracy, the status
of human rights in the autonomous areas and in Israel,
as well as the foreign relations of Israel and its most
important domestic controversies.
"Peace Enemies" has been translated from
German and published by the Palestinian Academic Society
for the Study of International Affairs - PASSIA.
To order, please visit the PASSIA ordering information
page.
|
Viktoria
Waltz
Monopoly ohne Grenzen.
Israel. Politische Raumplanung, Ethnozentrismus,
Rassismus,
"Israel -
Monopoly ohne Grenzen"
-
Dr. Ludwig Watzal - (...) Für
die Expertin in Sachen
Raumplanung geschieht nichts
planlos. Dies trifft auch für
das zionistische
Kolonisierungsprojekt in
Palästina zu. Dass die
„Besiedelung“ der Westbank nicht
planlos erfolgt ist, hat kein
geringerer als der ehemalige
israelische Ministerpräsident
Ariel Sharon selber bestätigt.
Keine Kolonie sei aus einer
Laune heraus entstanden, sondern
deren Lage sei von Beginn an
minutiös geplant gewesen. Genau
dies hat Waltz in ihrem Buch
beschrieben, für das ich
folgendes Vorwort im September
2011 verfasst habe: „Die
Entstehungsgeschichte Israels
hat weder etwas mit den
biblischen Legenden vom
„auserwählten Volk“ noch mit den
Versprechen Gottes an Abraham zu
tun; dies sind religiöse
Legenden, wissenschaftlicher
Rationalität nicht zugänglich
und bloße Glaubenspostulate.
Auch wurde Israel nicht
gegründet, weil der deutsche
eliminatorische Antisemitismus
unter der Nazi-Barbarei ein
kolossales Menschheitsverbrechen
am europäischen Judentum
begangen hat. Viel wichtiger war
jedoch die Diplomatie der
zionistischen Bewegung, die sich
auf dem Ersten Zionistischen
Kongress 1897 in Basel eine
politische Organisationsform
gegeben hat. >>>
Israel – ein Produkt der
ideologischen Raumplanung
- Arn Strohmeyer -
Viktoria Waltz schildert in ihrem
neuen Buch „Monopoly“, wie die Zionisten ihr
Kolonialprojekt durchsetzten -
Arn Strohmeyer - Im
Diskurs über Israel und seine Politik setzt
sich immer mehr die realistische Sichtweise
auf diesen Staat als zionistisches
siedlerkolonialistisches Projekt durch. Der
israelische Historiker Ilan Pappe benutzt
diesen Begriff seit langem. Die deutsche
Islamwissenschaftlerin Petra Wild hat ihn in
ihrem Buch „Apartheid und ethnische
Säuberung. Der zionistische
Siedlerkolonialismus in Wort und Tat“
ausführlich mit wissenschaftlicher Akribie
beschrieben. Sie definiert ihn
folgendermaßen: „Der reine
Siedlerkolonialismus, für den Israel ein
Beispiel ist, strebt danach, die
einheimische Bevölkerung durch eine
eingewanderte Siedlerbevölkerung vollständig
zu ersetzen. Die Grenzen werden stets weiter
nach vorne verschoben und die einheimische
Bevölkerung auf stets kleiner werdenden
Flächen zusammengedrängt, um ihr Land und
ihre Ressourcen für die Siedlerbevölkerung
freizumachen. Charakteristisch für
siedlerkolonialistische Gebilde sind neben
territorialer Expansion ein ausgeprägter
Rassismus in der Siedlerbevölkerung und die
Behauptung, das Land sei menschenleer
gewesen, als die Siedler kamen.“ >>>
Viktoria
Waltz
„Von Basel nach Jerusalem“
– ein Crash-Kurs –
Von Basel nach Jerusalem. Ein
Crash-Kurs
- Rezension von Dr. Ludwig
Watzal - „Israel ist das Produkt
eines Zionistischen
Großraumprojekts, dessen
Ergebnis heute eine rassistische
Gesellschaft ist, die sich
jüdisch national definiert und
einen ethnisch reinen,
‚Jüdischen Staat‘ anstrebt. Um
den bestehenden Jüdischen Staat
‚reinen Blutes‘ zu halten,
hetzen fundamentalistische
Rabbiner ihre Jüdischen
Landsleute auf, keine Heirat mit
Nicht-Juden einzugehen, keine
Häuser und Wohnungen an Araber
zu vermieten, usw.“ Dies sind
nur einige Thesen, die sich in
dem soeben erschienenen Buches
von Viktoria Waltz finden.
Die Autorin ist eine
ausgewiesene Expertin in Sachen
Raumplanung und hat über
Jahrzehnte an der Universität
Dortmund dieses Fach
unterrichtet. Neben ihren
zahlreichen Veröffentlichungen
zur Raumplanung und deren
enormen gesellschaftspolitischen
Implikationen in der
Bundesrepublik Deutschland ist
Waltz immer wieder auch ihrem
internationalistischen Anspruch
gerecht geworden. Seit Beginn
ihrer wissenschaftlichen
Tätigkeit gilt ihr Interesse
Palästina, weil sich dort eine
geplante Landnahme durch
Kolonisation scheinbar am
deutlichsten manifestiert.
Für die Expertin in Sachen
Raumplanung geschieht nichts
planlos. Dies trifft auch für
das zionistische
Kolonisierungsprojekt in
Palästina zu. Dass die
„Besiedelung“ der Westbank nicht
planlos erfolgt ist, hat kein
geringerer als der ehemalige
israelische Ministerpräsident
Ariel Sharon selber bestätigt.
