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Rückkehr nach Lifta

Lifta muss nicht nur gerettet werden, weil es ein Juwel von wertvoller natürlicher Schönheit und menschlicher Architektur ist, sondern auch, weil es ein Schritt zur Wiedergutmachung ist.

Zochrot -  16. August 2021

Es ist nicht das erste Mal, dass die israelischen Behörden ihre Absicht erklären, Lifta, ein 1948 besetztes palästinensisches Dorf an den westlichen Zugängen zu Jerusalem, abzureißen. Der Plan, auf den Ruinen des Dorfes ein jüdisches Viertel zu errichten, bezieht sich auf das Gebiet um den berühmten Brunnen, "die Wurzel des Dorfes", wie die palästinensischen Dorfbewohner es zu nennen pflegten.

Bei früheren Gelegenheiten ist es Lifta aus verschiedenen Gründen gelungen, der völligen Auslöschung zu entgehen. Die leerstehenden und verfallenen Häuser stehen für Widerstandsfähigkeit und Bodenhaftung, auf Arabisch Sumud. Lifta ist ein lebendiges Kunstwerk, das die traurige und wütende Geschichte der Nakba durch eine überlebende Wand vermittelt. Es ist von weitem sichtbar und kann nicht umgangen werden.

Lifta ist ein Zeugnis der Verleugnung, des anhaltenden und skrupellosen israelischen Kolonialismus, des Unrechts. Das Verbrechen begann im Dezember 1947, gleich zu Beginn der Nakba, mit dem Massaker im Café von Saleh Issa in Ober-Lifta (heute das jüdische Viertel Romema). Sie setzte sich mit der Vertreibung der Dorfbewohner Anfang 1948 fort und vertiefte sich mit der Verhinderung ihrer Rückkehr - einer absoluten Weigerung, ihnen dieses Recht zu gewähren, die bis heute in Kraft ist. Lifta darf jedoch kein stummer Zeuge der Nakba bleiben - es ist auch ein Symbol für den Wunsch nach Leben, das Wiedergutmachung fordert und die Flüchtlinge zur Rückkehr auffordert.

Im Februar 1948 kommentierte Ben-Gurion fröhlich: "Lifta ist leer von Ausländern". Wenige Monate später ließ er jüdische Einwanderer aus fernen Ländern in dem entvölkerten Dorf ansiedeln und setzte sie - wie andernorts üblich - zur Bewachung des Ortes ein, damit die palästinensischen Eigentümer nicht zurückkehrten. Diese Maßnahmen waren typisch für den Experten für Bevölkerungstransfer und Siedlerkolonialismus und entsprachen seiner Vision der Judaisierung des Raums.

Nach etwa zwei Jahrzehnten änderte der Siedlerkolonialismus seine Pläne, aber nicht sein Herz. Die israelische Regierung siedelte die jüdischen Familien in neue Stadtteile um, und die Häuser von Lower Lifta blieben leer, umgeben von üppigem Grün. Die Behörden erklärten den Ort zum "Park" und öffneten ihn für Besucher. Der Springbrunnen sprudelte weiter, und die Feigen- und Kaktusbäume sprossen weiter und blickten auf die Häuser um sie herum, als warteten sie auf ihre längst verstorbenen Erbauer. Sie sahen zu, wie die Besucher den Ort überschwemmten, einige von ihnen traurig und verlassen, andere einfach nur neugierig, und wieder andere zu geblendet von der natürlichen und künstlichen Schönheit, um die Identität des Ortes zu erkennen.

Im Frühjahr 2021 wurde in einem der palästinensischen Herrenhäuser das Lifta Boutique Hotel eröffnet. Von einem Aussichtspunkt 700 Meter über dem Meeresspiegel überblickt das Hotel eine Landschaft mit entvölkerten Häusern und bietet einen Panoramablick auf den Tatort. Das in orientalischer Tradition gestaltete Lifta Boutique vermarktet sich selbst als Resort mit europäischem Standard und atemberaubender Kulisse. Es bietet jungen Paaren auch Hochzeitsfeiern in romantischer Atmosphäre an. In den Suiten fühlt man sich wie in einer Zeitmaschine, die einen Jahrzehnte in die Zukunft befördert". In der Praxis sind die Suiten, die Landschaft und die Häuser, die den Hotelgästen schweigend gegenüberstehen, allesamt palästinensisch und versetzen den normalen Menschen in die Vergangenheit, indem sie einen Besuch um Jahrzehnte in die Vergangenheit ermöglichen. Gerade sie sollen Fragen nach der Bedeutung dieser Landschaft, der Geschichte dieses Dorfes aufwerfen. Die Zeitmaschine führt uns an den Beginn der Nakba. In den Werbematerialien des Hotels findet sich jedoch kein einziges Wort über das entvölkerte palästinensische Dorf Lifta. Der Text selbst reist durch Zeit und Wahrheit und ignoriert die stummen Zeugen in der Umgebung des Resorts. Diese Praxis missachtet die Intelligenz der Menschen und zielt darauf ab, ein falsches Bewusstsein zu erzeugen, das dem politischen Ziel des israelischen Projekts und dem Profitstreben der Hotelbesitzer dient. Ein Paradebeispiel für die Dreistigkeit und Verlogenheit des herablassenden Kolonialisten.

 

VIDEO

Dieses Aufklärungsvideo (Tour) ist eine Botschaft der Ablehnung der gegenwärtigen Situation in Lifta und ein Akt des Widerstands gegen den zerstörerischen Plan, der darauf abzielt, das palästinensische Dorf endgültig auszulöschen. Es ist auch eine Antwort auf die Aufrufe der Flüchtlinge von Lifta, den Kampf zu intensivieren und die lokalen und internationalen Bemühungen zur Rettung von Lifta und zur Sicherung seines Existenzrechts zu bündeln, das Unrecht der andauernden Nakba aufzudecken, die Politik des Kolonialismus und der Enteignungen zu beenden und eine Zukunft der Gerechtigkeit und der Gleichberechtigung zu schaffen - vor allem das Recht aller palästinensischen Flüchtlinge, auf ihr Land und in ihre Heimat und nach Lifta zurückzukehren.


