Ahed
Tamimi wird vermutlich am Sonntag entlassen werden, sagt ihr
Vater.
Unter Mitwirkung eines Künstler aus Palästina feiert
man ihre voraussichtige Freilassung mit einem Wandgemälde.
Auftraggeber
"Shop
behind the wall" - Hebron Street - Bethlehem
"Ahed und alle anderen
Menschenrechtsaktivisten: das ist für euch!"
Ahed
Tamimi wird vermutlich am Sonntag entlassen werden, sagt ihr
Vater
Der palästinensische Teenager ahed tamimi könnte am Sonntag
entlassen werden, ihr Vater erzählte es der Anadolu-Agentur.
Er sagte, dass Ahed Freilassung für den 19 August geplant
ist, aber er erwartet, dass sie dieses Wochenende aus dem
israelischen Gefängnis entlassen wird.
"die israelischen Behörden informieren den Häftling oder
seine Familie normalerweise nicht über das Datum seiner
Freilassung, aber ich denke, sie wird eine Entscheidung
treffen" um ihre Inhaftierung um 21 Tage zu reduzieren,
erklärte er. Es gab keine Informationen von dem israelischen
Gefängnis über die Freilassung von Ahed.
Ahed erhielt acht Monate Gefängnis, nachdem ein Klagegründe
nach Video-Aufnahmen von der Ohrfeige eines israelischen
Besetzung und der Zwang, ihn aus dem Besitz ihrer Familie zu
zwingen, in den sozialen Medien verbreitet wurde. Sie ist
seit ihrer Gefangennahme im Dezember letzten Jahres in
israelischer Haft festgehalten worden.
Quelle
Dokumentation - Kinder im
Gefängnis - Der Fall Ahed Tamimi >>>
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Israel behält Gaza im Schraubstock - Maureen
Clare Murphy - 23.07.2018 - Krankenhäuser mussten
vorübergehend schließen, und Gazas einziges
Elektrizitätswerk wurde stillgelegt, da Israel weiterhin
Importe und Exporte von dem Territorium nicht erlaubt.
Israel hat als Grund für die Restriktionen, die Anfang
dieses Monats verschärft wurden, das Lancieren von
brennenden Papierdrachen und Ballons in den vorhergehenden
Wochen angegeben. Israel hat letzte Woche die Einfuhr von
Treibstoff gestoppt.
Palästinenser haben aufgehört die Ballons und Papierdrachen
zu lancieren, seit Berichten zufolge Freitag Abend ein
Waffenstillstand zwischen Hamas und Israel verkündet wurde.
Israel hatte Freitag Abend Gaza mit Luftangriffen und
Artilleriefeuer heftig angegriffen, nachdem ein israelischer
Soldat und drei Palästinenser im Feuerwechsel gestorben
waren. Am Tag zuvor war Abd al-Karim Radwan, ein Mitglied
des militärischen Arms der Hamas, getötet worden, als Israel
eine Gruppe Palästinenser beschoss, die angeblich brennende
Papierdrachen fliegen ließen.
Verwandte trauern um den Leichnam von Abdel Karim Radwan
"Ihre Seite wird nicht zur normalen Routine
zurückkehren" - Das Militär verkündete, dass
israelische Gemeinden nahe der Grenze zu Gaza nach dem
Waffenstillstand zur "zivilen Routine" zurückkehren könnten.
Aber Israel hält Gazas zwei Millionen Palästinenser
weiterhin im Schraubstock. "Gazas Einwohner müssen
verstehen, dass, solange es brennende Papierdrachen und
Ballons auf unserer Seite gibt, das Leben auf ihrer Seite
nicht zur normalen Routine zurückkehren wird", erklärte
Israels Verteidigungsminister Avigdor Lieberman am Sonntag.
"Es geht darum, dass es ruhig und still ist und es null
brennende Ballons, null Reiberei an der Grenze, null Raketen
oder Gott behüte Schüsse gibt", fügte er hinzu.
Liebermans Äußerungen sind das Eingeständnis, dass die
verschärften Restriktionen für Import und Export eine Form
der Kollektivstrafe ist.
2010 hat das Internationale Rote Kreuz gesagt, dass die
israelische Blockade Gazas, die jetzt seit mehr als einem
Jahrzehnt besteht, "eine Kollektivstrafe darstellt, die in
klarer Verletzung der Verpflichtungen Israels nach dem
internationalen humanitären Recht verhängt wurde".
Damals erklärte das ICRC: "Die Gesamtheit der Bevölkerung
Gazas wird für Handlungen bestraft, für die sie keine
Verantwortung trägt" (wie jetzt).
