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Israelische Kampfflugzeuge greifen mehrere Orte in Gaza an (VIDEO)
16. April 2021 - Übersetzt mit DeepL

Israelische Kampfflugzeuge haben heute mehrere Orte im belagerten Gazastreifen angegriffen, wie die palästinensische Nachrichtenagentur WAFA meldet.

Israelische F-16-Kampfflugzeuge feuerten zwei Raketen auf ein Gelände westlich des Flüchtlingslagers Nuseirat im Zentralstreifen ab, zerstörten es und setzten es in Brand, während sie Schäden an nahegelegenem Eigentum verursachten.

Die Kampfflugzeuge zielten auch auf ein Gelände in der Nähe des zerstörten internationalen Flughafens von Gaza und richteten dort großen Schaden an.

Außerdem schlugen sie mit mindestens einer Rakete auf ein offenes landwirtschaftliches Gelände östlich des Stadtteils Ez-Zeitoun im Südosten von Gaza-Stadt ein, wodurch ein tiefes Loch entstand. Es wurden jedoch bei keinem der Luftangriffe Verletzte gemeldet.

 


Israelische Militärquellen behaupteten, dass die Angriffe als Vergeltung für den Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen in Richtung Südisrael am frühen Donnerstagabend durchgeführt wurden.

Der Gazastreifen mit seinen 2 Millionen Einwohnern steht seit 2006 unter einer hermetischen israelischen Belagerung, als die palästinensische Gruppe Hamas die demokratischen Parlamentswahlen im besetzten Palästina gewann. Seitdem hat Israel zahlreiche Bombardierungen und mehrere große Kriege durchgeführt, die den Tod von Tausenden von Menschen zur Folge hatten.   Quelle

Quelle und mehr - facebook - Palästinakomitee Stuttgart

 



Quelle

Der 17.04. ist der Tag, an dem Palästinenser*innen und Palästinasolidarische auf der ganzen Welt ihre Solidarität mit politischen palästinensischen Gefangenen zeigen. Wir rufen für diesen Tag alle revolutionären Gruppen und Menschen auf, mit uns gemeinsam hier in Berlin unseren Beitrag zum andauernden Kampf der Palästinenser*innen in den zionistischen Knästen zu leisten.

Warum demonstrieren wir jährlich wiederkehrend an eben diesem 17.04. unsere Solidarität mit unseren Gefangenen? Weil wir verhindern müssen, dass die zionistische kolonialistische Realität zur Normalität wird. Für politische Gefangene ist jeder Tag ein Tag, an dem sie den Mechanismen repressiver Staaten ausgeliefert sind und diesen widerstehen - für sie gibt es keine Normalität und deswegen sollte es auch für uns hier keine geben.

In Zeiten einer globalen Pandemie, in der sich der zionistische Staat als Impfweltmeister aufspielt und gleichzeitig gerade die palästinensischen Gefangenen schutzlos vor dem gefährlichen Virus in ihren Zellen zurücklässt, müssen wir gemeinsam und laut auf die globalen ausbeuterischen Verhältnisse aufmerksam machen, die es erlauben, dass Repression und Kolonialismus im Namen der Demokratie und des Fortschrittes legitimiert und gefeiert werden.

Wir gehen auf die Straßen Berlins in Solidarität mit der palästinensischen Einheit, die der Repression vereint im Geiste und vereint im Leid tagtäglich die Stirn bietet. Nicht trotz, sondern gerade weil der 17.04. dieses Jahr in den islamischen Fastenmonat Ramadan fällt, wollen wir unsere Solidarität mit den vom zionistischen Staat unterdrückten Menschen gemeinsam mit unseren muslimischen Geschwistern - stellvertretend für die religiöse und kulturelle Vielfalt Palästinas - zeigen. Der 17.04.2021 ist deshalb ein Tag, den wir auch denjenigen widmen, die den Ramadan durch Gitterstäbe und Stacheldraht getrennt von ihren Liebsten und Familien verbringen müssen - genau wie bereits viele palästinensische christliche Gefangene die Osterzeit in ihren kahlen Zellen fern ihrer familiären Wärme verbringen mussten.   Quelle


 

BDS vs. die Lüge des "Woke Zionism"

"Woke Zionism"" ist eine Lüge, die versucht, Antizionismus und Antisemitismus in einen Topf zu werfen. Wir müssen darauf reagieren, indem wir die Realität und die Forderungen der unter Apartheid lebenden Palästinenser bekräftigen.

Olivia Katbi Smith und Dylan Saba - 14. April 2021 - Übersetzt mit DeepL

Inmitten der Post-Trump-Euphorie und der Feierlichkeiten zur Amtseinführung hat Präsident Bidens Kandidat für das Außenministerium in aller Stille die Absicht der neuen Regierung bekräftigt, die US-Botschaft in Israel in der umstrittenen Stadt Jerusalem zu belassen. In der Zwischenzeit geht die militärische Besetzung und koloniale Besiedlung des Westjordanlandes unvermindert weiter, trotz der immensen Kosten an Menschenleben und Menschenwürde sowie der nahezu allgegenwärtigen globalen Verurteilung. Gaza, eines der am dichtesten besiedelten Gebiete der Erde, bleibt unter Belagerung; seine fast zwei Millionen Einwohner (über 40 % davon sind unter 14 Jahre alt) tun ihr Bestes, um trotz der seriellen israelischen Bombenkampagnen, von denen sich die Gazaner materiell nicht erholen können, weiterzumachen. Darüber hinaus hat die COVID-19-Pandemie der israelischen Apartheid eine neue Front beschert, da Israel sich weigert, Millionen von Palästinensern innerhalb seines Hoheitsgebiets Impfungen zur Verfügung zu stellen. Die neue Biden-Administration hat keinen Wunsch signalisiert, von der unbeirrbaren amerikanischen politischen, militärischen und diplomatischen Unterstützung für Israel abzuweichen, die diese erniedrigenden Bedingungen seit Jahrzehnten aufrechterhalten hat.

