Das Palästina Portal - Täglich neu - Nachrichten, Texte die in den deutschen Medien fehlen.

 KurznachrichtenArchiv - ThemenLinksFacebook   -   Montag, 08. November 2021   -   Sponsern SieAktuelle TermineSuchen

 

 

Der Katechismus der Deutschen

Die Erinnerung an den Holocaust als Zivilisationsbruch ist für viele das moralische Fundament der Bundesrepublik. Diesen mit anderen Genoziden zu vergleichen, gilt ihnen daher als eine Häresie, als Abfall vom rechten Glauben. Es ist an der Zeit, diesen Katechismus aufzugeben.

A. Dirk Moses - 23. Mai 2021

Die hitzigen Debatten über Achille Mbembes angeblichen Antisemitismus, über Michael Rothbergs Buch Multidirektionale Erinnerung oder auch Jürgen Zimmerers Von Windhuk nach Auschwitz?, lassen einen als Beobachter aus der Ferne ratlos zurück. Denn die Frage nach dem Zusammenhang zwischen dem Kolonialismus des Deutschen Reichs und dem Vernichtungskrieg der Nazis wird außerhalb Deutschlands schon seit zwei Jahrzehnten unaufgeregt verhandelt. Bereits 2003 haben Rothberg und Zimmerer in Sydney an einer von mir organisierten Konferenz mit dem Titel „Genocide and Colonialism“ teilgenommen. Im darauffolgenden Jahr hat Zimmerer einen seiner vielen Aufsätze zur Verbindung von Kolonialismus und Holocaust in einem von mir herausgegebenen Sammelband veröffentlicht. Wenige Jahre später hatte sich unter vielen Wissenschaftler:innen die Annahme etabliert, dass wesentliche Aspekte des NS-Regimes und des Holocaust durch deren Beziehung zum imperialistischen Kolonialismus überhaupt erst erfassbar werden.

Was also ist neu? Die Gegenargumente sind es sicher nicht. Es sind dieselben, die bereits in den 2000er Jahren von Historikern:innen wie Birthe Kundrus, Robert Gerwarth und Stefan Malinowski vorgebracht wurden. Die damalige Debatte entprovinzialisierte die historische Holocaustforschung und zwang alle Teilnehmer:innen zu schärferem Nachdenken. Heute liegen die Dinge anders. Die Heftigkeit der Reaktionen auf den Artikel, den Rothberg und Zimmerer am 31. März 2021 unter dem Titel „Enttabuisiert den Vergleich!“ in der Zeit veröffentlicht haben, ihr denunziatorischer, sarkastischer, herabwürdigender Ton – all dies erinnert an Häresieprozesse. Empörung tritt an die Stelle von Nüchternheit, vermutlich noch potenziert durch die Fähigkeit der Sozialen Medien, politische Emotionen zu lenken und für diese Öffentlichkeit zu schaffen. Es scheint, als ob wir zunehmend zu Zeugen von nicht weniger als öffentlichen Exorzismen werden, die unter der Aufsicht selbsternannter „Hohepriester“ den „Katechismus der Deutschen“ bewachen.
 

Der Katechismus
Dieser Katechismus besteht aus fünf Überzeugungen:

Der Holocaust ist einzigartig, da er die uneingeschränkte Vernichtung von Juden um deren Vernichtung willen Im Unterschied zu den pragmatischen und begrenzten Zielen, um derentwillen andere Genozide unternommen wurden, versuchte hier ein Staat zum ersten Mal in der Geschichte ein Volk ausschließlich aus ideologischen Gründen auszulöschen.

Da er die zwischenmenschliche Solidarität beispiellos zerstörte, bildet die Erinnerung an den Holocaust als Zivilisationsbruch das moralische Fundament der deutschen Nation, oft gar der Europäischen Zivilisation.

Deutschland trägt für die Juden in Deutschland eine besondere Verantwortung und ist Israel zu besonderer Loyalität verpflichtet: „Die Sicherheit Israels ist Teil der Staatsräson unseres Landes.“

Der Antisemitismus ist ein Vorurteil und Ideologem sui generis und er war ein spezifisch deutsches Phänomen. Er sollte nicht mit Rassismus verwechselt werden.

Antizionismus ist Antisemitismus.


Dieser Katechismus verdrängte um die Jahrtausendwende den vorangegangenen Katechismus, der seinerseits Werten wie der nationalen Ehre und Tradition verpflichtet war. Die Anhänger des „alten Katechismus“ verstanden den Holocaust als ein historisches Unglück, für das lediglich eine kleine Gruppe ideologischer Fanatiker verantwortlich gemacht werden könne. Diese kleine Gruppe werde nun von „Nestbeschmutzern“ instrumentalisiert, um Schmach und Schande über die Nation als Ganzes zu bringen.