Mehr als ein Dutzend Menschenrechtsgruppen mit Sitz in
Israel sagten letzte Woche: "Das Schließen von Gazas größtem
Grenzübergang für den Transport von Gütern, die
Hauptlebensader für die nahezu zwei Millionen Menschen - die
Hälfte von ihnen Kinder - stellt einen illegalen und
unmoralischen Akt der Kollektivbestrafung dar."
Leben sind bedroht - Am Sonntag wiederholte
der humanitäre Koordinator der UN, Jamie McGoldrick, seinen
Appell an Israel, die Restriktionen zu beenden, die den
Import von Treibstoff verhindern. Er warnte, dass von
internationalen Spendern bezahlte Not-Treibstoff Anfang
August erschöpft sein werde und die Einwohner Gazas (jetzt
schon) unter Stromkürzungen von etwa 20 Stunden täglich
leiden. "Zumindest ein Krankenhaus war gezwungen seinen
Betrieb für mehrere Stunden einzustellen, und an andere
Krankenhäusern wurden die Leistungen drastisch reduziert",
sagte McGoldrick. "Wenn nicht sofort Treibstoff hereinkommt,
ist das Leben der schwächsten Patienten wie Herzkranke,
Patienten, die eine Dialyse benötigen und Neugeborene in
Intensivpflege, (der) am meisten gefährdeten (Patienten),
bedroht", fügte er hinzu.
Das Al-Quds-Krankenhaus in Gaza "wird in den nächsten Tagen
wegen dem Treibstoffmangel gezwungen sein zu schließen,
weitere vier Krankenhäuser werden innerhalb der nächsten
drei Tage keinen Treibstoff mehr haben", sagte das Büro von
McGoldrick. Mehr als 7.000 Operationen sind in den letzten
Monaten verschoben worden, da die Krankenhäuser kämpfen
mussten, um es zu schaffen tausende Verletzungen durch
scharfe Munition (zu behandeln), die das israelische Militär
während der Massendemonstrationen entlang der östlichen
Grenze des Territoriums zugefügt hat.
Ernste Gefahr für das öffentliche Gesundheitswesen -
Durch das Wasser verursachte Krankheiten könnten
ausbrechen, wenn Wasser- und Abwasseranlagen ihre Arbeit
reduzieren. Der verfügbare Treibstoff für Wasser und
Abwasser wird Ende Juli aufgebraucht sein und "wird
möglicherweise auch zu einer Überschwemmung bewohnter
Gegenden mit Abwasser führen und das öffentliche
Gesundheitswesen ernsthaft gefährden", wie das UN-Büro für
die Koordination humanitärer Angelegenheiten verlautet.
Letzte Woche hat die Menschenrechtsorganisation Al-Mezan
mit Sitz in Gaza "die Untätigkeit der internationalen
Gemeinschaft" angeprangert, die das Fortbestehen der
Absperrung und der Blockade des Gazastreifens über 11 Jahre
ermöglicht hat.
Die UNO warnt seit langem, dass Gaza im Jahr 2020 wegen
des wirtschaftlichen Niedergangs infolge israelischen
Absperrung, Blockade und der ständig wiederholten
militärischen Angriffe "unbewohnbar" sein wird.
Quelle Übersetzung: K.
Nebauer
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Palestine
Update Nr. 156 – 19. Juli 2018 - Spezialausgabe –
Gazastreifen - Der
Gazastreifen, der von der Hamas regiert wird, ist eine von
Armut gekennzeichnete und übervölkerte palästinensische
Küstenenklave unter der gefängnisartigen Blockade durch
Israel, mit dem es einige Kriege ausgefochten hat. Nachdem
Israel seine Blockade am Dienstag (möglicherweise 19.7.18?)