Als Antwort darauf hat die amerikanische Linke, frisch erschüttert von vier Jahren Trump-Präsidentschaft und einer aufständischen Präsidentschaftskandidatur von Bernie Sanders, gesehen, wie die Demokratischen Sozialisten von Amerika (DSA), die Jüdische Stimme für Frieden (JVP), die Rote Nation und andere linke Organisationen sich der Boykott-, Desinvestitions- und Sanktionsbewegung (BDS) angeschlossen haben.

Dieser Aufruf zur Beendigung der israelischen Apartheid wurde ursprünglich von weiten Teilen der palästinensischen Zivilgesellschaft im Jahr 2005 initiiert. Die BDS-Bewegung entstand nach dem relativen Scheitern von zwei Intifadas (der ersten unbewaffneten und der zweiten bewaffneten), bilateralen Verhandlungen unter Vermittlung der USA und Appellen an US-kontrollierte internationale Gremien.

Sie ruft zu einem internationalen Boykott israelischer Institutionen auf, die das Apartheidregime aufrechterhalten, bis drei Forderungen erfüllt sind: 1) das Ende der israelischen Besatzung und Kolonisierung arabischer Gebiete, einschließlich der Westbank, des Gazastreifens und der Golanhöhen, und den Abbau der Mauer; 2) die Anerkennung der Rechte palästinensischer Bürger Israels auf volle Gleichberechtigung; und 3) die Anerkennung und Förderung des Rechts auf Rückkehr für palästinensische Flüchtlinge. Seit ihrer Einführung hat sie sowohl weltweit als auch in den USA bemerkenswerten Auftrieb erhalten, da verschiedene Gewerkschaften, Kirchen, Nichtregierungsorganisationen, Bewegungsorganisationen und prominente Aktivisten und Akademiker ihre Unterstützung für diese Bemühungen zugesagt haben.

Es überrascht nicht, dass BDS von denjenigen in den USA, die die Apartheid unterstützen, systematisch bekämpft wird. Seit Jahren argumentieren Kritiker, dass die BDS-Bewegung unfairerweise Israel für seine Menschenrechtsverletzungen und humanitären Missstände ins Visier nimmt, da andere solche Gräueltaten auf der ganzen Welt ohne entsprechende Boykotte existieren. Kritiker behaupten auf dieser Grundlage, dass die Unterstützung für BDS innerhalb der USA ein verschleierter Antisemitismus ist, der sich gegen die einzige jüdische Mehrheitsnation richtet, und dass die Opposition gegen die Besetzung Palästinas als Deckmantel für diesen versteckten Animus dient. Sie verweisen auf wachsende Vorfälle von Antisemitismus auf nationaler Ebene und auf offen antisemitische Äußerungen und Demonstrationen von Neonazi-Bewegungen als Teil einer steigenden Flut von ideologieübergreifendem Antisemitismus, von dem sie die BDS-Bewegung als einen Ausdruck sehen.  >>>

 

2005 BDS  Aufruf Palästina
2015 - Deutschlandweiter BDS-Aufruf
2019 Bundestag gegen BDS
2019 - Spionage  Lobbying - Israel gegen BDS
BDS-Befürworter
2015 BDS
EU-Zollpräferenzabkommen
Kennzeichnung Siedlungsprodukte
Geschichte  BDS Bewegung Israel
Europäische Gewerkschaftsinitiative 2016
Stimmen für BDS
US: Staaten verwenden Anti-Boykott-Gesetze
USA Geheimdienste spionieren BDS aus
2019 - Juden wegen Antisemitismus angeklagt
Reaktionen -  T. Schmitz „Hauptsache dagegen"
BDS verändert die Debatte - N. Thrall

 

Rückschläge, politische Manipulationen und Grausamkeiten in Palästina

Palestine Update Nr. 459 - 9.4.21

 Kommentar -  Ranjan Solomon - Dass Biden seine Periode als Präsident in der Frage Palästina genauso beenden wird wie alle seine Vorgänger, liegt allmählich auf der Hand. Biden hat niemals wirklich so geklungen wie der Mann, der den Palästinensern Freiheit und Gerechtigkeit bringen wird. Ein paar vage Hinweise waren alles, was er angeboten hat. Wenn 2024 kommt, werden die Dinge in Palästina wahrscheinlich noch schlimmer sein. Die USA könnten Hilfe verstreuen und viel-seitige Agenturen mit erhöhten Zuwendungen unterstützen. Das sind keine wirklichen Lösungen.

