Palestine
Update Nr. 170 2. Sept. 2018 –
Weltwoche für Frieden in Palästina und Israel, 16. - 23. September
2018 - „In junge Menschen
investieren“
- Vorwort der
Bearbeiterin: Ich habe viele Jahre lang die geistlichen Texte
für dies WWPPI übersetzt. Und in diesem Jahr fehlte mir das
alles: Eine ordentliche Einführung in alle Möglichkeiten, wie
man mit der heurigen Gedenkwoche umgehen könnte, bekam ich erst
jetzt. Ranjan wurde vom WCC in Pension geschickt, und damit
wurde dieser Teil der Arbeit in Genf vernachlässigt. Immerhin
ist die WWPPI in 65 Länder und 22 zivile Gruppen vorgedrungen
– leider wenig in Österreich. Nun stehe ich vor einer Reihe
von Angaben mit Facebook-Links, und ich werde versuchen, einiges
davon weiterzugeben, das Sie vielleicht gebrauchen können. Wichtig
muss uns allen die große Not der Menschen in Palästina und Israel
sein. Ich beginne mit einem Gebet aus der Vorlage und ich bitte
Sie, sich mit mir durch den Dschungel der Angaben zu kämpfen.
Gerhilde Merz
Weltwoche für
Frieden in Palästina und Israel, 16. - 23. September 2018
„In junge Menschen investieren“
![](Bilder-8/index319.JPG)
Eine Woche für Bildung,
Gebet und Aktion für Frieden in Palästina/Israel, initiiert
vom Weltkirchenrat (...)
Geplante Veranstaltungen:
Das Thema dieses Jahres ist
„Jugendliche und Kinder geben Hoffnung und verändern“.
Jugendliche und Kinder sind jene, die am meisten in Konflikten
und unter der Okkupation zu leiden haben. Sie sind aber auch
diejenigen, die die Zukunft von Palästina und Israel in ihren
Händen haben und für deren Aufwachsen im Frieden und Wohlstand
wir beten.
*Ankündigungs-Plakat: Facebook >>>
*Gebet und Hintergrund-Info vom Weltkirchenrat >>>
*Gebet: Wo bist Du, Gott (siehe oben) >>>
*Zitate zum Thema „Sucht Gerechtigkeit
und Frieden“ (siehe unten)
Zum Studieren:
*12 Gesichter der Hoffnung Facebook : „Sucht
Gerechtigkeit und Frieden“ Zitate von Jean Zaru, Michel
Sabbah, Nanor Arakelian, Noa Mazor, Nora Carmi, Omar Haramy,
Raanan Mallek, Sam Bahour, Samar Hashweh, Shadia Sbait, Tarek
Al-Zoughbi, Yehuda Stolov
*Videos
von “Breaking the Silence”, Veteranenorganisation
der israelischen Streitkräfte, die während der Okkupation gedient
haben >>>
Aktivitäten
*Laden
Sie Ihre Gemeinde zu Gottesdiensten und Informationstreffen
ein (muss nicht unbedingt während dieser Woche sein)
*
Werben Sie für Unterstützung der Kinderrechte (Begleitdienst
von EAPPI = Ökumenischer Begleitdienst in Israel und Palästina)
Auskunft: Diakonie Austria (Teresa
Mayr) 1170 Wien, Steinergasse 3, E-Mail
eappi@diakonie.at; www:diakonie.at/katastrophenhilfe;
Tel: +43(01) 402 67 54-12
*Benutzen Sie die Texte zu 12 Gesichter der Hoffnung, oder andere,
noch nicht übersetzte
![](Bilder-8/index33.GIF)
12
Gesichter der Hoffnung
(in Auswahl)
Hoffnung ist Leben (Michel Sabbah, Patriarch em.)
- Die derzeitige Situation ist hoffnungslos. Wirklich.
Es gibt kein Zeichen für Hoffnung für das Volk von Palästina.
Trotzdem, wir hoffen. Wir hoffen, weil wir Christen sind und
weil Gott gegenwärtig ist. Wir hoffen, weil wir an das grundsätzlich
Gute im Menschen glauben, in Israelis und Palästinensern. Menschliches
Gutsein wird am Ende über menschliche Bosheit triumphieren.
