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Täglich neu - Nachrichten, Texte aus dem besetzen Palästina die in den deutschen Medien fehlen.

 KurznachrichtenArchiv - ThemenLinksFacebook   -   Donnerstag, 20. Januar 2022   -   Sponsern SieAktuelle TermineSuchen

 

Um 3 Uhr morgens, mitten in der kältesten Nacht des Jahres, überfallen Hunderte Polizisten und Soldaten das Haus der Familie Salhiya in der Nachbarschaft von Sheikh Jarah in Ost-Jerusalem, greifen sie an, nehmen sie fest und zerstören dann ihr Zuhause. Eine ganze Familie, die in einem Moment ihre ganze Existenz verloren hat.
 

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Bulldozer der israelischen Besatzungsmacht haben das Haus der Familie Salhiya im Stadtteil Sheikh Jarrah im besetzten Jerusalem in kürzester Zeit in Schutt und Asche gelegt, von dem nur noch eine Kühlschranktür übrig ist, auf der die Fotos der Kinder der Familie gedruckt waren.
 

Eine zweite Nakba für die Familie Salhiya aus dem Viertel Sheikh Jarrah im besetzten Jerusalem

19. Januar 2022

Bulldozer der israelischen Besatzungsmacht haben das Haus der Familie Salhiya im Stadtteil Sheikh Jarrah im besetzten Jerusalem in kürzester Zeit in Schutt und Asche gelegt, von dem nur noch eine Kühlschranktür übrig ist, auf der die Fotos der Kinder der Familie gedruckt waren.

Um drei Uhr morgens, als die Familie Salhiya mit ihren Männern, Frauen und Kindern sicher in ihren Häusern in Sheikh Jarrah war, wurden sie von mehr als 100 israelischen Soldaten mit ihrer Ausrüstung und ihrem Material überrascht, die beide Häuser stürmten und brutal damit begannen, sie unter den eisigen Wetterbedingungen aus den Häusern zu drängen.

Es dauerte drei Stunden, um das Verbrechen an den Mitgliedern der Familie Salhiya zu begehen, eine Szene, die schwer zu beschreiben ist. Die Trümmer der Häuser der Familie wurden weit verstreut. Vor einigen Tagen hatte die Familie den Tod vorgezogen und die Häuser verbrannt, woraufhin sich die Besatzungstruppen zurückzogen.

Der junge Mann, Muhammad Ikrimawi, einer der beiden Männer, die in einem der beiden Häuser wohnten, beschrieb in einem Interview mit WAFA, was passiert war und sagte: "Wir wurden von Dutzenden Soldaten überrascht, die das Haus stürmten, sie begannen brutal, uns anzugreifen, sie brachten uns alle in die Untersuchungszentren.

Dort wurden einige von uns unter der Bedingung freigelassen, dass sie für zwei Wochen aus dem Stadtteil Sheikh Jarrah ausgewiesen werden, während mein Bruder und mein Onkel Mahmoud Salhiya und seine Söhne in Haft blieben.

Amal Salhiya, Mahmouds Schwester, sagte: "Sie rissen unser Haus ab und verwandelten es in Schutt und Asche und meine Träume zerplatzten. Ich habe viele Jahre meines Lebens dort verbracht, mit meinen Söhnen, meinem Bruder Mahmoud und seiner Familie, aber in wenigen Augenblicken wurden all unsere Träume zerstört und das Haus wurde zu einer Ruine mit all unseren Erinnerungen".

Die Familie Salhiya war 1948 aus der Stadt Ein Karem vertrieben worden und hatte im Stadtteil Sheikh Jarrah Zuflucht gefunden. Heute wird sie erneut aus ihrem Zuhause in eine neue Nakba vertrieben, wo die Besatzung an der Stelle des Familienhauses Bibelgärten anlegen soll.

Seit 23 Jahren befindet sich die Familie Salhiya in einem Kampf vor den Besatzungsgerichten mit dem sogenannten Gesetz ''Das Eigentum der Abwesenden''. Die Leidensgeschichte der Familie begann 1996, als die Besatzungsbehörden ihnen zunächst anboten, ihre Häuser zu kaufen, indem sie ihnen verlockende finanzielle Angebote machten, die alle abgelehnt wurden.

Danach griffen die Besatzungsbehörden zu anderen Tricks, konnten die Häuser der Familie aber nicht beschlagnahmen, dann wandten sie andere Methoden an, und am Ende plädierte die Jerusalemer Besatzungsbehörde dafür, das Land für den "öffentlichen Nutzen" zu beschlagnahmen.

Am 20. Dezember übergab die Besatzungsbehörde der Familie Salhiya eine Mitteilung über die Räumung ihrer Häuser und des Grundstücks, auf dem sie stehen, und setzte ihnen eine Frist, um den Räumungsbefehl zu vollstrecken.

Am vergangenen Montag drangen die Besatzungstruppen auf das Grundstück der Familie ein und rissen ein landwirtschaftliches Gewächshaus ab, nachdem sie es entleert hatten. Danach versuchten sie, die beiden Häuser zu räumen, doch der Besitzer, Mahmoud Salhiya, und seine Familienmitglieder verbarrikadierten sich im Haus und auf dem Dach und drohten, die Häuser und sie damit in Brand zu setzen, falls die Besatzungspolizei auf der Räumung bestehen würde.

Es gab eine Komplizenschaft zwischen dem Gericht und der israelischen Polizei bei der Beschlagnahmung des Grundstücks, bei dem es sich um das größte Grundstück im Stadtteil Sheikh Jarrah handelt, das an das Haus von Haj Amin Al-Husseini angrenzt, das beschlagnahmt wurde, mit 30 Dunum Land, auf dem eine Siedlung in der Nachbarschaft errichtet wurde, gefolgt von einem Park.   -   N.S/F.N      Quelle

 

 

Eine Karte des Viertels Sheikh Jarrah aus dem Jahr 1935 zeigt das Haus der Familie Salhiya, das heute von der israelischen Gemeinde dem Erdboden gleichgemacht wurde. Laut dem israelischen Journalisten Nir Hasson wurde das Haus gebaut, bevor es "Israel" gab.

Quelle


Hier in der "Frankfurter Allgemeine" liest man beispielsweise wie die Medien sich von den israelischen Hasbaraabteilungen konditionieren lassen und unkritisch alles übernehmen.. Um mit Trump zu sprechen, eine alternative Wahrheit, kein seriöser Journalismus >>>>

 


 

So sieht das Haus der Familie Salhia aus, nachdem es von der israelischen Armee zerstört wurde,

weniger als zwei Tage nachdem die Familie gedroht hatte, sich und das Haus in Brand zu setzen, falls sie gewaltsam enteignet würde. Alle Hausbesitzer wurden von der israelischen Polizei verhaftet.