Israel wird sich mehr Land unter den Nagel reißen, mehr Siedlungen bauen, immer noch mehr Palästinenser einsperren, mehr Häuser demolieren und landwirtschaftliches Nutzland zerstören, mehr Trennmauern bauen und absolute alles, was die Okkupation bisher getan hat, verdoppeln. 

Währenddessen wird mehr Theater gemacht werden in der Form von Gipfeltreffen, die gut sichtbar sind und Besuchen nur aus Propagandagründen. Amerika ist einfach unfähig, den Konflikt zu lösen. Sie haben sich auf ihre Seite geschlagen, und können sich nicht zurückziehen. Die zionistischen Lobbys würden das nicht zulassen. Auch sind die meisten anderen Nationen nicht in der Lage, irgendetwas Greifbares zu tun. Der Rest der Welt ist hilflos geworden und wird sich für opportunistische Allianzen und Verhandlungen mit dem Westen lieber entscheiden als sich mit den palästinensischen Rechten herumzuschlagen. Nach dem Kalten Krieg und nachdem die Bewegung der blockfreien Staaten überflüssig geworden war, ist es schwer, Optimismus aufzubauen. Am Ende bringen die Wahlergebnisse in den Vereinten Nationen nicht mehr sehr viel in Richtung auf eine Lösung.

Währenddessen entwickelt Israel seine geheimen militärischen Kapazitäten, wirft Funken in die Region, exportiert Spionageartikel an Diktatoren in der Region und Faschisten im Ausland, und versucht, den ganzen Mittleren Osten zu kontrollieren und sich einzumischen, wo immer es verbündete faschistische Herrscher gibt. Es mag durchaus eines Tages auf der Arabischen Straße zum Siedepunkt kommen, wenn die Menschen merken, dass ihnen ihre Würde und alles andere unter dem Vorwand der Diplomatie weggenommen wird. Wir müssen nur bis dahin warten. Und es mag gerade passieren, dass der Widerstand kreative Militanz finden wird, jedoch nicht notwendigerweise gewalttätige. Ziviler Ungehorsam in Freiheitskämpfen war oft gewaltlos - und trotzdem militant. Die Geschichte zeigt, wie Beständigkeit im Widerstand gegen Kolonisierung viele Länder unregierbar machen kann für Besetzer und Kolonisten.

Wenn – und das ist ein großes Wenn – es dem ICC (International Criminal Court) gelingt, Israel rechtlich und politisch angeschlagen stehen zu lassen, es seine Legitimität verliert und einige seiner Generäle im Gefängnis vorfindet (einschließlich Gantz), wäre das eine andere Geschichte. Aber für jetzt heißt das, in einem extremen Optimismus zu leben. Wenn der ICC so weitermachen könnte, wie er es jetzt tut, wäre das der ideale politische Stand der Dinge.

Sowohl Palästina wie auch Israel sind in diesen Tagen gefangen durch demokratische Auftritte. Israel hat seine vierte Wahl innerhalb von zwei Jahren durchgeführt und könnte bald seine fünfte absolvieren. Wie gewöhnlich ist die Sache ungenau – kein klarer Sieger.

Inzwischen ist Palästina auch erpicht auf eine Wahl. Und sehr ernstzunehmende Analytiker sehen für die gesetzgebenden und Präsidentenwahlen Palästinas keine ernstzunehmende Rationale. Mit Sicherheit hat die Ankündigung nichts zu tun mit innenpolitisch lokalen, vom Volk verlangten Gründen für Forderungen der Menschen und öffentlichem Druck. Auch sucht die derzeitige Gruppe von Regierenden keine Neuordnung des politischen Systems oder bringt neue Muster zu regieren oder eine politische Verjüngung heran. Ein nicht funktionierendes System kann nicht schöpferisch tätig sein, erneuern oder Organisationsmuster verändern wie diejenigen der Palestine Liberation Organization (PLO).    

Die Entscheidung entspringt aus internationalen Faktoren. Die politische Klasse möchte auf den Punkt kommen, dass sie jetzt bereit sind für Verhandlungen und dass sie Faktoren besitzen für einen vernünftigen Grad von politischer Pluralität. Wenn lokale Entscheidungen getroffen werden, um externe Faktoren zu befriedigen, ergibt sich die ernste Gefahr, die Unversehrtheit der palästinensischen Autonomie zu beschädigen und ihre Wahl für Freiheit und Autonomie. Kurz gesagt, Wahlen sind kein Gegengift gegen Israels kolonialistisch-rassistische Okkupation. Tatsächlich könnte die Art der Bedingungen, die angestrebt werden, zu einer Situation schlimmer-als-status quo führen.  

