The Israel Lobby in the U.S. -
Documentary by Al Jazeera (Part 2 of 4)
Auch hier:
https://youtu.be/3lSjXhMUVKE
Die Videos sind auch auf Französisch und
Arabisch auf
OrientXXI verfügbar.
Dort finden Sie weitere
Informationen.
Die Gruppe sagt, dass der Rest der
Dokumentation in den kommenden Wochen
verfügbar sein wird.
Zuvor in „The
Lobby USA“, die amerikanische Studenten
ausspionierte, beschreibt eine
Mitarbeiterin der israelischen Botschaft
unserem Undercover-Reporter ihre
Aufgaben.
Julia: „Es geht
hauptsächlich um das Sammeln von Informationen, die
wir an Israel weiterleiten. Das ist sehr viel von
dem, was wir tun. Wir leiten diese an das
Außenministerium und das Ministerium für
Strategieangelegenheiten weiter.“
Es ist Teil einer verdeckten
Kampagne, die das Ziel hat, die amerikanische Jugend
zu beeinflusssen.
Sima Vaknin-Gil:
„Wir haben drei verschiedene Unterkampagnen:
Datensammlung, die Bearbeitung von
Aktivistenorganisationen und Finanzierungswegen.“
Muslimin: „Wow,
es scheint so, als ob der Staat Israel kleine Spione
beschäftigt...“
Philipp: „Im
zweiten Teil unserer vierteiligen Dokumentation
werden wir sehen, wie die pro-israelische Lobby den
Kongress beeinflusst. Als unser Undercover-Reporter
das Vertrauen seiner Gesprächspartner gewinnt, wird
ihm eine außergewöhnliche Aufgabe vorgeschlagen.“
Philipp Rees, Al
Jazeera-Untersuchungseinheit
The Lobby – USA (2)
Dank eines Undercover-Reporters
konnte die Untersuchungseinheit von Al Jazeera in
eine der weltweit mächtigsten Lobby vordringen.“
„38 Milliarden Hilfe zur
Sicherstellung von Israels Sicherheit zu beschaffen,
das ist das, was AIPAC gerade getan hat.“
Wir haben untersucht, wie
die Lobby unter der Führung von AIPAC,
American-Israeli Public Affairs Committee, (amerikan.-israel.
Komitee für Öffentliche Angelegenheiten) eine
unerschütterliche Unterstützung im Kongress
sichergestellt hat.
„Kongressabgeordnete tun nichts
ohne Druck und das einzige Mittel dazu ist Geld.“
John Mearsheimer:
„Worum es der Lobby geht, ist, sicherzustellen, dass
Israel von den USA eine Sonderbehandlung erfährt,
und zwar für ewig.“
Aber nach der Besetzung der
palästinensischen Gebiete seit über einem halben
Jahrhundert sieht sich die pro-Israel-Lobby einer
neuen Herausforderung gegenüber.
Omar Barghouti:
„Wir riefen zu einem vollständigen Boykott Israels,
zur Desinvestition von diesem Land und letztlich zur
Auferlegung von Sanktionen auf, um die durch die UNO
verbrieften Rechte der Palästinenser zu erzielen.“
Eine Bewegung für Boykott,
Desinvestitionen und Sanktionen gegen Israel (BDS)
wurde auf amerikanischen Campus geschaffen.
David Brog, AIPAC:
„Sie scheint ihre Ziele zu erreichen. Sie bedroht
die zukünftige amerikanische Unterstützung für
Israel.“
Rabbi Joseph Bergman:
„Wir glauben an Gerechtigkeit für alle Menschen. Das
bedeutet, die Besetzung muss enden.“
Israels Ministerium für
Strategieangelegenheiten reagierte mit einer
verdeckten Operation, um BDS zu besiegen.
Sima Vaknin-Gil:
„Ihre Aktionen müssen so unpräzise wie möglich sein.
Es handelt sich nicht um eine
militärisch-hierarchalische Entität bei der, wenn
wir X töten würden, die Entität darunter nicht mehr
funktionieren würde.“
Tony: „Also nutzt
die israelische Regierung die jüdischen
Organisationen in der Diaspora?“
„Ja, absolut.“
Es ist eine psychologische
Kampagne, die Spionage und Diskriminierung
beinhaltet.
AIPAC: „Sie
diskreditieren den Boten, um dessen Botschaft zu
diskreditieren.“
AIPAC-Trainerin:
„Bleibt einfach bei der Botschaft. Und, was ist
diese Botschaft? BDS ist eine... Hassbewegung.“
Während unser Reporter
pro-israelische Gruppen beobachtet, wurde er von
ihnen gebeten, für die Lobby undercover zu gehen.
„Sie betreten feindliches
Gebiet. Nicht jeder ist dazu fähig.“
EPISODE 2
Eliten managen
In Washington hat Tony
Kontakte mit jungen Mitgliedern der pro-israelischen
Lobby geknüpft. Er hat Diskussionen gehört, die sich
auf den Einfluss bezogen, der auf die Eliten
ausgeführt wird, während sich junge Diplomaten nicht
mit Diskussionen beschäftigen, die sie an der
Universität geführt haben.
Alex Dubin: „Wir
versuchten es über die Studentenregierung und
erließen Beschlüsse. Wenn wir zurückblicken, ist das
Nonsens. Es ist kompletter Unsinn. Sowohl
offensichtlich BDS allgemein, aber es ist auch … ,
ich weiß nicht, aber – es bringt nichts. Gegen sie
zu kämpfen, hat keinen praktischen Wert. Das, was
einen praktischen Wert hat, ist, vom Kongress
Militärhilfe für Israel zu erhalten.“
Alex Dubin
arbeitet für das „Washington Post Political Action
Comittee“, eine pro-Israel-Gruppe.
„Am Ende des Tages ist es
letztlich unbedeutend, was sich an der Universität X
ereignet. Das, was von Bedeutung ist, ist das, was
sich hier ereignet. Von Bedeutung ist das, was sich
in den Hauptstädten der Staaten, in den Hauptstädten
anderer Länder ereignet.“
Die pro-Israel-Lobby ist von
dem Gedanken angetan, die Eliten über die USA hinaus
zu kooptieren. Auf einer von AIPAC organisierten
Party lernt Tony einen Praktikanten einer PR-Firma
kennen, die auch Kunden aus den Vereinigten Emiraten
einschließt. Die Lobby hat anscheinend Verbündete in
der arabischen Welt.
Max: „Das
amerikanisch-jüdische Komitee führt Studienreisen
nach Dubai oder Abu Dhabi durch, und man spricht
gerade über eine gegenseitige Kooperation.“
Max Adelstein war
ein Praktikant bei der Harbor Group, einer PR-Firma,
die für die Vereinigten Emirate arbeitet. Jetzt
arbeitet er bei AIPAC.
Tony: „Welche
Verbindungen bestehen zwischen den Vereinigten
Emiraten und Israel?“
„Sie verbessern sich so sehr
und niemand weiß es. Die Regierungen müssen sich
aufgrund der Sicherheit koordinieren. Alles
geschieht hinter den Kulissen. Aber bezüglich
Handel, Sicherheit, Technologie, Medizin gibt es
eine enge Zusammenarbeit. Grundsätzlich ist die
Situation meiner Meinung nach jetzt so, dass der GCC
(Golfkooperationsrat) bis jetzt jegliche Kooperation
mit Israel hinter den Kulissen gehalten hat , aber
nun hat es einen Punkt erreicht, wo diese zum
Vorschein kommt.“
Tony: „Sind die
Vereinigten Arabischen Emirate in BDS involviert?“
Max: „Sie
vertreten immer das Argument des palästinensischen
Leidens und der Besetzung. Sie folgen dieser
politischen Linie, aber nur, um ihr Gesicht
gegenüber der Arabischen Liga zu wahren. Sie
versuchen buchstäblich nur, sich den Rücken
freizuhalten.“
Tony:
„Unterstützen sie derzeit BDS in irgendeiner Form?“
Max: „Sie
profitieren von der israelischen Technologie.
Deshalb werden sie es (Israel) nicht boykottieren.