International Solidarity Movement - 19. 1. 2022

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Die Kanadischer Abgeordneter Iqra Khalid sagte: "Die Vertreibung palästinensischer Familien und die Ausweitung der Siedlungen in Sheikh Jarrah verstoßen gegen das Völkerrecht und stören die Aussicht auf Frieden in der Region. "

Quelle

Am Ende werden wir uns nicht an die Worte unserer Feinde erinnern,
sondern an das Schweigen unserer Freunde.

Martin Luther King

 

Leserbriefe an die DLF-Nachrichtenredaktion, in den DLF-Morgennachrichten vom 19.1. 2022, 10 Uhr
 

Diese Nachricht zum Abriß der Häuser in Sheikh Sharrah wurde am 19.01.2022 im Programm Deutschlandfunk gesendet:

"Um die Maßnahme zu verhindern, hatten sich Menschen mit einer Gasflasche und brennbarem Material verschanzt, wie die Polizei mitteilte. Einige von ihnen wurden festgenommen. Mehrere Menschen hatten sich vor Ort aufgehalten, um gegen den Abriss zu protestieren.An der Stelle sollten eine Schule und sechs Kindergarten-Gruppen gebaut werden, hieß es. Es habe 2017 einen Räumungsbescheid gegeben. Das örtliche Bezirksgericht habe die Familie vor etwa einem Jahr darüber informiert, dass sie das Haus räumen müsse. Versuche der gütlichen Einigung mit den Bewohnern seien gescheitert.Im vergangenen Jahr hatte der Streit um Häuser von palästinensischen Familien in dem Viertel für massive Spannungen gesorgt. Die Terrorgruppe Hamas im Gazastreifen nahm dies zum Anlass für einen massiven Raketenbeschuss auf Israel. Dem folgte ein elftägiger bewaffneter Konflikt. Israelis und Palästinenser beanspruchen Ost-Jerusalem für sich."

(Im Archiv war in den Nachrichten der Bericht nicht mehr zu hören. Es kann sein, er wurde entfernt.)


Liebe Leute, schreibt bitte einen Protestbrief an
hoererservice@deutschlandradio.de , um gegen diese horrende Verfälschung der Tatsachen und des Völkerrechts zu protestieren. 
Ekkehart Drost


 

 

 

An hoererservice@deutschlandradio.de - dlf-chefredaktion@deutschlandradio.de - und andere
Ekkehart Drost - 19. 1. 2022

Sehr geehrte Damen und Herren, Die Nachricht heute morgen über den Abriss der Häuser in Sheikh Jarrah/Ostjerusalem kann man bestenfalls als verzerrend bezeichnen. Sie ist eines seriösen Mediums unwürdig.

Natürlich können in einer Nachrichtensendung nicht alle Hintergründe aufgezeigt werden, aber es muss auf jeden Fall die Tendenz der Aussage den Tatsachen - und dem Völkerrecht!! - entsprechen.

Wie anders die Hauszerstörung dargestellt wurde, können Sie heute in der jungen welt nachlesen und bitte auch der Nachrichtenredaktion ebenso zur Lektüre vorlegen wie die Informationen am Ende meines Schreibens.

Der Verfasser Gerrit Hiekmann schreibt: "Israel nimmt Eskalation in Kauf"
Völkerrechtswidrige Räumung palästinensischer Familie in Ostjerusalemer Viertel Scheich Dscharrah

Israel hat am Montag eine Gärtnerei und zwei Lagergebäude im Ostjerusalemer Stadtviertel Dscharrah zerstört, die einer palästinensischen Familie gehörten. Aus Protest hatte der Vater sich auf das Dach des nebenstehenden Hauses geflüchtet und gedroht, sich selbst und das Haus in Brand zu stecken. Das berichteten israelische und palästinensische Medien.

Die Jerusalemer Stadtverwaltung behauptet, die Gärtnerei sei illegal errichtet worden. »Das Gebiet ist für die Einrichtung von Klassenräumen und Kindergärten für Sonderpädagogik vorgesehen, die den arabischen Kindern des Viertels zugute kommen«, erklärte der Minister für Öffentliche Sicherheit, Omer Bar Lev, laut Jerusalem Post am Montag. Die Familie habe sich das dafür vorgesehene öffentliche Grundstück ohne Recht angeeignet, um darauf ihre Gärtnerei zu betreiben. Deshalb sei nur die Gärtnerei zerstört worden und nicht das Haus.

Vorerst. Der israelischen NGO »Peace Now« zufolge besteht auch für die beiden Wohnhäuser, die sich nebenan befinden, ein Räumungsbefehl. Dort leben zwölf Personen, darunter fünf Kinder. Die Familie wehrt sich juristisch gegen die Räumung. In den nächsten Tagen findet eine Anhörung vor Gericht statt. Die Familie argumentiert, die Gemeinde plane, auf dem Grundstück ein jüdisches, religiöses Seminar zu bauen.

Auch der linke Knesset-Abgeordnete Ofer Cassif sieht das so: »Hier geht es um eine Politik der ethnischen Säuberung ... So sehen Besatzung und Apartheid aus«, zitierte ihn die Jerusalem Post. Die Angelegenheit habe nichts mit dem Bau einer Schule zu tun. Cassif ist Abgeordneter der überkonfessionellen Demokratischen Front für Frieden und Gleichheit (Chadasch).

In der Tat nehmen ultraorthodoxe jüdische Nationalisten immer mehr Raum in Scheich Dscharrah für sich in Anspruch. Nach eigenen Angaben erhielt die palästinensische Familie in den vergangenen Jahren mehrfach Angebote zum Kauf des Grundstücks, die sie allesamt ablehnte. »Wir werden nicht erneut weggehen. Die Vertreibung meiner Familie wird sich nicht wiederholen«, erinnerte der Vater am Montag an die »Nakba« 1948, so die palästinensische Nachrichtenagentur Maan.

Laut der offiziellen palästinensischen Nachrichtenagentur WAFA kaufte die Familie das Grundstück in den 1950ern, nachdem sie bei Israels Staatsgründung 1948 aus ihrem alten Haus in Westjerusalem vertrieben worden war. Als die Familie nach Scheich Dscharrah zog, stand Ostjerusalem noch unter jordanischer Verwaltung. Im Junikrieg 1967 eroberte Israel auch dieses Gebiet und hat es inzwischen völkerrechtswidrig annektiert.