Viele deutsche Familien durchlebten im Verlauf der 1960er und 1970er Jahre den Generationenkonflikt, bei dem diese ältere Vorstellung von nationaler Identität auf ein neues Selbstverständnis traf, das von den jüngeren Kohorten der 68er Generation getragen wurde. Das bedeutet nicht, dass die 68er bereits an die Einzigartigkeit des Holocaust geglaubt hätten: In ihrem antiimperialistischen Furor verglichen seinerzeit viele die Vereinigten Staaten ausdrücklich mit Nazi-Deutschland, da diese in Vietnam Krieg führten („USA-SA-SS“).

Mit den 1980er Jahren begann sich die Deutung des Holocaust als ein historisch einzigartiges Geschehen dann aber allgemein durchzusetzen. Viele linke und liberale Deutsche begriffen nun, dass sie nach dem Holocaust nur dann als „gute Menschen“ gelten können, wenn sie diese Deutung in das eigene Selbstverständnis eingliederten, und dies auch gegenüber einer internationalen Öffentlichkeit dokumentierten. Im Historikerstreit Mitte der 1980er Jahre, in dem es um die Frage ging, ob der Holocaust als „asiatische Tat“ von den Bolscheviken provoziert wurde, setzte sich der neue Katechismus aber noch nicht durch. Er war lediglich eine frühe Episode in einer ganzen Reihe von Debatten – etwa jener der 1990er Jahre über den Multikulturalismus, Daniel Goldhagens Buch „Hitlers willige Vollstrecker“, die Wehrmachtsausstellung oder das Holocaust Mahnmal in Berlin. In diesen Debatten führten Konservative ein Rückzugsgefecht im Namen des alten Katechismus, bei dem ihnen in erster Linie die Frankfurter Allgemeine Zeitung ein öffentliches Forum bot.

Letztlich aber mussten irgendwann auch sie einsehen, dass Deutschlands geopolitische Legitimität davon abhing, ob der neue, im Austausch mit amerikanischen, britischen und israelischen Eliten ausgehandelte Katechismus von ihnen akzeptiert wurde.

Dessen fünf Elemente sind für eine ganze Generation zu Glaubensartikeln geworden. Millionen Deutsche haben während der vergangenen Jahrzehnte verinnerlicht, dass für die sündige Vergangenheit ihrer Nation nur über den Katechismus Vergebung zu erlangen ist. Kurz gefasst impliziert der Katechismus eine Heilsgeschichte, in der die „Opferung“ der Juden durch die Nazis im Holocaust die Voraussetzung für die Legitimität der Bundesrepublik darstellt. Deshalb ist der Holocaust für sie weit mehr als ein wichtiges historisches Ereignis: Er ist ein heiliges Trauma, das um keinen Preis durch andere Ereignisse – etwa durch nichtjüdische Opfer oder andere Völkermorde – kontaminiert werden darf, da dies seine sakrale Erlösungsfunktion beeinträchtigen würde.   mehr >>>

US-Konsulat für Palästina in Jerusalem?

07.11.2021

Die USA überlegen sich, in Jerusalem ein Konsulat eigens für Palästinenser zu eröffnen. Die israelische Regierung ist jedoch dagegen. Aussenminister Jair Lapid schlug vor, das US-Konsulat stattdessen in Ramallah im besetzten Westjordanland zu eröffnen. Ein Sprecher von Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas lehnte diesen Vorschlag jedoch ab: Nur Jerusalem sei für ein solches Konsulat akzeptabel. Nachdem die USA ihre Botschaft in  mehr >>>

 

Du sollst falsches Zeugnis ablegen

Gideon Levy - Nov 07, 2021 - Übersetzt mit DeepL

Ein Mann fährt unschuldig in seinem Auto, seine ältere Mutter sitzt neben ihm. Sie sind auf dem Weg zu einem Familienbesuch in einer nahe gelegenen Stadt. Es ist Nachmittag, das Wetter ist angenehm und die Musik ist laut. Sie sind auf dem Weg zu einer Tante, und das Leben ist schön. Plötzlich eine Straßensperre. Selbst das trübt ihre Stimmung nicht, denn an Straßensperren sind sie gewöhnt. Vorsichtshalber setzten sie ihre Gesichtsmasken auf, um eine mögliche Strafe zu vermeiden.