Weshalb sollten sie auch?“
Tonys Chef von „The Israel
Project“ (TIP) arbeitete davor bei AIPAC, wo eine
Debatte über Israels Aktionen und Rechte der
Palästinenser kaum stattfand.
Tony: „Ist der
Krieg der Ideen von Bedeutung?“
Eric: „Ich weiß
es nicht. Ich weiß, dass 38 Milliarden Dollar
Unterstützung für Israels Sicherheit es sind. Das
ist das, was AIPAC gerade realisiert hat. Deshalb
bin ich stolz, dass ich so lange ein Teil davon
war.“
Eric Gallagher
war von 2010 – 2015 Direktor von AIPAC.
„Meine Arbeit bestand
hauptsächlich darin, die Studenten zu überzeugen,
dass, sich an dem Krieg der Ideen auf den Campus zu
beteiligen, tatsächlich ein Umweg war. Du kannst
Schilder hochhalten und dich an Demonstrationen auf
den Campus beteiligen, aber der Kongress erhält 3,1
Milliarden Dollar pro Jahr für Israel. Alles, was
AIPAC tut, fokussiert darauf, den Kongress zu
beeinflussen. Der Kongress ist das, wo man den Hebel
ansetzen kann. Zwar kannst du den Präsidenten der
USA nicht direkt beeinflussen, aber der Kongress
kann es.“
John Mearsheimer:
„AIPAC ist äußerst interessiert daran,
sicherzustellen, dass jeder Repräsentant und jeder
Senator sich auf Israels Seite stellt. Und in dieser
Hinsicht ist es äußerst effektiv. Aus diesem Grund
halten viele AIPAC für ein Synonym der Lobby.“
AIPACs Website zeigt
Kongressabgeordnete, die an ihren Konferenzen
teilnehmen und ihre Unterstützung für Israel
erklären.
Paul Ryan,
republikanischer Sprecher des Hauses:
„Und im Namen des Kongresses
danke dafür, dass Sie der Welt eine klare und
unwiderrufliche Botschaft senden, dass die USA jetzt
auf Seiten Israels steht und morgen und für immer
stehen wird.“
Robert Menendez,
demokratischer Senator: „Ich bin gegen die
BDS-Bewegung, ob es sich dabei um die Campus in
Frankreich, in London oder hier in den USA handelt.“
John Mearsheimer:
„Um in das politische amerikanische System
gewählt zu werden, braucht man sehr viel Geld. Das,
was AIPAC tut, ist, sicherzustellen, dass das Geld
in Ihre Richtung fließt, sofern Sie als
pro-israelisch angesehen werden. Und wenn Sie
fortfahren, Israel unterschütterlich zu
unterstützen, kann AIPAC sehr weit gehen, um dafür
zu sorgen, dass Sie im Amt bleiben.“
Nancy Pelosi:
„Möge Gott Israel beschützen,
möge Gott die USA beschützen, möge Gott Sie alle
beschützen, danke vielmals, danke.“
Nancy Pelosi,
Vorsitzende des Hauses
Jim Moran: „Sie
haben einen Fragebogen. Wer auch immer in den
Kongress will, muss den Fragebogen ausfüllen. Anhand
dieses Bogens bewerten sie die Intensivität Ihres
Einsatzes für Israel. Danach haben Sie eine
Unterredung mit dem Verantwortlichen vor Ort.“
Jim Moran war
Kongressabgeordneter von 1991 – 2015.
„Wenn Sie die Unterstützung
von AIPAC erhalten, werden Sie auf jeden Fall
gewinnen.“
Jim Moran ist ein
Diplomat, der einen Distrikt in Nordvirginia
repräsentierte.
„Sie realisieren, dass es nicht
nur eine Frage des Geldes ist, sondern auch der
Anzahl an Aktivisten, die sich engagieren werden,
die Postkarten versenden, Anrufe tätigen und sich
organisieren. Das alles ist ein demokratischer
Prozess. Und sie haben diesen demokratischen Prozess
verstanden.“
M.J. Rosenberg:
„Wir versicherten uns, dass es Menschen in jedem
einzelnen Kongressbezirk gab und dass diese seitens
AIPAC in Washington kontaktiert werden. Ich habe
diese Anrufe gemacht. „Wir haben gehört, dass Sie
mit dem und dem Mitglied des Kongresses befreundet
sind.“ „Oh mein Gott, ja, wir sind Freunde seit der
Grundschule.“ „Gut, was denkt er über Israel?“ „Ich
habe nie mit ihm darüber gesprochen.“
M.J. Rosenberg
ist ehemaliger Redaktionschef von AIPACs
Politikjournal „Nah-Ost-Report“.
M.J. Rosenberg: „Kann
ich kommen und mit Ihnen diskutieren, Ihnen helfen,
dass Sie mit ihm über Israel sprechen?“ „Nein, sagen
Sie es mir einfach: „Was soll ich sagen?“ „So werde
ich ihm das ganz einfach sagen.“
Unser Undercover-Reporter
wollte mehr darüber wissen, wie die Finanzierung der
Kongressmitglieder sichergestellt wurde.
„Wenn man vom Teufel
spricht...“
David Ochs ist ein
wichtiger Sympathisant Israels, Gründer von Ha Lev,
einer Organisation, die bezahlt, um junge Menschen
zur AIPAC-Konferenz zu senden. Er lud Tony zu einer
Veranstaltung ein, wo Gelder gesammelt werden. Ochs
rief ihn später an, um Details zu besprechen.
Tony: Ist es nur
eine soziale Veranstaltung?“
Ochs: „Nein, warte … Ich
werde dir per Mail eine Liste von Menschen senden,
die diese Gruppe unterstützt. Das ist die größte
politische ad-hoc-Gruppe und sicherlich die
wohlhabendste in Washington. Warte...“
Mark Kirk, Senator von Illinois
Ted Deutch aus Florida,
Barbara Comstock, sie ist
Kongressabgeordnete von Virginia
Richard Burr von Nord Carolina
Kelly Ayotte, sie ist
fantastisch! Sie ist Teil des Waffenkomitees.
Sie werden den Raum betreten
und sagen: „Alles, was hier gesagt wird, ist
vertraulich.“
Danach werden sie sagen: „Hier
ist ein bisschen über mich“, und die Menschen werden
sehr präzise Fragen stellen.“
Die Sammlung der Gelder fand
in einem sehr gehobenen Viertel Washingtons statt.
Ochs: „Das ist
die AIPAC-Gruppe. Sie macht den Unterschied aus, sie
tut es wirklich. Es ist die beste Investition für
Ihr Geld und ihr Netzwerk ist phänomenal.
Kongressmitglieder und Senatoren tun nichts, ohne
dass man Druck auf sie ausübt. Sie schieben das
Problem vor sich her, wenn man keinen Druck auf sie
ausübt. Der einzige Weg, das zu tun, ist mit Geld.“
Craig Holman,
Kampagnen zur Reformierung der Lobbyarbeit
öffentlicher Bürger.
„Zur Zeit beträgt der Beitrag
von jeder Person an einen Kandidaten 2.700
US-Dollar. Das ist viel Geld. Und das kann
sicherlich einige Gunst bei den Parlamentariern
erkaufen. Aber, wenn Sie wirklich mehr Schlagkraft
erzeugen wollen, um auf diese Art Gunst zu erkaufen,
ist das,was Sie tun müssen, auf einer Veranstaltung
wie dieser 50 oder 100 Personen zusammenzubekommen,
wobei jeder 2.700 Dollar gibt und dann bündeln Sie
alles zusammen und geben den gesamten Betrag den
Gesetzgebern. In diesem Fall sprechen wir über eine
Summe, die 250.000 Dollar ausmachen kann. Plötzlich
haben Sie eine Gruppe von Personen mit derselben
Forderung an den Gesetzgeber, dem sie eine
Viertelmillion Dollar übergeben. So kauft man einen
Gesetzgeber.“
Antony Brown ist
ein Kongressabgeordneter aus Maryland und ehemaliger
Vizegouverneur des Staates.
Die Kapitalbeschaffung war für
Antony Brown, der im November 2016 Kandidat für die
Kongresswahl war.