Der Abriss der Gärtnerei stößt auf breite internationale Ablehnung. »Der andauernde Versuch, eine palästinensische Familie aus ihrem Haus in Ostjerusalem zu vertreiben, verstößt gegen das Völkerrecht und birgt die Gefahr einer weiteren Eskalation«, twitterte am Montag der niederländische Botschafter in Israel, Hans Docter. »Es ist dringend notwendig, die Situation zu deeskalieren und eine friedliche Lösung zu finden«, schrieb Sven Kühn von Burgsdorff, EU-Beauftragter für die palästinensischen Gebiete, auf Twitter.

Das britische Konsulat, das sich direkt gegenüber dem Streitobjekt befindet, forderte die israelische Regierung im Namen des Vereinigten Königreichs über Twitter dazu auf, »solche Praktiken einzustellen, die nur dazu dienen, die Spannungen vor Ort zu erhöhen«. Konsulin Diane Corner wies darauf hin, dass Vertreibungen in besetzten Gebieten gegen das Völkerrecht verstoßen.

Die Gefahr einer Eskalation besteht durchaus: Bereits im Mai 2021 hatten Auseinandersetzungen in Scheich Dscharrah zu einem heftigen militärischen Schlagabtausch zwischen Israel und den islamistischen Organisationen Hamas und Islamischer Dschihad geführt.“

Der EU-Vertreter für Palästina, der deutsche Diplomat Sven Kühn von Burgsdorff, hat im Dezember 2021 zusammen mit anderen Diplomaten gegen die völkerrechtswidrige Beschlagnahme von palästinensischen Häusern in Jerusalem protestiert. Er sagte bei einem Besuch bei der von der Räumung betroffenen Familie Salem in Sheikh Jarrah:
http://english.pnn.ps/2022/01/17/eu-on-demolitions-in-east-jerusalem-illegal-under-international-lawj/

Dass sich Ihre Nachrichtenredaktion bei diesem brisanten Thema nicht vorher über die Rechtslage informiert hat, ist mir unbegreiflich ( https://www.un.org/webcast/pdfs/SRES2334-2016.pdf )           Mit freundlichen Grüßen, Ekkehart Drost

 




Sehr geehrte Damen und Herren der DLF-Nachrichtenredaktion, in den DLF-Morgennachrichten vom 19.1. 2022, 10 Uhr, hieß es über Hauszerstörungen in Sheik Jarrah in Ostjerusalem:

Martin Breidert - Vorsitzender Bündnis für Gerechtigkeit zwischen Israelis und Palästinensern e.V. www.bip-jetzt.de - 19. 1. 2022


Um die Maßnahme zu verhindern, hatten sich Menschen mit einer Gasflasche und brennbarem Material verschanzt, wie die Polizei mitteilte. Einige von ihnen wurden festgenommen. Mehrere Menschen hatten sich vor Ort aufgehalten, um gegen den Abriss zu protestieren.

An der Stelle sollten eine Schule und sechs Kindergarten-Gruppen gebaut werden, hieß es. Es habe 2017 einen Räumungsbescheid gegeben. Das örtliche Bezirksgericht habe die Familie vor etwa einem Jahr darüber informiert, dass sie das Haus räumen müsse. Versuche der gütlichen Einigung mit den Bewohnern seien gescheitert.

Im vergangenen Jahr hatte der Streit um Häuser von palästinensischen Familien in dem Viertel für massive Spannungen gesorgt. Die Terrorgruppe Hamas im Gazastreifen nahm dies zum Anlass für einen massiven Raketenbeschuss auf Israel. Dem folgte ein elftägiger bewaffneter Konflikt. Israelis und Palästinenser beanspruchen Ost-Jerusalem für sich.

Diese Darstellung des Konflikts ist nicht nur eine Zumutung, sondern völkerrechtlich hanebüchen. Der UN-Sicherheitsrat hat in seiner einstimmigen (!) Resolution 2334 vom 23. Dezember 2016 festgestellt, dass die Konfiszierung palästinensischer Häuser völkerrechtswidrig ist, und ausdrücklich in Nr. 1) und 2) hinzugefügt, dies gelte auch für Ostjerusalem.

https://www.un.org/webcast/pdfs/SRES2334-2016.pdf

Der EU-Vertreter für Palästina, der deutsche Diplomat Sven Kühn von Burgsdorff, hat zusammen mit anderen Diplomaten gegen die Konfiszierung von palästinensischen Häusern in Jerusalem protestiert. Er sagte bei einem Besuch bei der von der Räumung betroffenen Familie Salem in Sheikh Jarrah:

"Ich muss sagen, ich bin immer noch ziemlich besorgt über das, was ich gesehen habe. Wir stehen vor dem Haus der Familie Salem, einem alten Haus, in dem 11 Menschen leben, drei Generationen, vier Kinder, und sie sind von der Räumung in den nächsten Tagen bedroht, und wie ich schon sagte, findet das vor unseren Augen statt, mitten in der Weihnachtszeit, mitten in der Festzeit. Für mich als Christ ist das schwer zu ertragen (...) Für uns, für die Europäische Union und die Partner, und das sind heute viele hier, sind jüdische Siedlungen völkerrechtlich illegal, und das ist besetztes Gebiet in Ost-Jerusalem. Diese Menschen hingegen haben das volle Recht, hier zu leben " https://youtu.be/lSl7d_Q3ST8

http://english.pnn.ps/2022/01/17/eu-on-demolitions-in-east-jerusalem-illegal-under-international-lawj/

Seit Jahren weist der DLF in seinen Sendungen darauf hin, dass die Besetzung bzw. Annexion der Krim völkerrechtswidrig sei. Wir haben niemals in einer Nachrichtensendung des DLF gehört, dass lapidar gesagt worden wäre: Russland und die Ukraine beanspruchen die Krim für sich.

Dagegen wird bei Ostjerusalem der Eindruck erweckt, als stünde hier der Anspruch der Palästinenser gegen den Anspruch der Israelis und es sei offen, wessen Ansprüche mit dem Völkerrecht vereinbar sind. Wenn deutsche Politik behauptet, sich am Völkerrecht zu orientieren, dann hat eine wahrheitsgemäße Berichterstattung eines öffentlich-rechtlichen Senders das Völkerrecht zu beachten, unabhängig von Sympathien der Informanten und der Redaktion.

Es fällt auf, dass die Meldung einseitig die israelische Sicht wiedergibt und das übliche Narrativ von der Hamas bemüht wird. Eine derartige ideologische Missachtung der völkerrechtlichen Situation ist unerträglich. Dass Israel internationales Recht missachtet, ist schlimm genug, dass der DLF sich daran beteiligt, ist unverzeihlich. Die Hörerinnen und Hörer des Deutschlandfunks werden bei dieser Meldung nicht so informiert, wie es für einen öffentlich- rechtlichen Sender angemessen und verpflichtend wäre. Ideologie in Nachrichtensendungen – das geht gar nicht! Darum werden wir uns an den Rundfunkrat wenden.