Dann warteten sie. Der Verkehr verlangsamte sich zu einem Kriechgang. In der Zwischenzeit genoss der Mann die Musik. Er wirkte ruhig, stützte seinen Arm auf das Fenster und wartete. Facebook Live war seit Beginn der Fahrt eingeschaltet. Er filmt sich gerne selbst, ein zerrissener Typ in einem weißen T-Shirt und einer dunklen Sonnenbrille.

Plötzlich sind Schreie zu hören. Eine Bande von bewaffneten Schlägern übernimmt das Auto. Sie schlagen das Fenster ein; der Mann schützt seinen Kopf vor dem Eisenstab. Dann stürmen sie das Auto, schreien und drohen. Einer von ihnen steigt auf dem Rücksitz ein und packt den Mann mit Gummihandschuhen an der Kehle. Der andere steigt vorne ein und zerrt ihn gewaltsam aus dem Auto. Die Kamera läuft weiter.

Neben dem Auto sind die Schläger zu sehen, die den Mann erbarmungslos verprügeln und treten. Seine ältere Mutter sieht verängstigt zu. Sie sieht ihren Sohn vor Schmerzen schreien und kann nichts anderes tun als schreien.

Das Video der Verhaftung Die Polizei sagte, der "Verdächtige weigerte sich, die Fahrzeugtür zu öffnen, und aus Sorge, dass er Beweise unterschlagen oder die Polizeibeamten verletzen würde, waren diese gezwungen, in das Fahrzeug einzubrechen und ihn zu verhaften."

 

Video der Verhaftung. Die Polizei sagte, der "Verdächtige weigerte sich, die Fahrzeugtür zu öffnen".


Das ging ein paar Minuten so, bis die Kamera aufhörte zu drehen. Der Mann und seine Mutter wurden anschließend wegen des Verdachts auf "Waffenbesitz" auf die Polizeiwache gebracht.

Der Mann sagte, er habe mehrere Stunden lang auf dem Boden der Wache gelegen, sich vor Schmerzen gekrümmt und darum gebettelt, in ein Krankenhaus gebracht zu werden, doch die Polizei verweigerte ihm dies. Seine Mutter war schockiert und verängstigt, die Familie zu Hause drehte durch vor Sorge um die beiden Vermissten.

Später am Abend wurden sie ohne Auflagen und ohne Erklärung freigelassen. Sie entdecken, dass die Polizei ihr Auto demontiert hatte. Im Krankenhaus, in das der Mann eingeliefert wurde, stellte man fest, dass er durch Tritte schwere Verletzungen an den Hoden erlitten hatte und operiert werden musste. Er war sechs Tage lang im Krankenhaus und hat auch drei Wochen nach dem Vorfall noch Schmerzen. Er ist ein gebrochener Mann.

Diese gewaltsame Entführung fand nicht im Chile von Augusto Pinochet oder im Argentinien der Junta statt. Sie ereignete sich auf einer Straße in der Nähe der Siedlung Ma'aleh Adumim bei Jerusalem und betraf Raisa und Marwan al-Husseini, eine Mutter und ihren Sohn aus Hebron. Bei den Entführern handelte es sich um Angehörige der israelischen Polizei. Und das ist der erträgliche Teil der Geschichte. Was danach geschah, ist noch schlimmer.

Es gibt falsche Verhaftungen, sie kommen vor. Es gibt ungerechtfertigte und exzessive Gewalt in jeder Polizeieinheit. Aber was danach geschah, sollte jeden Israeli, ob rechts oder links, aufrütteln: Die israelische Polizei erzählte unverfrorene Lügen.

Selbst in einer Realität, in der Lügen üblich geworden sind - in der Politik, in der Armee und im täglichen Leben - ist es ein sehr schlechtes Zeichen, wenn die Polizei lügt. Das waren keine halben Lügen der israelischen Verteidigungsstreitkräfte. Es handelt sich um die groben, dreisten Lügen der Strafverfolgungsbehörden. Polizeibeamte, die mit solch unvorstellbarer Leichtigkeit lügen, sind noch gefährlicher als körperlich gewalttätige Polizeibeamte.

Dies ist die Erklärung, die die israelische Polizei gegenüber Haaretz abgab: "Während der Verhaftung weigerte sich der Verdächtige, die Fahrzeugtür zu öffnen, und aus Angst, er würde Beweise verstecken oder die Polizeibeamten verletzen, waren diese gezwungen, in das Fahrzeug einzubrechen und ihn zu verhaften. Der Verdächtige wurde zusammen mit einem weiteren Mitfahrer, der sich im Fahrzeug befand, auf die Polizeiwache gebracht und nach Abschluss der Vernehmung und Durchsuchung wieder freigelassen."