noch verschärft hat durch die Verhinderung der
Brennstoff-Zulieferung mitten in der Furcht vor einem neuen
alles überziehenden Konflikt, sollen hier einige
Hintergründe geliefert werden:
Gaza ist eines der weltweit am dichtesten besiedelten
Gebiete der Erde mit rund 2 Millionen Palästinenser, die auf
362 Quadratkilometer (=140 Quadratmeilen) zusammengedrängt
sind. Es wurde während des Sechstage-Krieges 1967
eingenommen. 2005 zog es seine Soldaten und Siedler ab und
beendete damit 38 Jahre Okkupation. Aber 2006 stellte es
eine Blockade her und beschränkte damit die über die Grenzen
gehende Austauschbewegung von Menschen und Gütern; diese
Blockade war die Folge der Gefangennahme eines Soldaten
durch Hamas-Freischärler auf israelischem Boden. Ein Jahr
später wurde die Blockade nach der Verdrängung von Truppen,
die loyal zur rivalisierenden Fatah-Partei des
palästinensischen Präsidenten Mahmoud Abbas gehören,
verschärft. Der einzige nicht von Israel kontrollierte
Zugang zu Gaza ist in Rafah an der ägyptischen Grenze. Auch
diese war fast gänzlich geschlossen, seitdem Extremisten
nach der Absetzung des Präsidenten Muhammad Mursi 2013 durch
das Militär Freiwillige in die Sinai-Halbinsel warfen. Die
Palästinenser wurden in Gaza „eingesperrt“; man verweigerte
ihnen freien Zugang zu den Resten des besetzten
palästinensischen Landes und der Welt draußen.
Bewegungseinschränkungen, seit den frühen 1990ern von Israel
auferlegt und im Juni 2007 intensiviert, gefolgt von der
Übernahme von Gaza durch die Hamas, haben die
Lebensbedingungen schwer unterminiert. Die Isolation von
Gaza wurde verschlimmert durch Restriktionen, die von den
ägyptischen Behörden auf den einzigen Fußgängerübergang (Rafah)
auferlegt wurde, sowie durch die interne Spaltung der
Palästinenser. Der UNO-Generalsekretär hat gefunden, dass
die Blockade und verwandte Restriktionen internationalem
Menschenrecht zuwiderlaufen, da sie die Zivilbevölkerung
treffen und ihr Härten auferlegen, indem sie sie
wirkungsvoll bestrafen für Taten, die sie nie begangen
haben. Starke Eskalationen der Feindseligkeiten in den
vergangenen Jahren haben sich in extensiven Zerstörungen und
interner Vertreibung ausgewirkt. Im Mai 2018 begann Israel,
an einer „neuen und undurchdringlichen“ Abschottung der
Küste genau im Norden von Gaza zu arbeiten, um die
Möglichkeit der Palästinenser zu verhindern, auf dem Seeweg
in das Land zu kommen. Der Gazastreifen hat fast keine
Industrie und leidet an chronischem Wasser- und
Heizmaterialmangel. Seine GDP-Verluste, die von der Blockade
verursacht sind, werden auf mehr als 50 % geschätzt, sagt
die Weltbank. Arbeitslosigkeit liegt bei 45 % und mehr als
zwei Drittel der Bevölkerung hängen von Hilfe ab.
Menschenrecht auf Wasser ist unverzichtbar für ein Leben in
Menschenwürde.
• Die verheerende Wasserkrise und Kürzung von elektrischem
Strom in Gaza haben die Spitäler gezwungen, die Reinigung
und Sterilisierung medizinischer Geräte zu reduzieren.
• Die Spitäler sind überfüllt mit Patienten. Seit dem Beginn
des Großen Rückkehr-marsches mit seiner ersten Demonstration
am 30. März 2018 haben israelische Streit-kräfte mehr als
15.000 Palästinenser verwundet.
• Von den 8.221 Palästinensern, die Spitalspflege benötigen,
sind 63 % Gliedmaßen-verletzungen, und fast die Hälfte davon
(4.023) Resultat von Schussverletzungen.
• 61 Palästinenser erhielten Amputationen, davon 11 Kinder.
• 10 Palästinenser sind gelähmt. Mehr als 1.400
Palästinenser leben in der Gefahr länger währender
physischer Behinderungen.
Von den 138 bis jetzt in diesem Jahr von der israelischen
Armee Getöteten waren 27 Kinder, 21 von ihnen wurden
innerhalb von Gaza gezielt erschossen (11 davon in den Kopf
oder in den Hals). Quelle: UN-Komitee für Wirtschaftliche,
Soziale und Kulturelle Rechte.
Notwendigkeit
für Rehabilitation von während der Gaza-Demonstrationen
schwer verletzten Palästinensern: Mehr als 1.400
Personen könnten langzeitige Behinderungen haben. Obwohl
sich die Anzahl der berichteten Unfälle während der
Demonstrationen zum Großen Marsch für Rückkehr im Laufe des
Juni (siehe Infografik) verringert hat, kämpft der
Gesundheitssektor weiter mit dem riesigen Anfall von
Schwerverletzten, besonders solchen, die langzeitige Reha
benötigen.