Keine Kolonie sei aus einer
Laune heraus entstanden, sondern
deren Lage sei von Beginn an
minutiös geplant gewesen. Genau
diesen geplanten Landraub hat
Waltz in ihrem Buch beschrieben.
Die Entstehungsgeschichte
Israels hat weder etwas mit den
biblischen Legenden vom
„auserwählten Volk“ noch mit den
Versprechen Gottes an Abraham zu
tun; diese Mythen >>>
Erschienen hier >>>
Es begann 1897 in Basel,
was wir heute den Palästina
- Nahost -
Konflikt nennen.
Jerusalem, der
Ort des Tempels, ist seit dieser
Zeit im Fokus der Zionistischen
Bewegung und ihrer
Siedlerbewegung. Es vergeht kaum
ein Tag, an dem diese
Siedler nicht durch die Altstadt
ziehen, die palästinensischen
Bewohner bedrohen, ein Haus
besetzen oder ein Stück des
palästinensischen Kulturerbes
zerstören.
In
einem ‚Crash Kurs‘ beschreibt
die bekannte Autorin Viktoria
Waltz, Dozentin der
Raum-planung, den Prozess von
1897 bis heute. Was als
Regional-, Stadt- oder
Raum-planung mit Master-plänen,
Wohnungsbauprogrammen oder
Verkehrspolitik verkauft wird,
entlarvt sie als geplantes
Programm der Usurpation
Palästinas, der Enteignung und
Vertreibung der autochthonen
Bevölkerung dieses strategisch
zentralen Raumes. Seit 1897
folgt ein Zerstörungsakt dem
anderen, ein Crash löst den
nächsten ab – die Liste ist
endlos und bis heute noch nicht
zu Ende.
Einzigartig deutlich wird
dies in den vielen
Karten dieser Untersuchung
belegt. Endlich ist diese
Arbeit als Buch
erhältlich.
Ein Buch für
Leser und Leserinnen, die hinter
die Mainstream-Informationen
schauen wollen, die verstehen
wollen und Lust haben,
sich auch mit
unbequemen Fakten
auseinander-zusetzen.
Einzigartig deutlich wird dies
in den vielen Karten dieser
Untersuchung belegt.
Endlich ist sie als Buch
erhältlich. Es ist im Druck.
ISBN 978-3-939710-21-9
Subskriptionspreis 16,- € bis
Mitte Mai 2014, danach ca. 20 €.
Ein Buch für Leser, die hinter
die Mainstream-Information
schauen
wollen, die verstehen wollen und
Lust haben, sich auch mit
unbequemen Fakten
auseinanderzusetzen!
Zu bestellen bei: Theorie und
Praxis Verlag - Goldbachstrasse
2 - 22765 Hamburg - mail:
info@tup-verlag.com -
www.tup-verlag.com |

DIE ERDE HABT IHR UNS GENOMMEN
100 Jahre Zionistische Siedlungspolitik
in Palästina
Dr. Viktoria Waltz - Joachim Zschiesche -
(Dortmund/Berlin 1985/1986)
Dieses Buch (24MB - pdf) ist online
und kostenlos abrufbar >>>
Kommentar zu dieser online-Ausgabe - Es ist
längst alles gesagt! Die Nakbe beginnt mit
1897! Die Instrumente: Raumplanung,
Staatlicher Terror, Krieg - Die vorliegende
Untersuchung der zionistischen
Kolonisierungspolitik in Palästina wurde
bereits vor 25 Jahren beendet. Auf Grundlage
des vorliegenden Materials war schon damals
das heutige Drama sichtbar genug: Die
Vorbereitung der zionistischen Usurpation
Palästinas
● die Enteignung
und Vertreibung der Palästinenser aus ihrem
Land mehr als die UN je beschlossen
● die Einkreisung
der palästinensischen Städte und Dörfer
durch israelische Koloniegürtel in West Bank
(Gaza), Ost Jerusalem,
● die
Bantustanisierung der West Bank (wie auch
des Gaza Streifens) infolgedessen,
● die
Abkoppelung Jerusalems von seinem
palästinensischen Zusammenhang und ein
intensives Programm der Judaisierung von den
äußeren Kolonieringen bis hinein in das
Zentrum der Altstadt.
Kaum 6% des einst palästinensischen Bodens
gehören heute noch den Palästinensern in
Israel; kaum 12% des ehemaligen Palästinas
in Mandatsgröße steht den Palästinensern
real noch zur Verfügung – Wasser, Luft und
Boden kontrolliert Israel. Die Verhältnisse
haben sich komplett umgekehrt – gegen
internationales Recht und die
Menschlichkeit. Die palästinensische
Identität, ihr Alltagsleben, ihre Kultur
werden in einem erbitterten und
entbehrungsreichen Verteidigungskampf und
nur mit großen Anstrengungen aufrecht
erhalten. Die große Mehrheit des
palästinensischen Volkes ist vertrieben, zu
Flüchtlingen außerhalb und innerhalb ihres
eigenen Landes verurteilt. Die Basis all
dessen liegt in der zionistischen Ideologie
begründet, die im Kern rassistisch und auf
die Vertreibung der Nicht-Juden, also der
Palästinenser hinauslaufen muss. Auch dies
ist in der vorliegenden Untersuchung
hinlänglich nachgewiesen worden.