Im Sommer 2021 entwarfen die israelischen Behörden Pläne für die Vertreibung palästinensischer Familien aus Sheikh Jarrah und Silwan in Ost-Jerusalem und für die Zerstörung ganzer Dörfer in der Negev, verfolgten palästinensische Gemeinden im Jordantal und in den Hügeln von Süd-Hebron (al-Khalil) und vertrieben Palästinenser innerhalb des souveränen Staates Israel in Jaffa, Lydd und Galiläa. Vor diesem Hintergrund erklärte die israelische Landbehörde ihre Absicht, die Ausschreibung für den Bau eines neuen israelischen Wohnviertels in Lifta neu zu starten. Dabei handelt es sich um den berüchtigten Stadtbauplan 6036, der ursprünglich im Jahr 2004 in Angriff genommen und 2012 nach einem zivilgesellschaftlichen Kampf der "Save Lifta Coalition" ausgesetzt wurde. Der Plan sieht 260 Villen und Wohnungen, ein Hotel, ein Einkaufszentrum, ein Museum und andere öffentliche Einrichtungen vor. Das Projekt wurde als "Immobilienjuwel" bezeichnet. Das ursprüngliche Dorf Lifta ist in der Tat ein Juwel. Das geplante Nobelviertel ist eine Kolonie - ein falsches Juwel, das Unrecht vertuschen und Gerechtigkeit verhindern, die palästinensische Identität von Lifta auslöschen und vernichten, die Beweise für seine Existenz verschleiern und die Hoffnungen der Flüchtlinge auf Rückkehr zunichte machen soll.

Die Ankündigung der erneuten Ausschreibung erfolgte am Jerusalem-Tag - dem Jahrestag der Besetzung Ost-Jerusalems im Juni 1967 - und gleichzeitig im Schatten palästinensischer Proteste und Kämpfe, sowohl auf lokaler als auch auf internationaler Ebene, gegen die Vertreibungspläne in Jerusalem. Den Palästinensern gelang es, die israelischen Feierlichkeiten zu stören und die Organisatoren zu zwingen, die provokative Flaggenparade abzusagen, die durch die palästinensischen Viertel der Altstadt führen sollte. Diejenigen, die hinter der Erneuerung der Lifta-Ausschreibung standen, versuchten, deren Veröffentlichung mit dem Jerusalem-Tag zu verbinden, und bezeichneten sie sogar als einen "glückverheißenden und bewegenden zionistischen Akt". In der Tat sind die Zerstörung, Entvölkerung und Ausrottung palästinensischer Gemeinden und ihr Wiederaufbau und ihre Wiederansiedlung durch Israelis gutgläubige zionistische Handlungen.

Als Reaktion auf die Ankündigung haben sich die Solidaritätsbekundungen mit Lifta verstärkt, und viele Menschen haben das Dorf besucht. Die Lifta-Flüchtlinge bereiten sich darauf vor, den Kampf zu erneuern, um das zu retten, was von ihrem Dorf noch übrig ist. Yaqub Odeh, ein Flüchtling, der im Alter von acht Jahren aus Lifta vertrieben wurde und Mitglied der Nichtregierungsorganisation "Sons of Lifta Society" ist, sagt: "Wir werden an alle Türen klopfen:

Wir werden an alle Türen klopfen, und obwohl wir dem israelischen Rechtssystem nicht trauen, werden wir versuchen, auch mit ihm zusammenzuarbeiten, um jede Gelegenheit zum Erhalt von Lifta zu nutzen. Wir wollen internationale und lokale Reaktionen. Wir wollen internationalen Druck. Ich möchte in meine Heimat zurückkehren. Das ist mein Recht. Es ist durch internationale Gesetze und Konventionen geschützt. Aber zum jetzigen Zeitpunkt, angesichts der unmittelbaren Gefahr, die den Überresten meines Hauses und meines Dorfes droht, möchte ich zumindest den aktuellen Abrissplan stoppen und das, was übrig geblieben ist, als Symbol und Zeugnis, als Erinnerung und Hoffnung wiederaufbauen.

Wir von Zochrot haben in den letzten zwanzig Jahren Dutzende von Aktivitäten und Führungen in Lifta für Gruppen, Aktivisten, Journalisten und Wissenschaftler aus der ganzen Welt organisiert und uns an der Verbreitung des Themas Lifta und der Geschichte der Nakba im Allgemeinen beteiligt. Im Gegensatz zu anderen israelischen zivilgesellschaftlichen Organisationen, die ebenfalls gegen die Lifta-Baupläne sind, fordert Zochrot die Anerkennung der israelischen Verantwortung für die Vertreibung der Palästinenser von Lifta und die Verwirklichung ihres Rechts, in das Dorf zurückzukehren, es wieder aufzubauen und ihr Leben neu zu gestalten. Aus unserer Sicht muss Lifta nicht nur gerettet werden, weil es ein Juwel von wertvoller natürlicher Schönheit und menschlicher Architektur ist, nicht nur wegen seiner historischen Terrassen und des magischen Brunnens. Die Rettung von Lifta ist auch der richtige politische Schritt, ein Schritt in Richtung Heilung und Wiedergutmachung.

Dieses Lehrvideo ist auch eine Botschaft der Ablehnung der gegenwärtigen Situation in Lifta und ein Akt des Widerstands gegen den zerstörerischen Plan, der darauf abzielt, das palästinensische Dorf endgültig auszulöschen. Es ist auch eine Antwort auf die Aufrufe der Flüchtlinge von Lifta, den Kampf zu intensivieren und die lokalen und internationalen Bemühungen zur Rettung von Lifta und zur Sicherung seines Existenzrechts zu bündeln, das Unrecht der andauernden Nakba aufzudecken, die Politik des Kolonialismus und der Enteignungen zu beenden und eine Zukunft der Gerechtigkeit und der Gleichberechtigung zu schaffen - vor allem das Recht aller palästinensischen Flüchtlinge auf Rückkehr in ihr Land und ihre Heimat und nach Lifta.   Quelle

 

Die USA versuchen, das Mandat des UNRWA neu zu definieren und den palästinensischen Flüchtlingen unter dem Deckmantel der Terrorismusbekämpfung Rechte zu verweigern

BADIL-Ressourcenzentrum - 17. 8. 2021 - Übersetzt mit DeepL

Die Vereinigten Staaten haben beschlossen, ihre Finanzierung des UNRWA durch ein Rahmenabkommen wiederherzustellen, das gegen dessen Mandat verstößt, die Autorität der Vereinten Nationen außer Kraft setzt und den Grundsatz der Neutralität verletzt. Am 14. Juli 2021 unterzeichnete der Generalkommissar des UNRWA ein inakzeptables, politisch bedingtes Kooperationsabkommen mit dem US-Außenministerium, um eine Finanzierung zu erhalten.