David Ochs: Dies
ist eine direkte Spende. Brown wird 30.000 Dollar
benötigen, um Kampagnen durchzuführen. Sie picken
strategisch diejenigen heraus, die im engen
Wettbewerb stehen und zu denen sie eine Beziehung
aufbauen wollen. Deshalb wollen wir, dass die
jüdische Gemeinschaft persönlich in dieses kleine
Umfeld von 50, 30,40 Personen, geht und sagt: „Das
ist das, was für uns wichtig ist. Wenn wir Geld
geben, wollen wir sicher sein, dass Sie den
Iran-Deal stärken werden.“ „Wenn Sie etwas von ihm
oder ihr brauchen, wie zum Beispiel den Iran-Deal,
können Sie auf diese Weise schnell mobilisieren und
sagen: „Sehen Sie, wir werden Ihnen 30.000 Dollar
geben.
Sie beeinflussen tatsächlich.“
Craig: In
Wirklichkeit sagt er: „Wir kaufen diese Amtsinhaber
und das ist der Punkt. Wir legen wieder alles Geld
zusammen, so können wir dem Verantwortungsträger
100.000 oder 200.000 Dollar aushändigen und ihn so
kaufen.“
Ochs: „Sie sind
nicht verpflichtet, das öffentlich anzugeben. Es
gibt all diese Veröffentlichungsgesetze. Ich bin
überrascht, dass Sie eine Einladung hatten, ich habe
tatsächlich nie zuvor eine Einladung gesehen.“
Ochs beschreibt ein
ähnliches Event, an dem er in New York teilgenommen
hat, das Spender aus der Wall Street beinhaltete.
Ochs: „In New
York mit Jeff Talpins kümmern wir uns nicht um die
verdammten Palästinenser. Wissen Sie, weshalb?, weil
es nur ein kleines Problem ist. Das große Problem
ist der Iran. Wir wollen, dass alles auf dem Iran
fokussiert.“
Jeffrey Talpins
ist ein Hedgefondmanager der Wall Street.
Ochs: „Was
geschieht, ist, dass Jeff die Kongressabgeordneten
in einem Hinterzimmer trifft und ihnen genau sagt,
was seine Ziele sind … und übrigens, Jeff Talpins
ist 250 Mio. Dollar wert.
Sie geben ihm einen Umschlag
mit 20 Kreditkarten und sagen: „Du kannst über jede
dieser Kreditkarten 1000 Dollar abheben.“
Craig: „Es gibt
ein Disclosure-Gesetz. Es wurde erlassen, um
aufzudecken, ob es sich bei Veranstaltungen wie
diese um Geldwäsche handelt. Und das ist, wenn die
Gelder nützlich sind. und das
bedeutet, dass die Organisation offenlegen muss, wer
bei der Veranstaltung dabei war und wieviel jeder
Einzelne beigetragen hat und was sie dem Gesetzgeber
ausgehändigt haben.
Tony: „Wie heißt
die Gruppe, die das organisiert hat?“
Ochs: „Sie hat
keinen Namen. Es gibt keine Namen. Es ist eine
politische ad-hoc-Gruppe. Aus rechtlichen Gründen
legen diese Menschen ihr Geld zusammen.“
Craig: „Was diese
Gruppe vor allem tut, um die Auflagen des
Disclosure-Gesetzes zu umgehen, ist nicht, Geld zu
nehmen und auf das eigene Konto zu tun und dann dem
Amtsinhaber zu übergeben, sondern das bedeutet, nur
die Information über die Kreditkarten und sie dann
direkt dem Kandidaten zu übergeben. So verstößt es
nicht gegen das Gesetz und erklären sie es nicht.
Alles, was wir sehen, auf den Finanzberichten der
Kampagne sehen, sind die Einzelpersonen, die sich
beteiligt haben. Aber es gibt keine Anzeichen dafür,
dass sie alle auf dieser Veranstaltung waren und als
Gruppe zusammengearbeitet haben. Alles, was wir
wissen, ist, dass die Person A 2.700 Dollar gegeben
hat, die Person B 2.700 Dollar gegeben hat und
nichts lässt darauf schließen, dass sie
zusammengearbeitet haben.“
Ochs: Die in New
York ist für zwei Zyklen 10.000 Dollar. Das ist die
Mindestverpflichtung. Einige Menschen geben viel
mehr als das. Was auch immer dein Engagement ist,
wenn du 5.000 Dollar gibst, wird Jeff sicherstellen,
dass wir nicht…, dass ich nicht 2.600 Dollar
überschreite. Verstehst du, was ich sage?“
„Wenn man auf einem Meeting
ist, wo eine Person A 5000 Dollar geben will, eine
andere Person B nur 100 Dollar zu geben hat und die
Person A 2.500 Dollar der Person B auf diesem
Meeting als eine Art Geschenk gibt und die beiden
Ihnen insgesamt 5.100 Dollar geben würden, wäre das
illegal?“
Craig: „Ja, das
wäre illegal. Das wäre eine Beteiligung an der
Kampagne eines Gesetzgebers, was einer Geldwäsche
gleichkommt. Das Limit bezieht sich auf den
Einzelnen, folglich ist jeder Einzelne an dieses
Limit von 2.700 Dollar gebunden. Wenn eine Person
dieses überschreitet, verletzt sie die
Beitragsgrenze. Legal dürfen Sie so nicht handeln
und Geld durch eine andere Einzelperson rein
waschen.“
Ochs: „Wenn du
5000 Dollar gibst, wird Jeff sicherstellen, dass wir
…, dass ich - nicht die 2.600 Dollar überschreite.
Du verstehst, was ich sage?“
Während einer Taxifahrt
durch Washington sprach Eric, Tonys Chef von The
Israel Project, über seine ehemalige Aufgabe der
Kapitalbeschaffung für Jeb Bush:
„Ich war einer der ersten
Mitarbeiter der Bush-Kampagne. Zum ersten Mal als
Trump in einem Gespräch erwähnt wurde, wollten wir
ihn wegen Jeb (um Geld) bitten. Und wir fragten uns:
„Weshalb unterzeichnet er keinen Scheck?“
„Wir scherzten, dass sei der
Spender, der verrückt geworden sei.“
Eric teilt seine Besorgnis
wegen der Kampagne von Jeb Bush.
„Ich hoffe, dass das
Justizministerium nicht aus Bush ein Exempel
statuiert, weil wir in einer wahren Grauzone
operierten. Wir bekamen genügend Gelder zusammen.
Wir dachten dann: „Lassen wir
sie ruhig kommen, wir werden uns selbst verteidigen.
Wir dachten, er würde der republikanische Kandidat,
jeder dachte das zu diesem Zeitpunkt.“
Eine relativ geringe Anzahl
Familien spendete hunderte von Millionen Dollar pro
Jahr, um Politiker unter Druck zu setzen.
Eric: „Die 200
Familien, deren Beitrag 90% aller politischer
Gesamtspenden ausmachen, geben das Geld nicht, weil
sie mit der Regierung einen Vertrag eingehen wollen
oder weil es gut für ihr eigenes Geschäft ist, sie
tun es, weil sie sich tatsächlich sorgen. Meiner
Ansicht nach ist es obszön, wieviel Geld das ist.“
Einer der wirksamsten
Einsätze der Gelder der Lobby ergibt sich, wenn der
Kongress seine Pause macht!
Craig: „Jedes
Jahr senden sie hunderte Kongressmitglieder nach
Israel im Laufe äußerst luxuriöser „verlängerter
Reisen“. Es sind Ferien erster Klasse. Sie bringen
20.000 Dollar oder mehr für die Ferien eines
Kongresabgeordnetem auf. Der Abgeordnete kann seine
Begleitung mitbringen und davon profitieren.“
Jim Moran: „Man
sagt Ihnen, dass Israel sich immer noch unter
Besetzung von Hunderten Millionen Nachbarn, die
Muslime sind, die Israel hassen und die die Juden
hassen, befindet. Man sagt Ihnen, dass Israel dank
der USA und amerikanischer Politiker, wie Sie, die
uns unterstützen, überlebt.“
Ein Versuch wurde
unternommen, das Gesetz zu ändern, so dass Ausgaben,
die für die Reisen gezahlt wurden, als Bestechung
gelten würden.