Heute – wo der Friedensprozess zur allseits
sichtbaren Farce geworden ist – wird auch
die Rolle der Raum-Planung klar erkannt, die
mit Bodenrecht, Planungsrecht, Siedlungsbau,
Infrastrukturentwicklung und auch mit
Denkmalschutz und Architektur nur ein Mittel
zur Kolonisierung und Vertreibung ist. Vor
allem das ist zentrales Thema der
vorliegenden Arbeit gewesen und könnte
längst Allgemeingut bei der Bewertung der
Realität und der Auseinandersetzung um eine
Friedenslösung geworden sein. Es gibt sie
inzwischen, die mit diesem Thema befassten
Kritiker, Analysten – aber auch Stagnation.
Denn selbst die Erkenntnis dass der
Zionismus die Wurzel des Übels ist, wird bei
der Beurteilung des heutigen Dramas nicht
herangezogen, sondern um mehr oder weniger
Bauten, mehr oder weniger A,B oder C
herumgerdet. Kritische israelische Zionisten
wie z.B. Leibowitz halten die heutige
Situation ihres Staates zwar für gefährlich,
weil sich offenbar Demokratie und
Ethnokratie unter dem Fakt einer äußerst
brutalen Besatzungspolitik schlecht
vereinbaren lässt – die Gründung des Staates
Israel mit Mitteln derselben Gewalt wird
aber in Kauf genommen. Es lohnt sich, mit
dieser online Veröffentlichung noch einmal
sich darüber Gewissheit zu holen, wie und
dass das Anfangsscenario bereits den Kern
des heutigen Dramas in Palästina beinhaltet.
>>>
1 |
2 |
3
jeweils etwa 1,8 MB
Die Erde habt Ihr uns
genommen - revisited -
Rezension von Dr. Ludwig Watzal - Dem
Internet und der modernen Technik sei Dank.
Wissenschaftliche Publikationen, die längst
der Vergessenheit der Bibliotheken anheim
gefallen sind, erwachen wieder zu neuem
Leben. Ihre oft weitsichtigen Analysen und
ihre politische Brisanz erscheinen in
Retrospektive als geradezu revolutionär.
„Die Erde habt Ihr uns genommen“, ist solche
ein Fundstück. Der Titel des Buches stammt
aus einer Erzählung des palästinensischen
Dichters Mahmud Darwish. Viktoria Waltz und
Joachim Zschiesche, zwei ehemalige Planer/In
an der Universität Dortmund, haben aus dem
Blickwinkel der Raumplanung eine
Untersuchung über „100 Jahre zionistische
Siedlungspolitik in Palästina“ vorgelegt.
So heißt es in einer Einleitung für die
Online-Stellung des 1986 erschienen Buches,
dass längst alles gesagt sei. Die Nakba –
die Katastrophe - begann nicht erst 1948,
sondern nach Ansicht der Autoren/in 1897,
das heißt, mit dem ersten Zionistenkongress
in Basel. Auf der Grundlage des vorliegenden
Materials sei das heutige Drama vorhersehbar
gewesen. >>>
|

THE FABRICATION
OF ISRAEL
About the Usurpation and Destruction of Palestine
through Zionist Spatial Planning
Viktoria Waltz - Herausgeberin - Dortmund 2010 -
Eigenverlag
Download >>>
Zur Gliederung -
Structure
Die hier in loser
Folge zur Veröffentlichung vorliegenden Texte geben
einen detaillierten Einblick in die Vorgänge, die
zum Konstrukt Israel geführt haben und lassen keinen
Zweifel daran, dass es unter den bestehenden
zionistischen Rahmenbedingungen um nichts geringeres
als das Ganze geht, um ein jüdisches Israel ohne
Palästinenser und mit keinem Impuls für zwei
Staaten, die nebeneinander leben könnten und auch
nicht um eine Integration Israels in den Nahen
Osten, sondern um die Fortsetzung des aggressiven,
zerstörerischen Kurses bis hin zu weiteren Kriegen.
Zur Ausgabe der
englischen Fassung
Der vorliegende Sammelband ist das Ergebnis
gemeinsamer Debatten und Forschungen über die
Kolonisierungserfahrungen meiner Palästinensischen
Planer Kollegen in der West Bank. Auch wenn alles
bekannt zu sein scheint, auch wenn alles gesagt zu
sein scheint haben wir uns entschlossen noch einmal
den ganzen Zusammenhang der Usurpation Palästinas
durch die Zionistische Bewegung seit Ihrem ersten
Kongress in Basel 1897 zusammenzufassen und den
Roten Faden der Zerstörung und Enteignung von damals
bis heute, von der Mittelmeerküste bis zum Jordan,
vom Litani bis zum Roten Meer für die Öffentlichkeit
zu entwirren. Die verschiedenen Autoren zeigen die
erschreckenden Ergebnisse physischer Gewalt, die
sich hinter staatlichen Schreibtischen nur zu
verbergen scheint, wo Illegales mit Illegalem
verschmilzt und den Schein rechtmäßigen Handelns nur
vortäuscht.
Der Band setzt sich in seinem Schwerpunkt
mit der räumlichen Planung auseinander, mit
ihren historischen und willkürlich neu geschaffenen
Rahmenbedingungen, sowie den genannten und
verborgenen Zielen und Absichten. Es geht um
nationale Planung, regionale Entwicklungsstrategien
und Programme, einzelne Projekte, um Wohnungspolitik
und Verkehrsentwicklung und natürlich auch um die
Verplanung der natürlichen und vor allem der
Wasserressourcen – um Planungen seit 1897, nach 1948
und nach 1967 bis heute, in Israel, Gaza, der West
Bank und auch um die aktuelle Planung in Städten wie
Hebron, Jerusalem und Jaffa.