Gemäß Abschnitt 301(c) des Foreign Assistance Act von 1961 legen die USA neu fest, welche Palästina-Flüchtlinge weiterhin Leistungen des UNRWA in Anspruch nehmen können. In Abschnitt 301(c) heißt es: "Die Vereinigten Staaten leisten keine Beiträge an das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästinaflüchtlinge im Nahen Osten, es sei denn, das Hilfswerk der Vereinten Nationen ergreift alle möglichen Maßnahmen, um sicherzustellen, dass kein Teil des Beitrags der Vereinigten Staaten für die Unterstützung eines Flüchtlings verwendet wird, der eine militärische Ausbildung als Mitglied der so genannten Palästinensischen Befreiungsarmee oder einer anderen guerillaähnlichen Organisation erhält oder der an einem terroristischen Akt beteiligt war."

Das vorgenannte Kooperationsabkommen erweitert Abschnitt 301 Buchstabe c und schreibt dem UNRWA eine Vielzahl von Maßnahmen vor. Das UNRWA ist nun verpflichtet, seine Mitarbeiter, Begünstigten, Auftragnehmer, Lieferanten und nichtstaatlichen Geber alle sechs Monate zu überprüfen und zu kontrollieren. Auch die von den Mitarbeitern der Agentur in den sozialen Medien veröffentlichten Beiträge müssen überprüft werden, um die Einhaltung des Grundsatzes der "Neutralität" zu gewährleisten. Diese Bedingungen wurden bereits umgesetzt, was dazu führte, dass einige palästinensische Mitarbeiter des UNRWA ihre Stelle verloren, weil sie mit politischen Parteien in Verbindung standen und/oder Beiträge in ihren sozialen Medien veröffentlichten.

Das Rahmenabkommen verbietet es dem UNRWA, Dienstleistungen für Flüchtlinge zu erbringen, die an einer militärischen Ausbildung teilgenommen haben - ein weit gefasstes Kriterium, das auch diejenigen einschließt, die von und für die Palästinensische Behörde ausgebildet wurden. Dies wird letztlich zu einer Verringerung der Zahl der palästinensischen Flüchtlinge führen, die für UNRWA-Leistungen in Frage kommen. Darüber hinaus ist dies ein versteckter Versuch, die Empfänger von UNRWA-Leistungen neu zu definieren und damit die Zahl der als Palästina-Flüchtlinge definierten Personen einzuschränken, ähnlich wie es die Trump-Regierung mit dem "Deal of Century" versucht hat.

Außerdem wird das UNRWA verpflichtet, die jährliche Inspektion aller seiner Einrichtungen in allen Einsatzgebieten von zweimal auf viermal pro Jahr zu erhöhen. Schließlich wird das UNRWA verpflichtet, "jegliche Inhalte, die den Grundsätzen der Vereinten Nationen zuwiderlaufen, in Unterrichtsmaterialien zu identifizieren und Maßnahmen dagegen zu ergreifen". Dies bedeutet, dass in den palästinensischen Lehrplänen alle Hinweise entfernt werden müssen, die fälschlicherweise als diskriminierend oder aufstachelnd gegenüber Israel angesehen werden, wie z. B. Hinweise auf das historische Palästina und die palästinensische Geschichte vor der Existenz Israels im Jahr 1948, den palästinensischen Befreiungskampf und die Nakba. Die Förderung der internationalen Einmischung in den Inhalt des palästinensischen Lehrplans auf der Grundlage der zionistisch-israelischen Organisation (Impact se) ist ein weiterer Ansatz, den Israel vor kurzem auch bei der Europäischen Union angeregt hat.

Diese Bedingungen, die die USA dem UNRWA auferlegt haben, damit das Hilfswerk Finanzmittel erhält, stellen eine politische Manipulation der Finanzierung unter dem Deckmantel der Terrorismusbekämpfung dar und ähneln den Bedingungen, die die Europäische Union der palästinensischen Zivilgesellschaft auferlegt. Bedingungen, die von der großen Mehrheit der palästinensischen Gemeinschafts- und Nichtregierungsorganisationen vehement abgelehnt wurden. Darüber hinaus stehen diese im Rahmenabkommen festgelegten Anti-Terrorismus-Bedingungen im Einklang mit dem Druck der USA und der EU auf die Palästinensische Autonomiebehörde, den palästinensischen Freiheitskämpfer (politischen Gefangenen) zu kriminalisieren. Diese Bedingungen sind zu eng miteinander verknüpft und ähneln sich zu sehr, als dass sie nicht zu einer von Israel beeinflussten Strategie gehören könnten, die darauf abzielt, den palästinensischen Widerstand zu kriminalisieren und den Erhalt von Hilfe für Organisationen und Einrichtungen, die dem palästinensischen Volk dienen, zu beschränken.

Das Abkommen verweist gleichzeitig auf den Grundsatz der Neutralität - "was bedeutet, dass humanitäre Maßnahmen in einem bewaffneten Konflikt oder einer anderen Auseinandersetzung, in der sie durchgeführt werden, keine Seite bevorzugen dürfen" -, verbietet aber dem UNRWA, allen unter sein Mandat fallenden Palästina-Flüchtlingen Dienstleistungen zu erbringen. Das Rahmenabkommen beruft sich auf die Grundsätze der guten humanitären Hilfe, scheint aber den Abschnitt von Artikel 3 über die Nichtdiskriminierung bei der Bereitstellung humanitärer Hilfe und Artikel 4 zu ignorieren, in dem es heißt: "Achtung und Förderung der Anwendung des humanitären Völkerrechts, des Flüchtlingsrechts und der Menschenrechte".