Indem die Gesinnung der Leute auf die Wahlen fixiert ist – die verfehlten israelischen und die möglicherweise schädlichen palästinensischen Wahlen – ist Israel frei, verrückte Praktiken vorzunehmen, wie z.B. bizarre Mengen von Kindern (Jugendlichen) festzuhalten. Bei der letzten Zählung waren es seit Jänner 230 palästinensische Minderjährige – seit Jänner allein 230 minderjährige Palästinenser !! Andere versuchen, palästinensische Flüchtlinge im Libanon  dazu zu bringen, auf ihr Rückkehrrecht gegen ein Entgelt zu verzichten. Die Wahlen und ihre Folgen werden eine ganze Menge von Verbrechen der Besatzer mitenthalten. In Solidarität  Ranjan Solomon

 

 

 

Biden hat keine Pläne, um den Israel-Palästina-Konflikt zu lösen

„Es ist der ultimative Preis in der Diplomatie - und fast jeder moderne Präsident hat ihn gesucht trotz der langen, verräterischen Vorgaben: eine Lösung für die jahrzehntelange Israel-Palästina-Krise. Joe Biden ist jedoch überhaupt nicht interessiert … Einige warnen, dass – wenn das Thema aus der Priorität genommen wird oder sich zu langsam bewegt - Biden

die Zweistaatenlösung außer Reichweite stellen könnte, besonders, wenn Israel weiter daran bleibt, seine Siedlungen in die Gebiete vorantreibt, die von den Palästinensern zurück-gefordert werden.“ (Quelle)

 

 

 

Auf seiner Reise nach Israel traf sich der slowenische Premierminister mit einer berüchtigten Firma für Spionagewaren

„Während eines Staatsbesuches in Israel im Dezember traf der slowenische Premierminister Janez Jansa (Anm: Den Haček auf dem s kann ich leider nicht wiedergeben.) einige Stunden lang Vertreter von fünf Firmen; dazu gehörte eine umstrittene Firma für Spionagematerial, die eine lange Geschichte mit dem Hacken akustischer Geräte von Menschenrechtsaktivisten und Journalisten hat, enthüllte der slowenische Untersuchungssender Ostro. Unter den Firmen, die Jansa einen Tag vor dem Treffen mit seinem Gegenüber Benjamin Netanyahu kontaktierte, war die NSO-Gruppe*) – eine Firma, die sich auf Überwachungs-Software spezialisiert und gegründet wurde durch Abgänger von der Cyber-Intelligenz-Gruppe der israelischen Armee-Elite, bekannt als Unit 8200 (Im Hebräischen bekannt als Shmona-Matayim).“ 

*)Anm: NSO -Gruppe: Niv, Shalev und Omri – Technologie Sie trägt die Namen der Gründer und ist eine Firma zur Erzeugung von Geräten zur Smartphone-Überwachung   

 

 

 

 

Israel will ICC-Untersuchungen zu seinen Verbrechen verzögern


„Israels Offizielle suchen den Kontakt mit hohen Angestellten des Internationalen Höchstgerichts (ICC), um sie zu überreden, beginnende Untersuchungen von Israels Kriegs-verbrechen in Gaza, in der Westbank und in Jerusalem abzustellen. Israels Armee sagt, dass der Besatzungsstaat eine Rückstellung bis zum Arbeitsbeginn des neuen ICC-Anklägers Karim Khan versucht. Der neue Israeli, Khan, könnte die Angelegenheit anders betrachten als der abgehende Ankläger Fatou Bensouda.“   (Quelle)


 

 

 

 

Hamas: ‚Keine Wahlen ohne Jerusalem‘

„Hamas betonte am Montag (5. April?), sie würde palästinensische Parlamentswahlen ohne die Teilnahme von Palästinensern in Jerusalem nicht zulassen. In einer Stellungnahme sagte ein Mitglied aus dem Politbüro der Bewegung, Ezzat Al-Reshq: ‚Wir bestehen darauf, dass die Menschen in Jerusalem das Recht haben. an den kommenden Wahlen als Kandidaten und als Wähler teilzunehmen, genauso wie 2006‘. Al Reshq fügte hinzu: ‚Das ist die unerschütterliche Stellung der Hamas gegenüber den Wahlen, die nicht ohne Jerusalem abgehalten werden sollen. Wenn die israelische Okkupation versucht, Palästinenser in Jerusalem an den Wahlen teilzunehmen zu verhindern, wird das palästinensische Volk eine nationale Schlacht gegen die israelische Okkupation vom Zaun brechen.‘  (Quelle)

 

 


 

Israels 24. Knesset angelobt unter der Wolke einer Koalitionskrise

„Israels 24. Knesset wurde am Donnerstag mit geringerem Fanfarengetöse als üblich aufgrund der Coronavirus-Restriktionen in Bezug auf die Anzahl der Anwesenden und die drohende politische Krise angelobt, die zu einem fünften Wahlgang führen könnte. Die meisten der 120 Knesset-Angehörigen, sowohl Veteranen wie neu Hinzukommende – die die traditionelle Blume eilig an ihren Jackenaufschlägen befestigten – bestätigten ihren Amtseid von ihren Sitzen im Plenum aus: ‚Ich verpflichte mich, dem Staate Israel loyal zu sein und mein Mandat in der Knesset treu zu erfüllen.‘ Die Mitglieder der Knesset aus der „Joint Arab List“ veränderten den Wortlaut des Eides, wenn ihr Name aufgerufen wurde und sprachen: ‚Ich verpflichte mich, die (israelische) Okkupation, Rassismus und Apartheid zu bekämpfen‘. Der Knesset-Sprecher Yariv Levin disqualifizierte diese Aussagen: wenn sie nicht geändert würden in einer folgenden privaten Zusammenkunft zur Abgabe des Amtseides, würde das dazu führen, dass man ihnen einige ihrer Rechte als Mitglieder der legislativen Körperschaft aberkennen würde. Quelle

 

 

 

 
 

Warnungen vor ernstzunehmenden Versuchen, palästinensische Flüchtlinge zu bewegen, den Libanon zu verlassen