Kein Wort über die Schläge und Tritte. Die Polizei hat sich auch nicht die Mühe gemacht, nach dem Video zu fragen, von dessen Existenz sie vor der Veröffentlichung dieser verlogenen Erklärung, der Mann habe sich der Festnahme widersetzt, unterrichtet wurde. Das Video lässt keinen Raum für Zweifel oder Lügen. Auf diese Weise werden falsche, gewaltsame Verhaftungen in den Straßen von Istanbul und Moskau entschuldigt. Das ist es, was zwischen Ma'aleh Adumim und Azariya passiert.

Aber was zwischen Azariya und Ma'aleh Adumim geschieht, bleibt nicht zwischen Azariya und Ma'aleh Adumim. Auch die Lügen, mit denen das Geschehene vertuscht werden sollte, werden nicht dort bleiben. Bald wird es in Tel Aviv geschehen, oder vielleicht geschieht es dort bereits. 
  Quelle

 

Eine Massenhochzeitsfeier für vermutlich alle durch die IOF und ihre Scharfschützen behinderten  Jugendlichen in Gaza.

 


 

Die Olivenernte: Ihr Erbe und ihre Hindernisse unter Besatzung

The Palestine Institute for Public Diplomacy -  04 Nov 2021

Die Olivensaison ist eine historische und kulturelle Verkörperung der palästinensischen Identität und ihres Erbes. Palästinensische Farmer erwarten diese Saison jährlich, um dieselben Bäume zu pflegen, die ihre Vorfahren seit vielen Generationen gehegt und gepflegt haben. Diese Saison wird unter Palästinenser gefeiert, da sie ein Gefühl der Freude, Sicherheit und Einheit mit sich bringt, in der Familien in ganz Palästina in den Hainen an dem Ernteritual teilnehmen, das sie mit ihrem Land verbindet. Unter dem Siedler-Kolonialismus ist die Olivenernte in Palästina auch ein Akt des Widerstandes gegen die gewaltsame unterdrückende israelische Realität. Dieses Gemeinschaftsleben wird immer wieder angegriffen, von ständig wachsenden illegalen Siedlungen, Landraub und Siedlern, die ungehindert umherziehen, die jegliche Art von Gewalt und Schikanen gegen Bauern, deren Bäume und Ernte entfachen, und das alles mit Unterstützung der Regierung und Straffreiheit

Kultur, Geschichte und Identität – Olivenbäume spiegeln die palästinensische Standhaftigkeit wider

• Olivenbäume bedecken das historische Palästina vom Jordanfluss bis zum Mittelmeer und darüber hinaus. Sie werden seit Tausenden von Jahren kultiviert und wurden zum Symbol der palästinensischen und mediterranen Resilienzen. Reste von verbranntem Olivenholz, die aus der Altsteinzeit stammen (35.000 bis 12.000 Jahre v.Ch), wurden bei Bethlehem gefunden.
• Die Erntesaison beginnt normalerweise im Oktober und dauert bis November, wo sich dann die Farmer und Familien zu diesem festlichen Anlass versammeln, um die Oliven in den Hainen zu ernten, und dabei traditionelle Volkslieder singen, wie zum Beispiel Dal’ona el-Zaytoun von dem palästinensischen Sänger Dalal Abu Amneh (Übersetzung verfügbar).

• Oliven und ihre Nebenerzeugnisse erzeugen eine Palette für unterschiedliche Bedürfnisse, von Öl, Pickles, Medikamenten bis zur bekannten Nabulsi-Seife.

• Das Symbol des Olivenbaumes ist in die palästinensische Kunst, Musik und Poesie integriert – und spiegelt die palästinensische Verwurzelung wider, die ihnen ihre starke Standhaftigkeit in dem Land verleiht. “Wenn die Olivenbäume die Hände kennen würden, die sie gepflanzt haben, würde ihr Öl zu Tränen werden“, heißt es in dem berühmten Gedicht von Mahmoud Darwish über die Standhaftigkeit.

• Olivenpflücker ist ein Gemälde des aus Jerusalem stammenden palästinensischen Künstlers –Sliman Mansour –, das eine Familie darstellt, deren Hände alle auf die Zweige des Olivenbaums gerichtet sind während der Erntesaison. (Siehe Bild oben)

• Dieses Foto vieler Generationen, die sich um die Oliven kümmern, das der Fotograf Omar Dawabsheh aufgenommen hat, ging online und gibt das Ritual der Olivenernte in Palästina weiter.