Das Globale Netzwerk für Palästinaflüchtlinge lehnt die Auferlegung solcher Bedingungen und Maßnahmen für das von den Vereinten Nationen beauftragte Hilfswerk ab, das einzig und allein zu dem Zweck gegründet wurde, palästinensischen Flüchtlingen Hilfe und Dienstleistungen zu erbringen, und fordert die Palästinensische Befreiungsorganisation und die Vereinten Nationen auf, zu intervenieren, um die Verwendung der Mittel für politische Manipulationen zu unterbinden. Wir fordern das UNRWA und seinen Generalkommissar auf, seine Zustimmung zu dem von den Vereinigten Staaten vorgeschlagenen Rahmenabkommen zu überdenken, da es sein Mandat untergräbt und gegen den Grundsatz der Neutralität verstößt. Wir rufen auch die palästinensischen politischen Parteien, Volkskomitees und die Zivilgesellschaft auf, gegen diese Bedingungen zu protestieren. Quelle


 

Es geht alles um Genocid und die Mittel, die Israel anwendet, um die Palästinenser zu strangulieren.


 Palestine Update Nr. 486:  - 9. August 2921

Meinung: Ranjan Solomon - Das kleine bisschen positiver Neuigkeiten in dieser Nummer der Palestine Updates ist die beträchtliche Zahl junger US-Juden, die Israel als „einen Apartheid-Staat betrachten, der Genocid macht“. Israel ist einfach unfähig, in seine Kampagne eine Fußnote anzubringen, um eine Erklärung zur Verfolgung des palästinensischen Volkes mit anti-jüdischer Neigung zu belegen. Ein Bericht der ‚Electronic Intifada‘ notiert: „Ein Viertel der jüdisch-amerikanischen Wähler sind der Meinung, dass Israel ein Apartheid-Staat ist – eine Zahl, die bei den Unter-40jährigen auf 38 % zunehmen könnte. Das ist bei weitem die beste Nachricht, denn wenn die Zahlen weiter steigen, bedeutet dieses Druck der Vereinten Nationen auf die Politik und das Verhalten der USA. Das mag überspitzter Optimismus sein, aber wir müssen international in standfester Hoffnung (SUMUD) verharren.

Anderswo: Sehr zum Kummer der westlichen Welt applaudierte Iran den Widerstands-bewegungen in Palästina. Während viele in der internationalen Gemeinschaft Handels-beziehungen als Form von wirtschaftlicher Diplomatie zurückfahren, bleibt Iran bei seiner Unterstützung für den palästinensischen Sumud und für den bewaffneten Kampf.

Und warum nicht: Israel verfolgt die Palästinenser in jedem politischen Loch, das sie finden können. Denken Sie darüber nach: Eine palästinensische Organisation für digitale Rechte hat während des Juli 2021 111 Verletzungen des palästinensischen Lebensvollzugs durch internationale soziale Medien-Plattformen dokumentiert. Es ist kaum zu verstehen, dass die Armee eines zivilisierten Landes tatsächlich vier Palästinenser, darunter zwei Kinder, exekutieren würde, und 1090 andere, darunter 141 Kinder während der kurzen Zeitspanne von nur 20 Tagen verwunden könnte. (Bericht der United Nations – UN)

Ein Bericht von Haaretz beschreibt das so: „Sie kommen aus verschiedenen Abteilungen der Armee mit unterschiedlichem Hintergrund, aber sie teilen die unbeschreibliche Leichtigkeit des Tötens, ob sie das müssen oder nicht. Sie töten, weil sie können. Sie töten, weil sie überzeugt sind, dass das von ihnen verlangt wird. Sie töten, weil sie wissen, dass nichts billiger ist als das Leben eines Palästinensers. Sie töten, weil sie wissen, dass die israelischen Medien gähnen werden und nichts davon berichten. Sie töten, weil sie wissen, dass sie keinen Schaden dadurch haben, also: warum nicht? Warum nicht einen Palästinenser töten, wenn es sich anbietet ?!“


Es scheint, dass das ganze politisch-rechtliche System in Israel bizarr geworden ist. Im Falle von Sheikh Jarrah bot der israelische oberste Gerichtshof heute den palästinensischen Bewohnern der besetzten Sheikh Jarrah Nachbarschaft den ‚protected residence‘-Status an
(=geschütztes Wohnen). Bitte, was soll das?! Den Palästinensern wird jetzt befohlen, Miete zu bezahlen (für Land, auf dem sie alle diese Jahre lang gewohnt hatten) an Siedler, die Eigentumsrechte an dem Land behaupten. Die Palästinenser müssen Miete bezahlen für die Sicherheit, dass ihr Eigentum nicht niedergerissen wird!       In Solidarität Ranjan Solomon

 

 

 



Ein Drittel der jungen US-Juden sehen Israel als Genocid-Land, finden die Umfragungen heraus


Eine beträchtliche Anzahl jüdischer Amerikaner sehen Israel als einen Apartheid-Staat an, der Genocid begeht, sagt die jüngste Umfrage. Bemühungen durch Israel und seiner Lobby, Kritik israelischer Verbrechen gegen das palästinensische Volk mit anti-jüdischer Bigotterie gleich-zusetzen, nehmen stark zu. Aber eine neue Umfrage stellt fest, dass diese Kampagne schief-gelaufen ist trotz der starken Mehrheit jüdisch-amerikanischer Wähler. Ein vom jüdischen Wahl-Institut (= ‚Jewish Electorate Institute‘, einer Gruppe, die von Unterstützern der Demokratischen Partei geleitet wird) kommissionierter Überblick enthält einige ins Auge fallende Ergebnisse. Ein Viertel der jüdisch-amerikanischen Wähler gibt zu, dass Israel ein Apartheid-Staat ist – eine Zahl, die noch auf bis zu 38 % bei den Wählern unter 40 Jahren hinaufklettert.