Nach einer kurzen Einführung in die heutigen
sozio-politischen Verhältnisse wird die
Planung der Eroberung Palästinas unter den
Mandatsbedingungen vorgestellt bis zur gewaltsamen
Etablierung des Staates Israel unter Missachtung der
internationalen Beschlüsse und jeglicher
Menschenrechte gegenüber der authochthonen
palästinensischen Bevölkerungsmehrheit in dem Lande.
In einem zweiten Komplex geht es um die
Planung in Israel selbst, um Ziele und
Strategien und um die gewaltsamen Schaffung von
geplanten Strukturen, die einerseits und bis heute
der Vertreibung und Entrechtung der Palästinenser im
Staat Israel dienen und andererseits die Umkehrung
der Bevölkerungs- und der Eigentumsverhältnisse
schufen und die räumliche Usurpation und
Israelisierung oder genauer Judaisierung aller
Verhältnisse zur Konsequenz hatten; denn der neu
konstruierte Staat verstand und versteht sich als
jüdischer Staat, als Staat aller Juden und nicht als
Staat und Nation Israel. Im Detail wird dies am
Beispiel der staatlichen israelischen
Wohnungspolitik und der Schaffung von sogenannten
„Abwesenden-Anwesenden“ oder der nicht anerkannten
Orte erläutert, die vor allem die Konzentration der
mehr als 100.000 Beduinen in nur für sie bestimmten
Neu-Siedlungen betrifft.
Der dritte Komplex setzt sich mit den vielen
Facetten räumlicher Planung, den Zielen, Strategien
und Instrumenten zur Usurpation der 1967
besetzten palästinensischen Gebiete
auseinander, mit dem Bau von Kolonien,
unpassenderweise allgemein „Siedlungsbau“ genannt,
den Verkehrsplanungen, den Wasser-ver-planungen und
aktuell mit den Folgen des Mauerbaus, der 2003,
immer unter den Bedingungen des sogenannten
Friedensprozesses, begann und noch nicht beendet
ist.
Ein vierter Komplex widmet sich drei großen
Städten: Jaffa in Israel,
der ‚Perle‘ unter den palästinensischen
Küstenstädten, die schon unter dem Mandat und seit
der Gründung Tel Aviv‘s den zionistischen
Übernahmegelüsten ausgesetzt war und 1948 der
ethnischen Säuberung unter Ben Gurion zum Opfer fiel
- wobei das Schicksal Jaffa auch für Akka, Haifa und
andere mehrheitlich palästinensische Orte in Israel
genommen werden kann; Hebron im
Süden der West Bank, Stadt Abrahams, in deren
Zentrum die aggressivsten israelischen, jüdischen
Siedler unter dem Schutz der israelischen Armee ihr
Unwesen treiben, geschützt durch Kiryat Arba, eine
der größten Kolonien, die ganz anders als die
palästinensischen Städte mit viel Geld und
expansionsfördernden Masterplänen ausgestattet ist;
schließlich Jerusalem, das zur Zeit
quasi ‚sturmreif‘ geschossen wird unter Vorgabe von
‚Denkmalschutz‘ und ‚Erneuerungsprogammen‘ und
gleichzeitig fundamentalistischen Siedlergruppen zur
Zerstörung der palästinensischen Geschichte und
Identität preisgegeben wird. Jerusalem – die
Hauptstadt – bereits umgeben von einem Ring von
großen und einer Kette von kleinen Kolonien, das nun
an der Reihe ist, um durch ein raffiniertes
Zusammenspiel von staatlicher und städtischer
Planung und von organisiertem Terror von
Siedlergruppen israelisiert, judaisiert zu werden.
Ein letzter Komplex widmet sich den diversen
internationalen Einmischungen in die
räumliche Planung und Entwicklung, sei es verbrämt
als Friedensvorschlag wie z.B. von der Gruppe RAND,
sei es konkret mit Hilfe der Nachbarn Jordaniens
oder Ägyptens unter Missbrauch von Planung zur
Veränderung des Raumes und damit der Untergrabung
der territorialen Integrität eines palästinensischen
Staates.
Der Band umfasst 263 Seiten. Fast 100 Karten sowie
Tabellen, Grafiken und Fotos illustrieren die
dargelegten Tatbestände. Einige zentrale Dokumente
wurden im Anhang hinzugefügt.
Eine deutsche
Kurzfassung ist in Vorbereitung. |
Wohnout, Helmut
Das österreichische Hospiz in Jerusalem.
Geschichte des Pilgerhaus an der Via Dolorosa.
Das österreichische
Pilgerhaus in Jerusalem ist eine der traditionsreichsten
Institutionen im Vorderen Orient. In den Jahren 1856 bis
1863 an der Via Dolorosa in der Jerusalemer Altstadt
erbaut, sollte es bis 1917 die Bedeutung der
österreichisch-ungarischen Monarchie als katholische
Großmacht im Heiligen Land manifestieren. Im 20.
Jahrhundert spiegelt sich das wechselvolle Schicksal der
Stadt Jerusalem in der Geschichte des Hospizes wider. In
der unmittelbaren Nachkriegszeit von den Briten besetzt,
erlebte das Haus eine Zwischenblüte in den späten
zwanziger und frühen dreißiger Jahren. Mit Beginn des
Zweiten Weltkrieges wurde das Hospiz von der britischen
Mandatsmacht als deutsches Eigentum beschlagnahmt und
diente bis 1948 als Internierungslager und
Offiziersschule. Nach dem Unabhängigkeitskrieg wurde es
zum arabischen Spital in der zu Jordanien gehörenden
Altstadt Jerusalems, 1988 wurde das Hospiz als
Pilgerhaus wiedereröffnet.
bestellen
|
Geoffrey Wawro - Quicksand.
