Bericht über den
Gazastreifen seit „Operation Sommerregen“ (seit 25.6.06)
Paläst. Gesundheitsministerium IMENC & Agencies, Imogen Kimber,
Banoura, 12.10.06
Die Abteilung
für „Ambulanz und Notfälle“ im palästinensischen Gesundheitsministeriums
veröffentlichte am 13.10.06 einen Bericht über die Auswirkungen der
israel. „Militär-Operation Sommerregen“. Der israelische Angriff, der
seit Juni große Zerstörungen im Gazastreifen angerichtet hat, geschah
nur aus Rache für die Gefangennahme eines israelischen Soldaten. Die im
Bericht genannte Todesrate seit Beginn der Operation hat 290 getötete
Zivilisten erreicht, unter ihnen 135 Kinder und 35 Frauen. Die Zahl der
Verletzten beträgt 4350. Von diesen werden 750 auf Dauer behindert
bleiben; 117 Verletzungen waren im oberen Teil des Körpers, 54 hatten
Brandwunden, 53 schwere Brandwunden. 1700 Verletzte waren Kinder. Im
Juli und August war die Gesamtzahl der Getöteten 110 und 450 Verletzte,
von denen einige auf Dauer behindert bleiben werden.
Das Ministerium
erklärte, dass die Krankenhäuser 2057 chirurgische Behandlungen hatten,
523 Knochenbrüche, dass es 1350 Fälle von totalem Versagen der Atmung
und des Nervensystems gegeben habe. Von diesen waren 630 Kinder und 242
Frauen. Die Mehrheit der Behandelten beteiligt sich noch immer an
Programmen psychologischer Behandlung.
Auf Grund der
israelischen Bombardements, die zur totalen Zerstörung der
Stromgeneratoren im Gazastreifen führte, gab es große
Stromversorgungsprobleme, die große schädliche Auswirkungen auf die
Krankenhäuser und die Gesundheitszentren hatten. Dialyse-Apparate,
Röntgengeräte, Labors und Chemotherapie, Kühlräume für Medizin und
Gegengifte sind sehr davon betroffen.
Der Bericht
behauptet, die israelische Luftwaffe feure illegale Munition von ihren
Apache-Helikoptern und F16-Kampfflugzeugen ab: mit abgereichertem Uran
versehen und Metallsplittern gefüllt; auch von Panzern werden Granaten
voller Metallsplitter abgefeuert. Der Bericht verklagt auch israelische
Drohnen, die chemische Waffen abwerfen, die starke Verbrennungen 4.,3.
und 2. Grades auf ihren Opfern verursachen.
Die
Grenzabsperrungen zwischen Gaza, Israel und Ägypten haben diese Krise
nur verschlimmert und behindere die medizinische Versorgung derer, die
sie benötigen. 270 Krebsfälle konnten in ägyptischen und israelischen
Krankenhäusern ihre Behandlungen nicht erhalten, was zu einer ernsten
Verschlechterung der Gesundheit der Patienten führte. Herz-,
Nierenpatienten und Wirbelsäuleverletzungen mussten auf Grund der
Absperrungen vernachlässigt werden, da man ihnen den Zugang zu
israelischen Krankenhäusern verweigerte.
www.imenc.org/content/view/22028/1/
(dt. Ellen Rohlfs)
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