„Palästinensische Parteien warnten gestern vor ernsthaften Plänen, die hinter verschlossenen Türen besprochen wurden, palästinensische Flüchtlinge aus dem Libanon zu werfen. Viele Anwälte sind bekannt dafür, verzweifelte Flüchtlinge systematisch zu ermutigen, Entschädigungen anzunehmen und zuzustimmen, auf der Suche nach einem besseren Leben nach Übersee auszuwandern. Diese Aktivitäten sind tatsächlich Versuche, sie zur Zustimmung zu bringen, auf ihr Rückkehrrecht zu verzichten und die Flüchtlingslager zu verlassen, die ein Symbol für palästinensischen Sumud (= Beständigkeit)  gewesen sind.“   (Quelle)

 

 

 

 
 

Israelische Streitkräfte nahmen seit Januar 230 palästinensische Jugendliche fest: (Rechtsgruppe)

Die israelischen Streitkräfte fahren fort, quer durch die besetzten Gebiete junge PalästinenserInnen anzugreifen und gewaltsam zu arretieren – 230 Jugendliche wurden seit Beginn des laufenden Jahres festgenommen. Die Palestinian Prisoners Society (PPS) sagte in einem Bericht am Sonntag aus, dass die Arretierungen größtenteils in der besetzten City von Jerusalem stattgefunden haben.

Die Rechtsgruppe hat weiter angemerkt, dass die Festgenommenen oft auf Kaution freigelassen oder unter Hausarrest gestellt werden – aber ohne eine Zahl derer anzumerken, die freigelassen wurden. „Die eingesperrten Kinder unterliegen verschiedenen Formen der Misshandlung, darunter Verweigerung von Essen oder Trinken während langer Stunden, verbalen Beschimpfungen und harten Bedingungen,“ wird gesagt. Der Bericht erschien gerade einen Tag vor dem „Palästinensischen Kindertag“, der jedes Jahr am 5. April markiert wird durch kulturelle, erzieherische und Medien-Aktivitäten und gedacht ist, aufmerksam zu machen auf die Lage der palästinensischen Kinder. Mit Hinweis auf den Palestine Children’s Tag enthüllte der Palestine Prisoner’s Day, dass es zurzeit 140 palästinensische Kinder gäbe, die sich in israelischen Gefängnissen „langweilten“, darunter zwei in administrativer Haft. Getrennt davon sagte der „Defence for Children International -Palestine“ (DCIP) in einer Stellungnahme, dass 85 % der im vergangenen Jahr eingesperrten Kinder (und Jugendlichen)  „physischer Gewalt ausgesetzt“ worden waren.     (Quelle)  Quelle Updatre

(Übersetzung: Gerhilde Merz) 

Jetzt neu erschienen:

TAXI DAMASKUS

Geschichten – Begegnungen – Hoffnungen

Aeham Ahmad, Andreas Lukas

20,- €, 256 Seiten, Hardcover
Wolfbach Verlag, Basel, Zürich, Roßdorf, Erscheinungstermin Frühjahr 2021
ISBN 978-3-906929-48-4

Nach seinem erfolgreichen Buch „Und die Vögel werden singen – Ich, der Pianist aus den Trümmern“, das in mehrere Sprachen übersetzt wurde, erscheint mit „Taxi Damaskus“ das zweite Buch von Aeham Ahmad, das er zusammen mit dem Autor Andreas Lukas geschrieben hat. Darin erzählt ein Taxifahrer Geschichten und Erlebnisse seiner Fahrgäste aus dem Alltag der Menschen in Damaskus und Syrien.

 

Als Aeham Ahmad in den Trümmern von Yarmouk sein Klavier in die Ruinen der Straßen schob, um gegen Hunger, Krieg, Zerstörung und Ausgrenzung zu spielen, wurde er von dem Gedanken der Hoffnung für die Menschen getragen. „Leid und Hoffnung liegen oft nahe beieinander“, erklärt er. Mit seiner Musik führte er die Menschen zusammen.

Mit dem neuen Buch Taxi Damaskus soll ihnen nun ein Gesicht und eine Stimme gegeben werden. Wie in seinen Liedern werden Dinge aus dem Alltag und Leben aufgegriffen und erzählt. Trotz der schrecklichen Erlebnisse, – er fragt sich oft, warum gerade er überlebt hat – und der vielen unsichtbaren Narben entfesselt Aeham Ahmad in seinem Klavierspiel immer wieder eine bewundernswerte Kraft. Dies war auch der Ausgangspunkt bei der Idee und der Zusammenarbeit mit Andreas Lukas für das zweite Buch.

Wie der Musiker, Komponist und Autor bei seinen Auftritten den Zuhörern als Mensch unter Menschen begegnet, erlebt der Leser im neuen Buch den Taxifahrer Ahmed mit seinen Erzählungen von Mensch zu Mensch. Er widmet sich ganz den Geschichten der Fahrgäste, die er in seinem Wagen befördert. Manchmal sinniert er für sich über die Situation in Syrien, sein eigenes Leben als Taxifahrer und das schwierige Geschäft. Dann wieder ist er erbost über einige seiner Kunden, die seine Dienstleitung von oben herab und mit Arroganz in Anspruch nehmen. Öfter packt ihn auch die Sorge, ob er mit seiner Arbeit seine Familie morgen noch ernähren kann.

