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Mai 2004 - "Operation Regenbogen" in Gaza

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Die Auftraggeber
 

Scharon
Regierungschef

Dan Harel
Gazakommandant

Mosche Or
Panzerkommandeur

Mosche Jaalon
Generalstabchef

 

Der Auftraggeber Mosche Jaalon, Generalstabschef meinte die meisten Häuser waren leer. Merkwürdig, warum dann die UNO für die Bewohner am 15.5. Zelte aufstellte und sagt, das mehr als 1000 Menschen obdachlos sind.............
Man spricht von Schutzmaßnahmen für die Soldaten und meint Vergeltung.


Wo auf der Welt, rücken einfach die Panzer und Bagger vor
und reißen  ohne große Vorwarnung die Häuser ein.
(Siehe auch
19. Januar 2004 - Hauserzerstörungen in Rafah>>>)

Warum laufen die Menschen alle ängstlich mit weißen
 Tüchern umher? Eine unmenschliche Besatzung
verliert ihre Existenzberechtigung.

Protest gegen die Zerstörungen - Machen Sie bitte mit.


Israelische Bulldozer rissen mehr als 20 Häuser von Palästinensern im Flüchtlingslager von Rafah sowie im Stadtteil Saladin ein.
Beladen mit ihrem Hab und Gut flohen die betroffenen Palästinenser vor den gepanzerten Planierraupen. Helikopter feuerten zwei Raketen
in das Lager, verletzten mehrere Personen und verbreiteten Panik, berichten Augenzeugen
. mehr >>>

...Der israelische Rundfunk berichtete, die Streitkräfte wollten «hunderte Gebäude» nahe der Militärstraße abreißen, auf der der israelische Schützenpanzer am Mittwoch beschossen worden war. Damit solle Angreifern die Deckung genommen werden. Heereschef Mosche Jaalon begründete die Militäraktion später im Rundfunk mit Verweis darauf, dass das Geschoss auf die israelischen Soldaten aus dem Flüchtlingslager abgefeuert worden sei.
 «Es gibt die Entwicklung, dass die erste Häuserreihe aufgegeben und dazu genutzt wird, Tunnels für den Waffenschmuggel zu graben, sowie als Deckung für Angriffe», sagte Jaalon. «Wir waren schon in der Vergangenheit gezwungen, hier Häuser zu zerstören, und offenbar müssen wir künftig noch mehr Häuser zerstören.»  ... mehr

   

Am Samstagmorgen zogen sich israelische Soldaten aus dem Flüchtlingslager Rafah an der Grenze zu Ägypten zurück. Die Truppen hatten dort am Freitag Dutzende Häuser durchsucht und 35 Gebäude abgerissen. Aus den Häusern waren nach israelischen Angaben Soldaten beschossen worden, die nach den Überresten ihrer getöteten Kameraden suchten. Bei den Auseinandersetzungen am Freitag waren zwei Soldaten und drei Palästinenser ums Leben gekommen.

Nach dem Truppenabzug fanden Rettungskräfte in den Trümmern eines Hauses die Leiche eines weiteren Palästinensers. Nach Darstellung von Anwohnern wurden neben Gebäuden auch zahlreiche Geschäfte, Straßen, Strom- und Wasserleitungen verwüstet. «Die Zerstörung hier ist gewaltiger als nach einem Erdbeben», sagte Raslan Abu Taha, dessen Wohnung nicht mehr existierte. «Nichts ist geblieben außer Trümmern, Tränen und Angst vor der Zukunft.» Quelle

Einwohner des Lagers Rafah bemühten sich, ihr Hab und Gut in Sicherheit zu bringen. Sie schwenkten weiße Fahnen, während sie Möbel, Türen und Fensterrahmen aus ihren Häusern trugen.
 Der israelische Rundfunk berichtete, die Streitkräfte wollten "hunderte Gebäude" nahe der Militärstraße abreißen, auf der der israelische Schützenpanzer
am Mittwochabend beschossen worden war. Damit solle Angreifern die Deckung genommen werden.

   

 

Das Uno-Flüchtlingshilfswerk (UNRWA) kritisierte die Abreisspläne scharf. UNRWA-Sprecher Paul McCann sagte in Gaza, Israel habe das Sperrgebiet bei Rafah
seit Beginn der Intifada im Jahr 2000 bereits auf 300 Meter verbreitert und Wohnhäuser von 11'000 Menschen zerstört. McCann sprach von einer «humanitären Katastrophe».

   

 

Außenminister Shalom erließ eine offizielle Erklärung, Israel habe es in Gaza «mit Tieren zu tun und werde die entsprechenden Mittel gegen sie gebrauchen». mehr >>>
Die Frage ist, wer sind die Tiere und wo sind sie und wer ergreift die entsprechenden Mittel gegen sie???