Die in letzter Zeit zunehmenden Notwendigkeiten von
Gesundheitsdiensten übertrifft die Kapazitäten auf dem
Gesundheitssektor in Gaza. Zu den Herausforderungen gehört
ständiger Mangel an Medikamenten und medizinischem Personal,
große Stromdefizite für medizinische Geräte, eine laufende
Gehaltskrise für Regierungsangestellte und israelische
Einschränkungen des Zugangs für Verwundete, die Behandlungen
benötigen, die in Gaza nicht zu erhalten sind. Außerdem ist
der Import von Material nach Gaza, das für die Herstellung
von künstlichen Gliedmaßen nötig ist (Karbonfiber, und
Epoxidnetze), eingeschränkt, weil Israel der Ansicht ist,
dass diese Materialen für „zweierlei Verwendung“ eingesetzt
werden, also auch für militärische Zwecke.
Statistik identifiziert 19.700 Wohneinheiten als nicht
reparierbar und 24.000, die vordringlich Unterkunft
benötigen (Übersetzung unsicher) Die Anzahl der
Wohnungseinheiten in Substandardzustand im ganzen
Gazastreifen hat seit Mitte 2014 dramatisch zugenommen als
direkte Folge der Feindseligkeiten, die in diesem Jahr
stattgefunden haben. Nach fast vier Jahren sind noch 1/3 der
Wohnungen, die beschädigt überstanden haben (59.000 von
171.000) noch zu reparieren.
Quelle
In Gaza entzündete Drachenflieger führen zu Drohungen
Israels - Nour Abu Aisha - Die „Söhne von al-Zawari“
schwören, ihren Widerstand weiter zu führen, bis Israel
seine jahrelange Blockade von Gaza aufhebt – Eine Gruppe von
palästinensische Aktivisten im Gazastreifen, die brennende
Drachen und Ballone ins israelische Gebiet fliegen ließen,
sagen sie wollen ihre Aktivitäten fortsetzen – trotz der
Drohungen Israels – bis die 11jährige Blockade von Gaza
aufgehoben ist. „Seit dem Morgen haben unsere Gruppen
flammende Drachen und Ballone über von Israel besetztes
Gebiet gesteuert um zu zeigen, dass wir keine Befehle von
irgendjemandem annehmen“ sagten die „Söhne von al-Zawari“,
eine selbsternannte „Brigade“ von palästinensischen
Drachenfliegern am Mittwoch (18. Juli) in ihrer
Stellungnahme und fügten hinzu:
„Wir wollen unseren friedlichen Widerstand fortsetzen, bis
unsere Forderungen erfüllt und die Belagerung aufgehoben
sind,“ - Es ging weiter mit der Verneinung von israelischen
Medienberichten, dass die Widerstandsbewegung Hamas, die
seit 2007 im Gazastreifen regiert, geschworen habe, die
Aktivitäten der Gruppe zu beschneiden. „Diese Berichte sind
komplett falsch“, sagte die Gruppe. „Die palästinensischen
Parteien werden uns nicht hindern, friedlichen Widerstand
auszuüben. … Je enger sie die Belagerung ziehen, umso mehr
Feuer werden wir (innerhalb von Israel) setzen“. In den
vergangenen Wochen haben Palästinensische Aktivisten
flammende Drachen und Ballone über israelisches Gebiet als
Teil der Volksdemonstrationen entlang dem Sicherheitszaun
zwischen Israel und Gaza losgeschickt. Nach Angabe der
israelischen Beamten habe die improvisierten Luftwaffen
zahlreiche Brände innerhalb von Israel verursacht und damit
beträchtlichen materiellen Schaden erzeugt (in einigen
Fällen), aber keine Toten oder Verletzten. Seit den
Demonstrationen entlang des Sicherheitszaunes – der am 30.
März begann – wurden mehr als 130 palästinensische
Protestierer durch israelisches Gewehrfeuer getötet – und
tausende mehr verletzt. Die Protestierenden verlangen das
„Rückkehrrecht“ in ihre Häuser und Dörfer im historischen
Palästina, von wo sie 1948 vertrieben wurden, um Platz zu
machen für den neuen Staat Israel. Sie fordern auch ein Ende
der 11jährigen Blockade des Gazastreifens, durch welche
die Wirtschaft der Küstenenklave zerstört und etwa 2
Millionen Einwohner um ihre Grundversorgung gebracht wurde.
Quelle
(Übers: Gerhilde Merz)
Mach mich nicht für einen Tag zum Freund – und verlass mich
nach einem Monat.
Komm mir nicht zu nahe – wenn du mich doch verlassen wirst!
Versprich nicht, was du nicht halten willst.
Sei mir nah – oder geh!
Mahmoud Darwish
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