Craig: Sie brachten
einen Gesetzesentwurf heraus, um zu versuchen, die
gesamte Lobbywirtschaft im Hinblick auf kostenlose
Reisen und Geschenke der Lobby abzuschaffen.
Das Gesetz der ehrlichen
Führerschaft und Regierungstransparenz von 2007 hat
Reiseeinschränkungen bedeutend verstärkt, dass Sie,
wenn Sie eine Organisation sind, die einen
Lobbyisten beschäftigt, einem Kongressabgeordneten
nur einen Tagestrip zur Verfügung stellen kann.
Dokument:
„Gesetz der ehrlichen
Führerschaft und Regierungstransparenz von 2007,
Untertitel D – Geschenk- und
Reisereform“ (...)
Daraufhin machte AIPAC
seinen Einfluss geltend.
„Es gab eine große
Schwachstelle in dieser Reisebeschränkung,
hauptsächlich von AIPAC inszeniert und diese
Schwachstelle wurde bekannt als „AIPACs
Schwachstelle“.“
Die Klausel schloss
Studienreisen aus, die durch eine Stiftung
organisiert wurden, die keinen Lobbyisten als
Mitarbeiter hatte. Es stellte sich heraus, dass
AIPAC mit einer solchen Organisation verbunden war.
Dokument: AIF
(Amerikanisch-Israelische Bildungsstiftung)
„Die Stiftung finanziert
Bildungsseminare nach Israel für Kongressabgeordnete
und andere einflussreiche Politiker...
Craig: „Sie hat
weder ein Büro, noch Mitarbeiter. Sie füllt nur eine
Steuererklärung aus. Sie veranstalten Dinner, geben
Ihnen erstklassige Hotels, in denen Sie wohnen,
liefern Entertainment, all das gehört zu dem Package
einer dieser Reisen. Alles, was in eine dieser
Reisen gepackt ist, ist ein sehr, sehr effektives
Mittel der Beeinflussungsebene.
Eric: „Die
meisten unserer Spender sind Angeber, langweilig,
„Nuk-sleepers“.
Aber die Qualität beginnt sich
zu bessern. Wir ziehen immer mehr interessantere
Spender an. Bis vor kurzem waren die Leute, die wir
anzogen, reiche Typen, die 25.000 Dollar pro Jahr
geben, davon 10.000 für uns. Und das ist sein Hobby
und Vollzeitjob. Der Spender würde sein verdammtes
Maul nicht halten oder aufhören, anzurufen. Wir sind
letztlich dabei, uns in die Klasse der Spender zu
begeben, die AIPAC hat, was eher die Eliten sind,
mit denen man viel leichter arbeiten kann, smarter,
strategischer, diejenigen, die dicke Schecks
ausstellen.
Es nimmt dieselbe Zeit in
Anspruch, einen 10.000 Dollar Scheck von jemanden zu
bekommen, wie einen über 500.000 Dollar.“
John Mearsheimer:
„Die Gelder, die AIPAC sammelt, dienen nicht nur
dazu, Kongressmitglieder zu finanzieren, die ihre
Ziele unterstützen. Wenn Sie sich über die
Reservierungen wundern und Sie Kritik gegen Israel
äußern, werden Sie nicht nur kein Geld mehr
erhalten, sondern AIPAC wird noch weiter gehen,
jemanden finden, der gegen Sie kandidiert, und diese
Person werden sie sehr großzügig unterstützen. Das
Endergebnis ist, dass Sie wahrscheinlich Ihren Sitz
im Kongress verlieren werden.“
M. J. Rosenberg:
„Sie drohen sofort und auch, wenn sie wissen, dass
AIPAC sie nicht besiegen kann, so sind sie sich
dennoch bewusst, dass AIPAC ihr Leben komplizierter
machen kann. Sie können zum Beispiel sicherstellen,
dass beim nächsten Treffen einige Mitglieder der
jüdischen Delegation aufspringen werden und sagen:
„Sie sind gegen Israel!“
In 2002 führte AIPAC die
Lobbyarbeit für Moran durch, damit er für die
Invasion in den Irak stimmen sollte.
Jim Moran: „Der
exekutive Direktor von AIPAC hat bestätigt, dass
seine größte Errungenschaft war, den Einsatz
militärischer Truppen im Irak zu sichern. AIPAC übte
einen extremen Druck aus.“
„Weshalb profitiert AIPAC,
wenn die USA in den Krieg ziehen?“
„Dass die USA in den Krieg im
Nahen Osten involviert wurden, ist letzendlich im
Interesse Israels, damit sie an der Region beteiligt
sind.“
Das Kongressmitglied Moran
hat sich geweigert, für die Invasion in den Irak zu
stimmen, wie AIPAC verlangt hatte.
Republ. Jim Moran:
„Es gibt fundamentale Gründe, weshalb dieses Gremium
sich diesem Beschluss widersetzen sollte...“
Danach wurde ihm auf einer
öffentlichen Versammlung eine Frage gestellt.
Jim Moran: „Eine
Jüdin erhob sich im Saal und sagte: „Warum gibt es
nicht mehr Juden, die in Protestmärsche gegen den
Krieg involviert sind?“
„Ich antwortete: „Wenn die
jüdische Gemeinschaft sich dem Krieg widersetzt
hätte, hätte das, so denke ich, die Situation
geändert.“
Die Lobby reagierte. Sie
präsentierte das als Beweis dafür, dass Moran an die
Theorie einer jüdischen Verschwörung glaubte, die
die USA in den Krieg führen wollte.
Jim Moran: „Es
gab einen konservativen Rabbi in meinem Distrikt,
der von der AIPAC eingesetzt worden war, wie ich
glaube. Und er warnte mich, dass, wenn ich meine
Stimme, bzw. meine Ansicht gegen die von Israels
Lobby äußere, meine Karriere beendet sein würde und
fügte hinzu, dass es durch „die Post“ geschehen
würde. Und tatsächlich griff mich die Washington
Post brutal in einem Leitartikel an:
„Sorry, Herr Moran, Sie sind
für ein öffentliches Amt nicht geeignet. (…) … was
wir hier haben, ist eins der ältesten und
gefährlichsten Mythen in den Analen des ethnischen
Hasses: „Es sind die der allmächtigen Juden.“
„Also, was sind die
Hauptmedien, mit denenTIP arbeitet?“
„Mit der Washington Post, das
ist die einflussreichste (Zeitung).“
Tony: „Ist sie
nicht das dort unten?“
„Ja, genau, das ist das
Gebäude.“
Moran behauptet, dass das
Direktorium der Washington Post eine enge Beziehung
zu AIPAC hat.
Jim Moran: „Die
Reaktionsleitung der „Post“ war ein sehr effektives
Instrument. Denn es ist ihnen gelungen, ihre
Glaubwürdigkeit zu wahren. Und es ist eine
großartige Zeitung andererseits. Aber, weil sie
diese Glaubwürdigkeit haben, sind sie so extrem
effektiv.“
M. J. Rosenberg:
„Alle wussten, dass er antisemitisch war. Gegen
Israel zu sein, bedeutet nun, antisemitisch zu sein.
Seitens der AIPAC kümmert man sich nicht sehr darum,
ob jemand Juden mag oder nicht, auch nicht darum, ob
einer in ihre Nachbarschaft zieht. Alles, was sie
interessiert, ist, welche Position Sie in Bezug auf
Israel einnehmen.“
Jim Moran: „Meine
beiden Töchter heirateten Juden, und meine Enkel
sind Juden. Wer auch immer mich zum Antisemiten
stempelt, ist ein Ignorant.“
Die Washington Post
bestätigt, dass weder AIPAC, noch TIP, noch sonst
irgendeiner, der mit diesen Organisationen verbunden
ist, irgendeinen Einfluss auf die Berichterstattung
oder Leitartikel in der Zeitung habe. Sie sagt,
solche Anschuldigungen seien unerhört, ohne jegliche
Basis und es sei verachtenswert, dass Al Jazeera
derartige falsche Behauptungen verbreite.
