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Das Thema dieser Ausgabe

 

„Jerusalemer Erklärung“
Eine neue Definition für Antisemitismus


Antisemitismus ist weltweit auf dem Vormarsch, doch der Kampf gegen ihn ist überlagert von einem Streit, der die Lager tief spaltet. Es geht um den sogenannten israelbezogenen Antisemitismus. Jetzt hat eine Gruppe von 200 internationalen Holocaustforschern eine neue Definition dazu vorgelegt.

Christiane Habermalz - 26. 3. 2021

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Es ist ein Dokument mit politischer Sprengkraft. In der „Jerusalemer Erklärung zum Antisemitismus“ wird auf vier Seiten und in 15 Punkten mit größtmöglicher Klarheit definiert, was Antisemitismus ist und vor allem, was es nicht ist. Jüdinnen und Juden kollektiv für das Verhalten Israels verantwortlich zu machen und sie, bloß weil sie jüdisch sind, als Agenten Israels zu behandeln? – Ja. Faktenbasierte Kritik an Israel als Staat oder der Hinweis auf systematische rassistische Diskriminierung im Umgang mit den Palästinensern – nein. Jedenfalls nicht per se. Und auch die palästinensische Boykottbewegung BDS ist es nicht per se – Boykottaufrufe seien gängige, gewaltfreie Formen des politischen Protests gegen Staaten.

Ein Politikum ist die neue Antisemitismus-Definition vor allem deswegen, weil sie von den renommiertesten Holocaustforschern aus Israel, den USA und Europa verfasst wurde, nach einem Abstimmungsprozess von mehr als einem Jahr, unterzeichnet wurde sie von 200 internationalen Wissenschaftlern aus dem Bereich der Antisemitismusforschung, Judaistik und Nahoststudien.  mehr >>>



 

JDA not IHRA

Antisemitismus Eine gerade publizierte „Jerusalemer Erklärung zum Antisemitismus“ soll den Antisemitismusbegriff schärfen und gegen pro-israelische Instrumentalisierung schützen.

Gerhard Hanloser - Bei diesem Beitrag handelt es sich um ein Blog aus der Freitag-Community
- 26. 3. 2021

Die Moderatorin von Radio Eins hatte soeben den Song gelobt, sah sich aber bemüßigt nachzuschieben, dass es sich leider bei dem Sänger, Roger Waters, um einen Antisemiten handele.

Ach ja?

Tatsächlich ist der ehemalige Sänger der Pink Floyd ein menschenrechtlich bewegter Musiker, der sich der Boykott-Initiative gegen die Besatzungspolitik Israels verschrieben hat, die den Namen BDS (Boycott, Divestment and Sanctions) trägt. Antisemitisch? Waters? Wer sich auskennt, winkt ab, schüttelt resigniert den Kopf oder wird wütend. Dieser Fall ist bloß eine Anekdote. Allerdings häuften sich die Berichte und Meldungen, wer alles plötzlich als „antisemitisch“ zu gelten habe.

Man muss nicht erst den Fall Achille Mbembe bemühen, bekannt ist die Forderung Netanjahus an die deutsche Bundesregierung, zwölf zivilgesellschaftlichen Organisationen, parteinahen Stiftungen und bedeutenden Kultureinrichtungen wie den Berliner Filmfestspielen oder dem Jüdischen Museum in Berlin wegen antiisraelischer Umtriebe die staatlichen Subventionen zu streichen. Ein mittlerer Skandal erhob sich um die Verleihung des Göttinger Friedenspreises, die Attacken auf Mitarbeiterinnen und den Leiter des Jüdischen Museums in Berlin sind bekannt, ebenso der Druck auf die Jüdischen Filmfestspiele in Berlin (und Paris), bestimmte israelische Filme („Foxtrott“) nicht zu zeigen, die Aberkennung von Preisen und Auszeichnungen für den libanesisch-amerikanischen Künstler Walid Raad oder die britisch-pakistanische Schriftstellerin Kamila Shamsie nach Intervention der publizistischen Lobbygruppe „Ruhrbarone“, der nachträgliche Ausschluss von Ehrengästen des Evangelischen Kirchentags.