Das Bündnis für Gerechtigkeit zwischen Israelis und Palästinensern e.V. wird dieses Schreiben an alle seine Mitglieder senden, dazu auch an das Auswärtige Amt sowie an die EU-Vertretung für Palästina.

Selbstverständlich treten wir für die Meinungsfreiheit des DLF ein, wie sie im Grundgesetz Art. 5 formuliert ist, aber wir fordern vom DLF auch die Orientierung an Art. 25 GG, der zum Völkerrecht verpflichtet.

Wir erwarten vom DLF eine sachgemäße Antwort und fordern ihn auf, darzulegen, auf welche Quellen er sich bei dieser irreführenden Nachricht gestützt hat, ob auf das ARD-Studio in Tel Aviv oder auf eine Nachrichtenagentur, falls ja, auf welche?

Mit freundlichen Grüßen - Martin Breidert - Vorsitzender Bündnis für Gerechtigkeit zwischen Israelis und Palästinensern e.V. www.bip-jetzt.de

 

 


Günter Wimmer - 19. 1. 2022

Sehr geehrte Verantwortliche für - eigentlich und so dringlich - notwendige seriöse Nachrichten, Kommentare etc.,

nicht immer, aber immer wieder, und zwar all zu häufig und damit nicht mit (ja: wichtigem!) Pluralismus entschuldbar bringen Ihre Mitarbeiter*innen derart hartnäckig-eingefärbte "Berichte" --- Das wird dem Anspruch eines wichtigen ö.-r. Senders nicht gerecht! Freilich werden viele "freiwillig" die Menschenrechte nicht u n i v e r s a l "Zubilligende" und auch Claqueure jubeln oder grinsen...

Kein Wort, dass Israel den Ostteil Jerusalems völkerrechtswidrig annektiert hatte und folglich (ohne etwa zu nachvollziehbaren Verteidigungshandlungen u.U. "wenigstens ansatzweise" gerechtfertigt zu sein!) weiter dort Unrecht begeht: Ohne Rechtsgrund! Bestätigung? Inwischen wohl Dutzende UN-Resolutionen (Sicherheitsrat und Generalversammlung), die jedoch nicht umgesetzt, also verraten werden. Und damit über den unmittelbaren Kontext hinaus Rechtsgefüge und Rechtsempfinden massiv gefährden. M.a.W.: Etwa Felicia Langer sel. A., jüdische Rechtsanwältin, sagte aufgrund langer beruflicher Erfahrung bereits etwa 2004: "Israel ist für uns Juden ein Rechtsstaat, aber nicht für die Palästinenser! Und wenn ein Staat für Minderheiten kein Rechtsstaat ist: Ist es dann einer?" Bitte nicht missverstehen: Ich de-legitimiere mit diesem Zitat nicht den Staat, sondern diese ja sogar immer noch schlimmer gewordene Politik! Und: Manchmal, deutlich zu selten "funktionieren" israelische Gerichte, auch der Suprime Court. Aber sie missachten derart häufig Völkerrecht und Menschenrechte a u c h der Palästinenser, so dass eben auch kein "Verlass" auf die eigentlich "Rechtsprechende Gewalt" dort ist. So auch die von Ihren Leuten angesprochene Gerichtsentscheidung, die der/dem 'normalen' Hörer*in (nicht jede*r kann in der Materie tiefer "drin" sein) "Recht der Entscheidung" suggeriert.
,
Sie "müssen" natürlich gar nichts. Auch nicht mir glauben oder einzelnen jüdischen Menschenrechtseinrichtungen etc. (Natürlich weiß ich, dass die dort Minderheit sind). Aber Sie lassen (?) erkennbar deutlich einseitig recherchieren. Oder Sie lassen es zu.

Viel, viel zu wenig z.B. (alle leicht zu finden und unmittelbar zu kontaktieren!) bei B'Tselem, Rabbis for Human Rights, ICAHD, Zochrot oder auch (die von der isr. Regierung natürlich auch denunzierten) Breaking The Silence, oder etwa die jüdisch-nichtjüdisch kooperierenden ebenfalls wichtigen Vereinigungen AIC(Alternative Information Center), Parents Circle Family Forum, Combatants for Peace, Tayusch...

Oder auch, anders organisiert und ebenfals wichtig, IWPS (International Women's Peace Service. Von einer Jüdin gegründet, mit jüdischen, christlichen, muslimischen, buddhistischen, atheistischen Frauen...). Übrigens: Auch wenn - auch - diese Gruppierungen vielfach denunziert werden: Auch in Deutschland/Europa können Sie, sollten Sie recherchieren: Z.B. bei den EJJP (European Jews for a Just Peace), deren deutscher Sektion Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost oder regional z.B. die Münchner JPDG (Jüdisch-Palästinensische Dialoggruppe). Ähnliche Verenigungen gibt es in den USA, in Großbritannien und und und.

Keine all dieser Gruppierungen/Vereinigungen "negiert" Israel oder will es gar "überwinden". Aber alle fordern und tun mit ihren Möglichkeiten Recht, Gerechtigkeit - Die Wurzel des Friedens! Oder andersherum: Frieden ist die Frucht der Gerechtigkeit! Der Schlüssel liegt bereit, er muss "nur" genutzt werden. Freilich haben auch wir übrigen Bevölkerungen viel Schuld auf uns geladen, dass wir die Entwicklung so weit haben laufen lassen, dass nun ein Bürgerkrieg drohte (zumindest damit gedroht wird!), wenn Recht durchgesetzt würde.

Um so wichtiger, dass wir alle (auch und gerade ein wichtiger, weit "gehörter" Sender) sorgfältig, behutsam u n d mutig aufklären, erklären, korrigieren, mit Grundlage schaffen für eben eine neue, verantwortliche, a u c h für Juden langfristig hilfreiche, e n d l i c h frieden-fördernde Politik. Sie sind, ich bin, jede*r ist mit zuständig, mit-verantwortlich.

Ich unterstelle, dass auch Sie für sich in Anspruch nehmen, den notwendigen Schutz der Juden zu verfolgen. Aber Sie setzen sich erkennbar (bitte hoffentlich nur bisher) viel zu wenig auseinander mit etwa der Position "So notwendig Beistand ist: Diese unkritische oder viel zu wenig differenzierende 'Solidarisierung' mit Israel gefährdet doch gerade langfristig uns Juden, weil sie wie eine Bestätigung und Befeuerung der uralten schrecklichen Verschwörungsythen wirkt, dass Israel hinter allem steht, verdeckt-mächtig agiert..."