„Am Klavier lasse ich öfter meine Finger einfach machen und manchmal kommt etwas Gutes dabei heraus“, erzählt Aeham Ahmad scherzhaft. In gleicher Weise gelingt es den Autoren, dem Taxifahrer Ahmed freien Lauf zu lassen und viele Facetten der alltäglichen Realität in Syrien einzufangen. Dabei kommt durchaus auch das syrisch-arabische Temperament des Taxifahrers zum Ausbruch, wenn er sich fürchterlich über den ein oder anderen Gast oder die „beschissene“ Situation in seinem Land aufregt. An vielen Stellen scheint aber auch seine unverwüstliche Hoffnung und sein Humor hervor. Im Verbinden und Mischen von Unterschiedlichem soll der Leser überrascht werden. Und nach dem Motto des Musikers Aeham „Wer im Unbekannten das Schöne sucht, öffnet sich und wird bereichert“ kann der Leser den Taxifahrer auf seinen Touren begleiten. Damit will das Buch auch ein Plädoyer für eine offene und urteilsfreie Begegnung der Menschen sein.

„Steigen Sie ein in mein gelbes, bescheidenes Taxi, mit dem ich tagein und tagaus durch diese turbulente Stadt fahre und meinen Lebensunterhalt verdiene! Ich freue mich sehr, dass ich Sie auf den Fahrten durch mein geliebtes Damaskus mitnehmen darf und Sie mich auf meinen Touren begleiten“, fordert Ahmed, der Taxifahrer aus Damaskus zu Beginn seiner Erzählungen auf.
 

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Die Witwe Somaya Mansour und ihre Tochter Nisan zu Hause, diese Woche.  Foto  Alex Levac

 

 Israelische Truppen erschossen und töteten einen palästinensischen Vater.
Sein Verbrechen? Er fuhr seine Frau in eine Klinik

Ein palästinensisches Ehepaar, das nachts nach Hause fährt, wird von Soldaten angehalten, befragt und auf den Weg geschickt - doch dann feuert ein Soldat eine Kugel auf das Fahrzeug, und seine Kameraden beginnen ebenfalls zu schießen. Der Ehemann wird getötet. Die Armee behauptet, er habe versucht, die Soldaten zu überfahren, aber sie haben nicht einmal versucht, das Auto zu verfolgen


Gideon Levy Alex Levac - 15. 4. 2021 - Übersetzt mit DeepL

Die Hauptstraße des Westbankdorfes Al-Jib, auf dem Weg zum Nachbardorf Bir Naballah, nördlich von Jerusalem. Montag, 5. April, 2:45 Uhr, die Morgenwache. Die israelischen Verteidigungskräfte überfielen Al-Jib in dieser Nacht dreimal. Die Soldaten parkten ihre schweren, gepanzerten Fahrzeuge auf der schmalen Verkehrsinsel, die die beiden Seiten der Straße trennt.

Drei Wochen zuvor, am 13. März, hatten sie einen jungen Palästinenser namens Ahmed Ghanayem nachts aus seinem Bett gerissen und ihn festgenommen. Jetzt waren sie wieder da, um sein Haus und den Laden seiner Familie zu durchsuchen, der sich gleich um die Ecke von Ahmeds Haus befindet. Zwei Soldaten standen neben einigen Autos, die auf dem Mittelstreifen gegenüber dem Laden geparkt waren. Plötzlich näherte sich von Osten her ein alter Toyota. Ein Soldat gab dem Fahrer mit einer Taschenlampe das Signal, anzuhalten. Der Fahrer bemerkte die Taschenlampe zunächst nicht, aber seine Frau rief ihm schnell zu, er solle bremsen. Das Auto kam etwa vier Meter vor den Soldaten zum Stehen. Ein kurzes Gespräch und das Auto wurde auf den Weg geschickt. Aber einen Moment später begannen die Soldaten, es mit Dutzenden von Kugeln zu beschießen.

"Wenn ein Mensch mitten in der Nacht aus einem Flugzeug fällt, / kann nur Gott allein ihn aufrichten", schrieb die Dichterin Dahlia Ravikovitch. Wenn ein Mensch mitten in der Nacht im Westjordanland in einem Auto unterwegs ist, kann offenbar nur Gott ihn retten. Osama Mansour wurde getötet; seine Frau Somaya überlebte.

Die Soldaten kamen an diesem Abend gegen 21:30 Uhr zum ersten Mal hierher. Eine beträchtliche Truppe in Vans, Hummers und anderen gepanzerten Fahrzeugen. Sie durchsuchten das Haus von Ghanayem. Kinder und Jugendliche bewarfen sie mit Steinen, die Soldaten schleuderten Tränengas zurück und verließen das Dorf - nur um um Mitternacht zurückzukehren. Wieder Steinewerfen, wieder Tränengas, Soldaten führten Durchsuchungen in ein paar Häusern durch. Augenzeugen hatten das Gefühl, dass die Truppen etwas planten.