Wir hoffen, weil die Palästinenser nicht aufhören werden, ihre
Rechte zu fordern. Es ist eine Quelle der Hoffnung, dass wir
nie aufgegeben haben, und dass wir noch kämpfen im starken
Glauben, dass wir am Ende unsere Rechte erhalten werden. Wir
hoffen, weil unter den Israelis Menschen sind, die uns in unseren
Rechten unterstützen. Und es werden immer mehr, die Friedensbewegung
wächst. Alle diese Stimmen und Visionen bringen jene zum Licht,
die nicht sehen oder sich weigern zu erkennen, was Recht ist.
Wenn wir keine Hoffnung hätten, könnten wir nicht leben. Wir
bleiben in der Hoffnung und arbeiten für den Frieden – aus Liebe
und mit der Vision des Lebens, nicht des Todes. Am Ende ist
die Kraft der Liebe stärker als unsere kleinen Kräfte.
Die Wahrheit
wird uns befreien (Nora Carmi, Mitglied von Kairos Palestine)
- Als Tochter eines Überlebenden des armenischen Genozids kommt
meine Hoffnung von meiner Familie. Immer ist die Hoffnung mit
mir gegangen. 50 Jahre sind lang, aber nicht in der Geschichte.
Ich wache morgens auf und bin überzeugt, ich muss standhaft
sein und Gottes Willen für eine gerechte Sache folgen. Mein
christlicher Glaube beflügelt mich, auch in schweren Zeiten.
Wenn wir Nachfolger Christi sein wollen, müssen wir wissen,
die Wahrheit wird zum Tragen kommen. Menschen können nicht unter
ständigem Druck leben. Wir alle sind nach dem Bild Gottes geschaffen.
In jedem/r von uns ist etwas Göttliches. Das dürfen wir nicht
zerstören. Egal, wieviel wir leiden, hassen wir doch nicht –
und hoffen! Ich glaube an Gerechtigkeit und Barmherzigkeit und
Liebe – nicht an Hass! …
Eine neue Art zu
denken (Raanan Mallek, Rabbiner-Student) - Ohne Gerechtigkeit
kannst du weder Hoffnung noch Frieden haben. Gerechtigkeit für
wen? Ist sie nur für Juden, oder für alle? Wenn Palästinenser
keine Gerechtigkeit haben sollen, gibt es keine Hoffnung, ach
für niemanden sonst. Alle diese Hoffnungslosigkeit – nicht erst
seit 50 Jahren, seit 70 Jahren (!) zwingt uns, unsere Idee,
was hier leben heißt, neu zu denken. Der Glaube, dass zwei Völker
auf dem einen Land getrennt werden können, hat zu 70 Jahren
Ärger, Streit und Besetzung geführt. Um da herauszukommen, müssen
wir neu überlegen, wie wir auf einem Land leben können, das
als Israel und als Palästina angesehen wird. Ich hoffe, dass
in 10 Jahren eine „Federal Republic of the Holy Land“, bestehend
aus den Staaten Israel und Palästina auf dem einen Land Realität
sein wird. Eine Republik mit zwei unterschiedlichen Parlamenten,
zusammengehalten von einem Senat, der Israel und Palästina auf
Augenhöhe repräsentiert. Den Palästinensern zu sagen, dass ihnen
nur 22 % des Landes gehören, wird immer Streit und Ungerechtigkeit
bringen. Wir müssen mit den Palästinensern in einen Prozess
einsteigen, in dem wir alle historischen Unstimmigkeiten ansprechen
mit den traditionellen Prinzipien von Sulha und Konflikt-Bewältigung.
Wir müssen neue Wege finden, um das Problem zu lösen … Die jetzige
Situation ist nicht haltbar und ein Wechsel muss stattfinden.
Aber es muss sich die Rhetorik verändern, und Konflikte müssen
in Gelegenheiten umgewandelt werden. … Bildung ist unabdingbar,
um Meinungen neu zu bilden und eine kritische Masse für die
Unterstützung des gewaltlosen Wechsels zu erreichen. Noch sind
wir nicht dort, und es wird Rückschläge geben, aber ich bin
überzeugt, dass unsere Völker zusammenkommen werden, und eine
hellere Zukunft für alle schaffen. Bessere Zeiten werden kommen!
Quelle
(Übers.: Gerhilde Merz)
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