Zuletzt rückte eine Gruppe jüdischer Israelis um die Künstlerin Yehudith Yinhar in den Verdacht, „Antisemitismus“ zu betreiben, als sie sich an der Kunsthochschule Weißensee in Berlin kritisch mit der nationalen Ideologie des Zionismus und seinen Wirkungen beschäftigen wollte. Bundesbeauftragte für Antisemitismus, besonders Twitter-affine Grünen-Politiker, eifrige Aktivist*innen der „antideutschen Szene“ versuchten die Veranstaltung des in ihren Augen „Haufen BDS-Supporter“ zu verhindern. Das American Jewish Comittee zog nach und erklärt, für die „Delegitimierung Israels“ dürften keine Steuergelder verwendet werden. Schließlich meldete sich die israelische Botschaft zu Wort: „Die von der Bundesregierung angenommene Arbeitsdefinition der IHRA für Antisemitismus nennt als Beispiel 'das Aberkennen des Rechts des jüdischen Volkes auf Selbstbestimmung'. Diese Veranstaltungsreihe fällt unter diese Definition und sollte als das erkannt werden, was sie ist: antizionistisch und antisemitisch.“

Ist also eine falsche Definition von Antisemitismus an all diesen Missverständnissen und Fehlurteilen schuld? Diese merkwürdig israelfreundliche „Arbeitsdefinition Antisemitismus“ stammt von der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) und wurde 2016 verabschiedet. Die IHRA-Definition ist alles, bloß keine Definition. In beliebig interpretierbarer Unbestimmtheit behauptet sie: „Der Antisemitismus ist eine bestimmte Wahrnehmung von Jüdinnen und Juden, die sich als Hass gegenüber Jüdinnen und Juden ausdrücken kann“.

 


Darüber hinaus enthält die IHRA-Definition elf „Beispiele“ für Antisemitismus, von denen sich sieben auf den Staat Israel beziehen. Dies stellt eine recht interessante - oder besser interessierte - Schwerpunktsetzung auf den komplizierten Schauplatz des Nahostkonflikts dar. Tatsächlich hatte sich mit der Annahme und Verbreitung der „IHRA-Definition“ in immer mehr Bereichen ein Instrumentarium durchgesetzt, das quasi-rechtliche Wirkung entfaltete. Hinsichtlich seiner Legitimität war die Arbeitsdefinition von Anfang an höchst umstritten. Selbst deren Urheber, der Direktor des Bard Center for the Study of Hate, Kenneth Stern, hatte gewarnt, dass eine Fehlinterpretation dieser Definition rechten Organisationen ermöglichen könnte, sie zu einer Waffe, nicht nur gegen Palästinenser, sondern gegen die „Wissenschafts- und Meinungsfreiheit“ generell zu machen. So kam es denn auch: Die Arbeitsdefinition war von Anfang an ein ....  mehr >>>

Definitiv eine Definition



Ein internationales Netzwerk renommierter Wissenschaftler*innen hat eine neue Antisemitismusdefinition erarbeitet, die sich Instrumentalisierungen im Nahostkonflikt entziehen will

Gerhard Hanloser - 26.03.2021 »Notwendig wurde diese Deklaration, weil der Antisemitismusbegriff entstellt worden ist«, erklärt Moshe Zuckermann, Professor für Geschichte und Philosophie an der Universität Tel Aviv. Und ergänzt, dass damit eine Politik betrieben werde, die mit dem Kampf gegen Antisemitismus nichts mehr zu tun habe. Zuckermann ist einer der Unterzeichner der nun vorgestellten »Jerusalemer Erklärung zum Antisemitismus« (JDA), die fünfzehn Leitlinien umfasst. Die Unterzeichner*innen, renommierte Holocaust- und Antisemitismusforscher*innen sowie Vertreter*innen anderer berührter Fächer, reagieren mit ihrer Deklaration auf die »Arbeitsdefinition Antisemitismus« durch die International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA), die 2016 verabschiedet wurde. Diese ermögliche es, kritische Stimmen zu israelischer Politik, als »antisemitisch« zu markieren. Darüber hinaus liefere sie eine Definition, die keine sei, wenn in ihr beispielsweise behauptet wird: »Der Antisemitismus ist eine bestimmte Wahrnehmung von Jüdinnen und Juden, die sich als Hass gegenüber Jüdinnen und Juden ausdrücken kann.«  >>>


 

War Einstein ein Antisemit?

Nach einer zunehmend vorherrschenden Definition lautet die Antwort ja, argumentieren Neve Gordon und Mark LeVine.