America´s Persuit
of Power in the Middle East
- Penguin Press, New York 2010, 702 pp., $ 37,95. -
Rezension von Dr. Ludwig Watzal - psf - Mit “Qicksand”
liegt ein Buch vor, das erstmalig „Amerikas Machstreben im
Nahen Osten“, so der Untertitel, einer kritischen
historischen Würdigung unterzieht. Der Autor, Geoffrey
Wawro, lehrt Militärgeschichte an der Universität von
Nord-Texas. Das hundertjährige Engagement der USA spielt
sich zwischen zwei Polen ab: Israel und Saudi Arabien. Die
Interessengeleiteten Motive waren in Bezug auf Israel
innenpolitischer Natur; bei Saudi Arabien waren es die
schier unerschöpflichen Rohölreserven. Gründe für das
Scheitern des USamerikanischen Engagements im Nahen Osten
sieht der Autor unter anderem in der Implementierung
außenpolitischer Doktrinen, die mit der Realität vor Ort
nicht in Übereinstimmung gebracht werden konnten. Als
jüngstes Beispiel >>>
|

Stimmen israelischer Dissidenten
Sophia Deeg/Michèle Sibony/Michael
Warschawski (Hrsg)
Rezension von Dr. Ludwig Watzal -
(pdf) Der israelisch-palästinensische Konflikt hat
sich in den letzten Jahren zugespitzt und
erschreckende Dimensionen erreicht. Kritische
Stimmen in Israel, den USA oder in Europa, die
diesen völker- und menschenrechtlichen Skandal
anprangern, werden mit dem Vorwurf des „jüdischen
Selbsthasses“ oder des „Antisemitismus“ überzogen
und versucht, dadurch mundtot zu machen. Trotz
dieser grotesken Vorwürfe gibt es noch einige
Israelis, die ihre Regierung heftig kritisieren.
Davon legt der vorliegende Band ein beeindruckendes
Zeugnis ab. Die „abweichenden Meinungen“
beschäftigen sich mit der Politik und Kultur der
israelischen Gesellschaft und der Regierung >> |
Michael Warschawski
Mit Höllentempo
Die Krise der israelischen Gesellschaft.
mehr >>>
bestellen
An der Grenze"
Unermüdlich setzt sich Warschawski deshalb für eine Lösung
des Nahostkonflikts ein, die nach seiner festen Überzeugung
mehr als nur eine Koexistenz zwischen Palästinensern und
Israelis sein muss. Sein Traum ist ein Israel, das seine
geographische Lage endlich ernst nimmt und eine kulturelle
Verankerung im arabischen Umfeld des Nahen Ostens sucht..
Sein Engagement hat dem in Straßburg als Sohn eines
Rabbiners Geborenen wütende Anfeindungen, Diffamierungen und
schließlich sogar das Gefängnis eingebracht. Aber
Warschawski, der in Israel "Mikado" genannt wird, ist
überzeugter Grenzgänger geblieben. Unser Rezensent Stefan
Fuchs hat den erklärten Antizionisten nach der Aufgabe der
Zivilgesellschaft im Minenfeld des Nahostkonflikts befragt.
bestellen
Stimmen israelischer
Dissidenten |
Checkpoint
Huwara
Israelische Elitesoldaten und
palästinensische Widerstandskämpfer brechen das Schweigen
Karin Wenger, Kai Wiedenhöfer
Die Gewaltspirale im Nahen Osten
dreht sich seit Ausbruch der zweiten Intifada im Jahr
2000 immer schneller. Der Konflikt polarisiert wie kein
anderer. Wahrgenommen werden jedoch vor allem jene
Ereignisse, die Schlagzeilen machen: palästinensische
Selbstmordanschläge, israelische Militärinvasionen und
gescheiterte Friedensverhandlungen. In Checkpoint Huwara
lässt Karin Wenger israelische und palästinensische
«Helden» von ihrem Alltag erzählen. >>> |

Asa Winstanley, Frank Barat (Hrsg.)
Russell
Tribunal zu Palästina
ISBN:
978-3-942281-07-2 - Preis: 39,90 € - 704 Seiten -
LAIKA VERLAG
Nicht zuletzt
durch den israelischen Angriff auf Gaza im Dezember 2008 konstituierte
sich am 4. März 2009 das Russell Tribunal zu Palästina. Zu den
Unterstützern zählen u. a. Tarik Ali, Breyten Breitenbach, Judith
Butler, Eduardo Galeano, Johan Galtung, Costa Gavras, Ken Loach, Harold
Pinter und Jean Ziegler. Das erste Tribunal tagte vom 1. Bis 3. März
2010 in Barcelona, die zweite Sitzung fand vom 20. bis 22. November 2010
in London statt. Weitere werden in Südafrika und den USA folgen. Der
Laika-Verlag veröffentlicht in Zusammenarbeit mit der Russell Peace
Foundation und dem englischen Verlag Pluto Press die Ergebnisse des
Russell-Tribunals zu Palästina.
Mit Texten von: Asa Winstanley,
Frank Barat und Alice Walker |
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Johannes
Zang
Unter der Oberfläche
Erlebtes aus Israel und Palästina
"Johannes
Zang hat einen sehr persönlichen Bericht vorgelegt.