Der Kongressabgeordnete
Steny Hoyer sagt: „Wir führen unsere
Kapitalsammlung gesetzestreu aus und haben keine
direkte oder indirekte Kenntnis von den
Gegebenheiten, die Sie beschreiben.“
In Teil 2 geht es um eine
Auseinandersetzung auf amerikanischen Campus
bezüglich der Definition von Antisemitismus .
Rabbi Joseph Bergman:
„Es gibt diejenigen, die behaupten: „Oh, ja, wir
versuchen, den Antisemitismus zu stoppen.“Aber, was
sie tatsächlich versuchen, ist, die Verteidigung der
palästinensischen humanitären Rechte zu verhindern.“
Im 2. Teil hat unser
Undercover-Reporter entdeckt, dass viele junge Leute
in der pro-israelischen Lobby die Debatte über die
BDS-Bewegung auf dem Campus aufgegeben haben.
„Wir versuchen, in die
Studentenregierungen hineinzukommen und Gesetze zu
erlassen. Zurückblickend ist das nur Nonsens. Es ist
vollkommener Unsinn. Dagegen zu kämpfen, hat keinen
praktischen Effekt. Was jedoch einen praktischen
Effekt hat, ist, den Kongress zu bewegen, Israel
Militärhilfe zu geben.“
Tony war auf einer Party,
die eine Sympathisantengruppe veranstaltete, in die
er integriert war.
Ein Journalist kam auf ihn
mit einem außergewöhnlichen Vorschlag zu. Er wollte,
dass Tony undercover im Auftrag der Lobby zu einem
Treffen der BDS-Aktivisten geht.
Barney: „Für die
„Algemeiner“ suchen wir jemanden, der dorthin gehen
und sehen könnte, was dort vor sich geht. Ich
glaube, diese Person würde sogar dafür bezahlt
werden.“
Barney Breen-Portnoy
ist ein Journalist der pro-Israel „Algemeiner“.
„Wir wollen jemanden, der sich
einschreibt und diskret ist und beobachtet, was vor
sich geht. Die Vorgesetzten sandten mir heute ein
E-Mail. Sie fragten mich: „Kennst du jemanden, der
das tun könnte?“ Aus irgendeinem Grund dachte ich an
dich.“
Einige Tage später
kontaktierte eine Journalistin der „Algemeiner“
Tony.
Rachel: „Es wäre
undercover. Es muss absolut geheimgehalten werden.“
Rachel Frommer ist
die Senior-Campus-Korrespondentin der Algemeiner.
„Wir wollen ein
Protokoll über Ihre Person. Jeglicher Grad
potentieller Gefahr oder Schwierigkeiten, Gewalt
oder verbale Angriffe – nichts von alledem betrifft
Sie oder bringt Sie aus der Fassung?“
Tony: „Nein, weil
ich glaube, ich bleibe sehr ausgeglichen und ruhig
in Situationen, in denen ich verbal angegriffen
werde.“
Die „Algemeiner“ bestätigt,
die jüdische Zeitung in den USA zu sein, die am
schnellsten gewachsen war. Sie richtet ihre
Aufmerksamkeit besonders auf Veranstaltungen auf
Universitätscampus.
„Wir arbeiten gerade an einem
Projekt, um US-Universitäten und Colleges im
Hinblick auf ihre antisemitischen und
anti-israelischen Aktivitäten zu klassifizieren. Wir
haben ein Büro auf dem Campus, das diese Art des
Verhaltens und derartige Vorgänge und Kampagnen
jeden Tag und jede Woche überwacht.“
Die „Algemeiner“ berichtet
oft, dass Antisemitismus bei den
pro-palästinensischen Studentengruppen existiert.
„Die Sprache, die von diesen
Plätzen herrührt, bewegt sich in dieser Sphäre des
neuen Antisemitismus, der Anti-Israelismus ist. Das
ist ein wichtiger Punkt für das Campusbüro, indem
wir auf die Unschärfe dieser Linien achten, wo diese
Grenzen überschritten wurden. Gemäß unseren
Pflichten als Journalisten ist unser Ziel, die
Enthüllung. Die Wahrheit aufzudecken.“
Im August 2016 ließ eine
Story in der „Algemeiner“ in den pro-israelischen
Kreisen Washingtons die Wellen höher schlagen.
„Die Sache, die ich gerade
bearbeite, eventuell hast du kürzlich die
Nachrichten über eine Kloake des Antisemitismus an
der Universität von Tennessee, gesehen.“
Aviva Vogelstein
ist die Direktorin für gesetzliche Initiativen an
dem Louis D. Brandeis Center für Menschenrechte
gemäß dem Gesetz.
„Bei der Präsentation ging es
um diese antisemitischen Tweeds. Sie deckten auf,
dass 14 Studenten, von denen fünf kürzlich ihr
Diplom an der Universität von Tennessee absolviert
haben, schreckliche antisemitische Dinge getwittert
hatten.
Dokument: „The
Algemeiner“
Exklusiv: „Kloake des
Antisemitismus, anti-Israel, rassistisches Verhalten
an der Universität von Tennessee, von geheimer
Watchdog-Gruppe aufgedeckt!“
Der Beweis war von einer
anonymen Gruppe der pro-israelischen Lobby
aufgedeckt worden.
Aviva: „Sie
nennen sich „Canary Mission“. Sie behandeln
Antisemitismus, Anti-Israelismus und
Anti-Amerikanismus auf den Universitätscampus der
USA. Sie studieren es und danach veröffentlichen sie
ihre Berichte. Aber sie sind anonym, sie enthüllen
nicht, wer sie sind.“
Die Universität von
Tennessee ist in Knoxville basiert, eine ruhige
Stadt im Osten des Staates. Tennessee ist
konservativ und religiös. Die christliche Kirche
dort hat einen wirklichen politischen Einfluss hier.
Sechs von 10 Wählern wählten Donald Trump. In der
Universität waren Studenten und Professoren, sogar
Opponenten von BDS, durch die Schlagzeilen
schockiert.
Helene Sinnreich:
„Die Schlagzeilen berichteten, dass es einen
latenten Antisemitismus an der Universität von
Tennessee gab. Das war ein Schock. Das war sehr
surrealistisch. Ich sah jedoch nichts dergleichen
auf dem Campus.“
Helene Sinnreich
ist Professor für jüdische Studien an der
Universität von Tennessee.
„Im Grunde schien alles nur auf
dem Internet zu basieren.“
Mail-Online: (die gleiche
Schlagzeile wie im Algmeiner)
Drost: „Es gab
eine internationale Schlagzeile mit unseren Namen.“
Drost Kokoye war
Studentin an der Universität von Tennessee.
„und die Diffamierung unserer
Person waren das Letzte, was wir erwartet hatten.“
Summer: „Ich war
überrascht, dass sie die Universität von Tennessee
angriffen.“
Summer Awad, war
eine Studentin an der Universität von Tennessee.
„Es gab nicht viel, was in
Knoxville stattfand. Das schien ein solch harmloses
Ziel zu sein.
Mehrere Tweets waren klare
Beispiele für Antisemitismus.
Tweeds: Tamir Bachar
– 17. Juli 2014
„Ich hasse dich schon. Du bist
nur ein dreckiger Jude. Alles, was dein Volk tut,
ist Sch...e. Ich wünschte, Hitler wäre noch da, um
euch Kerlen Lehren zu erteilen.“
Einige machten keinen
Unterschied zwischen dem jüdischen Volk und dem
Staat Israel.
Osama Elsusi, Gaza
Das ist es, weshalb ich Juden
hasse: „Die moralischste Armee der Welt, die
israelische Armee.