26. 3. 2021 - Übersetzt mit DeepL

Neve Gordon und Mark LeVine - 26. März 2021 - Übersetzt mit DeepLWar Albert Einstein ein Antisemit? War Hannah Arendt? Diese Fragen mögen lächerlich klingen. Doch nach der Definition von Antisemitismus, die mehr als 30 Länder - darunter auch die Vereinigten Staaten durch die Biden-Administration - kürzlich verabschiedet haben, könnten diese beiden führenden Intellektuellen sehr wohl als solche bezeichnet werden. Der Grund dafür ist ein offener Brief, den sie am 4. Dezember 1948 an die New York Times schickten und in dem sie behaupteten, dass die rechtsgerichtete Herut-Partei im neu gegründeten Staat Israel "in ihrer Organisation, ihren Methoden, ihrer politischen Philosophie und ihrer sozialen Anziehungskraft den nationalsozialistischen und faschistischen Parteien sehr ähnlich ist."

Die Liste der potentiellen Antisemiten geht weiter. Nehmen Sie den britisch-amerikanisch-jüdischen Historiker Tony Judt, der kurz vor seinem Tod an der Lou-Gehrig-Krankheit im Jahr 2010 Israel als "autistisch" bezeichnete, nachdem es den Gazastreifen "unter ein Bestrafungsregime gestellt hatte, das mit nichts anderem auf der Welt vergleichbar ist." Dem verstorbenen Philosophen und Biochemiker der Hebräischen Universität, Yeshayahu Leibowitz, wäre es nicht viel besser ergangen, als er nach Israels Invasion im Libanon 1982 das wachsende "Phänomen des Judäo-Nazismus" kritisierte. Schließlich würde auch Israels prominenteste Menschenrechtsorganisation, B'tselem, auf die antisemitische Rechnung passen, da sie kürzlich einen Bericht mit dem Titel "Ein Regime jüdischer Vorherrschaft vom Jordan bis zum Mittelmeer" veröffentlicht hat: This Is Apartheid".

Die Definition, um die es hier geht, ist die "Arbeitsdefinition von Antisemitismus" der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) aus dem Jahr 2016, die zu einem bevorzugten Werkzeug der sogenannten Pro-Israel-Organisationen geworden ist. Diese Definition verschiebt die Bedeutung des Antisemitismus von seinem traditionellen Fokus auf den Hass gegen Juden an sich - die Idee, dass Juden von Natur aus minderwertig und/oder böse sind, oder der Glaube an weltweite jüdisch geführte Verschwörungen oder die jüdische Kontrolle des Kapitalismus, oder eine Kombination davon - zu einer Definition, die größtenteils und, wie es scheint, vor allem darauf basiert, wie kritisch man gegenüber Israels kolonialer und die Rechte verletzender Politik ist.

Das Problem ist natürlich, dass das Streben nach Wissen und die akademische Freiheit bedroht sind, wenn die Handlungen eines Staates und die Politik seiner Regierung nicht kritisiert werden können. Wenn Israel den Vorwurf des Antisemitismus erfolgreich einsetzt, um ernsthafte und fundierte Kritik zum Schweigen zu bringen, könnte dies sehr wohl zur Vorlage für andere Länder, einschließlich der Regierung der Vereinigten Staaten, und mächtige Unternehmen werden, um verschiedene Arten von Hassreden zu mobilisieren, um rechtsverletzendes Verhalten zu schützen.


Eine verwirrende und irreführende Definition

Laut der IHRA-Definition ist "Antisemitismus eine bestimmte Wahrnehmung von Juden, die sich als Hass gegen Juden äußern kann. Rhetorische und physische Manifestationen von Antisemitismus richten sich gegen jüdische oder nicht-jüdische Personen und/oder deren Eigentum, gegen jüdische Gemeindeeinrichtungen und religiöse Einrichtungen." Diese Formulierung ist, wie zahlreiche Holocaust-Wissenschaftler erklärt haben, so vage, dass sie unbrauchbar ist. Sie stützt sich sowohl auf zweideutige Begriffe wie "bestimmte Wahrnehmung" und "kann als Hass ausgedrückt werden", als auch auf das Fehlen von Schlüsselbegriffen wie "Vorurteil" oder "Diskriminierung".