Der Philosemitismus ist eine - nicht mehr tödliche, vordergründig natürlich ent-lastende!!! - Form von Antisemitismus: "Vor 80 Jahren wurden wir aus jedem Recht genommen -- diese Leute heute nehmen uns aus jeder Mit-Verantwortung, also wieder - wenn auch anders - aus jedem Recht!" Die heutige Sendung hat das wieder exemplarisch verdeutlicht.

Ich habe Ihnen nicht nur mit der Länge des Schreibens viel zugemutet. Aber wollte über bloße Beschuldigung und nur Forderungen hinauskommen...

Sie werden sich nicht wundern, dass ich Sie bitte um Eingangsbestätigung und zu gegebener Zeit Mitteilung, was Sie "mit all dem anfangen" mochten und konnten.

Mit freundlichen Grüßen und naiver, aber hoffentlich nicht unberechtigter Hoffnung, dass EINE ANDERE WELT IST MÖGLICH (wenn wir mutig und nachhaltig das je uns Mögliche dazu beitragen) auch Ihre Devise ist. Und wenn möglich, dann auch unser aller Pflicht.  Günter Wimmer

 

Israelische Polizei reißt Haus einer palästinensischen Familie in Sheikh Jarrah ab

15-köpfige Familie wird in Ostjerusalem vertrieben, das 2021 ein Brennpunkt der Kämpfe war
Israelische Streitkräfte stehen vor den Ruinen des palästinensischen Hauses, das sie bei einer Razzia am frühen Mittwochmorgen in Sheikh Jarrah zerstörten.

Bethan McKernan  - 19 Jan 2022

Die israelische Polizei hat eine palästinensische Familie gewaltsam aus ihrem Haus in Sheikh Jarrah, dem besetzten Ostjerusalemer Viertel, entfernt, wo die Räumung im vergangenen Jahr zu den Kämpfen zwischen Israel und der Hamas beigetragen hat.

Etwa ein Dutzend Polizeibeamte kamen in den frühen Morgenstunden des Mittwochs zum Haus der Familie Salhiya und zerrten die 15 Bewohner nach draußen, bevor sie ihr Haus mit einem Bulldozer zerstörten. Die Räumung war die erste, die in Sheikh Jarrah seit fast fünf Jahren erfolgreich durchgeführt wurde.

Yasmin Salhiya berichtete in einem Beitrag in den sozialen Medien, dass einige Mitglieder der Familie geschlagen worden seien, darunter auch ihre neunjährige Schwester. Andere anwesende Anwohner berichteten, dass die Polizei Gummigeschosse eingesetzt und etwa 25 Personen, darunter fünf Familienmitglieder, festgenommen habe. In einer gemeinsamen Erklärung mit der Jerusalemer Stadtverwaltung erklärte die Polizei, dass mehrere Personen wegen des Verdachts auf Verstoß gegen eine gerichtliche Anordnung und Ruhestörung festgenommen wurden.

Die Razzia am Mittwoch fand statt, nachdem die Polizei bereits Anfang der Woche versucht hatte, die Familie zu entfernen. Die Polizei und die Jerusalemer Stadtverwaltung erklärten, dass die Beamten einen gerichtlich genehmigten Räumungsbefehl für "illegale Gebäude, die auf [öffentlichem Raum] errichtet wurden, der für eine Schule für Kinder mit besonderen Bedürfnissen vorgesehen ist ... die den Kindern der gesamten Sheikh Jarrah-Gemeinde zugute kommen kann", durchsetzen wollten.

Beim ersten Versuch am Montag kam es zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei und zu einer angespannten Pattsituation, nachdem Mohammed Salhiya mit Gaskanistern auf das Dach des Hauses gestiegen war und gedroht hatte, sich und das Gebäude in Brand zu setzen, falls die israelischen Streitkräfte eindringen würden. "Wir werden nicht noch einmal fliehen. Wir können nirgendwo anders hin. Ihr habt uns schon einmal vertrieben, 1948. Entweder wir sterben in unserem Haus oder wir leben. Wir werden nicht gehen", sagte er am Dienstag.

Für viele Palästinenser ist der Kampf um Sheikh Jarrah - ein relativ wohlhabendes, überwiegend arabisches Viertel in Ostjerusalem, das an die Altstadt und Westjerusalem grenzt - das Herzstück des israelisch-palästinensischen Konflikts.

Die Kontrolle über das Gebiet umfasst die umfassenderen Fragen der Gerichtsbarkeit über die heilige Stadt, die Rechte der in den von Israel besetzten Gebieten lebenden Palästinenser und das palästinensische Rückkehrrecht.

Der 11-tägige Krieg zwischen Israel und militanten palästinensischen Gruppen im Gazastreifen im vergangenen Mai, bei dem 254 Palästinenser und 13 Menschen in Israel ums Leben kamen, wurde teilweise durch die Wut über die Räumungsbefehle für Sheikh Jarrah ausgelöst, die jüdischen Siedlern Platz machen sollten. Die Demonstrationen führten zu einigen der schlimmsten Gewalttaten in Israel und den palästinensischen Gebieten seit Jahren.

Die Umstände der Räumungsdrohungen sind unterschiedlich. In einigen Fällen haben jüdische Israelis rechtliche Schritte eingeleitet, um das Land einzufordern, das ihrer Meinung nach während des Krieges, der mit der Gründung Israels im Jahr 1948 zusammenfiel, unrechtmäßig eingenommen wurde.

Die palästinensischen Bewohner bestreiten dies und behaupten, das Land sei ihnen von Jordanien im Gegenzug für die Aufgabe ihres Flüchtlingsstatus zugesichert worden, bevor Israel 1967 Ostjerusalem einnahm.

Sieben Familien in Sheikh Jarrah haben in jahrzehntelangen Rechtsstreitigkeiten vor dem Obersten Gerichtshof Israels gegen die drohende Räumung geklagt, aber die Salhiyas gehören nicht zu dieser Gruppe.

Die Familie wartet immer noch auf das Ergebnis einer endgültigen Berufung gegen ein Urteil aus dem Jahr 2017, das die Enteignung des Landes durch die Jerusalemer Stadtverwaltung bestätigte.

Etwa 200 weiteren Familien in Ostjerusalem droht aufgrund von Räumungsbefehlen die Vertreibung. Die Spannungen werden durch die Anwesenheit von rund 200 000 jüdischen Siedlern, die in dem Gebiet leben, noch verschärft.