Die Soldaten verließen das Dorf um 1 Uhr nachts und waren um 2:30 Uhr wieder da. Zwei Fahrzeuge, ein Van und ein Jeep, hielten auf der Verkehrsinsel gegenüber dem Geschäft. Zwei weitere gepanzerte Fahrzeuge waren ein paar Dutzend Meter entfernt geparkt. Es könnten noch mehr gewesen sein. Die Straße war jetzt, so spät in der Nacht, ruhig. Zwei Soldaten standen auf demselben Mittelstreifen, auf dem wir diese Woche standen, als wir mit Hilfe des Feldforschers der israelischen Menschenrechtsorganisation B'Tselem, Iyad Hadad, Schritt für Schritt die Ereignisse jener Nacht zu rekonstruieren versuchten. Zwei Augenzeugen, Azam Malkiya und Bassam Iskar, hatten das Geschehen von ihren Wohnungen aus beobachtet, auf beiden Seiten der Straße, mit den Soldaten in der Mitte.

Der 2010er Toyota der Mansours näherte sich, ein Soldat signalisierte dem Fahrer mit seiner Taschenlampe, anzuhalten, das Auto kam zum Stillstand. Nach Aussage der Zeugen stellte der Fahrer auch den Motor ab. Somaya und Osama Mansour kommen aus dem nahegelegenen Dorf Biddu, das einst ein Zentrum für israelische Einkäufer an Samstagen war, aber nicht mehr, seit die Trennmauer dort vor etwa zwei Jahrzehnten errichtet wurde.

Somaya und Osama erzählten den Soldaten, dass sie auf dem Heimweg von einer Klinik in Bir Naballah waren, da sich Somaya nicht wohl gefühlt hatte. Die Familie war von dem Coronavirus befallen worden: Osama hatte es leicht überstanden; seine Mutter Jamila lag 25 Tage lang im Augenkrankenhaus Hugo Chavez in der Stadt Turmus Ayya, das in ein Krankenhaus für COVID-19-Patienten umgewandelt worden war; und Somaya litt unter verschiedenen Symptomen und ruhte sich zu Hause aus. Das Schlimmste war überstanden, aber in dieser Nacht fühlte sich Somaya wieder unwohl. Auch der Sohn der Mansours, Mohammed, erkrankte, aber die anderen Kinder wurden nicht angesteckt.

Osama war ein Gemüsehändler, der mit seinem Auto in den umliegenden Dörfern seine Runden drehte. Der Tag, an dem wir ihr Haus besuchten, ein Montag, wäre sein 36. Geburtstag gewesen. Vor zwei Monaten war er aus dem Gefängnis entlassen worden, nachdem er eine 18-monatige Haftstrafe verbüßt hatte: Er war in Jerusalem ohne Einreiseerlaubnis erwischt worden und saß bereits eine Bewährungsstrafe ab. Somaya, 35, arbeitet als Näherin in Givat Ze'ev, einer Siedlung nördlich von Jerusalem. Das Paar hat fünf Kinder und lebt in einem kleinen Haus mit Asbestdach im Hof von Osamas Elternhaus.

Als wir ankamen, waren Bisan und Nisan, 10-jährige Zwillinge in Schuluniformen, gerade von der Schule nach Hause gekommen. Sie sind jetzt vaterlos.

Auf dem Fernsehbildschirm ist ein Foto von Osama aufgehängt. Am letzten Abend seines Lebens fragte er seine Mutter, was er für den Ramadan, der diese Woche begann, kaufen könne. Es ist noch Zeit, antwortete sie. Eines der letzten Fotos von ihm wurde neben der Al-Aqsa-Moschee in Jerusalem aufgenommen; er hatte sich hineingeschlichen, um zu beten; später wurde er erwischt und verhaftet.

Somaya, die Witwe, betritt den Raum, ganz in Schwarz gekleidet, begleitet von den Zwillingen. Sie ist groß und beeindruckend, spricht leise und tränenlos, obwohl ihr Gesicht schmerzerfüllt und blass ist. Osama kam am 4. April um 23:30 Uhr von der Arbeit zurück und beeilte sich, Somaya in die Klinik in Bir Naballah zu bringen. Somaya erzählt, dass er sich immer so um sie kümmerte und sie bei jedem Wehwehchen zu einem Arzt brachte. Der Arzt, sagt sie, habe ihr gesagt, sie solle sich zu Hause ausruhen. Osama schlug dann vor, dass sie ein wenig herumfahren sollten, da sie den ganzen Tag im Haus eingesperrt gewesen sei. Sie erinnert sich, dass er ihr in einem Lebensmittelladen, der mitten in der Nacht geöffnet hatte, ein Sandwich kaufte. Sie bemerkten nicht, dass etwas Ungewöhnliches vor sich ging, bis sie den Soldaten mit der Taschenlampe sahen, der ihnen signalisierte, dass sie anhalten sollten. Der Soldat richtete sein Gewehr auf sie und schrie: "Warum haben Sie nicht angehalten?" "Warum schreien Sie mich an?" fragte Osama, der Hebräisch konnte, als Antwort. Der Soldat fragte, wo sie wohnten und woher sie kamen, verlangte aber nicht, Ausweise oder Fahrzeugpapiere zu sehen.
Somaya Mansour zu Hause. Hinter ihr ist ein Foto ihres verstorbenen Mannes zu sehen. Kredit: Alex Levac

Der Soldat sagte ihnen, sie sollten sich auf den Weg machen, und Osama fuhr davon. Einen Moment später jedoch, sagt Somaya, hörte sie einen einzelnen Schuss von hinten; gleich darauf sprangen ein paar Soldaten vor dem Auto hervor und durchlöcherten es mit Schüssen. Somaya beschreibt "einen Kugelregen", der auf sie niederging. Erschrocken beugte sie sich vor, um sich zu schützen. Sie spürte, wie Schrapnell in ihren Rücken einschlug. "Bist du in Ordnung?" rief Osama ihr zu, und sie sagte: "Ich wurde angeschossen."