(Bild) Insgesamt 22 % der jüdischen Wähler insgesamt kommen zu dem Schluss, dass Israel gegenüber den Palästinensern Genocid betreibt - eine Zahl, die sich auf 33 % unter der jüngeren Gruppe erhöht. Darüber hinaus ist Israels Behandlung der Palästinenser ähnlich dem Rassismus in den USA – nach Angabe von 34 % der gezählten jüdischen Wähler insgesamt. Bei dieser Zahl liegt das Verhältnis zwischen jungen und älteren bei 5:2. Diese Ergebnisse gefallen Leitern von Lobby-Gruppen nicht, die sich lange über die Erosion der Unterstützung amerikanischer Juden für Israel bemüht hatten, besonders der jüngeren. Was verblüfft, ist, dass sogar Juden, denen Israels Apartheid und Genocid nicht gefällt, oft nicht wahrnehmen, dass solche Stellungnahmen antisemitisch sein können. Zum Beispiel gefiel 62 % der Befragten nicht, dass Israel Genocid durchführt, aber nur die Hälfte davon wollte eine solche Stellungnahme als „antisemitisch“ beurteilen.  (Quelle:)

 


 

 

The Secretary-General of the Islamic Jihad Resistance Movement in Palestine Ziyad al-Nakhalah said that Islamic Republic of Iran is the real support of the Resistance movement groups in Palestine.

Iran, der wirkliche Unterstützer der Widerstandsgruppen in Palästina

Der Generalsekretär der Islamischen Dschihad Widerstandsbewegung in Palästina, Ziyad al-Nakhalah sagte, dass die Islamische Republik Iran die wirkliche Unterstützung der Gruppen der Widerstandsbewegung in Palästina ist. Bei einem Interview mit dem ‚Al-Mayadeen TV-Network‘ am Sonntag bezeichnete Ziyad al-Nakhalah die Islamische Republik Iran als den wahren Unterstützer der Widerstandsgruppen in Palästina. In der Stellungnahme, dass die iranische Unterstützung für das palästinensische Volk nicht begrenzt ist auf militärische und finanzielle Dimensionen, sagte er, dass die Islamische Republik Iran ganz besonderen Respekt für die Führer der Widerstandsgruppen hat.

An anderer Stelle seiner Bemerkungen deutete er auf die Vereidigungs-Rede von Seyyed Ebrahim Raeisi zum neuen Präsidenten der Islamischen Republik Iran und stellte fest, dass der Iran die Führer der palästinensischen Widerstandsbewegungen eingeladen hatte, um an der Inaugurationszeremonie des Präsidenten Raeisi teilzunehmen als Zeichen des Respekts für die Führer der Widerstandsgruppen. Der Generalsekretär der palästinensischen islamischen Dschihad-Widerstandsbewegung betonte, dass die Zusammenarbeit mit dem palästinensischen Volk und die politische Anerkennung der Widerstandsbewegung eben den Unterschied ausmacht zwischen dem Iran und anderen Ländern. Das kommt daher, weil in den anderen Ländern niemand ist, der dem palästinensischen Volk hilft, fügte er hinzu. (Quelle:)

 


 




111 Manipulationen von palästinensischen digitalen Inhalten im Juli

Sada Social Center‘, eine palästinensische Organisation für digitale Rechte, sagte heute in einer Stellungnahme, es habe im Juli 2021 111 Verletzungen von palästinensischen Aussagen gegen Palästinenser durch internationale soziale Medienplattformen dokumentiert,
50 Manipulationen über Twitter, weitere 50 über Facebook und noch 11 durch Instagram.

Diese Verletzungen variierten nach Angabe des Zentrums zwischen einem vollständigen Weglassen und der Ignorierung einiger Inhalte, vollständigem Schließen von Darstellungen und Seiten und der Einschränkung von Veröffentlichungen und Verringerung der zu erreichenden Breiten. Die sozialen Medienplattformen strichen Veröffentlichungen und Geschichten, schränkten den Zugang ein und nahmen Life-Übertragungen für eine Reihe von palästinensischen Journalisten und Aktivisten heraus, in Zusammenhang mit der Intensität der Veröffentlichung der Angriffe der israelischen Okkupation von auf Jerusalem und die Al-Aqsa-Moschee und die Angriffe auf Gaza.  (Quelle:)
 

 

 






UN: Israel tötete vier Palästinenser und verletzte innerhalb der letzten 20 Tage 1.090
 

Wie ein Bericht der United Nations Organisation (UN) am Samstag veröffentlichte, töteten die israelischen Besatzungskräfte während der vergangenen 20 Tage 4 Palästinenser und verletzten 1.090 andere, darunter 141 Kinder. In dem Bericht, der die Periode zwischen 8. Und 28. Juli erwähnte, stellte das ‚United Nations Office for the Coordination of Humanitarian Affairs’ (UNOCHA) fest, dass die Palästinenser in der besetzten Westbank getötet und verwundet wurden. Nach Angabe des UNOCHA-Berichts haben die israelischen Besatzungskräfte seit Jahresbeginn 50 PalästinenserInnen, darunter 11 Kinder in der besetzten Westbank getötet. Während der gleichen Periode wurden mindestens 11.232 andere PalästinenserInnen in der besetzten Westbank verwundet, darunter 584 Kinder.
(Quelle)

 

 

 



Israelischer Oberster Gerichtshof fordert die Bewohner von Sheikh Jarrah auf, Miete an die Siedler zu bezahlen

Der israelische Supreme Court bot (heute) den palästinensischen Bewohnern des besetzten Bezirkes Sheikh Jarrah den Status „geschütztes Wohnen“ an und sagte, sie müssten der Siedlerorganisation Miete bezahlen, die das Land fordert, auf dem sie ihre Wohnungen gebaut hatten – dann würde ihr Eigentum nicht zerstört werden. Die Familien haben diesen Vorschlag zurückgewiesen, indem sie Einspruch erhoben gegen Nahalat Shimon’s Besitz-forderungen und ihrer nachfolgenden gewaltsamen Ausweisung. Die Anhörung fand statt vor einem Gremium von drei Richtern, die für eine Vertagung plädierten, bis die Familien, die von der Ausweisung aus ihren Heimstätten in Sheikh Jarrah durch die Nahalat Shimon Siedler-Gesellschaft betroffen sind, ihren Einspruch erheben konnten.