 



Olivenernte unter einer Siedler-Kolonisten-Realität:
• Die Rolle des Landes ist zentral bei jedem kolonialen Kampf der Siedler. In Palästina hat die Gewalt von jüdisch-israelischen Siedlern jedes Jahr zugenommen. Bisher gab es in 2021 durchschnittlich pro Tag zwei Angriffe von Siedlern gegen Palästinenser. Das spitzt sich während der Olivenernte zu, wenn Banden von Siedlern die Hügel der Westbank durchstreifen, um Gewalt zu entfachen.” Salem Barahmeh erklärt in diesem informativen Video:“How Israel Stole the Palestinian Olive Harvest.“ (wie Israel die palästinensische Olivenernte gestohlen hat)

• Ein palästinensischer Farmer aus dem Dorf Yasouf, bei Salfit, wurde brutal von israelischen Soldaten verhaftet, die ihn und seine Familie am Abernten ihrer Bäume hinderten, indem sie behaupteten, dies sei eine „militärische Sperrzone“. Ein video des Journalisten, Khaled Abu Qare, zeigt die Verhaftung, wobei der Farmer schimpfte: „Das ist mein Gebiet!“ Zur selben Zeit war die palästinensische Bäuerin, Jumana Baker,( Palestinian farmer Jumana Baker) bei der Olivenernte auf ihrem eigenen Land im Dorf Yasouf, jedoch nur, um dabei gewaltsam von Siedlern angegriffen zu werden. Die Siedler bewarfen sie mit Steinen, schlugen sie und stahlen ihren Personalausweis, ihr Handy und die geernteten Oliven, sie wurden von der Armee vertrieben.

• Faz3a ist eine Graswurzel-Initiative der palästinensischen Jugend, deren Ziel es ist, während der Erntesaison durch Mobilisieren von Freiwilligen die Farmer zu unterstützen, die der Gewalt von Siedlern ausgesetzt sind. Die Bezeichnung Faz3a beschreibt das palästinensische Erbe, „O’neh“, Hilfe und Schutz denen, die sie benötigen, zu beschaffen.

• Ein Foto eines bewaffneten israelischen Soldaten, der, umringt von seinen Kameraden, auf dem Rücken von Muhammed Al-Khatib, dem Gründer von Faz3a, steht, während dieser mit dem Gesicht nach unten da liegt, nachdem er ins Gesicht geschlagen und getreten worden war, wurde durch soziale Medien verbreitet. Später wurden ihm dann die Augen verbunden und er wurde in Gewahrsam genommen. (standing on the back of Muhammed Al-Khatib, the founder of Faz3a)

• Auch wenn die palästinensischen Farmer darauf warten, ihre Olivenbäume jedes Jahr zu hegen und zu pflegen, ist es von äußerster Wichtigkeit, zu verstehen, dass dieses die letzten noch verbleibenden Olivenbäume in Palästina sind. Die israelischen Behörden haben mehr als 800.000 Olivenbäume seit 1967 ausgerissen (uprooted), das entspricht dem 33-fachen Abholzen aller 24.000 Bäume in New Yorks Central Park. Eine klassische koloniale Taktik, um die einheimische Bevölkerung weiter zu vertreiben.
“For Palestinians the olive harvest is a blessed time of abundance. For the [Israeli] settlers and soldiers it’s a time of violence and bloodshed” („Für Palästinenser ist die Olivenernte eine gesegnete Zeit des Reichtums. Für die (israelischen) Siedler und Soldaten ist es eine Zeit von Gewalt und Blutvergießen“, sagte ein Aktivist dem Journalisten, Yumna Patel.

Trotz aller Widerstände ist Jabal Sbeih während der Olivenerntesaison umgeben von palästinensischen Farmern:

• Die Menschen aus Beita waren in einen scharfen und kreativen Kampf gegen die illegale Siedlung involviert, die ihren Berg, Jabal Sbeih, beschlagnahmt hat. (a fierce and creative struggle against the illegal settlement) Gemeinsam erlangten sie ihren Besitz über das Gebiet wieder, von dem sie die Siedler vertreiben konnten. Zum ersten Mal seit der Übernahme durch illegale Siedler konnten palästinensische Farmer wieder an der Olivenerntesaison teilnehmen. ( Palestinian farmers were able to participate in the olive harvest season). Hilal Budair schrieb: “Dieses Land wurde mit dem Blut von Märtyrern, mit Schweiß und Tränen unserer Familien geschaffen, wie könnten wir es also aufgeben?”

Die Olivenerntesaison ist eine weitere Erinnerung an die Standhaftigkeit des palästinensischen Widerstandes und die Verbundenheit der Palästinenser mit dem Land. Pflügen, Pflegen und Hegen sowie dessen Früchte genießen, so bleiben die Palästinenser Jahr für Jahr diesem Land verpflichtet, und lassen es wachsen und gedeihen, ungeachtet der gewaltsamen Besatzung, die uns aufgezwungen wurde.