Schreib einen Kommentar“
Andere beziehen sich auf die
Schrecken Holocaust:
Mohamad Alhams:
„Was ist der Unterschied
zwischen einem Juden und einer Pizza? Die Pizza
kommt wieder aus dem Ofen heraus.“
Mohamed Ali
Drost: „Es gab
wirklich antisemitische Dinge, aber es schien nur
von einer geringen Anzahl Studenten zu kommen. Diese
Tweets sind schrecklich und sollten von niemandem
unterstützt werden.“
Helene Sinnreich:
„Von einem der Schüler gab es Tweets, die er mit 14,
15 oder 16 Jahren geschrieben hatte. Die Menschen
tun und sagen dumme Dinge in diesem Alter.“
Die Studenten, die für
gleiche Rechte der Palästinenser eine Kampagne
machten, wurden sofort verdächtigt und die
„Algemeiner“ hatte ein weiteres Motiv, indem sie
diese Schlagzeile veröffentlichte:
Tweet: „Kloake des
Antisemitismus, rassistisches Verhalten an der
Universität von Tennessee.“
Drost: „Die Art,
wie sie den Artikel verfassten, war, dass sie einen
Teil der Arbeit, die wir machen, diskreditieren
wollten. Sie gaben an, dass die Leute Teil der
Muslim-Gemeinschaft oder der arabischen Gemeinschaft
um Knoxville seien, sowie auch Dinge, die sie gesagt
oder getan haben sollten.
Diese Botschaften waren sehr
alt, die meisten wurden geschrieben, bevor sie zur
Universität kamen. Ich meine, das ist altes
Material, sie hatten nur nichts Anderes als Beweis.“
Helene Sinnreich:
„Ich war wirklich schockiert, dass es eine schwarze
Liste der Studenten gab.“
Die Liste schloss Summer
Award ein, eine palästinensische Amerikanerin. Sie
wurde beschuldigt, Terrorismus zu unterstützen,
nachdem sie sich auf Facebook an einem Posting
beteiligt hatte.
Summer: „Alles,
was das Bild zeigt, sind die verschiedenen Arten des
palästinensischen Widerstands, eins ist BDS, ein
anderes ist ein Stein und das, was rot umrandet
wurde, ist das Messer. Sie haben wahrhaftig
bedeutend mächtigere Waffen, als die Palästinenser
sich vorstellen können, zu besitzen. Aber sie sind
fähig, ein Bild der Gewalt zu umrahmen und Fotos von
denen, die sich verteidigt haben.“
Kurz nachdem die Namen
bekannt gegeben worden waren, gab es Poster und
Flyer, die BDS-Unterstützer mit der Hamas in
Verbindung brachten.
Drost: „Es gab
eine Liste von Namen der meisten Studenten, die
Canarian Mision veröffentlicht hatte. Alles, was ich
sah, waren Flyer, überall. Sie steckten sie überall
hin, an Autos, auf Tische, in den meist besuchten
Zentren der Studenten...“
Summer: „Zu
denken, dass es Menschen gab, die auf dem Campus
diese Dinge verteilten; das hat mich erschreckt.“
Zurück in Washington schrieb
Aviva einen Brief an die Universität von Tennessee
im Namen des Brandeis Zenters. Sie verlangten von
der Universität eine Stellungnahme.
Aviva: „Wir sagen
ihnen, dass sie grundsätzlich ein Kommuniqué
veröffentlichen müssen. Sie müssen die involvierten
Studenten befragen. Sie müssen Bildung und Training
anbieten.“
Zusätzlich zu der
Aufmerksamkeit, die sie auf die Verantwortlichen für
diese antisemtischen Tweeds zogen, diente ihre
orchestrierte Veröffentlichung einem anderen Zweck.
Sie gehörte zu einer breiteren Kampagne von Seiten
der pro-israelischen Lobby.
Aviva: Ich denke,
dass das derzeitige Problem an den Universitäten
ist, dass die Leitung nicht realisiert, dass
anti-israelische oder anti-zionistische Äußerungen
oft auch antisemitisch sind.“
Um herauszufinden, was
Antisemitismus für die Lobby bedeutet, begibt sich
Tony zu Avivas Chef im Louis D. Brandeis-Center für
Menschenrechte in Washington. Trotz ihres Namens
handelt es sich um eine pro-israelische Lobbygruppe.
Tony: „ Hi, es
ist großartig, Sie endlich kennenzulernen.“
Kenneth Marcus:
„Wirklich gut, Sie zu treffen.“
Er ist in den Versuch der
Lobby involviert, den Antisemitismus neu zu
definieren, und zwar so, dass er auch Kritik am
Staate Israel einschließen könnte.
Kenneth: Gerade
jetzt ist die Herausforderung, dass es Menschen
gibt, die sagen: „Sie wissen, die
anti-Israel-Politik hat nichts mit dem
Antisemitismus zu tun.“
Was Sie zeigen müssen, ist,
dass diese Dinge nicht dasselbe sind, aber sich
trotzdem nicht gänzlich unterscheiden.“
Kenneth Marcus
ist der Gründungspräsident des Louis D. Brandeis
Centers für Menschenrechte gemäß dem Gesetz.
„Das Ziel ist, dass die
Regierung des Bundesstaates eine Definition des
Antisemitismus erstellt, die die gleiche ist wie die
der Staatstregierung.“
Die US-Regierung definiert
Antisemitismus in einem Drei-Punkte-Test, den man
die „3 Ds“ nennt: „Dämonisierung von Israel,
Doppelter Standard, Delegitimierung des Staates“.
Einige haben versucht,
Antisemiten in einer Weise zu definieren,“
Rabbi Joseph Bergman
ist ein Rabbi und Sympathisant der Jewish Voice
for Peace.
„dass Antisemitismus mit
legitimer Kritik an Israel oder an der israelischen
Politik gleichgestellt wird. Sie sind so
einflussreich und weit und vage, dass jegliche
Kritik an Israel oder seiner Politik seiner
Regierung als antisemitisch bezeichnet werden kann.“
John Mearsheimer:
Was eine der Haupttaktiken, die die Lobby einsetzt,
um Israel zu verteidigen, ist seit langem und noch
bis heute, heute mehr denn je, ist,“
John Mearsheimer
ist Professor für politische Wissenschaften an der
Universität von Chicago.
„die Menschen, die Israel
kritisieren, als Antisemiten zu identifizieren.“
Das Schreiben, das Aviva
sandte, verlangte von der Universität von Tennessee,
die in Knoxville liegt, ein lange vorhandenes
Problem von Antisemitismus auf dem Campus zu
behandeln. Das Brandeis Center übt Druck auf die
amerikanischen Universitäten aus, eine einheitliche
Definition des Antisemitismus anzunehmen, die die
gesamte Kritik an Israel beinhalten könnte.
„Wir versuchen, die
Universitäten dazu bewegen, eine einheitliche
Definition anzunehmen, sei es die Definition der
Staatsregierung oder eine ähnliche Definition. Weil
wir glauben, dass die Leitung das, was Antisemitimus
ist, dann besser verstehen und die Schüler
diszipliniert, falls sie Aktionen von Hass und
Diskriminierung ausüben.“
Das Brandeis-Center wollte
auch, dass die Universität das zeigt, was es als
einen revolutionären Film bezeichnete, einen
wegweisenden Film, mit dem Titel, „Unverschleierte
Judeophobia“, zeigte. Er wurde von einem Mitglied
des Uni-Teams realisiert, unter der Federführung von
Kennetz Marcus.
Kenneth Marcus: „
Es ist jetzt akzeptable, viele verschiedene Dinge zu
sagen, die man früher nicht sagen konnte. Der
Anti-Israelismus und der Antisemitismus sind dafür
ein Beispiel.“
Helene Sinnreich:
Er versucht, zu bekräftigen, dass Muslime den
Nazi-Antisemitismus übernommen haben und dass sie
den nächsten Holocaust an den Juden verüben.“
Der Film besagt, dass der
Antisemitismus sich im Herzen der BDS-Bewegung
befindet.
„Der Dekan der Universität
sponserte den Film nicht. Aber in dem juristischen
Teil der Universität wurde er gezeigt. Kenneth
Marcus war anwesend.“
Er wurde am Gedenktag an die
Opfer des Holocaust gezeigt.
„Der Film war nicht für den
Holocaust-Gedenktag geeignet, sondern als ein
spezieller Film über Holocaust und Antisemitismus.
Ich würde einfach sagen, dass die Schlussfolgerungen
des Films nicht den Normen der Universität
entsprochen haben.“
Um genau zu verstehen,
weshalb Washingtons pro-Israel-Lobby von den
Ereignissen in Tennessee besorgt war, ist zunächst
schwer zu verstehen. Bis man das Wachsen des
evangelischen Christentums in den Südstaaten in
Erwägung zieht.