Das Auto drehte sich von einer Seite zur anderen; Somaya erkannte, dass Osama die Kontrolle über das Lenkrad verloren hatte. "Warum fährst du so?", fragte sie ihn - aber es gab keine Antwort mehr. Osama fiel auf den Schoß seiner Frau, sein Kopf war blutüberströmt. Somaya begann zu schreien, behielt aber die Nerven. Vom Beifahrersitz aus griff sie nach dem Lenkrad und trat auch auf das Gaspedal, um dem Alptraum zu entkommen. Ein paar hundert Meter später stoppte sie den Wagen mit der Handbremse und schaltete sogar in den Parkmodus. Die Soldaten folgten ihnen nicht. Vier junge Männer, die aus der Gegenrichtung kamen, hielten an und brachten Somaya und Osama schnell in ihr Auto. Er atmete noch, hatte aber das Bewusstsein verloren.

Sie brachten Osama in die Al-Carmel-Klinik in Biddu, wo das Personal einen Krankenwagen rief, der den Sterbenden in das Regierungskrankenhaus in Ramallah brachte. Somaya wurde wegen leichter Wunden behandelt und die Ärzte sagten ihr, dass Osama operiert werden würde. Um 4 Uhr morgens wurde er für tot erklärt, aber Somaya erfuhr es erst zwei Stunden später.

Die Soldaten kamen 15 Minuten nach dem Vorfall zu dem Auto, das sie mit Kugeln durchlöchert hatten, und nahmen es weg. Dann gingen sie zu den Geschäften und Wohnhäusern in der unmittelbaren Umgebung und demontierten die Sicherheitskameras, einschließlich der im Geschäft der Familie Ghanayem - es ist nicht klar, zu welchem Zweck. Sie machten sich auch die Mühe, die Patronenhülsen von der Straße aufzusammeln - die Zeugen berichteten, dass etwa 50 Schuss auf das Auto der Mansours abgefeuert worden waren. Hadad von B'Tselem fand sieben Patronenhülsen, die die Soldaten übersehen hatten.
Osama Mansour. Seine Witwe Somaya beschreibt einen "Kugelregen", der auf sie niederging und ihn tötete. Bildnachweis: Reproduktion von Alex Levac

Osamas Leiche wurde in das gerichtsmedizinische Institut in Abu Dis, außerhalb von Jerusalem, überführt, wo eine Obduktion durchgeführt wurde. Die Ergebnisse wurden noch nicht veröffentlicht, aber soweit bekannt ist, wurde er nur von einer Kugel getroffen, und zwar in den Kopf.

Die IDF ließ nicht lange auf sich warten und gab bekannt, dass es sich um einen Rammversuch gehandelt habe und dass das Fahrzeug schnell auf die Soldaten zugefahren sei und ihr Leben gefährdet habe.

Diese Woche haben wir dem Büro des Armeesprechers eine Reihe von Fragen gestellt: Behauptet die IDF immer noch, dass es einen Rammangriff gegeben hat? Wurden die beteiligten Soldaten schon von der Militärpolizei verhört? Und wenn sie glaubten, dass es sich um eine Rammattacke handelte, warum sind die Soldaten nicht hinter dem Fahrzeug hergefahren, um die Täter zu verhaften? Auf all diese Fragen lautete die Antwort: "Nach dem Vorfall wurde eine Untersuchung durch die Militärpolizei eingeleitet, und nach deren Abschluss werden die Ergebnisse an das Büro des Militärgeneralanwalts weitergeleitet."

Salam Abu Eid, der Leiter des Biddu-Rates, sagte diese Woche gegenüber Haaretz: "Es war ein Verbrechen nicht nur gegen Osama, sondern auch gegen seine Frau und seine fünf Kinder. Die Soldaten haben sieben Menschen getötet, nicht nur eine Person."

Gänseblümchen, die Osama gepflanzt hat, schmücken den Hof des Hauses. Seine Tochter Baylasan, 13, sitzt da, schwarz gekleidet, den Blick trüb, zusammen mit dem älteren Bruder, dem 15-jährigen Mohammed. Baylasan ("Holunder" auf Arabisch) ist eine Pflanze mit weißen Blüten, aus denen Myrrhe und Weihrauch gewonnen werden. Ein Familienmitglied erzählt, dass die Pflanze heute nur noch jenseits der Sperranlage zu finden ist, auf von Israel beschlagnahmtem Land.

Die zehnjährige Nisan legt ihren Kopf auf den Schoß ihrer Mutter, so wie es ihr Vater in seinen letzten Momenten tat. Nisan bedeckt ihr Gesicht mit ihrem Handy, als wolle sie sich davon distanzieren, immer und immer wieder hören zu müssen, was ihren Eltern in der Nacht passiert ist, in der sie ihren Vater verloren hat - höchstwahrscheinlich, weil sie nichts falsch gemacht hat.  Quelle

 

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