Ein ehrliches und bewegendes Buch über seine Erfahrungen
im Nahen Osten, mit Israelis und Palästinensern.
Es bietet einen ungewöhnlichen Einblick in einen
Konflikt,
der den meisten nur aus den Schlagzeilen bekannt ist." -
Dr. Bettina Marx,
ARD-Radio-Korrespondentin für Israel und die
Palästinensischen Gebiete, Studio Tel Aviv
mehr >>> |

Der Zionismus vor seinem
historischen Ende?
- Moshe
Zuckermanns neues Buch zeigt auf, in
welche politische Ausweglosigkeit
Israel durch seine Staatsideologie
geraten ist - Rezension von Arn
Strohmeyer - Der politische Wind hat
sich gedreht – nicht zuletzt durch
den Angriff Israels auf den
Gaza-Streifen im Sommer -, der
nicht, wie Israel ihn darstellt, ein
„Krieg gegen den Terrorismus“ war,
sondern ein weiteres großes Massaker
an den Palästinensern >>>
Israels Schicksal.
Wie der Zionismus seinen Untergang
betreibt
- Rezension von Dr. Ludwig Watzal -
Die rechtsnationalistische
zionistische Regierung unter
Netanyahu, Lieberman und Bennet
fährt durch ihre
aggressiv-kolonialistische Politik
den Staat Israel gegen die Wand,
wenn nicht sogar in den Abgrund, so
kann man als Fazit das Buch von
Moshe Zuckermann pointiert
zusammenfassen. >>>

Die Angst vor dem Frieden.
Das israelische Dilemma
Moshe Zimmermann
Aufbau Verlag Berlin 2010
"Frieden mit den Arabern wäre ein
Albtraum" - Der israelische Historiker Moshe
Zimmermann zeichnet in seinem neuen Buch ein
düsteres Bild von Israel und seiner Zukunft -
Arn Strohmeyer -
(Moshe Zimmermann: Die Angst vor dem Frieden.
Das israelische Dilemma, Aufbau Verlag Berlin
2010) - Der israelische Historiker Moshe
Zimmermann hat ein erschreckendes Buch über den
politischen Zustand seines Landes geschrieben -
erschreckend vor allem für diejenigen, die über
Israel wenig wissen und immer noch an dem Bild
vom kleinen bedrohten Staat mitten im
"arabischen Meer" festhalten. Freunde Israels
haben es da leichter, sie können gleich die
Klischees vom "antisemitischen" oder
"selbsthassenden Juden" hervorholen und die
vorgebrachte kritische Analyse auf diese Weise
abtun. Aber Argumente dieser Art sind gar keine,
weil sie einfach zu einfältig und platt sind, um
ernst genommen zu werden. Moshe Zimmermann ist
ein zu renommierter und anerkannter Historiker
mit bedeutenden Veröffentlichungen über den
Holocaust und auch zur deutschen Geschichte des
20. Jahrhunderts, als dass man sein neues
Buch so abtun könnte. Es ist harter Tobak, den
er vor allem dem deutschen Leser zumutet, der
zumeist eine ganz andere Vorstellung von Israel
hat. (...) Dafür, dass es nicht zu einer
Tendenzwende in Richtung Frieden kommt, macht
Zimmermann militante Minderheiten in der
israelischen Gesellschaft verantwortlich: die
Araber-Hasser, die Orthodoxen, die Siedler und
das Militär. Diese Gruppen - so der Historiker -
haben die israelische Gesellschaft in Geiselhaft
vor dem Frieden genommen, schüren die Angst und
diktieren das politische Tun. Die
Mehrheitsgesellschaft fügt sich, weil sie sich
vor dem Widerstand dieser kleinen Gruppen gegen
einen Frieden mehr fürchtet als vor der
Fortsetzung des Status quo oder sogar einem
neuen Krieg mit den Nachbarn. Bestes Beispiel:
Nicht wenige israelische Analytiker sehen einen
Bürgerkrieg zwischen Armee und Siedlern voraus,
wenn sich die Regierung doch entschließen
sollte, für die Entstehung eines
Palästinenserstaates die besetzten Gebiete zu
räumen. Begünstigt wurde das Erstarken kleiner
mächtiger Gruppen in der israelischen
Gesellschaft durch eine "ideologische
Revolution". Die Staatsideologie des Zionismus
wird heute nicht mehr wie in den Anfangsjahren
des Staates nach 1948 von den säkularen
sozialistischen Elementen (vor allem der
sozialdemokratischen Arbeiterpartei) getragen,
sondern von den Nationalisten,
Nationalreligiösen und Ultraorthodoxen. Für
diesen neuen Zionismus - den Zimmermann den
"wahren Postzionismus" nennt - ist das
"Jüdische" im religiös-orthodoxen Sinne
vorrangig, es ist der primäre Wert, dem auch die
Demokratie untergeordnet wird. Priorität hat bei
diesen Kräften ein "jüdischer Staat", der dann
automatisch ethnozentrisch orientiert ist und
kein demokratischer mehr sein kann, weil er die
anderen Minderheiten im Land diskriminiert.