Beide Seiten präsentierten nacheinander ihre Argumente, und die Anhörung endete ohne die Erzielung eines Gerichtsbeschlusses. Es wird erwartet, dass die Richter innerhalb der kommenden Tage über die Fortsetzung der Verfahren eine Entscheidung treffen. Bezüglich einer Vorstellung der Familien durch einen der Rechtsanwälte wird wahrscheinlich eine zusätzliche Anhörung über den Gegenstand eingeplant. Ursprünglich für anfangs Mai anberaumt wurde das Hearing bis jetzt zurückgestellt, um dem Generalstaatsanwalt Zeit für Überlegung für seine Intervention in den Fall zu geben, die er endgültig ablehnte. Die Entscheidung des Gerichtshofes wird in diesem Falle wahrscheinlich die zusätzlichen Familien aus dem Sektor Kerem Al-Jaouni von Sheikh Jarrah einbeziehen, die sich einem von Nahalat Shimon eingebrachten Prozess über Ausweisung gegenüber sehen; dazu gehören die Fälle der Familien Dajani, Daoudi und Hammad, die ebenso am obersten Gerichtshof anhängig sind.  (Quelle:)
 

 

 

 




Die Medien gähnen über die Todesschwadronen der israelischen Armee

 Gideon Levy

Israels Terror ist wieder dran. Die Todesschwadronen der israelischen Verteidigungskräfte verbuchen wieder eine erfolgreiche Woche: Vier Leichen unschuldiger Palästinenser wurden zwischen den beiden Freitagen gestapelt. Es scheint keinen Zusammenhang zu geben zwischen den vier Geschehnissen, bei denen vier Söhne getötet wurden, aber der Zusammen-hang kann nicht übersehen werden. In allen diesen Fällen wählten Soldaten zu schießen, um zu töten als bevorzugte Option. In allen vier Fällen hätte eine andere Möglichkeit gewählt werden können: die Männer arretieren, auf ihre Beine zielen, überhaupt nichts tun oder ganz einfach nicht dort zu sein. Aber die Soldaten wählten zu töten! Es ist für sie wahrscheinlich so einfacher.

Sie kommen aus verschiedenen Zweigen der Armee mit verschiedenen Hintergründen, aber sie teilen die unglaubliche Leichtigkeit, mit der sie töten, ob sie dieses tun sollen oder nicht. Sie töten, weil sie es können. Sie töten, weil sie überzeugt sind, dass es diese Aktion ist, die von ihnen erwartet wird. Sie töten, weil sie wissen, dass nichts billiger ist als das Leben eines Palästinensers. Sie töten, weil sie wissen, dass die israelischen Medien gähnen werden und keine einzige Sache berichten. Sie töten, weil sie wissen, dass es keinen Schaden über sie bringen wird – also: warum nicht? Warum nicht einen Palästinenser töten, wenn es möglich ist?
Quelle   und mehr >>>     Quelle Update   (Übersetzung: Gerhilde Merz)




Menschen versammeln sich in Brooklyn, um am 15. Mai 2021 für die Palästinenser in New York City, USA, zu demonstrieren [Tayfun Coşkun/Anadolu Agency]
 

Die stille Rebellion der US-Juden, die sich gegen Israel wenden, ist gut für die Palästinenser

Dr. Ramzy Baroud - 17. August 2021

Ein einzigartiges, aber kritisches Gespräch über Israel und Palästina findet außerhalb des traditionellen Diskurses über den israelischen Kolonialismus und das palästinensische Streben nach Befreiung statt. Es ist eine heikle und schwierige - aber überfällige - Diskussion über amerikanische Juden und ihre Beziehung zu Israel sowie ihr Engagement für die zionistische Ideologie.

Viele Jahre lang haben Israel und seine jüdischen Befürworter Juden, die den Staat nicht unterstützen oder, schlimmer noch, für die Freiheit der Palästinenser eintreten, bequemerweise als "selbsthassend" tituliert. Dieser Begriff, mit dem antizionistische Juden bezeichnet werden, ähnelt dem Vorwurf des "Antisemitismus", der Nicht-Juden, einschließlich semitischer Araber, gemacht wird, wenn sie es wagen, Israel zu kritisieren. Ein solcher Ansatz ist jedoch nicht mehr so wirksam wie früher.

Die letzten Jahre haben eindeutig gezeigt, dass es innerhalb der amerikanisch-jüdischen Gemeinschaft eine stille Rebellion gibt. Diese Anti-Israel-Rebellion braut sich schon seit langem zusammen, aber erst seit kurzem spiegeln die Zahlen das Aufkommen eines neuen Phänomens wider, bei dem US-Juden, vor allem die jüngeren Generationen, sich offen von der typischen jüdischen Konformität in Sachen Israel und der unbestrittenen, unsterblichen Liebe zum Zionismus distanzieren. In den letzten zehn Jahren hat diese neue Realität in verschiedenen zionistischen Institutionen in den USA und in Israel selbst Alarm ausgelöst.

Mehrere Meinungsumfragen und Erhebungen lassen den Schluss zu, dass das emotionale und politische Verhältnis zwischen Israel und den amerikanischen Juden rapide abnimmt. Eine von Laszlo Strategies im Auftrag der gemeinnützigen Organisation Jerusalem U im August 2013 veröffentlichte Umfrage kam beispielsweise zu dem Schluss, dass 87 Prozent der amerikanischen Juden über 50 Jahren der Aussage "Die Sorge um Israel ist ein sehr wichtiger Teil meines Jüdischseins" zustimmten, während nur 66 Prozent der jungen Juden in Amerika zwischen 18 und 29 Jahren dasselbe empfanden.