 

 

  

Aus Ha'arez: Der linke Knessetangehörige Yossi Sarid (Meretz Partei) sagte auf Israel Radio dass die massenhaft Demolierung palästinensischer Gebäude ein Kriegsverbrechen sei. Das Kabinetsmitglied Saeb Erekat verurteilte den Plan als ein völliger Widerspruch zu dem was Sharon als Loslösungsinititaive, um Konfliktpunkte mit den Palästinensern nach 3 1/2 Jahren des Kampfes zu reduzieren.

 

Uri Avnery .... Der Krieg zwischen ihnen ist  kein außergewöhnlicher Zustand, sondern wurde zur Normalität.


 
All die durch die Kriege produzierten Gifte wie Furcht, Hass und  Vorurteile  wirken weiter im Gemüt und Verstand der neuen Generation, der fünften, die in diesen Krieg hineingeboren worden ist, eine Generation, deren ganze physisch-psychische Welt vom Krieg gestaltet wird.

Darum lebt jedes der beiden Völker wie in einer abgeschlossenen Seifenblase, abgekapselt vom anderen und tatsächlich auch von der ganzen übrigen Welt.  Innerhalb seiner Seifenblase kultiviert jedes Volk seine Schmerzen, die Überzeugung, das  größte Opfer zu sein, die Erinnerung an die ihnen zugefügten Ungerechtigkeiten, den Zorn über das andere grausame, mörderische und abscheuliche Volk. Jedes Volk glaubt, dass absolute Gerechtigkeit  auf seiner Seite sei  - und darum auch an die absolute Ungerechtigkeit der anderen Seite.

Diese Seifenblase ist ein Gefängnis, abgeschlossen und abgesichert, mehr als  durch Mauern und Stacheldraht  - Israelis und Palästinenser sind Geiseln ihrer eigenen geistigen Welt. Sie sind nicht in der Lage, einander wahrzunehmen und die Welt so zu sehen, wie sie ist. Sie sehen nur das Spiegelbild im magischen Spiegel, der nur das zeigt, was sie sehen wollen.

Für beide ist die Seifenblase eine Lebensnotwendigkeit; es ist eine Selbstschutzmaßnahme, die sie mit dem Gefühl von Sicherheit, der Gewissheit der Rechtmäßigkeit ihrer Sache und einem Orientierungs- sinn  ausstattet.  Die Welt außerhalb  der Seifenblase ist kalt und feindlich gesinnt, drinnen ist Wärme und ein Gefühl der Zusammengehörigkeit. Jeder, der versucht, die Seifenblase aufzubrechen, wird einer Welle von Hass und Zorn gegen sich selbst ausgesetzt sein – die sogar tödlich sein könnte.

Das gilt nicht nur für das Geschehen jetzt. Es betrifft alles, was sich zwischen den beiden Völkern in den letzten 120 Jahren - seit Beginn des zionistischen Unternehmens in diesem Lande - zugetragen hat. Jedes Geschehen – ob groß oder klein – erscheint ohne Ausnahme im kollektiven Gedächtnis  beider Völker auf verschiedene, ja, gegensätzliche Art. Die Folge davon ist, dass alles, was jetzt gesagt wird, alles was von einer Seite vorgeschlagen wird, in den Ohren der andern  verdächtig und  bedrohlich klingt. Deshalb wird jede Verhandlung zur Schlacht, und jedes Gipfeltreffen verstärkt nur den gegenseitigen Hass.

Auf diese Weise ist ein Teufelskreis entstanden: ohne Entfernen der Seifenblasen kann es keinen Frieden geben – ohne Frieden ist es unmöglich, die Seifenblasen aufzulösen.

 Noch eine persönliche Bemerkung:  Ich bin vor vielen Jahren zu der Überzeugung gekommen, dass dieser Teufelskreis nicht nur durchbrochen werden muss – sondern auch durchbrochen werden  kann.. Seitdem versuche ich, ein gemeinsames israelisch-palästinensisches Narrativ aufzubauen, das das Narrativ beider Völker in sich birgt, nicht, indem ein künstlicher Kompromiss geschaffen wird, sondern in dem ich nach der Wahrheit suche. Ich habe darüber schon Bücher und Aufsätze geschrieben. In dieser Woche  hat Gush Shalom eine Broschüre herausgegeben mit dem Titel „Wahrheit gegen Wahrheit“. Wir versuchen darin, ein gemeinsames Narrativ  des Konfliktes zu skizzieren und berücksichtigten die Standpunkte beider Seiten.

Mir ist klar geworden, dass ohne ernsthafte Anstrengung von beiden Seiten, sich auch des Standpunktes  der anderen Seite voll bewusst zu werden  und ihn zu verstehen,  jede Bemühung, einen wirklichen Frieden  zwischen beiden Völkern zu erreichen, fehlschlagen wird....mehr >>>

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