Diese Gruppen, die auch in Netanjahus Koalition
stark vertreten sind, haben Israel religiöser
gemacht und politisch deutlich nach rechts
gerückt. Diese tragenden neuen Säulen des
Zionismus sind äußerst friedensfeindlich. Zu den
"Araber- Hassern" zählt Zimmermann den
derzeitigen Außenminister Avigdor Lieberman und
seinen Anhang - zumeist Einwanderer aus der
früheren Sowjetunion. Jeder Kompromiss mit
Arabern gilt Liebermann als "Kriecherei". Er
sagt: "Wenn wir zaudern, stottern, kriechen,
werden sie uns an die Wand drücken." >>>
Moshe Zimmermann: "Die Angst vor dem Frieden"
- Arne Hoffmann - Durch eine Rezension in der
Frankfurter Rundschau war ich auf das Buch Die
Angst vor dem Frieden des israelischen
Historikers Moshe Zimmermann (Leiter des
Richard-Koebner-Zentrums für deutsche Geschichte
an der Hebräischen Universität Jerusalem)
aufmerksam geworden – ein Buch, das sich als
eine wirklich aufrüttelnde Analyse
herausstellte. Während man aus unseren Medien
nur bruchstückhafte und sehr zurückhaltende
Informationen über bedenkliche Entwicklungen
innerhalb Israels erhält, zeichnet Zimmermann
auf 150 Seiten ein so deutliches und
unverblümtes Bild der Zustände in diesem Land,
dass man sich schon fast wundert, wie dieses
Buch hierzulande überhaupt veröffentlicht werden
konnte. >>>
Moshe
Zimmermann
Goliaths Falle
Moshe
Zuckermann
Sechzig Jahre Israel
Rezension - Dr. Ludwig Watzal - Die
Genesis einer politischen Krise des Zionismus - Die
Frage muss erlaubt sein: War noch ein Buch zum 60.
Geburtstag Israels nötig, das dann auch noch mit
fast einjähriger Verspätung auf den Markt gekommen
ist? Die Antwort muss Ja lauten, weil über dieses
Land nicht oft genug wirklichkeitsnah geschrieben
werden kann. In diesem Sinne hebt sich das Buch von
Moshe Zuckermann, Professor am Cohn Institute for
the History and Philosophy of Science and Ideas
(TAU) in Tel Aviv, positiv von der zahlreich
erschienen Erbauungsliteratur zum
Staatsgründungsjubiläum ab. Die Lage, in der sich
Israel >>>
Moshe Zuckermann: Sechzig Jahre Israel. Die Genesis
einer politischen Krise des Zionismus. -
Massada und Samson
- Susann Witt-Stahl - Der Anblick des Meeres und
blau-weißer Winkelemente, von dem die
Feierlichkeiten zum 60. Geburtstags des jüdischen
Staates getragen wurden, löste nicht bei allen
Israelis ozeanische Gefühle aus. Während TUI-Slogans
wie »Israel ist sexy« (die Vorsitzende der Jüdischen
Gemeinde in Berlin) aufgesagt wurden, verfasste der
Historiker Moshe Zuckermann eine Analyse der
umfangreichen Strukturprobleme seines Landes. Was
dabei herauskam, ist eine messerscharfe
Ideologiekritik des Zionismus. - Zuckermann widmet
sich dessen »religiös eingefärbter
Identitätsgrundlage«, der Fetischisierung der
Sicherheitsfrage und des Militärs, seiner
Klassenhierarchie, dem »systemgewachsenen
Rassismus«, der Selbstviktimisierung seiner Träger
als »schießende Gewissensgequälte« und ihrer
»ideologischen Unverfrorenheit«, mit der die
Möglichkeit des Friedens geleugnet wird: Zionisten
stellen das unterdrückerische Verhältnis der
israelischen Besatzer zu den palästinensischen
Besetzten als symmetrisches zu einem »Partner« dar,
der angeblich zu keinem »Kompromiss« bereit sei.
Deutliche Worte findet der Autor für die »heteronome
Instrumentalisierung« der Shoah, die von der
wachsenden Siedlerbewegung auf die Spitze getrieben
wird >>>
|
»Israel steckt in einer Sackgasse«
- Räumung besetzter Gebiete würde zu großen
innenpolitischen Problemen führen. Ohne sie kein
Frieden mit Palästinensern möglich. Ein Gespräch mit
Moshe Zuckermann - Interview: Rolf-Henning Hintze
|
|
Moshe
Zuckermann
"Antisemit!"
Ein Vorwurf
als Herrschaftsinstrument
Promedia Verlag, Wien, 2010
ISBN 978-3-85371-318-1
Moshe Zuckermann, "Antisemit!" - Rezension von Dr.
Ludwig Watzal - Der Titel des Buches des israelischen
Historikers Moshe Zuckermann hätte nicht treffender
formuliert werden können. Der Vorwurf des
„Antisemitismus“ ist der politisch gewinnträchtigste
gegenüber den Kritikern israelischer Besatzungs- und
Unterdrückungspolitik gegen das palästinensische Volk in
ihrem Heimatland. Mit diesem hanebüchenen Vorwurf werden
nicht die Neonazis, sondern führende Persönlichkeiten
sowohl jüdischer als auch nicht-jüdischer Provenienz
überzogen. An vorderster Front dieser
Verleumdungskampagne agiert die derzeitige
rechtsnationalistische israelische Regierung samt ihrer
Israelfans in den USA und weiten Teilen Westeuropas. Wie
sagte doch der israelische Regierungschef Benyamin
Netanyahu, nachdem der UN-Menschrechtsrat den
Goldstone-Bericht an den UN-Sicherheitsrat
weitergeleitete hat: „Wir brechen jetzt auf, um jene zu
delegitimieren, die versuchen, uns zu delegitimieren.“
>>>
Rezension 1
|
Rezension 2
Vorabdruck
Moshe
Zuckermann
und andere
Identitäten: Israel zwischen Postzionismus und
Ethnopolitik
Zweierlei Israel
Israel und die
Linke - eine Geschichte von falscher Liebe und echtem
Hass, von Irrtümern und Missverständnissen. Der jüdische
Marxist Moshe Zuckermann, überzeugter Israeli und
gewesener Zionist, klärt auf, wie es eine aufgeklärte
Linke mit Israel halten sollte und was die deutsche
Linke einen Dreck angeht

Zweierlei
Holocaust
Zweierlei Holocaust-
verweist zum einen auf die unterschiedlichen
Bedeutungsfunktionen, die das geschichtliche Ereignis in
den politischen Kulturen Israel und Deutschland erfüllt.