Andere Umfragen, die seither durchgeführt wurden, kamen zu ähnlichen Ergebnissen und zeigten, dass die Zahl der jungen Juden, die Israel nachdrücklich unterstützen, weiter abnimmt. Eine besonders aufschlussreiche und wichtige Umfrage war die des American Jewish Committee im Juni 2018. Das war die Zeit, in der das amerikanisch-israelische Bündnis unter den Regierungen von Donald Trump und Benjamin Netanjahu seinen Höhepunkt erreichte. Obwohl 77 Prozent aller Israelis den Umgang der US-Regierung mit den amerikanisch-israelischen Beziehungen gutheißen, tun dies nur 34 Prozent der amerikanischen Juden. Tatsächlich lehnten 57 Prozent der amerikanischen Juden Trumps Politik, die Israel im Grunde alles gewährt, was es sich wünscht, rundweg ab.

Der Abwärtstrend hält unvermindert an. Aus einer im Mai dieses Jahres von Pew veröffentlichten Studie geht hervor, dass jeder fünfte US-Jude der Meinung ist, dass die USA Israel "zu sehr unterstützen". Die Zahl derjenigen, die dieser Meinung sind, 22 Prozent der jüdischen Bevölkerung in den USA, hat sich seit einer früheren Umfrage aus dem Jahr 2013 verdoppelt.

Die Datenerhebung für die oben genannte Umfrage wurde zwar während des tödlichen israelischen Angriffs auf den Gazastreifen (10.-21. Mai) veröffentlicht, wurde aber in Wirklichkeit erst 2019 und 2020 durchgeführt. Die Zahl der US-Juden, die Israel nicht unterstützen, muss seitdem gestiegen sein, denn es gibt einen klaren Zusammenhang zwischen israelischen Kriegen, die zu massiven zivilen Opfern führen, und der anhaltenden Spaltung zwischen US-Juden und Israel.

Libby Lenkinski, Vizepräsidentin für öffentliches Engagement beim New Israel Fund, erklärte gegenüber dem Magazin Rolling Stone, dass sie seit dem tödlichen israelischen Krieg gegen den Gazastreifen im Jahr 2014, in dem über 2.200 Palästinenser getötet wurden, eine "spürbare Verschiebung der amerikanischen Wahrnehmung" in Bezug auf Palästina und Israel feststellt. Für Lenkinski sollte die jüdische Wahrnehmung in den USA jedoch einem ethischen Paradigma folgen: "Es ist eine moralische Frage. It's right or wrong."

Ähnliche Gefühle kamen nach dem Krieg im Mai 2021 auf, als über 260 Palästinenser getötet wurden, darunter viele Frauen und Kinder. In einem kürzlich erschienenen Artikel erklärt die amerikanisch-jüdische Schriftstellerin Marisa Kabas das Dilemma, in dem sich viele Mitglieder der jüdischen Gemeinschaft in den USA in Bezug auf Israel befinden. "Weil der Konflikt so oft auf eine binäre Sichtweise reduziert wurde - entweder man unterstützt Israel oder man unterstützt seine Zerstörung - kam es vielen von uns wie ein Verrat vor, die andere Seite auch nur in Betracht zu ziehen. Nicht zuletzt dank Kabas und Lenkinski und zahlreicher anderer ist die "andere Seite" endlich sichtbar geworden, was zu einer offensichtlichen Veränderung der amerikanisch-jüdischen Wahrnehmung von und Beziehung zu Israel geführt hat.

Während sich mehr Raum für andersdenkende US-Juden öffnet, bleibt die Diskussion in Israel begrenzt und hat kaum mit Ethik und Moral zu tun. In letzter Zeit haben sich die wichtigsten politischen Parteien des Landes darauf verständigt, dass Israel die Unterstützung der US-Juden verliert, wobei sich die Meinungsverschiedenheiten weitgehend auf die Frage konzentrieren, wer die Schuld an dieser seismischen Verschiebung trägt. Netanjahu wurde oft dafür verantwortlich gemacht, dass Israel durch sein Bündnis mit Trump und der Republikanischen Partei zu einem parteipolitischen Thema in den USA geworden ist - auf Kosten der Beziehungen Israels zu den Demokraten.

Die Liebesbeziehung zwischen Netanjahu und Trump war jedoch nicht so unkompliziert, wie Netanjahus Kritiker gerne glauben machen wollen. In der Tat hat sich die Vorstellung von Israel in der amerikanischen Gesellschaft verändert. Die Vorstellung, dass Israel ein vermeintlich verletzlicher kleiner Staat ist, der von arabischen Feinden existenziell bedroht wird, die in der Vergangenheit blühte, ist fast völlig irrelevant geworden. Das neue Konzept Israels, das Tel Avivs wichtigstes Verkaufsargument in Amerika ist, ist das eines biblischen Israels, eines Ortes der Prophezeiungen und der spirituellen Erlösung, das vor allem rechtsgerichtete evangelikale christliche Gruppen anspricht. Junge US-Juden, von denen viele die "Black Lives Matter"- und sogar die palästinensische Boykottbewegung unterstützen, haben wenig mit Israels Unterstützern unter den amerikanischen christlichen Eiferern gemein.

Israel befindet sich nun an einem Scheideweg. Es kann die Unterstützung der US-Juden nur zurückgewinnen, wenn es sich so verhält, dass es mit ihrem moralischen Referenzrahmen übereinstimmt. Dazu müsste es seine militärische Besatzung beenden, sein Apartheidregime abbauen und seine rassistischen Gesetze rückgängig machen. Konkret würde dies bedeuten, dass es den Zionismus ganz aufgeben oder sich von den amerikanischen Juden abwenden müsste, um sich ganz auf die Evangelikalen zu verlassen. Einige hochrangige israelische Beamte sprechen sich bereits für Letzteres aus.

Am 9. Mai argumentierte der ehemalige israelische Botschafter in den USA, Ron Dermer, dass Israel, da evangelikale Christen das "Rückgrat der Unterstützung Israels in den Vereinigten Staaten" seien, ihre "leidenschaftliche und eindeutige" Unterstützung Israels gegenüber den amerikanischen Juden, die "überproportional zu unseren Kritikern gehören", bevorzugen sollte.