Der zweite Teil der IHRA-Definition enthält elf Beispiele für zeitgenössische Erscheinungsformen von Antisemitismus, von denen sich sieben auf den Staat Israel beziehen. Ein Beispiel für Antisemitismus ist die Behauptung, "dass die Existenz des Staates Israel ein rassistisches Unterfangen ist", während ein anderes die Forderung beinhaltet, dass Israel sich in einer Weise verhält, "die von keiner anderen demokratischen Nation erwartet oder verlangt wird." Sicherlich sollte es legitim sein, nicht zuletzt in einem universitären Rahmen, darüber zu debattieren, ob Israel, als selbsternannter jüdischer Staat, "ein rassistisches Unterfangen" oder eine "demokratische Nation" ist, ohne als Antisemit gebrandmarkt zu werden.  mehr >>>

 

Die Jerusalemer Erklärung

Über Antisemitismus

2021 - Übersetzt mit DeepL

Die Jerusalemer Erklärung zum Antisemitismus ist ein Instrument, um Antisemitismus, wie er sich heute in Ländern auf der ganzen Welt manifestiert, zu erkennen, zu bekämpfen und das Bewusstsein dafür zu schärfen. Sie enthält eine Präambel, eine Definition und eine Reihe von 15 Richtlinien, die denjenigen, die Antisemitismus erkennen wollen, eine detaillierte Anleitung bieten, um darauf zu reagieren. Sie wurde von einer Gruppe von Wissenschaftlern aus den Bereichen Holocaust-Geschichte, Jüdische Studien und Nahost-Studien entwickelt, um eine wachsende Herausforderung zu bewältigen: die Bereitstellung einer klaren Anleitung zur Erkennung und Bekämpfung von Antisemitismus bei gleichzeitigem Schutz der Meinungsfreiheit. Sie hat über 200 Unterzeichner.


Präambel


Wir, die Unterzeichner, präsentieren die Jerusalemer Erklärung zum Antisemitismus, das Produkt einer Initiative, die ihren Ursprung in Jerusalem hat. Zu unseren Unterzeichnern gehören internationale Wissenschaftler, die in der Antisemitismusforschung und in verwandten Bereichen arbeiten, darunter Juden-, Holocaust-, Israel-, Palästina- und Nahoststudien. Der Text der Erklärung wurde in Absprache mit Rechtswissenschaftlern und Mitgliedern der Zivilgesellschaft verfasst.

Inspiriert von der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte von 1948, dem Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Rassendiskriminierung von 1969, der Erklärung des Internationalen Forums zum Holocaust in Stockholm aus dem Jahr 2000 und der Resolution der Vereinten Nationen zum Gedenken an den Holocaust aus dem Jahr 2005 sind wir der Auffassung, dass Antisemitismus zwar bestimmte Besonderheiten aufweist, der Kampf gegen ihn jedoch untrennbar mit dem allgemeinen Kampf gegen alle Formen rassischer, ethnischer, kultureller, religiöser und geschlechtsspezifischer Diskriminierung verbunden ist.

Im Bewusstsein der historischen Verfolgung von Jüdinnen und Juden im Laufe der Geschichte und der universellen Lehren aus dem Holocaust und angesichts des Wiedererstarkens von Antisemitismus durch Gruppen, die Hass und Gewalt in Politik, Gesellschaft und im Internet mobilisieren, versuchen wir, eine brauchbare, prägnante und historisch informierte Kerndefinition von Antisemitismus mit einer Reihe von Leitlinien bereitzustellen.

Die Jerusalemer Erklärung zu Antisemitismus ist eine Antwort auf die "IHRA-Definition", das Dokument, das 2016 von der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) verabschiedet wurde. Da die IHRA-Definition in wichtigen Punkten unklar und für unterschiedliche Interpretationen offen ist, hat sie Verwirrung gestiftet und Kontroversen ausgelöst und damit den Kampf gegen Antisemitismus geschwächt. In Anbetracht der Tatsache, dass sie sich selbst als "Arbeitsdefinition" bezeichnet, haben wir versucht, sie zu verbessern, indem wir (a) eine klarere Kerndefinition und (b) einen kohärenten Satz von Richtlinien anbieten. Wir hoffen, dass dies sowohl für die Überwachung und Bekämpfung von Antisemitismus als auch für Bildungszwecke hilfreich sein wird. Wir schlagen unsere nicht rechtsverbindliche Erklärung als Alternative zur IHRA-Definition vor. Institutionen, die die IHRA-Definition bereits übernommen haben, können unseren Text als Hilfsmittel für die Interpretation der Definition verwenden.