Nach Angaben der Vereinten Nationen ist die Zahl der israelischen Abrisse palästinensischer Häuser im besetzten Westjordanland und in Ostjerusalem im Jahr 2021 gegenüber dem Vorjahr um 21 % gestiegen.  Quelle

 

 

 


 

 

 

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Fotos von: Oren Ziv / Activestills - 19. 1. 2022

 

 Israelische Aktivisten protestieren in Jerusalem gegen die Vertreibung der Familie Salhia aus ihrem Haus in Sheikh Jarrah, Jerusalem,

die heute in den frühen Morgenstunden stattgefunden hat. Mindestens 6 Demonstranten wurden von der israelischen Polizei festgenommen. Dies war die zweite Vertreibung der Familie Salhia, seit sie 1948 aus dem Dorf Ein Karem in Jerusalem vertrieben wurde, das bis heute von israelischen Siedlern bewohnt wird. Während einige israelische Aktivisten mit der Besetzung des Westjordanlandes, einschließlich Ostjerusalems, nicht einverstanden sind, wenden sich andere gegen das gesamte israelische Siedlerkolonialregime in der gesamten Region zwischen Mittelmeer und Jordan.

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Israel zerstört das Haus von Sheikh Jarrah in einem grausamen und kriminellen Akt

Tamara Nassar - 19. Januar 2022 - Übersetzt mit DeepL

Die israelische Polizei zerstörte am Mittwoch mitten in der Nacht das Haus der Familie Salhiya im besetzten Ostjerusalemer Stadtteil Sheikh Jarrah. Gegen 3:30 Uhr morgens stürmte die israelische Polizei das Haus und führte die Familie und Aktivisten gewaltsam ab. Die Polizei setzte Blendgranaten ein und verhaftete mehr als ein Dutzend Personen, bevor sie das Haus dem Erdboden gleichmachte.

"Die Familie weiß nicht, wohin sie gehen soll", sagte der Norwegische Flüchtlingsrat über die sieben Bewohner, darunter fünf Kinder. "Das physische und psychische Wohlergehen der Kinder ist nun gefährdet, nachdem sie mit ansehen mussten, wie ihr Zuhause in der Dunkelheit in Schutt und Asche gelegt wurde."

"Diese grausamen Taten machen die Salhiyas zu zweifachen Flüchtlingen", erklärte Human Rights Watch am Mittwoch. "So sehen Apartheid und Verfolgung aus. Die Täter dieser Verbrechen gegen die Menschlichkeit sollten strafrechtlich verfolgt und sanktioniert werden."


Die Familie Salhiya stammt aus Ein Karem, einem Dorf westlich von Jerusalem. Sie wurden während der Nakba, der Vertreibung von 800.000 Palästinensern im Jahr 1948 zur Gründung Israels, ethnisch gesäubert. Sie hatten jahrzehntelang in dem Haus gelebt, das Israel gerade zerstört hatte.

Die israelischen Streitkräfte trafen am Montag beim Haus der Salhiyas ein und versuchten, es abzureißen, doch Mahmoud Salhiya und Aktivisten blieben auf dem Dach, während Salhiya drohte, sich und das Haus in Brand zu setzen, falls der Abriss fortgesetzt würde.

An diesem Tag zerstörte die israelische Armee auch das Geschäft der Familie, eine Gärtnerei. Europäische, britische und kanadische Diplomaten veranstalteten am Montag Fototermine in der Nähe des Salhiya-Hauses, um "Zeuge" dessen zu sein, was sie als Verletzung des Völkerrechts durch Israel anerkannten. Ihre Theatralik und zahnlosen Proteste hielten Israel jedoch nicht davon ab, Tage später zurückzukehren und die Zerstörung zu vollenden.

Ir Amim, eine israelische Gruppe, die die Siedlungsaktivitäten in Jerusalem überwacht, sagte, dass den israelischen Behörden "mehrere Möglichkeiten zur Verfügung standen", die es der Familie Salhiya ermöglicht hätten, "sicher in ihren Häusern zu bleiben".

Doch "sie entschieden sich stattdessen dafür, eine palästinensische Familie zynisch zu enteignen". Die Familie sei dabei, den Fall vor dem Obersten Gerichtshof Israels anzufechten, sagte ihr Anwalt der Tageszeitung Haaretz aus Tel Aviv.

Zynische Ausrede
- Israel beschlagnahmte und zerstörte das Haus der Salhiya unter dem Vorwand, es werde für den Bau einer Schule für Palästinenser benötigt. Die israelische Besatzungsbehörde behauptet, die Schule werde "Hunderten von Kindern mit besonderen Bedürfnissen aus ganz Ostjerusalem" dienen.   Die israelische Polizei veröffentlichte sogar ein Video des Abrisses, auf dem zu sehen ist, dass die geplante Schule der Gemeinde "zugute kommen" wird.

Ir Amim erklärte jedoch, dass es in der Nähe ein Grundstück gab, das für den Bau einer Schule hätte genutzt werden können. Israel hat dieses Land jedoch für eine Jeschiwa - eine jüdische religiöse Schule - vorgesehen, die dazu beitragen wird, die Präsenz israelischer Siedler im besetzten Ostjerusalem zu festigen, was einen Verstoß gegen das Völkerrecht darstellt.

"Der Gedanke, anstelle einer neuen Jeschiwa in Sheikh Jarrah Schulen für Palästinenser zu bauen, ist in den Augen der israelischen Behörden unvorstellbar", so Ir Amim weiter. "Eher würden sie palästinensische Familien aus ihren Häusern vertreiben, um solche Bedürfnisse zu befriedigen."

Der Zynismus des israelischen Vorgehens wird noch deutlicher, wenn man bedenkt, dass Israel, die Besatzungsmacht in Ostjerusalem, jahrzehntelang die Bildung der Palästinenser in der Stadt vernachlässigt hat, was zu einem gravierenden Mangel an Klassenzimmern geführt hat.

Gleichzeitig hat Israel seine jüdischen Kolonialsiedlungen im und um das besetzte Ostjerusalem massiv ausgebaut.

Plötzlich ist Israel daran interessiert, Schulen für Palästinenser zu bauen, aber der einzige Ort, den es dafür finden konnte, ist offenbar die Ruine eines palästinensischen Hauses.

Die israelischen Behörden führten die Abrissarbeiten mit Hyundai-Ausrüstung durch und trugen damit effektiv zu einem Kriegsverbrechen bei, wie es Human Rights Watch nannte.

Die Palästinenser fordern den südkoreanischen Konzern seit langem auf, die Verwendung seiner Geräte durch Israel bei der Begehung solcher Verbrechen einzustellen.


