Vertretung
des Staates Palästina in Österreich und ständige Beobachtermission
des Staates Palästina bei der UN und den Internationalen Organisationen
in Wien - Botschafter Salah Abdel Shafi:
Lage in Gaza droht
zu eskalieren - 9 Aug 2018
Die ohnehin schon angespannte Lage in Gaza droht weiterhin zu
eskalieren. Seit März dieses Jahres sind über 165 Palästinenserinnen
und Poiastinenser aus Gaza durch Angriffe der israelischen Luftwaffe,
Artillerie oder israelische Scharfschützen getötet worden. Der
Großteil der Todesopfer waren Zivilistinnen und Zivilisten.
Über 1,9 Millionen Menschen leben am Gazastreifen unter den
härtesten Bedingungen - sauberes Trinkwasser, qualitative Nahrung,
ausreichende Gesundheitsversorgung, Bewegungsfreiheit, Elektrizität,
Arbeitsmöglichkeiten für Jugendliche - um nur ein paar Beispiele
zu nennen - sind in Gaza wenig bis gar nicht vorhanden. Grund
dafür ist die seit 10 Jahre andauernde israelische Blockade
des Gazastreifens, eine von Menschen gemachte katastrophe, die
jegliche Bewegungsfreibett für die Bewohnerinnen. den Zugang
zu lebenswichtigen Ressourcen wie Wasser und Strom, aber auch
den Warenimport und - expert kontrolliert und mehrheitlich verhindert.
Eine ständige Unterversorgung und eine steigende Selbstmordrate
der Bewohnerinnen aufgrund der verzweifelten Lage und mangelnder
Perspektiven gehören mittlerweile zum Alltag in Gaza. Bereits
vor einem Jahr veröffentlichten die Vereinten Nationen einen
Bericht, wonach sich die Lebensbedingungen im Gazastreifen massiv
verschlechtert haben und ein normales Leben dort nicht mehr
möglich sei.
,,Insbesondere jetzt, wo die Lage in Gaza einmal mehr zu eskalieren
droht, muss die internationale Staatengemeinschaft reagieren.",
so Botschafter Salah Abdel Shafi. ,,Mehr denn je sind Maßnahmen
der internationalen Staatengemeinschaft erforderlich, die zu
einem Ende der israelischen Blockade in Gaza führen und den
Bewohnerinnen und Bewohnern von Gaza ein Leben in Würde ermöglichen.
Jene Pläne - wie beispielsweise derzeit von der amerikanischen
Politik angedacht - die Gaza unter dem Deckmantel der humanitären
Hilfe vom palästinensischen Territorium trennen wollen, sind
jedoch nur als ein Versuch, die Zwei-Staaten-Lösung zu verhindern,
zu bewerten und zu verurteilen. Gaza ist und bleibt ein fester
Bestandteil von Palästina."
Quelle
Weiterführende Informationen:
Bericht der Vereinten Nationen (in englischer
Sprache): Gaza Ten Years Later - United Nations Country Team
in the occupied Palestinian territory, July 2017 >>>
Quelle Facebook - um die Bilder zu vergrößern auf das Bild oben
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Auswärtiges
Amt zur Lage in Gaza - 9. 8. 2018 - Pressemitteilung - Zur jüngsten
Eskalation im Gaza-Streifen sagte die Sprecherin des Auswärtigen
Amts heute
Die alarmierende Eskalation der Gewalt vergangene Nacht, bei
der mehrere Menschen getötet und zahlreiche verletzt wurden,
gibt uns Anlass zu größter Sorge.
Den massiven Raketen- und Mörserbeschuss auf israelische Städte
und Dörfer aus Gaza heraus verurteilen wir auf das Schärfste.
Solche Handlungen, die Leib und Leben Unschuldiger in Gefahr
bringen, sind nicht zu rechtfertigen. Wir hoffen, dass alle
Verletzten schnell und vollständig wieder gesund werden.
Unsere Haltung ist klar: Israel hat das Recht, seine Sicherheit
zu verteidigen und angemessen auf Angriffe zu reagieren. Gleichzeitig
ist entscheidend, dass alles getan wird, damit es nicht zu einer
weiteren Zuspitzung von gefährlicher Tragweite kommt. Niemand
kann wollen, dass der Gaza-Streifen und der Süden Israels erneut
zum Ort einer größeren militärischen Auseinandersetzung werden.
Umso wichtiger ist es zu verhindern, dass Einzelereignisse an
der Grenze eine Logik der Gewalt mit unabsehbarem Ende auslösen.
Wir appellieren an alle, die Einfluss auf die Lage nehmen können,
jeder weiteren Verschärfung der Lage entgegenzuwirken.
Alle sind aufgerufen, dazu beizutragen und sich um Deeskalation
und einen Weg aus der aktuellen Krise zu bemühen. Alle Bemühungen,
insbesondere seitens Ägyptens und der Vereinten Nationen, um
Vermittlung und eine Beilegung der laufenden Auseinandersetzungen
haben unsere volle Unterstützung. Sie sind jetzt wichtiger denn
je und müssen umso intensiver fortgesetzt werden.
Kurzkommentar - E. Arendt - man könnte denken: "Merkwürdig "
aber leider ist es wie gehabt. Das Gaza das größte Freiluftgefängnis
der Welt ist, dass Gaza unter einer grausamen Besatzung zu leiden
hat, dass Israel dem Staat Palästina das Existenzrecht nimmt
wird nicht erwähnt. Das Israel Tage vorher Menschen in Gaza
gekillt hat, wird wie alles andere als Selbstverständlich angenommen.
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