Quelle - The Palestine Institute for Public Diplomacy
FCA Building, Nablus Street
Al-Bireh, FL 00000
Palestine (State of)

(übersetzt von Inga Gelsdorf)
 

Der Facebook-Post des jüdischen Rabbiners, der die Zerstörung des Felsendoms befürwortet.

Jüdischer Rabbiner befürwortet Abriss der Felsendom-Moschee –
Beweis der Absicht gegen die heilige muslimische Stätte - PA

 6. November 2021

Das Gouvernement Jerusalem der Palästinensischen Autonomiebehörde sah in der Veröffentlichung eines Fotos der Felsendom-Moschee in Jerusalem durch einen jüdischen Rabbi mit einem Aufruf an einen technischen Experten zur Demontage von Gebäuden, um die Moschee von ihrem heutigen Standort an einen anderen Platz zu versetzen, eine Aufhetzung, die die Absichten der israelischen Besatzung und der Siedler gegen den Al-Haram Al-Sharif (edles Heiligtum)-Gelände in Jerusalems Altstadt, auf dem sowohl der Felsendom als auch die Al-Aqsa Moschee stehen, widerspiegelt.

Das Gouvernement prangerte in einer Stellungnahme die Veröffentlichung dieser Aufhetzung der sozialen Medienplattform Facebook, die sie als rassistisch ansieht, weil sie die Zerstörung historischer Orte, die in der Welterbe-Liste aufgeführt sind, befürwortet, ganz zu schweigen von deren religiösen und spirituellen Bedeutung für Araber und Muslime.

"Hätte Facebook diese Veröffentlichung erlaubt, wenn sie von einer palästinensischen Partei käme?" fragte sich das Gouvernement und erklärte, dass Facebook diese sofort gelöscht hätte, unter dem Vorwand, seine Richtlinien zu verletzen.

Es forderte, derartige Praktiken und eine derartige rassistische Aufhetzung durch Siedler aufzudecken, die täglich zum Töten von Arabern, zu deren Vertreibung, zur Zerstörung ihrer Häuser und ihrer heiligen Stätten aufhetzen, und deren Ländereien konfiszieren.
M.K  (übersetzt von Inga Gelsdorf)    Quelle

 

 Mehr >>>

Hommage an Sally Rooney für ihre BDS-Unterstützung:
Diese Schilder waren auf Bushaltestellen in London zu sehen. Israellobby-Gruppen haben dafür gesorgt, dass sie aus der Öffentlichkeit verschwinden. Sie versuchen weiter, dass diese Bilder auch aus unseren Köpfe verscheinden. Das ist eine mission impossible.

Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost  - Quelle - 7. 11. 2021

 

 

Die Unterstüzerzeitung von Sheldon Adelson - Likud nah - Israel Hayom schreibt:


Schilder mit der Aufschrift "Normale Menschen boykottieren Israel" an Londoner Bushaltestellen gesichtet

Polizei und Verkehrsbehörden in der britischen Hauptstadt arbeiten daran, die Schilder zu entfernen und herauszufinden, wer hinter der Kampagne steckt.

Erez Linn - 10-20-2021 - Übersetzt mit DeepL-

Schilder mit der Aufschrift "Normale Menschen boykottieren Israel" an Londoner Bushaltestellen gesichtet

Bei den Schildern handelt es sich um eine Neugestaltung des Covers eines Buches von Sally Rooney, die sich kürzlich weigerte, ihr neuestes Werk ins Hebräische übersetzen zu lassen oder in Israel zu vertreiben

Die Londoner Polizeibehörden untersuchen einen Fall von anti-israelischen Schildern, die an Bushaltestellen in der Stadt angebracht wurden und zum Boykott Israels aufriefen. Die Schilder lösten in den sozialen Medien und in der örtlichen jüdischen Gemeinde wütende Reaktionen aus.

Auf den Schildern ist das Cover des Buches "Normal People" der Autorin Sally Rooney abgebildet, deren Name weggelassen und durch einen Aufruf zum Boykott Israels ersetzt wurde, so dass es so aussieht, als ob auf dem Cover "Normal People Boycott Israel" stünde. Das ursprüngliche Bild auf dem Umschlag wurde durch die Abbildung einer leeren Sardinenbüchse ersetzt, die mit einem Netz bedeckt ist.