Wenn Israel sich offiziell für diese Entscheidung entscheidet, weil es vielleicht keine andere Möglichkeit gibt, dann ist ein fast vollständiger Bruch zwischen Israel und den US-Juden unvermeidlich. Was Gerechtigkeit und Freiheit für das palästinensische Volk angeht, wäre das eine gute Sache.   Quelle

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Mohammed el-Kurd: Der Feind im Haus

In Ostjerusalem verdrängen israelische Siedler palästinensische Bewohner. Der Student Mohammed el-Kurd wurde zur Führungsfigur des Widerstands.

Paul Middelhoff - 4. August 2021

Die neue Führungsfigur des palästinensischen Widerstands öffnet die Tür. "Bitte", sagt Mohammed el-Kurd und weist ins Innere des Hauses. Sein Kopf reicht fast bis zum Türrahmen. Er ist 23 Jahre alt, trägt Sneaker von Adidas und ein T-Shirt, und so, wie er dasteht, wirkt er wie ein ganz normaler Student. Aber das ist er nicht. Im Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern ist er zu einer Berühmtheit geworden. In den sozialen Medien hat er Hunderttausende Follower, CNN interviewte ihn live.

Ein Freitag Mitte Juli. Wir sind zum Gespräch verabredet. Und das hat vor allem mit dem Haus zu tun, in dem wir sitzen. Es steht in Scheich Dscharrah, einem Viertel in Ostjerusalem, dem arabischen Teil der Stadt. Um das Haus tobt ein Rechtsstreit, wie um viele andere Wohnstätten in der Gegend. Mittlerweile ist das oberste Gericht Israels, der Supreme Court, damit beschäftigt. Im Kern geht es um Ansprüche, die israelische Siedler auf das Haus der Familie El-Kurd erheben. Die Siedler behaupten, ihnen stünden Rechte an dem Grundstück aus der Zeit vor der Staatsgründung Israels zu.

Mohammed bittet in ein Zimmer voller Teppiche, in der Mitte steht ein tiefer Holztisch, Mohammed setzt sich auf ein Sofa.

DIE ZEIT: Im Juli 2009 sind israelische Siedler in einen Teil des Hauses Ihrer Familie gezogen. Welche Erinnerungen haben Sie an diesen Tag?

Mohammed el-Kurd: Ich ging damals noch zur Schule. Die Lehrer haben mich an dem Tag früher nach Hause geschickt, sie hatten gehört, was bei uns zu Hause gerade passiert. Unser Viertel sah aus wie im Krieg. Alles war abgesperrt, überall waren Besatzungssoldaten und so viele Siedler. Sie haben unsere Möbel genommen und auf die Straße geworfen. Ich durfte das Haus nicht betreten, aber ich habe mich trotzdem irgendwie durchgezwängt. Meine Oma war im Krankenhaus, meine Tanten haben geweint.

Die Siedler sind immer noch im Haus. Links vom Wohnzimmer der El-Kurds, da, wo früher der Durchgang ins Vorderhaus war. Der Mann, der heute dort wohnt, heißt Jakob, trägt Kippa und kommt eigentlich aus New York.  mehr >>>

 

Kleidung der Siedler in Hebron

Fotoserie - Hebron: Ibrahim-Moschee in Gefahr!

16. August 2021 - Übersetzt mit DeepL

Palästinenser in Hebron haben sich dem Widerstand gegen die neue israelische Entscheidung angeschlossen, einen Teil der Ibrahim-Moschee zu beschlagnahmen, um das Gebiet zu judaisieren.

Nachdem die israelische Justiz einen Einspruch der Stadtverwaltung von Hebron abgelehnt und daran erinnert hatte, dass die Ibrahim-Moschee von der UNESCO als historisches Denkmal eingestuft ist, kam es in der vergangenen Woche zu Zusammenstößen zwischen den Einwohnern von Hebron und den Besatzungstruppen, die es nicht versäumten, Tränengas und Schallgranaten auf die Demonstranten zu werfen.

Wenn Israel eine Vorliebe für den Monat August hat, wenn es um schmutzige Tricks geht, sollten wir uns daran erinnern, dass Hebron seit Jahren einer äußerst aggressiven Kolonisierung ausgesetzt ist. Einige hundert Siedler, die einen Teil der Stadt beschlagnahmt haben und von der israelischen Armee unterstützt werden, bringen das Leben der Palästinenser tagtäglich durcheinander, indem sie wichtige Verkehrsadern wie die Shuhada-Straße für den Verkehr der Bewohner sperren und sie ihres historischen Stadtzentrums berauben, indem sie sie ständig angreifen und sogar Fäkalien und Exkremente von den Dächern der von ihnen beschlagnahmten Häuser auf die Straße werfen.  mehr >>>

 

Eine kleine Auswahl weiterer Nachrichten und  Texte,  in meist englischer Sprache

Israel kills four in attack on Jenin refugee camp

Israeli police storm ceremony honoring Palestinian high-school graduates in Issawiya

Israeli Colonizers Assault A Palestinian Child In Jenin After Abducting Him

Army Invades Northern Plains Village, Hands Demolition Orders

Including A Cancer Patient, Soldiers Abduct Two Palestinians In Jericho

WAFA- “Cancer-stricken patient among ten Palestinians detained from West Bank”

Israeli Vehicles Invade Palestinian Lands In Central Gaza

In one kibbutz, coexistence becomes an existential threat

WAFA- “Israeli bulldozers demolish kindergarten in Jerusalem-district town”

Soldiers Demolish Under Construction Home Near Nablus

Shtayyeh affirms leadership’s readiness for a real political path based on international law

‘Palestinian art is a remarkable victory against those trying to erase us’

Malki calls on Japan to recognize state of Palestine

President Abbas meets Japanese Foreign minister in Ramallah

Israeli forces demolish house under construction near Nablus

Israeli military infiltrates Gaza’s border, raze farmland

 

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