Neue
Europol-Israel-Kooperation
verletzt die
Territorialklausel
-
Andrej
Hunko
„Europol will
noch enger mit
israelischen
Sicherheitsbehörden
kooperieren.
Einem
Arbeitsabkommen
soll ein
operatives
Abkommen folgen.
Das ist
problematisch,
weil die
Polizeiagentur
auch mit dem
Inlandsgeheimdienst
Schin Bet
Informationen
tauscht. Noch
schwerer wiegt,
dass die
Verträge gegen
die
Territorialklausel
der Europäischen
Union verstoßen
könnten, wonach
Kooperationen
nicht in den
Gebieten gelten,
die Israel 1967
im
Sechstagekrieg
erobert hat. Mit
der neuen
Zusammenarbeit
würde die
Besatzungspolitik
indirekt
anerkannt“,
kritisiert der
Bundestagsabgeordnete
Andrej Hunko die
Antwort des
Bundesinnenministeriums
auf eine
entsprechende
Kleine Anfrage.
Nach 13 Jahren
ergebnisloser
Verhandlungen
hat die
israelische
Regierung ein
strategisches
Abkommen zur
Bekämpfung
grenzüberschreitender
Straftaten mit
Europol
geschlossen. Die
Beteiligten
tauschen
beispielsweise
Lageberichte
oder Prognosen
aus. Die
Unterzeichnung
scheiterte an
der
Territorialklausel,
mit der die
Europäische
Union alle
Verträge mit
Israel versieht.
Sie betrifft das
Westjordanland,
den
Gazastreifen,
die Golanhöhen
und
Ostjerusalem. Im
besetzten Bezirk
Sheikh Jarrah in
der gemeinsam
beanspruchten
Hauptstadt
unterhält die
israelische
Polizei eine
Direktion.
Andrej Hunko
weiter:
„Mithilfe des
geplanten
operativen
Abkommens würden
auch
personenbezogene
Daten
verarbeitet. Der
Kommissionsentwurf
enthält die
Territorialklausel,
wonach Europol
keine Daten aus
den besetzten
Gebieten
verarbeiten
darf. Es ist
aber völlig
unklar, wie dies
umgesetzt werden
soll.
Israelische
Behörden müssten
kenntlich
machen, wo und
auf welche Weise
Personendaten
gesammelt
wurden. Ich
befürchte
jedoch, dass
Israel die
Territorialklausel
mit einer
Zusatzvereinbarung
neutralisieren
will. Dann kann
der
Polizeivertrag
nur noch im
Europäischen
Parlament
gestoppt werden.
Deutschland ist
wichtigster
Partner von
Israel im
EU-Forschungsrahmenprogramm
‚Horizon 2020‘.
An bisher 319
Einzelprojekten
sind sowohl
deutsche als
auch israelische
Einrichtungen
beteiligt. Das
betrifft unter
anderem
bürgerrechtlich
heikle
Sicherheitsforschungen,
etwa zur
Risikoanalyse
von Passagieren
oder dem
automatisierten
Ausspähen des
Internet.“
Download
der Antwort auf
die Kleine
Anfrage
„Abkommen zur
Kooperation der
EU-Polizeiagentur
Europol mit der
israelischen
Polizei“ >>>