Drost: „Tennessee
ist ein Staat des „biblischen Gürtels“ und seine
Hauptstadt ist im Herzen dieses Gürtels. Und diese
gute alte Kultur ist sehr stark hier und ein großer
Teil ist nun die Rhetorik des christlichen Zionismus
geworden.“
Schild: „Wir
halten zu Israel.“
Perry Stone,
Stimme des Evangelismus:
„Satan hasst Israel und die
Juden, denn Israels Wiedererrichtung kündigt die
letzten Tage der Prophezeiung der Bibel an.“
John Mearsheimer:
„Die christlichen Zionisten glauben, dass es, wenn
das Ende der Zeiten kommt, erforderlich ist, damit
Christus zurückkehren kann, dass Israel alle Teile
von dem beherrscht, was historisch als israelisches
Gebiet angesehen wird.“
Evang. Perry:
„Basierend auf der Prophezeiung konnte Jesus
Christus niemals zurückkehren, um die Toten zu
erwecken, wenn Jerusalem nicht in den Händen von
Israel und nicht die Hauptstadt von Israel ist.“
Rabbi J. Bergman:
„Viele der christlichen Zionisten und christlichen
Organisationen, die im Namen der israelischen
Regierung Lobbyarbeit ausüben, haben meiner Meinung
nach eine Theologie, die in vieler Hisicht
antisemitisch ist.“
Perry: „Die Juden
müssen den Westen verlassen. Das sagt die Bibel,
Gott wird sie vom Westen nach Israel bringen.“
Rabbi J. Bergman:
„Sie instrumentalisieren die Juden so, dass alle
Juden weltweit den Platz, wo sie wohnen, verlassen
und nach Israel ziehen, weil in ihrer Theologie das
zur Rückkehr des Messias führt und dann alle Juden
konventieren oder getötet werden.“
Die Führer der
christlich-zionistischen Lobby warfen ihr Gewicht in
die Waagschale, um die Wahlkampagne von Trump zu
unterstützen.
John Hagee Ministerien:
„Man hat mich 101 Mal und mehr gefragt: „Warum hat
Donald Trump gewonnen?“ Ich habe eine sofortige
Antwort darauf, weil er der einzige war, der Israel
gelobt hat. Die Evangelikalen haben sich in den
Wahlbüros dieses Mal so engagiert, wie zu keiner
Zeit unserer Geschichte.“
John Mearsheimer:
„Alle verkündeten Gesetze kommen in den pro-Israel-
und anti-BDS-Staaten teilweise zustande dank der
Sympathie dieser pro-Israel-Gemeinde, einer Gemeinde
die eine große politische Macht besitzt.
„Der gemeinsame Beschluss 170:
Ein Beschluss, um Boykott, Desinvestitionen und
Sanktionen-Bewegungen zu verurteilen und auch die
Antisemitismusvorfälle.“
In 2015 wurde Tennessee der
erste Staat, der ein Gesetz erließ, um BDS zu
verurteilen. Das ist das Ergebnis der Bemühungen der
Lobby, die Rechtsmittel eingesetzt hat, um BDS auf
dem Campus zu unterdrücken.
Sheila Butt ist
Mitglied des House of Representatives von Tennessee.
„Angesichts der antisemitischen
Vorfälle, die sich hier in Tennessee auf unserem
Campus ereigneten, drücken wir als Verbündete unsere
Unterstützung für Israel aus. Und daher erneuere ich
meinen Antrag.“
„Sie wollten den Glauben
erzeugen, dass es eine gewaltige Bewegung in unserem
Staat zur Befreiung Palästinas gab. Und so wurde das
den Gesetzgebern präsentiert: „Wir müssen das
aufhalten, bevor sie die Kontrolle über unseren
Staat ergreift.“
Ali Abunimahi:
„Es gibt eine intensive Bemühung von Seiten Israels
und pro-israelischen Gruppen,“
Ali Abunimah,
Autor von „The Battle for Justice in Palestine“ (Der
Kampf um Gerechtigkeit in Palästina).
„dass Regierungen,
Universitäten und Rechtsinstitutionen eine
Definition für den Antisemitismus anzunehmen, die
Kritik an Israel und seiner zionistischen Ideologie
beinhaltet.“
Drost: „Wir sind
der Staat, wo viele dieser Dinge getestet werden.
Die Entwürfe kommen hier an, dann werdeb Sie
denselben Gesetzesentwurf in einem anderen Staat im
nächsten Jahr sehen.“
Ali Abunimah:
„Gemäß ihrer Definition, wenn ich zu Ihnen sage,
dass ich glaube, dass anstatt zwei getrennte
Staaten, Israel und Palästina, nur ein Staat
existieren sollte, in dem Juden, Christen, Muslime
und Atheisten, alle gleiche Rechte haben, so wie in
der Verfassung der Vereinigten Staaten. Das würde
aus mir bereits einen Antisemiten machen, weil ich
Israels Recht verleugne, ein jüdischer Staat zu
sein.“
Rabbi J. Bergman:
„Wie Antisemitismus definieren? Ich würde sagen,
Hass, Diskriminierung, Gewalt, Feindschaft gegen
Juden aus der einfachen Tatsache, weil sie Juden
sind. Ich würde sagen, dass das die Definition von
Antisemitismus im weitesten Sinne ist.“
Ali:Abunimah „Sie
haben diese perverse Definition für den
Antisemitismus geschaffen, wobei jeder, der gleiche
Rechte in Palästina und Israel fordert, als Angriff
gegen die Juden gesehen wird. Sie versuchen, diesen
Gedanken in die offiziellen Definitionen zu
integrieren und das war ein vorrangiges Ziel für
Personen wie Kenneth Marcus oder das Brandeis
Zenter, damit sie gegen Menschen vorgehen können,
die für Gleichheit plädieren, und gegen sie
Beschuldigungen vorbringen, dass sie Antisemiten
sind.“
Kenneth Marcus:
„Sie müssen zeigen, dass es rassistische Gruppen
voller Hass sind, dass sie Einschüchterung anwenden,
um finanziert zu werden, und müssen sie permanent
auf diese Art darstellen.“
Sechs Monate, nachdem die
„Algemeiner“ den Artikel veröffentlicht hatte, wurde
der Staatsversammlung von Tennessee ein
Antisemitismus-Präventionsgesetz präsentiert. Das
Gesetzesprojekt fasst die „3-D“-Punkte-Definition
zusammen, darunter auch die Kritik an Israel.
Kenneth Marcus bezeugte es:
„Als ich einen Artikel in einer
bedeutenden national-jüdischen Zeitung las, der
einige Probleme aufzeigte, haben wir unabhängig
bestätigt, dass es mehrere Probleme gab, bei
Facebook-Eintragungen, Bezüge auf Nazi-Äußerungen
über die Juden und die Notwendigkeit, sie zu töten.
Sie haben vielleicht all das behandelt, aber es
scheint mir ein Hinweis daauf zu sein, dass hier das
Problem liegt.“
Ali Abunimah: „Um
genügend Dynamik und politische Hysterie zu
erzeugen, damit diese Gesetzesprojekte angenommen
werden, müssen Sie beweisen, dass der Antisemitismus
auf den Campus vorhanden ist. Sie sehen Gruppen, wie
zum Beispiel das Brandeis-Center, die sich auf
Schlagzeilen stürzen, die sehr dramatisch und sehr
besorgniserregend sind. Vorfälle, wie die, die auf
dem Campus der Universität in Tennessee vorkamen,
sind bestimmt nützlich für die politische Planung,
wenn sie versuchen, eine Gesetzgebung wie diese
durchzubringen.“
Tennessee Staatsversammlung
Aviva Vogelstein
reiste auch nach Tennessee: „Wenn ein Student auf
dem Campus erklärt: „Palästina wird frei sein vom
Fluss bis zum Meer“, bedeutet das, vom Jordanfluss
bis zum Mittelmeer gibt es keinen Staat Israel mehr,
dann wird das als antisemitisch gelten.