Rooney weigerte sich kürzlich, ihr neuestes Buch ins Hebräische übersetzen zu lassen oder in Israel zu veröffentlichen, da sie Israel als "Apartheidstaat" bezeichnete.

Die Protestgruppe Protest Stencil beschrieb das Plakat als ein Fischernetz, das auch ein Symbol für die Solidarität mit dem traditionellen Zwang ist, der die leeren Fischernetze der Fischer im Gazastreifen darstellt, die aufgrund der Einschränkungen ihrer Arbeit von den Kampfbooten der Besatzung angegriffen werden."

Die Londoner Verkehrsbehörde bezeichnete die Schilder als "Vandalismus" und wies die Arbeiter an, sie zu entfernen, und erklärte, sie nehme den Vorfall "ernst".

Der stellvertretende Justizminister David Wolfson twitterte eine ausdrückliche Anfrage, ob die Verkehrsbehörde die Kampagne genehmigt habe. Das Unternehmen, das für die Werbung an den Bushaltestellen zuständig ist, erklärte zunächst, dass die Schilder gefälscht seien, und sagte dann, dass es sich der Sache annehmen werde.

In der Zwischenzeit erklärte die Londoner Polizei, sie untersuche den kriminellen Aspekt des Falles und schickte eigenes Personal, um die Schilder zu entfernen.   Quelle

Solidarität mit palästinensischen Menschenrechtsgruppen nach israelischen Übergriffen

Nach israelischen Übergriffen auf palästinensische Menschenrechtsgruppen erklären FIDH, OMCT und CIHRS ihre uneingeschränkte Solidarität
 

Die Internationale Liga für Menschenrechte unterstützt als Gründungsmitglied der FIDH die nachstehende Erklärung und verurteilt das Vorgehen der israelischen Regierung gegen unsere palästinensischen Schwesterorganisationen.

Die Internationale Föderation für Menschenrechte (FIDH), die Weltorganisation gegen Folter (OMCT) und das Kairoer Institut für Menschenrechtsstudien (CIHRS) erklären ihre uneingeschränkte Unterstützung für Al-Haq, Law in the Service of Man, Addameer Prisoner Support and Human Rights Association, das Bisan Center for Research and Development, Defense for Children International-Palestine (DCI-Palestine), die Union of Agricultural Work Committees (UAWC) und die Union of Palestinian Women's Committees (UPWC). Die israelische Regierung hat die sechs Organisationen durch ihren Verteidigungsminister als „terroristische Organisationen“ eingestuft. Das bedeutet eine reale Bedrohung für die Existenz unabhängiger Organisationen, die sich gegen Menschenrechtsverletzungen in Palästina zur Wehr setzen.

Die am Freitag, den 22. Oktober 2021, veröffentlichte Kriminalisierung ist die jüngste in einer verstetigten Kampagne von Verunglimpfungen und systematischen Angriffen Israels auf die Menschenrechtsarbeit in der palästinensischen Gemeinschaft. Die Angriffe zielen darauf ab, Organisationen der Zivilgesellschaft, die sich in Palästina für wichtige Menschenrechtsmissionen und soziale Dienste einsetzen, das Recht auf Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit zu entziehen.

Die Diffamierungskampagnen, Versuche, die Nichtregierungsorganisationen von der Finanzierung abzuschneiden, und gerichtliche Schikanen sind nur einige Methoden Israels, die Aufmerksamkeit von den wirklichen Problemen, nämlich den ständig von Israel begangenen Menschenrechtsverletzungen abzulenken.

FIDH, OMCT und CIHRS weisen darauf hin, dass dieses äußerst schwerwiegende Vorgehen der israelischen Regierung eine noch wirksamere Handhabe verleiht, die unverzichtbare Arbeit dieser NRO zu behindern, da es die Schließung ihrer Bankkonten und die Beschlagnahmung ihrer Vermögen ermöglicht. Diese neue Situation gestattet es Israel besonders, alle Aktivitäten dieser Menschenrechtsorganisationen einzufrieren, einschließlich ihrer Kontroll-, Dokumentations- und Lobbyarbeit, die sie derzeit bei nationalen und internationalen Stellen leisten. In einem solchen Kontext können auch palästinensische Aktivisten und Menschenrechtsverteidigerinnen festgenommen und inhaftiert werden, wie im Fall von Shatha Odeh Abu Fannouneh und Juana Ruiz Sánchez, Direktorin bzw. Projektkoordinatorin der Health Work Committees (HWC). Sie werden von den israelischen Behörden seit Juli 2021 willkürlich festgehalten, weil sie Ihre Funktionen für die HWC ausüben.