Die IHRA-Definition enthält elf "Beispiele" für Antisemitismus, von denen sich sieben auf den Staat Israel beziehen. Während dies einen Bereich unangemessen stark betont, gibt es ein weit verbreitetes Bedürfnis nach Klarheit über die Grenzen legitimer politischer Äußerungen und Handlungen in Bezug auf Zionismus, Israel und Palästina. Unser Ziel ist ein zweifaches: (1) den Kampf gegen Antisemitismus zu stärken, indem wir klären, was Antisemitismus ist und wie er sich manifestiert, (2) einen Raum für eine offene Debatte über die schwierige Frage der Zukunft Israels/Palästinas zu schützen. Wir teilen nicht alle die gleichen politischen Ansichten und wir versuchen nicht, eine parteipolitische Agenda zu fördern. Die Feststellung, dass eine kontroverse Ansicht oder Handlung nicht antisemitisch ist, impliziert weder, dass wir sie gutheißen, noch dass wir sie ablehnen  mehr  >>>.

 

Die Hauptseite zum Thema Antisemitismus >>>

Definition - anti-palästinensischer Rassismus
Großbritanien Definition (IHRA) - Lobbyarbeit
Finkelstein - Hirngespinst  britischer Antisemitismus
Politische Weltbild Schwarz-Friesel
"Antisemitismusbeaufragter" - Aktion seit 2008
Antisemitismus in Frankreich
Antisemitismus in Frankreich? - Uri Avnery
Antisemitismusvorwurf -  Antsemitismuskeule
2019 - Gutachten zur «Arbeitsdefinition Antisemitismus»
2019  Bundestag gegen BDS
2017 - Bundesregierung  Antisemitismus-Definition
2016 - IHRA -   Arbeitsdefinition Antisemitismus
IHRA - Bestreiten jüdischen Selbstbestimmungsrechts
IHRA - Europäische Gewerkschaften
2005 - EUMC Definition  Antisemitismus
2005 Dortmunder Erklärung
2007 - Koordinierungsrat - Antisemitismus
"Expertenkreis" Antisemitismus
Antisemitismus Jüdische Stimmen


Bücher von Arn Strohmeyer zum Thema Antisemitismus

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9783864892271

Moshe Zuckermann

Der allgegenwärtige Antisemit

oder die Angst der Deutschen vor der Vergangenheit

Zwischen Ressentiments und Realitätsverweigerung. Ein schonungsloser Blick auf die Deutsch-Israelische Geschichte - Ein Ungeist geht um in Deutschland – in der Auseinandersetzung mit dem Antisemitismus werden wahllos und ungebrochen Begriffe durcheinandergeworfen, Menschen perfide verleumdet und verfolgt, Juden von Nicht-Juden des Antisemitismus bezichtigt. Die Debattenkultur in Deutschland ist vergiftet und die Realität völlig aus dem Blickfeld des Diskurses geraten. Deutsche solidarisieren sich mit einem Israel, das seit mindestens fünfzig Jahren Palästinenser knechtet, und wer das kritisiert, wird schnell zum Antisemiten. Moshe Zuckermann nimmt in seinem Buch den aktuellen Diskurs schonungslos in den Blick und spricht sich für eine ehrliche Auseinandersetzung mit der deutsch-israelischen Geschichte aus.

Abraham Melzer
Die Antisemiten-Macher.

Deutschland, Israel und die neue Rechte
Westend Verlag Frankfurt/ Main
ISBN 978-3-86489-183-0
18 Euro
 

Wider die Hysterie um die Kritik an Israels Politik

Abi Melzer klagt in seinem neuen Buch die Zionisten und ihre Anhänger als Erfinder des „neuen Antisemitismus“ an
Arn Strohmeyer

Abi Melzer ist ein Überzeugungstäter, aber im besten aufklärerisch-humanen Sinne. Dieser deutsch-jüdische Publizist und Verleger kämpft an vielen Fronten, um immer wieder seine Botschaft unter die Leute zu bringen: Der Zionismus (die israelische Staatsideologie, die die Politik dieses Staates bestimmt) ist von seinem Wesen und seinen Taten her ein inhumaner Siedlerkolonialismus. Er war von Anfang an darauf angelegt, einen „exklusiv jüdischen Staat“ auf dem von einem anderen Volk bewohnten Boden Palästinas aufzubauen. Dieses Aufbauwerk war nicht ohne eine ethnische Säuberung (die Nakba) möglich, die 1948 vor, während und nach der Staatsgründung von den Zionisten durchgeführt, im Krieg von 1967 fortgesetzt wurde und auch heute noch – wenn auch mit differenzierteren Mitteln – in vollem Gange ist. Denn das Ziel ist immer dasselbe: einen homogenen, rein jüdischen Staat zu schaffen.     