Im Schutze der Nacht
- Israel entschied sich, die Zerstörung mitten in der Nacht durchzuführen, wenn weniger Kameras, Reporter und Aktivisten anwesend waren. Dies war eindeutig ein Versuch, ein PR-Desaster zu vermeiden. Schließlich waren es Israels Bemühungen, andere Familien aus ihren Häusern in Sheikh Jarrah im letzten Frühjahr zu vertreiben, die zu einer umfassenden Konfrontation mit den Palästinensern eskalierten, einschließlich Israels 11-tägiger Bombardierung des Gazastreifens im Mai.

Der Bau einer Schule ist kein stichhaltiger Vorwand dafür, dass Israel gegen das Völkerrecht verstößt und eine palästinensische Familie obdachlos macht. Aber es ist auch unmöglich, die von Israel kontrollierte Gemeinde beim Wort zu nehmen. Wenn das Land erst einmal in den Händen Israels ist, ist nicht abzusehen, was damit geschehen wird. Jahrzehntelang hat Israel den Palästinensern, einschließlich der palästinensischen Bürger Israels, den Bau von Wohnungen und anderen Infrastrukturen versprochen, um sie dann zu verwerfen. Gleichzeitig hat es die Besiedlung des Landes ausschließlich zum Nutzen von Juden vorangetrieben - eine Situation, die Palästinenser und Menschenrechtsgruppen treffend als Apartheid bezeichnen.  Quelle

 

Wie sollen meine Kinder aufwachsen und nicht voller Hass sein?

Lital Salhiyeh, deren Familienhaus in Sheikh Jarrah am Mittwochmorgen zerstört wurde, weiß nicht, wohin sie und ihre Familie jetzt gehen werden.-

Yuval Abraham - 19. Januar 2022 - Übersetzt mit DeepL


Die Überreste des Hauses der Familie Salhiyeh, das von den israelischen Behörden abgerissen wurde, im Ostjerusalemer Stadtteil Sheikh Jarrah, 19. Januar 2022. (Jamal Awad/Flash90)


Israelische Sicherheitskräfte haben am Mittwoch in den frühen Morgenstunden das Haus der Familie Salhiyeh im Ostjerusalemer Stadtteil Sheikh Jarrah abgerissen und die Bewohner gewaltsam vertrieben. Die Polizei stürmte das Haus gegen 3.15 Uhr und vertrieb die Familie und Aktivisten, die gekommen waren, um das Haus der Familie zu verteidigen, gewaltsam. Nach Angaben palästinensischer und israelischer Aktivisten, die vor Ort waren, unterbrachen die Beamten die Stromzufuhr zum Haus, bevor sie Betäubungsgranaten einsetzten und 18 Personen verhafteten, darunter Mitglieder der Familie Salhiyeh, palästinensische Aktivisten und fünf israelische Aktivisten. Alle israelischen Aktivisten und einige Palästinenser wurden wieder freigelassen, während andere in israelischem Gewahrsam bleiben, darunter Mahmoud, der Vater der Familie.

Nach der Vertreibung drangen Bulldozer in das Haus der Familie ein und zerstörten es, in dem Lital Salhiyeh, ihr Mann Mahmoud, ihre vier Kinder und Mahmouds Mutter lebten. Die Überreste des Hauses und die Habseligkeiten der Familie, darunter Fotoalben und Rucksäcke der Kinder, lagen in den Trümmern verstreut.

"Plötzlich hörten wir einen Knall. Ich sprang aus dem Bett und schaltete das Licht an - aber es gab keinen Strom im Haus", erzählte mir Lital nach der Sprengung. "Ich hob meinen Kopf und sah um mich herum nur Hunderte von Lichtern aus Helmen. Es war ein schrecklicher Anblick." Lital, eine israelische Jüdin, die ursprünglich aus Rishon LeZion stammt, sagte, sie sei eine halbe Stunde vor dem Eindringen der Polizei in ihr Haus zu Bett gegangen. Als sie die Knallgeräusche hörte, sprang sie aus dem Bett und begann zu rennen. "Ich suchte meine kleine Tochter Aya, die neun Jahre alt ist und im anderen Zimmer bei ihrer Tante schlief. Ich wollte zu ihr gelangen. Ein Polizist fing mich auf und fragte: 'Was machst du da?'"

"Jetzt ist Aya bei mir. Sie und ich in unseren Pyjamas. Sie ist traumatisiert. Sie schläft nachts nicht. Sie ist still, spricht kein Wort. Alles, was mir im Moment wichtig ist, ist, dass meine Familie aus der Haft kommt - das ist alles. Ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie Mahmoud und mein Sohn Amir verhaftet wurden, aber ich weiß nichts über Adal und Nur. Nur ist 16 Jahre alt."

Die Familie Salhiyeh lebte in Sheikh Jarrah, seit sie während der Nakba aus ihrem Elternhaus im palästinensischen Dorf Ayn Karim (heute Ein Kerem) in Westjerusalem vertrieben wurde. Im Jahr 1958 erwarb die Familie ein sechs Dunam großes Grundstück in der Nachbarschaft. Im Jahr 2017 wurde es von der Jerusalemer Stadtverwaltung für öffentliche Zwecke enteignet, um dort eine Schule und einen Kindergarten einzurichten. Die Familie klagte gegen die Enteignung, aber die Gerichte bestätigten die Entscheidung.

Am Montag wurde die Familie in letzter Minute verschont, als Polizeikräfte eintrafen, um den Abriss durchzuführen. Sie mussten jedoch feststellen, dass Mahmoud Salhiyeh zusammen mit mehreren Jugendlichen das Haus seiner Familie mit Gaskanistern gesichert und gedroht hatte, sie zu zünden, falls die Räumung durchgeführt würde. Die Polizei zog sich schließlich zurück, zog aber erst ab, nachdem sie andere Gebäude auf dem Grundstück der Familie abgerissen hatte, darunter eine Gärtnerei und einen Friseursalon.

Im Jahr 2021 entschied das Jerusalemer Bezirksgericht zu Gunsten der Gemeinde und ließ die Räumung zu. Letzte Woche beantragte der Anwalt der Familie Salhiyeh die Aussetzung der Räumung mit der Begründung, dass der Räumungsbefehl nur für die Eltern und nicht für die anderen Familienmitglieder gelte. Das Gericht forderte die Stadtverwaltung zwar auf, zu den Behauptungen der Familie Stellung zu nehmen, verzögerte oder stoppte die Anordnung jedoch nicht.