Ein weiteres Beispiel als
Studenten auf dem Campus schrien: „Intifada,
Intifada, wir unterstützen die Intifada.“
Das ruft zur Intifada auf und
somit zur Gewalt gegen unschuldige israelische
Zivilisten. Das ist eine Aufwiegelung zur Gewalt.
Und es ruft zur Dämonisierung und Delegitimierung
Israels auf.“
Mehrere Monate zuvor, als Aviva
den Brief an die Uni in Tennessee schrieb, sprach
sie mit der Leiterin einer jüdischen Gemeinde in
Knoxville. Anscheinend sagte diese Aviva, dass die
Universität von Tennessee keine lanjährigen Probleme
mit Antisemitismus habe.
Aviva: „Sie
sagte: „Ich bin seit 10 Jahren auf dem Campus, und
es gab keine wirklichen Vorfälle von Antisemitismus.
Diese Tweets sind natürlich abscheulich, und man
muss sich darum kümmern. Es ist missverständlich,
wenn sie es als „Kloake des Antisemitismus“
bezeichnen.“
Die jüdischen Studenten der
Universität von Tennessee haben dieses Gefühl vor
dem Kongress des Staates wiederholt.
Jordan: „Wenn
Menschen sagen, dass wir mit diesem Antisemitismus
leben,
Jordan Stripowitz,
ehemalige Präsidentin der jüdischen Gemeinschaft.
„trifft uns das sehr hart. Als
man uns sagte, dass dies in unserer Universität
geschah und von dem Klima dort berichtete, waren wir
verwirrt, denn, wissen Sie, wir hatten niemals von
irgendeiner Form des Antisemitismus auf unserem
Campus gehört. Also ist das sozusagen das erste, was
auf uns zukam. Wenn wir also die betroffenen
Studenten dieses sogenannten Klimas sind, gehen Sie
davon aus, dass wir die ersten wären, die davon
erfahren.“
Ali Abunimah: „Es
gibt keinerlei Beweise für diese Atmosphäre der
Einschüchterung jüdischer Studenten. Wenn Sie einmal
auf die Schlagzeilen von Tennessee schauen, ist es
das, was alle hier sagten.“
Samira Ibrahim
(Muslimischer Studentenverband): „Ich denke,
es ist wichtig zu betonen, dass all diese Vorwürfe,
auf denen das Gesetzesprojekt basiert, nur von außen
kommen. Das bedeutet, dass sie aus dem ganzen Land
außer aus Tennessee kamen.“
Ali: „Alle
stimmten zu, und die einzigen, die das nicht taten,
kamen von außerhalb der Universität,
Kenneth Marcus und die Anderen,
die die Agenda hatten, die Universität von Tennessee
und andere Campus als gefährliche Ort für jüdische
Studenten darzustellen.“
Eine der Konsequenzen dieser
Beschuldigungen des Antisemitismus war, den
Aktivismus für die gleichen Rechte für Palästinenser
einzuschränken.
Drost: „Sie
können auf die letzten acht Monate auf diesen Campus
blicken, dann werden Sie sehen, dass nur wenig
Aktivitismus in Bezug auf Palästina bekannt war. Ich
würde sagen, dass wir im letzten Jahr im selben
Zeitraum einen neuen Adrenalin-Anstieg hatten und
all das hat unser Feuer ausgelöscht. Es war schwer
für uns, diesen Elan wiederzugewinnen.“
John Mersheimer:
„Erinnern Sie sich, es gibt zwei Etappen in der
Strategie der Lobby. Die erste ist, eine Story zu
erfinden, die sehr pro-Israel ist, und die zweite
ist, alles Notwendige zu unternehmen, um die
Debatten über Israel zu minimieren und die
Opposition so weit wie möglich zum Schweigen zu
bringen.“
Nach ihrem Gespräch mit den
jüdischen Studenten von Tennessee lernte sie auch,
dass ihre größten Bedenken nichts mit
pro-palästinensischem Aktivismus zu tun hatten.
Aviva: „BDS ist
keine echte Bewegung auf dem Campus. Studenten für
Gerechtigkeit in Palästina, die in dem Land verfolgt
wird, hat nur wenige aktive Mitglieder. Wir haben
hauptsächlich Probleme mit den Christen, die
versuchen, die jüdischen Studenten zu bekehren, da
im Süden dieses Landes jeder so evangelikanisch
ist.“
Rabbi:Bergman:
„Ich finde es unglaublich beunruhigend, dass es in
einer Zeit, wo man den Antisemitismus in den USA
wachsen sieht, Menschen gibt, die bekräftigen: „Wir
werden versuchen, Antisemitismus zu unterbinden und
das, was sie in Wahrheit versuchen, zu tun, ist, die
Verteidigung der Rechte der Palästinenser zu
unterbinden.“
Kurze Zeit damach
kontaktierte die Algemeiner Tony ein weiteres Mal,
um seine vorschlagene Aufgabe zu diskutieren,
undercover auf einer Veranstaltung von BDS zu
arbeiten. Der Chefredakteur erklärte ihm, was sie
wollten.
David: „Eins der
Projekte, die wir bereits seit einer Weile
realisieren wollen,
David Efune ist
der Chefredakteur der Algemeiner
ist, zu versuchen, jemand in
einige dieser Gruppen zu infiltrieren. Verdeckt
dorthin gehen und aufdecken, was sie von innen
heraus sind. Eine Fliege an der Wand sein. Es ist
eine feindliche Umgebung und das beinhaltet einige
Risiken. Das Ziel wäre tatsächlich, irgendeinen
Beweis für nicht nur für Vorurteile sondern echten
Fanatismus zu erbringen. Diese Korrelation zwischen
der BDS-Bewegung und dem Hass gegen Juden.“
Tony wird eine Liste
übergeben der verdächtigten Personen. Sie sind alle
auf der Website von Canarian Mission.
Aviva: „Geh zur
Canarian Mission. Hast du von der Canarian Mission
bereits gehört?“
Tony: „Ein wenig.
Könntest du mir etwas darüber sagen?“
Aviva: „Menschen,
die sie hassen, Menschen, die von ihr angegriffen
werden, nennen es ein schwarze Liste. Du hast Namen
hier, die in der Datenbank erscheinen: Studenten und
Professoren, Fakultät, Sprecher, Organisationen, die
Verbindungen zu Terrorismus haben, direkte
Verbindungen zu Terrorismus oder Terroristen, die
zur Vernichtung des jüdischen Staates aufgerufen
haben.“
Obwohl die Algemeiner das
Exposé der Canarian Mission veröffentlichte, bleibt
dem Algegmeiner die Identität der Canarian immer
noch ein Mysterium.
Aviva: „Es ist
eine anonye (Web)-Seite. Niemand weiß, wer diese zur
Zeit führt, auch, wenn Leute versuchten, mehr
darüber zu erfahren.
David Efune:
„Wenn du bezüglich des Konzeptes mit an Bord bist,
dann – vermute ich, dass das Nächste, das wir
herausfinden müssen, das Geld ist.
Können wir auf ein
Nachfolgemail von Ihnen warten,... macht das Sinn?“
„Ja, sicher, ich kann das in
den nächsten 24 Stunden tun.“
Al Jazeera kontaktierte alle
Personen, die in diesem Programm vorkommen. Keine
der pro-israelischen Organisationen oder Personen,
die für diese arbeiten, haben auf unsere Vorwürfe
reagiert.
Eric Gallagher arbeitet nicht
mehr bei The Israel Project.
Als Nächstes, in Episode 3 von
„The Lobby“, folgt, wie anonyme Websites
pro-palästinensische Aktivisten auf dem Campus
verleumden.
Bill W. Mullen,
Antisemit
„Was die Leute angeht, die uns
nicht kannten, war verlockend, sich zu sagen:
Vielleicht kann ich diese Verbindung zumindest
zerstören?“
Israel-Lobby: „Es
ist ein psychologischer Krieg. Das macht sie
verrückt. Sie fürchten die Canarian Mission.“
Und wir decken zum ersten Mal
auf, wer die Personen hinter Canarian Mission sind.
Übersetzt von Inga Gelsdorf |