FIDH, OMCT und CIHRS rufen die internationale Gemeinschaft auf, ihre Unterstützung für die Menschenrechte und die Zivilgesellschaft in Palästina insgesamt und für diese sechs Organisationen im Besonderen öffentlich zum Ausdruck zu bringen, indem sie die israelische Regierung wegen ihrer verwerflichen und unbegründeten Vorgehensweise zur Rede stellen. Die internationale Gemeinschaft sollte ihr Engagement für die angegriffenen Organisationen bekräftigen, das Vorgehen Israels öffentlich verurteilen und das Land auffordern, seine politisch motivierten und falschen Erklärungen zurückzunehmen. Die internationale Gemeinschaft, einschließlich der Europäischen Union und ihrer Mitgliedstaaten, die die palästinensische Zivilgesellschaft am stärksten unterstützen, sollte auch dafür sorgen, dass die ihrer Rechtsprechung unterliegenden Banken und Finanzinstitute über den unbegründeten und irrelevanten Charakter der israelischen Terrorismusvorwürfe informiert werden.   Quelle

 

Nein zu den Zwangsenteignungen in Sheik Jarrah

Am Montag bestätigte der israelische Oberste Gerichtshof die Entscheidung des israelischen Bezirksgerichts im besetzten Jerusalem, ein 4700 m² Grundstück im besetzten Stadtteil Sheikh Jarrah, zwangszuenteignen. Den palästinensischen Bewohnerinnen und Bewohnern droht seit Monaten die Zwangsenteignung und Vertreibung / Obdachlosigkeit zu Gunsten illegaler Siedler.

„Occupied News" - Sonntag, 07.11.2021

Malek ‘Abeidat, einer der Eigentümer des beschlagnahmten Grundstücks, sagte, dass der israelische Oberste Gerichtshof eine Berufung seiner Familie und der Familien Odah, Jarallah und Mansour abgewiesen habe. Der Fall wird seit 2015 vor israelischen Gerichten verhandelt, wobei die Stadtverwaltung das Eigentum der vier Familien an dem Land anzweifelte, obwohl diese ihren rechtmäßigen Besitz beweisen konnten. Auf dem Grundstück will die Besatzung in Verletzung des Völkerrechts ein Hotel sowie einen Parkplatz errichten — die Menschen, die hier seit Generationen leben, sollen entschädigungslos vertrieben werden. Weiteren Familien droht aktuell der Rauswurf aus ihrem Zuhause zu Gunsten von illegalen Siedlern, die ihre Häuser und Grundstücke übernehmen sollen.

Darüber hinaus gaben palästinensische Familien im Viertel Sheihk Jarrah diese Woche offiziell ihre Ablehnung der Kompromisslösung des israelischen Obersten Gerichtshofs bekannt, die  mehr >>>

 

Eine kleine Auswahl weiterer Nachrichten und  Texte,  in meist englischer Sprache

Presidency: Leadership will accept nothing but a reopening of US consulate in Jerusalem (wafa.ps)

WAFA: “EU Urges Investigation Into Israel’s Murder Of Palestinian Child” – – IMEMC News

Soldiers Shoot and Injure a Palestinian Child, near Hebron – – IMEMC News

Israeli Colonizers Cut 45 Olive Trees, Destroy Well, Near Nablus – – IMEMC News

Soldiers Detain Several Palestinians, Including a Child, from the West Bank – – IMEMC News

Israeli Settlers Harass Palestinian Children Playing on Playground – – IMEMC News

Soldiers Attack Palestinians Harvesting Their Olive Trees Near Nablus – – IMEMC News

Israeli Colonizers Attack Palestinians Harvesting Their Olive Trees Near Bethlehem – – IMEMC News

Army Shoots and Injures Two Teens, One Seriously, in Al-Biereh – – IMEMC News

Israeli Colonizers Injure Three Palestinians Near Nablus – – IMEMC News

Soldiers Abduct Five Palestinians in West Bank – – IMEMC News

President Abbas condemns assassination attempt of Iraqi PM Al-Kadhimi (wafa.ps)

Palestinian prisoners to reject lunch, dinner in solidarity with hunger-strikers (wafa.ps)

Foreign Ministry: Bennet’s remark are a critical test for Biden administration (wafa.ps)

Two Palestinians injured in an Israeli raid of Al-Bireh (wafa.ps)

Weather: Dry, warm conditions, temperature above seasonal average (wafa.ps)

 

Archiv
Dort findet man die Startseiten chronologisch gespeichert >>>.

 

Kontakt | Impressum | Haftungsausschluss | Datenschutzerklärung  | Arendt Art | oben  | Facebook

Das Palästina Portal gibt es seit dem 10.4.2002