"Ich kann nirgendwo hin, ich habe kein Zuhause", sagte Lital. "Was werden wir tun? Werden wir bei einer anderen Familie leben? Wir sind sehr viele Menschen. Sie haben unser Haus zerstört, damit wir nirgendwo mehr hingehen können. Wie können sie erwarten, dass meine Kinder aufwachsen und nicht voller Wut und Hass gegen sie sind? Dies ist nicht mehr mein Land. Nach dem heutigen Tag ist dies nicht mehr mein Land.   Quelle

Sage nicht, das habe ich nicht gewusst…

Es sind Juden, die arabische Häuser zerstören und ihre Bewohner vertreiben, und nicht umgekehrt…
Am 19. Januar 2022 zerstörten #israelische_Bulldozer auf Befehl der #israelischen_Armee erneut ein Haus im Dorf Ramadeen, südlich von AlKhalil

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Weitere Zerstörung palästinensischer Häuser im Westjordanland und im besetzten Jerusalem.

WAFA -  19. Januar 2022 - Übersetzt mit DeepL

Am heutigen Mittwoch rissen die israelischen Besatzungstruppen ein palästinensisches Haus in einer Ortschaft südlich der Stadt Hebron im Süden des besetzten Westjordanlandes ab, wie lokale palästinensische Quellen berichteten.

Das Haus wird von fünf Palästinensern, darunter Kinder, bewohnt und erstreckt sich über 70 Quadratmeter wurde heute abgerissen, wobei festgestellt wurde, dass die Familie in dieser Kälte obdachlos geworden ist.

Seit Beginn des aktuellen Monats haben die israelischen Behörden Bescheide ausgestellt, um sechs Häuser und vier Baracken von palästinensischen Bürgern abzureißen.

In Jerusalem zwang die Besatzungsbehörde eine jerusalemitische Familie, ihr Haus im Stadtteil Wad Al-Joz im besetzten Jerusalem zu zerstören, wie lokale palästinensische Quellen berichteten.

Das Haus erstreckt sich über 70 Quadratmeter, wurde seit 2016 gebaut und von der achtköpfigen palästinensischen Familie 'Ja'bari' bewohnt.

Die Stadtverwaltung hatte der Familie eine Frist bis zum 25. Januar 2022 gesetzt, um ihr eigenes Haus abzureißen, und verhängte exorbitante Geldstrafen von mehr als 70.000 Schekel (17.500 Euro).   -  N.S    Quelle
 

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Siedler entwurzeln und stehlen Olivenbäume südlich von Hebron

Hebron, 18. Januar 2022

Siedler entwurzelten 30 Olivenbaumsetzlinge in Masafer Yatta, südlich von Hebron, und stahlen sie.


Fouad Al-Amour, der Koordinator der Schutz- und Resilienzkomitees südlich von Hebron, sagte, eine Gruppe von Siedlern habe den Zaun eines mit Olivenbäumen bepflanzten Grundstücks durchtrennt, die Olivenbaumsetzlinge aus dem Boden gerissen und sie gestohlen.

Der Olivenbaum ist ein integraler Bestandteil der lokalen Landschaft, so dass er zu einem Emblem Palästinas (Friedenssymbol) geworden ist. Heute ist er ein Opfer des palästinensisch-israelischen Konflikts.

Die Angriffe von Siedlern auf palästinensische Olivenbäume nehmen ständig zu, motiviert durch Hass, mit dem Ziel, die Palästinenser zu terrorisieren.

Die Olivenernte ist eine der wichtigsten Jahreszeiten für Tausende palästinensische Haushalte in den besetzten Gebieten, deren Einkommen stark vom Erfolg dieser Saison abhängt.

Mit mehr als 12 Millionen Olivenbäumen, die auf 45% der landwirtschaftlichen Nutzfläche des Westjordanlandes gepflanzt sind, ist die Olivenernte eine der größten Quellen wirtschaftlicher Nachhaltigkeit für Tausende palästinensische Familien.

Laut UN OCHA unterstützt die Olivenölindustrie den Lebensunterhalt von mehr als 100.000 Familien und macht ein Viertel des landwirtschaftlichen Bruttoeinkommens in den besetzten Gebieten aus.

Doch wie die lokale NGO MIFTAH feststellte, "haben Olivenbäume mehr als nur eine wirtschaftliche Bedeutung im Leben der Palästinenser. Sie sind nicht wie alle anderen Bäume, sie symbolisieren die Verbundenheit der Palästinenser mit ihrem Land."

Seit 2010 haben israelische Siedler mehr als 100.000 entwurzelt, verbrannt und chemisch vergiftet, wodurch palästinensischen Landwirten Verluste in Höhe von schätzungsweise Millionen Dollar entstanden sind.   F.N    Quelle

Beiträge geben nicht unbedingt und in allen Aussagen  die Meinung der Redaktion wieder.
 

Eine kleine Auswahl weiterer Nachrichten und  Texte,  in meist englischer Sprache

UN Special Coordinator expresses concern over Israel's eviction of families from their homes in East Jerusalem

FM Malki at UNSC meeting: You want to help us end this conflict, end Israeli impunity (wafa.ps)

Premier, foreign ministry, Arab League describe Israeli demolitions in occupied Jerusalem as ethnic cleansing

Palestinian family in Jerusalem forced by Israeli municipality to demolish its own house (wafa.ps)

Palestinian Family Forced To Demolish Its Home In Jerusalem – – IMEMC News

Israeli Army Forces Palestinians To Demolish Home, Shops, In Jerusalem – – IMEMC News

‘Two-time refugees’: Israel forcibly expels Palestinian family from Sheikh Jarrah, demolishes their home – Mondoweiss

Presidency condemns Israeli demolition of Salhia family homes in occupied Jerusalem (wafa.ps)

'How do they expect my children to grow up and not be full of hatred?' (972mag.com)

Soldiers Demolish Two Homes, Abduct 27 Palestinians, In Sheikh Jarrah – – IMEMC News

What Gabriel Boric’s victory in Chile will mean for Palestine – Mondoweiss

Israeli police detain activists protesting demolition of Salhia homes (wafa.ps)

Soldiers Abduct Two Palestinians, Including A Woman, Near Al-Aqsa – – IMEMC News

Despite Police Escalation, Palestinians In The Negev Continue To Struggle For Their Existence – – IMEMC News

Army Abducts A Former Political Prisoner Near Ramallah – – IMEMC News

As Naqab protests intensify, Bedouin women are taking the helm (972mag.com)

Israeli Soldiers Abduct Two Palestinian Teens In Hebron – – IMEMC News

Soldiers Injure 28 Palestinians Near Nablus – – IMEMC News

Israeli organization says there were multiple options to spare the demolition of the Salhia residence (wafa.ps)

Marriage in Gaza: Young Palestinians take on crippling debt to tie the knot – Mondoweiss

I spent a week watching the Israeli Fox News. Here's what I learned (972mag.com)

Fatah reasserts President Mahmoud Abbas as its head, chairman of the PLO, and president of Palestine (wafa.ps)

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