Zum anderen bezieht er sich auf die in beiden Ländern
nachweisbare Diskrepanz zwischen dem Wesen des Holocaust
und seiner kulturindustriell verformten Rezeption.

Tel
Aviver Jahrbuch für deutsche Geschichte, Bd.33/2005
Antisemitismus - Antizionismus - Israelkritik |
 Israeli
Rejectionism
– Buchbesprechung -
(Die israelische Politik des Zurückweisens)
- Ludwig Watzal - (Zalman Amit/Daphna Levit: Israeli
Rejectionism. A Hidden Agenda in the Middle East Peace Process,
Pluto, London-New York, pp.208) - Nachdem die
palästinensische Führung 20 Jahre lang mit verschiedenen
israelischen Regierungen über eine Lösung des Nahostkonflikts
verhandelt hat, ist sie von der Scharade, die die USA, der
übrige Westen und sogar die besetzten Palästinenser unter der
Führung von Mahmud Abbas "Friedensprozess" nennen. Abbas
bittet die Vereinten Nationen, dem "Staat Palästina" den Status
eines Vollmitglieds zu gewähren. Die israelische Regierung
widersetzt sich diesem Antrag heftig, und so machen es auch die
USA. Seit 1967, als die israelischen Verletzungen
internationaler Normen immer wieder vor den UN-Sicherheitsrat
gebracht wurden, hat die US-Regierung ihm (Israel) lässig den
Rücken gestärkt. Für die große Mehrheit der US-Regierungen war
Israel immer "the good guy", sogar nachdem es im Juni-Krieg 1967
die USS Liberty vor der Küste Israels in internationalen
Gewässern angegriffen und 34 US-Marines getötet hat. In der
Frage, wer für den Stillstand in den Friedensverhandlungen in
Nahost in den letzten 80 Jahren verantwortlich ist, ist das Buch
"Israeli Rejectionism" aktuell. >>>
Auch - Israeli Rejectionism
(Die israelische Politik des Zurückweisens)
- Dr. Ludwig Watzal - >>>
Israeli Rejectionism
- Ludwig Watzal - Zalman
Amit/Daphna Levit, Israeli Rejectionism. A Hidden Agenda in the Middle
East Peace Process, Pluto, London-New York, pp 208, 24.70 $. - After
having negotiated for 20 years with different Israeli governments about
a solution to the conflict in the Middle East, the Palestinian
leadership is sick and tired of the charade that the U. S., the rest of
the West and even the occupied Palestinians under the rule of Mahmud
Abbas call “peace process”. Abbas and its cronies ask the United Nations
to grant the “State of Palestine” full membership status. The Israeli
government fiercely opposes this move and so does the U. S. Since 1967,
when Israel´s violations of international norms were brought before the
UN Security Council time and again, the U. S. government has backed it
off-hand. For the large majority of U. S governments, Israel was always
the “good guy” even after it attacked the USS liberty in the June war of
1967 in international waters of the shore of Israel and killed 34 US
marines. At the question, which is responsible for the stalemate in the
progress towards peace in the Middle East for the last 80 years, the
book “Israeli Rejectionism” comes into play. Already in the introduction
of this book, the authors blame Israeli leadership for its rejectionist
attitude towards peace. “Our position is that Israel was never primarily
interested in establishing peace with its neighbors unless such a peace
was totally on its own terms.” >>>
Auch hier >>>
|
Felix Zimmermann
Schauplatz Palästina
Leben auf beiden Seiten der Mauer
Wahlen in Palästina, Abzug der Siedler,
Rückkehr der Touristen: Seit Arafats Tod ist
die Region im Umbruch. Wie sieht der Alltag
aus auf beiden Seiten der Mauer? Welche
Hoffnungen haben die Menschen? Was sind sie
bereit, zu opfern? Ungewöhnliche Einblicke,
klare Analysen - ein spannendes Buch zum
aktuellen Thema.
Verlag Herder
€[D] 9,90 / sFr 18.10
ISBN 3-451-05666-6 |
G. Zambon
Mordechai: eine fast wahre Geschichte
Hrsg. Arbeitskreis
Palästina-Israel - Frankfurt am Main,
Uri Avnery und Baruch Kimmerling
Emil Habibi gewidmet
Der Autor Dr. Giuseppe Zambon ist italienischer Jude,
Internationalist, Friedensaktivist, Humanist,
Buchhändler, Verleger (wegen der Reihenfolge bitte ich
um Nachfrage bei G.Z. :-) ) und ich empfehle dieses
Märchen allen, die Kinder, Enkelkinder, Neffen, Nichten,
Kinder von FreundInnen im Alter zwischen 3 und 13 haben.
Erwachsene werden beim Vorlesen Freude haben wenn den
Kindern ein tiefes Gefühl für Mitmenschlichkeit
vermittelt wird.
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