Dieses große Unrecht, das mit Israels Aufstieg dem palästinensischen Volk mit der Vertreibung von 800 000 Menschen, der Enteignung seines Landes und der Zerstörung seiner Kultur angetan wurde, verdrängt das offizielle Israel bis heute. Schuldgefühle den verachteten Palästinensern gegenüber hat es nie gegeben und gibt es auch heute nicht, obwohl man sie mit einer brutalen Besatzungspolitik im Westjordanland und einer totalen Abriegelung im Gazastreifen unterdrückt und sich ständig weiter ihr Land aneignet. Dass ein solches Vorgehen gegen Völkerrecht und Menschenrechte verstößt, interessiert die israelische politische Elite nicht. Gott hat ihnen laut Bibel das Land geschenkt, argumentieren selbst säkular eingestellte Israelis. Außerdem fügt man hinzu: Wir haben den Holocaust durchgemacht, uns ist alles erlaubt!     

Die überaus starke Militärmacht Israel (die viertstärkste der Welt), die von den USA und Europa (gerade auch von Deutschland) getragen wird, macht eine solche Politik möglich. Über die Beurteilung dieser Praxis der gewaltsamen Herrschaft über ein anderes Volk ist aber auch das internationale Judentum zutiefst gespalten. Dem radikalen Nationalismus der Zionisten, der auch starke chauvinistische Züge hat und von einem radikalen religiösen Messianismus unterstützt wird, stehen die Universalisten gegenüber, die sich auf die besten humanistischen Traditionen der jüdischen Religion und der Aufklärung berufen und die Einhaltung von Menschenrechten und Völkerrecht fordern. Der Streit zwischen diesen beiden Parteien wird erbittert und mit allen Mitteln geführt. Der britisch-jüdische Philosoph Brian Klug sieht in dieser Auseinandersetzung eine tiefe Krise des Judentums, bei der sich der Staat Israel als der Fels herausstellen könnte, an dem das Judentum auseinanderbrechen kann.     

Abi Melzer ist einer der prominentesten Vertreter des jüdischen universalistisch-politischen Denkens in Deutschland, sein Antipode als Vertreter der ultra-zionistischen Denkweise ist der Publizist Henry M Broder. Der Gegensatz zwischen ihren beiden Positionen prägt in Deutschland weitgehend die Auseinandersetzung um Israel und den Antisemitismus. Die universalistische Auffassung, die Melzer mit Vehemenz vertritt, besagt, dass der „alte Antisemitismus“ nach der Vernichtung des europäischen Judentums durch die Nazis (Holocaust) tabuisiert und geächtet ist und nur noch randständig existiert und deshalb eigentlich unbedeutend ist.   >>>



Die Antisemiten-Macher - Dr. Ludwig Watzal - Das Buch des deutsch-jüdischen Publizisten und Verlegers kommt nicht nur zum rechten Zeitpunkt, sondern dieser hat mit dem Titel in ein Wespennest gestochen.

Melzer hatte bereits Räumlichkeiten im Saalbau Gallus ordnungsgemäß gemietet, um sein Buch vorzustellen.

Die Stadt Frankfurt, die über die Räume wacht, hatte kurzerhand den Mietvertrag wieder gekündigt. Diese Kündigung wurde vom Amtsgericht Frankfurt für rechtswidrig erklärt. >>>

 

Eine kleine Auswahl weiterer Nachrichten und  Texte,  in meist englischer Sprache

Israel: Blockade nach der Wahl

PCHR- Weekly Report on Israeli Human Rights Violations in the Occupied Palestinian Territory

Palestine records 1,511 new coronavirus cases, 16 deaths

President Abbas welcomes Quartet's call for resuming meanin

WAFA: “US Ambassador to UN announces resumption of aid to Palestine”

Meinung: Wählen bis zur Ermüdung? Israel wieder ohne klaren Sieger

Israel Transfers Corpse Of Slain Man To His Family

War crimes for votes

Army Attacks Weekly Procession In Kufur Qaddoum, Injures A Child

Five lessons from Israel's election

Soldiers Abduct Five Palestinians In West Bank

Does Israel flood Gaza's farms-

Israeli Soldiers Injure Many Palestinians Near Nablus

WAFA- “UN official- Israeli settlements damage prospects of a Palestinian state”

How Muslim group Emgage serves the American empire

Prime Minister welcomes US financial aid to PA

 

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